Schlagwort: Jehova

In 4. Mose lesen wir, dass Jehova einen Israeliten, der am Sabbat Holz gesammelt hatte, zum Tod verurteilte.

Wenn jetzt aber jemand ganz bewusst Sachen tut, obwohl er weiß, dass ich das total ätzend findet, macht er den dann ja zum Affen. Er hat mich beleidigt und muss dafür sterben. Wer so drauf ist, muss aus der Gemeinschaft rausfliegen. Egal ob der ein Israelit ist oder ein Ausländer, er hat bei euch nichts zu suchen. Der hat eine ganz klare Ansage von mir, eurem Gott, mit Absicht nicht beachtet.“
Jemand macht den Sonntag lächerlich
In der Zeit, als die Israeliten noch in der Wüste wanderten, erwischten sie einen Typen, der am Sonntag Öl für die Heizung am Umfüllen war. Die Leute, die das beobachtet hatten, nahmen den fest und brachten ihn zu Mose und Aaron während einer Versammlung, bei der die ganze Gemeinschaft dabei war. Für so eine Tat gab es aber noch kein Gesetz, darum steckte man den Typen erst mal in den Knast.
VolxBibel – Numeri 15,30–34

Das Wesen aber, das es mit erhobener Hand tut,
vom Sproß oder vom Gast,
IHN schmäht er,
gerodet wird dieses Wesen aus dem Innern seines Volkes,
denn SEINES Wortes hat er gespottet,
sein Gebot gesprengt,
gerodet wird, gerodet jenes Wesen, – sein Fehl auf es!
Söhne Jissraels waren in der Wüste, sie fanden einen Mann
Hölzer stoppelnd am Tag der Wochenfeier,
es nahten, die ihn Hölzer stoppelnd fanden, ihn heran zu Mosche und zu Aharon und zu aller Gemeinschaft.
Sie legten ihn in Gewahrsam,
denn es war nicht erdeutlicht, was ihm zu tun sei.
Buber & Rosenzweig – 4.Mose 15,30–34

Aber die Seele, die etwas tut mit aufgehobener Hand, von den Eingebornen und von den Fremdlingen, den Jehova lästert ein solcher, und selbige Seele werde ausgerottet aus ihrem Volke;
denn das Wort Jehovas hat er verachtet, und seine Gebote gebrochen; ausgerottet soll selbige Seele werden, ihre Schuld liegt auf ihr.
Und als die Söhne Israels in der Wüste waren, fanden sie einen Mann, der Holz las am Tage der Ruhe.
Und es führten ihn, die ihn gefunden Holz lesend, zu Mose und zu Aaron und zur ganzen Gemeinde.
Und sie legten ihn in Verhaft; denn es war nicht entschieden, was ihm geschehen sollte.
de Wette Bibel – 4.Mose 15:30–34

Aber was für ein Mensch war der Mann, der das Sabbatgesetz übertrat? Tat ihm sein Verhalten leid? Hatte er schon vorher gegen Jehovas Gesetze verstoßen? Hatte er Warnungen in den Wind geschlagen? Die Bibel verrät darüber nichts.

Oh doch! Die Bibel verrät eine ganze Menge darüber – nur muß man unbedingt mit dem Bibelmicado aufhören! Lest doch mal die Bibel als Buch! Denn wenn wir die Verse davor lesen, wird sicher jedem der lesen kann, klar, warum der Mann Holz sammelte – und dann auch, warum es gerecht war, diesen Übeltäter von Jehovah richten zu lassen!

Aber schauen wir uns andere Kommentare an:

Der Ausdruck „Sabbat“ stammt von einem hebräischen Wurzelwort, das „ruhen, aufhören, mit Arbeit aufhören“ bedeutet. Die Bibel erläuterte im einzelnen, daß kein Israelit am Sabbattag kochen oder backen, Holz sammeln, Lasten tragen oder Geschäfte abwickeln durfte (2 Mose 16:23, 29; 4 Mose 15:32-35; Nehemia 13:15). Jeder Israelit, der am Sabbat arbeitete, sollte „bestimmt zu Tode gebracht werden“ (2 Mose 31:15).

Erwachet! 22.Mai 1975

Ach ja, „ihr“ wusstet es einmal 🙂

Der letzte Abschnitt mit zusätzlichen Bestimmungen betrifft vorsätzliche Sünden, also Sünden, die im vollen Bewußtsein ihrer Sündhaftigkeit und absichtlich begangen wurden. Für diese Sünden gab es im AT kein Opfer. Solche Sünden werden als gotteslästerlich bezeichnet, weil mit ihnen stolz die Unterordnung verweigert wird und das Herrsein Jahwes und seine Bundesbestimmungen in Frage gestellt werden. Das Ausrotten aus dem Volk meint hier wie an anderen Stellen sowohl den Ausschluß als auch den Tod (vgl. 1Mo 17,14 und den Kommentar zu 3Mo 7,20; 17,4 ).
Als mögliches Beispiel für eine solche vorsätzliche Sünde (V. 30-31 ) berichtet der Autor von einem Mann, den man fand, wie er am Sabbat Holz aufsammelte . Da nicht klar war, was zu geschehen hatte, vielleicht weil man nicht wußte, ob es sich um eine vorsätzliche Sünde handelte, wurde der Mann gefangen gehalten, bis der Herr das Urteil gesprochen hatte: Der Mann muß sterben. Er wurde außerhalb des Lagers… zu Tode gesteinigt . Mit diesem Beispiel wird deutlich illustriert, wie Gott seine Bestimmungen über vorsätzliche Sünden (V. 30-31 ) verstand.

Walvoord Bibelkommentar

So einfach ist das? Übrigens: der Walvoord Bibelkommentar ist von einer „normalen Bibelschule“ – in der junge Menschen den Inhalt der Bibel kennen lernen – ähnliche Schulen gibt es auch in Dt – wie zum Beispiel „am Köritzer See“

Sünden, die mit erhobener Hand begangen werden, müssen sich auf bewusste, absichtliche Sünden beziehen, da diese mit unabsichtlichen Sünden verglichen werden (V. 22, 24, 27). Eine „hohe Hand“ deutet darauf hin, dass man die Hand trotzig gegen Gott erhebt, und eine solche Sünde kann nicht gesühnt werden (siehe Heb 10,26-30). Diejenigen, die bewusst und absichtlich sündigen, werden abgeschnitten (d. h. sie sterben plötzlich und auf mysteriöse Weise als Strafe Gottes; siehe Gen 17,14; Ex 12,15; 31,14; Num 9,13 und Anmerkung zu 9,6-14).

15:32-36 Ein Sabbatbrecher wird hingerichtet. Hier scheint es sich um eine „schwere Sünde“ zu handeln, die auch noch öffentlich begangen wurde, so dass der Täter tatsächlich hingerichtet und nicht nur „abgeschnitten“ wurde (vgl. V. 30-31), was nur galt, wenn der Täter unentdeckt blieb. In diesem Fall ist es klar, dass der Mann gesündigt hat, denn alle Arbeiten am Sabbat sind verboten (Ex 20,10), auch das Anzünden eines Feuers (Ex 35,3). In diesem Fall wusste das Volk jedoch nicht, wie seine Strafe aussehen sollte: Es war nicht klar, was mit ihm geschehen sollte (Num. 15:34). Die Art und Weise seiner Hinrichtung unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung des Sabbats.

Die ESV Studienbibel

Als die Israeliten einmal in der Wüste waren, stießen sie auf einen Mann, der Holz sammelte. Die Weisen sagen, dass der Ausdruck „in der Wildnis“ hier verwendet wurde, um den Mann als Zelophehad zu identifizieren, dessen Töchter ihn in 27: 3 als „in der Wildnis“ (Bekhor Shor) gestorben beschreiben. Das Verb „Sammeln“ bezieht sich auf das hebräische Wort für „Stroh“; er sammelte Anzünder (Kimhi). Sie „stießen“ nicht auf ihn, sie „fanden“ ihn (OJPS) – eindeutig hatte Moses ihnen gesagt, sie sollten ein Auge auf ihn haben. Sie wussten, dass er „das Manna] gern in einem Topf kochte“ (11: 8), was nur die Bösen unter ihnen taten (Hizkuni). Es war zweifellos der zweite Sabbat, wie Raschi sagt, da sie an ihrem ersten Sabbat in der Wildnis noch nicht alle Einzelheiten darüber erhalten hatten, was die Einhaltung des Sabbats beinhalten sollte. Da wir genau wissen, dass die Israeliten „in der Wildnis“ waren, wäre es sinnlos, dies zu sagen, es sei denn, dies geschah, sobald sie in der Wildnis waren (Gersonides). Das Sammeln von Holz gehört nicht zu den 39 verbotenen Arbeitskategorien. Seine Sünde war, dass er nicht an seiner Stelle blieb, sondern Exo 16,29 verletzte:, „niemand soll am siebten Tag seinen Platz verlassen“ (Abarbanel).

Die Bibel der Kommentatoren

Wer b’yad ramah (mit hoher Hand) sündigt, lästert den HERRN und wird karet (abgeschnitten). Für dreisten Trotz kann ein Mensch oder seine Seele vom Leben in der Gemeinschaft (oder vom zukünftigen Leben entweder durch seine Kinder oder in der kommenden Welt oder beides) abgeschnitten werden (Num. 15:27-31).
So ergeht es auch dem Mann, der am Schabbat Stöcke sammelt. Binden, Schneiden und Tragen, allesamt m’lachah (zugewiesene Aufgaben), sind am Schabbat verboten. Wenn die Person angemessen gewarnt wird, aber trotzdem weitermacht und b’yad ramah (Num. 15:32-36) sündigt, verlangt das Vergehen eine Karet. Aber niemand weiß, was zu tun ist [Sifri, Raschi in Sanh. 78b], also wird der Mann vor Mosche gebracht, der den HERRN befragt.

Jeffrey Enoch Feinberg – Gehe zu 4.Mose

Obwohl die schamlose Missachtung des Herrn mit Karet bestraft wird, wird die vorsätzliche Schändung des Sabbats noch härter bestraft: Zusätzlich zum Karet wird der Täter mit dem Tod bestraft. Diese doppelte Strafe für Sabbatverstöße wird in Exodus 31:14 als Gesetz zitiert, das jedoch auf dem Fall der Person beruhen könnte, die beim Holzsammeln am Sabbat ertappt wurde und deren Strafe durch ein Orakel festgelegt wurde. Für Details siehe Exkurs 37. Dies ist eine von vier orakelhaften Rechtsentscheidungen, die Mose zugeschrieben werden (siehe V. 34).

Einmal, als die Israeliten in der Wüste waren Ramban behauptet, dass diese Begebenheit aus chronologischen Gründen hier platziert wurde: Sie ereignete sich am ersten Schabbat nach dem Fiasko der Aufklärungsmission (Kap. 13-14).

Sammeln Hebräisch mekoshesh ist ein Verb, das aus dem Substantiv kash, „Stoppeln“, gebildet wird. Das Verb wird für das Sammeln von Stoppeln (5. Mose 5:12) oder Holzstücken (1. Könige 17:10, 12) verwendet.

Jakob Milgrom – Der JPS Tora-Kommentar

Im zweiten Abschnitt geht es um die Sünden des Vorsatzes, die anmaßenden Sünden. Wir haben eine Erklärung, was diese Sünde ist, in V. 30-31, und in V. 32-36 ein Beispiel für eine solche Sünde. Menschen, die solche Sünden begehen, tun dies in Arroganz und Stolz; sie zeigen Verachtung für Gott und sein Wort. Was Gott sagt, ist für sie Unsinn, und sie verletzen Gottes Gesetz vielleicht sogar absichtlich und schamlos, um seine Bedeutungslosigkeit zu erklären. Anstatt Gott anzubeten, trotzen sie Ihm; einige solcher Menschen haben im Laufe der Generationen Gott herausgefordert, sie für ihre Gesetzesübertretungen zu erschlagen.

Wir haben in Matthäus 12,32 den Hinweis unseres Herrn auf die unverzeihliche Sünde. Die Einzelheiten der Sünde werden nicht genannt. Es ist nicht nur eine Tat, sondern auch der Geist der radikalen Verachtung Gottes und eine Umkehrung der gesamten moralischen Ordnung. Solche Menschen brechen ein Gesetz, weil es Gottes Gesetz ist, um zu zeigen, dass für sie das Böse gut und das Gute böse ist. Gott kann für sie keine Gesetze erlassen, behaupten sie. Sie leugnen damit nicht nur Gott, sondern erklären auch, dass der Mensch als sein eigener Gott tun kann, was er will.

An dieser Stelle gibt es einen wichtigen Aspekt zu diesem Gesetz. Viele, ja die meisten Gesetze Gottes können nur von Gott durchgesetzt werden: Praktisch alle Vergehen gegen Gott werden von ihm in seiner Vorsehungszeit oder in der Ewigkeit bestraft. Nur sehr wenige Vergehen, die sich direkt gegen Gott richten, können von Menschen bestraft werden. In diesem Fall verlangt Gott die Bestrafung durch den Menschen, weil die grundlegende Ordnung der gesamten Gesellschaft auf dem Spiel steht. Gott ist die einzig gültige letzte Quelle allen Rechts, und jeder, der Gottes Legitimität als Quelle von Recht und Moral angreift, strebt danach, die Gesellschaft und alles Recht zu zerstören. Es gab also Sünden, für die es keine Sühne, sondern nur Gericht geben konnte. Solche Vergehen werden als Sünden „mit hoher Hand“ bezeichnet (Num. 33:3).

Dann, in V. 32-36, wird uns ein Beispiel für eine solche Sünde gegeben. In Exodus 35,2-3 wird für ein solches Vergehen der Tod gefordert, weil Gott in der Wüste Manna für Israel bereitstellte; Er sorgte auf wundersame Weise für ihren Schutz und gab ihnen Nahrung, die über den Sabbat hinweg unverdorben blieb. Dies war ein Gesetz, das von Israel verlangte, sich an jedem Sabbat an die Bedeutung von Gottes Vorsehung und wundersamer Fürsorge zu erinnern.

Der Mann, auf den in diesen Versen Bezug genommen wird, brauchte am Sabbat kein Feuer; er hatte Manna vom Vortag vorbereitet, um sich und seine Familie zu ernähren. Die Tatsache, dass er kein Feuer gemacht hatte, zeigt deutlich, dass er sich etwas vorgenommen hatte. Das Gesetz in 2 Mose 35,2-3 bezog sich auf das Anzünden eines Feuers. Er spielte also ein legales Spiel, indem er Verachtung für Gottes Gesetz zeigte, während er legal nicht gegen den Buchstaben des Gesetzes verstieß. James Moffatt gibt V. 33-34 so wieder:
Diejenigen, die ihn beim Sammeln von Brennstoff erwischten, brachten ihn vor Mose und Aaron und die ganze Gemeinde, die ihn unter Arrest stellten, da es kein klares Gesetz gab, wie er zu bestrafen war.

Er kannte das Gesetz aus Exodus 35:2-3; technisch gesehen hat er es nicht gebrochen. Er sammelte öffentlich Stöcke in seiner Verachtung für Gottes Gesetz. Gott befahl die Hinrichtung dieses Mannes; dies ist die einzige bekannte Strafe für einen solchen Sabbatbruch. Hier ist die Bedeutung offensichtlich. Unmittelbar nach dem Ausspruch gegen anmaßende und vorsätzliche Sünden entschied sich dieser Mann, seine Verachtung für Gott und sein Gesetz auf offene und öffentliche Weise zu zeigen. Die Strafe Gottes war der Tod.

Rousas John Rushdony – Kommentare zum Pentateuch

Manchmal sündigen wir gegen den Herrn durch das, was wir tun, und manchmal durch das, was wir nicht tun (Lukas 7,36-50). Sünden der Unwissenheit werden nicht automatisch vergeben, nur weil wir unabsichtlich Gottes Gebote vergessen haben; diese Sünden müssen wir dem Herrn bekennen, genauso wie wir begangene Sünden bekennen (1. Johannes 1,9).5 Die Tatsache, dass Gott Unterlassungssünden vergab, bedeutete nicht, dass er „nachsichtig mit der Sünde“ war, denn es musste noch Blut vergossen werden, bevor dem Sünder vergeben werden konnte.

Fürchte den Herrn (V. 30-36). Anmaßend“ zu sündigen bedeutet, Gottes Gesetz absichtlich und arrogant zu missachten, wohl wissend um die damit verbundene Gefahr. Im Hebräischen heißt es wörtlich: „mit erhobener Hand sündigen“, so als würde man Gott mit der Faust ins Gesicht schlagen und ihn herausfordern, etwas zu tun. Anmaßende Sünden werden von Menschen begangen, die „keine Gottesfurcht vor ihren Augen“ haben (Röm 3,18).

Gott befahl, solche Sünder aus dem Volk auszuschneiden, was bedeutet, dass sie zu Tode gesteinigt wurden. Sie waren nicht nur ungehorsam gegenüber Gottes Gesetz, sondern taten es auch in einer Weise, dass sie sich Gottes Willen widersetzten und Gottes Wort verachteten. Für vorsätzlich begangene Sünden wurden keine Opfer dargebracht, also wurde auch keine Vergebung am Altar angeboten. (- Als David mit Batseba Ehebruch beging, war das eine vorsätzliche Sünde, die dem Willen Gottes zuwiderlief, und sie war besonders abscheulich, weil er der König war und nicht nur die Gesetze Gottes kannte, sondern auch die Verantwortung hatte, sie durchzusetzen. Er konnte kein Opfer bringen (Ps. 51:15), also warf er sich ganz auf die Barmherzigkeit Gottes. Der Herr vergab ihm, aber David musste die schmerzlichen Folgen seiner Sünde ertragen (2 Sam 12,13-14). -)

Ein Beispiel für selbstherrliche Sünde findet sich bei Mose im Bericht über den Mann, der am Sabbat Brennmaterial sammelte (Num 15,32-36). Dieser Mann kannte zweifellos Gottes Gebote (2. Mose 20,8-11; 31,12-17), und doch missachtete er sie vorsätzlich. Offenbar sammelte er Stöcke, um ein Feuer zu machen, und es war verboten, am Sabbat ein Feuer zu entfachen (35:1-3). Da dies für die Juden eine neue Erfahrung war, fragte Mose nach dem Willen des Herrn, und Gott befahl ihm, das Volk zu veranlassen, den unverschämten Übeltäter zu steinigen.

Es ist gefährlich, wenn Christen sagen: „Ich werde weitermachen und sündigen, denn danach kann ich Gott bitten, mir zu vergeben. Sie sehen Gottes Verheißung in 1. Johannes 1,9 als einen „religiösen Hasenfuß“, der ihnen aus der Patsche hilft, nachdem sie Gott absichtlich ungehorsam waren. Bekennende Christen, die wiederholt und absichtlich sündigen, sind wahrscheinlich gar keine Christen (Röm. 6; 1. Johannes 3,7-10; 5,1-5, 18); und wahre Gläubige, die diese leichtsinnige Haltung einnehmen, werden vom Vater gezüchtigt, bis sie sich seinem Willen unterwerfen (Hebr. 12,3-15). Als der deutsche Dichter Heine auf seinem Sterbebett sagte: „Natürlich wird Gott mir vergeben; das ist seine Aufgabe“, verstand er weder die Schrecklichkeit der Sünde noch den hohen Preis der Gnade Gottes.

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Bald, nachdem die Israeliten in die Wüste zurückgekehrt waren, kam es zu einem Fall von Sabbatübertretung. Die Umstände machten ihn zu einer Angelegenheit von besonderer Schuld. Gottes Ankündigung, Israel zu enterben, hatte eine rebellische Haltung aufflammen lassen. Einer aus dem Volk war wütend, weil ihm der Zutritt nach Kanaan verwehrt war. Er war entschlossen, seine Verachtung für Gottes Gesetz kundzutun. Er wagte es, das vierte Gebot zu übertreten, indem er am Sabbat außerhalb des Lagers Brennholz sammelte. Während der Wüstenwanderung war das Entfachen von Feuer am siebten Tag verboten (vgl. 2. Mose 35,3). Das Verbot sollte nicht im Land Kanaan gelten, wo es wegen der Härte des Klimas oft eine Notwendigkeit war, Feuer zu machen. Doch in der Wüste benötigte man kein Feuer, um sich zu wärmen. Der Mann übertrat willentlich und absichtlich das vierte Gebot. Es war keine Sünde aus Gedankenlosigkeit oder Unwissenheit, sondern aus Vermessenheit.

Ellen G.White – Wie alles begann: Von der Schöpfung bis zum König David


Was lernen wir also? Wir dürfen niemals nie nur einen Kommentar lesen – und erst Recht dürfen wir Verse aus dem Zusammenhang reißen! Verse aus dem Zusammenhang zu reißen, führt automatisch zu falscher Auslegung! Und der Mittelpunkt der Bibel ist NICHT der Mensch! sondern Jehovah!

Jehova ist nie ungerecht

Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott (El) der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er!
Elberfelder 1871 – 5.Mose 32,4

Vollkommen und gerecht ist alles, was er tut. Er ist ein Fels – auf ihn ist stets Verlaß. Er hält, was er verspricht; er ist gerecht und treu.
Hoffnung für alle – 1996 – Deuteronomium 32,4

Der Hort, untadlig ist sein Tun, Denn alle seine Wege, sie sind Recht; Ein Gott der Treue, ohne Trug, Gerecht und grade ist er.
Neftali-Herz-Tur-Sinai – 5.Mose 32:4

Er ist der Fels. Untadelig ist sein Tun. Alle seine Wege sind richtig. Er ist ein treuer Gott und ohne Falsch. Er ist gerecht und gerade.“
Bruns 2013 – 5.Mose 32,4

Nachdem ich vor ein paar Tagen das Lied des Moses als ganzes betrachtet hatte – nun nur den Vers 4

Die Beschreibung Gottes, die in diesem Vers gegeben wird, steht im krassen Gegensatz zu der folgenden Beschreibung seines Volkes (V. 5-9 ). Er ist der Fels (vgl. V. 15.18.30-31 ; 2Sam 22,2-3; Ps 18,3; Hab 1,12 ). Das bedeutet, daß Gott fest und beständig ist. So besteht die einzige Stabilität im Leben darin, sich an ihn, den großen Felsen, zu klammern. Seine Taten (Handlungen) sind vollkommen (vgl. 2Sam 22,31 ), und er ist fair ( gerecht ) in allen seinen Beziehungen zu den Menschen. Anders als die Götter des Alten Orients, deren Anhänger glaubten, daß sie oft unmoralisch und launenhaft waren, kann man sich auf den Herrn immer verlassen. Er ist treu (vgl. 5Mo 7,9 ) und tut immer, was moralisch richtig ist ( er tut nichts Falsches ).

Walvoord Bibelkommentar

Fels In diesem Kapitel gibt es die ersten Beispiele in der Schrift, wo „Fels“ als Name Gottes vorkommt (V. 15.18.30; in 1.Mose 49,24 steht ein ähnliches Bild mit einem anderen hebräischen Wort). Dieser Begriff drückt Gottes unerschütterliche Treue und Beständigkeit aus und kommt in den Psalmen und anderen poetischen Stellen häufig vor (Ps 95,1; Jes 44,8).

Reformations-Studien-Bibel

Fels. Lass „Er ist“ aus und lies „Der Fels, sein Werk ist vollkommen“. Wird in diesem Lied fünfmal von Jehova verwendet (die Zahl der Gnade, siehe Ap. 10), V. 4, 15, 18, 30, 31. Zweimal in Ironie verwendet (Ap. 6), Vv. 31, 37. Vgl. 2 Sam. 22:31, 32.
GOTT = Heb. ‚ēl.

The Companion Bible

Im Gegensatz zu den machtlosen Göttern der Völker (V. 37) gibt Gott seinem Volk Leben, Stabilität und Glück (V. 15, 18, 30, 31). Das glückliche Leben, das er schenkt, basiert auf seinen perfekten Werken. Wie ein fester Felsen, der den tosenden Wassern einer stürmischen See standhält, halten Gott und seine Werke dem Chaos stand, das ein sündiges Leben verursacht. Er ist die sichere Grundlage für alle Wahrheit in einer Welt der Täuschung. Deshalb wird er niemals zulassen, dass Lügen die Gerechtigkeit verdrehen (Zeph. 3:5). Stattdessen wird er als gerechter Richter diejenigen schützen, die unterdrückt wurden. Kurz bevor die Israeliten das Land Kanaan betraten, um eine neue Nation zu gründen, pries Mose den Gott, der die perfekte Grundlage für jede Gesellschaft ist.

Die Nelson Studienbibel

Auch in unserem Leben als Christen will Gott die Führung innehaben. Das ist auch gut so, denn nur Er kennt den richtigen Weg. Am Ende der Wüstenreise spricht Mose von Gott als dem Felsen, dessen Tun vollkommen ist und dessen Wege recht sind (s. 5 Mose 32,4).
Diese Aussage werden wir sicherlich alle unterstreichen. Und trotzdem kommt es bei uns – so wie bei Mose – zu Situationen, in denen unser Vertrauen auf die Führung Gottes ins Wanken gerät. Wir greifen dann zu Mitteln, die aus menschlicher Sicht zwar gut erscheinen, aber eigenwillig sind. Wie kann es dazu kommen?
Es gibt Zeiten oder Situationen in unserem Leben, da stehen Verantwortung, Sorgen oder Probleme wie Berge vor uns.

Je weniger wir uns solchen Situationen gewachsen fühlen, desto eher besteht die Gefahr, dass wir nicht mehr auf die Führung Gottes vertrauen, sondern auf eigene Mittel zurückgreifen.
„Auch in unserem Leben als Christen will Gott die Führung innehaben. Das ist auch gut so, denn nur Er kennt den richtigen Weg.“

Bleib in mir – 2021

„Der Fels: Vollkommen ist sein Tun“ (V. 4). Er ist der Fels, nicht ein Fels. Es kann keinen anderen Felsen geben als ihn. Sein Werk ist vollkommen. Nicht der geringste Fehler zeigt sich an dem, was von seiner Hand kommt. Alles trägt den Stempel unbedingter Vollkommenheit. Dies wird bald allen Geschöpfen offenbar werden. Doch der Glaube erkennt es jetzt schon und findet eine Quelle göttlichen Trostes darin. „Denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!“ Die Ungläubigen mögen darüber spöttisch lächeln und in ihrer eingebildeten Klugheit die Handlungen Gottes kritisieren, aber ihre Dummheit wird bald allen offenbar werden. „Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben steht: ‚Damit du gerechtfertigt wirst in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst‘ “ (Röm 3,4). Wehe denen, die sich anmaßen, die Vollkommenheit der Worte und Werke des allein weisen und allmächtigen Gottes infrage zu stellen! Wir haben es mit einem Gott zu tun, der immer treu bleibt und sich selbst nicht verleugnen kann, dessen Wege vollkommen sind und der, wenn der Feind sein Äußerstes getan hat und den Höhepunkt seiner boshaften Pläne erreicht hat, sich selbst verherrlichen und allgemeine und ewige Segnungen einführen wird.

Mackintosh – Die fünf Bücher Mose

In diesem Abschnitt beginnt das Gedicht, Gottes Eigenschaften zu verkünden, wie in Vers 3 versprochen. Es stellt die These auf, dass Gott vollkommen gerecht und treu ist, während Israel ungläubig, töricht und undankbar ist (V. 4-6). Das Gedicht fährt fort, diese beiden Themen zu vertiefen. Es erinnert an Gottes väterliche Freundlichkeit gegenüber Israel von Anfang an: Er teilte die Erde unter vielen Völkern auf, nahm aber nur Israel als sein eigenes Volk an. Er allein sorgte für Israels Bedürfnisse in der Wüste, brachte es sicher in das verheißene Land und versorgte es mit Überfluss (V. 7-14). Doch der Wohlstand verdrehte Israel den Kopf, sodass es Gott vergaß und sich heidnischen Göttern zuwandte, „Nicht-Göttern“, die nichts für es oder seine Vorfahren getan hatten (V. 15-18).

DIE THESE DES GEDICHTS (Vv. 4-6)

Dieser Vers beschreibt das erste Hauptthema des Gedichts: Gott hat Israel mit voller Gerechtigkeit behandelt. Die Adjektive, mit denen Gott beschrieben wird, drücken die Eigenschaften der Zuverlässigkeit und Treue aus.

Der Fels „Fels“ im Sinne von Berg oder Klippe erscheint im Gedicht mehrmals als Bezeichnung für „Gott“ und bezieht sich sowohl auf den Herrn als auch auf heidnische Götter (siehe Verse 15, 18, 30, 31, 37). Es drückt die Vorstellung aus, dass die Gottheit eine Quelle der Zuflucht ist, ein Beschützer, wie in Vers 37, „der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten“. Aus Sicht der Bibel ist der Herr „der Fels“, der Einzige, der diese Bezeichnung verdient. Das Gedicht verwendet diese Bezeichnung für heidnische Götter nur ironisch, wenn es auf ihre Unterlegenheit oder völlige Unfähigkeit als Beschützer hinweist (V. 31, 37).

Seine Taten sind perfekt, d.h. verlässlich und treu. Wörtlich bedeutet das hebräische Wort tamim „ganz“, „unbeeinträchtigt“, „makellos“. Es drückt häufig die Idee der uneingeschränkten Treue aus, wie in 18,13.

nur Eine Eigenschaft, die oft im Zusammenhang mit Gottes Treue und Standhaftigkeit erwähnt wird.

nie falsch Niemals treulos. In Jeremia 2,5 bezieht sich ʿavel auf einen Fehler, der Abtrünnigkeit rechtfertigen könnte: „Welches Unrecht [ʿavel] haben eure Väter an mir gefunden, dass sie mich verließen und dem Wahn [Götzen] nachgingen …?“

Wahre Tsaddik, hier im Sinne von „treu“ verwendet, wie in Jesaja 26,2, wo es parallel zu „einer, der den Glauben bewahrt“ verwendet wird.

und aufrichtig Das heißt, unerschütterlich vertrauenswürdig, zuverlässig.

Der JPS Tora-Kommentar – Deuternomium

Der Fels, vollkommen ist Sein Werk; obschon Er stark ist, wenn Er Strafe bringt über diejenigen, die Seinen Willen übertreten, so bringt Er sie doch nicht im Sturm, sondern mit Gerechtigkeit, weil vollkommen Sein Werk. Er ist der Gott der Treue, den Gerechten ihre Frömmigkeit in der zukünftigen Welt zu vergelten; und wenn Er auch ihren Lohn aufschiebt, zuletzt bewahrheitet Er doch Seine Worte (Sifre). Und ohne Fehl; auch den Frevlern zahlt Er den Lohn für ihre frommen Handlungen in dieser Welt. Er ist gerecht und gerade, alle erkennen die Gerechtigkeit Seines Urteils an, und dass es so ihnen gebühre und für sie gerecht sei; gerecht genannt von den Menschen; und gerade ist Er und würdig, dass man Ihn gerecht nenne.

Raschi – Kommentar zur Tora

Der Charakter Gottes (Vv. 1-4). Mose sprach, obwohl Josua bei ihm war (Vv. 44-45, NIV), und er eröffnete das Lied mit zwei interessanten Bildern: einem Gerichtssaal (V. 1) und ein Regenschauer (V. 2). Er rief Himmel und Erde auf, seine Worte zu bezeugen (30:19; 31:28), denn das Lied würde Israel anklagen, weil es sich von seinem Gott abgewandt und den Bund gebrochen hatte. Dies war das schwerste Vergehen, das das Volk begehen konnte. Alles in der Schöpfung gehorcht dem Herrn, nur nicht sein eigenes Volk! (Siehe Psalm 119:89-91; 148:5-9; Jesaja 1:1-3.) Aber Mose rief nicht zum Sturm auf, sondern verkündete seine Botschaft wie einen stillen Schauer und vertraute darauf, dass das Wort den harten Boden aufweichen und in den Herzen des Volkes Frucht bringen würde (Jesaja 55:10-11). „Die Wahrheit in Liebe zu reden“ (Eph 4,15) ist die beste Art, Gottes Wort zu verkünden.

Das Lernen des Charakters Gottes sollte unser Hauptanliegen in der Schule des Lebens sein, und Mose war ein Musterschüler (Ex 33,12-34,9; Ps 90). Für die Juden war der Name des Herrn „Jehova“, der Name, den Gott Mose am brennenden Dornbusch offenbarte (Ex 3,13-15). Mose verkündete nicht seinen eigenen Namen, denn er war ein bescheidener Mann (Num. 12:3); sein Wunsch war es, den Namen des Herrn zu ehren. Das andere „Lied des Mose“ (Ex 15) verherrlicht ebenfalls die Eigenschaften Gottes. In zwei kurzen Versen schreibt Mose dem Herrn Vollkommenheit, Größe, Gerechtigkeit, Wahrheit, Treue und Rechtschaffenheit zu und bezeichnet ihn als „den Fels“ (Dtn 32,4, 15, 28, 30-31). Dies ist ein vertrautes biblisches Bild für Gott, das ihn als stabil, stark, unveränderlich, treu und beständig beschreibt. Jakob nannte ihn „den Stein“ (1. Mose 49,24), und Jesus wird häufig als „der Stein“ oder „der Fels“ bezeichnet (Mt 21,42-44; Apg 4,11; Röm 9,32-33; 1 Petr 2,4.7-8; siehe Dan 2).

Gleich zu Beginn des Liedes lenkte Mose ihre Aufmerksamkeit auf die Größe Gottes; denn wenn sie seine Größe verstehen würden, würden die Menschen keine von Menschen gemachten Götzen anbeten wollen. A.W. Tozer pflegte uns daran zu erinnern, dass „keine Religion jemals größer war als ihre Vorstellung von Gott“. Er sagte auch: „Der erste Schritt nach unten ist für jede Kirche getan, wenn sie ihre hohe Meinung von Gott aufgibt.“

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

So ist es – wenn wir die Größe Jehovahs verstehen würden, hätten wir keine Zweifel, dass ER alles in Seinem Wort GENAUSO erfüllen wird! Dann würden wir uns nicht fragen, wo ein Ort ist, den ER mit Namen definiert – also genau angibt! Dann würden wir uns nicht fragen, ob ER gerecht ist, wenn ER richtet. Dann würden wir IHM immer vertrauen!

Elisa und die 42 Kinder

Und er ging von dannen hinauf nach Bethel; und als er auf dem Wege hinaufging, da kamen kleine Knaben aus der Stadt heraus, und verspotteten ihn und sprachen zu ihm: Komm herauf, (And : Steige hinauf) Kahlkopf! Komm herauf, (And : Steige hinauf) Kahlkopf!
Und er wandte sich um und sah sie an und fluchte ihnen im Namen Jehovas. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen von ihnen 42 Kinder.
Elberfelder 1871 – 2.Könige 2,23–24

Von dort aus ging Elischa hinauf ins Bergland nach Bet-El. Wie er nun den Weg weiter hinaufstieg, kam eine Horde Jungen aus der Stadt und machte sich über ihn lustig. „Komm doch rauf, du Glatzkopf!“, riefen sie. „Komm doch rauf, Glatzkopf!“ (- Das drückt eine vollkommene Verachtung dem Repräsentanten Gottes gegenüber aus, den sie wegen seiner Kahlköpfigkeit als Schwächling ansahen. Elischa wurde in dieser Hochburg des von König Jerobeam eingeführten götzendienerischen Jahwekults offenbar nicht nur von den Erwachsenen, sondern auch von den Kindern abgelehnt. Als Nachfolger Elijas würde er diesen falschen Gottesdienst weiterhin bekämpfen. -)  Elischa schaute sich um, und als er sie erblickte, verfluchte er sie im Namen Jahwes. Da kamen zwei Bärinnen aus dem Wald und zerrissen 42 von den Kindern.
Neue evangelistische Übersetzung 2019 – 2.Kön 2,23–24

Von Jericho ging Elisa wieder nach Bethel. Als er zur Stadt hinaufwanderte, lief ihm eine Horde kleiner Jungen entgegen. Sie machten sich über ihn lustig und riefen im Chor: «Glatzkopf, fang uns doch! Glatzkopf, fang uns doch!» (- Wörtlich: »Geh hinauf, Glatzkopf! Geh hinauf, Glatzkopf!« – Vielleicht eine spöttische Anspielung auf die Himmelfahrt von Elia. -)
Elisa blieb stehen, sah sie an und verfluchte sie im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bärinnen aus dem Wald heraus, fielen über die Kinder her und zerrissen 42 von ihnen.
Hoffnung für alle – 1996 – 2.Könige 2:23–24

Eine der Geschichten der Bibel, die oft erschrecken und benutzt werden, um die Bibel abzulehnen.

oft gelesen:

Als Elisa von Jericho nach Bethel reiste, traten ihm mehrere Dutzend junge Männer entgegen. Es handelte sich nicht um Kinder, sondern um junge Männer. Vielleicht waren sie sogar junge Propheten Baals. Ihr Spott in der Gossensprache ihrer Tage “ Komm herauf !“ oder „Geh hinauf!“ bedeutete, daß, wenn Elisa ein Prophet wie Elia wäre, er doch zum Himmel hinaufgehen solle, wie es den Berichten zufolge Elia getan hatte.
Die Bezeichnung “ Kahlkopf “ könnte eine Anspielung an Aussätzige sein, die ihr Haupt scheren mußten und als Ausgestoßene galten. Vielleicht handelte es sich auch einfach um reinen Spott, da Kahlköpfigkeit nicht erwünscht war (vgl. Jes 3,17.24 ). Da es damals üblich war, den Kopf zu bedecken, konnten die jungen Männer auf jeden Fall wahrscheinlich nichts darüber sagen, ob Elisa eine Glatze hatte oder nicht. Sie betrachteten den Propheten Gottes einfach mit Spott.
Elisa rief einen Fluch über sie herab. Dieser Fluch war keine Folge des Stolzes Elisas, sondern eine Folge ihrer Verachtung des Herrn, die in der Verachtung seines Repräsentanten (vgl. 2Kö 1,9-14 ) zum Ausdruck kam. Wieder benutzte Gott wilde Tiere, um sein Gericht auszuführen (vgl. z. B. den Löwen in 1Kö 13,24 ). Daß 42 junge Männer von zwei Bären zerrissen wurden, läßt darauf schließen, daß man eine Massendemonstration gegen Gott und seinen Propheten Elisa organisiert hatte.

Walvoord Bibelkommentar

Eine weitere Bestätigung von Elisas prophetischer Autorität war nötig. Diesmal nicht im Segen, sondern im Gericht – streng, schnell, unerbittlich. Diejenigen, die seinen Auftrag verachteten, oder besser gesagt, die sich der Macht widersetzten, die dahinter stand, mussten die schreckliche Erfahrung machen, wie es wirklich war. Und dass dieses Gericht zu Beginn von Elisas Dienst so verstanden wurde, geht aus dem Umstand hervor, dass sein Dienst danach nie auf aktiven Widerstand gestoßen zu sein scheint.

Noch einmal ging der Prophet seinen einsamen Weg, den er zuletzt in Begleitung seines Meisters gegangen war. Denn die letzte Station, an der Elia und Elisa auf ihrem Weg nach Jericho und zum Jordan verweilten, war Bethel. Und auch das ist bedeutsam. Für Elisa, denn es muss ihm sehr ernste Gedanken in den Sinn gekommen sein, vor allem jetzt, wo er sein Werk begann; und nicht weniger für die Betheliten, die Elisa zum letzten Mal in Begleitung von Elia kurz vor seinem Aufstieg gesehen hatten. Es erinnerte sie zwar an das letzte Auftreten der beiden bei ihnen, aber nur, um das damit verbundene Ereignis zu verspotten. Das aber war eine Verhöhnung sowohl des toten als auch des lebenden Propheten und auch der großen Macht Jehovas. Es war also wirklich eine offene Missachtung Gottes, die umso unentschuldbarer war, als sie völlig grundlos war und fast ebenso sehr gegen das Gesetz des Menschen wie gegen das Gottes verstieß. Denn es war nicht nur ein Verstoß gegen die Gastfreundschaft, sondern auch eine Missachtung jener Ehrfurcht vor der Autorität, insbesondere der religiösen, die zu allen Zeiten ein charakteristisches Merkmal des östlichen Lebens war.

Langsam war Elisa die 3000 Fuß hinaufgestiegen, die von der Ebene von Jericho zum Hochland führen, wo Bethel liegt. Er war dabei, die letzte Höhe zu erklimmen – wahrscheinlich die Schlucht des Wady Suweinit, wo die Hügel noch die Spuren des ausgedehnten Waldes tragen, der sie einst bedeckte -, als er auf eine Gruppe „junger Männer“ stieß, die ihm, wie der Text anzudeuten scheint, entgegengegangen waren. Es handelte sich nicht um „kleine Kinder“ (nach unserem A.V.), sondern um junge Männer, wie wir aus der Verwendung desselben Ausdrucks im Falle Salomos (1 Kön 3,7) schließen, als er etwa zwanzig Jahre alt war, und aus der Anwendung einer ähnlichen, noch stärkeren Bezeichnung auf die jugendlichen Berater Rehabeams. Und ihre Anwesenheit dort bedeutete eine bewusste Absicht. Wir haben keine Möglichkeit festzustellen, wie sie von der Annäherung Elisas erfahren haben oder wie sie in Erfahrung bringen konnten, dass der große Prophet, den die fünfzig starken Männer vergeblich gesucht hatten, „hinaufgezogen“ war, auch wenn sie vielleicht nur die vagesten Vorstellungen davon hatten. Aber so wie der Spott „Glatzkopf“ zweifellos ein Schimpfwort war, in welchem Sinne auch immer sie es gebraucht haben mögen, so scheint uns der Ruf „Steigt hinauf, steigt hinauf!“, mit dem sie ihm folgten, eine spöttische Anspielung auf den Aufstieg des Elia.

Im Geiste der Worte von Mose und Aaron (2. Mose 16,6-8) und von Petrus (Apostelgeschichte 5,3.4), nicht aber aus persönlicher Rachsucht, wandte sich Elisa um und sprach über sie jenes Verhängnis aus, das sie bald darauf9 auf so seltsame Weise ereilte, dass es offenbar besonders dazu bestimmt war, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erregen. Denn obwohl die große Gefahr, die von Bären ausgeht, besonders wenn sie gereizt sind, in der Schrift häufig erwähnt wird und die große Zahl (zweiundvierzig), die von den beiden Bärinnen erschlagen und nicht gefressen wurden, darauf hinweist, wie viele junge Leute sich zusammengetan hatten, um Elisa zu verhöhnen, war ein so großes Unglück aus einer solchen Ursache doch so ungewöhnlich und muss eine so große Trauer verbreitet haben, dass es die allgemeine Aufmerksamkeit auf das Wirken Elisas lenkte.

Wir können kaum annehmen, dass Elisa in Bethel verweilte. In Verfolgung seines Ziels, sich öffentlich zum Nachfolger Elias zu erklären, begab er sich auf den Berg Karmel, wo sich Elias während des letzten Teils seines Dienstes aufgehalten hatte, und kehrte von dort nach Samaria zurück, um sich für sein Werk bereit zu machen.

Alfred Edersheim – Geschichte der Bibel

Verurteilung der Spötter (V. 23-25). Dieses Ereignis fand in Bethel statt, einem der Zentren der Götzenanbetung im Land (1. Könige 12,28-33; Amos 7,13). Das hebräische Wort, das im KJV MIT „kleine Kinder“ übersetzt wird, bedeutet eigentlich „Jünglinge“ oder „junge Männer“. Es bezieht sich auf Menschen im Alter von zwölf bis dreißig Jahren, die in der Lage waren, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Es handelte sich hier nicht um eine Gruppe verspielter Kinder, die sich einen cleveren Scherz erlaubten, sondern um eine Bande klugscheißerischer Jugendlicher, die Gott und Gottes Diener böswillig verhöhnten.

„Hinaufgehen“ bezieht sich auf die kürzliche Himmelfahrt des Elias. Fünfzig Männer sahen Elia in einem Augenblick von der Erde verschwinden, und natürlich berichteten sie, was geschehen war, und das Ereignis wurde weithin diskutiert. Die Jugendlichen sagten: „Wenn du ein Mann Gottes bist, warum gehst du dann nicht von hier weg und fährst in den Himmel, so wie Elia es getan hat? Wir sind froh, dass er gegangen ist, und wir wünschten, du würdest ihm folgen!“ Für einen jungen Menschen wäre es eine grobe Beleidigung, einen erwachsenen Mann „Glatzkopf“ zu nennen, und den Spitznamen zu wiederholen, würde die Beleidigung noch schlimmer machen. Graues Haar war bei den Juden eine „Krone des Ruhmes“ (Spr 16,31), aber Glatze war bei ihnen eine Seltenheit und wurde von manchen Leuten als Schande angesehen (Jes 3,24).

Wir haben es hier mit einer Bande respektloser und rücksichtsloser Rüpel zu tun, die sich über den Diener Gottes lustig machen und Worte wiederholen, die sie wahrscheinlich zu Hause oder auf dem Markt gehört haben. Da Elisa das Wort Gottes kannte, verstand er, dass sie mit ihrem Tun den Bund Gottes verletzten, und so rief er einen Fluch über sie aus. (Eine der Warnungen des Bundes war, dass Gott wilde Tiere schicken würde, um das Volk anzugreifen. Siehe Lev. 26:21-22.) Diese jungen Männer zollten weder dem Herrn, dem Gott Israels, noch Elia oder Elisa Respekt, und deshalb mussten sie gerichtet werden. Die beiden Bären zerfleischten die Jungen, töteten sie aber nicht, und für den Rest ihres Lebens erinnerten ihre Narben alle daran, dass sie mit dem Herrn nicht leichtfertig umgehen durften und ungeschoren davonkamen.

Es kommt häufig vor, dass der Herr zu Beginn einer neuen Periode in der biblischen Geschichte besondere Gerichte schickt, als ob Gott sein Volk warnen wollte, dass der Neuanfang nicht bedeutet, dass die alten Regeln geändert wurden. Nachdem der Dienst in der Stiftshütte begonnen hatte, tötete Gott Nadab und Abihu, weil sie „fremdes Feuer“ vor dem Herrn opferten (Lev. 10). Nach Israels erstem Sieg im Gelobten Land befahl Gott, Achan zu töten, weil er Schätze aus der Kriegsbeute genommen hatte, die ganz Gott geweiht waren (Jos. 7). Zu Beginn von Davids Herrschaft in Jerusalem ließ er die Bundeslade in die Stadt bringen, und Usa wurde getötet, weil er sie berührte (2. Sam. 6:1-7). Als Ananias und Sapphira die Leiter der Urgemeinde belogen, nahm Gott ihnen das Leben (Apostelgeschichte 5). Nun, zu Beginn von Elisas Dienst, war das Zerfleischen der Jugendlichen ein deutliches Zeichen dafür, dass der Herr, der Gott des Elia, noch immer regierte und seinen Bund ernst nahm.

Die Haltung, die diese Jugendlichen an den Tag legten und die sich im ganzen Land verbreitete, führte schließlich zum Untergang von Samaria und Juda. „Und der Herr, der Gott ihrer Väter, sandte ihnen Warnungen durch seine Boten….. Aber sie verspotteten die Boten Gottes, verachteten seine Worte und verhöhnten seine Propheten, bis sich der Zorn des Herrn gegen sein Volk erhob, bis es kein Heilmittel mehr gab“ (2. Chronik 36:15-16, NKJV).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

Eigentlich könnten die „Bibelkritiker“ selber darauf kommen, das zwei Bären nicht 42 Kinder töten könnten – denn diese Kinder würden sicher vor den Bären davon rennen – und nicht darauf warten, dass sie nach und nach getötet werden. Es ist also sinnvoll zu schauen, was im hebräischen Text steht: sie wurden „zerfleischt“ oder „übel zugerichtet“ – und waren damit lebende und warnende Beispiele für ihre Nachbarn!

Wenn ihr zum HERRN um Hilfe ruft, wird er euch sein Erbarmen zuwenden; sobald er euer Schreien vernimmt, gibt er euch Antwort.

Und darum wird Jehova verziehen, euch gnädig zu sein; und darum wird er sich hinweg erheben, bis er sich euer erbarmt; denn Jehova ist ein Gott des Gerichts. Glückselig alle, die auf ihn harren!
Elberfelder 1871 – Jesaja 30,18

Gott will sich über sein Volk erbarmen
Trotzdem wartet der HERR sehnlich auf den Augenblick, an dem er sich euch wieder zuwenden kann. Er will seine Macht zeigen und sich über euch erbarmen, denn er ist ein Gott, der dem Recht Geltung verschafft. Wie glücklich sind alle, die ihre Hoffnung auf ihn setzen!
Ihr Bewohner Jerusalems, die ihr auf dem Zionsberg wohnt, ihr müsst nicht länger weinen! Wenn ihr zum HERRN um Hilfe ruft, wird er euch sein Erbarmen zuwenden; sobald er euer Schreien vernimmt, gibt er euch Antwort.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Jesaja 30,18–19

Gott wird seinen Leuten helfen
Gott wartet aber die ganze Zeit nur dadrauf, euch endlich wieder helfen zu können. Er wird zu euch kommen und euch lieben. Gott ist nämlich korrekt, und die Leute, die mit ihm leben, können sich echt glücklich schätzen. An alle Menschen, die in Jerusalem wohnen, auf dem Berg von Zion: Ihr müsst nicht mehr weinen! Gott wird euch ganz bestimmt wieder zeigen, dass er euch liebt, wenn er eure Stimme hört, die nach Hilfe ruft. Sobald er die hört, wird er auch reagieren.
VolxBibel – Jesaja 30:18–19

Muß Israel nicht zuerst wieder „richtig fromm werden“, bevor Jehovah sie retten kann?
Vor ein paar Tagen hatten wir schon einen Vers aus diesem Kapitel aus Jesaja.

Entscheidungen haben Konsequenzen, und Jesaja sagte dem Volk, was mit Juda und Jerusalem geschehen würde, weil sie sich auf Lügen verließen: Ihre Schutzmauer würde plötzlich zusammenbrechen und wie ein Tongefäß in Stücke zerbrechen (Jes 30,12-14). Als Assyrien in das Land einfiel, machte Ägypten seinem Spitznamen alle Ehre und unternahm nichts. Erst in letzter Minute griff Gott ein und rettete sein Volk, und das nur aufgrund seines Bundes mit David (37:35-36). Als Assyrien in Juda einfiel, waren die Juden nicht in der Lage, auf ihren aus Ägypten importierten Pferden zu fliehen (30,16-17; 5. Mose 17,16), und ein einziger feindlicher Soldat konnte tausend Juden in die Flucht schlagen! Welche Demütigung! (Siehe Dtn 32:30.)

Ihre einzige Hoffnung bestand darin, Buße zu tun, zum Herrn zurückzukehren und im Glauben allein auf ihm zu ruhen (Jes. 30:15; 8:6-7; 26:3; 28:12); aber sie wollten nicht hören und gehorchen.

Der Prophet wandte sich dann vom Thema der Rebellion dem Thema der Wiederherstellung zu (30:18-26). „Doch der Herr sehnt sich danach, euch gnädig zu sein“, sagte er dem Volk; „Er erhebt sich, um euch Barmherzigkeit zu erweisen“ (V. 18, NIV). Gottes Gnade ist seine Gunst gegenüber denen, die sie nicht verdient haben, und nur aufgrund seiner Gnade haben wir überhaupt Segen. Jesaja beschrieb den zukünftigen Tag, an dem Israel wieder in sein Land zurückkehren und die Segnungen des Königreichs genießen wird. Sie werden wie befreite Kriegsgefangene sein (V. 19). Anstatt zu spotten, würden sie auf Gottes Wort hören und ihre törichten Götzen ablegen. Das Land würde wiederhergestellt werden und zu Wohlstand kommen, und Gott würde die Wunden seines Volkes verbinden und heilen (V. 26; siehe 1:5-6). Das „große Gemetzel“ in Vers 25 ist die Schlacht von Harmagedon, die kurz vor der Wiederkunft des Herrn stattfinden wird, um sein Volk zu befreien und sein Reich aufzurichten (Offb. 19:11-21).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Obwohl sich die Menschen vom Herrn abgewandt haben, möchte Gott, aufgrund des Bundesverhältnisses mit ihnen, gnädig und barmherzig sein (V. 18 ; vgl. V. 19 ). Er ist der Gott des Rechts , der jene segnet, die sich auf ihn verlassen. Im Tausendjährigen Reich wird Israel wieder dem Herrn treu sein. Und wenn das Volk ihn (und nicht irgendein anderes Volk) um Hilfe anfleht, wird er antworten . Trotz der Nöte (z. B. daß es Zeiten der Bedrängnis gibt, in denen sie nur Brot zu essen und Wasser zu trinken haben) wird Gott sie schließlich segnen. Die Israeliten werden bereitwillig auf ihre geistlichen Führer ( Lehrer ), die Propheten und Priester, hören (im Gegensatz zu der Ablehnung, von der in V. 10 gesprochen wurde). Die Lehrer müssen sich nicht mehr verstecken, um in Sicherheit zu sein. Das Volk wird gerne auf Gottes Wort hören, wenn er sagt: Dies ist der Weg, wandelt darauf . Sie werden sich der Führung Gottes zu allen Zeiten bewußt sein. Wenn sie seinen Anweisungen folgen, werden sie ihre Götzen (vgl. Jes 31,7; Hos 14,3 b; Mi 5,13-14 ), Dinge, die unrein und moralisch schmutzig sind, entfernen.

Walvoord Bibelkommentar

Ein treuer Gott würde die gerechte Ordnung in der Welt wiederherstellen, indem er die Bösen bestraft und sein Volk vor ihnen rettet (siehe 1,27; siehe Ps 96,10-12). – Gott segnet diejenigen, die warten; treue Menschen eilen ihm nicht voraus, um ihre eigenen Probleme zu lösen, sondern verlassen sich auf seine Macht und Güte.

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel_2008

Das ist wohl der Grund, warum so viele missionsversuche an Israel mißglückt sind – es war noch nicht die von Jehovah festgesetzte Zeit. Nein – ER will sein eigenes Volk zu sich zurückrufen!
Und deshalb benötigt ER auch keine Anwälte und Gerichte – ER hat alle Macht.

Im ersten Teil von Kapitel 30 hat Jesaja ein Gericht nach dem anderen verkündet. Aber wie schon zuvor wollte er diese Worte nicht ohne die Verheißung der endgültigen Wiederherstellung Israels lassen (Verse 18-26). Vers 18a zeigt jedoch, dass es eine Verzögerung geben wird, bevor die Verheißung erfüllt werden kann: Und darum wird Jehova warten, dass er euch gnädig sei, und darum wird er sich erheben, dass er sich eurer erbarme; denn Jehova ist ein Gott der Gerechtigkeit. Das Wort „darum“ verbindet das Gesagte wieder mit den vorherigen Versen. Wegen der oben genannten Sünden wollte Gott warten, bevor er sich erbarmt. Weil er ein Gott der Gerechtigkeit ist, muss er sich zuerst in die Höhe zurückziehen, bevor er Gnade walten lässt. Er kann seine Gnade nicht einfach frei gewähren und die Sünde ungestraft lassen. Deshalb wird sich Israels Wiederherstellung so lange verzögern, bis seine Sünden schwer bestraft worden sind. Dann wird Gott beginnen, seinem Volk seine Gnade zu schenken, die zur endgültigen Wiederherstellung Israels nach dem Ende der Trübsal führen wird.

In Vers 18b sagt Jesaja weiter: „Gesegnet sind alle, die auf ihn warten. Gesegnet ist, wer Gottes Warten mit seinem eigenen Warten begegnet. Für den Überrest, der immer anwesend ist, gibt es eine Zeit des Wartens. Der Überrest heute – die messianische jüdische Gemeinschaft – wartet immer noch auf Israels endgültige Wiederherstellung und nationale Erneuerung und weiß, dass dies geschehen wird, weil die Verheißung sicher ist. Die weit entfernte nationale Rettung ist für den Überrest sogar jetzt schon verfügbar.

Die rabbinische Theologie betrachtete Vers 18 als messianisch:
Ibn Esra erklärt dies als Anthropomorphismus, d.h. Gott wartet sehnsüchtig auf die Gelegenheit, dir gegenüber gnädig zu sein. Das deckt sich mit der talmudischen Auslegung dieses Verses (San. 97b), wonach der Allmächtige ebenso wie Israel auf die Ankunft des Messias wartet. Sein Kommen wird durch den göttlichen Maßstab der Gerechtigkeit verzögert, der es ihm noch nicht erlaubt zu kommen.

Vers 19 zeigt die Folgen des Augenblicks, in dem Gott endlich in Gnade handeln wird: Denn das Volk wird in Zion zu Jerusalem wohnen; du sollst nicht mehr weinen; er wird dir gnädig sein auf die Stimme deines Schreiens; wenn er hört, so wird er dir antworten. Gott wird sich als gnädig erweisen. Infolgedessen wird Jerusalem wiederhergestellt werden und Gott wird Israels Hilferuf erhören.

Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja

Aber warum Jehovah noch nicht gehandelt?

Dieser Vers, der zwei Abschnitte miteinander verbindet, zeigt in besonderer Klarheit das Ineinander von Gericht und Gnade. Gott richtet nicht, um seinem Zorn freien Lauf zu lassen, bis er dann zu einer Befriedigung gekommen ist. Mitten im Richten hält Gott inne und hält Ausschau nach der Zeit, da die Gnade in voller Macht hereinbricht. Gott wartet, euch gnädig zu sein. Dieses erscheint uns merkwürdig: Wenn Gott doch allmächtig ist, dann kann er die Zeit der Gnade im Augenblick herbeiführen und müßte doch keineswegs auf sie sehnsüchtig warten – ist Gott denn sein eigener Gefangener, ein Gefangener der von ihm inszenierten Geschichte? ( – Jes 8, 17 54, 7 Ps 102, 14 123, 2 – ) Die Antwort auf diese schwierige Frage kann nur durch den Text selbst gegeben werden. Dort heißt es als Begründung: denn ein Gott des Rechts ist Jahwe. Warum Gott sich erst zu einem bestimmten Zeitpunkt im Verlauf seines Gerichtshandelns erbarmt, gehört zwar zu seinem Geheimnis, das von uns Menschen nicht aufzuhellen ist, aber trotzdem gibt es durch den wiedergegebenen Satz einen Hinweis. Sein Recht fordert, daß der Übertreter gerichtet wird, sein Recht zeigt aber auch andererseits, daß er denen treu ist, die er einmal erwählt hat. Beides muß zum Zuge kommen – mehr können wir als Geschöpfe nicht sagen! Das Erbarmen wird Ereignis, wenn Gott sich erhebt ( – Ps 18, 47ff 21, 14; 57, 6 108, 6 – ) wie ein Kriegsmann – wie einst, als Gott zugunsten Israels seine heiligen Kriege führte. Weil das ganz gewiß kommen wird, werden jetzt schon die selig gepriesen, die auf ihn harren ( – Ps 31, 25 Jes 33, 2 40, 31; 64, 3 Klgl 3, 25 – ). Mitten im Dunkel des noch nicht zu seinem Ende gekommenen Gerichtes gibt es schon eine Ermächtigung zum Harren und Hoffen auf das kommende Heil. Weil Gott selbst auf den Anbruch seines neuerlichen Erbarmens wartet, dürfen Menschen ebenfalls darauf warten. Hier zeigt sich biblisch-alttestamentlicher Glaube in seiner Hoffnungsgestal

Wuppertaler Studienbibel

Ist es nicht spannend, zu sehen, wie sich die Länder der Welt nach und nach positionieren – und kaum jemand in die Bibel schaut.

hasst das Unrecht!

Die ihr Jehova liebet, hasset das Böse! Er bewahrt die Seelen seiner Frommen; aus der Hand der Gesetzlosen errettet er sie.
Elberfelder 1871 – Psalm 97,10

Die ihr den Ewigen liebt, hasset das Böse, Er hütet die Seelen Seiner Frommen aus der Hand der Frevler rettet Er sie.
Zunz 1997 – Psalm 97:10

Ihr, die ihr ADONAI lieb habt, hasst das Unrecht!
Er bewahrt das Leben seiner Freunde,
aus der Hand der Gottesfeinde reißt er sie.
Roland Werner – Das Buch – Psalm 97,10

Die ihr den Herrn liebt, hasset das Böse! Der Herr bewahrt die Seelen seiner Heiligen, aus der Hand des Sünders rettet er sie. [Amos 5,15, Römer 12,9]
Allioli Bibel – Ps 96:10

Die ihr Jehovah liebet, haßt das Böse. Er hütet die Seelen Seiner Heiligen, Er errettet sie aus der Ungerechten Händen. Ps 37,27; 118,15; Am 5,14.15; Spr 8,13; 2,8.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Psalm 97,10

Diese Verse zeigen dem Gerechten auf, wie er auf den König reagieren soll.

verabscheut das Böse Das Böse ist hier, was nicht im Einklang mit den Willen des Königs steht und was nicht als Lebensstil gewählt werden sollte.

Reformations-Studien-Bibel

Hasse das Böse und freu dich im Herrn. Diese Zusicherung für die große Geschichte der ganzen Welt befähigt alle Gläubigen (die den HERRN lieben), ihre kleinen Geschichten im Glauben zu leben (d. h. das Böse zu hassen und alle seine Anziehungskräfte zurückzuweisen). Wenn sich Gottes gerechte Absichten in seiner Welt durchsetzen, bedeutet das, dass einzelne gottesfürchtige Menschen (seine Heiligen, V. 10) seine Fürsorge und seinen Schutz in ihrem eigenen Leben erfahren werden. Gott erfüllt ihr Leben mit Licht und Freude (V. 11), und wenn sie das erkennen, freuen sie sich gerne an dem Herrn und danken seinem heiligen Namen (V. 12). In der Strophe gibt es mehrere Bezeichnungen für dieselbe Gruppe von Menschen, deren Glaube echt ist: diejenigen, „die den Herrn lieben“ (V. 10); Gottes „Heilige“ (V. 10); die „Gerechten“ (V. 11, 12) und die „Aufrechten im Herzen“ (V. 11).

Die ESV Studienbibel

böse. Heb. rā‛a‛. Ap. 44. viii.
Seelen. Heb. nephesh. Ap. 13.
Heilige = Gnädige (d.h. Begnadete).
gottlos = gesetzlos (pl.). Heb. rāshā‛. Ap. 44. x.

The Companion Bible

Hassen heißt ablehnen, lieben heißt wählen. Da beides ein Ausdruck des Willens und nicht nur ein Gefühl ist, gebietet die Bibel sowohl Liebe als auch Hass. Licht wird gesät: Das Bild ist das von jemandem, der Samen sät, wobei der Samen Licht und Freude ist. Das spricht von der Wiederherstellung der Erde (Ps. 110).

Die Nelson Studienbibel: New King James Version

AUGUSTINE: Lasst uns lieben … frei und ohne Zwänge. Schließlich ist es Gott, den wir lieben. Wir können nichts Besseres finden als Gott. Lasst uns ihn um seiner selbst willen lieben, und uns selbst und einander in ihm, aber dennoch um seinetwillen. Du liebst deinen Freund schließlich nur dann wirklich, wenn du Gott in deinem Freund liebst, entweder weil Gott in ihm ist oder damit Gott in ihm sein kann. Das ist wahre Liebe und Achtung; wenn wir uns selbst aus einem anderen Grund lieben, hassen wir in Wirklichkeit eher, als dass wir lieben…. Liebe zum Bösen bedeutet Liebe zu deiner eigenen Seele. „Ihr, die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse.“ Gott ist gut, was du liebst, ist böse, und du liebst dich selbst, wenn du böse bist; wie kannst du Gott lieben, wenn du trotzdem liebst, was Gott hasst?

Ancient Faith Study Bible

Diejenigen, die den Herrn lieben, müssen Gottes Feinde bekämpfen. Diejenigen, die das Gute lieben, müssen das Böse meiden und bekämpfen. Aufgrund der sogenannten Toleranz und Aufgeschlossenheit unserer Zeit ist es für Christen nur allzu leicht, in der Gegenwart des Bösen zu schweigen oder sich sogar wohlzufühlen. Aber Gott duldet nichts Böses, und das dürfen auch wir nicht. Auch wenn wir als Sünder die Sünde in uns selbst demütig anerkennen müssen, darf dies nicht dazu führen, dass wir das Böse der Sünde in uns selbst oder in anderen verharmlosen. Die Lösung für Sünde und Böses ist nicht Duldung oder Schönfärberei, sondern Vergebung durch Christus.

Heilige Bibel: Evangelical Heritage Version Study Bible

Die einzigen, die sich wirklich über die gerechte Herrschaft des Herrn freuen werden, sind die, die die Gerechtigkeit lieben und das Böse hassen. ZION. Dies ist ein anderer Name für Jerusalem, die heilige Stadt, und sie werden sich zusammen mit allen Dörfern Judas freuen, wenn Gott erhöht wird.

BEDENKE (V. 10): Gibt es etwas, das Christen hassen sollten? Ist es möglich, die Sünde zu hassen und den Sünder zu lieben?

Life Connections Studienbibel

Das Gegenteil von Liebe ist Haß, das heißt Haß gegen seinen Gefährten oder christlichen Bruder. Es stimmt, wir sollten hassen, was böse ist, ja Gottes Wort gebietet uns, das zu tun. (Psalm 97:10) Dieser Haß beruht jedoch auf Grundsätzen. Selbstsüchtiger, persönlicher Haß dagegen reißt nieder. Er wird sogar mit Mord verglichen: „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Totschläger, und ihr wißt, daß kein Totschläger ewiges Leben bleibend in sich hat.“ Kain, der erste Sohn Adams, dient uns darin als warnendes Beispiel. Haß hatte ihn veranlaßt, Gottes Zurechtweisung zu mißachten und vorsätzlich seinen Bruder Abel zu töten. — 1 Johannes 3:15.

Erwachet! 8.September 1970

Jemand hat einmal gesagt: Das Gegenteil von Liebe ist nicht Haß, sondern Gleichgültigkeit.

Erwachet! 8.Januar 2001

Die erste Zeile dieses Verses lautet auf Hebräisch: „Hasst das Böse, (ihr) Liebhaber Jahwes“. Das ist seltsam, denn er wechselt abrupt von Jahwe zu den Menschen. Die Änderung, die im Text von RSV, TEV, NEB, NAB, BJ, NJB und SPCL vorgenommen wird, beinhaltet zwei geringfügige Änderungen, von denen eine, von dem imperativen Plural „(ihr) hasst“ zu dem Pluralpartizip „(ihr) hasst“, von mehreren hebräischen Manuskripten und dem Syrischen unterstützt wird. NJV, GECL, NIV und TOB folgen jedoch dem masoretischen Text.* Übersetzer sollten sich frei fühlen, dem geänderten Text zu folgen. Das Leben in Zeile b übersetzt den Plural von nefesh (siehe 3:2), und für seine Heiligen siehe die Kommentare zu „die Frommen“ in 4:3. In Zeile c bedeutet die Hand die Macht (der Bösen). In einigen Sprachen muss „die das Böse hassen“ umformuliert werden, um z. B. zu sagen: „die das hassen, was böse Menschen tun“. Ebenso muss in der letzten Zeile die Hand der Bösen umgeschrieben werden, um zu sagen „von der Macht der Bösen“.

Bratcher – Ein Übersetzerhandbuch zum Buch der Psalmen

Gottes Volk sind diejenigen, die ihn lieben und sich nicht an Götzen um Hilfe wenden (91:14; 1. Korinther 8:1-3). Wenn wir aber den lieben, der heilig ist, werden wir das hassen, was unheilig ist (34:14; 36:4; 37:27; 119:104; Spr 8:13; Röm 12:9). In diesem Abschnitt wird das Volk Gottes als „Heilige“ oder „Gottesfürchtige“, „Gerechte“ oder „Aufrichtige“ bezeichnet, und alle diese Bezeichnungen weisen auf ein Leben hin, das Gott gewidmet ist. Wir sollen ihn lieben, ihm gehorchen („das Böse hassen“), uns an ihm freuen und ihm für alle seine Barmherzigkeiten danken. Schließlich beschützt er sein Volk, befreit es, gibt ihm Licht für seinen Weg und lässt sein Herz frohlocken. Was könnten sie sich mehr wünschen?

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary

Die Verse 10 und 11 richten sich zunächst an die Gläubigen aus Israel; sie sprechen die Frommen und von Herzen Aufrichtigen an, die den Herrn lieben. Diese Gerechten hassen das Böse, sie zeichnen sich durch Rechtschaffenheit aus. Ihnen gilt die Zusage des Verses 11, dass ihnen „Licht gesät“ ist; es ist ihnen von Gott vorausschauend auf ihren Weg gestreut als ein Segen, der sie auf dem Pfad der Nachfolge des Herrn begleitet und ihnen Einsicht gibt (1. Thes 5,5). „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe“ (Spr 4,18). „Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln“ (Mal 3,20). „Denn du lässt meine Leuchte scheinen; der HERR, mein Gott, erhellt meine Finsternis“ (Ps 18,29). „Der HERR wird dir zum ewigen Licht sein“ (Jes 60,19). „In deinem Licht werden wir das Licht sehen“ (Ps 36,10). „Mein Leben erfreut sich des Lichts“ (Hiob 33,28).

Karl Mebus – Die Psalmen – Eine Auslegung für die Praxis

»Die ihr den HERRN liebt«: Etwas unerwartet fällt dieses Wort, aber es ist es nur deshalb, weil wir immer wieder vergessen, was das Endziel des Gebotes ist: Liebe aus reinem Herzen (1Tim 1,5). So will dieses Lied vom Kommen des Herrn und von seinem Gericht über die Gottlosen die Liebe der Heiligen wecken und nähren. Ihre Liebe ist es ja, die sie von den Gottlosen unterscheidet, die auch lieben. Sie lieben, was die Heiligen hassen: »das Böse«, und sie hassen, was die Heiligen lieben, das Licht (Joh 3,19). Von jenem Licht spricht der nächste Vers.
»Hasst das Böse«: Das gilt für alle Art des Bösen und für alle Gottesfürchtigen in allen Zeitaltern, für den Christen so gut, wie für den Israeliten: »Die Liebe sei ungeheuchelt, verabscheut das Böse« (Röm 12,9; siehe auch 2Tim 2,19; Offb 2,7); »Fürchte den HERRN und weiche vom Bösen!« (Spr 3,7; siehe auch Am 5,15). Das besondere Böse der letzten Zeit vor dem Erscheinen des Herrn wird in Offenbarung 15,2 und 20,4 genannt: die Verehrung des Tieres, die Anbetung des Bildes des Tieres und die Annahme der Zahl des Tieres. Dieses Böse, das in der letzten Zeit voll ausreift, ist immer in der Welt. Immer sind die Gerechten versucht, irdische Mächtige mehr zu fürchten als Gott (Ps 118,9), vom Menschen mehr zu erwarten als von Gott (Jes 2,22) und das Geld mehr zu lieben als Gott (2Tim 3,2.4). Aber der Gott, dem sie vertrauen, »er bewahrt die Seelen seiner Getreuen«. Er hat die Macht, den Willen und die Weisheit, ihnen den Glauben zu geben und zu bewahren, in ihnen Liebe zu ihm zu wecken und zu erhalten. Und dazu »rettet er sie aus der Hand der Frevler«, sorgt dafür, dass sie bei aller List der Feinde des Lichts und trotz allen Fallen, die sie ihnen stellen (Ps 140,6), nicht verstrickt werden und umkommen.

Benedikt Peters – Die Psalmen

Und Gott segnete die Menschen

Und Gott gab ihnen Kraft zu leben und segnete sie. Er sagte zu ihnen: „Jetzt habt Spaß miteinander! Schlaft miteinander und bekommt sehr viele Babys! Ihr sollt ab jetzt das Sagen haben über alles, über die Fische, die im Meer sind, und auch über alle Vögel, die rumfliegen. Und auch über die ganzen anderen Tiere, die auf der Erde leben, sollt ihr ab sofort bestimmen können!“
VolxBibel – 1.Mose 1:28

Den Vers 27 und Vers 28 hatten wir schon, deshalb heute nur „Ergänzungen“.

segnete (# 1,22 u. Vers; # 9,1 u. Vers). Die Geschlechtsregister der Kap. 5; 9; 11; 25; 36 und 46 legen von der Erfüllung dieses Segens Zeugnis ab.

herrscht … Erde Unter dem göttlichen Segen führen die Menschen den Kulturauftrag aus (# 1,26 u. Vers), indem sie den Geschöpfen Namen geben und sich um sie kümmern (2,19–20; vgl. V. 5). Diese Tätigkeit drückt aus, dass sie das Bild des Schöpferkönigs tragen. Gefallene Menschen jedoch verdrehen diese Aktivität in eine Selbstvergötterung und einen Missbrauch der Schöpfung.

Reformations-Studien-Bibel

So wie Gott die Geschöpfe des Meeres und des Himmels gesegnet hat (V. 22), so segnet er auch die Menschen. Seid fruchtbar und mehret euch. Dieses Motiv taucht in der gesamten Genesis im Zusammenhang mit dem göttlichen Segen auf (siehe 9:1, 7; 17:20; 28:3; 35:11; 48:4) und dient als Grundlage für die biblische Ansicht, dass die Aufzucht treuer Kinder Teil von Gottes Schöpfungsplan für die Menschheit ist. Gottes Schöpfungsplan sieht vor, dass die ganze Erde von Menschen bevölkert wird, die ihn kennen und weise als seine Stellvertreter oder Repräsentanten dienen. sie zu unterwerfen und zu beherrschen. Der Begriff „unterwerfen“ (Hb. kabasch) bedeutet an anderer Stelle, ein Volk oder ein Land so zu unterwerfen, dass es demjenigen dient, der es sich unterwirft (Num. 32:22, 29). Hier geht es darum, dass der Mann und die Frau die Ressourcen der Erde für sich nutzbar machen sollen, was bedeutet, dass sie die Ressourcen der Erde erforschen und entwickeln sollen, um sie für die Menschen im Allgemeinen nützlich zu machen. Dieses Gebot bildet die Grundlage für eine kluge wissenschaftliche und technologische Entwicklung; der böse Gebrauch, den die Menschen von ihrer Herrschaft gemacht haben, ist eine Folge von Genesis 3. über alles Lebendige. Als Gottes Vertreter sollen die Menschen über alle Lebewesen auf der Erde herrschen. Diese Gebote sind jedoch kein Auftrag, die Erde und ihre Lebewesen auszubeuten, um die menschliche Gier zu befriedigen, denn die Tatsache, dass Adam und Eva „nach dem Bilde Gottes“ (1:27) geschaffen wurden, impliziert Gottes Erwartung, dass die Menschen die Erde weise nutzen und mit demselben Verantwortungsbewusstsein und derselben Fürsorge regieren, die Gott für seine gesamte Schöpfung hat.

Die ESV Studienbibel

Gott segnete sie: Siehe Anmerkung zu 1,22; siehe auch 17,16; 48,16; Dtn 7,13. – sagte: Gottes Botschaft an die Menschen ist direkt und intim; wir sind Verwalter seiner übertragenen Autorität.

– regieren…. Herrschaft: Als Gottes Stellvertreter sind die Menschen mit der Pflege und Verwaltung der von Gott geschaffenen Welt betraut (siehe auch 9,2; Ps 8,5-8).

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel 2008

Gott segnete sie: Gottes Lächeln, die Wärme seiner Freude (1:22; 2:3; 9:1; 12:2, 3). Gott hatte Freude an dem, was er geschaffen hatte (Spr 8:30, 31). Das Wort, das mit „unterwerfen“ übersetzt wird, bedeutet „in Knechtschaft bringen“. Dieser harte Begriff wird an anderer Stelle für militärische Eroberungen (Sach 9,15) und dafür verwendet, dass Gott unsere Sünden unterwirft (Micha 7,19). So wie ein König in den Krieg zieht, um ein Gebiet zu erobern, so werden die Menschen vom großen König aufgefordert, sich die Erde zu unterwerfen und sie zu beherrschen. Warum diese Notwendigkeit, die Erde zu unterwerfen? Es gibt mindestens vier Möglichkeiten: (1) Die Sünde würde die Erde ruinieren, und die Menschen müssten sich sehr anstrengen, um auf ihr zu leben (siehe 3:17-19). (2) Satan würde sich dem Willen Gottes widersetzen und alle guten Bemühungen erschweren. (3) Die Erde, die sich selbst überlassen wird, würde nicht gut bleiben. Stattdessen plante Gott, dass die Menschen sie verwalten und kontrollieren müssen. (4) Die Schönheit der Erde war nur in dem Garten, den Gott gepflanzt hatte (siehe 2,8); der Rest der Erde würde feindlich sein. In jedem Fall bedeutet „sich unterwerfen“ nicht „zerstören“ oder „verderben“. Es bedeutet vielmehr, „als Manager zu handeln, die die Autorität haben, alles so zu führen, wie Gott es geplant hat“. Dieses Gebot gilt für Männer und Frauen gleichermaßen.

{Die Nelson Studienbibel: New King James Version

In diesem längsten der fünf Segenssprüche aus dem Schöpfungsbericht gab Gott der Menschheit fünf verschiedene Gebote. In den ersten drei Geboten ist Gottes Segen für die Institutionen Ehe und Familie enthalten. Die letzten beiden Gebote, sich die Erde untertan zu machen und über das Tierreich zu herrschen, sind Ausdruck von Gottes Segen für die Nutzung der erneuerbaren und nicht erneuerbaren natürlichen Ressourcen des Planeten. Natürlich können die Menschen nur dann Gottes Gebot, die Erde zu füllen, erfüllen, wenn sie diese Ressourcen klug nutzen. Ein ähnlicher Befehl an die Überlebenden der Sintflut ist kürzer und enthält nur die ersten drei Verben (9:1).

CSB Studienbibel: Anmerkungen

unterwerfen: Das hebräische Wort bedeutet „sich untertan machen“ (2. Chron 28,10; Jer 34,11). Der Mensch hat nicht das Recht, die Schöpfung zu missbrauchen, sondern soll ihr Potenzial zum Guten nutzen. Er soll seine kreativen Fähigkeiten nutzen, um die Ressourcen der Erde für den Aufbau der menschlichen Zivilisation zu verwalten. In der Theologie der Genesis ist der Mensch der Verwalter von Gottes Welt, nicht ihr Besitzer oder Herr in einem absoluten Sinne (KKK 373, 2415-17).

The Ignatius Catholic Study Bible

Und Gott segnete sie, indem er zu ihnen sprach: »Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan! Herrschet über die Fische im Meer und die Vögel am Himmel und über alles Lebendige, das sich auf Erden regt!« Mensch und Tier empfangen zunächst den gleichen Segen. Jedoch findet sich in der Einleitung des Segenswortes ein gravierender Unterschied. Heißt es im Segen, der allem Lebendigen gilt, »Gott sprach«, so wird die Segensverheißung für den Menschen eingeleitet mit »Gott sprach zu ihnen«. Im Menschen hat sich Gott ein Gegenüber geschaffen, das er anreden kann. Allein dem Menschen gilt dann auch der Auftrag, die Erde sich untertan zu machen und zu beherrschen (vgl. V 26).
Zunächst empfängt der Mensch, wir vor ihm auch die Tiere, die Segenskraft aus Gottes Hand zur Fortpflanzung und Vermehrung. Die Zeugungsfähigkeit des Menschen ist weder Ausstrahlung noch Betätigung seiner Gottebenbildlichkeit. Sie ordnet ihn vielmehr dem kreatürlichen »lebenschaffenden Leben« (vgl. V 22.24) zu. Nach dem Willen des Schöpfers gibt es keine Sexualitätsvergottung. Der Geschlechtsakt ist nicht, wie im kanaanäischen Kultus, göttliches Geschehen, das dem Menschen in Gestalt der sakralen, sexualorgastisch gefeierten Prostitution Zugang und Anteil an der Welt des Göttlichen gibt. Die Zeugungsfähigkeit ist sorgfältig von der Gottebenbildlichkeit abgehoben und wird in einem gesonderten Segenswort bedacht.
Die im Vergleich zu dem an die Tierwelt ergangenen Segen hervorstechende Besonderheit dieses Segenswortes liegt in dem Angesprochenwerden des Menschen als Ebenbild Gottes. Der Mensch, das Gegenüber Gottes, wählt sich ein Gegenüber. Er pflanzt sich nicht triebmäßig und wahllos fort, sondern in der Gemeinschaft mit diesem einen Gegenüber. Diese Gemeinschaft fügt Gott zu einer unscheidbaren Einheit zusammen, von der Jesus sagt: »Habt ihr nicht gelesen, daß der, der am Anfang den Menschen gemacht hat, machte, daß ein Mann und ein Weib sein sollte? Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.« Da den Menschen, im Unterschied zum Tier, in seiner Gottebenbildlichkeit nicht einfach der dunkle, unbewußte Erhaltungstrieb beherrscht, kommt ihm als Person auch das Recht der eigenen Wahl des Ehegatten zu. Allein der Mensch schließt eine Ehe. Dabei ist das die Ehe begründende Element nicht die Fortpflanzung, sondern die vom Schöpfer gewollte Einheit von Mann und Frau. Da die Fruchtbarkeit der Verbindung von Mann und Frau nicht ein Befehl, sondern ein Segen Gottes ist, hat in der Ehe auch die Geschlechtlichkeit, unabhängig vom Fortpflanzungszweck, ihr Rechtm. Die Sexualität gehört zur Geschöpflichkeit. Mit der Schaffung des Menschen in der geschlechtlichen Differenzierung von Mann und Frau und dem Segenswort »Seid fruchtbar und mehret euch« ordnet Gott das Verhältnis der Geschlechter.
Die Sexualität steht unter der Segensverheißung Gottes, das heißt, der Mensch ist frei von aller Sexualvergottung.
Der Mensch, Gottes Ebenbild, ist frei zu der persönlichen Wahl des Ehegatten. Gott gibt der Verbindung des einen Mannes mit der einen Frau den Charakter der Unzertrennlichkeit.
Die Geschlechtlichkeit ist allein beim Menschen nicht an den Fortpflanzungszweck gebunden. Sie ist nichts dem Geschöpf Fremdes, das heißt, der Mensch Gottes ist frei von Sexualangst.

Wuppertaler Studienbibel

Die Art und Weise, wie er (Jehova) beim Richten vorgeht, kann mit wenigen Worten beschrieben werden: Festigkeit, wo nötig; Barmherzigkeit, wo möglich.

auf daß wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt.
Elberfelder 1871 – 2.Korinther 2,11

damit der Satan uns nicht überlistet. Schließlich kennen wir seine Fallen und Tricks nur zu gut.
Neues Leben Bibel 2014 – 2.Korinther 2:11

Wem aber ihr etwas verzeiht, dem verzeihe auch ich; und so habe ich denn auch schon Vergebung gewährt; wenn ich bereits manches vergeben habe, geschah es euretwegen angesichts des Messias, damit wir nicht vom Satan beeinträchtigt werden; denn wir ignorieren nicht seine Gedankengänge.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 2.Korinther 2,10–11

„Vergebung? – Nein danke!“ könnte unsere Reaktion sein, wenn uns übel mitgespielt wurde. Aber schauen wir genauer hin!

Nachdem diesem Mann eine Zeitlang die Gemeinschaft entzogen gewesen war, bereute er und kehrte um. Jetzt riet Paulus der Versammlung dringend, diesem Mann zu vergeben und ihn wiederaufzunehmen, „damit wir nicht vom Satan überlistet werden, denn seine Anschläge [seine Schliche, Jerusalemer Bibel] sind uns nicht unbekannt“. Ja, die Christen dürfen niemals vergessen, wie Satan vorgeht. Zuerst war die Versammlung lax gewesen, nicht darauf bedacht, ihre Reinheit zu bewahren. Aber dann bestand die Gefahr, daß sie ins andere Extrem fiel und dem Mann, der aufrichtig bereute, nicht vergab, sondern sich ihm gegenüber hart und gefühllos zeigte. Das wäre dem Teufel auch recht gewesen, denn auch das hätte sie die Gunst Gottes gekostet. — 2 Korinther 2:5-11; Matthäus 6:14, 15; Jakobus 2:13

Erwachet! 22.August 1971

Ja, genau! Der Vers oben gehört in den Befehl, den Rat des Paulus hinein, dem reuevollen Mann gegenüber Barmherzigkeit zu erweisen.

dem Satan nicht in die Falle gehen Der Teufel wird immer dann einen Sieg erzielen, wenn wir die Gemeindezucht komplett missachten oder wenn wir sie beachten, aber hart und gnadenlos dabei sind, selbst wenn es einen Wandel im Herzen der betreffenden Person gegeben hat (Lk 22,31f.).

Reformations-Studien-Bibel

Satan Die Vergebung der Korinther an den Einzelnen wird die Einheit in der Kirche wiederherstellen und dafür sorgen, dass Satan keinen Vorteil aus einer Spaltung ziehen kann. Paulus erwähnt das Wirken Satans mehrmals in den Korintherbriefen (1 Kor 5,5; 7,5; 2 Kor 4,4; 6,15; 11,14; 12,7).

Faithlife Studienbibel

Wenn wir Vergebung üben, wie Paulus es tat, wird Satan uns nicht überlisten, indem er uns entweder zu lax gegenüber der Sünde oder zu rigoros bei der Bestrafung von Straftätern macht. – mit seinen bösen Machenschaften vertraut: Cp. 11:3, 14; Eph 6:11.

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel_2008

Die Gemeinde in Korinth kämpfte mit einer Vielzahl von Sünden. Paulus schrieb und besuchte sie mehrmals und versuchte, sie mit ihren Sünden zu konfrontieren, sie zur Umkehr aufzurufen und ihre innige Beziehung zu Christus zu erneuern. Der Umgang mit ihrem rückständigen und oft unmoralischen Zustand war für Paulus schwierig, aber als Apostel, Prediger und Lehrer war es seine Pflicht, sie immer wieder auf Christus hinzuweisen. Paulus wusste auch, dass seine Arbeit zunichte gemacht werden konnte, wenn er die Realität eines unsichtbaren, aber sehr aktiven Feindes ignorierte. Satan sucht eifrig nach jeder Hintertür und jedem Schlupfloch. Er versucht, Gläubige, die sich abmühen, auszunutzen, vor allem während einer Erweckung, wenn sie vielleicht einen Durchbruch erleben und sehen. Die Gläubigen sollten sich dessen und der Machenschaften des Satans bewusst sein. Unwissenheit (vom griechischen Wort agnoeo) entsteht, wenn der Gläubige uninformiert ist und ihm die geeigneten Informationen fehlen, um zu erkennen, was in der geistlichen Welt vor sich geht. Die Heilige Schrift veranschaulicht die tiefgreifenden Denkmuster und Pläne des Feindes mit enormer Detailgenauigkeit und Klarheit. Solange Christen jedoch nicht erkennen, wie wichtig es ist zu verstehen, wie der Feind denkt, wird dieses Wissen unnötig und leichtfertig erscheinen. Manche sind in den vergangenen Jahren ins andere Extrem verfallen und haben sich vom Feind faszinieren lassen und dabei ihre höchste Berufung, die Nähe zu Christus, vergessen. Das Gleichgewicht ist immer wichtig. Die Machenschaften (griechisch: noema) des Feindes beziehen sich auf Gedanken, Pläne und Vorgehensweisen, die er anwendet und weiterhin anwendet. Wir müssen uns in der Erweckung nicht zum Opfer machen, wenn wir verstehen, mit wem wir es zu tun haben und wie er vorgeht. Seine Muster haben sich nicht geändert, deshalb können seine Pläne verhindert werden, bevor sie beginnen.

The Revival Study Bible

Satan ist bei allen Aktivitäten der Gemeinde bereit, jede Gelegenheit zu ergreifen, um den Heiligen zu schaden und Leid zuzufügen. Dieser Mann wurde, als er ausgeschlossen wurde, dem Satan zur Zerstörung des Fleisches überliefert und wurde dadurch seinem direkten Zugriff ausgesetzt. Es macht auf uns einen befremdenden Eindruck, daß Gott Seinem Erzfeind erlaubt, die Strafe an Seinem irrenden Volk zu vollziehen, ist aber gar nicht mehr so sonderbar, wenn wir uns Hiob anschauen. Er war der gerechteste Mann und mußte unvorstellbare Prüfungen durch die grausame Hand Satans erdulden. Paulus war sich sicher, daß, wenn die Gemeinde diesem Mann nicht sofort die benötigte Hilfe gewährt, sie dem Feind in die Hand spielen und er einen weiteren Sieg erringen würde. Dieser weitere Erfolg Satans wird hier umschrieben mit „übervorteilt“; es war die Verantwortung der Gläubigen, diesen armen Mann aus dem Bereich dessen herauszuholen, der über so böse Mittel verfügt. Das genaue Wesen des „Vorteils“ Satans wird nicht beschrieben, aber vielleicht befand sich der bußfertige Mann bereits am Rande des Zusammenbruchs und jede weitere Verzögerung seiner Wiederherstellung würde katastrophale Folgen haben.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Ungehorsam gegenüber dem Wort Jesu Christi bringt unter die Angriffe des Satans: so ernst malt der Apostel das den Korinthern vor Augen. Sünde, das ist das ureigenste Gebiet des Satans, dazu verführt er die Menschen, darin übt er seine Herrschaft aus, dadurch reißt er uns in das Verderben. Wo deshalb Sünde in der Gemeinde geduldet wird, gewinnt er Raum. Aber auch, wo Sünde nicht vergeben wird, stellt er seinen Fuß in die Tür, findet er Ansatzpunkte zur Verführung der Gemeinde. Er »übervorteilt« (wörtlich: »einen größeren Anteil gewinnen, einen Vorteil erlangen«). Dadurch gewinnt er solchen »Vorteil«, daß mangelnde Vergebungsbereitschaft auf die erloschene Liebe hinweist. Damit ist aber dem Glauben der Boden entzogen. Die Frucht des Geistes ist die Liebe (vgl. Gal 5,22). Fehlende Liebe ist also Erweis fehlenden Geistes. Ohne den Geist Gottes aber können wir den »listigen Anläufen« des Satans nicht standhalten (vgl. Eph 6,11; 1 Petr 5,8).
»Uns ist wohl bewußt, was er im Sinn hat«, schreibt der Apostel deswegen, eigentlich kürzer im Griechischen: »Seine Gedanken sind uns nicht unbekannt« (»Gedanken« im Sinne von »Vorhaben, Plan«). Die doppelte Verneinung ist deutliche Bejahung; »nicht unbekannt« heißt also etwa »wir wissen sehr genau«. Das ist wichtig für die christliche Gemeinde, daß wir hier sehr genau wissen, in welcher Gefährdung wir stehen: Der Satan greift die Gemeinde an. Wir glauben zwar nicht an den Teufel, aber wir wissen sehr genau um seine Wirklichkeit und darum, daß sein erklärter Wille die Zerstörung der Gemeinde Jesu Christi ist. Wo die Liebe mangelt, die Hartherzigkeit wirkliche Vergebung verhindert, gewinnt er Raum, kommt sein Vorhaben der Verwirrung in der Gemeinde zum Zug. Deshalb die deutlichen Worte des Apostels. Wieder: Es geht um sehr viel mehr als um die gekränkte Ehre eines Apostels; es geht um den Bestand der Gemeinde selbst.

Edition C Bibelkommentar

Satans Pläne zielen darauf ab, die gegenseitige Vergebung, Liebe und Einheit zu zerstören, die Gottes Volk als diejenigen auszeichnet, die durch Christus mit Gott versöhnt wurden (siehe 5,16-6,2). Auf diese Weise zielt Satan darauf ab, Gottes eigene Herrlichkeit, die sich in Jesus als Sohn Gottes offenbart hat, zu entehren (1,19-20).

Die ESV Studienbibel

Das ist es! Satans Pläne sind aber nicht nur für die Gemeinde ausgereift, sondern er greift die Ehe und die Familie an, und versucht uns. dass wir nur an das eigene ICH denken, und dem anderen nicht vergeben.
Dabei sollten wir uns an das Beispiel Jehovahs erinnern: ER vergibt gern – und wie in dem Beitrag geschrieben : wenn ER vergibt, dann vergisst ER auch!
Also wie hatte ich oben geschrieben: „Vergebung? – Nein danke!“ ??
Machen wir es besser: „Vergebung? – Nein danke Ja gern!“ und warum? Weil Jehovah UNSER Gott ist, und ER hat uns vergeben, obwohl wir es nicht verdient haben! Laß dir den Satz der ESV noch einmal durch den Kopf gehen – Gottes Herrlichkeit, die sich in Jesus als Gottes Sohn offenbart hat – wir wollen diese ehren und nicht entehren – ODER?