Kategorie: Religion

„Ich geh überall mit dir hin.“

Nimm mich bei der Hand! 
  Schnell, lass uns laufen, 
  bring mich zu dir nach Hause! 
  Du bist mein König! 
  Ich freue mich über dich, 
  du bist mein ganzes Glück. 
  Deine Liebe ist kostbarer 
  als der edelste Wein. 
  Kein Wunder, dass die Mädchen für dich schwärmen! 
   Schazt nicht auf mich herab!
Hoffnung für Alle - Hoheslied 1,4

Ziehe mich: wir werden dir nachlaufen. Der König hat mich in seine Gemächer geführt: wir wollen (O. Hat mich der König… geführt, so werden wir usw.) frohlocken und deiner uns freuen, wollen deine Liebe preisen (O. deiner Liebkosungen gedenken) mehr als Wein! Sie lieben dich in Aufrichtigkeit.

Elberfelder 1871 – Hohelied 1,4

Komm, lass uns eilen,
nimm mich mit dir nach Hause,
fass meine Hand!
Du bist mein König!
Deine Zärtlichkeit gibt mir
Freude und Glück.

Rühmen und preisen
will ich stets deine Liebe,
mehr als den Wein!

Mädchen, die schwärmen,
wenn dein Name genannt wird,
schwärmen zu Recht!
Gute Nachricht Bibel  - Hohelied 1:4

Komm, lass uns, so schnell es geht, von hier verschwinden! Wollen wir zu dir gehen, auf deine Bude? Ich geh überall mit dir hin. Du bist der Größte für mich! Ich finde es so genial, dass ausgerechnet ich dich kennen darf, du machst mich glücklich! Dass du mich liebst, ist wie ein Hauptgewinn für mich, denn alle anderen Frauen wollen auch was von dir.

VolxBibel – Hoheslied 1,4

Bild von de.logos.com

Solche Aussagen in der Bibel? Das kann man ja nur „symbolisch“ deuten – oder? Oder sollte es tatsächlich in der „Anleitung für den Menschen“ auch ein Bibelbuch geben, dass sich um Beziehungen und Ehe dreht?

Also zuerst ein typisches Beispiel für „symbolisch“:

Ziehe mich!
Das war der brennende Wunsch der Braut, und es sollte auch der unsere sein. Im Bewusstsein der Schwachheit, die uns inmitten der Welt kennzeichnet, wo wir über so vieles seufzen und uns nach der Befreiung sehnen, darf dieses demütige Gebet beständig zum Herrn aufsteigen: Ziehe mich!
Die Schwierigkeiten des Weges, die Dürre des Ortes und die für unsere Herzen oft niederdrückenden Umstände sind derart, dass unsere Liebe dabei erkaltet und unser Pilgerlauf sich verlangsamt. Dann entsteht zwischen dem Herrn und uns eine Entfernung. Aber in seiner Liebe, Güte und Barmherzigkeit zieht Er uns. Er bleibt auch hierin derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.
Wir werden dir nachlaufen
Der Apostel hatte sich vorgenommen, um den Preis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus geraden Wegs zum Ziel hin zu jagen (Phil 3,14; 1 Korither 9,26). In allen seinen Mühen und Kämpfen vermochte er den Lauf mit Ausharren zu vollenden, weil er seinen Blick auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, gerichtet hielt. Möchten auch wir in dieser Weise dahineilen, so dass wir den Preis erlangen (1 Korither 9,24), wissend, dass die, die auf den HERRN harren, neue Kraft gewinnen und trotz der Hindernisse laufen können, ohne zu ermatten (Jes 40,31).
Dir nach
Jesus, unser Herr, soll der Gegenstand unserer Zuneigungen sein. Dass doch unsere dürstende Seele während der langen Nacht seiner Abwesenheit nur Ihn allein suchte! Seine Rechte hält uns aufrecht; halten wir uns daher an Ihn, um Ihm nachzufolgen, auch in den Leiden. Bald werden wir mit Ihm herrschen. Er führt uns in seine Gemächer der Liebe ein. Da können wir frohlocken und uns an ihm freuen. Da werden wir seine Liebe preisen von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn sein Name ist ein ausgegossenes Salböl.

Halte fest 1962

Manche Übersetzungen gehen davon aus, daß der männliche Sprecher der „Liebhaber“ ist und die weibliche Sprecherin die „Geliebte“. Man hat dann in Hl 5,2.9;6,1.10;8,5.8-9 die weiteren Sprecher als „Freunde“ ausgemacht. Es ist nicht immer ganz leicht zu bestimmen, wer der Sprecher an manchen Stellen ist, und man kann sich daher darüber streiten. Einige Meinungen über die Identität der Sprecher werden in der Übersicht „Sprecher im Hohenlied“ zusammengefaßt.
Das Lied beginnt mit einem Monolog der Geliebten, in dem sie zuerst ihr heftiges Verlangen nach der körperlichen Zuwendung ihres Geliebten (Salomo) zum Ausdruck bringt ( Küsse , Hl 1,2 ). Der unvermittelte Wechsel von der dritten Person ( er , V. 2 a, und sein, V. 2 a. 3-4 b) zur zweiten Person ( dein und dich , V. 2 b. 3-4 a) verwirrt den modernen Leser, war aber in der Liebespoesie im Alten Orient durchaus üblich. Dieser stilistische Kunstgriff verlieh der Poesie einen stark emotionalen Anstrich. Wenn die Geliebte von der Liebe des Geliebten spricht (V. 2 b), hebt sie vor allem auf den körperlichen Ausdruck seiner Liebe ab (das hebr. Wort für „Liebe“ steht im Plural und heißt dODIm . Der Begriff wird auch in Hl 4,10 gebraucht.). Die Aussage deine Liebe ist köstlicher als Wein bedeutet, daß die körperlichen Zärtlichkeiten des Liebhabers erheiternd, erfrischend und die Quelle großer Freude sind (vgl. Hl 1,4 ).
Die Wohlgerüche seiner Salben machten den Liebhaber noch anziehender. Die Erwähnung der Salben brachte sie dazu, seinen Namen mit einer Salbe zu vergleichen. Der Name eines Menschen stand für seinen Charakter oder seinen Ruf (vgl. 2Sam 7,9 ). Wenn also die Geliebte Salomos Namen mit einer Salbe verglich, dann bedeutete das, daß er ein angenehmes Wesen besaß und auf die Geliebte anziehend wirkte. Aus diesem Grund, so sagte die Geliebte, wurden viele von ihm angezogen.
Die Aussage der König (vgl. Hl 1,12;3,9.11;7,6 ) hat mich in seine Kammern gebracht kann auch als Aufforderung oder Bitte übersetzt werden: „Möge mich der König doch in seine Kammern bringen!“ In diesem Sinne brachte die Geliebte ihr Verlangen nach einer intimen Beziehung und nach der Ehe mit dem Liebhaber zum Ausdruck. Das entspricht dem ersten Teil von Hl 1,4 : zieh mich dir nach . Zusammenfassend kann man sagen, daß dieser Monolog zu Beginn das körperliche Verlangen als Charakteristikum der romantischen Liebe darstellt und daß das in richtige Bahnen gelenkte Verlangen gut und nicht teuflisch ist. Ein Ehepartner soll von der Liebe zum anderen Ehepartner (vgl. Sprüche 5,18-19 ), statt von Wein, Drogen oder anderen Menschen „berauscht“ sein. Die Wahl eines Ehepartners sollte allerdings von viel mehr als nur der rein körperlichen Anziehung bestimmt werden. Die Rede der Geliebten macht deutlich, daß das Wesen (der „Name“) eines Menschen bei der Partnerwahl von entscheidender Bedeutung ist.
Die „Freunde“ der Geliebten, die an anderer Stelle die „Töchter Jerusalems“ (V. 5 ; Hl 3,10;5,8.16 ) und die „Töchter Zions“ ( Hl 3,11 ) genannt werden, sprechen in Hl 1,4 b. Es wurden viele Vermutungen angestellt, wer diese „Töchter Jerusalems“ nun eigentlich sind: weibliche Hochzeitsgäste, Hofdamen am Königshof oder Konkubinen des königlichen Harems. Am wahrscheinlichsten ist jedoch, daß damit die weiblichen Einwohner Jerusalems gemeint sind. Diese Stadt wird häufig als die „Mutter“ seiner Bewohner bezeichnet (vgl. Jes 51,18; 60,4; Hes 19,2.10 ).
Der Chorus ist ein literarisches Stilmittel im Hohenlied, wobei die Geliebte und der Liebhaber ihre Gefühle und Gedanken voll zum Ausdruck bringen. Wenn Salomo im Hl 1,4 gepriesen wurde (das du steht im mask. Sing.), dann scheinen die „Töchter“ darin übereinzustimmen, daß das Paar eine schöne Liebesgeschichte erlebte. Im letzten Satz in Vers 4 könnte die Geliebte sprechen oder vielleicht sogar eher noch die Freunde.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In Sprüche sieben warnt Salomo seinen Sohn davor, einer Prostituierten nachzugeben. In diesem Zusammenhang muss sich das Wort auf sexuelle Aktivität beziehen. In Sprüche sieben wird sexuelle Aktivität jedoch missbraucht und ist daher in diesem Fall sündig. Aber im Hohelied Salomos wird die sexuelle Liebe richtig verwendet, wie Gott es beabsichtigt hatte. Denn Sex selbst ist keine Sünde, sondern kann auf sündige Weise und für sündige Zwecke verwendet werden.

Als ich nun an dir vorbeiging und dich ansah, siehe, deine Zeit war die Zeit der Liebe. und ich breitete meinen Rock über dich aus und bedeckte deine Blöße. Ja, ich schwur dir und ging einen Bund mit dir ein, spricht der Herr, Jehova, und du wirst mein. (Hesekiel 16: 8).

Wie der Kontext deutlich macht, ist auch dies ein Hinweis auf sexuelle Liebe. In dieser Passage wird sexuelle Liebe in einem positiven Licht gesehen, während sie in der nächsten in der negativen Seite gesehen wird:

Und die Babylonier kamen zu ihr ins Bett der Liebe, und sie beschmutzten sie mit ihrer Hurerei, und sie wurde mit ihnen verschmutzt, und ihre Seele wurde von ihnen entfremdet. (Hesekiel 23:17).

Daher ist sowohl aus der Wurzel als auch aus dem Gebrauch klar, dass sich dieses Wort dod auf sexuelle Liebe bezieht und dass es sowohl im guten als auch im bösen Sinne verwendet wird. Im Hohelied Salomos wird es nur im guten Sinne verwendet.
Daher ist Shulamits Eröffnungsrede eine Sehnsucht nach ihrer ersten sexuellen Vereinigung. Während sie sich auf das Hochzeitsfest vorbereitet, sehnt sie sich bereits danach, über das Fest hinauszugehen und sich auf die Brautkammer selbst zu freuen. Daher ist ihr erster Wunsch „Lass ihn mich küssen“ für seine sexuelle Liebe besser als Wein tatsächlich ein Wunsch nach ihrer ersten sexuellen Vereinigung, um die Ehe zu vollenden. Küssen wird hier im Sinne des Vorspiels zur Vorbereitung auf die sexuelle Liebe verwendet.
In Vers drei wird der zweite Grund für das Verlangen angegeben: der Duft und die Qualität seiner Liebe. Beim Bankett wird nicht nur Wein anwesend sein, sondern der gesamte Palast wird mit Parfüm bestreut. Doch der Duft von Salomos Liebe übertrifft den Duft des königlichen Palastes. Tatsächlich werden alle Düfte allein durch den Duft seines Namens übertroffen. Das „ausgegossene Öl“ bezieht sich auf eine Salbe, die, nachdem sie aus ihrem Lager genommen wurde, weit und breit gestreut wird. Für Shulamit ist Salomos Name wie diese Art von Salbe. Angesichts all dessen ist es kein Wunder, dass die Jungfrauen ihn lieben. Das Wort „Jungfrauen“ bezieht sich auf junge Jungfrauen im heiratsfähigen Alter, und zweifellos hatten viele von ihnen die Sehnsucht, Salomos Wahl zu werden, bevor Shulamit schließlich als diejenige ausgewählt wurde.
In Vers 4a drückt Shulamit einen zweiten Wunsch aus: „Zeichne mich.“ Das hebräische Wort impliziert eine sanfte Zeichnung der Liebe zu sich selbst. Es wird in Jeremia 31: 3 so verwendet:

Jehova erschien mir von alters her und sprach: Ja, ich habe dich mit ewiger Liebe geliebt; darum habe ich dich mit liebevoller Güte gezeichnet.

Das gleiche Gefühl des sanften Zeichnens der Liebe findet sich auch in Hosea 11: 4:

Ich zog sie mit Schnüren eines Mannes, mit Bändern der Liebe; und ich war für sie, als diejenigen, die das Joch an ihren Kiefern anheben; und ich legte ihnen Essen vor.

Der zweite Wunsch ist es dann, von der Liebe selbst gezeichnet, gezogen und eingehüllt zu werden. Während der erste Wunsch nach sexueller Liebe war, ist dieser zweite nach dem emotionalen Ausdruck der Liebe, der der sexuellen Liebe ihre Bedeutung gibt. Die Praxis der sexuellen Liebe, abgesehen von der Emotion und dem Willen der Liebe (ahavah), reduziert sie auf Lust. Die richtige sexuelle Liebe in der Schrift ist ein hoher Zustand, der nur im Kontext des gesamten biblischen Liebesbegriffs praktiziert werden kann.
Als Antwort auf die beiden Wünsche kommt der Refrain: „Der König hat mich in seine Kammer gebracht.“
Dies bringt eine Antwort der Töchter Jerusalems, die in 1: 4b gefunden wurden:

Wir werden uns freuen und uns über dich freuen,
Wir werden Ihre Liebe mehr in Erinnerung rufen als Wein.
Aufrichtig lieben sie dich.

Das übersetzte Wort „froh“ bedeutet Verhalten, das Freude zeigt, während das Wort übersetzt „freuen“ bedeutet, freudig und hell zu sein. Der Gegenstand all dieser Freude liegt in den Worten „in dir“. Es drückt das Objekt aus, aufgrund dessen und an wem man Freude hat. So werden die Töchter Jerusalems froh sein und sich über Shulamit freuen; Hier wird es keine Eifersucht geben. Darüber hinaus werden sie sie preisen, was impliziert wird, um „zur Erinnerung zu bringen“. Es soll häufig in Form von Lob zum Gedenken gebracht werden (vgl. Psalm 45:17). So werden sich die Töchter Jerusalems in Shulamits Genuss der sexuellen Liebe mit ihr und wegen ihr freuen.
Im englischen Text kommt das Wort „Liebe“ zweimal vor, im hebräischen Text werden jedoch zwei verschiedene Wörter verwendet. In der Zeile „Wir werden Ihre Liebe mehr in Erinnerung rufen als Wein“ wird Dod verwendet, der sich auf sexuelle Liebe bezieht. Wenn der imaginäre Chor zur engsten Anwesenheit des Königs zugelassen wird, wird er die sexuelle Liebe mehr preisen als den Wein.
In der Zeile „Sie lieben dich aufrichtig“ wird Ahavah verwendet. Die Jungfrauen des Palastes lieben das königliche Paar von rechts. „Richtig“ ist hier keine Gerechtigkeit des Motivs, sondern des Wortes, des Denkens und der Tat.
In den Versen 5–6 spricht Shulamit noch einmal zu den Töchtern Jerusalems:

(5) Ich bin schwarz, aber lieblich,
Töchter Jerusalems;
Wie die Zelte von Kedar,
Wie die Zeltvorhänge Salomos.
(6) Schau mich nicht an
Dass ich schwärzlich bin,
Dass die Sonne mich versengt hat;
Die Söhne meiner Mutter waren empört über mich,
Sie stellten mich als Hüter der Weinberge auf;
Meinen Weinberg, auch meinen, habe ich nicht behalten.

Das Lob, das gerade von den Töchtern Jerusalems ausging, macht Shulamit ihren dunklen Teint bewusst. Shulamit drückt Demut aus, die durch das Erkennen von Schönheit ausgeglichen wird.
Der Ausdruck der Demut beginnt mit „Ich bin schwarz“. Das Wort übersetzt „schwarz“ wird für Haut, Haare und Farbe verwendet, aber niemals für Rasse. Die Idee ist nicht, dass sie von Natur aus schwarz ist, sondern dass sie dunkel wird und wird. Es ist nicht pechschwarz, aber trotzdem tief. Aber die Aussage der Demut ist ausgeglichen mit „aber schön“ oder besser „schön werden“. Somit ist der Ausdruck von Demut ohne Ablehnung.
Dem Kontrast von „Ich bin schwarz … aber lieblich“ folgt ein zweiter Kontrast „Die Zelte von Kedar … die Zeltvorhänge Salomos“. Die „Zelte von Kedar“ antworten auf „Ich bin schwarz“ und beziehen sich auf die schwarzen Zelte der Beduinen. Diese bestanden im Allgemeinen aus schwarzen Ziegenfellen und Haaren. Die „Zeltvorhänge“ antworten auf „aber schön“ und beziehen sich auf Salomos Vergnügungszelt. Das Wort wird für die Seiten eines Zeltes in Jesaja 54: 2, Jeremia 4:20, 10:20, 49:29 und Habakuk 3: 7 verwendet. Es wird von der Stiftshütte in der Wüste in 2. Mose 26–27 und von der Stiftshütte Zion in 2. Samuel 7: 2 und 1. Chronik 17: 1 verwendet.
Shulamit erkennt somit sowohl ihre Mängel als auch ihre Stärken. In Vers 6 erklärt sie, wie sie dazu gekommen ist. Sie sagt, sie sei „schwärzlich“. Dies ist ein etwas anderes Wort als das im vorherigen Vers gefundene und bedeutet das, was hier und da schwarz ist. Ihre Brüder zwangen sie, in den Weinbergen der Familie zu arbeiten, die im Gegensatz zu Obstgärten nur sehr wenig Schatten spenden. So wurde sie von der Sonne an den freiliegenden Körperteilen verbrannt, und dies ist der Grund für ihren Teint. Aber ihr eigener Weinberg, ein Hinweis auf ihre eigene weibliche Schönheit und ihren Charme, behielt sie nicht bei, sondern ließ ihn hier und da auf fleckige Weise schwärzlich werden.
Während sie die Weinberge der Familie gut bewahrte, kümmerte sie sich nicht um ihr eigenes Aussehen. Trotz dieser physischen Erscheinung und trotz des Kontrasts zu den hellhäutigen Palastmädchen verliebte sich Salomo in Shulamit, und er wollte sie.
Diese Tatsache erinnert Shulamit an einen Vorfall während der Werbung. Solomon der König begann, sie als einfachen Hirten zu umwerben, der seine wahre Identität zurückhielt. In 1: 7 erinnert sie sich an ihre erfolglosen Versuche, die Identität des seltsamen Hirten zu entdecken:

Sag mir, du, den meine Seele liebt,
Wo hütest du?
Wo lässt du es mittags ruhen?
Denn warum sollte ich als Verschleierter sein?
Bei den Herden deiner Freunde?

Die Frage ist: „Wo kann ich Sie bei der Arbeit finden?“ Er hatte ihre Liebe gewonnen, aber er schwieg immer noch über sich. Warum sollte sie herumgehen und ihn als verschleierte Frau suchen, die einen Mann sucht und so den falschen Eindruck erweckt? „Verschleierter“ bezieht sich auf die Praxis einer Prostituierten, wie in Genesis 38: 14–15 zu sehen ist. Sie versucht genau zu wissen, wo er zu finden ist, damit es nicht so aussieht, als wäre sie eine Prostituierte, die ziellos herumläuft und nach einer männlichen Gemahlin sucht.
Die Antwort kommt von den Töchtern Jerusalems in 1: 8:

Wenn Sie selbst nicht wissen
Schönste Frau,
Treten Sie auf den Spuren der Herde hervor
Und hüte deine Kinder am Zelt des Hirten.

Schließlich wird die wahre Identität des Hirten offenbart. Nachdem sie herausgefunden hat, dass es Salomo war, muss sie entscheiden, ob sie Salomo heiraten will oder nicht und seinen Schritten zu seinem Zelt folgen, das jetzt offensichtlich der königliche Palast in Jerusalem ist. Es ist ein Konflikt, der gelöst werden muss. Mit dieser Anweisung und Ermahnung der Töchter Jerusalems endet die erste Überlegung.

Fruchtenbaum – Biblisches Liebesspiel: ein Studium des Liedes Salomos

Ziehe mich: lass uns dir nachlaufen.
Der Imperativ ziehe mich und der Kohortativ lass uns dir nachlaufen unterstreichen, dass Sulamith es kaum noch aushält, auf Salomo zu verzichten. Sie will mit ihm allein sein. Und sie sagt es ihm!
Die ungewöhnliche Formulierung lass uns dir nachlaufen rührt daher, dass die Frau in Liebesgedichten aus Mesopotamien von sich selbst in der ersten Person Plural sprechen kann40. Außerdem gibt es in Liebesgedichten des Nahen Ostens den „ekstatischen Plural“. Die liebestrunkene Person spricht von sich selbst in der Mehrzahl. Sie sagt also lass uns, meint aber „lass mich“.

Der König hat mich in seine Gemächer geführt: wir wollen jauchzen und deiner uns freuen, wollen deine Liebe preisen mehr als Wein!
Mit Begriffen, die sonst für die Freude an Gottes Rettung verwendet werden (Jesaja 25,9: „jauchzen und uns freuen“), beschreibt Sulamith ihre Begeisterung für Salomo. Sie genießt ihn nicht nur ein bisschen, sondern ganz und gar. Wenn sie sagt: wir wollen frohlocken und uns deiner freuen, müssen wir lesen: ich will frohlocken und mich deiner freuen (ekstatischer Plural).
Frage 12 (an Ehefrauen): Wie hat sich deine Begeisterung für die Liebe deines Mannes in den letzten Jahren entwickelt? Wie deutlich gibst du ihm zu verstehen, dass du mit ihm allein sein willst und diese Zweisamkeit wirklich sehr genießt?
Männer brauchen das Lob ihrer Frauen! Vielleicht werden Frauen nie begreifen, wie sehr Männer nach Anerkennung, Respekt und Wertschätzung (Epheser 5,33) hungern. Eine Frau, die Sulamiths Verhalten hier imitiert, verliert nie das Herz ihres Mannes. Eine Frau, die sich an der Liebe ihres Mannes freut und zum Ausdruck bringt, wie begehrenswert und wunderbar sie ihn als Mann findet, ist der Traum eines jeden Mannes43. Dieses Prinzip lässt sich über den Ehemann hinaus auf alle Männer ausdehnen. Lobe einen Mann und du tust ihm Gutes. Zeige ihm Respekt und Anerkennung und du wirst ihn zum Freund gewinnen44.

Sie lieben dich in Aufrichtigkeit.
Mit sie meint Sulamith die Mädchen aus Vers 3. Wenn diese Teenies ihren Mann lieben, dann tun sie das Richtige. Sulamith kann das ohne Angst sagen, weil sie alle Nebenbuhlerinnen mit Leichtigkeit aussticht. Einer hingegebenen Ehefrau, die ihren Mann kennt, begehrt und lobt, kann keine Frau das Wasser reichen. Erst wenn ein Mann merkt, dass er nach den Kindern nur noch Nummer zwei ist, wenn die sexuelle Seite der ehelichen Beziehung in Routine erstarrt oder wenn seine Sekretärin ihm mehr Bewunderung entgegenbringt als seine eigene Frau, dann fängt er an, sich umzuschauen.

Quelle: K.Fischer

Dem Schöpfer ist kein Bereich unseres Lebens „unwichtig“. Deshalb hat er in seine „Anleitung fürs Leben“ auch ein Buch hineingepackt, dass sich um Ehe und Liebe dreht! Die Erklärungen, die K.Fischer dazu ins Internet gestellt hat, sind für jeden Menschen eine Ermunterung.

„Du musst Respekt vor Gott haben und alles das tun, was er gesagt hat!“

Das Endergebnis des Ganzen laßt uns hören (O. Das Endergebnis, nachdem alles vernommen, ist) :Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch (O. denn das soll jeder Mensch.)

Elberfelder 1871 – Kohelet 12,13

Als Ergebnis dieser ganzen Gedanken will ich dir Folgendes mitgeben: Bring Gott Achtung entgegen und tu das, was er in seinen Geboten fordert! Das gilt für jeden Menschen.
Neues Leben – Bibel 2006 – Koh 12,13

Fassen wir alles zusammen, so kommen wir zu dem Ergebnis: Nimm Gott ernst und befolge seine Gebote! Das ist alles, worauf es für den Menschen ankommt.

Gute Nachricht Bibel – Prediger 12,13

Bild von de.logos.com

Das Buch schließt ( Laßt uns die Hauptsumme aller Lehre hören ) mit der ausdrücklichen Empfehlung: Fürchte Gott und halte seine Gebote . Diese Worte wurden nicht, wie vielfach behauptet wird, von einem anderen Autor angefügt, sondern sie sind die Quintessenz dessen, was im Predigerbuch mehrfach in weniger direkter Form empfohlen wurde: daß der Mensch den Herrn fürchten und ein gottgefälliges Leben führen solle (vgl. den Kommentar zu Pred 2,24-26;7,15-18;11,9-10;12,1 ). Nun bringt Salomo zum Ausdruck, daß diese Ehrfurcht vor Gott und der Gehorsam ihm gegenüber die Pflicht eines jeden Menschen sind.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Botschaft des Predigers ist in zwei Punkten zusammengefasst, die die Größe Gottes und das Wort Gottes betreffen. Das Hebräische betont die Worte Gott und Gebote. Die Furcht vor Gott ist die Verwirklichung seiner unveränderlichen Kraft und Gerechtigkeit (3:14). Es befreit von Bosheit und Selbstgerechtigkeit (7:18) und führt zu einem Hass auf die Sünde (5: 6f.; 8: 12f.). Wenn es der „Anfang der Weisheit“ ist (Ps. 111: 10; Prov. 1: 7; 9:10), ist es auch das Ende, die Schlussfolgerung; Kein Fortschritt im Leben des Gläubigen lässt ihn zurück. Auch das Zeugnis des Neuen Testaments ist nicht anders (vgl. 2 Kor 7,1) .7
Der Leser wird aufgefordert, seine Gebote zu halten. Die Reihenfolge der beiden Punkte (Angst… behalten) ist signifikant. Verhalten ergibt sich aus Anbetung. Eine Kenntnis von Gott führt zu Gehorsam; nicht umgekehrt. Dies ist der einzige Ort in Prediger, an dem die Gebote Gottes erwähnt werden. Der Hauptteil des Buches hat einfach zwei alternative Ansichten des Lebens einander gegenübergestellt, und das Leben des Glaubens wurde gelobt. Jetzt wird im Nachwort fast nebenbei darauf hingewiesen, dass ein solches Leben Auswirkungen haben wird. Es darf nicht auf das mosaische Gesetz beschränkt sein. Es bezieht sich auf alles, was als Gottes Wille bekannt ist. Der letzte Satz lautet wörtlich: „Denn das ist der ganze Mann.“ Anderswo in Prediger ist der „ganze Mann“ jedoch eine hebräische Redewendung für „jeden Mann“ (vgl. 3:13; 5:19). . Der Sinn lautet daher „Dies gilt für alle“.

Tyndale – Prediger: Eine Einführung und ein Kommentar

Hier ist die endgültige Schlussfolgerung. Shlomos letzter Rat ist, „Gott zu fürchten und seine Mizwot zu halten“ (Gebote), weil Gott schließlich jede Tat beurteilen wird, „einschließlich jedes Geheimnisses“. „Jedes Geheimnis“ beinhaltet nicht vorsätzliche Übertretungen (Raschi), von denen man nichts weiß (Ibn Ezra), und solche, die privat begangen werden oder die verborgen sind (Ralbag). Die Menschheit muss vor einem heiligen und gerechten Gott Rechenschaft ablegen. Ein Midrasch übersetzt, dass das Ende des Verhaltens des Menschen darin besteht, dass es seine Taten verkündet: Dieser lebte kurz vor ADONAI, und dieser war gottesfürchtig. Shlomo beobachtet daher die vielen Möglichkeiten, wie Sinnlosigkeit erlebt werden kann. Er betont, dass eine Person den gesamten Sinn des Lebens nicht entdecken konnte. In Anbetracht dieser Wahrheit rät er nicht zu Pessimismus oder Angst. Er bekräftigt vielmehr, dass das Leben ein gutes Geschenk Gottes ist und es Vorteile (mit Einschränkungen) für die Person gibt, die weise lebt. Am wichtigsten ist, dass er seinem Publikum rät, ADONAI aufrichtig zu verfolgen (5: 1–7; 12: 1–7) und ihn und seine guten Gaben zu genießen (2:24; 3: 12–13, 22; 5: 18–20) ; 8:15; 9: 7; 11: 7–10).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Wenn ihr irgendwas macht, dann tut es für Gott und nicht für Menschen

Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisset, daß ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet; ihr dienet dem Herrn Christus. Denn wer unrecht tut, wird das Unrecht empfangen, das er getan hat; und da ist kein Ansehen der Person.

Elberfelder Bibel 1905 – Kol 3,23–25

Wenn ihr irgendwas macht, dann tut es für Gott und nicht für Menschen. Ihr werdet von Gott eine fette Bezahlung dafür bekommen, nämlich das Erbe, das er versprochen hat ─ nur damit ihr Bescheid wisst! Gebt alles für Jesus Christus! Wer Mist baut, wird dementsprechend eine Rechnung präsentiert bekommen. Total egal, was für ein toller Typ er jetzt gerade ist.

VolxBibel – Kol 3,23–25

Arbeitet an allem, was ihr tut, mit ganzer Seele, als wäre es für Jehova und nicht für Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von Jehova das Erbe als Lohn bekommen werdet. Dient als Sklaven für den Herrn, Christus. Wer unrecht tut, wird bestimmt zurückbekommen, was er für sein Unrecht verdient. Da gibt es keine Parteilichkeit.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Kolosser 3,23–25

Und alles, was ihr immer tut, das verrichtet von (Grund der) Seele, als dem Herrn, und nicht den Menschen; indem ihr wisset, daß ihr von dem Herrn empfangen werdet die Vergeltung des Erbes; denn dem Herrn Christo dienet ihr. Wer aber unrecht tut, wird davontragen, was er unrecht getan hat; und ist kein Ansehen der Person.

Johann Albrecht Bengel – Kolosser 3,23–25

Denkt bei allem daran, dass ihr letztlich für ihn und nicht für die Menschen arbeitet. Als Lohn dafür wird er euch das Erbe geben, das er versprochen hat. Das wisst ihr ja. Denn Jesus Christus ist euer wahrer Herr! Wer allerdings Unrecht tut, wird auch dafür den entsprechenden Lohn bekommen. Gott beurteilt alle Menschen gleich, egal welches Ansehen sie genießen.

Hoffnung für Alle – Kol 3,23–25

Worin auch immer eure Arbeit besteht – tut sie mit ganzer Hingabe, denn ´letztlichdient ihr nicht Menschen, sondern dem Herrn. Ihr könnt sicher sein, dass ihr von ihm einen Lohn bekommt – das Erbe, ´das er im Himmel für euch bereithält. Darum dient ihmc, Christus, dem Herrn! Denn auch der, der Unrecht tut, wird einen Lohn empfangen – den Lohn für sein Unrecht. Gott ist ein unbestechlicher Richter.

Neue Genfer Übersetzung_2013 – Kol 3,23–25

Kol 3,23 ὃ ἐάν = ὃ ἄν was auch immer od. alles, was (A132; 371). ποιῆτε Konj. ποιέω. ἐκ ψυχῆς von Herzen, gern (B ψυχή 1bγ). ἐργάζεσθε Imp. Kol 3,24 εἰδότες Pf. (m. präs. Bdtg.) Ptz. οἶδα, kaus. ἀπο-λήμψεσθε Fut. Med. -λαμβάνω152 empfangen, erhalten. ἀντ-από-δοσις8 Vergeltung, Lohn. κληρο-νομία (das) Erbe, Erbteil; Besitz, Eigentum; wohl gen. epexegeticus (A163) Vergeltung, die im Erbteil besteht (B 3). δουλεύετε Imp. δουλεύω dienen. Kol 3,25 ἀ-δικῶν Ptz. ἀ-δικέω Unrecht tun; subst. κομίσεται Fut. Med. κομίζω (vgl. A3391ff) herbeibringen; Med. davontragen, erhalten (hier die Strafe für das). ἠ-δίκησεν Aor. ἔστιν betont m. der Bdtg. da sein, vorhanden sein (H-S § 125b); οὐκ ἔστιν es gibt nicht. προσωπο-λημψία (< πρόσωπον + λαμβάνω) Parteilichkeit, Ansehen der Person.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Die Sklaven werden von Paulus ermahnt, ihren irdischen Herren … (gehorsam) zu sein (das gleiche Wort wird in V. 20 im Zusammenhang mit den Kindern verwendet). „Irdisch“ heißt im Griechischen wörtlich „nach dem Fleisch“; nur Christus ist der Herr über den Geist der gläubigen Sklaven. Sie sollen in Einfalt des Herzens gehorchen, und nicht nur, wenn sie unter der Kontrolle ihrer Herren stehen oder um den Menschen zu gefallen. Vielmehr sollen sie ihren Aufgaben in der Furcht des Herrn nachkommen. Ein Arbeiten im Bewußtsein von Gottes Wesen und Gegenwart verleiht auch der Arbeit von Sklaven eine eigene Würde. Die Sklaven sollen alles, was sie tun (vgl. V. 17), von Herzen tun (wörtlich „mit ganzer Seele“, nicht nur mit vorgetäuschtem Eifer), und sie sollen es dem Herrn tun, und nicht den Menschen. Obwohl die Sklaverei mit Sicherheit kein wünschenswerter Zustand war, sah die Lehre des Paulus keine Veränderung dieser – oder auch anderer – sozialer Institutionen vor (vgl. 1Kor 7,17-24 ). Die Anweisungen, die er in Kolosser 3,22 – 25 in bezug auf die christlichen Sklaven gibt, ließen sich für unsere heutigen Verhältnisse auf christliche Arbeiter und Angestellte übertragen. Wenn alle Christen ihren Arbeitgebern mit wirklichem Engagement und im Gefühl ihrer Verantwortung vor Gott dienen würden, würden Qualität und Produktivität sicherlich dramatisch ansteigen. Im Grunde dienen Christen immer dem Herrn Christus. (Das ist die einzige Stelle im Neuen Testament, in der der Begriff „der Herr Christus“ gebraucht wird.) Denn schließlich kommt der letzte „Zahltag“ (das Erbe als Lohn) von dem Herrn (vgl. 2Kor 5,10). Er wird ohne Ansehen der Person (vgl. Röm 2,11; Eph 6,9), d. h. völlig gerecht, richten und den Übeltätern ihre Vergehen heimzahlen, denen, die ihm gedient haben, aber ihren Lohn geben.
In diesen Versen ( Kol 3,22-25 ) äußert sich Paulus mehrfach zu den Motiven, Einstellungen und zum Lebenswandel christlicher Sklaven. Die Ausführlichkeit dieser Unterweisungen war etwas Besonderes in einer von der Kluft zwischen Herren und Sklaven gekennzeichneten Gesellschaft

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Auch für den christlichen Sklaven ist allein und ganz allein »der Herr«, Christus, das entscheidende Gegenüber. »Alles, was ihr tut«, jede Arbeit – das mögen geringe, schmutzige, verachtete oder große, ehrenvolle Arbeiten sein – »das tut als dem Herrn«, das »wirkt« (so wörtlich) »als dem Herrn«, in der Verantwortung vor ihm, in der Kraft aus ihm und aus der Freude in ihm. Die Arbeit (hier ist die tägliche Arbeit gemeint) geschieht für den Christus und für Menschen zuerst. Das gibt jeder Arbeit tiefste Würde und Sinn und innerste Befriedigung. Das wird durch den Ausdruck »von Herzen« (wörtlich »von der Seele«, im Sinne von »gern und mit ganzem Einsatz«) unterstrichen. Unter dieser Leitlinie, bei solcher Ausrichtung ist selbst ein Sklave ein »königlich Freier«, ein Knecht des Königs Jesu Christi, und darin ist auch sein irdischer Stand geheiligt und für den Christus brauchbar.

Kol 3,24:

»denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet. Ihr dient dem Herrn Christus!«

»Dem Herrn Christus dient ihr!« wörtlich (»sklavt ihr«). Das ist die Perspektive des christlichen Sklaven. Das ist weit über dem, was als Menschenrechte und Menschenwürde auch und gerade eines Sklaven vorgebracht wird. Das ist höchster Wert gerade eines als »wertlos« Verachteten. Er dient dem Christus in dem Wissen, dass auch sein Herr ihm den Lohn geben wird. Daneben verblasst aller irdische Lohn, auch alle irdische Benachteiligung: Es ist der Christuslohn, »das Erbe« (wörtlich »die Gegengabe des Erbes«). Die christliche, treue und gehorsame Arbeit des Sklaven findet reiche Gegengabe durch Christus. »Erbe« meint die ganze Herrlichkeit und Heilsgabe in Gottes Reich. Was auf Erden fast undenkbar ist, dass ein Sklave seinen Herrn beerbt, das ist doch die Zusage und Wirklichkeit des Sklaven, der »in Christus« arbeitet: Er ist Miterbe Christi, hat vollen Anteil an der Herrlichkeit und dem Heil Gottes.

Kol 3,25:

»Denn wer unrecht tut, der wird empfangen, was er unrecht getan hat; und es gilt kein Ansehen der Person.«

Diese Heils – und Herrlichkeitszukunft hat hier und jetzt schon Auswirkungen. Paulus vertröstet nicht, sondern erfüllt die Arbeit hier und jetzt mit Freude und Eifer. Der Blick auf das Ziel spornt an und macht gerade nicht träge und faul. Der Apostel ermuntert gerade den Sklaven, gibt ihm die volle Würde und den tiefsten Sinn. Deshalb kann er auch mahnen: »Wer unrecht tut, der wird empfangen, was er unrecht getan hat«. »Unrecht tun» ist alles, was andere schädigt. So schreibt Paulus auch ganz nüchtern an Philemon, dass er selbst, Paulus, es wiedergutmachen will, wenn Onesimus seinen Herrn geschädigt hat (vgl. Phim 1,18). »Er wird empfangen« (wörtlich »mit sich davon tragen«) zeigt auf die Stunde, wenn auch der christliche Sklave vor dem Preisrichterstuhl Christi stehen wird, »damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse« (2Kor 5,10). Das ist sehr wichtig: Unsere Arbeit hier, selbst die des Sklaven, hat höchste Bedeutung vor den Augen Christi. Er wird Lohn geben, nicht Verdienstlohn, sondern Gnadenlohn. Dort wird auch der Sklave ganz aufgedeckt sein, in den Antrieben und Motiven seiner Arbeit. War sie für den Christus und so für die Menschen Zeugnis eines Lebens mit Christus? Oder war es schädigende, ungerechte Arbeit, die andere sogar vom Christus fernhielt? Wie kann einer, der schon in seiner täglichen Arbeit Anlass zum Ärger gibt und Schaden anrichtet, noch seinen Herrn glaubwürdig bezeugen? Die Vergeltung von solchem »Unrecht« wird vor dem Thron Christi Minderung von Lohn sein (vgl. 1Kor 3,12-15; 4,5).

Christus ist nicht parteiisch, »nicht ist Ansehen der Person«. Auch der Sklave kann sich vor seinem Herrn nicht mit seinem niederen Stand, mit seiner gedruckten Lage, mit Armut, Ungerechtigkeit oder Unterdrückung entschuldigen, die sein unrechtes Tun doch verständlich macht, genauso wenig, wie ein »Herr« das kann. Nicht die Umstände und Zustände eines Lebens sind vor Gott wichtig, sondern ob das Herz echt ist, ob einer in Christus lebt und das auch auslebt.

Gerhardt Maier – Edition C

Die Stellung der Arbeitnehmer
Der Status des Angestellten in der heutigen Zeit, dessen Pflichten und Rechte in einem Arbeitsvertrag festgelegt sind, findet in der Bibel kein Beispiel, das ihm genau entspricht. Doch die Anweisungen, die den damaligen Sklaven erteilt wurden, geben uns grundsätzliche Belehrungen, die wir durchaus anwenden können. Der Apostel Paulus greift dieses Thema an vier Stellen auf (Eph 6,5-8; Kol 3,22-25; 1 Timotheus 6,1.2; Tit 2,9.10). Der Apostel Petrus spricht an einer Stelle darüber (1 Petrus 2,18-20). Die herausragenden Punkte dieser Belehrungen sind folgende:
• die Ermahnung zum Gehorsam, zur Treue und zur Ehrlichkeit;
• die Notwendigkeit, gut zu arbeiten – sowohl in Anwesenheit als auch in Abwesenheit des Vorgesetzten;
• die Sorgfalt, so zu handeln, dass die christliche Lehre nicht verlästert, sondern geziert wird;
• die Ermutigung an die Sklaven, dass sie ihren Dienst für ihre Herren eigentlich für den Herrn Jesus tun und von Ihm einmal dafür belohnt werden.
Für einen Angestellten in der heutigen Zeit ist der Auftrag, seine Arbeit treu zu verrichten, vielleicht noch wichtiger als für die damaligen Sklaven, weil seine Anstellung auf einem Vertrag basiert, den er selbst unterschrieben hat. Darin hat er sich verpflichtet, seine Arbeitszeit für das Unternehmen einzusetzen, das ihm den Lohn zahlt. Er kann diese Zeit nicht einfach für andere Tätigkeiten nutzen – auch nicht zum Beten, Bibellesen oder zum evangelistischen Zeugnis.
Das Prinzip «Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen» betrifft selbstverständlich auch die Diener und Angestellten. Wenn ein Vorgesetzter von seinem gläubigen Mitarbeiter etwas verlangt, das dieser mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, so ist es richtig, die Ausführung dieses Auftrags zu verweigern. Viele Christen sind schon in der schwierigen Lage gewesen, dass ihr Chef von ihnen verlangt hat, zu lügen oder etwas zu tun, das nicht recht ist. Die Treue zu Gott hat ihnen die Energie verliehen, das Verlangte zu verweigern und es dem betroffenen Vorgesetzten offen zu sagen. Ein solches Verhalten kann den Angestellten in eine sehr schwierige Situation bringen und ihm schwerwiegende Unannehmlichkeiten bereiten – vielleicht den Verlust der Arbeitsstelle. Aber das Wort ermutigt uns, solche Folgen in Unterordnung unter den Herrn und mit Freude auf uns zu nehmen (1 Petrus 2,19.20; 3,14.17; 4,16.19).
Bevor der Christ einen Arbeitsvertrag unterschreibt, sollte er deshalb sorgfältig prüfen, ob die vorgegebenen beruflichen Verpflichtungen mit der Treue zu Gott vereinbar sind. Wenn es sich zum Beispiel um einen Lehrberuf handelt, stellen sich folgende Fragen: Bin ich verpflichtet, meinen Schülern Lehren oder Theorien zu vermitteln, die im Widerspruch zur biblischen Wahrheit sind? Wird mir die Möglichkeit geboten, mich von solchen Dingen klar zu distanzieren?
In solchen Fragen wollen wir uns ernsthaft vor Gott prüfen und Ihn fragen, was sein Gedanke und sein Wille für uns ist. Lasst uns so handeln, dass wir vor Gott und Menschen ein gutes Gewissen haben können (Apg 24,16). Junge Leute sollten dies schon bei der Wahl ihrer beruflichen Laufbahn sorgfältig überdenken.

Halte fest

Hier stellt sich die Frage: sollte ein Christ überhaupt arbeiten? Oder genügt es, wenn er sich ganz auf Gott konzentriert? Sagt die Bibel auch dazu etwas? Lies einen netten Artikel hier Der Christ und die Arbeit .

3,23 »Was« auch immer getan wird, es sollte »von Herzen« (wörtlich »aus der Seele«) »als dem Herrn und nicht den Menschen« getan werden. In jeder Form des christlichen Dienstes wie auch in jedem Lebensbereich gibt es viele Aufgaben, die Menschen widerwärtig finden. Wir brauchen kaum zu sagen, dass wir solchen Arbeiten lieber aus dem Weg gehen. Doch dieser Vers lehrt uns die wichtige Lektion, dass der niedrigste Dienst verherrlicht und auf eine höhere Ebene gehoben werden kann, wenn wir ihn für den Herrn tun. In diesem Sinne gibt es keinen Unterschied zwischen säkularer und christlicher Arbeit. Alles ist heilig. Im Himmel werden wir nicht dafür belohnt, dass man unseren Dienst gesehen hat oder wir besonders erfolgreich gewesen wären. Auch zählen dann nicht unsere Talente oder Gelegenheiten, sondern unsere Treue und Hingabe. So wird es auch unscheinbaren Menschen eines Tages sehr gut ergehen, wenn sie ihre Pflichten treu als dem Herrn getan haben. Zwei Mottos werden gerne über die Küchenspüle gehängt: »Nicht irgendwie, sondern triumphierend«, und: »Hier dient man Gott dreimal täglich«.
3,24 Der »Herr« ist jetzt dabei, die Bücher zu führen. Dabei erregt alles, was für ihn getan wird, seine Aufmerksamkeit. »Die Freundlichkeit Gottes wird die Freundlichkeit der Menschen vergelten.« Diejenigen, die wenig irdisches Erbe haben, werden »das Erbe« des Himmels empfangen. Wir sollten uns daran erinnern, wenn wir das nächste Mal etwas tun müssen, das wir nicht gerne tun, sei es in der Gemeinde, zu Hause oder am Arbeitsplatz. Es ist ein Zeugnis für Christus, es klaglos zu erledigen, und zwar auf die bestmögliche Weise.
3,25 Paulus sagt in Vers 25 nicht ausdrücklich, wen er meint. Vielleicht würden wir am ehesten an einen ungerechten Herrn denken, der seine Sklaven unterdrückt. Vielleicht ist ein gläubiger Diener müde geworden, seinen ungerechten Forderungen zu gehorchen. »Kümmere dich nicht darum«, sagt Paulus, »denn der Herr weiß alles darüber, und er wird auch die Ungerechtigkeiten, die du ertragen musst, in seine Hand nehmen.«
Doch obwohl dies auch die Herren einschließen könnte, ist es in erster Linie an die Sklaven gerichtet. Nachlässiger Dienst, Betrug, Faulenzerei und andere Formen der Unehrlichkeit werden nicht unbemerkt bleiben. »Da ist kein Ansehen der Person« vor Gott. Er ist der Herr aller, und die Unterschiede unter den Menschen bedeuten ihm nichts. Wenn Sklaven ihre Herrn berauben (wie es Onesimus wohl getan hat), dann werden sie darüber dem Herrn im Himmel Rechenschaft ablegen müssen.

MacDonald_2018 – Kommentar zum Neuen Testament

Es kann kein richtiges Wachstum in einem Glaubenden geben, bis sein erhöhtes Ich vom Thron heruntersteigt und Christus auf den Thron läßt. Die Wurzel der Krankheit, an der viele Gläubige und Gemeinden leiden, ist mangelhafte Hingabe an Gott. Der Herr spricht: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz“ (Spr 23,26). Das ist ausschlaggebend in unserem Leben. Hier muss Christus der Herr sein. Das ist die Schlüsselstelle im Wachstum als Christ, unentbehrlich für ein Leben in der Fülle Gottes.

Vor langer Zeit behauptete der größte Feind des Menschen, dass uns Gott, indem er Seinen Willen vor den unseren stellt, uns das Beste vorenthält (1Mo 3,5). Generationen haben einen schrecklichen Preis bezahlt, weil ein Mensch diese Verleumdung dessen, der uns mit ewiger Liebe liebt, glaubte. Unsere Zukunft hängt davon ab, ob wir glauben, dass Unterwerfung unter Gottes Willen, die Herrschaft Christi, die Regierung des Ewigen grundlegend für unser ewiges Wohl ist.

Jean Gibson – Training im Christentum


Deshalb – egal was du tust – tue es NICHT für Menschen! Nicht für eine Kirche, nicht für DICH ( denn du bist ja auch ein Mensch) – sondern allein im Blick auf Gott! Und wenn du so handelst. wirst du automatisch bestimmte Dinge nicht tun! Wie zum Beispiel gegen eine Entscheidung deiner Regierung zu protestieren 😉

„Lasst uns daher nicht müde werden, Gutes zu tun.“

Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.

Elberfelder Bibel 1905 – Galater 6,9

Lasst uns daher nicht müde werden, Gutes zu tun. Zur rechten Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht entmutigt die Hände in den Schoß legen.

Greber NT – 1936 – Gal 6,9–10

Lasst uns daher nicht müde werden, das zu tun, was gut und richtig ist. Denn wenn wir nicht aufgeben, werden wir zu der ´von Gott` bestimmten Zeit die Ernte einbringen.

Neue Genfer Übersetzung – Gal 6,9

Darum will ich euch echt anfeuern, weiter Sachen zu machen, die Gott geil findet! Gebt nicht auf, irgendwann werdet ihr dafür fett absahnen, versprochen!

VolxBibel – Gal 6,9

πλανᾶσθε Imp. Pass. πλανάω (< πλάνη Irrtum) in die Irre führen; übertr. irreführen, verführen, betrügen; Pass. in die Irre gehen, sich irren, sich täuschen (B 2cγ). μυκτηρίζεται Pass. μυκτηρίζω verspotten, verächtlich behandeln; Pass. sich verspotten lassen. ὃ ἐάν = ὃ ἄν was (immer) (A132; 371). σπείρῃ Konj. od. Aor. Konj. σπείρω. θερίσει Fut. θερίζω (vgl. A3391ff) ernten.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Diese Verse führen die Ermahnung aus Vers 6 noch weiter aus. Zunächst warnt Paulus seine Leser: „Gott läßt sich nicht spotten!“ Niemand kann sich über Gott erheben (myktErizetai, wörtlich: „die Nase rümpfen über“), dessen Regel, „Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“ unaufhebbar ist. Jeder hat es selbst in der Hand, was er ernten wird. Wer auf sein Fleisch sät, d. h. wer all sein Geld fürseine fleischlichen Begierden ausgibt, dessen Ernte wird vergehen. Wer dagegen seinen Besitz für das Werk des Herrn einsetzt, d. h. wer aber auf den Geist sät und auf diese Weise sein eigenes geistliches Wachstum voranbringt, der erntet für die Ewigkeit. Diese Aussage läßt durchaus auch eine breitere Auslegung zu, doch vom Kontext her liegt auf der Hand, daß Paulus sich hier in erster Linie auf das Problem der finanziellen Unterstützung der christlichen Mitarbeiter in den galatischen Gemeinden bezog.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Gefahr dieser Versuchung des Geizes unterstreicht Paulus sehr dringlich. Er warnt vor jedem Selbstbetrug, wie wenn der Umgang mit materiellen Gütern nur eigene Sache wäre. »Irret euch nicht«, auch in diesem Punkt unseres christlichen Lebens ist Gott der Bestimmende. »Gott lässt sich nicht spotten«, wörtlich meint das: Hier kannst du nicht »die Nase rümpfen«, eine hochmütig abweisende Geste, mit der Gottes Bestimmungsrecht beiseite geschoben wird. Wo Gottes Geist einen Menschen ergreift, da will er ihn ganz umgestalten und erfassen. Dan gibt es keine ausgesparten Gebiete. Auch die Güter dieser Welt werden in die geistgetriebene Haltung mithineingenommen. Es gilt in dem einfachen Bild: »Was der Mensch sät, das wird er ernten.« Der Geiz ist Saat auf das Eigene, dann wird auch die Ernte so sein. Es wird mir nichts erwachsen aus solchem Geiz, im Gegenteil, ich werde hineinverstrickt in meine eigenen Ängste und Befürchtungen, in meinen Egoismus und in meine Lieblosigkeit. Daraus kann nur Angst, Furcht, Selbsttäuschung und Kälte entstehen. Das ist die Ernte des Geizes.

Es ist »Saat auf das eigene Fleisch«. Das Bild von Saat und Ernte wird auf das Entweder – Oder von Fleisch und Geist angewandt. »Wer auf sein Fleisch sät«, und das geschieht überall dort, wo der Mensch auf das Seine bedacht ist und sich der Antriebskraft der geistgewirkten Frucht »Liebe« verschließt, der »wird auch von dem Fleisch das Verderben ernten«. »Verderben« steht hier in dem Sinn der »Vergänglichkeit«, des »Unterganges«, im ewigen Tod. Mit »ernten« ist also das letzte Urteil Gottes gemeint und das lautet für den Menschen, in seiner fleischlichen Art, auf Tod (vgl. Röm 6,20-23). Wer aber »auf den Geist sät«, wer sich dem Antrieb der Liebe öffnet und hingibt, »der wird aus dem Geiste das ewige Leben ernten«.

Das ist unsere »Würde« als Menschen. Gott lässt uns säen. Wir sind nicht wie Marionetten an Drähten gezogen. Es besteht aber ein Zusammenhang zwischen Saat und Ernte. Die Folgen, die Früchte unseres Tuns werden wir auch ernten. Dieses bitter ernste Verhältnis gilt es gerade bei unserem sündigen Tun zu sehen. Oft liegt es auch offen zu Tage. Das »Saufen« und »Fressen« (vgl. Gal 5,21) zerrüttet die Gesundheit. Es gibt zerstörende Linien, Folgen der Sünde durch ganze Generationen (vgl. 2 Mose 20,5). Die Vergebung unserer Sünde nimmt uns nicht automatisch auch aus den Folgen heraus. Wenn das geschieht, ist es eine besondere Gnade Gottes.

Der Apostel redet hier im Zusammenhang mit dem Geist und formuliert dabei dieses Grundgesetz von Saat und Ernte, von Tun und Ergehen. Gerade für den Geiz, der augenfälligsten Wirkung des sündigen Egoismus, gilt deshalb: »Der Geiz ist eine Wurzel alles Übels« (1 Tim 6,10) und ist »Abgötterei« (Kol 3,5).

Gerhardt Maier -Edition C

Paulus beginnt mit einem allgemeinen Grundsatz über den sich die Leser nicht täuschen sollen, denn Gott hat den Geist gegeben, auf dem das Leben zu bauen ist, da der Geist Christus verherrlicht und nur wer den Geist hat ist auch Christ. Daher ist das Fleisch für Gott unbrauchbar und darauf darf man nicht setzen oder vertrauen. Im Bilde von Aussaat und Ernte veranschaulicht Paulus, dass der Mensch in seiner Verantwortlichkeit entweder auf sein sündiges Fleisch setzt, dann aber das Verderben davonträgt, oder sich auf Gottes Geist verlässt, dann das ewige Leben erhält, das er hat, der Christus als Heiland annimmt und damit diesen Geist erhält. Die Aussaatmöglichkeit ist in beiden Hinsichten möglich, entweder setzt der Mensch auf das Fleisch oder den Geist.

P. Streitenberger – Der Galaterbrief

dazu passt dann auch mein Post bei FB gestern nachmittag:

und dann fragen mich die Christen, warum ihre Gebete nicht erhört werden. Wer den Auftrag nicht ausführt, und falschen Zielen hinterher läuft….

„kein Gutes vorenthalten denen …“

Denn Jehova, Gott, ist Sonne und Schild; Gnade und Herrlichkeit wird Jehova geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit (O. Vollkommenheit, Tadellosigkeit) wandeln.
Elberfelder 1871 – Psalm 84,12

Denn Jehova Gott ist Sonne und Schild.
Er schenkt Gunst und Herrlichkeit.
Jehova wird denen nichts Gutes vorenthalten,
die den Weg der Integrität gehen.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Psalm 84,11

Denn Jehova Gott ist Sonne und Schild;
Gunst und Herrlichkeit sind das, was er gibt.
Jehova selbst wird nichts Gutes denen vorenthalten, die in Untadeligkeit wandeln.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Ps 84,11

Denn Sonne ist und Schild Jehovah Gott; Gnade und Herrlichkeit gibt Jehovah. Er wird kein Gut vorenthalten denen, die wandeln in Rechtschaffenheit. Ps 34,11.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Ps 84,12

Sonn‘ und Schild ist Jehova Gott, Gnad‘ und Herrlichkeit schenkt Jehova, versagt kein Gut dem redlich Wandelnden.
de Wette Bibel – Ps 84,12

Bild de.logos.com

Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild. Der Vergleich mit der Sonne hat den Sinn: Wie die Sonne mit ihrem Lichte die Welt belebt, erwärmt, erleuchtet, so werden die Gläubigen durch den Gnadenblick Gottes erquickt; ja sie können überhaupt nur soweit leben und atmen, als der Herr sein Angesicht über ihnen leuchten lässt. Unter dem Schild versteht der Psalmist unser Heil, das sonst unzähligen Gefahren ausgesetzt wäre, nun aber durch den göttlichen Schutz gehütet wird. Denn nicht genug, dass Gott nach seiner Gunst uns das Leben gibt; er tritt auch mit seiner Kraft den vielen Gefahren, die uns drohen, entgegen und beschützt uns. – Das Folgende: der Herr gibt Gnade und Ehre – könnte so gefasst werden: Die, welche Gott in dieser Welt mit seiner Gnade geziert hat, die wird er einst in seinem Reich mit himmlischer Ehre krönen. Doch dünkt mich diese Unterscheidung zu gesucht. Ich halte also die andere Auslegung für besser: Nachdem Gott mit seiner Gnade die Gläubigen umfangen hat, wird er sie zur höchsten Würde erheben und nicht ablassen, sie mit seinen Gaben reichlich zu versorgen. Das bestätigt auch das folgende Versglied: Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. Das heißt: Gottes Bereitwilligkeit zum Wohltun kann nie erschöpft werden und versiegen. Daraus ersehen wir zugleich, dass was sich etwa an Vorzügen bei uns findet, aus der reinen Gnade Gottes herfließt. Dabei wird den Verehrern Gottes noch der besondere Wink gegeben, dass ihr Leben auf Vollkommenheit angelegt sei.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Sie wissen, das Leben und der Dienst in der Fremde sind nicht ohne Gefahr. Die Zukunft birgt weiter Kämpfe und Prüfungen, Härten und Nöte in sich. Sie bleibt innerlich schwanger von Katastrophen und Gerichten, jeder Tag in ihr wird weiterhin mit einem Abend enden. Aber die Gerechten sind nicht ohne Hoffnung, sie wissen sich geborgen durch den Gott, der größer ist als alle Gefahren und Gerichte der Welt. Er bleibt ihnen auch in der Fremde die zinnengekrönte Burg, in die sie fliehen können, der Schild, der sie deckt vor den listigen Angriffen der Feinde. Nur diese Gewissheit konnte dem alttestamentlichen Frommen die Freude am Leben erhalten, das Leben auch in der Fremde lebenswert machen.
Mag der Inhalt und Aufbau des Psalmes anfänglich auch den Gedanken nahelegen, dass es dem frommen Pilger in seiner Sehnsucht doch letzthin nur sehr stark um den äußeren Kultus im Heiligtum zu Jerusalem gehe, so zeigt der Ausklang, dass es nicht der Kultus an sich ist, in dem der Glaube und die Sehnsucht ihre letzte Befriedigung fand. Die gottesdienstlichen Festfeiern zu Zion mit ihren kultischen Formen waren nur das zeitliche Strombett, in welchem dem Glauben die Wasser der Ewigkeit rauschten. Den Kultus musste die Pilgergemeinde in Jerusalem zurücklassen, der Gott der Offenbarung aber, den sie im Kultus neu geschaut und in seiner Gegenwart erlebt hatte, zog mit ihr hinaus in die Fremde. Von Ihm erwartete sie, dass Er ihr auch in der Ferne nicht das Gute, d. h. die Segnungen versagen wird, in denen ihr Heil zu jeder Zeit allein liegen kann.
Noch einmal wendet sich der Lobgesang in einer Anrede an Gott selbst und preist jeden selig, der Ihm vertraut.

Kroeker – Ausgewaehlte Psalmen

Der Schild ist für uns der Schild des Glaubens, des Vertrauens in das, was Gott ist. In der Tat, das ist Glaube. Er hat kein Vertrauen in den Menschen, in das, was wir sind. Ein solches Vertrauen wäre dem Schild Sauls vergleichbar, der zu einer endgültigen Niederlage führt, während der Glaube sein ganzes Vertrauen auf Gott setzt. Vermöchte Satan je Gott anzugreifen? Das einzige, was er zu tun vermag, ist dies, dass er in unsere Herzen Misstrauen gegen Ihn sät. So war es bei unseren ersten Eltern; ein einziger Gedanke des Misstrauens machte aus ihnen eine Beute des Feindes, der sich geschworen hatte, sie zu verderben. Die Pfeile, die der Böse gegen uns sendet, bezwecken, dass wir die Güte und die Macht Gottes bezweifeln. Was Adam im Paradies ins Verderben stürzte, diente auch zum Fall Israels in der Wüste. Das Volk zweifelte an Gott: Wie könnte uns Gott Wasser, Brot und Fleisch zu essen geben? Aber alle feurigen Pfeile des Bösen, die dazu bestimmt sind, in unseren Herzen Misstrauen und Zweifel bezüglich der Liebe und der Treue Gottes zu entfachen, prallen ab an der Zuversicht in Ihn, die der Glaube uns gibt. «Abraham zweifelte nicht an der Verheissung Gottes durch Unglauben, sondern wurde gestärkt im Glauben, Gott die Ehre gebend, und war der vollen Gewissheit, dass er, was er verheissen hatte, auch zu tun vermag» (Röm 4,20.21).
Durch das Wort Gottes wird der Glaube in unsere Herzen gepflanzt; und durch dasselbe Wort wird er auch darin unterhalten.
Beachte ferner, dass das Vertrauen in Gott in dem Mass wächst, wie das Selbstvertrauen abnimmt, und umgekehrt. Unser Vertrauen benötigt einen Gegenstand ausserhalb von uns selbst, eine göttliche Person, mächtig und vollkommen, auf die wir uns unbedingt stützen können. Und das ist es, was wir in Christus besitzen. Der Böse, der uns quälen und unter seine Gewalt bringen will, besitzt feurige Pfeile, die alles verbrennen, was sie berühren. Bei einer einzigen Person aber finden sie keinerlei Angriffsfläche und fallen zur Erde; vor dem Glauben an Christus prallen sie ab und verzehren sich selbst. Die Schlange, die herbeigerufen worden war, um Paulus zu töten, wurde durch eine einfache Bewegung der Hand des Apostels eine Beute des Feuers; seine Macht gegen sie bestand in seinem Glauben.
Möchten wir nie den Schild des Glaubens fallen lassen, das heisst, das unbedingte Vertrauen in das, was Gott ist!

Halte fest

Jehovah verspricht, für uns da zu sein – immer! Laßt uns das Leben derer betrachten, die als Männer des Glaubens bezeichnet werden – und wir werden feststellen, dass ihr Leben nie ohne Probleme war. ABER sie standen IMMER unter Jehovah Schutz! Und zwar nicht, weil sie sich unter „Gottes Volk“ befanden, sondern weil sie ein persönliches und gutes Verhältnis zum Schöpfer pflegten. Dazu gehörte auch, alle Schitte zu tun, die ER von ihnen erwartete.
Was erwartet ER heute von uns? Wie lautet der „große Auftrag“? Und müssen wir selbst für unseren Lebensunterhalt sorgen? Sollten wir uns politisch einmischen? Was sagt DEINE Bibel dazu? Wenn du dich also „tadellos“ an Gottes Wort hälst, dann wird Jehovah für den „Rest“ sorgen.


Ist ein Christ frei so zu handel wie er möchte?

Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes.

Elberfelder Bibel 1905 – 2 Kor 7,1

So groß sind also die Zusagen, die Gott uns gemacht hat, liebe Freunde! Deshalb wollen wir uns von allem fern haltena, was uns in unseren Gedanken und in unserem Tun beschmutzt, und wollen in Ehrfurcht vor Gott ein durch und durch geheiligtes Leben führen.b

Neue Genfer Übersetzung – 2 Korinther 7,1

Ihr Lieben, weil Gott uns diese fetten Versprechen gegeben hat, wollen wir uns von ätzenden Sachen fernhalten, damit wir unsere Gedanken und unseren Körper nicht mit irgendeinem Mist total versiffen. Wir haben echt großen Respekt vor Gott und wollen deshalb so leben, wie er es von uns möchte.

VolxBibel – 2 Kor 7,1

Da wir also diese Verheißungen haben, Geliebte, so lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen“ (2 Korinther 7:1). Jehova möchte nicht, dass wir unseren Körper und unseren Geist, sprich unsere innere Grundhaltung, irgendwie beschmutzen. Wir müssen daher alles meiden, was uns abhängig machen und uns physisch und psychisch nachweislich schädigen würde.

Bewahrt euch in Gottes Liebe

Genau deshalb sollten wir uns nicht von einer Gemeinschaft abhängig machen, die von uns die Loyalität verlangt, die NUR dem Schöpfer allein zu steht.
Weiter heißt es in dem eben zitierten Buch:

Die Bibel liefert uns eine starke Motivation, uns von „jeder Befleckung“ zu reinigen. Sie sagt in 2 Korinther 7:1 gleich zu Beginn: „Da wir also diese Verheißungen haben . . .“ Welche sind das? In den Versen davor verspricht Jehova: „Ich will euch aufnehmen. Und ich werde euch Vater sein“ (2 Korinther 6:17, 18). Stell dir das einmal vor: Jehova verspricht dir, seine schützende Hand über dich zu halten und dich zu lieben wie ein Vater seinen Sohn oder seine Tochter. Dieses Versprechen kann er aber nur wahr machen, wenn du Körper und Geist rein erhältst. Wäre es da nicht widersinnig, wenn du dir deine kostbare Freundschaft zu ihm wegen irgendwelcher abstoßender Angewohnheiten verscherzen würdest?

Bewahrt euch in Gottes Liebe

Eben – ER – Jehovah hat es versprochen – und hat dafür keine org eingesetzt sondern nach der Bibel seinen Sohn! Wenn du also Jesus von seiner Stelle rückst und dafür irgend etwas anderes, auch ein Komitee, setzt, dann verscherzt du dir diese Freundschaft mit dem Schöpfer.

Aber schauen wir uns an, was andere Kommentare zu den Versen sagen:

ἔχοντες Ptz. ἔχω, kaus. καθαρίσωμεν Aor. Konj. καθαρίζω95 reinigen; adhortativer Konj. (A254) wir wollen reinigen. μολυσμός Befleckung. σὰρξ καὶ πνεῦμα Fleisch und Geist, bez. hier den ganzen Menschen (vgl. B πνεῦμα 3a). ἐπι-τελοῦντες Ptz. -τελέω vollenden; ins Werk setzen, verwirklichen; mod. ἁγιωσύνη Heiligkeit, Heiligung; ἐπιτελέω ἁγιωσύνην die Heiligung verwirklichen od. die Heiligkeit vollenden.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament


Diese Verheißungen beziehen sich auf die Zusicherung Gottes, daß er mit denen, die ihm gehorchen, Gemeinschaft haben wird. Der Gehorsam erfordert jedoch Reinigung („so laßt uns uns reinigen“), womit hier Enthaltung (katharisOmen; vgl. Mt 8,3; 5Mo 19,13) von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes und Absonderung von allen, die die Wahrheit entstellen (vgl. 2Kor 2,17; 2Kor 4,2), gemeint ist. „Fleisch und Geist“ beziehen sich auf die ganze Person, den äußeren und den inneren Menschen (vgl. 2Kor 7,5). Nur in der Furcht Gottes (vgl. 2Kor 5,11) – die Gehorsam bewirkt – kann die Heiligung vollendet werden. Diese Heiligung ist eine sich steigernde, wachsende, fortschreitende Heiligung, eine zunehmende Gleichförmigkeit mit Christus ( 2Kor 3,18; keine sündlose Vollkommenheit).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Spannender Hinweis: Die FURCHT Gottes wird den Gehorsam bewirken! Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Blick auf Gott, anstatt auf uns gerichtet halten – dann wird die Heiligung vollendet!

Auch wir müssen uns selbst heiligen, damit wir das offenbarte Geheimnis von Christus und seiner Versammlung und dem himmlischen Erbteil erfassen können. «Lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes» (2 Korinther 7,1). Denn «der natürliche Mensch nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist» (1 Korither 2,14). Und im Epheserbrief werden wir besonders ermahnt, die bösen Wege unserer alten Natur zu verlassen (Epheser 4 und 5). Die geistlichen Wahrheiten unserer himmlischen Berufung können nur geistlich erfasst werden. Lasst uns daher «uns selbst reinigen», indem wir uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes frei halten, damit wir in die Erkenntnis der Wahrheit Gottes eingeführt werden können.

Halte fest 1966

Geheiligt
Abgesondert für Gott, in ChristusDie Heiligung der Stellung nach, in den Augen Gottes
Wer durch den Glauben das Werk Christi erfasst hat, ist für Gott geheiligt, für Ihn abgesondert. «Alle Geliebten Gottes» sind «berufene Heilige», d.h. sie sind es durch den Ruf Gottes (Röm 1,7). Gott sieht sie als solche in Christus. Durch den Willen Gottes «sind wir geheiligt durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi … Denn mit einem Opfer hat er auf immerdar die vollkommen gemacht, die geheiligt werden» (Heb 10,10.14). Einerseits der Wille Gottes, anderseits das Opfer des Leibes Jesu Christi. Der Glaube allein kann das erfassen. Die, die «sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, empfangen die Vergebung der Sünden und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an Christus geheiligt sind» (Apg26,18).
Die praktische Heiligung
Der Gläubige muss nicht heilig werden; er ist es. Aber er ist berufen, es zu zeigen. Die Eimahnung von Epheser 5,3 stützt sich auf die Tatsache, sich zu verhalten, «wie es Heiligen geziemt». Diese praktische Heiligung ist fortschreitend. Sie geschieht durch das Wort Gottes, das wir täglich aufnehmen, lieben und in die Praxis umsetzen. Das ist das letzte Gebet des Herrn Jesus für die Seinen: «Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit» (Joh 17,17). Epheser 5,26 legt klar fest, dass Christus die Versammlung heiligt, «sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort». Das ist das Werk Gottes in uns, während das Heil in seinen verschiedenen Aspekten das Werk Gottes für uns ist.
Weil wir in dieser praktischen Heiligung oft versagen, züchtigt uns der Vater «zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden». Eine solche Züchtigung «scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit (nicht allen, aber) denen, die durch sie geübt worden sind» (Heb 12,10.11).
Es gibt auch eine persönliche Zucht: «Lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes» (2 Korinther 7,1). Unsere Umgebung beeinflusst unweigerlich sowohl das Fleisch als auch den Geist. Und in Römer 13,14 wird hinzugefügt: «zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden.»
1 Korinther 9,24-27 ermahnt uns, so zu laufen, dass wir den Preis erlangen. Das erfordert, auch für den Kampf, «enthaltsam in allem» zu leben.
«Jagt … der Heiligkeit nach», lesen wir in Hebräer 12,14, und dieser Eimahnung kann man wohl jene von Barnabas in Antiochien hinzufügen: «… mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren» (Apg 11,23).

Halte fest 1993

Zu der leiblichen Verunreinigung, welche in erster Linie mit Götzendienst in Verbindung stand, kam auch die Befleckung des Geistes. Die Ernsthaftigkeit des Götzendienstes lag darin, daß er das Denken und das Gemüt verunreinigte und sogar bis in die Höhe des menschlichen Geistes vordrang. Das heißt, daß, selbst wenn jemand das sittlich Böse scheute, er doch nicht verhindern konnte, daß seine Beurteilungsfähigkeit durch die Berührung mit dem Götzendienst beeinflußt wurde. In den vorangegangenen Versen handelte es sich hauptsächlich um Absonderung von Ungläubigen, hier hingegen wird der Gedanke ausgeweitet auf alle Arten der Unreinheit. Der Vers handelt von positiven und negativen Seiten der Heiligung. Es ist unsere Pflicht, uns zu reinigen und mit allem zu brechen, was in der Lage ist, uns äußerlich wie innerlich zu verunreinigen. Reinigung ist nicht genug.
Es muß eine Entwicklung, ein Wachstum im Leben der Heiligung stattfinden, damit gar kein Raum mehr im Leben für verunreinigende Dinge vorhanden ist.
In einer gewissen Beziehung werden alle Gläubigen bei ihrer Bekehrung
geheiligt, hier handelt es sich aber um praktische Heiligung, von der erwartet wird, daß sie in Richtung Vollkommenheit zunimmt, indem der Gläubige den Weg der Heiligung geht. Diejenigen, die Gott fürchten, fürchten auch die Sünde und schrecken vor allem zurück, was in der Lage wäre, die Gemeinschaft mit Ihm zu stören. Da der heilige Gott in der Mitte Seines Volkes wohnt, kann Seine Gegenwart nicht nur ein Segen sein, sondern auch Gericht bringen. Die Korinther hatten in dieser Beziehung schon etwas Erfahrung, als einige unwürdig am Mahl des HERRN teilnahmen und sterben mußten.
  Bevor wir den wichtigsten Abschnitt über „Absonderung“ im NT verlassen, ist es vielleicht gut, noch einmal so genau wie möglich zu untersuchen, welches Umfeld und welche Bedingungen bei der praktischen Anwendung zu berücksichtigen sind. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß wir,
solange wir in dieser Welt leben, auch einen Beruf ausüben müssen.
Daher enthält dieser Abschnitt keinen Hinweis darauf, daß wir uns in
eine mönchsartige Abgeschiedenheit zurückziehen oder uns zu Eremiten
in einem abgelegenen Winkel dieser Welt machen sollten. Auch lehrt er nicht, daß diejenigen, die verheiratet sind und dann gläubig werden, ihre
Ehegatten verlassen sollten, denn das stände im Widerspruch zu den
Aussagen in 1Kor 7,10-14 ,wo die Verheirateten ermahnt werden, wenn
möglich bei ihren ungläubigen Ehegatten zu bleiben. Er lehrt auch
nicht, daß gläubige Kinder ihre ungläubigen Eltern verlassen sollten, um alleine oder bei anderen Gläubigen zu wohnen. Als er seine Anweisungen in Bezug auf Ehebrecher gab, erklärte Paulus den Korinthern, daß man solchen Menschen nur aus dem Weg gehen könne, wenn man diese Welt verließe (1Kor 5,9). Also gibt es bestimmte Gelegenheiten, in denen wir auch mit den vielleicht gottlosesten Menschen Kontakt haben müssen, selbst dann, wenn es in unseren Herzen Schmerzen verursacht.
 Wie kann denn dem Befehl „Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen“ gefolgt werden? Die Antwort lautet, daß es Bereiche gibt, in denen wir zwar die Freiheit haben zu wählen, mit wem wir in einem Joch zusammen sein wollen, wo uns aber gesagt wird, daß wir uns absondern sollten. Zum Beispiel sollte der Gläubige im ehelichen, sozialen, religiösen, kommerziellen und politischen Bereich vermeiden, mit Ungläubigen in einem Joch zu sein. Es wurde schon viel über das Elend geschrieben, welches durch ein ungleiches Joch in einer Ehe entsteht. Jene, die dem entsprechenden göttlichen Befehl nicht gehorcht haben, haben einen hohen Preis für ihr Handeln bezahlt, denn wie wir bereits angedeutet haben, können sie das einmal Geschehene nicht mehr rückgängig machen, selbst dann nicht, wenn sie nachträglich die Größe ihres Fehlers eingesehen haben.
Im sozialen Leben dieser Welt ist alles darauf ausgerichtet, die
Bedürfnisse der verdorbenen Natur des Menschen zu befriedigen, und selbst wenn der Zeitvertreib mit ein wenig Religion versüßt wird, ist er unvereinbar mit der neuen Natur des Gläubigen. Was den religiösen Bereich angeht, sei es nun der verderbliche Götzendienst in Korinth oder die Rituale des Judaismus, wie er sich in Jerusalem oder anderen Zentren zeigt, oder das Christentum mit einer Mischung von Christlichkeit, Götzendienst und Judaismus, sie alle befinden sich in den Händen von Ungläubigen.
Ein Kind Gottes, welches sich mit einem dieser Dinge in ein Joch spannen läßt, ignoriert diese hier aufgeführten Belehrungen. Selbst die Gläubigen, die in den verschiedenen religiösen Systemen geblieben sind, müssen ihre Hilflosigkeit, sie zu reformieren, bekennen, und nicht wenige von ihnen bereuten am Ende ihres Leben, so viel Zeit bei diesem unmöglichen Unterfangen vergeudet zu haben. Die Worte, die einst über
Babylon gesprochen wurden, lassen sich symbolisch auch auf die verschiedenen Systeme des Christentums anwenden: „Wir haben Babel heilen wollen, aber es ist nicht genesen.“ (Jer 51,9).
 In der Absicht, reich zu werden, sind einige Gläubige der Versuchung erlegen, mit Ungläubigen geschäftliche Partnerschaften einzugehen. Selbst wenn das Unternehmen trotz des Ungehorsams gedeiht, werden unausweichlich Situationen kommen, in denen sich der Gläubige wegen der Skrupellosigkeit seines ungläubigen Partners schämt.
 In demokratisch regierten Ländern könnte ein Gläubiger versucht sein sich in die Politik zu wagen. Dies zu tun bedeutet, mit Ungläubigen in einem Joch zu sein, denn ohne Zweifel wird die politische Welt von Ungläubigen kontrolliert. Es ist zwar die Aufgabe der Gläubigen, der Obrigkeit zu gehorchen und für sie zu beten, sich aber mit ihr durch Wahlen oder Proteste zu verbinden, wäre ein Widerspruch zu ihrem Wesen als Fremde in dieser Welt und stände auch im Gegensatz zu ihrem
Bürgerrecht im Himmel. Lot saß in den Toren der Stadt, war aber
weder in der Lage, den Zustand der Bevölkerung zu ändern, noch konnte er für sie bitten, wie es sein Onkel Abraham tat, der getrennt von Sodom lebte. Die Welt mag den Christen vielleicht für ihre eigenen Ziele gebrauchen, am Ende wird sie aber nur ihresgleichen lieben und den Christen, der ihr nicht mehr nützlich ist, fallenlassen.
 Es kostet etwas, in Absonderung von den Ungläubigen zu leben, es kostet aber noch mehr, mit ihnen in einem Joch zusammen zu sein. Denn dies bringt durch den Verlust der Gemeinschaft mit Gott nicht nur Leid und Enttäuschung in diesem Leben, sondern was noch viel ernster ist, den Verlust der vollen Belohnung am Richterstuhl des Christus.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

weil ER groß ist, preisen wir?

Ein Lied, ein Psalm. Von den Söhnen Korahs. Groß ist Jehova und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge.

Elberfelder Bibel 1905 – Psalm 48,1

«Groß ist der Ewige und hochgepriesen / in unsres Gottes Stadt, auf seinem heilgen Berg.

Neftali-Herz-Tur-Sinai, Psalm 48,2

Groß ist Jehova und sehr preiswürdig in unsres Gottes Stadt, auf seinem heiligen Berge.
de Wette Bibel – Psalm 48,2

Bild von de.logos.com

Während Hesekiel das tausendjährige Jerusalem nur kurz beschreibt, finden sich andere Merkmale des tausendjährigen Jerusalem in anderen Teilen der Schrift. Zum Beispiel freute sich insbesondere das Buch der Psalmen, das tausendjährige Jerusalem zu beschreiben und zu charakterisieren. Eine solche Passage ist Psalm 48. Die Verse 1–3 beschreiben die Residenz des Gottes Israels, denn Er wird die Stadt errichten. Weil Gott in Jerusalem wohnen und von Jerusalem aus urteilen wird, soll sich die Stadt in Vers 11 freuen. Schließlich werden die Einwohner in den Versen 12–13 ermutigt, die Schönheit zu studieren, die die Stadt an diesem zukünftigen Tag charakterisieren wird. Weil es Gott ist, der Jerusalem gemäß Psalm 87: 1–7 errichten wird, wird Jerusalem als „Stadt Gottes“ bekannt sein. Der Frieden, der das tausendjährige Jerusalem als Ergebnis der Wiederherstellung des Davidsthrons charakterisieren wird, ist in Psalm 122: 1–9 beschrieben. Der Aufbau Jerusalems zur Zeit der Wiedererlangung Israels ist der Punkt in Psalm 147: 2–3. Weil es Gott ist, der Jerusalem wieder aufbaut, wird es in den Versen 12–14 sowohl durch Stärke als auch durch Frieden gekennzeichnet sein. Aus dieser Stadt wird das Königreichsgesetz hervorgehen. Die Verse 19–20 beschreiben auch die Emanation des Königreichsrechts.

Eine Reihe von Propheten Israels enthüllte auch andere Merkmale und Eigenschaften des tausendjährigen Jerusalem. Unter den großen Propheten beschrieb Jesaja das tausendjährige Jerusalem in Jesaja 1: 26–27 als von Heiligkeit, Gerechtigkeit und Gerechtigkeit geprägt. Später in Kapitel 4: 3–6 erklärt der Prophet, dass Heiligkeit die Errichtung Jerusalems charakterisieren wird, denn alle ihre früheren Sünden werden durch Gottes Gerechtigkeit gereinigt und das Feuer verfeinert. Daher wird die sichtbare Form der Shechinah-Herrlichkeit über dem gesamten Berg Zion sein. In Kapitel 14, 32 wird Jerusalem als Ort der Sicherheit für die Betroffenen dienen. Später, in Kapitel 33: 20-24, werden Stille und Sicherheit Jerusalem an diesem Tag charakterisieren, denn Jehova wird in der Person des Messias in dieser Stadt wohnen. Es wird eine Stadt mit vielen Bächen und Gewässern sein, aber ohne Kriegsschiffe, die jemals in ihnen segeln. Der Messias inmitten der Stadt wird als Richter, Gesetzgeber, König und Retter dienen. Daher werden Israels Sünden völlig vergeben.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

V. 2. Groß ist der Herr usw. Noch eher der Prophet von dem besonderen Erweis göttlicher Gnade redet, weist er im Allgemeinen darauf hin, wie glücklich Jerusalem sei, weil Gott die Stadt seines besonderen Schutzes gewürdigt habe. So hebt sich Gottes Gemeinde von der ganzen übrigen Welt ab. Ist’ s doch eine unschätzbare Freundlichkeit, dass Gott aus dem gesamten Menschengeschlecht eine kleine Schar auswählt und mit väterlicher Huld umgibt. In der Weltregierung leuchtet Gottes Weisheit, Güte und Gerechtigkeit hervor. Überall ertönt sein Lob, und nirgends fehlt der Anlass dazu. Aber doch rühmt hier der Dichter gerade die Herrlichkeit Gottes, wie sie sich in der Bewahrung seiner Gemeinde offenbart. Groß und hochberühmt sei er in der heiligen Stadt – nicht auch in der ganzen Welt? Sicherlich gibt es keinen Winkel, der so verborgen wäre, dass nicht auch dahin seine Weisheit, Gerechtigkeit, Güte und alle seine übrigen Kräfte drängen. Aber weil es sein Wille ist, dieselben insonderheit in seiner Gemeinde sichtbar werden zu lassen, so hält er uns mit gutem Grunde eben diesen Spiegel vor Augen, in welchem er sich als den Lebendigen zur Darstellung bringt. Der Hinweis auf den heiligen Berg will kurz daran erinnern, wodurch Jerusalem zur Gottesstadt geworden ist: denn auf göttlichen Befehl war dort die Bundeslade aufgestellt worden. Dies war ein Zeichen besonderer Gnade, und Israels Vorzug ruhte nicht auf eignem Verdienst.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

In der Stadt unseres Gottes, seinem heiligen Berg. Dies ist ein Hinweis auf den Berg Tziyon (Zion; Yerushalayim, die Stadt des großen Königs) mit seinen Bildern des heiligen Throns Gottes (vgl. 47: 9). „Heiliger Berg“ bezieht sich ausschließlich auf den Tempelberg. Als messianische Erwartung wird nicht nur der Name Gottes in Yerushalayim vergrößert, sondern in den letzten Tagen wird die Stadt vergrößert, um die Größe Gottes zu demonstrieren, der sie bewohnt (vgl. Offb. 21: 15–17).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Aber nun zu der Frage vom Thema – weil ER groß ist, preisen wir WEN? Was ist das Zentrum deiner Anbetung? Wenn man ganz ernst über diese Frage nachdenkt, merkt man schnell, dass viele Gemeinden nicht den Schöpfergott im Mittelpunkt haben – nein, noch wird ER gepriesen:
da gibt es die, die sich um die eigene Gesundheit drehen, und deshalb Heilungsgottesdienst heißen,
oder die, wo du spenden sollst, damit du reich oder reicher wirst,
oder die, die ihre eigenen Führer preisen und loben.

Dabei gibt es so viel, für das wir Dankbar sein können und deshalb Jehovah preisen könnten!