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„am dritten Tag“

Johannes schreibt in Kapitel 2: „Und es war am dritten Tag, da fand eine Hochzeit zu Kana in Galiläa statt, … “
Nun stellt sich die Frage 3.Tag von WAS?? Was war vorher – so denken wir im deutschen.
Ben-Chorin schreibt:

Übersetzen wir aber den Text ins Hebräische zurück, in die Atmosphäre, in das Milieu, in das er gehört, so lesen wir: „U-Ba-jom Haschlischi“. …
„JOm-Haschlischi“, der dritte Tag, das ist ganz einfach der Dienstag, da die jüdische Woche mit dem Sonntag beginnt und mit dem siebten Tag, dém Schabbath, endet. Die einzelnen Tage haben keine Namen, mit Ausnahme des Sabbaths, der eben Ruhetag = Schabbath, genannt wird; sie werden nur nummeriert: …Und der dritte Tag, der Dienstag war und blieb der klassische jüdische Hochzeitstag, denn er ist der „Kephel ki tov“, der Tag des zweimaligen „es war gut“ im Schöpfungsbericht der Genesis.
Obwohl der Talmud den Mittwoch als Tag der Eheschließung für Jungfrauen bestimmt, wurde doch – und wird bis heute – von schlichten Landvolk … der Dienstag als Hochzeitstag bevorzugt.

Das Symbol : Fisch

Auf vielen Autos zu sehen – um zu zeigen, dass der Fahrer als Christ unterwegs ist. Ich dachte es käme von Ichthys. Aber Ben-Chorin schreibt:

Die Jünger Jesu, …waren voorwiegend Fischer, und so spielte das Symbol in der Urgemeinde eine entscheiden Rolle. Der Fisch ist als christliches Symbol älter als das Kreuz.
Ich vermute, daß in der DFeutung diese Symbols ein späteres heidenchristliche Mißverständnis vorliegt. Der Kirchenvater Eusebius deutete das griechische Wort für Fisch, Ichthya, im Sinne eine s Akrostichons.
I = Jesus
Ch = Christus
Th = Theos (Gottes)
Y = Yios (Sohn)
S = Soter (Heiland)

Der Kirchenvater Tertullianbezeichnete Jesus als großen Fisch. Die Sprecher der frühen heidenchristlichen kirche dachten griechisch, während in der jüdischen Urgemeinde das Fisch-Symbol sich wohl stärker auf den Jakobssegen über Ephraim und Manasse bezog, wo der merkwürdige Ausdruck vorkommt „Wajidgu larov bekerev haarez“ Luther übersetzt hier „…daß sie wachsen und viele werden auf der Erden.“ Das merkwürdige Wirt „wajidgu“ kommt aber von „dag“ = Fisch. buber-Rosenzeig habend aher in ihrer Verdeutschung der Schrift tatsächlich an dieser Stelle „Fischgleich mögen sie wachsen zur Menge im Inneren des Landes“ übersetzt. Hier scheint mir die Assoziation des Fisch-Symbols zu liegen. Der Fisch ist das Zeichen der Fruchtbarkeit, und die Gemeinde Jesu soll sich fischgleich auf Erden ausbreiten.

„Tvila“ – Tauchbad

Diese Taufe des Johannes stellt kein Novum im Judentum dar, siindern ein damals geübtes und bis heute bei den Juden praktiziertes Rituak. Das Wort „Taufe“ist allerdings durch die spätere kirchliche Entwicklung mißverständlich geworden, und wir sollten besser von „Tvila“, Tauchbad, sprechen.. In der Tat nimmt Jesus ja ein Taufbad im Jordan, nicht anders als Hunderte oder vielleicht Tausende seiner Zeitgenossen, die an den Jordan hinabgezogen, um dirt das rituelle Reinigungsbad zu vollziehen. Das Gesetz der Thora schreibt für zahlreiche Fälle kultischer Verunreinigungen, … das Tauchbad vor.

Leider sind diese Gedanken in den meisten Köpfen heute verschwunden, so dass das „bespengen mit Wasser“ oft als Taufe gewertet wird. Aber wie das obrige Zitat zeigt, ist eine Taufe in christlicher Sicht ein UNTERtauchen im Wasser!

„Bruder Jesus“

Habe mir letzte Woche drei Bücher von Schalom Ben-Chorin besorgt: „Die Heimkehr“ von dtv
Bin auf den Autor aufmerksam geworden, da dieser in dem Artikel über das Tetragramm an Jesu Hinrichtungswerkzeug als Quelle genannt wird.

Er schreibt aus der jüdischen Sicht – und Blickt in den drei Büchern auf Jesus, Maria und Paulus.
Habe nun mit dem Blick auf Jesus angefangen und werde einige „Höhepunkte“ (die ich interessant oder neu empfinde) hier mit euch teilen.

Barabbas

Da wir gestern kurz über Barabbas im Gottesdienst sprachen hier noch einmal, was die Bibel und die Nachschagewerke über diesen sagen:

Bedeutung

Bárabbas = Sohn des Vaters

Barabbas wird in Johannes 18,40 als Räuber und in Matthäus 27,16-26 als berüchtigter Gefangener beschrieben. Er hatte während eines Aufstandes einen Mord begangen (Mk 15,7-15). Die Juden, angeführt von den Hohenpriestern und Ältesten, forderten anstelle des Herrn Jesus die Freilassung dieses Mannes. Warum sie die Freilassung gerade dieses Gefangenen ersuchten, ist nicht bekannt. Auf die entschiedenste Art und Weise wird ihre Gottlosigkeit offenbar, indem sie einem offenkundig bösen Mann den Vorzug vor ihrem Messias, dem Herrn des Lebens und der Herrlichkeit, gaben (Lk 23,18). Petrus schreckte in seiner Rede nicht davor zurück, dies öffentlich dem jüdischen Volk anzulasten. „Ihr aber habt den Gerechten verleugnet und gebeten, dass euch ein Mann, der ein Mörder war, geschenkt würde“ (Apg 3,14).

In den Fußnoten zu Matthäus steht dass er eigentlich Jesus Barabbas hieß – (Quelle unter anderem das Buch „Jesus von Nazareth“von Papst Benedikt XVI – „Von Origines erfahren wir noch ein weiteres interessantes Detail: In vielen Handschriften der Evangelien bis ins 3. Jahrhundert hieß der Mann, um den es geht, ‚Jesus Barrabas‘ – Jesus Sohn des Vaters. …)

Es standen sich also zwei Jesus gegenüber – der eine hieß Jesus Sohn des Vaters , der andere Jesus Sohn des Joseph und dieser war der Sohn des himmlischen Vaters!

aber dass Barabbas zu einem Jünger von Jesus Christus konvertierte – wie es in einigen spöttischen Filmen heute behauptet wird, scheint sehr unwahrscheinlich – siehe die Aussage von Petrus in Apostelgeschichte 3 Vers 14.

Bitte hier weiterlesen – Blogbeitrag vom 9.Februar 2011
dort hatte ich ein längeres Zitat aus einem Vortrag

…Diese dritte Erklärung finden wir in Lukas 23: 13-15. Aber das befriedigt die Menge nicht. Pilatus unternimmt dann einen weiteren Versuch Jesus freizubekommen. Das steht in Johannes 18: 39, wo er den Leuten die Wahl lässt zwischen Jesus und Barabbas. Er nimmt offensichtlich an, dass sie bestimmt Jesus freigelassen haben wollen und nicht Barabbas. In Markus 15: 7 wird uns erzählt, dass Barabbas genau jenes Verbrechens schuldig ist, dessen Jesus angeklagt ist. Er führte kürzlich eine misslungene Revolte gegen Rom an, Menschen wurden getötet, er wurde gefangen genommen und ihn erwartete nun die Todesstrafe. So haben wir hier also zwei Männer, die beide desselben Verbrechens angeklagt sind. Einer davon ist schuldig, der andere nicht. Aber es gibt noch mehr zu diesem Bild. Die Bezeichnung Barabbas war nicht sein eigentlicher Name, weil Barabbas nur ein Titel ist und kein Name. Es ist die Art wie Griechen zwei aramäische Wörter verbinden. Die beiden aramäischen Wörter sind bar und abba, und Barabbas bedeutet wörtlich der Sohn des Vaters. Abba lautete der Name des Vaters, aber es bedeutet eben wörtlich auch der Vater, (somit war der Name des Vaters Vater). Die Evangelien geben uns nicht seinen tatsächlichen Namen, möglicherweise um eine Verwirrung zu vermeiden. Aus anderen Quellen kennen wir seinen wirklichen Namen, sein Name war auch Jeschua oder Jesus. Also, wir haben zwei Männer, die des gleichen Verbrechens beschuldigt werden, und beide haben den gleichen Namen. Einer davon wird auch Jesus Barabbas genannt, Jesus der Sohn des Vaters. Allerdings ist er es nur dem Namen nach und nicht in der Realität, während wir auch den anderen Jesus haben, den wahren Sohn des wahren Vaters, der dieses Verbrechens nicht schuldig ist. So gibt es hier diese kleinen gegenseitigen Anspielungen und Vermischungen.
Pilatus bringt diese beiden Männer hinaus. In Matthäus 27: 19 wird der Prozess durch eine Nachricht von seiner Frau unterbrochen. Sie ließ ihm eine Warnung mitteilen, sich nicht zu sehr mit dieser Sache zu befassen, da sie bezüglich Jesus einen Traum hatte…..

Du Gott siehest mich

als wir letzten Montag spazieren waren, haben wir in Blankenburg dieses Gebäude gesehen: OLYMPUS DIGITAL CAMERA

ein beruhigender Gedanke aus 1.Mose 16:13 -Hagar sagt „Du bist ein Gott des Sehens“ – er sieht was im Offenen und im Verborgenen geschieht.

ein schöner Gedanke

aus dem Psalmen :

Ich will dich loben, du erhabener Gott, denn du hast mich aus der Tiefe heraufgezogen! Du hast nicht zugelassen, dass sich die Feinde über mein Unglück freuen.
Herr, mein Gott! Zu dir schrie ich um Hilfe, und du hast mich geheilt. Ich war schon mehr tot als lebendig, doch du hast mich dem sicheren Tod entrissen und mir das Leben neu geschenkt.
Singt dem Herrn eure Lieder, alle, die ihr seine Gnade erfahren habt! Dankt ihm und bezeugt: Er ist der heilige Gott!
Nur einen Augenblick streift uns sein Zorn, aber ein Leben lang währt seine Güte. Wenn wir am Abend noch weinen und traurig sind, so können wir am Morgen doch vor Freude wieder jubeln.
Als ich erfolgreich war und in Sicherheit lebte, dachte ich: „Was kann mir schon passieren?“ Denn du, Herr, hast mein Königreich aufblühen lassen,1 alles hatte ich deiner Güte zu verdanken. Dann aber hast du dich von mir abgewandt, und mich packte das Entsetzen.
Ich flehte um Erbarmen und schrie zu dir: „Was hast du davon, wenn ich jetzt sterbe? Kann ein Toter dir noch danken, kann er deine Treue noch rühmen? Herr, höre mich! Hab Erbarmen und hilf mir!“
Du hast mein Klagelied in einen Freudentanz verwandelt. Du hast mir die Trauerkleider ausgezogen und mich mit einem Festgewand bekleidet.
Nun kann ich dich mit meinen Liedern loben, nie will ich verschweigen, was du für mich getan hast. Immer und ewig will ich dir danken, mein Herr und mein Gott!

andere Übersetzungen zeigen auf, warum unser liebevoller Gott uns behütet:

hast du gelöst und mit Freude mich umgürtet, damit meine Seele dich besinge und nicht schweige.

Also nicht schweigen sondern BESINGEN UND REDEN !