Tag: 26. Juni 2023

wo der Geist ist, da ist Freiheit

Der Herr aber, von dem dieses Wort spricht, nämlich Jesus Christus, ( – von dem …: verdeutlichender Zusatz; zur Deutung der alttestamentlichen Aussage auf Jesus Christus vgl. Sacherklärung »Herr«. – ) wirkt durch seinen Geist. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 2. Korinther 3,17

Der Herr aber ist der Gottesgeist, und wo der Geist des Herrn wirkt, ist Freiheit.
NeÜ bibel.heute Stand 2020 – 2. Korinther 3,17

Mit «dem Herrn» ist hier der Geist gemeint*. Denn wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit ( – von dem Buchstaben des Gesetzes – ).
Ludwig Albrecht – 2.Korinther 3,17

da wir diesen Vers schon mit vielen Kommentaren 2020 hatten – hier nur ein paar zusätzliche Gedanken:

Paulus bediente sich einer Standardmethode der jüdischen Auslegung, um Entsprechungen zwischen den handelnden Personen beim ersten Geben des Gesetzes und im neuen Bund herauszuarbeiten: Dem »Herrn« in der Passage aus 2. Mose entspricht in heutiger Zeit der »Geist«.

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Christliche Freiheit

«Wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit» (2 Korinther 3,17).
Christliche Freiheit ist nicht:
• frei zu sein, um zu sündigen.
• frei zu sein, um zu leben, wie man will oder um sich mit der Welt zu verbinden.
• frei zu sein, um sich dem Teufel zur Verfügung zu stellen, damit er uns zum Schaden im Werk des Herrn benutzen kann.

Christliche Freiheit zeigt sich vielmehr im Folgenden:
a. Weil der Herr Jesus uns, die an Ihn glauben, völlig frei gemacht hat (Johannes 8,36), müssen wir nicht mehr sündigen. Wir sind nun frei, den in der Bibel offenbarten Willen Gottes zu tun. Jakobus nennt dies das vollkommene Gesetz der Freiheit (Jak 1,25; 2,12).
b. Wir dienen unserem Herrn freiwillig, weil wir Ihn lieben. Er hat keine Zwangsarbeiter. Jeder Dienst für Ihn sollte aus der Freiwilligkeit unseres Herzens heraus geschehen. In 1 Petrus 5,2 wird den Ältesten, die in der örtlichen Versammlung eine besondere Verantwortung wahrnahmen, zugerufen: «… indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führt, sondern freiwillig.»
c. Wir haben allezeit freien Zugang zu Gott, unserem Vater (Röm 8,15.16). Das ist die Freiheit der Kinder Gottes. Als Besucher sollte man sich bei einem Gastgeber vorher anmelden, damit man nicht ungelegen kommt. Aber die Kinder des Gastgebers müssen das nicht. Sie dürfen unangemeldet zum Vater kommen, weil sie seine Kinder sind. So ist es auch mit uns Glaubenden. Wir sind Kinder Gottes und haben im Glauben freien Zugang zu unserem himmlischen Vater.
d. Unsere Freiheit hat mit der herrlichen Person des Herrn Jesus zu tun. Er sagt in Johannes 10,9: «Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.» Als Erlöste sind wir frei, in die Gegenwart Gottes einzugehen, um uns dort mit Jesus Christus zu beschäftigen. Weiter sind wir frei, von dort zu den Menschen auszugehen, um ihnen durch unser Leben und durch unsere Worte den Erlöser vorzustellen. Bei Ihm finden wir auch Überfluss an geistlicher Nahrung.
Als freie Christen blicken wir im Glauben in drei Richtungen:
• zurück nach Golgatha ans Kreuz: Da wird unser Herz voll Dank über das Erlösungswerk unseres Heilands.
• nach oben zum Himmel: Da wird unser Herz voll Freude über die Herrlichkeit unseres Herrn.
• nach vorn ans Ziel: Da wird unser Herz voll Verlangen, zum Herrn Jesus zu gehen.
Das ist christliche Freiheit.

Halte fest 2011 – Seite: 365 – Verfasser: Dieter Born