Schlagwort: Wissenschaft

Der Blinddarm – ein Beweis, dass es keinen/einen Schhöpfer gibt?

Auf wissenschaft.de gefunden:
Er hat also nicht nur einen Zweck, sondern ist nicht nur beim Menschen vorhanden! Was lernen wir daraus?

24.08.2009 – Biologie
Rehabilitation eines verkannten Organs

Blinddarm-Wurmfortsatz kommt häufiger vor und ist älter als gedacht

Der Wurmfortsatz des Blinddarms, auch Appendix genannt, ist wohl doch mehr als ein kümmerlicher Überrest eines früher einmal funktionierenden Organs: Er kommt im Tierreich nicht nur viel häufiger vor als bislang angenommen, er existiert auch schon seit mindestens 80 Millionen Jahren und ist damit weit älter als gedacht. Das berichten US-Forscher, die nach den evolutionären Wurzeln des Blinddarm-Anhängsels gesucht und dazu die Wurmfortsätze bei verschiedenen Tieren verglichen haben. Erst vor zwei Jahren hatte das gleiche Team übrigens die Funktion des Wurmfortsatzes entdeckt: Er gewährt Darmbakterien während einer Durchfallerkrankung Zuflucht, so dass sie anschließend den Darm schnell neu besiedeln können. Dass der Mensch trotzdem ohne ihn leben kann, verdankt er vermutlich den extrem verbesserten hygienischen Bedingungen, schreiben die Wissenschaftler.

Im Lauf der Evolution wurde der Appendix mindestens zweimal erfunden, schließen William Parker und sein Team aus ihren Ergebnissen: einmal bei den australischen Beuteltieren und einmal bei einem der gemeinsamen Vorfahren von Ratten, Lemmingen, einigen anderen Nagern, vielen Primaten und dem Menschen. Schon das spricht ihrer Ansicht nach gegen die von Charles Darwin geäußerte These, der Appendix sei der verkümmerte Rest eines größeren Organs, das von mittlerweile ausgestorbenen Tieren für ihre Verdauung genutzt wurde. Auch eine weitere Tatsache lässt sich laut der Forscher nicht mit Darwins Idee in Einklang bringen: Viele Tiere besitzen auch heute noch einen großen, zum Verdauen genutzten Blinddarm und verfügen trotzdem über einen Appendix, wie etwa Lemuren, viele Nagetiere und eine Gleithörnchenart.

Darwin habe auch bei der Annahme geirrt, die häufig auftretende Entzündung des Wurmfortsatzes, meist fälschlich als Blinddarmentzündung bezeichnet, gehe auf ein fehlerhaftes Design des Organs zurück, erklären die Wissenschaftler. Ihrer Ansicht nach ist es vielmehr das heutzutage vor allem in den Industrieländern total unterforderte Immunsystem, das für die Entzündungen verantwortlich ist. „Die kulturellen Veränderungen haben unserem Immunsystem zu wenig Arbeit und zu viel freie Zeit beschert – ein Rezept für Ärger“, formuliert es Studienleiter Parker.

Da es in den Industrieländern dank der verbesserten Hygienebedingungen zudem kaum noch schwere Durchfallerkrankungen gibt, ist der Wurmfortsatz zumindest dort mittlerweile überflüssig geworden. Das könne erklären, warum Menschen zumindest in diesen Ländern problemlos ohne den Appendix überleben können, so die Forscher.

William Parker (Duke-Universität in Durham) et al.: Journal of Evolutionary Biology, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1111/j.1420-9101.2009.01809.x

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

„und ihr bedeckt den Altar des Herrn mit Tränen!“ – Maleachi 2:13

Der Allmächtige haßt Ehescheidung und alles was damit zusammenhängt. Lieblose Menschen verlassen heute ihren Partner um sich „einem neuen Glück zuzuwenden“. Übertreibt Gottes Wort, wenn es dort heißt, dass man sein Verhältnis zu Gott zerstört? Warum sollte es einem Schöpfer denn irgendwie wichtig sein, wenn ich meinen Ehepartner allein lasse? Darf ich nicht einfach in sein Recht und in das Recht der gemeinsamen Kinder eingreifen und mich selbst „auf die Stufe eines Gottes erheben“ in dem ich selbst entscheide was für mich und meine Kinder Besser ist und was „Böse“?

In der Welt von heute ist dazu eine interesseante Studie:

Väter haben bei der Erziehung eine Schlüsselrolle
Von Elke Bodderas 3. August 2009, 12:38 Uhr

In einem Punkt kennen Familiengerichte kaum Zweifel: Streiten sich die Eltern ums Kind, ist es fast immer die Mutter, die das Verfahren gewinnt. Dass Väter in der Erziehung entbehrlich sind, ist jedoch ein Mythos: Forscher können erstmals zeigen, dass Väter eine wichtigere Rolle spielen als Mütter.

Männer als Väter sind Frauen als Müttern bei Weitem nicht gewachsen – juristisch nicht, erst recht nicht in der öffentlichen Meinung. Daran gibt es jetzt ernste, wissenschaftlich begründete Zweifel. Dass Männer bei der Zeugung entbehrlich sind, ist unbestritten. Dass sie zugleich auch als Väter verzichtbar sind in der Erziehung von Jungen wie Mädchen, ist jedoch ein Irrtum – wie biochemische Untersuchungen bei Mäusen und Menschen belegen.

Das männliche Geschlecht, das zeigen die Versuche von Forschern aus Kanada, spielt bei der Aufzucht des Nachwuchses eine Schlüsselrolle. Soweit ist diese Erkenntnis nicht ganz neu. Es gibt viele Erhebungen, die belegen, dass der Spruch „Vaterlos glücklich“ auf keinen Fall stimmen kann: Töchter kommen statistisch früher in die Pubertät, werden früher sexuell aktiv und auch mit größerer Wahrscheinlichkeit als Teenager schwanger, wenn sie als kleine Kinder ohne Vater auskommen mussten. Vaterlose Söhne haben auffällig häufig ein schwaches Selbstwertgefühl und größere Probleme, intim zu sein, als Söhne, die in der Komplettfamilie groß geworden sind. Soweit die Statistik. Die biologische Basis dieser Auffälligkeiten ist allerdings nur schlecht untersucht. Was genau passiert im Körper und in den Köpfen von Kindern, die nur von ihrer Mutter ins Leben begleitet werden? Das versuchten jetzt Wissenschaftler der McGill-Universität in Montreal, in Versuchen mit Mäusen offenzulegen.

Die Medizinerin Gabriella Gobbi und ihr Team knöpften sich Kalifornische Mäuse vor, die ein Familienleben pflegen, das im Tierreich eher die Ausnahme ist: Wie die Menschen leben diese Mäuse monogam und kümmern sich immer zu zweit um die Nachkommen.

Der Versuch der Kanadier ist einfach: Drei Tage nach der Geburt der Kinder entfernten die Wissenschaftler aus einigen der Käfige die Mäuseriche, während die Mütter bleiben durften, um sich weiter um die Kleinen zu kümmern, bis diese 30 bis 40 Tage alt waren. Die Auswirkungen der vaterlosen Kindheit beobachteten die Forscher anschließend im Kopf der Jungmäuse. Sie nahmen sich den Präfrontalen Cortex vor, eine Region des Gehirns, die sich beim Menschen hinter Nase und Stirn findet, und die als Ort für soziales Verhalten und Sitz der Persönlichkeit bekannt ist.

Erstaunt stellten die Forscher fest: Die Hirnzellen der vaterlosen Mäuse reagierten nur gedämpft auf das Bindungshormon Oxytocin, ebenso wie auf Botenstoffe wie Dopamin, Serotonin und auch NMDA, ein Stoff, der fürs Gedächtnis wichtig ist. Die Mäuschen fielen außerdem durch ihr Verhalten auf: Für Artgenossen interessierten sie sich nicht besonders. „Setzt man zwei fremde Tiere in einen Käfig, dann erkunden sie sich normalerweise, sie beschnüffeln und berühren sich“, sagte Gobbi dem „New Scientist“. Bei den vaterlosen Mäusen war das anders: „Sie ignorierten sich einfach.“

Ob sich die vaterlose Erziehung auch beim Menschen mit hormonellen Auffälligkeiten im Kopf bemerkbar macht, weiß man nicht. Mäuse sind keine Menschen, und inwiefern sich das hormonelle Familienleben der Tiere auf das des Menschen übertragen lässt, ist umstritten. Der Familienforscher Michael Meaney, der sich auch mit Kalifornischen Mäusen beschäftigt hat, warnt davor. „Bei den Tieren ist es vor allem der Vater, der die Kleinen ableckt“, sagt er. Es könne also sein, dass den Mäusekindern vor allem die Fellpflege fehle und weniger das männliche Elterntier.

Fest steht aber, dass auch beim Menschen das hormonelle Trio Oxytocin, Dopamin, Serotonin eine wichtige Rolle spielt. Wann immer sich Personen begegnen, kommt die Biochemie in Gang. Fühlen wir uns vertraut, schütten unsere Nerven im Gleichtakt die Bindungshormone Oxytocin aus und den Belohnungsstoff Dopamin. Die biochemischen Brücken entspannen, halten den Blutdruck stabil, die Entzündungswerte niedrig und das Immunsystem intakt.

Oxytocin wirkt bei Mann und Frau verschieden. Eine israelische Studie hat gezeigt, dass Männer als Väter einen biochemischen Wandel durchmachen, der ihr Verhalten ändert. Ruth Feldman aus Ramat-Gan besuchte 80 Paare, als sie gerade Eltern geworden waren, und sechs Monate später ein zweites Mal. Ergebnis: Bei Vätern wie Müttern war der Oxytocin-Spiegel mit der Zeit stark gestiegen – mit unterschiedlichem Effekt: Bei den Frauen ergoss sich die Hormonflut in Bewunderungen, Zärtlichkeiten, Singsangstimme. Die Männer dagegen spielten mehr mit ihren Kindern, die wiederum stärker an ihnen hingen – mehr als Kinder an Vätern mit weniger Hormon im Blut. „Väter und Mütter steuern unterschiedlich zur kindlichen Entwicklung bei“, schreibt Feldman in ihrer Studie, „Väter sind wohl biologisch programmiert, den Kindern beim Großwerden zu helfen.“

Oh – was wir heute sehen ist also die Ernte dessen, dass die Menschen sich immer mehr von Gott entfremden. Was für ein Glück, dass der Allmächtige bald alle diese untreuen Menschen, die nur an sich selbst denken, für ihre Untaten an ihren Kindern und an ihm zur Rechenschaft ziehen wird. Dann wird endlich wieder Frieden und Glück möglich sein!

Die negativen Folgen vom positiven Denken

Kennst du auch solche Typen, die ständig vom „seh doch alles positiv“ faseln. Ist ja eine interessante Marklücke. Auf Wissenschaft.de wurde nun heute ein Artikel veröffentlicht, der zeigt das dieses unbiblische „seh doch alles Positiv“ sogar negativ auf die Betroffenen wirken kann.

Nicht alle Selbstermutigungen stärken das Selbstbewusstsein

Die beliebte Aufforderung, positiv zu denken, kann auch nach hinten losgehen: Gerade Menschen mit einem wenig ausgeprägten Selbstbewusstsein, denen die Technik eigentlich helfen soll, profitieren nicht davon, wenn sie sich beispielsweise auf Sätze wie „Ich bin eine liebenswerte Person“ konzentrieren. Sie fühlen sich im Gegenteil sogar schlechter als ohne die Selbstsuggestion, haben US-Psychologen jetzt nachgewiesen. Besser sei es, sich auf ganz konkrete Eigenschaften der Betroffenen zu konzentrieren und diese statt der stark verallgemeinerten Statements hervorzuheben, berichten die Forscher.

Die Forscher um Joanne Wood von der Universität in Waterloo konzentrierten sich in ihrer Studie auf Aussagen, die laut einer Reihe von Ratgeberbüchern das Selbstbewusstsein stärken und eine positive Einstellung zum Leben fördern sollen. Daraus wählten sie gezielt den Satz „Ich bin eine liebenswerte Person“ aus, weil die Fähigkeit, sich selbst zu lieben, ein wesentlicher Bestandteil eines guten Selbstbewusstseins ist. In einer Reihe von Tests untersuchten sie dann, ob und wenn ja, wie die Aussage Stimmung und Gefühle von Freiwilligen beeinflusste.

Dazu teilten sie die Teilnehmer in eine Gruppe mit großem und in eine mit eher wenig ausgeprägtem Selbstbewusstsein ein. Beide Gruppen bekamen dann unter anderem die Aufgabe, ihre Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen, Fragen zu beantworten und anzugeben, ob sie gerne an verschiedenen angenehmen Aktivitäten teilnehmen würden. Ein Teil der Probanden hörte dabei alle 15 Sekunden einen Gong und sollte sich dann jeweils selbst den Satz „Ich bin eine liebenswerte Person“ vorsagen. Bei den Teilnehmern mit gering ausgeprägtem Selbstbewusstsein verschlechterte das Aufsagen des Satzes messbar die Stimmung, den Optimismus und die Bereitschaft, an Aktivitäten teilzunehmen, zeigte die Auswertung. Diejenigen mit einem guten Selbstbewusstsein profitierten dagegen zwar leicht von der Autosuggestion, der Effekt war jedoch nicht besonders ausgeprägt.

Vermutlich habe der Satz bei denjenigen, die ohnehin schon an sich zweifelten, Beispiele des eigenen Verhaltens ins Gedächtnis gerufen, die überhaupt nicht der Aussage entsprachen, spekulieren die Forscher. Ein solches Statement könne Diskrepanzen zwischen dem eigenen Verhalten und intern angestrebten Standards hervorheben, etwa „Ich bin zwar liebenswürdig, aber nicht so liebenswürdig, wie ich sein könnte“. Dazu komme noch, dass Menschen dazu neigen, an einem einmal geschaffenen Selbstbild festzuhalten, selbst wenn es negativ ist. Dadurch entstehe unbewusst ein Widerstand. Die Ergebnisse zeigten, dass gerade diejenigen, die eine Verbesserung ihres Selbstwertgefühls am nötigsten bräuchten, am wenigsten von derartigen Techniken profitieren, so das Fazit der Forscher. Es sei konstruktiver, konkretere Statements zu verwenden wie etwa „Ich bin gut darin, schöne Geschenke auszusuchen“, die dem eigenen Charakter entsprechen, als sehr allgemeine Formulierungen wie „Ich bin eine großzügige Person“.

Joanne Wood (University of Waterloo) et al.: Psychological Science, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1111/j.1467-9280.2009.02370.x

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

Wohin diese „sich selbst mehr lieben“ führt, hat ein Bruder auf einem Kongreß gut beschrieben: erst werden dem Ehepartner und dann Gott der Vertrag gekündigt….

Wer hat Recht?

Wissenschaftler gegen Wissenschaftler?!?

Les bitte beide Artikel, und sag dann WER von den beiden Recht hat 😉

1.Artikel von wissenschaft.de

11.06.2009 – Hirnforschung
Was Krebs mit dem Gehirn zu tun hat

Neue These: Mehr Hirnzellen und mehr bösartige Erkrankungen könnten über das Zellselbstmordprogramm gekoppelt sein

Die hohe Anfälligkeit für Krebs ist möglicherweise der Preis, den Menschen für ihr überdurchschnittlich großes Gehirn bezahlen. Das glauben US-Forscher, nachdem sie die Aktivität verschiedener Gene bei Mensch und Schimpanse verglichen haben. Ihre These: Die Selbstzerstörungsmaschinerie der Körperzellen funktioniert beim Menschen weniger effizient als beim Schimpansen. Dadurch konnte sein Gehirn zwar besser wachsen und mehr Vernetzungen bilden, er schafft es aber auch deutlich weniger gut, entartete Krebszellen rechtzeitig zu beseitigen. Wie jede Hypothese sei allerdings auch diese nur sehr schwer konkret zu beweisen, schreiben John McDonald vom Georgia Institute of Technology in Atlanta und seine Kollegen.

Die Gene von Mensch und Schimpanse stimmen zwar bis auf einen kleinen Bruchteil überein, dennoch gibt es eine Reihe von mehr oder weniger offensichtlichen Unterschieden zwischen ihnen. Einer der weniger auffälligen, jedoch sicherlich interessantesten ist dabei die unterschiedliche Anfälligkeit für Krebs: Schimpansen leiden deutlich seltener unter bösartigen Erkrankungen als Menschen, warum ist bislang unbekannt. Zu den augenscheinlichsten Unterschieden zwischen Mensch und Schimpanse gehört dagegen die unterschiedliche Gehirngröße – und genau die ist möglicherweise Teil der Erklärung für die Krebshäufigkeit, legt nun die Studie von McDonald und seinen Kollegen nahe.

Darin hatten die Forscher verglichen, welche Gene in Gehirngewebe von Mensch und Schimpanse wie stark aktiv waren. Das Ergebnis: Die Aktivität unterschied sich vor allem in den Erbgutbereichen, die für die Steuerung des sogenannten programmierten Zelltodes, auch Apoptose genannt, zuständig sind. Dieses Selbstzerstörungsprogramm dient unter anderem dazu, alte Zellen zu beseitigen, um sie durch neue ersetzen zu können, zum Abbau nur zeitweilig benötigter Gewebeteile wie etwa der Fruchtblase nach einer Schwangerschaft oder auch der Zerstörung krankhafter oder entarteter Zellen. Beim Menschen, entdeckten die Forscher, war das System messbar weniger effizient als beim Schimpansen – und zwar nicht nur im Gehirn, sondern auch in anderen Organen wie den Hoden, dem Herz, der Niere und der Leber.

Vermutlich habe sich irgendwann im Lauf der menschlichen Evolution ein reduziertes Selbstzerstörungsprogramm bei den Hirnzellen als positiv erwiesen: Es starben weniger Zellen, so dass die Kapazität des Gehirns zunahm. Gleichzeitig sank damit jedoch auch die Fähigkeit des Körpers, unerwünschte Zellen zu beseitigen, was schließlich zu der erhöhten Krebsanfälligkeit führte. Beim Schimpansen hingegen scheint es diese Reduktion in der Selbstzerstörungseffizienz nicht gegeben zu haben – und damit auch nicht das überdurchschnittliche Hirnwachstum.

John McDonald (Georgia Institute of Technology in Atlanta) et al.: Medical Hypotheses, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1016/j.mehy.2009.03.035
ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

und nun die Meldung von n-tv

Mittwoch, 24. Juni 2009
Krebs unter Tieren
Bedrohung nimmt zu

Bösartige Tumore sind unter Tieren in freier Wildbahn, ob im Dschungel, der Wüste, dem Wald oder unter Wasser, ebenso verbreitet wie beim Menschen. Krebs ist beim Menschen für rund 20 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Bei etlichen Tierarten liegt der Anteil genauso hoch.

Bei anderen wie dem Beluga-Wal in der Mündung des kanadischen St. Lorenz-Stroms oder dem Tasmanischen Teufel, einem fleischfressenden Beuteltier in Australien, sogar noch weit darüber hinaus. Das geht aus einer Bestandsaufnahme von zwei US-Forscherinnen der Wildlife Conservation Society in New York, Denise McAloose und Alisa Newton, hervor, die in der Fachzeitschrift „Nature Reviews Cancer“ ist.
Einfache Übertragung möglich

In den meisten Fällen sind nach Auskunft der Forscher Umweltgifte und Viren Schuld am Krebstod im Tierreich. Darüber hinaus gibt es einen Erkrankungsweg, der bei Menschen so nicht vorkommt: Die einfache Übertragung von Krebszellen von einem Tier zum anderen. Freilebende Hunde, speziell in tropischen und subtropischen Zonen, „infizieren“ sich etwa beim Geschlechtsverkehr oder Lecken der Geschlechtsteile gegenseitig mit einem als CTVS (Canine transmissible veneral sarcoma) bekannten Krebsleiden.

Dem Bericht zufolge nimmt die Zunahme der Krebsfälle bei einigen Arten und in etlichen Regionen, so bei Fischen in den Küstengewässern von Florida, der Karibik und Hawaii alarmierende Ausmaße an. In manchen Fällen wie dem Tasmanischen Teufel seien Arten durch das hohe Krebsvorkommen sogar vom Aussterben bedroht, heißt es in dem Journal.

Die beiden Forscherinnen glauben jedoch, dass eine intensive Überwachung und die Suche nach den Auslösern des Krebsgeschehens die Gefahr in manchen Fällen beseitigen kann. Darüber hinaus dürften die Erkenntnisse über Krebserreger in der Tierwelt auch das Verständnis von Krebs beim Menschen fördern.

dpa

Falsche Erinnerungen

in der Zeitschrift Gehirn und Geist wurde in der aktuellen Ausgabe ein interessante Rezession über ein Buch mit dem Titel „Falsche Erinnerungen“ geschrieben. Während des Lesens sollte sich jeder einmal ehrlich fragen, inwieweit die eigenen Erinnerungen mit der Wirklichkeit übereinstimmen und inwieweit man sich da hat beeinflussen lassen.

Trügerische Gewissheit
Das Gedachtnis konstruiert manche Erinnerungen falsch

Da glaubt man sich genau zu erinnnern, an den Tag der Fuhrerscheinprufung oder an den Einzug in die erste eigene Wohnung . besonders an die knarrenden Dielen und die vormals braune Kuchentür, die man noch vor dem Einzug selbst weis lackiert hat. Doch dann fallt einem Jahre spater ein Foto in die Hande, auf dem man vor der Kuchentur steht .
und sie ist rot!

Anhand vieler solcher Beispiele beschreiben die Gedachtnisforscher Sina Kuhnel und Hans J. Markowitsch von der Universitat Bielefeld, dass unsere Erinnerungen keineswegs in Stein gemeiselte Monumente der Vergangenheit sind, sondern sich standig verandern und mitunter auch falsch zusammenfugen. Wer vor dieser Lekture noch nie an seinem Erinnerungsvermogen zweifelte, wird sich danach seiner Vergangenheit nicht mehr so sicher sein.

Um Genaueres über das Phanomen der falschen Erinnerungen zu erfahren, braucht der Leser aber zunachst einmal ziemlich viel Geduld. …

Im zweiten Teil kommen jedoch alle Leser auf ihre Kosten. Hier schildern Kühnel und Markowitsch, welche Tücken unser Erinnerungsvermögen bereithält und wie Wissenschaftler diese mit Experimenten zu Tage fördern. So gelang es beispielsweise der amerikanischen Psychologin Elisabeth F. Loftus von der University of California in Irvine, ihren Probanden eine falsche Erinnerung an die eigene Kindheit einzupflanzen, indem sie deren Eltern instruierte, ihrem Nachwuchs ein erfundenes Kindheitserlebnis zu erzählen.
Aber auch jenseits psychologischer Versuchsanordnungen verzerren falsche Erinnerungen unser scheinbar tadelloses Gedächtnis: Stress, Träume oder das bloße Nachdenken über Vergangenes können unsere Gedankenwelt beeinflussen und so auch die Wahrnehmung unserer selbst verändern.

Sabrina Boll ist Diplompsychologin und promoviert am Institut für Systemische Neurowissenschaften des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Wunder Gehirn

Auf wissenschaft.de gelesen

Was Rechnen mit den Augen zu tun hat

Das Gehirn schaut beim Addieren nach rechts

Beim Kopfrechnen benutzen Menschen dieselben Gehirnareale, die auch für die Bewegung der Augen zuständig sind: Das Addieren entspricht dem gleichen neuronalen Muster wie eine Augenbewegung nach rechts, während Subtrahieren einer Augenbewegung nach links gleicht, fanden französische Forscher heraus. Sie untersuchten zunächst mit einem Magnetresonanztomographen (MRT) Probanden, die ihre Augen nach rechts oder links bewegten. Anschließend ließen sie die Testpersonen im Kopf rechnen. Ein Computerprogramm konnte dann aus den aufgezeichneten Daten vorhersagen, ob die Testpersonen gerade addiert oder subtrahiert hatten, berichten André Knops von der Université Paris-Sud in Orsay und seine Kollegen.
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In dem Experiment mussten die Versuchspersonen zunächst ihre Augen nach links und rechts bewegen, während MRT-Aufnahmen gemacht wurden. Anschließend bestimmten die Wissenschaftler die Hirnareale, die bei der Bewegung nach rechts oder links angesprochen wurden. Im zweiten Teil des Versuches rechneten die Personen im Kopf. Sie addierten und subtrahierten dabei Zahlen, aber auch Symbole. Die Wissenschaftler beobachteten dabei, dass genau die gleichen Areale angesprochen wurden wie bei der Bewegung der Augen.

Die Ergebnisse stützen eine schon länger existierende Theorie, derzufolge die Entwicklung der Mathematik beim Menschen nicht mit der Ausbildung eines speziellen Mathebereichs im Gehirn einherging. Das Gehirn nutzt zum Rechnen vielmehr schon vorhandene Ressourcen: Die neuronalen Schaltkreise für links-rechts-räumliche Augenbewegungen eignen sich auch für die Addition und Subtraktion von Zahlen. So ganz überraschend ist das Ergebnis für die Forscher nicht: Denn bei den Menschen, die von links nach rechts lesen, sind kleine Zahlen gedanklich auf der linken Seite und größere Zahlen auf der rechten Seite angeordnet. Da bei der Addition größere Zahlen entstehen, gleicht sie einer Bewegung nach rechts. Die Subtraktion hingegen, bei der kleinere Zahlen entstehen, entspricht einer Bewegung nach links.

André Knops (Université Paris-Sud, Orsay) et al.: Science, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1126/science.1171599

ddp/wissenschaft.de – Bele Boeddinghaus

Wunder Gehirn

 

Lesen lernen wir irgendwann zwischen unserer Geburt und der 2.Klasse. Welche Rolle unser Gehirn dabei einnimmt, haben Wissenschaftler untersucht: Meldung von ntv.

Gehirn erkennt reale Wörter

Forscher haben nachgewiesen, dass eine kleine Region in der Sehrinde des Menschen einzelne sinnvolle Worte erkennt. Demnach gibt es Nervenzellen mit einer Vorliebe für reale Worte, heißt es in einer Mitteilung zu den Resultaten, die im Journal “Neuron” erscheinen.

Hauptautor ist Maximilian Riesenhuber vom Georgetown University Medical Center in Washington. Zwar hätten viele Kollegen fest angenommen, dass es in den auch jetzt untersuchten Nervenzellen des Hirns beim Lesen ein Abbild des erkannten Wortes gebe, der direkte Nachweis habe aber gefehlt. Bereits zuvor hatten andere Forscher gezeigt, dass eine Region in der linken Sehrinde, die sogenannte visual word forming area (VWFA), eine Schlüsselrolle beim Lesen und damit beim Erkennen sinnvoller Worte spielt.

Riesenhuber und seine Kollegen blickten ihren Probanden mit einer sehr empfindlichen Variante der funktionellen Magnetresonanz-Tomographie ins Hirn. Das Verfahren zeigt, welche Regionen zu welcher Zeit aktiv sind, etwa beim Lesen. Die Probanden lasen Kombinationen realer Worte (etwa “Farm”) mit ähnlich klingenden Pseudoworten wie “Tarm”, die aber keine Bedeutung haben. Die Nervenzellen der VWFA erkannten mit großer Zuverlässigkeit die sinnvollen Worte. Dies stütze die Annahme, dass die Region genau das wiedererkenne, was sie auch gelernt habe. Zudem zeigten die Ergebnisse, dass das Hirn nicht nur bekannte Kombinationen einzelner Buchstaben erkenne, sondern auch ganze Worte