Leider ist das kleine vorwitzige Küken bei Haubentauchers unter der Weide seit gestern nicht mehr da. So, wie es aussieht, hat ihm sein Eigensinn das Leben gekostet. Sehr traurig.
Dafür durften wir heute beim Unterricht für das verbleibende Küken zusehen. Das mit dem Tauchen klappt ja schon ganz gut, aber heute stand auch noch das Fach „Sozialkunde“ auf dem Plan. Das Elterntier (ich vermute mal der Vater) zeigte seinem Kind, wie es sich verhalten muss, wenn es in das Revier eines anderen Artgenossen gelangt – ob nun absichtlich oder versehentlich.
Hier ging es augenscheinlich um versehentliches Übertreten der Reviergrenzen, denn der Vater zog sich immer direkt zurück, sobald die Gegenseite signalisierte „ihr seid hier in meinem Revier“, es kam zu keinen Kämpfen. Witzig dabei, dass sich das Kleine immer fix hinter dem Rücken des Vaters versteckte. Diese Übung wurde mehrfach wiederholt.
Sicherlich ist es für einen jungen Haubentaucher wichtig zu lernen, wie er sich in so einer Situation verhalten muss, damit es zu keinem Kampf kommt, wie dem, den wir im Frühling beobachten konnten. Bleibt zu hoffen, dass das Küken gut aufgepasst hat…
Man erkennt es auf dem Foto nicht so sehr: hier waren die Lektionen nah an der Grenze zur Seebrücke.
Noch ist uns nicht ganz klar, wo genau die Reviergrenzen verlaufen, aber augenscheinlich haben die Haubentaucher von der Seebrücke ihr Revier vom Schwimmbad aus bis zur Fontaine in Höhe der Futterstelle, Haubentauchers unter der Weide von da bis zum Bootsanleger. Scheinbar genau bis zum Ende des Steges, denn am nächsten Tag konnten wir beobachten, wie sich ein Elterntier vom Nest neben Schwans mit seinem Küken etwas mit dem Elterntier mit Küken von der Weide ins Gehege kam. Als das vom Nest neben Schwans hinter den Bootssteg schwam, war alles ok.
Im Mai hatten wir ja bereits den Revierkampf mit denen von neben Schwans und denen von der Seebrücke mitbekommen. Der began, als die von neben Schwans etwa auf die Hälfte vom Schwimmbad kamen.
Auch wenn wir die genauen Linien noch nicht so einordnen können, so wissen die Brutpaare ganz genau, wo ihre Grenze ist und auch die, die die Grenze übertreten, sind sich scheinbar dessen bewußt.
Bei dem Revierkampf ging es um die Versorgung der Jungen. Die Küken neben Schwans waren einige Tage alt und nach Umrundung des Sees haben wir gesehen, dass bei denen an der Seebrücke auch bereits das erste Küken geschlüpft war. Wir kennen das ja selbst: wenn wir Kinder zur versorgen und zu beschützen haben, dann verhalten wir uns ja auch ganz anders, als wären wir kinderlos