Und darum wird Jehova verziehen, euch gnädig zu sein; und darum wird er sich hinweg erheben, bis er sich euer erbarmt; denn Jehova ist ein Gott des Gerichts. Glückselig alle, die auf ihn harren!
Elberfelder 1871 – Jesaja 30,18
Gott will sich über sein Volk erbarmen
Trotzdem wartet der HERR sehnlich auf den Augenblick, an dem er sich euch wieder zuwenden kann. Er will seine Macht zeigen und sich über euch erbarmen, denn er ist ein Gott, der dem Recht Geltung verschafft. Wie glücklich sind alle, die ihre Hoffnung auf ihn setzen!
Ihr Bewohner Jerusalems, die ihr auf dem Zionsberg wohnt, ihr müsst nicht länger weinen! Wenn ihr zum HERRN um Hilfe ruft, wird er euch sein Erbarmen zuwenden; sobald er euer Schreien vernimmt, gibt er euch Antwort.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Jesaja 30,18–19
Gott wird seinen Leuten helfen
Gott wartet aber die ganze Zeit nur dadrauf, euch endlich wieder helfen zu können. Er wird zu euch kommen und euch lieben. Gott ist nämlich korrekt, und die Leute, die mit ihm leben, können sich echt glücklich schätzen. An alle Menschen, die in Jerusalem wohnen, auf dem Berg von Zion: Ihr müsst nicht mehr weinen! Gott wird euch ganz bestimmt wieder zeigen, dass er euch liebt, wenn er eure Stimme hört, die nach Hilfe ruft. Sobald er die hört, wird er auch reagieren.
VolxBibel – Jesaja 30:18–19
Muß Israel nicht zuerst wieder „richtig fromm werden“, bevor Jehovah sie retten kann?
Vor ein paar Tagen hatten wir schon einen Vers aus diesem Kapitel aus Jesaja.
Entscheidungen haben Konsequenzen, und Jesaja sagte dem Volk, was mit Juda und Jerusalem geschehen würde, weil sie sich auf Lügen verließen: Ihre Schutzmauer würde plötzlich zusammenbrechen und wie ein Tongefäß in Stücke zerbrechen (Jes 30,12-14). Als Assyrien in das Land einfiel, machte Ägypten seinem Spitznamen alle Ehre und unternahm nichts. Erst in letzter Minute griff Gott ein und rettete sein Volk, und das nur aufgrund seines Bundes mit David (37:35-36). Als Assyrien in Juda einfiel, waren die Juden nicht in der Lage, auf ihren aus Ägypten importierten Pferden zu fliehen (30,16-17; 5. Mose 17,16), und ein einziger feindlicher Soldat konnte tausend Juden in die Flucht schlagen! Welche Demütigung! (Siehe Dtn 32:30.)
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary
Ihre einzige Hoffnung bestand darin, Buße zu tun, zum Herrn zurückzukehren und im Glauben allein auf ihm zu ruhen (Jes. 30:15; 8:6-7; 26:3; 28:12); aber sie wollten nicht hören und gehorchen.
Der Prophet wandte sich dann vom Thema der Rebellion dem Thema der Wiederherstellung zu (30:18-26). „Doch der Herr sehnt sich danach, euch gnädig zu sein“, sagte er dem Volk; „Er erhebt sich, um euch Barmherzigkeit zu erweisen“ (V. 18, NIV). Gottes Gnade ist seine Gunst gegenüber denen, die sie nicht verdient haben, und nur aufgrund seiner Gnade haben wir überhaupt Segen. Jesaja beschrieb den zukünftigen Tag, an dem Israel wieder in sein Land zurückkehren und die Segnungen des Königreichs genießen wird. Sie werden wie befreite Kriegsgefangene sein (V. 19). Anstatt zu spotten, würden sie auf Gottes Wort hören und ihre törichten Götzen ablegen. Das Land würde wiederhergestellt werden und zu Wohlstand kommen, und Gott würde die Wunden seines Volkes verbinden und heilen (V. 26; siehe 1:5-6). Das „große Gemetzel“ in Vers 25 ist die Schlacht von Harmagedon, die kurz vor der Wiederkunft des Herrn stattfinden wird, um sein Volk zu befreien und sein Reich aufzurichten (Offb. 19:11-21).
Obwohl sich die Menschen vom Herrn abgewandt haben, möchte Gott, aufgrund des Bundesverhältnisses mit ihnen, gnädig und barmherzig sein (V. 18 ; vgl. V. 19 ). Er ist der Gott des Rechts , der jene segnet, die sich auf ihn verlassen. Im Tausendjährigen Reich wird Israel wieder dem Herrn treu sein. Und wenn das Volk ihn (und nicht irgendein anderes Volk) um Hilfe anfleht, wird er antworten . Trotz der Nöte (z. B. daß es Zeiten der Bedrängnis gibt, in denen sie nur Brot zu essen und Wasser zu trinken haben) wird Gott sie schließlich segnen. Die Israeliten werden bereitwillig auf ihre geistlichen Führer ( Lehrer ), die Propheten und Priester, hören (im Gegensatz zu der Ablehnung, von der in V. 10 gesprochen wurde). Die Lehrer müssen sich nicht mehr verstecken, um in Sicherheit zu sein. Das Volk wird gerne auf Gottes Wort hören, wenn er sagt: Dies ist der Weg, wandelt darauf . Sie werden sich der Führung Gottes zu allen Zeiten bewußt sein. Wenn sie seinen Anweisungen folgen, werden sie ihre Götzen (vgl. Jes 31,7; Hos 14,3 b; Mi 5,13-14 ), Dinge, die unrein und moralisch schmutzig sind, entfernen.
Walvoord Bibelkommentar
Ein treuer Gott würde die gerechte Ordnung in der Welt wiederherstellen, indem er die Bösen bestraft und sein Volk vor ihnen rettet (siehe 1,27; siehe Ps 96,10-12). – Gott segnet diejenigen, die warten; treue Menschen eilen ihm nicht voraus, um ihre eigenen Probleme zu lösen, sondern verlassen sich auf seine Macht und Güte.
Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel_2008
Das ist wohl der Grund, warum so viele missionsversuche an Israel mißglückt sind – es war noch nicht die von Jehovah festgesetzte Zeit. Nein – ER will sein eigenes Volk zu sich zurückrufen!
Und deshalb benötigt ER auch keine Anwälte und Gerichte – ER hat alle Macht.
Im ersten Teil von Kapitel 30 hat Jesaja ein Gericht nach dem anderen verkündet. Aber wie schon zuvor wollte er diese Worte nicht ohne die Verheißung der endgültigen Wiederherstellung Israels lassen (Verse 18-26). Vers 18a zeigt jedoch, dass es eine Verzögerung geben wird, bevor die Verheißung erfüllt werden kann: Und darum wird Jehova warten, dass er euch gnädig sei, und darum wird er sich erheben, dass er sich eurer erbarme; denn Jehova ist ein Gott der Gerechtigkeit. Das Wort „darum“ verbindet das Gesagte wieder mit den vorherigen Versen. Wegen der oben genannten Sünden wollte Gott warten, bevor er sich erbarmt. Weil er ein Gott der Gerechtigkeit ist, muss er sich zuerst in die Höhe zurückziehen, bevor er Gnade walten lässt. Er kann seine Gnade nicht einfach frei gewähren und die Sünde ungestraft lassen. Deshalb wird sich Israels Wiederherstellung so lange verzögern, bis seine Sünden schwer bestraft worden sind. Dann wird Gott beginnen, seinem Volk seine Gnade zu schenken, die zur endgültigen Wiederherstellung Israels nach dem Ende der Trübsal führen wird.
Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja
In Vers 18b sagt Jesaja weiter: „Gesegnet sind alle, die auf ihn warten. Gesegnet ist, wer Gottes Warten mit seinem eigenen Warten begegnet. Für den Überrest, der immer anwesend ist, gibt es eine Zeit des Wartens. Der Überrest heute – die messianische jüdische Gemeinschaft – wartet immer noch auf Israels endgültige Wiederherstellung und nationale Erneuerung und weiß, dass dies geschehen wird, weil die Verheißung sicher ist. Die weit entfernte nationale Rettung ist für den Überrest sogar jetzt schon verfügbar.
Die rabbinische Theologie betrachtete Vers 18 als messianisch:
Ibn Esra erklärt dies als Anthropomorphismus, d.h. Gott wartet sehnsüchtig auf die Gelegenheit, dir gegenüber gnädig zu sein. Das deckt sich mit der talmudischen Auslegung dieses Verses (San. 97b), wonach der Allmächtige ebenso wie Israel auf die Ankunft des Messias wartet. Sein Kommen wird durch den göttlichen Maßstab der Gerechtigkeit verzögert, der es ihm noch nicht erlaubt zu kommen.
Vers 19 zeigt die Folgen des Augenblicks, in dem Gott endlich in Gnade handeln wird: Denn das Volk wird in Zion zu Jerusalem wohnen; du sollst nicht mehr weinen; er wird dir gnädig sein auf die Stimme deines Schreiens; wenn er hört, so wird er dir antworten. Gott wird sich als gnädig erweisen. Infolgedessen wird Jerusalem wiederhergestellt werden und Gott wird Israels Hilferuf erhören.
Aber warum Jehovah noch nicht gehandelt?
Dieser Vers, der zwei Abschnitte miteinander verbindet, zeigt in besonderer Klarheit das Ineinander von Gericht und Gnade. Gott richtet nicht, um seinem Zorn freien Lauf zu lassen, bis er dann zu einer Befriedigung gekommen ist. Mitten im Richten hält Gott inne und hält Ausschau nach der Zeit, da die Gnade in voller Macht hereinbricht. Gott wartet, euch gnädig zu sein. Dieses erscheint uns merkwürdig: Wenn Gott doch allmächtig ist, dann kann er die Zeit der Gnade im Augenblick herbeiführen und müßte doch keineswegs auf sie sehnsüchtig warten – ist Gott denn sein eigener Gefangener, ein Gefangener der von ihm inszenierten Geschichte? ( – Jes 8, 17 54, 7 Ps 102, 14 123, 2 – ) Die Antwort auf diese schwierige Frage kann nur durch den Text selbst gegeben werden. Dort heißt es als Begründung: denn ein Gott des Rechts ist Jahwe. Warum Gott sich erst zu einem bestimmten Zeitpunkt im Verlauf seines Gerichtshandelns erbarmt, gehört zwar zu seinem Geheimnis, das von uns Menschen nicht aufzuhellen ist, aber trotzdem gibt es durch den wiedergegebenen Satz einen Hinweis. Sein Recht fordert, daß der Übertreter gerichtet wird, sein Recht zeigt aber auch andererseits, daß er denen treu ist, die er einmal erwählt hat. Beides muß zum Zuge kommen – mehr können wir als Geschöpfe nicht sagen! Das Erbarmen wird Ereignis, wenn Gott sich erhebt ( – Ps 18, 47ff 21, 14; 57, 6 108, 6 – ) wie ein Kriegsmann – wie einst, als Gott zugunsten Israels seine heiligen Kriege führte. Weil das ganz gewiß kommen wird, werden jetzt schon die selig gepriesen, die auf ihn harren ( – Ps 31, 25 Jes 33, 2 40, 31; 64, 3 Klgl 3, 25 – ). Mitten im Dunkel des noch nicht zu seinem Ende gekommenen Gerichtes gibt es schon eine Ermächtigung zum Harren und Hoffen auf das kommende Heil. Weil Gott selbst auf den Anbruch seines neuerlichen Erbarmens wartet, dürfen Menschen ebenfalls darauf warten. Hier zeigt sich biblisch-alttestamentlicher Glaube in seiner Hoffnungsgestal
Wuppertaler Studienbibel
Ist es nicht spannend, zu sehen, wie sich die Länder der Welt nach und nach positionieren – und kaum jemand in die Bibel schaut.
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