Was würde wohl Herr Darwin dazu sagen:
Neandertaler besaß bereits Abstraktionskraft
Forscher sehen in verzierten Muscheln Hinweis auf Sinn für Symbolik
Der Neandertaler war dem von Afrika her einwandernden modernen Menschen geistig durchaus ebenbürtig. Zwei Funde von gelochten und mit Pigmenten verzierten Muscheln im südöstlichen Spanien belegen jetzt, dass der Neandertaler vor 50.000 Jahren bereits Sinn für Symbolik ausgebildet hat. Diese Abstraktionsfähigkeit stellt den frühen Bewohner des Raums zwischen dem heutigen Spanien und dem Nordirak nach Ansicht des europäischen Archäologenteams auf eine Stufe mit seinen Zeitgenossen, die derartige Dekorationen bereits vor 120.000 Jahren verwendeten. Der Neandertaler lebte in dem Zeitraum vor rund 160.000 bis 30.000 Jahren.
In der nahe der spanischen Mittelmeerküste gelegenen Höhle von Aviones förderte die Grabung unter anderem vier bis neun Zentimeter große, gelochte Herz- und Meermuscheln zu Tage. An diesen entdeckten die Wissenschaftler rötliche und gelbe Farbpigmente, die aus rund sieben Kilometer entfernt gelegenen Vorkommen stammen. Mit Mineralien orange eingefärbt ist eine Jakobsmuschel aus dem Feldüberhang Cueva Antón, der 60 Kilometer landeinwärts liegt. Die jeweiligen Fundschichten lassen sich eindeutig auf ein Alter von 50.000 Jahren datieren.
Mit Symbolen verzierte Kulturgegenstände sind von den Experten bisher nur dem modernen Menschen zugeordnet worden, der sich vor 100.000 Jahren auf den Weg vom südlichen Afrika in den Nahen Osten machte und vor 40.000 Jahren in Europa einwanderte. Wissenschaftler sind sich einig, dass die Ornamente der persönlichen oder sozialen Kennzeichnung dienten und als Ausdruck von Intelligenz zu werten sind – eine Interpretation, die nach Ansicht der Ausgräber der spanischen Höhlenfunde nun auch für die Sammler und Jäger der Neandertaler-Spezies zu gelten hat. Damit wird auch der These widersprochen, dass der Neandertaler wegen seiner unterlegenen Denkfähigkeit ausgestorben ist. Gekerbte und durchbohrte Tierzähne aus Neandertaler-Fundstätten beispielsweise in Frankreich waren als Fehldatierungen abgetan worden oder als „sinnlose Imitationen“ der Werke moderner Menschen, die in den Lebensraum einwanderten.
In der Aviones-Höhle stießen die Wissenschaftler auch auf Überreste von Meeresschnecken und von Rotalgen. Sie spekulieren, dass schon die Neandertaler eine vorindustrielle Methode beherrschten, wie sich leicht verderbliche Meeresweichtiere über größere Strecken transportieren lassen: Die Mollusken werden in feuchte Algenumschläge verpackt. Der Meeresspiegel des Mittelmeers lag vor 50.000 Jahren 50 bis 90 Meter tieferer als heute, wodurch die damalige Küstenlinie 1,7 bis sieben Kilometer von der Cueva de los Aviones entfernt war.
João Zilhão (University of Bristol, Bristol) et al.: PNAS (doi: 10.1073/pnas.0914088107)
Ich denke, er würde jetzt einsehen, dass die angeblichen Beweise, die wir heute in so manchem Museum anschauen können, KEIN BEWEIS für seine Theorie sind!