Am besten wäre, wenn ihr euch ständig selber abcheckt, ohne euch dabei mit anderen zu vergleichen. – II

 Jeder und jede von euch soll das eigene Tun überprüfen, ob es vor Gott bestehen kann. Ob sie etwas an sich zu rühmen haben, das lesen sie dann an sich selber ab und nicht an anderen, über die sie sich erheben.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Galater 6,4

Jeder prüfe vielmehr sein eigenes Tun, dann wird er seinen Ruhm für sich behalten und den anderen damit in Ruhe lassen.
NeÜ bibel.heute Stand 2020 – Galater 6:4

Jeder soll den Ertrag seines eigenen Lebens einschätzen, und dann wird er auch erkennen, wie sein eigenes Leben zu bewerten ist, und nicht versucht sein, sich den Ruhm, der anderen zusteht, einzuheimsen.
Roland Werner – Das Buch – Galater 6,4

Den Vers hatten wir 2023 schon -deshalb heute nur „Ergänzungen“.

Vergleichen mit anderen? Eigentlich ist dies uns ja von „klein auf in die Wiege gelegt“ – oder? Aber da wir als „Kinder Jehovahs“ freigemacht worden sind – werden wir uns in Gottes Gnade auch von diesem „vergleichen“ frei gemacht fühlen – oder?

Das besagt, dass jeder Verkündiger der Königreichsbotschaft dem grossen Richter direkt verantwortlich ist für die Arbeit, die er tut oder die er … nicht tut. Gott verlangt von einem jeden einen „vernünftigen Dienst“ der Lobpreisung, … Er wird erkennen, dass „jeder sein eigenes Werk prüfen sollte, und welche Befriedigung er auch immer hat, wird mit Bezug auf sich selbst sein und nicht im Vergleich zu einem andern“. (Galater 6:4, Eine Amerik. Übers.) Wenn du dich mit andern vergleichen musst, so nimm Jesus zum Massstab und sieh, wie du seinem Beispiel entsprichst. Dadurch wird jeder Konkurrenzgeist aus der Versammlung ausgeschaltet und auch das daraus folgende Gefühl der Niedergeschlagenheit, Minderwertigkeit oder Entmutigung, dem jene unterworfen sein mögen, die aus diesem oder jenem Grunde weniger Dienst als andere leisten können.

Wachtturm – Mai 1950

Gesetzliche Werke oder Werke der Liebe?
Verse 4.5: Anstatt uns selbst durch eitles Rühmen zu betrügen, sollten wir unsere eigenen Werke prüfen. Sind es gesetzliche Werke, oder sind es Werke der Liebe nach dem Vorbild Christi? Paulus hatte in Liebe in Galatien gearbeitet. Die Gläubigen dort waren die Frucht seines Werkes. Und an diesen Werken, die ihm gehörten, konnte er sich erfreuen. Andere benutzten das Werk des Apostels, um sich selbst zu erhöhen und ihn auszuschließen.
Lasst uns darauf Acht haben, dass unsere Werke wirklich christliche Werke sind, die Frucht hervorbringen, an der wir uns erfreuen können. Denn jeder von uns ist für sein eigenes Werk verantwortlich. In diesem Sinn „wird ein jeder seine eigene Last tragen“. Hier handelt es sich bei dem Wort „Last“ nicht um das gleiche Wort im Grundtext wie in Vers 2. Beim ersten Vorkommen hat es den Sinn von Druck, der erleichtert werden kann oder auf einen anderen übertragen werden kann. In Vers 5 dagegen geht es um eine ganz spezielle Last, die aufgeladen wird und getragen werden muss. Jeder von uns ist für sein eigenes Werk verantwortlich, und auch für das Ergebnis, das erzielt wird.

Hamilton Smith – Der Galaterbrief

Also: »Denn wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst« (V. 3). Er nimmt sich zu wichtig, um das Herz eines Dieners zu haben, der die Lasten anderer sieht und sich beeilt, ihnen zu helfen. Wir sollten uns hüten, das »obwohl er doch nichts ist« kleinzureden. Natürlich hat ein Christ Hoffnung und Zuversicht zu bieten – aber nur durch Christus, und der hat ausdrücklich gesagt: »Ohne mich könnt ihr nichts tun« (Joh 15, 5). Es braucht christuszentrierte Demut, um die Lasten der anderen tragen zu können.
Und doch gibt es einen legitimen »Ruhm bei sich selbst«, den ein Christ haben kann (V. 4; NeÜ: »stolz auf sich sein«). Das ist etwas völlig anderes als der Stolz der Überlegenheit oder Minderwertigkeit, der uns selbst zur Basis unseres Denkens und Handelns macht. Der Christ, der »eitle Ehre« sucht (5, 26), vergleicht sich mit anderen (6, 4), um so sein Selbstwertgefühl zu pflegen. Da kann es passieren, dass wir eigentlich nicht besonders liebevoll sind, aber von lauter noch größeren Egoisten umgeben, sodass wir stolz auf unser bisschen Liebe sind und nicht versuchen, in der Liebe zu wachsen. Oder wir setzen die Gaben, die Gott uns gegeben hat, voll ein, sind aber von Menschen umgeben, die noch größere Gaben haben, sodass wir nicht erkennen, was Gott uns gegeben hat, und mutlos werden.
Die Lösung? »Vielmehr soll jeder sein eigenes Tun überprüfen!« (V. 4 NGÜ). Welche Gaben und Gelegenheiten hat Gott mir gegeben, und was habe ich aus ihnen gemacht? Ich messe mich nicht an den anderen, sondern gewissermaßen an mir selbst.
Die Verbindung von Vers 4 mit Vers 5 hilft zur Klärung eines scheinbaren Widerspruchs in diesem Abschnitt. Wie können wir die Lasten des anderen tragen, wenn »jeder … seine eigene Last tragen« muss? Weil nicht dieselbe Art von »Last« gemeint ist. In Vers 2 steht im Griechischen für »Last« ein Wort, das ein sehr schweres Gewicht bedeutet, in Vers 5 eines, das eher eine Art Rucksack meint. (Anmerkung des Übersetzers: ELB, SLT und EU übersetzen in Vers 2 »Last(en)«, in V. 5 »Bürde«.) Vers 5 bedeutet, dass Gott jedem von uns verschiedene Schwierigkeiten und Gelegenheiten gegeben hat, unterschiedliche Schwächen und Gaben. Diese sind unsere »Last« – unsere Aufgabe und Verantwortung vor Gott.
Also: Vergleichen wir uns nicht mit anderen. Schauen wir uns stattdessen unsere eigenen Aufgaben und Bewährungsproben an und stehen wir sie im Gehorsam gegen Gott durch. Wenn wir unser Leben so sehen, werden wir es jeden Tag danach bewerten, wer wir an diesem Tag gewesen sind und wer wir hätten sein können. Wo wir Fortschritte sehen, dürfen wir gern stolz auf sie sein, egal, ob wir »besser« oder »schlechter« sind als irgendwelche anderen Menschen. Wir vergleichen uns weder mit Menschen, die »nicht so gut« sind wie wir (der Stolz des Überlegenen) noch mit solchen, die »weniger bringen« (der Stolz der Resignation oder des Neides). Gott hat diesen Menschen andere Lasten zu tragen gegeben als mir. Wir haben unsere eigene Last zu tragen (und nicht die der anderen Menschen), und zwar so, dass es Gott gefällt.
Wenn wir das Leben auf diese Weise sehen, werden wir nicht mehr vorschnell über unsere Mitmenschen urteilen. Wir werden großzügiger werden. Wenn wir z. B. jemanden sehen, der reizbar ist, werden wir denken: »Ich weiß nicht, was diese Person gerade zu tragen hat und wieviel Selbstbeherrschung ihr mitgegeben wurde. Vielleicht gehorcht sie Gott gerade mehr, als ich das tue!«
Wir müssen den anderen in Demut und Sanftmut beim Tragen ihrer Lasten helfen.

Timothy Keller – Galater – Kommentar

Galater 6, 4.
“Ein jeglicher prüfe sein selbst Werk.“
Jeder prüfe nicht nur einmal im Leben oder einmal im Jahr, sein selbst Werk, sondern alle Tage, ob er nämlich, wollen wir für jetzt nur sagen, beim HErrn stehe, oder ob er sich ohne seinen HErrn gerierei. In dem liegt das meiste. Sobald wir uns an Seiner Seite fühlen, mit allem, was wir sind und tun, so geht’s vorwärts, auch mit Hilfen, die wir erwarten. Fühlen wir uns getrennt, wenn auch nur in einzelnen Dingen, getrennt von Ihm, so macht solche Trennung in dem Grad, als sie vorhanden ist, Aufenthalt. Nur, was wir in dem HErrn sind und tun, gerät; alles andere wird zuletzt Schaum, und oft schneller, als wir daran denken. Insofern muß eigentlich unser selbst Werk das Werk des HErrn in uns seyn. Die Prüfung also, ob’s so sei, sollte alle Tage geschehen, eigentlich in jedem Moment, indem man bei allem, was man anfängt, nur immer aufmerkt und sich fragt: Ist’s mit Gott oder ohne Gott? Habe ich Seine Regeln und Gesetze im Auge, oder gehe ich eben so dem Triebe nach, gleichgültig, ob’s mit dem HErrn, oder ohne Ihn gehe?
Merken wir uns von dem Spruch für jetzt nur so viel. Tun wir’s, wie wir’s da hören, so lernen wir richtig wandeln, freudig pilgern, in der Hoffnung wachsen, werden auch viel Gnaden und Freundlichkeiten Gottes erfahren, weil Er, bei dem wir sind, immer auch Sich fühlbar kund gibt. So mögen denn die lieben Abreisenden sich noch etwas daraus entnehmen; und wir, die wir bleiben, wollen’s uns auch merken. Es bleibt gewiß, wer mit dem HErrn geht, wird und muß mit Ihm zu Seiner Herrlichkeit endlich gelangen; und dahin versammeln sich alle von nah und fern, von Ost und West, von Nord und Süd. Welche Freude aber wird’s für uns seyn bei dieser großen Versammlung!

Christoph Blumhardt – Andachten zu biblischen Büchern

Wer durch kurzsichtigen Selbstvergleich mit denen, die gefallen zu sein scheinen, zu dem Schluss kommt, dass er etwas Besonderes ist, betrügt sich wirklich selbst. Anstatt andere zu prüfen und zu beurteilen, sollte ein Christ immer sein eigenes Werk daraufhin prüfen, ob er dem Beispiel Christi nahe kommt (siehe 1. Korinther 11,31; 2. Korinther 13,5).

Die Nelson Studienbibel

Der Einzige, mit dem du dich vergleichen solltest, ist Jesus. Wenn du das tust, wirst du nie mehr von dir halten, als du solltest.

Die Tony Evans Studienbibel

SOLL JEDE PERSON PRÜFEN. Das ist ein individueller Akt. Es gibt keinen „Normenausschuss“, der die einzelnen Christen bewertet. Das Wort für „prüfen“ ist dasselbe, das für die Prüfung von Metallen verwendet wird, um festzustellen, ob sie rein sind.
SEIN EIGENES WERK. Gegenstand der Selbsteinschätzung sind nicht innere Gefühle oder ideologische Verpflichtungen, sondern messbare Aktivitäten. Die Frage lautet: Wie wird mein Leben gelebt? Beachte auch, dass es die eigenen Handlungen sind, die geprüft werden sollen, nicht die anderer Menschen. NICHT VERGLEICHEN. Die Versuchung ist groß, zu sagen: „Oh, ich bin gar nicht so schlecht. Sieh dir an, was der und der macht“, und lenkt so von der wahren Einsicht in sich selbst ab und erzeugt falschen Stolz.

Life Connections Studienbibel

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