Schlagwort: Gott

„David befand sich in einer sehr schwierigen Lage“

David aber geriet persönlich in große Gefahr, weil seine Leute schon daran dachten, ihn zu steinigen; denn sie waren alle über den Verlust ihrer Söhne und Töchter ganz verzweifelt. David aber gewann neue Kraft durch sein Vertrauen auf den HErrn, seinen Gott
Hermann Menge Uebersetzung – 1949 – 1.Samuel 30,6

David befand sich in einer sehr schwierigen Lage, denn seine Männer waren über den Verlust ihrer Frauen und Kinder so verbittert, dass sie schon davon redeten, ihn zu steinigen. Doch David fand neue Kraft im Vertrauen auf den Herrn, seinen Gott.
Neues Leben – Bibel – 2006 – 1. Sam 30,6

David aber geriet persönlich in große Gefahr, weil seine Leute schon daran dachten, ihn zu steinigen; denn sie waren alle über den Verlust ihrer Söhne und Töchter ganz verzweifelt.
Menge 2003 – 1.Samuel 30:6

Kennst du solche Situationen im Leben?
Besonders nach dem wir uns gestern den Bibeltext über DEN Hirten angeschaut haben – fallen mir wieder „Geschichten“ von sogenannten Hirten ein, die eher traurig als ermuntert sind.
Da geht eine Frau völlig durcheinander zu „den HIrten“ weil ihre kleine Tochter behauptet, von dem „neuen Papa“ mißbraucht worden zu sein – und die „Hirten“ fragen nur nach zwei oder drei Zeugen für den Vorfall, und machen der Frau noch Vorwürfe, warum sie überhaupt diesen Mann geheiratet hat!
Da ist ein Familienvater gerade die Ehefrau samt Kinder weggelaufen, und die „Hirten“ suchen nur nach Fehlern, wie es die „Freunde Hiobs“ gemacht haben, anstatt zu helfen. Eigentlich wollen die „Hirten“ diesen Bruder eh aus ihrer Kirchengemeinde los werden, weil der sich viel zu viel mit der Bibel beschäftigt, anstatt immer bei „den Hirten“ nachzufragen – so ein „ich forsche selber nach – Typ“ – ein richtiger „Unruhestifter“ 🙂

Und dann kommt heute dieser Text von David dazu! Genau so! David ohne Grund ein „Feind des Königs“ – nur weil Jehovah diesen David zum nächsten König ausgewählt hat! David – zu diesem Zeitpunkt ein „vogelfreier“ – dann noch mit anderen, die ähnlich schlecht angesehen waren, im benachbarten „Feindesland“. Und dann zieht David mit seinen Männern los, um sich dem „König“ in dessen Land sie sich gerade aufhalten, im Krieg wenigstens unterstützend anzubieten. Und als dieser „König“ sie nach wenigen Tagen (ohne Kriegsbeteiligung) nach Hause schickt – da ist der gesamte Ort nur noch Schutt und Asche! Da sind die Familien verschleppt! Es sieht AUSWEGSLOS aus! Und wer ist Schuld? Na wessen Idee war es, dort in „Feindesland“ zu leben? Wessen Idee war es, sich als Soldaten anzubieten? Ja, genau alles war aus Sicht der meisten Männer: Davids Schuld! Also David steinigen! Bringt zwar weder die Familie zurück, noch steht das Haus dadurch wieder da – aber der Frust ist abgebaut???
Und was macht David? Genau das, was jemand, der ein inniges Verhältnis zu Jehovah aufgebaut hat, in solchen Situationen macht! – David sucht Hilfe bei „dem unsichtbaren Gott“! Und David erhält Hilfe! Wie? ……


ein paar andere Übersetzungen Siehe Beitrag von 2020
Hier nun noch ein paar andere Kommentare:

In einer direkten Anrede, verbunden mit der innigen Bitte und dem starken Bekenntnis findet diese Glaubenshaltung den wunderbaren Ausdruck:
Gib acht auf mich, o [starker] Gott, denn meine Bewahrung hab’ ich in dir!
Diese Sprache des Glaubens ist verständlich im Munde Davids. Durch wie viele Nöte und Ängste war sein Leben bisher geführt worden. Wie oft war er, von der Zeit an, wo er die Schafe seines Vaters Isai in der Wüste hütete, bis nach Ziklag, das im Mittagslande des Stammes Juda lag, in Nöten, in Ängsten und in Todesgefahr gewesen. In den Kämpfen mit den Philistern, auf seiner dauernden Flucht vor dem Könige Saul, in dem Misstrauen der Obersten des Philisterkönigs Achis – in allem hatte David erkannt, von welchen Gefahren sein Leben bisher umgeben gewesen war.
Welch ein Wunder, dass er noch lebte! Wollten doch zuletzt seine eigenen Freunde ihn Steinigen, als sie mit ihm vom König Achis zurückkamen und fanden, dass das kleine Zufluchtsstädtchen Ziklag von den Amalekitern überfallen, verbrannt und völlig ausgeraubt worden war. „Denn alle waren verzweifelt, ein jeder wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter. David aber fasste festes Vertrauen zum Herrn, seinem Gott“ (1 Sam 30,6). Ein Vertrauen, das zu sprechen vermag: „Meine Bewahrung hab’ ich in dir!“ ist nicht etwas selbstverständliches. Der Glaube gewinnt es erst, wenn dem Menschen zuvor alle Stützen genommen sind. Dass David in den Tagen, wo ihm alles zusammenbrach, dies Vertrauen zu dem Herrn, seinem Gott, fand, das war seine und seines Volkes Rettung.
Er kann nun mit der Bitte um Bewahrung das Bekenntnis verbinden:
Ich spreche zum HErrn:
„Mein Heil bist du!
Mein höchstes Gut hab’ ich in dir!“
Auch er hatte zuvor die Welt und die Menschen abgetastet in der Hoffnung, irgendwo und bei irgendwem die Grundlage seines Heils zu finden. Zuletzt war er sogar mit seinem Gefolge zu dem Philisterfürsten Achis geflohen und hatte sich ihm zur Verfügung gestellt. Der sandte ihn auf den Rat seiner Obersten hin wieder heim nach Ziklag.
Das Städtchen selbst als letzte Zufluchtsstätte fand er jedoch vernichtet. In solchen Stunden wird entweder ein ganz starker Glaube geboren, da der Mensch seinen letzten und alleinigen Halt hinfort nur noch in Gott findet, oder man zerbricht an dem Leben, das in seiner Wirklichkeit so unerbittlich hart sein kann.
Wenn der Mensch dann auch später, wie das Leben Davids es zeigt, nicht dauernd auf derselben Glaubenshöhe sich bewegt, so war solch ein Erleben Gottes doch von entscheidender Bedeutung für die Zukunft. Was sich dem Menschen in solchen Stunden an Erkenntnis Gottes, an Vertrauen und Hingabe des Glaubens erschloss, wurde ihm in der Zukunft stets neu zu einem Wege zu jenem Gott hin, den er in seiner Größe gesehen und in seiner Stärke erlebt hatte. Eine solche Seele schämt sich trotz ihrer menschlichen Schwäche nicht ihres Bekenntnisses, bezeugt vielmehr täglich neu: „HErr, mein Heil bist du!“ Weiter bezeugt der Sänger

Kroeker – Ausgewaehlte Psalmen

Der Schock muss für Davids Leute furchtbar gewesen sein: Erst werden sie von den Philistern von der Teilnahme am Krieg ausgeschlossen und so in ihrer Ehre gekränkt. Dann finden sie ihre Stadt, ihre neue Heimat, in der sie Schutz gesucht haben, mit Feuer verbrannt und stellen fest, dass ihre Frauen, Söhne und Töchter gefangen weggeschleppt sind. Was wiegt dagegen der Verlust von Hab und Gut?
Sie, d.h. David und seine Truppe, weinten, bis keine Kraft mehr in ihnen war, zu weinen. Das tatenlose, hilflose Weinen kann jederzeit in unberechenbare Wut umschlagen. David steht wie auf einem Vulkan.
Zudem ist David persönlich zutiefst betroffen: Auch seine zwei Frauen sind gefangen und haben die Sklaverei vor Augen: Ahinoam (s. 25, 43) und Abigajil (s. 25, 39ff).
David geriet sehr in Bedrängnis. Auch wenn die Arbeitsfähigen verschleppt sind, sind noch genügend vom Volk der Philister zurückgeblieben, die über David empört sind. Durch seine Überfälle hat er die Amalekiter gereizt. Das Volk von Ziklag muss das jetzt büßen. Darum wollten sie ihn steinigen. Die Seele des ganzen Volkes kochte, sie war verbittert. Auch Davids Truppe? Dafür spricht, dass anschließend 200 Mann die Verfolgung des Feindes offiziell wegen Übermüdung, in Wirklichkeit wegen seelischer Müdigkeit aufgeben. Das Ganze ist Meuterei. Hinzu kommt die Unklarheit: Wer sind die Räuber? Wohin sind sie mit ihrem Raub gegangen? Was tun in solcher Lage?
David aber stärkte sich in Jahwe, seinem Gott.a Keine exemplarische Strafe, kein hartes Durchgreifen gegen die Meuterer! Das ist sonst das Normale in dieser Lage. David dagegen flüchtet sich ins Gebet und erbittet von seinem Gott Hilfe. Der Weg nach Ziklag war von ihm eigenmächtig gewählt worden. Da hatte er gemeint, sein Schicksal in die eigene Hand nehmen zu können und zu müssen. Jetzt weiß er keine Zuflucht außer der zu Gott. Da will Gott ihn haben. Mit den Überheblichen, Selbstsicheren kann Gott nichts anfangen. Die Eigenmächtigen sind für Gottes Werk nicht geeignet. In seinem Reich zeigt Gott, was er mit den Kleinen, Schwachen, Angefochtenen machen kann. Im Gebet erfährt David, wie ihm Gott neue seelische Kraft, auch Tatkraft, neuen Mut, neue Hoffnung und damit auch den kühlen Kopf schenkt. Das ist die Hilfe, die er jetzt braucht.

Wuppertaler Studienbibel

Sehr betrübt. Siehe den ähnlichen Ausdruck in 28:15. Übersetzer können einen leichten Bedeutungsunterschied zwischen RSV und TEV erkennen, da das hebräische Verb je nach Kontext eine andere Bedeutung haben kann. RSV konzentriert sich mehr auf Davids persönliche Reaktion auf die Krise, während TEV sich auf die Reaktion der Truppen als Quelle des „Ärgers“ zu konzentrieren scheint. Der hebräische Text kann auf beide Arten verstanden werden, sodass die Übersetzer zwischen den beiden Möglichkeiten wählen müssen. NRSV und NJPS, die ähnlich wie TEV übersetzen, sagen, dass „David in großer Gefahr war“.

Das Volk. das heißt „die Truppen“ (NJPS). siehe die Kommentare zu Vers 4.

Die Steinigung wurde vom Gesetz in einigen Fällen angeordnet, um eine Person zu töten, die gegen bestimmte Gesetze verstoßen hatte. Manchmal war die Steinigung auch die Methode, die ein wütender Mob anwandte, um jemanden zu töten (siehe 1 Könige 12,18). Die Leute wollen David nicht einfach nur schaden oder verletzen, indem sie Steine auf ihn werfen. Vergleiche NCV: „Die Männer des Heeres drohten, David mit Steinen zu töten.“

Waren in der Seele verbittert: Der Gedanke scheint zu sein, dass sie „zutiefst verbittert waren“ oder „sehr wütend waren“.

Für seine Söhne und Töchter: Das heißt, „weil seine Söhne und Töchter als Gefangene genommen worden waren“ (NCV). Der Text scheint die Individualität der trauernden Männer zu betonen. Jeder der Soldaten, die bei David gewesen waren, war wegen des Verlusts seiner Kinder bestürzt. Im Hebräischen heißt es wörtlich: „ein Mann für seine Söhne und Töchter“.

David stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott. Die hebräische Form des Verbs kann entweder bedeuten, dass David sich selbst stärkte oder dass er von jemand anderem gestärkt wurde. Beides ist möglich und die verschiedenen Übersetzungen spiegeln diese Zweideutigkeit wider. Folgt man der zweiten Interpretation, ist es in manchen Sprachen natürlicher, diesen Satz so umzuformulieren, dass Gott das Subjekt ist und nicht David (wie TEV es getan hat). In anderen Sprachen hingegen könnte es heißen: „David fand Kraft in dem HERRN, seinem Gott“ (NCV) oder „er spürte, dass Gott, der HERR, ihm Kraft gab“ (CEV). NAB versteht dies als Nebensatz, der einen Satz einleitet, der im folgenden Vers ergänzt wird: „Aber mit neuem Vertrauen auf den HERRN, seinen Gott, David….“

Roger L. Omanson – Ein Handbuch zum ersten Buch Samuel

Du bleibst mir unvergessen, Israel!

Denk daran, Jakob, und Israel, daß du mein Diener bist, daß ich dich mir zum Knecht erzogen! Du bleibst mir unvergessen, Israel! Ich wische wie ein Wölkchen deine Missetaten aus, wie eine Wolke deine Sündenstrafen. Zurück zu mir! Denn ich erlöse dich!“
Grünewald – übersetzt von Paul Riessler – Jesaja 44,21–22

Des denke, Jaakob
und Jisraël, weil du mein Knecht;
hab dich gebildet
du bist mein Knecht
bleibst, Jisraël, mir unvergessen!
Wie Nebel lösch ich deine Missetaten
und wie die Wolke deine Sünden
kehr um zu mir
denn ich erlöse dich.
Neftali-Herz-Tur-Sinai – Jesaja 44:21–22

Andere Übersetzungen und erste Gedanken – 2020

Im Sinne des Verses „Gedenke dieser Dinge, o Jakob“ (Jes 44:21) sollte man sich daher an all die Gunst und Barmherzigkeit erinnern, die Gott Israel unaufhörlich erwiesen hat, von dem Tag an, an dem Er Abraham erwählte, bis zur gegenwärtigen Stunde, da Er Israel versicherte, daß ich deine Übertretungen auslösche wie eine dicke Wolke (Jes 44:22). So wie die Wolken vom Wind weggefegt werden, so werden die Sünden Israels in dieser Welt weggefegt und haben keine Macht, in der kommenden Welt aufzustehen [und Israel anzuklagen], denn der zuvor zitierte Vers ist nun zu lesen Ich habe deine Übertretungen weggefegt (maḥiti), wie eine dicke Wolke. Was ist mit den Worten „Denn ich habe dich erlöst“ (ebd.) gemeint, die diesen Vers abschließen? Sie bedeuten: Indem ich dich erlöst habe, habe ich deinen Namen aus dem Buch des Todes gestrichen und ihn in das Buch des Lebens eingetragen. Deshalb heißt es: Denn ich habe dich erlöst. Und was folgt? Singt, ihr Himmel (Jes 22,23), [und stimmt in meinen Jubel ein].

Jacob Neusner – Christentum, Judentum und andere griechish-römische Kulte

Die Vergeblichkeit des Götzendienstes wird in den Versen 21-22 mit Gottes erlösender Macht kontrastiert. Vers 21 beschreibt Israels Beziehung zu JHWH als sein Knecht: Gedenke dessen, Jakob und Israel, denn du bist mein Knecht: Ich habe dich gebildet; du bist mein Knecht: O Israel, du sollst nicht von mir vergessen werden. Gott forderte Jakob und Israel auf, sich an zwei Dinge zu erinnern: Sie sind JHWHs Diener, denn er hat sie geformt; und aufgrund ihrer Stellung als Diener werden sie nicht vergessen werden.
In Vers 22 wiederholte Gott, was er in Jesaja 43:25 gesagt hatte: „Ich habe deine Übertretungen ausgelöscht wie eine dicke Wolke und deine Sünden wie eine Wolke; kehre zu mir zurück, denn ich habe dich erlöst. Israels Sünden werden vergeben und ausgelöscht, weil JHWH sein Volk erlöst hat.

Die Lobeshymne – 44:23
Der Abschnitt über die Torheit des Götzendienstes schließt in Vers 23 mit einem Lobgesang: Singet, ihr Himmel, denn Jehova hat’s getan; jauchzet, ihr unteren Teile der Erde; singet, ihr Berge, ihr Wälder und jeder Baum darin; denn Jehova hat Jakob erlöst und will sich in Israel verherrlichen. Zwei Dinge werden die ganze Schöpfung zum Jubeln bringen: Israels Erlösung und die Verherrlichung Gottes durch Israel. Zu denen, die sich freuen werden, gehören der Himmel oben und die unteren Teile der Erde sowie das, was auf der Erde ist, wie Berge und Wälder. Es wird eine Zeit kommen, in der aller Götzendienst aufhört, weil er als das erkannt wird, was er wirklich ist: Torheit und Dummheit. Aber der eine Gott, der in der Geschichte wirkt, der ewig ist und der eine besondere Beziehung zu Israel hat, wird sich als all das erweisen, was er behauptet, zu sein, wenn die Wiederherstellung Israels kommt. Dann wird die ganze Schöpfung mit ihm jubeln.

Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja


Was Vergebung ist, wird uns in Jesaja 44,22 veranschaulicht: «Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden.» Sie sind getilgt, vergeben, weggetan. Gott gedenkt ihrer nicht mehr, und auch wir müssen nicht mehr daran denken. Christus ist einmal offenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer (Heb 9,26). Mit dankbarem Herzen erinnern wir uns der Leiden des Herrn, die zu solchen Ergebnissen führten.

Halte fest 1971

Jehovah wird SEIN Volk genauso wieder zu sich rufen, wie Er es auch schon in Ägypten „gegründet“ hat – weil und nur weil es SEIN Volk ist.

Studie zu „Sterne“ im NT

Meine Wortstudie

LEMMA
ἀστήρ astēr Stern
Kassühlke Stern, Gestirn
ThWNT
Bauer/Aland Stern
EWNT Stern
APLGNT
BDAG star, single star, planet
LSJ star; shooting star; meteor
Louw-Nida star, planet
M-M
LTW star.
DBL Greek star, planet; supernatural light for leading; supernatural beings
TDNT
EDNT star
ACGEDNT star
NASB Dictionaries a star
LEH LXX Lexicon star
AIGEL a star; a flame; light; fire
LXGRCANLEX star
VCEDONTW
TDNTA
LXLXXLEX star
FNTG star
TCGELNT
GDTNT
HGSB12:GDH
ACGEDNTRE star
LXGNTLEX star
ARLAF star; single star; planet
TGNTD
AIBG:AGERE
AWNTG star
SMGV:V A star
ACDWGTTHB star; strown
STRONG
AGELNT
EG:AELCG
AMGLNT a star
LSWSCE:SCD
AGELNT a star
AHDSC star
GLRBPFBC146AD1100 star; the malignant stars; the propitious stars; Aster Atticus; The star; Meteoric stone
OSBHEC:WTNG
GELNT:ALBA a star; wandering stars; planets; comets
HS:GH
CBTELVIXAZ
ACLCEGNT a star, a single star; spoken of fixed stars, planets, or meteors; (lxx. for כזכב, Gen. 1:16; Is. 13:10; Joel 3:15.); a constellation; gen. in pl., the stars; seldom used of a single star, as No. 1 is.
APGL star
TLALS star; כּוֹכָב; צָבָא; military service; campaign; military men, troops; heavenly bodies, heavenly entourage; service in the cult; compulsory labor


WORTBEDEUTUNGEN

Sterne 24 von 26
Substantiv. ein Himmelskörper (ungleich Sonne und Mond), der nachts von der Erde aus sichtbar ist.
כּוֹכָב kô·ḵāḇ; צָבָא ṣā·ḇā(ʾ); ἀστήρ astēr; ἄστρον astron
Mt 2,2 Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen.
Mt 2,7 Dann berief Herodes die Magier heimlich und erforschte genau von ihnen die Zeit der Erscheinung des Sternes;
Mt 2,9 Sie aber, als sie den König gehört hatten, zogen hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und oben über dem Orte stand, wo das Kindlein war.
Mt 2,10 Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude.
Mt 24,29 Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.
Mk 13,25 und die Sterne des Himmels werden herabfallen, und die Kräfte in den Himmeln werden erschüttert werden.

1.Kor 15,41 eine andere die Herrlichkeit der Sonne, und eine andere die Herrlichkeit des Mondes, und eine andere die Herrlichkeit der Sterne; denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Herrlichkeit.
Jd 13 wilde Meereswogen, die ihre eigenen Schändlichkeiten ausschäumen; Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbewahrt ist.
Offb 1,16 und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft.
Offb 1,20 Das Geheimnis der sieben Sterne, die du in meiner Rechten gesehen hast, und die sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Versammlungen, und die sieben Leuchter sind sieben Versammlungen.
Offb 2,1 Dem Engel der Versammlung in Ephesus schreibe: Dieses sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der da wandelt inmitten der sieben goldenen Leuchter:
Offb 2,28 und ich werde ihm den Morgenstern geben.
Offb 3,1 Und dem Engel der Versammlung in Sardes schreibe: Dieses sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke, daß du den Namen hast, daß du lebest, und bist tot.
Offb 6,13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, geschüttelt von einem starken Winde, seine unreifen Feigen abwirft.
Offb 8,10 Und der dritte Engel posaunte: und es fiel vom Himmel ein großer Stern, brennend wie eine Fackel, und er fiel auf den dritten Teil der Ströme und auf die Wasserquellen.
Offb 8,11 Und der Name des Sternes heißt Wermut; und der dritte Teil der Wasser wurde zu Wermut, und viele der Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter gemacht waren.
Offb 8,12 Und der vierte Engel posaunte: und es wurde geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, auf daß der dritte Teil derselben verfinstert würde, und der Tag nicht schiene seinen dritten Teil und die Nacht gleicherweise.
Offb 9,1 Und der fünfte Engel posaunte: und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war; und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes gegeben.
Offb 12,1 Und ein großes Zeichen erschien in dem Himmel: Ein Weib bekleidet mit der Sonne, und der Mond war unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen.
Offb 12,4 und sein Schwanz zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels mit sich fort; und er warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor dem Weibe, das im Begriff war zu gebären, auf daß er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind verschlänge.
Morgenstern 2 von 26


kein anderer Name? – II

Und so ist nicht in irgendeinem anderen Namen die Rettung da, es existiert nämlich auch kein anderweitiger bereits unter den Menschen verliehener Titel unter dem Himmel, durch den wir uns einmal retten lassen müssen.“
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Apg 4,12

andere Bibelübersetzungen und ein paar Kommentare hatten wir 2020 schon.

JESUS CHRISTUS von Nazareth erhob sich von der Geburt in einer Krippe zu einer Stellung, die für die Menschheit von lebenswichtiger Bedeutung ist. Keine andere Einzelperson hat seit der Erschaffung Adams einen so unauslöschlichen Stempel auf den Blättern der Geschichte hinterlassen, noch ist je eine andere Person ein so allgemein umstrittener Gesprächsgegenstand gewesen. Zahllose andere Menschen sind als Märtyrer für irgendeine Sache in den Tod gegangen, die sie ihrer vollen Hingabe als wert erachteten, doch ist in keinem anderen Fall irgendeinem solchen Märtyrer die Retterrolle zugeschrieben worden. Jesus Christus steht in der Weltgeschichte allein da als ein Mensch, von dessen Tod gesagt wird, er mache ihn geeignet, als Erlöser der Menschheit zu amten. So einzigartig ist seine Stellung, daß einer seiner ergebenen Jünger sich gedrängt fühlte, zu sagen: „Es ist in keinem anderen Rettung, denn da ist kein anderer Name unter dem Himmel, der unter Menschen gegeben ist, durch den wir gerettet werden sollen.“ (Apostelgeschichte 4:12, NW) Bestimmt wird dem Tode irgendeines anderen Menschen keine solche Wirkung zugeschrieben.
Und doch herrscht trotz dem weitverbreiteten Bekenntnis in der Christenheit, daß Jesus Christus der Loskäufer der gefallenen Menschheit ist, ein großes Mißverständnis hinsichtlich der Rolle, die er in den Vorsätzen Gottes, des Allmächtigen, spielt. Selbst unter denen, die sich zum Glauben an ihn bekennen, herrscht heute tatsächlich ein bestürzender Unglaube in bezug auf das Verdienst seines Lebens, das als Lösegeld dahingegeben wurde. Dann gibt es natürlich Millionen Menschen, die seinem Leben oder Tod nichts Außergewöhnliches beimessen, außer daß Jesus gewissen Grundsätzen, die er als gut erachtete, ergeben gewesen sei, obwohl sie anerkennen, daß er in der jüdischen Geschichte hervorragte. Im Gegensatz dazu ließen sich, schon ehe Christus erschien, ‚andere Menschen martern, weil sie keine Erlösung durch ein Lösegeld annahmen, auf daß sie eine bessere Auferstehung erlangen möchten‘ zufolge der einstigen Verheißung Gottes, einen „Samen“ zu senden, der eine ewige Erlösung von Sünde und Tod beschafft. — Hebräer 11:35; Matthäus 20:28; 2 Timotheus 2:8-10, NW.
Was ist auf Grund der Lehre der Bibel die Stellung Jesu Christi in Jehovas großartiger Vorkehrung der Dinge zur Errichtung einer vollständig neuen Welt? Sollte er nur als sagenhafte Person mit edlen Idealen betrachtet werden, die uns ein glänzendes Beispiel eines sittlich reinen Lebens gegeben hat? Oder sollten wir ihn als den betrachten, der sein Lebensblut als Opfer vergoß, um so durch das Lösegeld die Lebensrechte zu erkaufen, die Adam durch seine Rebellion verloren hatte, auf daß Menschen die Möglichkeit erhalten, schließlich für immer zu leben? Die richtige Antwort auf diese Fragen zu kennen ist für jeden heute Lebenden sehr wichtig.
Es ist wichtig, zu verstehen, daß Jesus Christus nicht unvermittelt, plötzlich auf dem menschlichen Schauplatz erschien und sich als Retter proklamierte. Er war nicht bloß ein Mann mit ungewöhnlichen Gaben und glänzenden geistigen Fähigkeiten, der durch sein tatkräftiges Wirken der Zivilisation sein Siegel aufdrückte, gleichwie dies andere Menschen mit verschiedenem Maß von Erfolg von Zeit zu Zeit taten. Nein, in der Tat, sein Erscheinen war statt dessen ganz anders, denn schon vor langen Jahrhunderten war sein Kommen vorausgesagt worden. Menschen von gottgemäßem Verständnis blickten nach dem Erscheinen eines Retters der Menschheit aus, weil Jehova in Eden das Kommen eines „Samens“ der Gerechtigkeit verheißen hatte. — 1 Mose 3:15; Galater 3:19

Wachtturm 1.April 1954

„Es gibt in gar keinem andern die Rettung.“ Da ist in einem einzigen kurzen Satz das ganze Evangelium in seiner Herrlichkeit und in seinem entscheidungsvollen Ernst. Dieses „in gar keinem andern“ spricht schon jenes „allein“ aus, allein Christus, allein durch den Glauben, mit dem die Reformation die Hoheit des Evangeliums erneut vor die Menschen stellte. Petrus trifft damit den verborgenen Hintergrund dieses ganzen Verhörs. Nicht eine einzelne Wundertat hat diese Sitzung der obersten Behörde zustande gebracht. Sondern es ist Jesus und seine Bedeutung für Israel, für die ganze Well, um die es hier geht. Hier scheiden sich die Geister bis heute. Hier stehen immer wieder die „Bauleute“, die diesen Stein für den Aufbau der Menschheit gering achten und in grober oder feiner Form verwerfen, und dort die Glaubenden, die es wissen, daß „kein anderer Name unter dem Himmel ist, der unter den Menschen gegeben wäre, durch den wir uns retten lassen müssen“. Noch einmal geht es um den „Namen“; vgl. o. S. 87. Wir brauchen auch als Christen nicht zu leugnen, daß es viele Namen in der Geschichte der Menschheit gibt, die wir mit Ehrerbietung und Dankbarkeit nennen, Namen von Männern und Frauen, von denen wir Wertvolles empfingen. Nur eines können sie alle uns nicht geben: die Rettung im Gericht des Heiligen Gottes, die Rettung aus dem ewigen Tod (Ps 49, 8 f). In Jesus aber ist uns dieser eine „Name“ von Gott selber geschenkt als eine „unaussprechliche Gabe“. Es ist der Name, „durch den wir gerettet werden sollen“, durch den wir uns aber auch „retten lassen müssen“. Wieder stoßen wir auf dieses „aktive Passiv“, auf diese unsere Verantwortung vor der Botschaft von Gottes alleinigem Heil. In dem betont ausgesprochenen „wir“ liegt das persönliche Bekenntnis. Es geht nicht um allgemeine Wahrheiten, nicht um die Menschen im allgemeinen, es geht um „uns“, um dich und mich.

Wuppertaler Studienbibel

KEINE ANDERE PERSON
„Und es ist in keinem anderen das Heil, denn auch kein anderer Name ist unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir errettet werden müssen.“
Apostelgeschichte 4,12

Das Neue Testament sagt, dass die allerwichtigste Frage, der wir uns stellen müssen, die nach Jesus Christus ist. Es teilt uns nämlich mit, dass unser Leben in dieser Welt hier und jetzt, die ganze Bedeutung des Todes und sogar unser Leben in der Ewigkeit einzig und allein von unserer Antwort auf diese Frage abhängig ist: „Bist du der Kommende, oder sollen wir auf eines anderen warten?“ (Lukas 7,20). Das Neue Testament zögert nicht, das zu verkünden. Hören wir auf den Apostel Petrus, der dies in einer seiner ersten aufgezeichneten Predigten unzweideutig sagt: „Und es ist in keinem anderen das Heil, denn auch kein anderer Name ist unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir errettet werden müssen“ (Apostelgeschichte 4,12) – dieser Name des Herrn Jesus Christus.
Das ist nun eine dogmatische Behauptung, wie ich einräumen muss, aber es gibt in der Welt kein dogmatischeres Buch als das Neue Testament. Es kommt nie daher und sagt: „Du hast viele andere Bücher gelesen und dich für deren Theorien interessiert – jetzt lies bitte mich und sieh, was du mit mir anstellst. Vielleicht wirst du mich interessanter als die anderen finden.“ Nein; vielmehr trifft es eine definitive Feststellung. Hier, so macht es uns deutlich, ist der einzige Weg für Männer und Frauen, wie sie Gott erkennen und mit ihm versöhnt werden können. Hier ist der einzige Weg, wie sie von der Sklaverei und Knechtschaft des Lebens in dieser Welt und von seiner Sünde und seinem Übel erlöst werden können. Hier ist der einzige Weg, wie sie für immer von der Furcht des Todes und des Grabes befreit werden können. Und hier ist, wie das Neue Testament sagt, der eine und einzige Weg, wie Männer und Frauen es vermeiden können, die Ewigkeit in einem Zustand des Jammers und des Elends und der Qual zu verbringen. Das ist die getroffene Feststellung, nichts weniger. „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Johannes 3,36). Entweder das eine oder das andere Los; alles hängt von dieser Person ab.

365 gute Aussichten: Andachten für alle Tage

Das Gleiche gilt für das Neue Testament. Der Glaube an das Evangelium bedeutet zu glauben, dass Jahwe, der Gott Israels, als Mensch auf die Erde kam, freiwillig am Kreuz als Opfer für unsere Sünde starb und am dritten Tag auferstand. Das ist der Inhalt unseres Glaubens diesseits des Kreuzes. Unsere gläubige Treue wird durch unseren Gehorsam gegenüber „dem Gesetz Christi“ (1 Korinther 9,21; Gal 6,2) demonstriert. Wir können keinen anderen anbeten. Errettung bedeutet gläubige Treue zu Christus, der der sichtbare Jahwe war und ist. Es gibt keine Errettung in einem anderen Namen (Apg 4,12), und der Glaube muss unversehrt bleiben (Röm 11,17-24; Hebr 3,19; 10,22.38-39). Persönliches Versagen ist nicht dasselbe wie der Austausch von Jesus gegen einen anderen Gott – und Gott weiß das.

Michael S. Heiser – Das unsichtbare Reich

In der Apostelgeschichte wird auch das Konzept von Jeschua als Herrn betont. Dieses Konzept bezieht sich nicht auf die so genannte „Herrschaftsrettung“, eine Theorie, die lehrt, dass man Jeschua zum Herrn seines Lebens machen muss, um gerettet zu werden. Vielmehr erkennt die Apostelgeschichte Jeschua als den Gottmenschen oder, genauer gesagt, als den messianischen Gottmenschen an. Er ist in der Tat der Herr, und seine Herrschaft ist mit der Rettung verbunden, denn um gerettet zu werden, muss man glauben, dass er der Herrgott ist. Dies ist nicht in dem Sinne gemeint, dass man ihn zum Herrn seines Lebens machen muss, um gerettet zu werden, denn das ist erst möglich, wenn man gerettet ist und den Heiligen Geist in sich hat. Vielmehr geht es darum, zu erkennen, dass Jeschua der Gottmensch sein musste, um retten zu können. Dies wird an mehreren Stellen deutlich: Gläubige wurden dem Herrn hinzugefügt (5,14); viele glaubten an den Herrn (9,42); die Verkündigung des Evangeliums war die Verkündigung des Herrn Jeschua (11,20); eine große Zahl von Gläubigen wandte sich dem Herrn zu (11,21); die Menschen wurden durch die Gnade des Herrn Jeschua gerettet (15,11); sie glaubten an den Herrn (18,8); und ihr Glaube galt unserem Herrn Jeschua, dem Messias (20,21). In der Apostelgeschichte geht es also um das Bekenntnis zu Jeschua als Herrn in dem Sinne, dass der Begriff „Herr“ „Gott“ bedeutet. Hier geht es darum, dass der Messias der göttliche Heilsvermittler ist, der die Fähigkeit und die Vollmacht hat, Sünden zu vergeben und Menschen zu richten. Er ist der Herr über die Errettung. Da er der göttliche Vermittler des Heils ist, kann der Mensch zu ihm kommen, um Erlösung zu finden. In Apostelgeschichte 4,12 wird Jeschua als der einzige Weg zur Erlösung dargestellt.

Jeschua wird nicht nur als Gott dargestellt, sondern auch in seiner Menschlichkeit als ein von Gott genehmigter Mensch (2,22). Gott wird die Welt durch den Menschen, den er bestimmt hat, in Gerechtigkeit richten (17,31).

Außerdem wird Jeschua in Apostelgeschichte 9,20 als Sohn Gottes bezeichnet. In Apostelgeschichte 13,33 wird Psalm 2 zitiert: „Du bist mein Sohn“, wobei dieser Satz speziell auf Jeschua angewendet wird. Nach Apostelgeschichte 3,26 hat Gott seinen Sohn gesandt, um die Gläubigen zu segnen; und in 13,23 heißt es, dass er seinen Sohn als Retter nach Israel gesandt hat.

Jeschua wurde vom Heiligen Geist für seine messianische Mission gesalbt (10:38). Er wird als der Knecht bezeichnet, den Gott verherrlicht hat (3,13). Gott hat seinen Knecht auferweckt (3,26). Zweimal wird Jeschua als „Gottes heiliger Knecht“ bezeichnet (4:27, 30).

Schließlich wird er als ein Führer in der Position eines Fürsten vorgestellt: Er ist der Fürst des Lebens (3,15). Ihn hat Gott mit seiner rechten Hand zum Fürsten und Retter erhöht (5,31).

Arnold G. Fruchtenbaum – Ariel’s Bibelkommentar: Apostelgeschichte

Und WER ist JEsus für DICH? Einfach nur ein Mensch oder gar der „Engel Jehovahs“des AT? Trägt Er auch den Namen Jehovah – oder ist Er dem Vater gleich?

Liebe Jehovah deinen Gott – wie? – II

Zu Zeugen habe ich heute gegen euch bestellt den Himmel und die Erde: Das Leben und den Tod habe ich dir vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, auf daß du lebst, du und dein Same:
Zu lieben den Ewigen, deinen Gott, seiner Stimme zu gehorchen und ihm anzuhangen; denn das ist dein Leben und die Dauer deiner Tage, daß du bleibst auf dem Boden, den der Ewige deinen Vätern Abraham, Jizhak und Jaakob zu geben geschworen hat.»
Neftali-Herz-Tur-Sinai – Das alte Testament – Dtn 30,19–20

andere Übersetzungen schon 2020

Wenn aber ein Glaubender sich auf eine Verhaltensweise der Nichtbeachtung des Gesetzes einzulassen begann, konnte er leicht heruntergezogen werden, um vor anderen Göttern niederzuknien (vgl. 5Mo 29,17 ), was in sein Leben ein katastrophales Gericht bringen würde. Er würde vernichtet werden (getötet) und/oder durch Tod oder Gefangenschaft aus dem Land gebracht werden.
So sollte das Leben des Volkes von seinem Gehorsam gegenüber dem Herrn bestimmt werden. Dieser Gehorsam konnte von einer Generation zur anderen weitergegeben werden, da ja gottesfürchtige Eltern normalerweise gottesfürchtige Kinder hervorbringen. Daher trafen Eltern, die sich entschieden hatten, dem Herrn zu gehorchen, auch eine bedeutende Wahl für ihre Nachkommenschaft. Da der Herr ja ihr Leben ist, ist es nicht verwunderlich, daß Mose seine Botschaft mit der nochmaligen dringenden Bitte an das Volk beschließt, den HERRN zu lieben (vgl. V. 6.16 ), auf ihn zu hören (z. B. gehorchen) und fest zu ihm zu halten (vgl. 5Mo 10,20; 11,22; 13,5 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ich habe heute zu Zeugen gegen euch eingesetzt den Himmel und die Erde, die ewig bestehen; und wenn euch das Böse treffen wird, werden sie Zeugen sein, dass ich euch vor allem diesen gewarnt habe (Targ. jer.). Andere Erklärung: ich habe heute zu Zeugen gegen euch eingesetzt den Himmel; der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu Jisrael, betrachtet den Himmel, den ich erschaffen habe, dass er euch diene; hat er vielleicht seine Eigenschaft jemals geändert; ist vielleicht der Sonnenball nicht im Osten emporgestiegen, um die ganze Welt zu beleuchten, wie es heisst (Koh. 1, 5), die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter? Betrachtet die Erde, die ich erschaffen habe, dass sie euch diene; hat sie vielleicht ihre Eigenschaft jemals geändert; habt ihr sie besät, und sie liess nicht spriessen; oder habt ihr Weizen gesät, und sie brachte Gerste hervor? Wenn selbst diese, die weder zur Belohnung noch zur Strafe erschaffen sind, denn, wenn sie gehorchen, erhalten sie keinen Lohn, und wenn sie sündigen, empfangen sie keine Strafe; Ihre Eigenschaft nicht ändern; um wieviel weniger dürft ihr es tun, die ihr, wenn ihr fromm seid, Lohn erhaltet, und wenn ihr sündigt, gestraft werdet (Sifre hasinu). So wähle das Leben, ich belehre euch, wählt zum Anteil das Leben; wie wenn jemand zu seinem Sohn sagt, wähle dir einen schönen Anteil aus meinem Besitz; und er stellt ihn zu dem schönen Anteil und sagt zu ihm, dies wähle dir; darauf heisst es (Ps. 16, 5), der Ewige verleiht mir Anteil und Kelch; du bestimmst mein Los, du legst meine Hand auf das gut Los und sprichst, dies nimm dir.

Raschi – Kommentar zur Tora

Vollkommene Liebe führt zu Verbundenheit. Wer Gott mit ganzem Herzen liebt, lernt, in Gott zu verweilen. Das Bleiben in der Quelle des Lebens bringt eine große Fülle an Fruchtbarkeit hervor. Mit der Zeit wird derjenige, der verweilt, an Gott festhalten. Sagt Sforno [S. 983],
„Und das wird dir auch die Länge der Tage bringen, um in diesem vergänglichen Leben auf dem Land zu verweilen, wodurch du das ewige Leben verdienst … wie unsere Weisen sagen: ‚Bereite dich im Vorraum vor, damit du in den Festsaal kommst‘ [Avot 4:16].“

Jeffrey Enoch Feinberg – Gehe zu 5.Mose!

Was wählen wir?
Der Gehorsam: eine Wahl
«Ich nehme heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch: Das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommenschaft, indem du den HERRN, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst» (5 Mose 30,19.20).
In seiner Güte zeigt Gott uns Menschen, was wir wählen sollen, um gesegnet zu werden. Demzufolge haben wir eigentlich keine eigene Wahl zu treffen. Wenn Gottesfurcht und das Bewusstsein seiner Gnade, die uns segnen will, unsere Herzen erfüllen, wie können wir dann eine andere Wahl treffen als die, die Gott uns nahelegt?
Adam und Eva wurden im Garten Eden vor eine solche Wahl gestellt. Gott verbot ihnen, vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Sie hatten also die Aufgabe zu gehorchen, damit sie den Segen geniessen konnten. Doch sie entschieden sich für den Ungehorsam. So ist durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen und durch ihn ist die Sünde zu allen Menschen durchgedrungen (Röm 5,12).
Wir denken an Abraham. Konnte er wählen, als Gott von ihm verlangte, seinen Sohn zu opfern? Nein! Dennoch war er gehorsam. Ist das nicht bemerkenswert?
Als die Fürsten von Balak zu Bileam kamen, warnte ihn Gott: «Du sollst nicht mit ihnen gehen» (4 Mose 22,12). Aber er gehorchte nicht, sondern ging mit ihnen – geblendet durch das Geld, das sie ihm in Aussicht stellten.
Auch Jona kam dem Auftrag des HERRN nicht nach. Anstatt nach Ninive zu gehen, lief er Gott auf dem entgegengesetzten Weg davon.
Im Blick auf die Gefahren der Welt, die vor allem jungen Christen drohen, sagt Johannes: «Liebt nicht die Welt» (1 Johannes 2,15). Da können wir nicht wählen. Unsere Bewahrung hängt ganz einfach von unserem Gehorsam ab. Dabei denken wir besonders an die Heirat: «Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen» (2 Korinther 6,14). Auch hier gilt es zu gehorchen. Der Herr kann uns nur auf einem Weg segnen, der seine Zustimmung findet.

Halte fest 2019 – Heft: 1 – Seite: 17

und wieder der Kommentar von 2020 von mir:

Wie? Jehovah zu lieben ist gekoppelt an Gehorsam? Ich denke, er liebt uns, egal wie wir sind? Ja – er liebt uns alle, aber das bedeutet nicht, dass wir IHN lieben! Unsere Liebe zeigt sich eben daran, dass wir IHM Gehorsam sind! Wenn wir dass nicht können/wollen, dann zeigt dass, das wir IHN ablehnen und IHM keine Chance geben.

Ein Leib?

Der Körper des Menschen ist einer und besteht doch aus vielen Teilen. Aber all die vielen Teile gehören zusammen und bilden einen unteilbaren Organismus. So ist es auch mit Christus: mit der Gemeinde, die sein Leib ist. Denn wir alle, Juden wie Griechen, Menschen im Sklavenstand wie Freie, sind in der Taufe durch denselben Geist in den einen Leib, in Christus, eingegliedert und auch alle mit demselben Geist erfüllt worden.
Gute Nachricht Bibel – 1. Kor 12,12–13

Denkt zum Vergleich an den ´menschlichen` Körper! Er stellt eine Einheit dar, die aus vielen Teilen besteht; oder andersherum betrachtet: Er setzt sich aus vielen Teilen zusammen, die alle miteinander ein zusammenhängendes Ganzes bilden. Genauso ist es bei Christus. Denn wir alle – ob Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie – sind mit demselben Geist getauft worden und haben von derselben Quelle, dem Geist Gottes, zu trinken bekommen, und dadurch sind wir alle zu einem Leib geworden.
Neue Genfer Übersetzung – 1.Korinther 12,12–13

Genauso wie ein Körper ein einziges Ganzes bildet und dennoch viele Einzelteile hat oder, andersherum gesagt, obwohl es viele Körperteile gibt und der Körper dennoch eins ist, so ist es auch beim Messias. Ja, wir sind alle in ein und denselben Gottesgeist hineingetauft, in den einen Körper, ganz gleich, ob wir Juden oder Griechen sind, Sklaven oder Freie. Und wir haben auch alle reichlich von der Wirklichkeit des Gottesgeistes zu trinken bekommen.
Roland Werner – Das Buch – 1.Korinther 12:12–14

Dieser Vers enthält eine ausgezeichnete dreiteilige Zusammenfassung der restlichen Verse von Kapitel 12. (a) Der menschliche Leib ist einer (zur Einheit des Leibes Christi vgl. V. 13). (b) Er hat viele Glieder, die zwangsläufig Verschieden sind (vgl. V. 14.20). (c) Alle seine Teile bilden zusammen einen Leib und wirken in wechselseitiger Abhängigkeit, wobei jeder Teil eine ganz bestimmte Funktion erfüllt (vgl. V. 21-26). Ebenso besitzt auch der Leib Christi Verschiedene Teile, die zusammenwirken (V. 27-30).
Der, der die Verschiedenen Gaben verleiht, der Geist, ist auch das Medium, in dem, durch das und mit dem (Verschiedene Übersetzungen der griechischen Präposition en; vgl. Mt 3,11) die Einheit zustandekommt. Alle Gläubigen werden im Augenblick der Rettung mit der Taufe des Geistes getauft (vgl. Röm 8,9) und dabei, ungeachtet ihrer Nationalität („wir seien Juden oder Griechen“) oder ihrer Stellung („Sklaven oder Freie“), Christus gleich („zu einem Leib getauft“); danach nimmt der Heilige Geist in ihnen Wohnung („mit einem Geist getränkt“; vgl.Joh 4,14; 7,38-39 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Paulus benutzt die vielen Teile des einen Körpers als Analogie, um nun deutlich zu machen, wie es mit dem Leib Christi ist, der aus vielen Gläubigen besteht, die jeweils verschiedene Gaben haben, und doch die eine Versammlung bilden, wozu jeder Christ mit der Wiedergeburt gehört. Καθάπερ („genau“) und οὕτως („wie“) gibt das Vergleichsobjekt und die Realität wieder, da Paulus „genau“ benutzt, ist der Vergleich in allen Belangen zutreffend und exakt.

Paulus begründet nun mit γὰρ („denn“), warum es im Leib Christi wie bei einem physischen Körper mit vielen Gliedern ist. Mit ἐν ἑνὶ πνεύματι („durch den einen Geist“) ist eine instrumentale Angabe, die besagt, wer dafür gesorgt hat, dass alle nun zu einem Leib gehören. Alle Glieder sind von demselben Geist bestimmt, d.h. es gibt kein Glied, das nicht auch vom Geist gesteuert wird, sonst würde es nicht zum Leib gehören. Durch den Empfang des Geistes wurden alle Christen zum Leib Christi hinzugefügt, egal, welcher nationalen oder sozialen Herkunft. Die parallelen Einheiten geben Verständnis zur Bedeutung des zweiten Gedankens: Mit πάντες („alle“) meint Paulus die genannten Gruppen, d.h. Christen, egal welcher Nation und Stellung. Sie wurden zudem εἰς ἓν πνεῦμα („zu einem Geist“) getränkt (einer Richtungsangabe), wie sie auch zu einem Leib durch den Geist getauft wurden. Sie waren vorher

nicht im Leib und auch nicht im Geist.
Der Agens im zweitenTeil bleibt ungenannt. Der Geist kann es dieses Mal nicht sein, da er bereits als Ziel der Tränkung angegeben ist, sodass Gott in Frage kommt. Gott hat den Gläubigen allen zu Trinken gegeben, sodass sie in die Sphäre des Geistes kamen.
Was es zu trinken konkret gab, bleibt offen. Ggf. ist die Metapher in Einklang mit der Aussage des Herrn „wenn ihr nicht mein Blut trinkt“, sodass es um die Annahme des Opfers Christi geht. Mit seinem Blut getränkt, kamen die Leser in den Bereich des Geistes, d.h. zum Leib Christi. Das Ziel des individuellen Empfangs des Geistes ist εἰς ἓν πνεῦμα („zu einem Leib“), d.h. dass wir durch das Trinken zu dem einen Gist hinzukamen und so auch zu dem einen Leib.

Peter Streitenberger

Paulus macht am Bild vom Leib die Einheit der Gemeinde deutlich (vgl. Röm 12,4ff.; 1 Kor 10,17; Eph 1,23; 4,4ff.; Kol 1,18; 2,19; 3,15). Es ist aber mehr als ein Bild. Darauf weist die Schlußfolgerung hin: »so auch Christus« (nicht, wie zu erwarten: »so auch ihr als die Gemeinde«). »Leib« beschreibt auch die Einheit des erhöhten Herrn mit den Seinen. Die Einheit der Gemeinde beruht auf der Wirklichkeit ihrer Einheit mit dem Christus als dem Haupt (vgl. 1 Kor 11,3; Eph 1,22; 4,15; 5,23; Kol 1,18). Der menschliche Leib ist ein ganzes, und die einzelnen Glieder sind in ihm zu einer Einheit verbunden; das ist Abbild der christlichen Gemeinde. Sie ist in wesenhafter Einheit mit Christus ein Leib, ohne daß die Verschiedenartigkeit der einzelnen »Glieder« dabei verlorengeht. Die Einheit ist nicht Uniformität, sondern Einheit in Vielfalt.

Taufe – als das Datum des neuen Lebens, heute aufzufächern in Taufe, Wiedergeburt, Bekehrung bei unserer volkskirchlichen Säuglingstaufpraxis – und Herrenmahl sind die Taten Gottes durch den »einen Geist«, in denen die Einheit der Gemeinde, ihr neues Sein in der Christusverbindung gewirkt wird. Nicht das eigene Bemühen macht die Gemeinde zum »Leib«; einzig und allein Gottes Tat im Geist schafft und setzt dies. Beide Sakramente haben diese unverzichtbare Spitze: Sie sind Gottes alleiniges Handeln und verweisen uns an den Ort der demütig und dankbar Empfangenden. Das sollten wir neu lernen, vielleicht von dorther wieder einen Zugang zur Kindertaufe gewinnen; eben nicht als Qualitätsaussage, sondern als Platzanweisung. Gott selbst schafft durch den »einen Geist« als seine gegenwärtige Wirkungsmacht Einheit, die menschliche Trennungen im Zusammenleben der Gemeinde, wo Juden und Griechen gemeinsam essen, beten und feiern, aufhebt. Für jüdische Fromme ist das ein Skandal; wo Freie und Sklaven untereinander in brüderlicher Nähe und Liebe Gottesdienst feiern, ist das für Griechen eine tiefe Beleidigung. Doch durch die Wirkung des Gottesgeistes können sie sich annehmen und tragen, denn an ihnen wirkt der eine Geist die Frucht des Geistes, die Liebe (vgl. Gal 5,22; auch Gal 3,28). In der Taufe sind wir alle zu einem Leib verbunden (vgl. Röm 6,3; 1 Kor 10,2; Eph 4,5), und im Herrenmahl wird diese Einheit des Leibes mit dem Herrn und untereinander gelebt und vergewissert. Für die Welt und auch in der Welt bleiben soziale, kulturelle und rassische Verschiedenheiten sicher bestehen, aber sie sind für die Jünger Jesu zunichte gemacht in der Einheit der Gemeinde; sie haben keine letzte und auch keine jetzt trennende Mächtigkeit mehr.

Edition C

Mein Kommentar von 2020 bleibt aktuell:
Schon spannend über diese und die folgenden Verse nachzudenken: Einheit NICHT weil alle gleich sind, oder gleich aussehen oder gleich denken, sondern weil sie zum selben Körper gehören, den selben Blutkreislauf, der selben „Schaltzentrale“ und doch unterschiedliche Aufgaben usw.
Ist der „Andere“ wirklich kein Glied des Körpers, nur weil er so anders aussieht? Oder so anders denkt?

Hört niemals auf zu beten.

Freut euch immerzu! Betet unablässig! Dankt Gott in jeder Lebenslage! Das will Gott von euch als Menschen, die mit Jesus Christus verbunden sind.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1. Thess 5,16–18

Freut euch, was auch immer geschieht! Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen! Dankt Gott in jeder Lage! Das ist es, was er von euch will und was er euch durch Jesus Christus möglich gemacht hath.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1. Thessalonicher 5,16–18

Freut euch zu jeder Zeit! Hört niemals auf zu beten. Dankt Gott, ganz gleich wie eure Lebensumstände auch sein mögen.
All das erwartet Gott von euch, und weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid, wird es euch auch möglich sein.
Hoffnung für Alle – 1. Thes. 5:16–18

weitere Bibelausgaben 2020

Gottes Wille ist eure Heiligung, hörten wir in Kap. 4, 3. Dort wurde dann diese Heiligung beschrieben als volle Freiheit und Klarheit auf dem Gebiet der beiden mächtigen Triebe des natürlichen Lebens, des Geschlechtstriebes und des Erwerbstriebes. Wie aber sieht ein „geheiligter Mensch“ positiv aus? Was will Gott an ihm sehen?
Überraschend, aber vielleicht auch sehr helfend ist es für uns, daß als erstes die Freude genannt wird. „Allezeit freut euch.“ Wie fern von unserer moralistischen und darum auch oft so verklemmten und düsteren Art ist das Urchristentum! „Freude“ ist nicht Luxus oder gar eine Art „Sünde“, sondern „Freude“ ist der erste, grundlegende Zug im Angesicht des neuen Menschen. Wahrhaft geheiligt ist nicht der unfrohe Ausbund aller Tugenden, sondern der Mensch der unzerstörbaren Freude. In der griechischen Sprache klingt das „sich freuen, froh sein“ deutlich an „Gnade“ an („chairein“, „charis“). Gnade, unverdiente, vergebende Liebe macht froh, und zwar „allezeit“ und in jeder Lage.
Diese Gnade aber ist eine personhafte, ist die Liebe eines Herzens, das um uns geblutet hat und für uns schlägt. Diesem Herzen ist unser Herz dankbar antwortend zugewandt. Wir erinnerten zu Kap. 5, 10 schon an das „Gespräch“ mit Jesus, das hier und jetzt beginnt und die Ewigkeit erfüllt. Hier haben wir dies Gespräch: „Unablässig betet.“ Nicht die Einhaltung möglichst vieler liturgischer Gebetszeiten ist hier gemeint, das hatte der Pharisäer Saulus von Tarsus auch ohne Jesus gehabt. Hier geht es um ein reiches und freudiges geistliches Leben. Dies „unablässige Beten“ ist geradezu die Überwindung aller besonderen „Gebetszeiten“ und ihre Erfüllung. So haben die drei Boten selber von ihrem „unablässigen“ Beten und Danken gesprochen (Kap. 1, 2; 2, 13; 3, 10).
Dies „unablässige Beten“ ist keine Übertreibung des Ausdrucks und keine Künstelei. Wir müssen nur darauf achten, daß unser gesamtes „Denken“ unvermeidlich die Form des „Gesprächs“ hat. Ob wir wollen oder nicht, „unablässig“ sind wir im Gespräch. Woher kommt diese merkwürdige Tatsache? Sie ist einer der stärksten inneren Beweise für die Wahrheit des biblischen Berichts über die Schöpfung des Menschen. Der Mensch ist „zum Bilde Gottes geschaffen“, wir könnten es auch ausdrücken: zum Gesprächspartner Gottes. Im Sündenfall ist diese Partnerschaft zerrissen. Das Gespräch unseres Herzens ist zum Selbstgespräch geworden, das ja wirklich oft wie ein abgerissener Leitungsdraht sinnlos in die Luft ragt. In Jesus aber ist der Fall geheilt und die Urverbindung wiederhergestellt. Nun brauchen wir nicht mehr uns selber vorzuerzählen, vorzufreuen, vorzuklagen, was wir schon lange wissen, nun darf es ein ständiges inneres Sprechen, mit Jesus geben, das genauso „unablässig“ sein kann wie unser „Denken“ überhaupt. Auch hier aber ist es so: nicht an moralischen Dingen zuerst, sondern an dieser religiösen Tatsache des ständigen Gesprächs mit Gott ist der neue, der geheiligte Mensch zu erkennen.
Ist aber das Dritte, was Gott an uns sehen will, nicht tatsächlich etwas Unmögliches: „In allem dankt“? Wird es nicht zum Krampf, wenn nun die Thessalonicher bei allem „Danke!“ sagen, auch da, wo ihr Herz nur „Nein!“ schreit? Aber eben dies steht hier zur Frage, ob es noch Erfahrungen unseres Lebens geben muß, die wir nur verneinen und in nichts mehr bejahen können? Es ist doch nicht so, daß hier von der sicheren Höhe eines leichten Lebens aus andern „erbaulich“ ein frommer Rat gegeben wird. Sondern die dies schreiben, kannten besser als wir ein Leben voll steter Gefahr und immer neuer Schmerzen. Sie waren nach Thessalonich gekommen, nachdem sie „zuvor gelitten hatten und mißhandelt worden waren, wie ihr wißt, in Philippi“ (Kap. 2, 2). Aber gerade mitten in diesen Mißhandlungen im Gefängnis hören wir von Paulus und Silvanus: „Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobten Gott“, Apg 16, 25. Sie hatten also dies „in allem danken“ selber in bitterster Lage geübt. Wie aber konnten sie es, und wie können es auch die Thessalonicher und wir? Sie wußten sich in jedem Falle und unter allen Umständen in ihres Herrn Hand, auch mit blutigem Rücken, herausgerissen aus ihrer Arbeit unter Menschenrohheit im Gefängnis. Darum mußte ja alles aus dieser Hand kommen und alles sein gutes Ziel haben und also alles mit Dank angenommen werden können, wie es auch immer aussah. Dies Danken ist freilich nicht eine Tugend, die für sich selbst besteht und für sich selbst geübt werden könnte. Sie liegt im lebendigen Glauben und ist sein konkreter Ausdruck. Darum ist solches „Danken“ wiederum grundlegender und wesentlicher das Zeichen des Christen, des Wiedergeborenen, und Wesenszug der „Heiligung“ als so viel anderes, was wir in den Vordergrund schieben.
Es ist aber auch klar geworden, warum der Brief formuliert: „Dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch“. Gott „fordert“ nicht so sehr diese „Heiligung“ von uns, als daß Er sie uns bereitet durch Jesus. Denn Jesus ist der Grund und Quell der ständigen Freude, der schöpferische Beziehungspunkt des unablässigen Betens und in seiner Führung unseres ganzen Lebens der Erwecker unseres Dankens in allem.

Wuppertaler Studienbibel

Die drei folgenden kurzen Aufforderungen haben dieselbe grammatische Struktur und werden außerdem durch die Bemerkung in V. 18b miteinander verbunden. Sie gelten für die christliche Gemeinde insgesamt, gewinnen jedoch für die thessalonischen Christen in ihrer speziellen Lage ein besonderes Gewicht.
»Freut euch allezeit!« Es gehört zu den Besonderheiten des christlichen Lebens, daß in ihm zur Freude ermahnt werden kann: Röm 12,12.15; 2. Kor 6,10; Phil 2,18; 3,1; 4,4; 1. Petr 4,13. Dies gilt auch und gerade dann, wenn Christen unter Anfechtung oder Verfolgung leiden. Der Grund dafür liegt darin, daß es sich bei dieser Freude um eine »Freude im Herrn«, um die aus dem Glauben erwachsende Freude handelt. Sie ist nicht von den jeweils herrschenden äußeren Gegebenheiten abhängig, sondern resultiert aus der Gemeinschaft mit Jesus Christus (Joh 15,11; 16,22), ist Frucht des Geistes (Gal 5,22). Die Freude findet ihren erkennbaren Ausdruck in Lob, Preis und Anbetung Gottes (vgl. Jak 5,13; 1. Kor 14,26; Eph 5,19).
Nur deshalb kann auch »allezeit« zur Freude aufgerufen werden: auch wenn Christen allezeit das Sterben Jesu Christi an ihrem Leibe tragen (so Paulus in 2. Kor 4,10), so sind sie zugleich in dieser beständigen Verbindung zu ihrem Herrn allezeit getrost (2. Kor 5,6).

Auch die Aufforderung »Betet unablässig!« ist in den ntl. Schriften geläufig (Lk 18,1; 21,36; Röm 12,12; Eph 6,18; Kol 4,2; zur eigenen Praxis des Paulus: 1. Thes 1,2; 2,13 u.a.).
Das anhaltende Gebet gewinnt seine Ordnung in der Einhaltung regelmäßiger Gebetszeiten (vgl. Apg 3,1). Da sich die Gemeinschaft mit Gott jedoch nicht auf solche Zeiten beschränkt, soll das Gebet in gesprochener oder wortloser Form zum natürlichen Ausdruck der Verbindung zwischen Vater und Kind werden. Angesichts von V. 18 mag hier vor allem an das bittende und fürbittende Gebet gedacht sein, für das sich in der Lage der Thessalonicher genügend Anlaß fand.

Aus Eph 5,20; Kol 3,17; vgl. Röm 14,6; 2. Kor 1,11; 4,15; 9,11f.; Eph 5,4; Phil 4,6; Kol 2,7; 3,15; 4,2; 1. Tim 2,1; 4,3f. geht hervor, daß der dritte Aufruf »Dankt in allem!« ebenfalls in anderen Gemeinden vertraut war. Vom Griechischen her ist sowohl die Übersetzung »in allem« (= in allen Situationen), wie auch »zu jeder Zeit« möglich. Allerdings hat der Unterschied keine große Bedeutung. Wie die Freude, so erwächst auch die Dankbarkeit aus dem Vertrauen in die Barmherzigkeit und Güte Gottes, die alles Geschehen umspannt. Da Gott seinen einzigen Sohn nicht verschont, sondern für alle dahingegeben hat, gibt es nun nichts mehr, was die Glaubenden von der Liebe Gottes trennen könnte (Röm 8,31ff.). Allein darum kann daher auch bezeugt werden, daß alle Dinge zum Besten dienen müssen (Röm 8,28). Der Dank in allem verführt den Beter somit nicht zu einer gefährlichen Selbsttäuschung über den Charakter des Bösen, das ihm widerfährt. Vielmehr richtet sich dieser Dank im Glauben an den Gott, der seinen guten Willen durch jede Art von Umständen ausführt (vgl. Eph 1,11).
Die beständige Gemeinschaft der Christen mit Gott, dem Vater, die in anhaltender Freude, Bitte und Dank zum Ausdruck kommt und nicht durch das Auf und Ab der äußeren und inneren Erfahrungen zerstört werden kann – »das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch«. Dieses neue Verhältnis zu Gott, so wird Paulus nicht müde zu betonen, gründet allein in dem, was Jesus Christus zum Heil der Welt getan hat. Weil es in ihm gründet, darum hat es auch bleibenden Bestand.

Edition C Bibelkommentar

Freut euch immer, betet ununterbrochen; dankt für alles; denn das ist Gottes Wille im Christus Jesus an euch. Wenn wir die Freude in uns ersterben lassen, so schätzen wir Gottes Gabe nicht mehr so, wie sie ist, und das Auge wendet sich von Jesus ab. In ihm steht der Grund einer unvergänglichen Freude vor uns, die sich mit allem, was wir tun, verbindet und von den wechselnden Zuständen unseres Lebens unabhängig ist. Ebenso ist das Gebet immer unser Anliegen. Wenn uns die anderen Beschäftigungen am Gebet stören, so verhalten wir uns noch nicht richtig. Wir haben freilich in die mannigfachen Aufgaben, die uns der Verkehr mit den Menschen zuträgt, eine ganze Liebe zu legen, die mit Entschlossenheit unser Denken und Wollen für sie braucht. Allein gerade dann, wenn wir in unsere Arbeit einen reinen Willen legen, reißt sie uns nicht aus der Gegenwart Gottes heraus, und deshalb kann sich das an Gott gerichtete Gespräch unserer Seele durch unser ganzes Handeln ziehen. Dann wird uns auch alles zum Grund des Danks, weil Gottes Gnade immer währt und in jedem Erlebnis ihre gute Gabe zu uns kommt, die wir nicht nur genießen, sondern an der wir den Geber erkennen und seine Güte dadurch ehren, daß wir ihm danken. Nur so verhalten wir uns nach Gottes Willen. Ob wir danken oder nicht, beten oder nicht, die Freude in uns haben oder nicht, das ist nicht unserer Freiheit anheimgegeben. Die Gemeinde besteht nicht mehr, wenn sie die Freude verscheucht, das Gebet verstummen und den Dank untergehen läßt. Das wäre ein Widerspruch gegen denjenigen göttlichen Willen, der ihr im Christus ihre Stellung gibt. Sie hat vom Christus Gottes herrliche Gnade empfangen, an der die unzerstörbare Freude und die beständige Anbetung und die alles umfassende Danksagung entsteht.

Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament

1 Thess 5:16 : Die griechischen Ethiker listeten häufig solche unverbundenen Aussagen auf. In vielen biblischen Psalmen wird die Freude mit Feiern und Gottesdienst verbunden (z. B. Ps 9,15; 33,1; 47,2; 95,2; 149,1-5 ); hier ist sie natürlich mit Gebet und Danksagung gekoppelt.
1 Thess 5:17 : Nicht einmal die frömmsten Jerusalemer Juden beteten den ganzen Tag, aber sie beteten regelmäßig, oft und inbrünstig. Die Wendung »betet ohne Unterlass« könnte ein solches Beten meinen, könnte aber auch bedeuten, die Geisteshaltung, die das Beten voraussetzt, den ganzen Tag beizubehalten, nicht nur im gemeinsamen Gottesdienst oder in den privaten, stillen Zeiten des Gebets.
1 Thess 5:18 : Die Heiden, die an die Unbeeinflussbarkeit des Schicksals oder der Götter glaubten, gingen davon aus, dass der Mensch alles, was ihm widerfährt, annehmen und dankbar dafür sein soll. Nach Paulus können diejenigen, die auf die Allmacht und Liebe Gottes vertrauen, in allen Situationen Dank sagen.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Das Gebet ist das Mittel, mit dem Juden – sowohl in der Antike als auch in der Moderne – dem Konzept treu geblieben sind, dass das ganze Leben heilig ist. Jüdische Gebete sind in der Regel kurz, weil der gesamte Arbeitstag eines aufmerksamen Juden mit Satzgebeten unterbrochen wird. Mehr als hundert dieser Berakhot, „Segenssprüche“, werden im Laufe des Tages rezitiert (vgl. Mischna, Berakhot 9,1-5). Sie beginnen üblicherweise mit Barukh attah adonai, „Gesegnet seist du, OH HERR“. Als König und Schöpfer des Universums wird Gottes Gegenwart zu jeder Zeit und in jedem Tätigkeitsbereich seiner Welt anerkannt. Mose befahl den Israeliten, den Herrn für seine Güte zu segnen (Dtn 8,10). Auf der Grundlage dieses und anderer Texte lehrten die Rabbiner: „Es ist dem Menschen verboten, irgendetwas von dieser Welt ohne Segen zu genießen, und wenn jemand irgendetwas von dieser Welt ohne Segen genießt, begeht er ein Sakrileg“ (Babylonischer Talmud, Berakhot 35a). Daher spricht ein Jude ein Gebet, wenn er schlechte oder gute Nachrichten hört, wenn er an duftenden Pflanzen riecht, wenn er etwas isst oder Wein trinkt. Ein Jude spricht ein Gebet, wenn er Donner, Blitze, Regenbögen und Kometen sieht. Es gibt ein Gebet, wenn er seltsam geformte Personen sieht, wie Riesen oder Zwerge. Ein Jude soll sogar ein Gebet sprechen (mehrmals am Tag), um Gott zu segnen, dass er urinieren kann. Das Gebet lautet: „Gesegnet sei Er, der den Menschen in Weisheit geformt und in ihm viele Öffnungen und viele Hohlräume geschaffen hat. Es ist vor dem Thron Deiner Herrlichkeit bekannt, dass es für einen Menschen unmöglich ist, vor Dir zu stehen, wenn eine von ihnen geöffnet oder geschlossen wird“ (Babylonischer Talmud, Berakhot 60b).

Es ist also keine reine Oberflächlichkeit, wenn der Rabbi in „Fiddler on the Roof“ gefragt wird: „Gibt es einen Segen für den Zaren?“, und wiederum: „Gibt es einen Segen für eine Nähmaschine?“ Diese Juden in ihrem russischen Dorf spiegeln den alten hebräischen Glauben wider, dass alles theologisch ist. Auf diese Weise bleibt man mit dem Allmächtigen in Kontakt und behält eine göttliche Perspektive auf das Leben. Das bedeutet, dass man Gott den ganzen Tag über mit Stoßgebeten für alle Dinge preist. Abraham Heschel beschreibt diese jüdische Geisteshaltung treffend wie folgt: „Man glaubte nicht, dass die Heiligkeit in bestimmten Handlungen bestand, wie z.B. in exzessivem Gebet …, sondern sie war eine Haltung, die mit allen Handlungen verbunden war, die alles Tun begleitete, die alle Aktivitäten des Lebens begleitete und prägte.“26 In der Tat werden die heutigen Christen die Ermahnung des Paulus „Betet ohne Unterlass“, d.h. „Betet ohne Unterlass“ (1 Thess 5,17), nicht verstehen, wenn sie nicht begreifen, dass ein Hauptmerkmal des jüdischen Gebets seine Durchdringung ist.

Es gibt einen echten biblischen Humanismus. Es geht darum, das Göttliche im Alltäglichen zu finden, selbst in den geheimnisvollen Wendungen des Lebens. Es geht darum, wie Hiob den Namen des Herrn zu preisen – ob er nun gibt oder nimmt (Hiob 1,21). Es bedeutet, die Zuversicht zu haben, die Josef am Ende seines Lebens gegenüber seinen Brüdern, die ihn betrogen hatten, zum Ausdruck brachte: „Ihr wolltet mir Schaden zufügen; aber Gott hat es gut gemeint“ (Gen 50,20). Es geht darum, zu glauben, dass „Gott in allem das Gute will für die, die ihn lieben“ (Röm 8,28). Es ist die Herausforderung für den Menschen, das ganze Leben so zu gestalten, dass an jedem Ort, zu jeder Stunde, in jeder Handlung und in jedem Wort das Heilige aufblühen kann.

Bis heute wird in der Welt des chassidischen Judentums besonders betont, dass kein Aspekt des Lebens ohne die Gegenwart Gottes ist

Marvin R. Wilson – Unser Vater Abraham – Jüdische Wurzeln des christlichen Glaubens

Und, welche Aspekte meines Lebens sind noch ohne die Gegenwart Jehovahs?