die Hummel

Heute hatte ich ein magazin der DLR in der Hand.
Dort war folgender kleiner Artikel zu lesen:

Das falsche „Hummel-Paradoxon“

In populärer Literaur hat sich die Legende verbreitet, dass eine Hummel nach dem Gesetzen der Aerodynamik gar nicht fliegen dürfte. Die Geschichte enstand als Scherz unter Studenten des Göttinger „Vaters der Aerodynamik“ Ludwig Prandtl in den 30iger Jahren. Demnach soll in einer Gaststätte ein Biologe einen Aerodynamiker gefragt haben, warum eine Hummel fliegen könne. Der Aerodynamiker kam nach einer Berechnung des Verhältnisses von Flügelfläche zu Gewicht zu dem Schluss, dass es der Hummel unmöglich sei, zu fliegen. Dazugedichtet wurde dann die Pointe: da die Humel die Gesetze des Aerodynamik nicht kennt, fliegt sie doch. In Wirklichkeit existiert kein Paradoxon. Bereits den Aerodynamikern der 30-iger Jahre war bekannt, dass kleine Objekte wie INsekten ein anderes Strömungsfeld umgibt als Flugzeuge. Bei der Hummel spielen Wirbel, die durch den Flügelschlag enstehen, eine große Rolle. Dies konnte 1996 an der Uni Cambridge auch im Experiment nachgewiesen werden.

Wie gut, der Schöpfer doch die Tiere erschaffen hat, dass wir uns sogar darüber Späße erlauben und erst viele viele Jahre später die genauen Beweise erbringen können.
Aber ich hatte vor drei Jahren hier in diesem Blog diese „Geschichte“ ebenfalls zitiert. Also hier nun heute die Erklärung, dass es nur ein Scherz war und nicht wie es bei mir angekommen war, eine wahre Geschichte. Schade 😉

Ein Kommentar

  1. Thomas sagt:

    noch weitere Hintergründe gefunden:

    Die Geschichte kursierte zunächst als Scherz Anfang der 1930er Jahre unter Studenten des renommierten Aerodynamikers Ludwig Prandtl an der Universität Göttingen, und sie wurde begierig von der Presse aufgenommen. Nach dieser Geschichte soll eines Abends in einer Gaststätte ein Biologe einen Aerodynamiker gefragt haben, warum eine Biene oder Hummel fliegen könne. Die Antwort des Aerodynamikers soll nach einer kurzen Berechnung auf einem Bierdeckel oder einer Serviette in etwa so gelautet haben:

    Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen.

    Da die Hummel die Gesetze der Aerodynamik nicht kennt, fliegt sie dennoch.

    Der Aerodynamiker soll seine Berechnungen vor dem Hintergrund, dass er die Flügel der Hummel fälschlich als steif angenommen hatte, nochmals überdacht haben. Aus der späteren Antwort ließ sich aber wohl keine Schlagzeile machen. Es ist umstritten, wer dieser Aerodynamiker war. In einigen Quellen wird vermutet, dass es sich um den Schweizer Gasdynamiker Jacob Ackeret (1898–1981) gehandelt haben könnte. Eventuell war es auch André Saint-Lagué, ein Assistent des französischen Entomologen Antoine Magnan. Letzterer erwähnt eine ähnlich lautende Behauptung seines Assistenten zum Flug der Insekten 1934 in seinem Buch Le Vol des Insectes.

    Tatsächlich gibt es hier kein Paradoxon. Die Aerodynamik eines Flugzeuges und die einer Hummel unterscheiden sich nicht nur in der Bewegung der Flügel, sondern auch aufgrund anderer Größen- und Geschwindigkeitverhältnisse und damit anderer Reynoldszahlen. Theorien hierzu wurden schon in den 1930er Jahren entwickelt. Dabei spielten insbesondere Wirbel eine entscheidende Rolle. Der experimentelle Nachweis dazu wurde 1996 erbracht, als Charles Ellington von der Universität Cambridge Versuche zum Insektenflug vornahm: durch den Flügelschlag werden Wirbel erzeugt, die der Hummel den nötigen Auftrieb verschaffen, und die Existenz dieser Wirbel ließ sich mit optischen Mitteln zeigen.

Schreibe einen Kommentar

Nur Personen in meinem Netzwerk können kommentieren.