Kategorie: jehovah-shammah

Dankbar gesund zu sein, und arbeiten zu können?

Siehe, was ich als gut, was ich als schön ersehen habe: daß einer esse und trinke und Gutes sehe bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne, die Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben hat; denn das ist sein Teil. Auch ist für jeden Menschen, welchem Gott Reichtum und Güter gegeben, und den er ermächtigt hat, davon zu genießen und sein Teil zu nehmen und sich bei seiner Mühe zu freuen, eben dieses eine Gabe Gottes. Denn er wird nicht viel an die Tage seines Lebens denken, weil Gott ihm die Freude seines Herzens gewährt (Eig denn Gott antwortete auf die Freude seines Herzens, d. h. stimmt ihr bei.)
Elberfelder 1871 – Kohelet 5,17–19

Eines habe ich begriffen: Das größte Glück genießt ein Mensch in dem kurzen Leben, das Gott ihm gibt, wenn er isst und trinkt und es sich gut gehen lässt bei aller Last, die er zu tragen hat. Das ist der Lohn für seine Mühen. Wenn jemand es zu Reichtum bringt und sich an seinem Besitz erfreuen kann, dann hat er das Gott zu verdanken. Ja, die Früchte seiner Arbeit zu genießen, das ist Gottes Geschenk! Denn wessen Leben Gott mit Freude erfüllt, der denkt nicht viel darüber nach, wie kurz es eigentlich ist.
Hoffnung für Alle – Prediger 5,17–19

Nach meiner Beobachtung ist Folgendes gut und richtig: dass jemand isst und trinkt und Freude erlebt für all seine harte Arbeit, mit der er sich unter der Sonne abmüht während seiner wenigen Lebenstage, die der wahre Gott ihm gegeben hat — denn das ist seine Belohnung.  Außerdem: Wenn der wahre Gott einem Menschen Reichtum und materiellen Besitz gibt samt der Fähigkeit, das alles zu genießen, dann soll er seine Belohnung auch annehmen und sich an seiner harten Arbeit freuen. Das ist ein Geschenk Gottes. Denn er wird kaum merken, wie seine Lebenstage verstreichen, weil der wahre Gott ihn mit den Freuden seines Herzens beschäftigt hält.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Prediger 5:18–20

Sind wir uns eigentlich bewußt, wie reich wir alle sind, weil wir hier in Deutschland leben, und von so vielen Versicherungen aufgefangen werden? Dass wir bei Krankheit zum Arzt gehen können und auch noch „Lohnfortzahlung“ erhalten? Und wie nutzen wir unseren „Reichtum“? Wirklich als „Gottesgabe“ und preisen wir IHN? Oder wollen wir „mehr“ und sind unzufrieden?

Reichtum kann auch unruhig machen (V. 10ff.), und im Tode hilft kein Geld (V. 14). Darum ist es das beste, alles als Gabe Gottes anzusehen (V. 17.18) und sich des Wohlgefallens Gottes zu erfreuen (V. 19).

Bruns 2013 – Die Bibel mit Erklärungen

Nach der Darstellung von der Bitterkeit des Lebens ist es für den Prediger der richtige Zeitpunkt, sich an das Hilfsmittel zu erinnern (Vers 17). In den vorhergehenden Versen wird Gott nicht erwähnt. Der Prediger weist nun auf einen Aspekt des Lebens hin, der nicht vergessen werden darf, einen Aspekt, den er mit dem Ruf „siehe” einführt. Es gibt ein anderes Leben, genauso äußerlich, real und wahrnehmbar. Der Prediger hat „ersehen”, dass es möglich ist, inmitten der Arbeit, und nicht nur in der Abwesenheit von Anstrengung, „zu genießen”. Das ist eine Bestimmung Gottes im kurzen Leben. „Essen” und „Trinken” sind ein Ausdruck von Gemeinschaft, Freude und Befriedigung (1Kön 4,20). Das ist der Teil des Weisen.
Der allgemeine Missbrauch des Reichtums schließt seine richtige Verwendung nicht aus. Wenn Gott Reichtum gibt, können wir ihn auch genießen (Vers 18). Sowohl die Mittel zum Essen und Trinken als auch die Möglichkeit, sie zu genießen, kommen als Gabe von Gott. Der Genuss von Speisen und Getränken als Ergebnis harter Arbeit kann in dem Bewusstsein geschehen, dass Er diese Dinge in seiner Macht einer Person gibt, die diese in seiner Kraft genießen kann. Dass es eine Gabe Gottes ist, bedeutet, dass der Mensch nicht von sich aus die Macht hat, es zu genießen. Dies wurde im vorherigen Abschnitt deutlich gemacht.
Wenn Gott dir etwas gibt, kannst du das Beste daraus machen und die Dinge auf der Erde intensiv genießen. Gleichzeitig ist es aber so, dass sie an sich keine Bedeutung haben, weil sie so unbeständig sind wie der Wind. Auch im Hinblick auf die Ewigkeit haben diese vergänglichen Dinge keinen Vorteil. Du kannst nichts von dem, was du auf der Erde aufsparen könntest, nach dem Tod mitnehmen. Reichtum lässt den Menschen nur voller Sorgen, Unruhe und der Angst vor dem Verlust desselben sein. In diesem Sinne lautet der Rat des Predigers: Horte den Reichtum nicht, sondern genieße ihn. Du weißt nicht, wie lange du ihn noch gebrauchen kannst, weil er vergänglich ist, noch weißt du, wie lange du ihn genießen kannst, weil dein Leben plötzlich vorbei sein könnte.
Derjenige, dem die Gabe Gottes zuteilwird, Essen und Trinken zu genießen, ist nicht besorgt bezüglich der Tage seines Lebens (Vers 19). Der Gedanke ist nicht, dass das Leben dann so ruhig sein wird, dass nichts Erinnerungswürdiges mehr passiert, sondern dass das Leben so voller Freude sein wird, dass die Vergänglichkeit des Lebens fast vergessen wird. Wer genug hat, beschäftigt sich nicht mit der Frage, ob Reichtum einen Nutzen hat. Diese Frage wird nicht ganz vergessen, aber sie dominiert nicht. Der Gedanke an die Kürze des Lebens bleibt anwesend, wird aber keine schlaflosen Nächte verursachen

Ger de Koning – Der Prediger – Ausgelegt & angewandt – Alles Eitelkeit

Ein bekannter Erforscher der menschlichen Natur untersuchte einmal die Frage der Arbeit. Er erhielt seine Informationen über das Thema nicht aus zweiter Hand, sondern er erklärte: „Ich baute mir Häuser; ich pflanzte mir Weingärten. Ich machte mir Gärten und Parkanlagen, und ich pflanzte darin Fruchtbäume von allen Arten. Ich machte mir Wasserteiche, um damit den Wald von sprossenden Bäumen zu bewässern“ (Prediger 2:4-6).
Nachdem dieser weise Mann selbst erfahren hatte, was Arbeit bedeutet, kam er zu einer Anzahl ausgeglichener Schlußfolgerungen:
1. Der Mensch ist zum Arbeiten da; er muß arbeiten. „Siehe! Das Beste, das ich selbst gesehen habe, . . . ist, daß einer esse und trinke und Gutes sehe für all seine harte Arbeit . . ., denn das ist sein Teil“ (Prediger 5:18).
2. Arbeit aus materialistischen Beweggründen macht nicht glücklich. „Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften“ (Prediger 5:10). Wenn du in jungen Jahren ein Verlangen nach materiellen Dingen entwickelst, kann es sein, daß du dein Leben lang unglücklich und unzufrieden bist.

Erwachet! 1982

Der Gewinn aus der Arbeit ( Reichtum und Güter ; vgl. Pred 6,2 ) und die Fähigkeit, fröhlich zu sein bei seinem Mühen (vgl. Pred 8,15 ), sind eine Gottesgabe (vgl. Pred 2,24;3,13 ). Der Ausdruck „sein Teil nehmen“ sollte besser übersetzt werden mit „sein Teil empfangen“, denn damit würde betont, daß der Mensch sein Los freudig als eine Gabe Gottes entgegennimmt. Diese Fähigkeit, das Leben zu genießen, diese Freude des Herzens, die nur Gott dem Menschen schenken kann, hält diesen davon ab, über die Kürze seines Lebens (vgl. V. 17 ) zu verzweifeln.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

5,17 Der beste Rat bleibt also, die gewöhnlichen Dinge des täglichen Lebens recht zu genießen, zu essen, zu trinken und zu arbeiten. Dann kann passieren, was will – nichts kann mir die Freuden nehmen, die ich bereits genossen habe. Das Leben ist sowieso so kurz; warum dann nicht genießen, solange es geht.
5,18 Salomo dachte, es wäre wohl ideal, wenn Gott dem Menschen Reichtum und Besitz geben würde, aber auch gleichzeitig die Fähigkeit, alles zu genießen, mit seinem Los zufrieden zu sein und sich an seiner Arbeit zu erfreuen. Diese Kombination von Umständen wäre ein besonderes Geschenk Gottes.
5,19 Solch ein Mann brauchte nicht über die Kürze des Lebens nachzugrübeln oder über das Grausame und Ungerechte, denn er wäre ja mit dem Genuss der momentanen Lebensumstände beschäftigt.

MacDonald 2010 – Kommentar zum Alten Testament

Durch die Einleitung «sieh, was ich Gutes sah» signalisiert Kohelet in 5,17, dass er nach seinem negativen Beispiel (vgl. 5,12) nun von einer positiven Erfahrung berichtet bzw. darlegt, was man tun muss, damit das Leben nicht zu einem «schlimmen Übel» wird, sondern «gut» bleibt. Mit der Aufzählung «essen, trinken, und Gutes geniessen» erinnert er an 3,13, wo er diese drei Formen von Lebensgenuss als «Geschenk» Gottes qualifiziert hat. Dieses Stichwort bringt Kohelet in diesem Abschnitt erst im nächsten Vers. Doch auch hier weist er bereits auf Gott, und zwar als denjenigen, der dem Menschen das Leben gegeben hat (vgl. 8,15; 9,9; 12,1.7). Dass auch das Gute und Schöne von Gott gemacht bzw. dem Menschen gegeben ist, sagt Kohelet explizit erst im nächsten Vers. Über das Stichwort «schön» deutet er den Gedanken hier aber bereits an, erinnert dieses doch an 3,11, wo er ausgeführt hat, dass Gott alles «schön» gemacht hat. Hier in 5,17 geht es Kohelet allerdings in erster Linie um den Menschen. Einerseits erinnert er mit der Erwähnung der «Zeit seines Lebens» daran, dass die menschliche Lebenszeit begrenzt ist (vgl. 5,14–15.19) – was es umso wichtiger macht, dass man das Leben geniesst, solange man kann. Und andererseits sagt er, dass ein solcher Lebensgenuss der «Teil» des Menschen ist. Wie auch andernorts im Buch (vgl. 2,10; 3,22; 9,9) bringt er damit zum Ausdruck, dass die Lebensfreude dem Menschen zukommt. Sie ist das, was er bei all seiner Arbeit und Mühe positiv hat – nicht als bleibenden «Gewinn» (vgl. 2,11), wohl aber als etwas, was man im Moment geniessen kann.
Erst in 5,18 spricht Kohelet aus, dass es Gott ist, der dem Menschen diesen «Teil» gibt. Die (Möglichkeit zur) Lebensfreude ist ein «Geschenk Gottes» (vgl. 3,13; mit negativer Beurteilung des Königs ähnlich 2,24). Interessanterweise erwähnt Kohelet dabei nicht nur das «Essen» und das «sich Freuen» (vgl. 3,22), sondern auch «Reichtum» und «Vermögen» – und zwar als das, «wovon» man essen und so seinen Teil davontragen und sich freuen kann. Spätestens hier ist klar, dass Kohelet Reichtum durchaus nicht nur negativ sieht (vgl. andeutungsweise bereits in 5,9–10). Wichtig ist, dass man das Leben geniesst – sei es mit viel «Vermögen» (vgl. 5,18) oder mit nur wenig (vgl. 5,9.17). Während er in 4,8 und 5,12–14 beklagte, dass jemand Reichtum hat, diesen aber nicht geniesst, spricht er hier positiv von der Möglichkeit, dass man von seinen Reichtum Gebrauch macht (von ihm «isst») und sich so des Lebens freut. Da Kohelet die (Möglichkeit zur) Lebensfreude als Geschenk Gottes betrachtet, nennt er Gott hier auch als denjenigen, der dem Menschen Reichtum gibt. Entscheidend ist dabei nicht der Reichtum selbst, sondern dass Gott einem «gestattet», diesen zu nutzen. Wie im folgenden Abschnitt, in dem er den Fall durchspielt, dass Gott jemandem nicht erlaubt, seinen Reichtum zu nutzen, macht Kohelet auch in diesem Vers Gott dafür verantwortlich, ob jemand seinen Reichtum positiv nutzt oder nicht (s. u. zu 6,2).
In 5,19 schliesslich nennt Kohelet als weiteren Aspekt des «Guten», dass man nicht zu oft an die «Frist seines Lebens» denkt, weil Gott einem das Herz «erfreut» (bzw. «mit Freude beschäftigt», wie die Hebräische Wendung wohl wörtlich zu übersetzen ist). Die Nennung der «Frist seines Lebens» erinnert dabei wieder an die Begrenztheit menschlichen Lebens (vgl. 5,17). Nach 7,2 und 9,5 erachtet Kohelet das Wissen um die eigene Sterblichkeit allerdings nicht (nur) als etwas Negatives. Von daher geht es ihm hier vielleicht mehr um ein zu intensives Nachdenken über die «Frist» bzw. die «Tage» (wie es im Hebräischen wörtlich heisst), die einem zu Lebzeiten gegeben sind. Sein Fallbeispiel von 5,12–14 hat ja gezeigt, dass zu viel Sorge um die Zukunft das «Unglück» erst herbeiführen kann. Kohelet argumentiert dabei wohl kaum grundsätzlich gegen vorausdenkendes Planen (vgl. 11,2; dazu weiter Sir 11,24–25; 18,25). Wohl aber geht es ihm darum, dass man ob der Frage, was die Zukunft bringen wird, nicht verrückt werden soll. Darüber kann man sowieso nichts wissen (vgl. 3,21–22; 11,6 u. ö.). Dass man sich nicht immer nur «freuen» kann, sondern manchmal auch an den Tod und die dunklen Tage «denkt», weiss Kohelet und hat offenbar auch nichts dagegen (vgl. 9,5; 11,8). Wer sich aber zu stark mit entsprechenden Fragen beschäftigt, kommt entweder nicht mehr zum Arbeiten (vgl. 11,4) oder wird depressiv (vgl. 2,23). Besser ist es demgegenüber, die von Gott ermöglichte Freude zu geniessen (und sich dem «Tag des Unglücks» dann zu stellen, wenn er kommt; vgl. 7,14).

Schellenberg 2013 – Zürcher Bibelkommentare

unser Gesprächsthema ist …

Denn Christus hat mich nicht ausgesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen; nicht in Redeweisheit, auf daß nicht das Kreuz Christi zunichte gemacht werde.
Elberfelder 1871 – 1.Kor 1,17

Christus hat mich ja nicht zum Taufen ausgesandt, sondern zur Verkündigung des Evangeliums.
     Die Botschaft darf ich aber nicht mit kunstfertigen Worten menschlicher Weisheit weitergeben, denn sonst verliert das Kreuz des Christus seinen Inhalt.
NeÜ bibel.heute Stand 2015 – 1.Korinther 1,17

Ich hab von Jesus Christus nicht die Order bekommen, Leute zu taufen. Von mir möchte er vor allem, dass ich über die Nachricht rede, dass man sein Leben mit Gott wieder in Ordnung bringen kann. Allerdings nicht mit supergelehrten Worten, so dass alle vor mir einen Riesenrespekt haben, denn es kommt nicht auf mich an, sondern auf Jesus.
VolxBibel – 1.Kor. 1:17

Mehr als zwei Drittel der Deutschen (69 Prozent) wünschen sich, dass sich die Kirchen aus politischen Debatten heraushalten. 17 Prozent sind nicht dieser Ansicht. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.

idea

Aber worüber dann reden? Was machen Christen dann auf FB, Twitter und Co?

Was machte denn Paulus – als ein großes Vorbild? Er – der persönlich von Jesus berufen wurde, aktiv zu werden! Paulus ist da deutlich! Noch nicht einmal das Taufen von Menschen war ihm als Auftrag gegeben worden! Auch nicht der Hinweis auf Verfolgung, auf Tierwohl oder andere ablenkenden Themen! Paulus hatte nur ein Thema: sein Leben drehte sich jetzt immer um Jesus! Und er redete über Jesus!

Deshalb erwarte ich auch von christlichen Zeitschriften, dass diese sich um Jehovah und die Bibel drehen – vielleicht noch um die Schöpfung – aber nicht um UBahn, Sport, und andere menschliche Machenschaften!

„Treue ist nicht auf Anerkennung und Gegenliebe angewiesen“

Das Wort ist gewiß; (O. zuverlässig, treu) denn wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen; wenn wir verleugnen, so wird auch er uns verleugnen; wenn wir untreu sind, er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Elberfelder 1871 – 2 Tim 2,11–13

Eins steht nämlich fest: Wenn unser altes Leben durch Jesus mal abgestorben ist, werden wir auch mit ihm in ein neues Leben durchstarten.
Ertragen wir die Probleme hier auf der Erde mit ihm, werden wir später mal mit ihm zusammen das Sagen haben. Wenn wir aber so tun, als würden wir ihn nicht kennen, dann wird er uns irgendwann auch mal nicht mehr kennen.
Aber selbst wenn wir ihm mal nicht treu sind, bleibt er uns doch immer treu. Das ist eben der unverwechselbare Style Gottes, so ist er einfach drauf! Auf Gott kann man sich immer hundertprozentig verlassen.
VolxBibel – 2.Timotheus 2:11–13

2Tim 2,11 πιστός hier glaubwürdig, zuverlässig. συν-απ-ε-θάνομεν Aor. -απο-θνῄσκω161 mitsterben; erg. (mit) ihm (ἐκείνῳ [Christus], vgl. V. 12f), ebenso bei den flgd. σύν-Komposita; εἰ m. Ind. indefinit (auch V. 12f; A342). συ-ζήσομεν Fut. -ζάω20 mitleben. 2Tim 2,12 συμ-βασιλεύσομεν Fut. -βασιλεύω mitherrschen. ἀρνησόμεθα Fut. Med. ἀρνέομαι leugnen, bestreiten; verleugnen, sich lossagen von. κἀκεῖνος = καὶ ἐκεῖνος. ἀρνήσεται Fut. Med. 2Tim 2,13 ἀ-πιστέω ungläubig sein; hier untreu sein. πιστός V. 2. ἀρνήσασθαι Aor. Inf. Med.; ἀρνέομαι ἑαυτόν sich selbst verleugnen; hier sich selbst untreu werden (B 4).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Das Wesen Gottes ist zwar unveränderlich, doch sein Umgang mit den Menschen hängt von ihrer Reaktion auf ihn ab ( 2.Chr 15,2; Ps 18,25-27 ). Die Treue Gottes zu seinem Bund kann nicht dadurch aufgehoben werden, dass untreue Menschen den Bund brechen; diejenigen aber, die den Bund brechen, werden nicht gerettet (s. die Ausführungen zu Röm 3,3 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Einige Ausleger sind der Ansicht, dass die Verse 11–13 aus einem frühchristlichen Lied stammen. Ob das so ist oder nicht, sei dahingestellt. Sie stellen sicher einige feststehende Prinzipien dar, die das Verhältnis des Menschen zum Herrn Jesus Christus betreffen. Hiebert schreibt: »Die zentrale Wahrheit dieser Kernaussagen ist, dass Glauben an Christus den Gläubigen mit Christus in allem eins macht. Genauso sicher ist, dass Unglaube die Menschen von ihm trennt.« Dies ist das vierte »gewisse Wort« in den Paulusbriefen an Timotheus.
Hier wird das erste Prinzip angeführt: Wenn wir mit Christus »mitgestorben sind, werden wir auch mitleben«. Das gilt für jeden Gläubigen. Im geistlichen Sinne sind wir in dem Augenblick mit ihm »mitgestorben«, als wir auf ihn als unseren Heiland vertrauten. Wir wurden mit ihm begraben, und wir sind mit ihm aus den Toten auferstanden. Christus starb als unser Stellvertreter und nahm unseren Platz ein. Wir hätten für unsere Sünden sterben sollen, doch Christus starb an unserer Stelle. Gott hält uns für »mitgestorben«, und das bedeutet, dass wir auch mit ihm im Himmel »mitleben« werden.
Vielleicht kann man diesen Vers auch auf die Menschen anwenden, die als christliche Märtyrer sterben. Diejenigen, die ihm auf diese Weise in den Tod folgen, werden ihm auch gleichermaßen bei der Auferstehung folgen.
2,12 In gewissem Sinne gilt auch für alle Christen, dass sie »ausharren« und mit Christus »mitherrschen« werden. Wahrer Glaube zeichnet sich immer durch Beständigkeit aus, und in diesem Sinne harren alle Gläubigen aus.
Doch sollte man auch darauf hinweisen, dass nicht alle mit Christus im gleichen Ausmaß regieren werden. Wenn er wiederkommt, um über die Erde zu herrschen, dann werden seine Heiligen mit ihm wiederkehren und an dieser Herrschaft teilhaben. Doch das Ausmaß des Herrschens wird für jeden einzelnen durch seine Treue während des gegenwärtigen Lebens bestimmt.
Diejenigen, die Christus »verleugnen«, werden auch von ihm verleugnet werden. Hier geht es nicht um eine zeitweilige Leugnung des Heilandes, weil man vielleicht dazu gezwungen wird. Petrus verleugnete den Herrn z. B. in einer Drucksituation. Vielmehr geht es hier um eine anhaltende, gewohnheitsmäßige Leugnung. Diese Worte beschreiben einen Ungläubigen – einen, der nie zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen ist. All diese Menschen werden eines Tages vom Herrn verleugnet werden, ganz gleich, wie fromm ihr Bekenntnis auch gewesen sein mag.
2,13 Dieser Vers beschreibt ebenfalls Ungläubige. Dinsdale Young erklärt: »Gott kann sich nicht selbst widersprechen. Es würde seiner Wesensart widersprechen, wenn er Gläubige und Ungläubige gleich behandeln würde. Das ist nicht der Fall. Wenn Menschen ›untreu‹ sind, so muss er seinem Charakter doch ›treu‹ bleiben und sie entsprechend behandeln.«
Diese Worte sollten nicht so ausgelegt werden, als würden sie lehren, Gottes Treue zeige sich darin, dass er diejenigen erhält, die nicht glauben. Das ist nicht der Fall. Wenn Menschen nicht glauben, so muss er seinem eigenen Charakter »treu« bleiben und sie entsprechend behandeln. Van Oosterzee sagt dazu: »Er steht zu seinen Drohungen ebenso wie zu seinen Verheißungen.«

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

Entspricht Gottes Treue dieser Vorstellung?
Wir wollen nun einmal sehen, ob bei der Treue Gottes diese Kriterien wiederzufinden sind.
• Treue bezüglich einer anderen Person: Wir haben schon in der Einleitung gesehen, dass Jakob Gott für seine Treue ihm gegenüber preist.
• Treue bezüglich eines Kollektivs: Durch Jesaja lässt Er seinem Volk sagen: „… ich werde ihnen ihre Belohnung in Treue geben und einen ewigen Bund mit ihnen schließen“ (Jes 61,8).
• Treue bezüglich einer Sache: „Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und die Völker in seiner Treue“ (Ps 96,13). Gott wird das Gericht in Treue ausüben.
• Treue ist nicht auf Anerkennung angewiesen: „Wenn wir untreu sind − er bleibt treu“ (2 Timotheus 2,13).
• Treue ist auf lange Dauer und Konstanz angelegt: „Denn gut ist der Herr; seine Güte währt ewig, und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht“ (Ps 100,5).
• Treue bezüglich der eigenen Grundsätze: Wir lesen nur die schon angeführte Stelle in 2 Timotheus 2,13 zu Ende: „Er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen“.
Tatsächlich erfüllt Gott alles, was der Mensch unter Treue versteht. Aber Er allein weiß, was Treue im tiefsten Sinn ist. Eine solche Fülle und Vollkommenheit an Treue wie bei Gott ist bei keinem Menschen zu finden.

Bleib in mir 2021

Gott nur dann unsere Gebete erhören kann …

Ungerechtigkeiten (d. h. Betätigungen der Ungerechtigkeit) haben mich überwältigt; unsere Übertretungen, du wirst sie vergeben.
Elberfelder 1871 – Ps. 65,4

Die Reden der Verfehlungen,
überwältigen sie mich:
unsre Abtrünnigkeiten,
du bists, der sie bedeckt.
Buber & Rosenzweig – Psalm 65,4

Sie bekennen dir ihre Schuld. 

Und wiegen unsere Vergehen noch so schwer,
du bist es, der uns Vergebung schenkt.
BasisBibel – Ps 65:4

schuldbeladen kommt zu dir alles Fleisch.Unsere Missetaten drücken uns nieder, / du aber nimmst sie hinweg.
Herder-Bibel 2005 – Psalm 65:4

Missetaten drücken mich hart. Gemeint sind nicht fremde Missetaten, wie etwa Verleumdungen, sondern David spricht im Namen des Volks ein Schuldbekenntnis aus. Wenn Gott sich nicht, wie es sonst seine Gewohnheit ist, den Kindern Israel freundlich und gnädig erweist, so liegt das an ihren Sünden. Unsere Aussage stimmt also mit Jes. 59, 1 f.: „Des Herrn Ohren sind nicht hart worden, dass er nicht höre, sondern eure Untugenden scheiden euch und euren Gott.“ Alles in allem: dass der Gott, welcher den Seinen freundlich zu helfen pflegt, ja sie mit süßester Liebe zu sich einlädt, seine Hand zeitweise zurückzieht, dafür macht David seine und des Volkes Sünde haftbar. Zunächst spricht er in der Einzahl von seiner persönlichen Schuld, dann aber blickt er auf das ganze Volk: Du wollest unsre Sünde vergeben. Dass er sich zunächst in dieser Weise persönlich heraushebt, hat vielleicht den Grund, dass er als König die Stelle des ganzen Volkes vertrat; vielleicht will er durch diese Sprechweise aber auch erinnern, dass jeder sich persönlich prüfen und das Bekenntnis seiner eigenen Sünden darbringen soll. Pflegen doch Heuchler in einem oberflächlichen allgemeinen Bekenntnis ihre persönlichen Sünden nur zu gern zu verhüllen. Aber David hebt nicht bloß in gemachter Bescheidenheit, sondern in ernster Gemütsbewegung mit sich selbst an, um dann erst alle ohne Ausnahme vor Gottes Angesicht zu verklagen. Übrigens will diese Erinnerung an Missetaten und Sünde den Betern nicht etwa die Zuversicht auf Erhörung erschüttern, sondern will vielmehr ein Hindernis aus dem Wege räumen, welches allen Sterblichen den Zutritt zu Gott verschließen müsste, wenn sie nicht glauben dürften, dass er auch auf Unwürdige hört. Wahrscheinlich waren damals die Gläubigen durch irgendein besonderes Zeichen des göttlichen Zornes erschüttert worden, sodass David gegen die daraus erwachsende Anfechtung ankämpfen muss. Und wir sehen, dass er ein Heilmittel bereit hat: gegen Gottes Zorn setzt er die Erwägung, dass es dennoch Gottes eigentliches Amt sei, Sünden zu verzeihen und zu sühnen. So steht unser Vers mit dem vorangehenden in unlösbarem gegensätzlichem Zusammenhange, etwas in dem Sinne: obgleich unsere Missetaten verdienten, dass du uns verstießest und uns dein Angesicht verbürgest, so werden sie doch unseren Gebeten den Weg nicht verlegen, weil wir wissen, dass du zur Versöhnung bereit bist. Wir lernen also aus dieser Stelle, dass Gott nur dann unsere Gebete erhören kann, wenn wir ihn vor allen Dingen in tiefster Demut um Vergebung unserer Sünden angehen. Die erfahrene Vergebung durch freie Gnade wird uns ohne Zweifel wieder in den Verkehr mit Gott einführen. Mag der Herr eine Weile uns seine Gnade entziehen, ja uns den Rücken zu kehren scheinen, so sollen wir uns nach Davids Beispiel doch zur Hoffnung auf Aussöhnung durchringen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Der Psalmist verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, daß Gott, wenn er Schuld sühnt, auch überreichlich segnet. Zu Beginn des Psalmes wird berichtet, daß die Menschen sich darauf einstellen, Gott zu preisen, weil er Gebete erhört (V. 2-3 ). Der Anlaß für das Gebet war offensichtlich ihre übergroße Sünde, aber Gott sühnte ihre Übertretungen (V. 4 ). Wer dabei nahe in die Gegenwart Gottes kommt, der wird glückselig (er wird gesegnet ; vgl. Ps 1,1 ) und zufrieden sein ( mit guten Dingen ; Ps 65,5 ). Die Sühne für die Sünde ermöglichte den Lobpreis des Volkes und an Festtagen ihr Eintreten in die Vorhöfe der Stiftshütte

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Zusammen mit folgenden Psalmen dieser Serie entfaltet Psalm 65 die herrlichen Ergebnisse der Wiederkunft Christi. Der Lobpreis wird in Zion zunächst verstummt sein, da Israel erst wiederhergestellt werden muss (Ps 65,2–3). Doch nachdem ihre Sünden bekannt und weggetan sind, nahen sie dem Herrn voll Freude über ihre Erlösung (Ps 65,4–6). Im Anschluss an diese Schilderung, die beschreibt, wie Israel wiederhergestellt wird und sich der Gegenwart des Herrn erfreut, wird das Aufbrausen der Wellen des unruhigen Meeres erwähnt. Das Meer ist ein wohl bekanntes Bild für die widerspenstigen Völkerschaften der Erde (Off 17,15; Ps 46,3–4; Ps 93,3–4, Jes 17,12 usw.). Es handelt sich um die Nationen unter der Führung Russlands, die aufstehen werden nachdem der Herr zurückgekehrt sein wird und Israel zur Wiederherstellung geführt haben wird. Doch der Herr stillt die Wellen des tobenden Meeres mit seiner mächtigen Kraft. Die Nationen, die sich in Rebellion zusammengeschlossen hatten, sind besiegt (Ps 65,7–8). Danach wird die Herrlichkeit des Herrn auf der ganzen Erde offenbar und das Tausendjährige Reich beginnt (Ps 65,9–14).

Stanley Bruce Anstey – Prophetische Übersicht über die Psalmen

Wie weiß ein Christ, wie er sich in Bereichen verhalten soll, die in der Heiligen Schrift nicht ausdrücklich behandelt werden?

Ob ihr nun esset oder trinket oder irgend etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes.
Elberfelder 1871 – 1.Kor 10,31

Was immer ihr tut, ob ihr esst oder trinkt oder was es auch sei – verhaltet euch so, dass Gott dadurch geehrt wird
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Korinther 10,31

Egal, bei welcher Frage, und egal, was ihr tut, wichtig ist nur, dass wir es tun, damit Gott dabei groß rauskommt.
VolxBibel – 1.Korinther 10:31

Alles tuet zur Ehre Gottes.

Aboth 6, 11: Alles, was Gott in seiner Welt geschaffen hat, hat er nur zu seiner Ehre לִכְבוֹדוֹ geschaffen, wie es heißt: Alles, was nach meinem Namen genannt ist u. was ich zu meiner Ehre geschaffen, gebildet u. gemacht habe Jes 43, 7; ferner: Jahve ist König für immer u. ewig Ex 15, 18. — Dasselbe als allgemein anerkannter Satz mit Spr 16, 4 als Belegstelle Joma 38a. ‖ PesiqR 23 (115b): Hillel der Alte (um 20 v. Chr.) pflegte zu sagen: All dein Tun geschehe um Gottes willen כל מעשיך יהיו לשם שמים! — Die ganze Stelle s. bei Mt 12, 1 S. 614; ferner s. ebenda Beça 16a. — Hillels Ausspruch im Munde des R. Jose des Priesters (um 100) Aboth 2, 12. ‖ Chag 2, 1: Wer die Ehre seines Schöpfers nicht schont (auf sie nicht bedacht ist), dem wäre es besser, wenn er nicht in die Welt gekommen wäre. ‖ Meg 3a s. bei Mt 3, 17 S. 128 Anm. h, 2. Einen ähnlichen Ausspruch im Munde des Rabban Gamliël (um 90) s. BM 59b im Exkurs: „Der Synagogenbann.“ — Vgl. auch bei Lk 17, 18 S. 235.

Strack Billerbeck – Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch

RICHTLINIEN FÜR ZWEIFELHAFTE BEREICHE

Manche jüdischen Lehrer betonten, dass alles, was ein Mensch tat, zur Ehre Gottes geschehen müsse; manche Philosophen lehrten, dass der Mensch sein Leben den Dingen widmen sollte, die ewige Bedeutung haben. Im A.T. gebot Gott den Menschen, allein für ihn zu leben ( 5.Mose 6,4-5; Ps 63,2 ). Dieser Ansicht ist auch Paulus, zumal ein solches Verhalten für die Glaubwürdigkeit des Evangeliums zeugt ( 1.Kor 10,32-33 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Wie weiß ein Christ, wie er sich in Bereichen verhalten soll, die in der Heiligen Schrift nicht ausdrücklich behandelt werden? Was sollen wir zum Beispiel von Vergnügungen halten? Sind bestimmte Gebräuche Sünde, wenn sie von der Bibel nicht direkt verurteilt werden? Sind Dinge wie Musik, Fernsehprogramme und so weiter für den Christen, der Jesus Christus konsequent nachfolgen will, verboten? Die folgenden Punkte dienen als Test für solche Fragen, die diese „Mitteldinge“ betreffen.

Wird Gott durch diese Sache verherrlicht (1Kor 10,31)?
Würde ich mich schämen, diese Sache zu tun, wenn der Herr zurückkäme (1Joh 2,28)?
Verwalte ich dabei meine Zeit und mein Geld richtig (Eph 5,16; Lk 16,9)?
Führt diese Sache in eine Abhängigkeit, oder wird sich eine Gewohnheit bilden (1Kor 6,12)?
Kommt diese Sache meinem Fleisch (meiner sündigen, alten Natur) entgegen, und ebnet sie den Weg für Sünde (Röm 13,14)?
Werden andere daran Anstoß nehmen oder durch mein Beispiel sogar in Sünde allen (Röm 14,13: 1Kor 8,13)?
Habe ich Zweifel dabei (Röm 14,23)?
Ist diese Sache weltlich (Joh 17,16)?
Missbrauche ich dabei meinen Körper, der der Tempel des Heiligen Geistes ist (1Kor 6,19)?
Hätte Jesus es getan (1Petr 2,21)?

Jean Gibson – Training im Christentum

Die Fragen, die man stellen muss, wenn man unter der Gnade lebt

Wie bestimmt man im Umgang mit Geboten, die Prinzipien sind, welchen Weg man gehen soll? Um zu einer Antwort zu kommen, kann es klug sein, diese fünf Fragen zu stellen, bevor man sich beteiligt.

Erstens: „Ist es eine Last, d.h. etwas, das das Leben des Gläubigen behindern würde?“ Hier geht es nicht um etwas, das eine bekannte Sünde ist, denn Sünde behindert immer das Leben des Gläubigen (Hebräer 12,1). Hier geht es um etwas, das an sich neutral ist, aber wenn man es tut, behindert es das persönliche geistliche Leben. Eine bestimmte Tätigkeit mag das geistliche Leben eines Gläubigen behindern, aber nicht das eines anderen.
Zweitens: „Ist es eine Gewohnheit, die versklavt?“ (1 Korinther 6,12) Zum Beispiel spricht die Bibel nie über das Rauchen. Die Bibel spricht nicht über den Gebrauch von Tabak, aber kann jemand regelmäßig rauchen und nicht süchtig danach werden? Wie Ihnen jeder Raucher sagen kann, ist die Antwort „Nein!“ Was für eine schreckliche Zeit haben diejenigen, die bereits süchtig nach Tabak sind, wenn sie versuchen, aufzuhören. Die Frage ist wieder: „Ist es eine Gewohnheit, und versklavt sie?“
Drittens: „Ist es ein Stolperstein?“ Diese Frage ist besonders wichtig in Bezug auf andere gerettete Menschen. Wird es einen Mitgläubigen dazu bringen, in seinem Glauben zu stolpern? (1 Korinther 8,1-13). Das ist kein Fall, in dem sich jemand einfach nur beleidigt fühlen könnte, denn es ist heutzutage fast unmöglich, etwas zu tun, ohne dass sich jemand beleidigt fühlt. Die Frage ist: „Wird es einen Mitgläubigen in seinem Glauben zum Straucheln bringen?“, nicht, ob er sich durch die Handlung einfach beleidigt fühlen wird.
Viertens: „Ist es gewinnend?“ Das ist die Frage, die man in Bezug auf die Unerlösten stellen muss. Wird es einen Ungläubigen daran hindern, zum Messias zu kommen, oder wird es ihn zum Glauben an den Messias ziehen? (1 Korinther 9,19-21; 10,32; Kolosser 4,5).
Fünftens: „Stellt es Gott effektiv dar?“ oder „Verherrlicht es Gott?“ Bringt es Ihm Ruhm? (1 Korinther 10,31).

Dies sind Fragen, die sich Gläubige stellen sollen, wenn sie mit einem Thema konfrontiert werden, das an sich neutral ist; hier muss die göttliche Weisheit, die durch die Gnade bereitgestellt wird, angewendet werden.

Arnold Fruchtenbaum – Die Gnade Gottes

Von den einzelnen Ratschlägen, die besondere Fälle ordnen, geht Paulus zum Schluss nochmals zum letzten, höchsten Grundsatz hinauf, der unser ganzes Verhalten zu regeln hat. Immer soll es unser Ziel und Anliegen sein, dass die Größe und Herrlichkeit Gottes an uns sichtbar ist. Die Christen in Korinth essen zur Ehre Gottes, wenn sie alles, was sie vom Markt holen, mit Danksagung genießen; denn die Erde ist mit allem, was sie bietet, das Eigentum Gottes. Es dient der Ehre Gottes, wenn sie, falls andere auf sie achten, nicht vom Opferfleisch essen; sie sollen keinen bösen Schein auf sich laden. Denn es dient nicht zur Bezeugung der Herrlichkeit Gottes, wenn die Seinen als Sünder verlästert werden. Paulus zweifelt nicht, dass wir auch die natürlichen und alltäglichen Dinge so behandeln können, dass dadurch die Größe Gottes sichtbar wird. Mit der Liebesregel, die uns auf das bedacht sein heißt, was den anderen hilft, steht die neue Regel in keinem Streit. Wenn wir, statt zu bauen, niederreißen, machen wir die Größe Gottes nicht offenbar; dagegen werden durch das, was zu seiner Ehre geschieht, die anderen nie verletzt, sondern gebaut.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Soldat Christi?

Nimm teil an den Trübsalen (Eig Leide Trübsal mit; vergl. Kap 1,8) als ein guter Kriegsmann Jesu Christi. Niemand, der Kriegsdienste tut, (O. in den Krieg zieht) verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, auf daß er dem gefalle, der ihn angeworben hat.
Elberfelder 1871 – 2 Tim 2,3–4

Nimm als rechter Soldat Jesu Christi teil am Leiden! Ein Krieger, der ins Feld zieht, wird sich nicht mit all dem häuslichen „Kleinkram“ abgeben können, sonst kann er seinem Herrn, der ihn in den Dienst genommen hat, nicht gefallen.
Bruns 2013 – 2 Timotheus 2,3–4

Als ein guter Kämpfer im Dienst von Jesus Christus musst du so wie ich bereit sein, auch für ihn zu leiden. Kein Soldat, der in den Krieg zieht, darf sich von alltäglichen Dingen ablenken lassen, wenn sein Befehlshaber mit ihm zufrieden sein soll.
Hoffnung für Alle – 2.Tim. 2,3–4

Leide mit Böses als ein edler Kriegsmann Des Gesalbten Jesus. Keiner, der Kriegsdienste tut, verflicht sich in die Geschäftsbetriebe des dem Unterhalt zugewandten Lebens, damit er dem, der ihn für den Kriegsdienst anwarb und einsetzte, gefalle.
Pfleiderer Übersetzung – 2.Timotheus 2:3–4

Vorgestern waren wir noch „ganz friedlich“ – und nun zwei Tage später geht es um Krieger für Christus?
Kann man den als Christ nicht die Hände in den Schoß legen und warten, bis Jesus wiederkommt? Einfach so in den Tag leben?

Paulus ermahnt Timotheus, getrost und ohne Sorge die Verkündigung in den Gemeinden an treue Männer zu übergeben, die die Gabe der Unterweisung haben. Durch drei Beispiele macht er klar, daß es sich jetzt wie überall und immer um einen vollen Einsatz handelt, wie man es beim Soldaten, beim Sportsmann und auch beim Landmann sieht: Alle müssen sich redlich mühen und alles andere zurückstellen. Dann aber werden sie den Siegerkranz bekommen. Es ist, als ob der Apostel sagen wollte: „Sei ganz sein oder laß es ganz sein!“

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen

Für die Philosophen war die bedingungslose Hingabe an eine Idee das Kriterium, das sie auswies. Sie verglichen ihre Aufgabe mit dem Handwerk der Soldaten und dem Training der Athleten. Soldaten durften während ihrer Dienstzeit nicht heiraten (viele hatten jedoch an den Orten, an denen sie stationiert waren, Konkubinen), um während der 20 Jahre, auf die sie sich verpflichten mussten, nicht abgelenkt zu sein; allerdings erreichte nur die Hälfte von ihnen die Pensionierung.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Zum Heerdienst, in den Jesus Timotheus gestellt hat, gehört nicht nur sein Lehren und Wirken, sondern auch das Leiden. Dieses ergibt sich notwendig aus dem großen Kampf, in dem Christus mit der Welt steht und bei dem er seine Knechte als seine Krieger braucht. Paulus verwendet das Bild weiter, um auf die Freiheit von äußeren Bindungen hinzuweisen, die Timotheus sich notwendig bewahren muss, wenn er der ins Leiden führenden Pflicht gehorchen will.

Ein Handelsbetrieb oder irgendein auf Gelderwerb gerichtetes Geschäft war für den, der Kriegsdienst tat, ausgeschlossen. Auf dies alles verzichtete der gewöhnliche Soldat, weil er nach dem Beifall seines Heerführers strebte. Timotheus hat sich, um das Lob des Christus zu gewinnen, ebenfalls von allen Nebengeschäften frei zu halten. Schwerlich ist unmittelbar an gewinnbringende Unternehmungen oder an Handwerksarbeit gedacht; was im Bild dem Soldaten verboten ist, muss von Timotheus auf seine eigenen Verhältnisse übertragen werden. Es wird all das dazu gehören, was ihn mit seinem Ort und mit dem irdischen Leben durch feste Klammern verknüpft: eine Freundschaft mit den Brüdern, die die allem vorgeordnete Herrscherstellung des Christus beeinträchtigte, Anhänglichkeit an seine jetzigen Verhältnisse, die preiszugeben ihm ein schmerzliches Opfer würde, ein falsches Gefühl der Unentbehrlichkeit, als müsse er sich für seine Arbeit erhalten, eine übertriebene Vorstellung von ihrer Wichtigkeit, die ihm nicht erlaube, sie abzubrechen, und ähnliches, was leicht in einen feinen, geistlichen Schein gehüllt sein kann. Er hat aber daran zu denken, dass ihm nichts über das Lob des Christus gehen darf und dass er, um dieses zu gewinnen, zu jedem Gehorsam frei sein muss.

Der Gehorsam, den die Hingabe an den Dienst Jesu fordert, ergibt sich ganz der Führung Jesu. Das stellt Paulus in einem zweiten Gleichnis dar.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Für Timotheus war dies eine sehr schmerzhafte und demütigende Erprobung (1 Mose 34,25), wie ein Preis, den er für seinen Dienst bezahlen musste. Von uns wird zweifellos nicht dasselbe gefordert, eines aber doch: Selbstentsagung und Verzicht auf verschiedene Dinge, die allem Anschein nach gut sind; Unverständnis der Umgebung oder lieber Freunde; geistliche Einsamkeit, je nachdem, an welchen Ort der Herr einen sendet; möglicherweise Verzicht auf eine berufliche Tätigkeit, die man gerne ausgeübt hat; Verlust des Ansehens in bestimmten Kreisen, etc. …

Georges André – Timotheus – Diener Jesu Christi

Leide mit als guter Streiter des Messiaskönigs Jesus. Die Verse 3 bis 6 zeigen die Umstände und Bedingungen für den, der das Evangelium weitergibt: die drei Bilder vom Soldaten (3-4), vom Sportler (5) und vom Landmann (6) sollen alle als Ansporn und Ermutigung dienen; sie beleuchten von verschiedenen Seiten die ganze und ungeteilte Beanspruchung derer, denen das Evangelium anvertraut ist. Alle drei sprechen von Anstrengung und Kampf: Das des Soldaten zeigt die Härte des Kampfes (auf Leben und Tod), das des Sportlers die Disziplin im Training und Wettkampf, das des Bauern die Ausdauer. Keine Weitergabe ohne Hingabe, aber auch keine Hingabe an Jesus ohne Weitergabe seines Wortes – Paulus gebraucht dieselben drei Illustrationen in 1 Ko 9,6.7.24-27. wendet sie dort aber auf andere Weise an; auch das ein Zeichen für die paulinische Verfasserschaft der Past.: die gleichen Illustrationen, die uns vertraut sind, in neuer Anwendung verwendet, weil der Zusammenhang ein anderer ist. – !

Das erste, was zu tun ist, ist nicht „Mobilisierung“ und „Aktivierung“; nicht zum Tatendrang, zur „aggressiven Evangelisation“ wird Timotheus aufgefordert, sondern zum Mitleiden des Unrechts – Vgl. dazu Erich Schick, Seelsorge an der eigenen Seele: „Täuschen wir uns nicht: Wir sind gerade mit unserem Besten immer in Gefahr des ungebrochenen Wirkens `mit ganzer Seele‘, in der Gefahr des Gebens aus dem eigenen inneren Gut … Sie, diese Helden im Reiche Gottes, haben an irgendeiner Stelle ihres Wesens eine geheime Botschaft gehört: nicht wirken, sondern sein; nicht wirken, sondern leiden; nicht wirken, sondern opfern.“ – . Paulus will sagen: Werde ein Evangelist, indem du mein Leidensgefährte wirst. Eigentlich steht das Verweigern des Leidens für das Evangelium am Anfang aller Verfälschung und Verhärtung der Botschaft und des Boten. Das Ausweichen in die Form, in die objektive Regelung, in die Machtstellung entspringt der Leidensscheu des natürlichen Menschen. Aber so wenig die Hingabe des Leibes ohne Liebe etwas nützt (hingeben ist das gleiche Verb wie anvertrauen!), ( 1 Ko 13,3) so wenig kann das Anvertrauen der Jesus-Botschaft ohne Liebe und Leiden geschehen. Wahre Theologie ist wie das, was sie bezeugt, aus Liebe und Leid entstanden.

Der rechte Glaube besteht und wird weitergegeben im rechten Handeln als Vorbild des Glaubens und findet seine letzte Bestätigung in „der Gemeinschaft seiner Leiden“. ( Phil 3,10.17) So kann der Grundgehalt der Past zusammengefaßt werden.

Der Streiter (Soldat). Paulus verwendet häufig Bilder aus der Militärsprache – Rö 4,13;7,23;1 Ko 9,7;2 Ko 4,7;Eph 6,11-18. Waffen: Rö 6,13;13,12;2 Ko 4,7; 10,4. – . In 2 Ko 6,7 beschreibt er den Mitarbeiter, der die Heilswahrheit weitergibt in der Kraft Gottes und der mit den Waffen kämpft, die Gott darreicht. (vergleiche:2 Tim 1,1.3;2 Ko 10,3-4) Paulus nennt seine Mitarbeiter auch Mitstreiter – Phil 2,25;Phlm 1,2; vgl. dazu das unter Studenten gebräuchliche Wort Kommilitone = Mitstreiter. – . Auch 1.Tim 1,19;6,12 handelt vom Kampf im Dienst für den König Jesus und zielt dort schon auf das Martyrium, nie aber auf einen Kampf mit menschlichen Machtmitteln oder gar Kriegswaffen zur Ausbreitung des Evangeliums. Denn das führt nur zur Aufrichtung von Herrschaft, nicht aber zur Liebe durch das Dienen. Das Bild vom Kriegsdienst meint nicht die Eroberung, sondern die Bereitschaft zum uneingeschränkten Dienst. Der Soldat ist aufgerufen zum Mit-Leiden – synkakopatheo, zusammen leiden. – . Es gibt durchaus ein mutiges, aktiv kämpferisches Leiden! Martin Luther King hat Schmach, Erniedrigung, Widerstand, Verfolgung und schließlich den Tod durch Mörderhand erlitten, weil er mit den gewaltlosen Waffen der Liebe und des Glaubens gegen das Unrecht für Frieden und Versöhnung aller kämpfte.

Keiner, der im Felde steht, verstrickt ( wie 2 Pet 2,20) sich in die Geschäfte des Lebensunterhaltes, damit er seinem Feldherrn – Stratalogesas, das Wort nur hier. In moderner Kriegssprache: Stratege der logistischen Kriegsführung. Im übertragenen Sinn einer, der die Wortgewalt hat zum gewaltigen Kämpfen. – gefalle. Die falsche Enthaltsamkeit verfolgt eigennützige Ziele. ( 1 Tim 4,3!) Dem Herrn gefallen, ( 1 Ko 7,32-34; Rö 8,8;2 Ko 5,9;1 Jo 3,22) ihm zur Verfügung stehen wollen, gibt den rechten Beweggrund und die letzte Bewegungsfreiheit, gelöst von den Verstrickungen in das Vordergründige. Das Erstrangige muß an erste Stelle gesetzt werden . Ständig will Nebensächliches und Unwichtiges den Anspruch erheben, hauptsächlich und wichtig zu sein. Essen, trinken, sich kleiden, arbeiten und einkaufen – das alles ist nicht verwerflich, aber wenn es den Horizont des Menschen ganz ausfüllt, macht es ihn unmenschlich. ( 1 Tim 6,6-10!) Dieser Text kann nicht verwendet werden, um das Heirats- oder das Handelsverbot für die Priester zu rechtfertigen. Wer angeworben ist, sucht (freiwillig!) seinem Herrn zu gefallen und enthält sich (freiwillig!) alles Störenden. Nicht die Sorge um das Leben, sondern die Sorge um das Wohlgefallen seines Herrn treibt ihn an in seinem Tun und Lassen.

Wuppertaler Studienbibel

Klingt kompliziert?
Eigentlich nicht, wenn sich unser Leben um Jehovah dreht, dann können wir uns NICHT um Politik oder um Sorgen anderer Leute kümmern. Dann sehen wir die Welt, wie Jehovah diese sieht – und kämpfen dafür, dass so viele Menschen (in unserer unmittelbaren Umgebung) wie möglich, den Willen Jehovahs kennen lernen und IHN lieben lernen! Was sollte wichtiger sein als SEIN Wille und die Zukunft, die ER verheißt? Haben wir dann noch Zeit für „Corona-Politik“ oder „Parteien-Politik“?

„er will nichts tun ohne Gebet“

Jubeln wollen wir über deine Rettung, und im Namen unseres Gottes das Panier erheben. (O. schwingen) Jehova erfülle alle deine Bitten!
Elberfelder 1871 – Ps 20,6

Wir werden jubeln über deine Rettungstaten,
im Namen unseres Gottes werden wir unsere Fahnen hochhalten.
Jehova erfülle dir alle deine Bitten.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Psalm 20:5

Wir werden jauchzen über dein Heil; und im Namen unsers Gottes uns rühmen. Jehova erfülle alle deine Bitten!
van Ess 1858 – Ps 20,6

Der Sänger weiß um die Fürbitte seines Volkes für ihn, den König des Volkes. Wir wissen nicht, ob so vielleicht zu Beginn einer Schlacht gebetet wurde (was manche vermuten); auf jeden Fall wird klar, worauf er sich stützen und allein verlassen will: Gebet zu Gott und Opfer vor Gott sind die Grundpfeiler der Regierung Davids. Er tut keinen Dienst ohne Anrufung Gottes, er will nichts tun ohne Gebet. Nur durch Beten wird ihm die freudige Zuversicht zuteil, daß der Sieg bereits in seiner Hand ist.

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

Beim Fürbittegebet betete die Versammlung gemeinsam, daß Gott die Bitte ihres Königs um den Sieg und um Bewahrung (V. 2 ) doch erhören und ihm vom Heiligtum her (der Stiftshütte), dem Ort, an dem Gott wohnte (V. 3 ), helfen möge. Sie beteten darum, daß Gott seine Opfer, die er mit seinem Gebet darbrachte, annähme (V. 4 ), daß das Verlangen seines Herzens gestillt würde (vgl. Ps 21,3 ) und daß seine Vorhaben Erfolg haben mögen ( Ps 20,5 ).
Die Versammelten drückten darauf ihr Vertrauen aus, daß Gott die Gebete ihres Königs beantworten würde. Sie wollten dann über ihren Triumph jubeln. Dann wiederholten sie ihre Fürbitte und unterstützten damit die Gebete ihres Herrschers: Möge der HERR dir alle deine Bitten gewähren

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Jubeln wollen wir dann usw. Dieser Vers wird in zweifacher Weise erklärt. Einige fassen ihn als Gebet, als wenn gesagt wäre: Mache, Herr, dass wir rühmen können! Andere meinen dagegen, dass jetzt das Gebet ein Ende hat und die Gläubigen in einen Ruf der Hoffnung, ja des schon gegenwärtigen Triumphs ausbrechen. Und in der Tat mischt David öfter solche Freudenausbrüche unter seine Bitten und stärkt damit seinen Gebetseifer. Ich habe jedoch bei genauer Überlegung die Ansicht gewonnen, dass hier auf die Frucht einer gnädigen Erhörung hingewiesen werden soll. Um den Herrn desto gewisser zur gnädigen Hilfe für ihren König zu bestimmen, halten die Gläubigen ihm vor, welche allgemeine Freude und Danksagung er damit schaffen würde. Sie geben zu verstehen, dass es sich bei ihrer Fürbitte nicht bloß um das Wohl eines einzelnen Mannes, sondern der ganzen Gemeinde handle. Die Worte „über dein Glück“, bei denen an den König zu denken ist, ließen sich auch übersetzen „über deine Hilfe“, – und dann wäre Gott geradezu angeredet. Doch fordert der Zusammenhang die Beziehung auf den König, in dessen Schatten, mit Jeremia (Klagel. 4, 20) zu reden, das Volk lebt. Denn die Gläubigen wollen eben bezeugen, dass, wenn er unversehrt und glücklich regiert, auch sie fröhlich und wohlbehalten sein werden. Um aber ihre Freude von den unheiligen Siegestänzen der Heiden deutlich zu unterscheiden, fügen sie hinzu: im Namen unseres Gottes werfen wir Panier auf. Sie wollen also Gottes Gnade rühmen, wenn sie ihres Königs Triumph feiern.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Was für ein Bild! Voller Vertrauen, dass das Gebet erhört ist – und deshalb herrscht Jubel! Nicht nur ein kurzes „Danke“ und weiter geht es etwa ohne Gott – nein es geht und ging nur mit Jehovah! Wie ganz anders die, die sich selbst besingen lassen – ist hier der Mittel der Anbetung und des Lebens der Gott, der alles Leben erschaffen hat und bewahrt.