Jesaja 43:10

Wer spricht in diesem Kapitel der Bibel zu WEM? Wenn wir schon das Kapitel aus dem Zusammenhang der Jesajarolle reißen, so ist der Vers 1 klar: Jehovah spricht zu Jakob und Israel als SEINEM Volk.

Ihr seid meine Zeugen usw. Israel wird angesprochen. Und mein Diener. Der Prophet. Ich bin Er. Dies ist der erhabenste Ausdruck der Einheit Gottes; denn jedes andere Wesen unterscheidet sich von seiner wirklichen Form.14 Vor mir, nach mir. Nach einigen bedeutet „vor mir“ „vor der Offenbarung auf dem Sinai“ und „nach mir“, „nach der Offenbarung“ .15 Es ist jedoch keineswegs notwendig, von der wörtlichen Bedeutung der Worte abzuweichen: „Kein Gott war vor mir, und niemand wird nach mir sein “, weil Gott der Erste und Letzte ist. Der Ausdruck „geformt“ (נוצר) wird hier auf das Wort „Gott“ angewendet, um zu implizieren, dass ein Gott neben ihm nur einer sein kann, der vom Menschen geformt wurde. Kurzsichtige Menschen denken, dass der Ausdruck „geformt“, der in Bezug auf den Schöpfer verwendet wird, aus dem Mund des Propheten gerutscht ist; dies ist aber keineswegs der Fall; solche Kritiker verstehen die wahre Bedeutung des Verses nicht.15a
11. Ich, ich. Das Wort wird wiederholt, als ob ich sagen möchte: „Ich verändere mich nicht wie das Heer des Himmels in Bezug auf sein Zentrum, noch wie irdische Dinge in Bezug auf Substanz und Form; Ich kann daher jederzeit helfen. “
12. Ich habe in Ägypten erklärt, dich zu retten. Und ich habe veranlasst zu hören. Ich habe dich veranlasst, meine Stimme auf dem Sinai zu hören. Es war kein Fremder unter euch. Die Israeliten allein waren dort. Und du bist mein Zeuge. Sie wurden von Ihren Vätern darüber informiert. Und ich bin ständig Gott; comp. „Ich bin der Herr, ich verändere mich nicht“ (Mal. 3: 6).

Der Kommentar von IBN Ezra zu Jesaja

Israels Status als heilige Nation beruhte auf ihrer Wahl. Ein Zweck der Wahl war es, dass Israel ein Königreich der Priester ist. Während Israel einen Priesterstamm hatte, den Stamm Levi, sollte die Nation als Ganzes auch ein Priestertum sein. Die historische Funktion eines Priesters bestand darin, den Menschen vor Gott darzustellen. Der Stamm Levi vertrat Israel vor Gott; und Israel sollte die Nationen der Heiden vor Gott vertreten. Dies war vielleicht der Hauptzweck der nationalen Wahlen in Israel, und alle anderen Gründe sind diesem untergeordnet.
Ein zweiter Grund war, der Empfänger der Offenbarung Gottes zu sein und sie aufzuzeichnen. Aus diesem Grund erhielt Israel das Gesetz Mose (5. Mose 4: 5–8; 6: 6–9; Röm. 3: 1–2).
Ein dritter Grund war, die Lehre des einen Gottes in Jesaja 43: 10-12 zu verbreiten:

Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und mein Diener, den ich erwählt habe; damit ihr mich kennt und glaubt und versteht, dass ich er bin; vor mir wurde kein Gott gebildet, und es wird auch keinen nach mir geben. Ich, auch ich, bin Jehova; und außer mir gibt es keinen Retter. Ich habe erklärt, und ich habe gerettet, und ich habe gezeigt; und es war kein fremder Gott unter euch; darum seid ihr meine Zeugen, spricht Jehova, und ich bin Gott.

In dieser Passage wurde Israel ausgewählt, um den Nationen der Heiden zwei Dinge zu verkünden: Erstens, dass Jehova, der Gott Israels, der einzige Gott ist; und zweitens ist er der einzige Retter, und alle, die Erlösung suchen, müssen sie in ihm finden.
Ein vierter Grund war, den Messias hervorzubringen (Röm 9,5; Hebr 2,16-17; 7,13-14).

Fruchtenbaum – Israelologie: das fehlende Glied in der systematischen Theologie

Gott läßt Israel, das noch blind und taub ist (vgl. Jes 42,20; Jes 48,8 ), vor die Nationen bringen. Die Nationen sollen Zeugen aufstellen , um zu beweisen, daß sie die Zukunft vorhersagen können (vgl. Jes 41,21-23 ). Dann sagt er, daß die Israeliten als seine Zeugen (vgl. Jes 43,12; 44,8 ) und sein auserwählter Knecht (vgl. Jes 41,8-9 ) deutlich zeigen, daß er der einzige Gott ist ( Jes 43,10 ). Er war schon da, bevor irgendein Götze gemacht wurde, und er wird auch noch da sein, lange nachdem der letzte Götze vergangen ist.
Die Befreiung Israels durch den Herrn zeigt ebenfalls, daß er der wahre Gott ist. Er ist der einzige Heiland , und niemand kann sich seinen Plänen entgegenstellen. „Heiland“ ist ein anderer Titel Gottes, den Jesaja häufig benutzt (vgl. Jes 17,10; 43,3; 45,15.21; 49,26; 60,16; 62,11; 63,8 ). Gottes Offenbarung seines Planes und die Rettung seines Volkes kann von keinem fremden Gott nachgemacht werden. Israels Existenz ist ein deutliches Zeugnis für die Allmacht und Ewigkeit Gottes. Niemand kann umkehren, was Gott getan hat, oder sich seinen Plänen entgegenstellen (vgl. Hi 42,2 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ihr aber seid meine Zeugen usw. Nachdem Gott die Heiden und ihre Lügengötzen zunichte gemacht, stellt er seine Zeugen auf und rühmt ihre Wahrhaftigkeit; denn den Juden war hinreichend göttliche Belehrung und Weissagung zu völliger gewisser Sicherheit des Glaubens widerfahren. Und durch die Worte unseres Verses klingt der leise Vorwurf gegen die hindurch, die nicht mit lauter Stimme verkünden, was etwa in ihnen ist, was der Ehre Gottes zu dienen vermag. Wer da schweigt, wo es sich um den Ausweis der wahren Religion handelt, der übt Verrat an der heiligen Sache. Unter dem Knecht Gottes ist nicht Jesaja für sich, sondern die Gesamtheit der Propheten zu verstehen, die Gott vor anderen seine Knechte nennt und zur Bekräftigung seiner Wahrheit ausersehen hat. Doch die Einzahl „Knecht“ weist darauf hin, dass Jesaja vorzüglich an Christum denkt, in dem alle Weissagung beschlossen ist. Ist er nicht der höchste Zeuge, der am gewaltigsten Menschenherzen überwindet? Dabei bleibt aber doch bestehen, dass, wie gesagt, auch die Juden als Zeugen sich mitgetroffen und um ihrer Trägheit und ihres Undanks willen sich beschämt fühlen sollen. Endlich aber gehen die Worte des Propheten auch die von Gott erwählte Gemeinde an, die den Beruf hat, der Wahrheit Zeugnis zu geben, nicht als ob Gott dessen bedürfte, sondern damit die Menschen einen festen Grund hätten, der nicht wankt. In dieser Gemeinde stehen als Knechte Gottes die Lehrer und Diener am Wort an erster Stelle; aber auch den Gläubigen ist es aufgegeben, die Erkenntnis Gottes nicht bei sich zu verbergen, sondern sie frei und offen zu bekennen.
Auf dass ihr wisst und mir glaubt und versteht. Diese Wortfolge zeigt, dass der Glaube dem Bekennen vorausgehen muss. Ist ein Bekenntnis nur Lippenwerk, geht es nicht aus dem Herzen hervor, so ist es nichts nutz und eitel; dergleichen verlangt Gott weder, noch billigt er es. Ferner ist zu beachten, dass der Prophet Wissen und Glauben auseinander hält. Wodurch unterscheidet sich denn das „Verstehen“ oder die Einsicht, die so zu sagen dem Glauben nachfolgt, von diesem „Wissen“? Gott arbeitet schon dadurch, dass sein Wort uns Ehrfurcht abgewinnt, unserem Glauben vor. Denn das Erste muss doch die Demut sein, durch die wir Herz und Sinn Gott gefangen geben; dazu fügt dann Gott weiterhin, damit wir die uns gebotene Wahrheit umso gewisser uns zueignen, die Bestätigung durch die Erfahrung. So berichtet ja Johannes, er und Petrus seien zum Glauben an die Schrift gekommen, nachdem sie im geöffneten Grabe die Anzeichen dafür, dass der Herr auferstanden war, erblickt hätten (Joh. 20, 8), und an anderer Stelle spricht derselbe Evangelist von Menschen, die an Christus glaubten, weil sie das erfüllt sahen, was sie aus seinem Munde gehört (2, 23). Und so sollten auch hier die Juden durch die Bestätigung, die ihr Glaube im Leben und in der Wirklichkeit erfuhr, es innewerden, dass sie den wahrhaftigen Gott verehrten. So unterscheidet sich auch der rechte Glaube von jener Leichtgläubigkeit, die wie von ungefähr den Menschen hinreißt: im Gegensatz dazu schenkt Gott seinen Auserwählten Wissen und Urteil genug, um Wahres und Falsches zu scheiden. Daraus geht dann der Glaube und die sichere Gewissheit hervor, die ohne Wanken den Worten Gottes traut. Und endlich zündet dieser Glaube seinerseits wieder das Licht der Einsicht in den Herzen heller und heller an, so dass je nach dem Maß des Fortschritts immer klarer die Erkenntnis Gottes aufleuchtet. Das alles aber geschieht nicht aus unserer Vernunft und Kraft, sondern durch den heiligen Geist, der uns erleuchtet.
Dass Ich´s bin. Das gehört zum Glauben hinzu, dass wir wissen, wer unser Gott ist, und dass er der ist, den wir verehren, und kein anderer; sonst schweifen wir ab und gehen in die Irre. Das also ist nicht mehr Glauben zu nennen, wenn jemand nach eigenem Gutdünken irgendetwas erdichtet oder sich aufs Geratewohl an die Worte eines anderen hängt, oder wohl gar im Dunkeln tappt. Der rechte Glaube ist in sicherer Gewissheit gegründet und weiß sich im Gehorsam des einen, wahren Gottes gebunden; so kann er alle erträumten Götter von oben herab ansehen und das Herz frei machen von der Furcht, die im Irrwahn zu versinken meint. Hieraus mögen wir ersehen, was davon zu halten ist, wenn bei den Päpstlichen auch stumpfe und einsichtslose Menschen, die kein Wort von dem unbekannten oder ungewissen Gott auch nur zirpen können, Gläubige genannt werden, wenn sie nur bereit sind, anzunehmen, was die Kirche, die heilige Mutter, ihnen vorschreibt. Solch lästerliches Treiben hat Gott nimmermehr gut geheißen, sondern den Glauben mit der Einsicht verbunden, so dass man beide nicht voneinander trennen kann. Überdies ist kein Glaube, ohne dass man ihn bekennt, den Vater unseres Herrn Jesu Christi, der durch die Apostel und Propheten zu uns geredet hat. Und um zu bekräftigen, dass er allein Gott ist, fügt er hinzu: vor mir ist kein Gott gemacht – ein spottender Hinweis darauf, dass alle etwa vorhanden gewesenen Götter von sterblichen Menschen gebildet und hergestellt waren und darum mit dem ewigen Gott nicht verglichen werden dürfen. Unverletzt und unvermindert bleibt seine Herrschaft; er weicht nicht der Entkräftung oder dem Alter. In ihm müssen wir ruhen, wenn unser Glaube der rechte sein soll, an ihm festhalten, dem einigen Gott, der keinen anderen neben sich duldet.
V. 11. Ich, Ich bin der Herr, und ist außer mir kein Heiland. Als Sieger erhebt sich Gott, nachdem er genug gestritten, und nun bestätigt er es: Ich, Ich bin der Herr, und ist außer mir keiner. Wie gefährlich ist es, auf eigenes Gutdünken über Gott dies und jenes zurecht zu reimen; ehe man es sich versieht, hat man ein Götzenbild an seine Stelle gesetzt. Was aber in Wahrheit von ihm kommt, das lasst uns mit Eifer ergreifen und, nachdem er sich uns geoffenbart, zunehmen und wachsen in seiner Erkenntnis! Ich, Ich bin der Herr: nicht nur das ewige Wesen seiner Gottheit, sondern seine Macht und Güte hebt Gott hier hervor; den alleinigen Heiland nennt er sich. Die Welt pflegt ihm nur den leeren Namen zu lassen, aber seine Macht hierhin und dorthin zu verteilen; so geschieht es ja auch im Papsttum. Da nennt man ihn wohl Gott und rühmt sich seiner Verehrung, aber seine Herrlichkeit und das, was er ausrichtet, teilt man dem Petrus, oder Paulus, oder anderen Heiligen zu: so hat man am Ende eben so viel Götter, als Kreaturen. Aber unversehrt und unvermindert will Gott dies alles für sich selbst behalten: und man kann es keinem anderen geben, ohne ihm Schimpf und Lästerung anzutun. Er allein vermag zu schützen, zu erhalten. In ihm ruht unser Heil, und ein vornehmlicher Teil des Gottesdienstes ist der Glaube, der Anfang und Ende des Lebens in ihm geborgen weiß und ihm in allen Stücken die Ehre gibt.
V. 12. Ich habe es verkündigt und habe auch geholfen. Dieser Vers fasst das Vorhergehende zusammen. Ich habe es voraus verkündigt, das bezieht sich auf Gottes Allwissenheit; ich habe auch geholfen, auf seine Allmacht und Güte. So stellt er sich als den einigen Gott hin, der alles weiß und vermag. Und das ist nicht nur den Juden, sondern auch uns gesagt: soviel Weissagungen Gottes wir haben, soviel Denkmäler seiner Macht und seiner Allwissenheit, damit wir lernen, auf ihn zu trauen, allen Aberglauben zu verbannen und ihn allein hoch und herrlich sein lassen. Denn, nachdem er also seine Macht erwiesen und seine Gnade erzeigt, wären wir undankbar, wenn wir nicht in ihm allein uns zufrieden geben wollten.
Da war kein fremder Gott unter euch – zu jener Zeit, als ich öffentlich und im geheimen meine Macht erwies. Dies Wort soll nicht auf ein Lob der Frömmigkeit oder der Religion der Juden hinauslaufen, sondern den alleinigen Schutz Gottes ins Licht stellen: solange Israel keinem fremden Gotte diente, zeigten sich ihm die großen Wunder des Herrn in Hülle und Fülle. Da war kein Zweifel, dass außer ihm kein Gott sei. Zugleich aber deutet der Prophet an, dass unser Unglaube den vollen Erweis der Macht Gottes hindert. Wenden wir vollends unser Herz götzendienerischem Aberglauben zu, so machen wir uns selbst seiner Hilfe und Güte unwürdig. Am Schluss entbietet der Herr abermals seine Zeugen: schnöden Undanks würden sie schuldig sein, wenn sie verhehlen würden, was er ihnen offenbart.

Jean Calvin -Jesaja

So lange es keinen Staat und kein Land Israel gab, dachten viele Ausleger, dass es Jehovah unmöglich sei, seine Verheißungen war zu machen – und bastelten sich deshalb ein „geistiges Israel“ an dem sich dass alles erfüllen könnte. Aber wer sich ernsthaft die Kapitel in Jesaja durchliest, stellt schnell fest, dass es hier um die Kinder Abrahams und Isaaks geht! Siehe dazu auch hier. Ja, ich kann mich anstrengen, und wie ein kleines Kind mir einen „Polizeiausweis“ basteln und dann „Polizei“ spielen – aber ich bin deshalb kein Polizist! Genauso kann ich mir ein Schild basteln und mir den Namen Jehovah drauf schreiben – aber Jehovah hat sein Volk mit Abraham gewählt! Er läßt sich nicht von seinen Geschöpfen vorschreiben, wen ER benutzt und wen er wie segnet.


Spannend in diesem Zusammenhang, ER – Jehovah – sagt, dass er der einzige Retter /Helfer /Heiland ist! Wie würdest du in diesem Zusammenhang Jeschuahs Rolle einordnen?

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Nur Personen in meinem Netzwerk können kommentieren.