Dazu wurdet ihr ja berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat. Er hat euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren genau folgt.

Weil auch der Messias zu euren Gunsten gelitten hat, wodurch er ein Beispiel hinterließ, seid ihr nämlich dazu aufgerufen worden, Seinen Fußspuren nachzugehen.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 1.Petrus 2,21

Als Christen hat euch Gott dazu berufen. Denn auch Christus hat für euch gelitten, und er hat euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt.
Hoffnung für alle – 1996 – 1.Petrus 2:21

Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt:
Revidierte Elberfelder Bibel – 1985 – 1.Petrus 2,21

Diesen Vers hatten wir 2020 schon einmal – deshalb heute nur Ergänzungen.

Diese „breite Straße“ des Gottesdienstes entsteht hauptsächlich durch die Tatsache, daß die Christenheit zwar die Bibel besitzt, sie aber nicht liest. Schon durch ihren Namen erhebt die Christenheit den Anspruch, daß Christus ihr Vorbild im Leben ist, aber ihre Handlungen sind es gerade, die ihre Täuschung verraten: „Sie erklären öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre Werke.“ (Titus 1:16, NW) Um nicht betrügerischer Anbetung schuldig zu werden, und vielmehr den Pfad wahrer Anbetung zu erleuchten, muß das Vorbild, das vorhanden ist, studiert und ihm gefolgt werden. „Christus . . . litt [für euch], euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolget.“ (1 Petrus 2:21, NW) Es ist nicht genug, Christi Fußstapfen nur in einem weitläufigen Sinn nachzufolgen. Seinen Fußstapfen dicht zu folgen, ist der einzig annehmbare Weg, Gott zu dienen.

Wachtturm – 1.Februar 1954

Der Christ erfreut sich seiner heiligen Berufung aus der Dunkelheit heraus in ein wunderbares Licht (Vers 9). Er freut sich darüber, daß er berufen worden ist, Segen zu erben (3,9). Er staunt darüber, daß er zu Gottes ewiger Herrlichkeit berufen ist (5,10). Der Gedanke jedoch, daß man lernen muß, daß diese wunderbare Berufung einen Aufruf zum Leiden in stiller Unterwürfigkeit wegen Gutestuns miteinschließt, ist vielleicht ein eher ernüchternder Gedanke.
Die erste Ermutigung für solches Leiden ist subjektiv, nämlich die Gnade Gottes zu genießen. Der große Anreiz nun ist objektiver Art, nämlich das großartige Beispiel Christi selbst: „denn auch Christus hat…gelitten“. Hier steht nicht, daß Jesus gelitten hat. Den ungläubigen Juden ist ein leidender Messias ein abstoßender Gedanke, doch ist es dem gläubigen Juden eine freudige Enthüllung: „er war verwundet um unserer Übertretungen willen“.
Mehr als das, es war „für uns“ oder „für euch“ (J.N.Darby). Diese Leiden waren nicht Seine Sühneleiden, sondern Seine vorbildlichen Leiden. Nur hierin können wir Seinen Fußstapfen folgen, obgleich niemals in Seinen Fußstapfen; Sein Wandel auf der Erde war einzigartig. Wie kann denn dann der Gläubige solchem Beispiel folgen?
Es gab drei bedeutsame Aspekte hinsichtlich Seines beispielhaften Leidens auf dem Wege zum Kreuz, denen wir nachfolgen können, wenngleich auch „von weitem“.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

2,21 denn dazu hat er euch berufen … damit ein Beispiel hinterlassen Leiden gehören zur christlichen Berufung dazu (1.Thess 3,3f.; 2.Tim 3,12), denn sie waren davor schon Teil der Berufung Christi (Joh 15,18–20). Christen sind mit Christus sowohl in seinem Leiden als auch in seiner Auferstehung verbunden (2.Kor 1,5; 4,10; Phil 3,10f.), und das Beispiel Christi liefert ein Muster, durch das Christen ihr eigenes Leben besser verstehen können.

Reformations-Studien-Bibel

Denn dazu seid ihr berufen: Zum Christsein gehört das Privileg, Gott treu zu dienen, wenn wir unverdientes Gericht erleben (siehe Phil. 1:29). uns ein Beispiel zu geben: Wenn wir beobachten, wie Christus mit ungerechter Bestrafung umgegangen ist, können wir erkennen, wie auch wir solche Prüfungen ertragen können.

Wort Fokus
Beispiel
(Gk. hupogrammos) (2:21) Strong’s : Im allgemeinen griechischen Sprachgebrauch bezeichnete dieses Wort eine Tafel, die das gesamte griechische Alphabet enthielt. Die Schüler/innen konnten damit das Alphabet nachzeichnen und lernten jeden Buchstaben von Alpha bis Omega. Das Leben Jesu, ein Leben des Leidens, ist eine solche Zeichentafel. Wir, die Lernenden von Jesus, sollen dieses Leben nachzeichnen, angefangen bei Alpha bis hin zu Omega.

Die Nelson Studienbibel

Dazu wurdest du berufen. Ungerechtes Leiden aufgrund des Glaubens an Christus ist Teil der Berufung des Christen. Christus hat für dich gelitten. Der Sohn Gottes wurde der leidende Knecht (d.h. Sklave) aus Jes 52,13-53,12, um die Ziele des Vaters zu erreichen. Die Bereitschaft Christi zu leiden, anstatt Gott ungehorsam zu sein, ist das Vorbild für alle Christen. Die stellvertretende Sühne bedeutet nicht, dass Jesus gelitten hat und seine Nachfolgerinnen und Nachfolger deshalb nicht in seine Fußstapfen treten müssen. Die Fußstapfen Jesu führen durch Leiden und Tod, aber sie hören nicht am Grab auf. Sie führen uns weiter zur ewigen Herrlichkeit bei Gott.

NIV Biblical Theology Study Bible

Das Kreuz ist keine Theorie, keine Doktrin; es ist kein sentimentales Gefühl. Das Kreuz ist praktisch. Es bedeutet, dass Gott in Liebe gewalttätigen Männern und Frauen begegnet und für uns Gewalt und Leid auf sich nimmt. Dein Glaube wurde in Wirklichkeit in Gewalt geboren. Der Christ hat keine Angst, wenn die ganze Welt zittert. Dein Glaube wurde auf Kalvarienberg geboren – er kann alles aushalten…. Dein Glaube wurde in Blut und Schweiß in der Einsamkeit Kalvarienbergs geboren – er kann jede Prüfung bestehen. Deshalb kann Jesus ein gebrochenes Herz treffen und es befreien. Deshalb kann er einem jungen Mann voller Scham begegnen und ihm einen neuen Anfang schenken. Er kann einer jungen Frau auf der Straße begegnen und sie rein machen. Ein weicher, sentimentaler Gott könnte das nicht tun, aber einem solchen Gott begegnet man nicht am Kreuz von Golgatha. Der Gott des Kreuzes ist der Gott der verwundeten Hände, und deshalb kann er die Wunden der Menschheit ohne Angst berühren.

Festo Kivengere (1919-1988) – The Revival Study Bible

Christen sind zu solchem erduldenden Leiden durch Unrecht »berufen«. Das ist ein wichtiger Gedanke. Deutlicher muss dieses »Berufen« als göttlicher Auftrag wohl so wiedergegeben werden: Christen sind berufen, gute Taten zu tun, auch wenn das in ungerechtes Leiden führt. »Berufen« steht im Vollsinn von »auserwählt und ausersehen« (vgl. 1 Petrus 1,1f.), im Sinne von »berufen zum Heil«.
Nun wird das begründet: »… da auch Christus gelitten hat für euch.« In »für euch« steckt die entscheidende Begründung: Sein Leiden eröffnet uns erst die Möglichkeit, so zu leben und geduldig zu leiden wie Er. Das »für euch« ist der volle Zuspruch des Heils. Er hat uns erlöst (vgl. zu 1 Petrus 1,18) und befähigt zum neuen Leben. Christi Kreuzesleiden ist unsere Rettung, wenn wir das annehmen. Die Rettung aus unserer alten Natur, in der wir bei ungerechtem Leiden mit Empörung, Gewalt oder Verzweiflung reagieren. Der neue Mensch, durch Christi Tod geschaffen, ist befähigt, die Christusart zu leben. Gerade in unserem Leiden wegen der guten Taten sehen wir Jesus als Vorbild.
Er »hat … euch ein Vorbild hinterlassen«, sagt Petrus. »Vorbild« heißt eigentlich »vor-geschriebene Buchstabenreihe als Muster zum Nach -Schreiben«. Die ntl. Berichte sind solche vor-geschriebenen Zeilen (so ist das Wort »hinterlassen« inhaltlich zu füllen). Dort erfahren wir, wie sich Jesus Christus bei ungerechtem Leiden verhalten hat, insbesondere natürlich in den Passionsberichten. Sie sind solche »Fußstapfen«, denen wir nachfolgen können. Noch einmal: Christen können nur deshalb diese »Leidenszeilen« nachschreiben, diesen Fußspuren folgen, weil sie durch Jesus Christus Neue geworden sind.

Gerhard Maier – Edition C

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