Von was redet David?

  Von David 

  Ich will dir ‹Lob› bekennen mit meinem ganzen Herzen. 
  Vor den Mächtigen  will ich dir singen ‹und spielen›*. 
  Ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin und deinem Namen danken deiner Güte und deiner Wahrheit* wegen,  denn du hast dein Wort groß gemacht über deinen Namen hinaus.

Jantzen_Jettel_2017 – Ps 138,1–2

Von David
Ich werde dich von ganzem Herzen preisen.
Vor den Augen anderer Götter
werde ich Lobgesänge anstimmen.
Zu deinem heiligen Tempel hin werde ich mich verneigen
und deinen Namen preisen
wegen deiner loyalen Liebe und deiner Treue.
Denn du hast deine Worte und deinen Namen über alles andere erhoben.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Psalm 138:1-2

(Von David ) Preisen will ich dich mit meinem ganzen Herzen, will dich besingen vor den Göttern.
Ich will anbeten gegen deinen heiligen Tempel, und deinen Namen preisen um deiner Güte und deiner Wahrheit willen; denn du hast dein Wort (O. deine Zusage) groß gemacht über all deinen Namen

Elberfelder 1871 – Ps 138,1–2

Dieser Beat kommt von David, es soll zu der Drum-Machine rattern. Gott, aus meinem Innersten singe ich dir, aber niemals den Plastikgöttern.
(2) Ich schmeiß‘ mich auf den Boden in deinem besonderen Tempel, um dir zu danken. Gott, von deiner Liebe will ich jedem erzählen. Du bist treu und korrekt, auf dich kann man sich immer verlassen, erfüllst jedes Versprechen, da müssen die Plastikgötter erblassen. Und du tust sogar noch mehr, als wir von dir je erwartet hatten.

Volxbibel – Ps 138,1–2

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David? Von was sprichst du? Der hebräische Ausdruck in Vers 2 ist der für Palast oder Tempel. Deshalb tun sich alle Ausleger mit diesen Versen sehr schwer. Denn als David lebte, stand wo der Tempel Jehovahs?

In Übereinstimmung mit der Sitte frommer Juden fiel David vor Gottes Heiligtum nieder, wenn er anbetete (der Tempel war noch gar nicht erbaut). Er erhob den Namen des HERRN wegen seiner Gnade und Treue (o. Wahrheit). Gottes Liebe ist es, die ihn dazu bringt, uns seine »kostbaren und größten Verheißungen« zu schenken; und es ist seine Treue, die uns gewiss macht, dass jede einzelne in Erfüllung geht.
»Denn du hast dein Wort groß gemacht über all deinen Namen.« Der Zusammenhang hat mit der Treue Gottes zu tun, mit der er sein Wort hält, und die Bedeutung scheint zu sein, dass er nicht nur getan hat, was er sagte, dass er es tun wollte, sondern dass er noch viel mehr getan hat. Auch hier mag der Gedanke vorliegen, dass »Gott in der überreichen Erfüllung aller dem David gemachten Verheißungen alle vorhergehenden Offenbarungen seiner selbst übertroffen hat«.98
Wendet man diesen Vers auf das Fleisch gewordene Wort an, dann bedeutet er natürlich, dass Gott den Herrn Jesus über alle anderen Offenbarungen seiner selbst erhöht hat.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Der D. will Ihm, den er meint ohne ihn zu nennen, danken für seine Gnade d. i. seine entgegenkommende, herablassende Liebe und für seine Wahrheit d. i. Wahrhaftigkeit und Treue, näher dafür, daß er groß gemacht (vgl. Jes. 42, 21) über all seinen Namen seine Verheißung (אִמְרָה) d. h. daß er seine Verheißung gegeben, welche alles wodurch er sich bisher Namen und Denkmal gestiftet (עַל־כֹּל־שׁמך mit ō statt ŏ, ein von der Masora notirtes Unicum) überschwenglich überragt. שִׁמְךָ ist s. v. a. שְׁמוּעָֽתְךָ, wenn die Anrede nicht auf Gott, sondern einen Menschen ginge 1 K. 10, 7. Der Ausdruck ist sonderbar, aber על כל שָׁמֶיךָ (Dyserinks: boven al Uwe hemelen) wäre es nicht minder. Ist die Verheißung durch Nathans Mund 2 S. c. 7 gemeint, so vergleicht sich 2 S. 7, 21.; גָּדַל, גָּדוֹל, גְּדֻלָּה wiederholen sich in jener Verheißung und ihrem Echo aus Davids Herzen so oft, daß dieses הִגְדַּלְתָּ wie ein Fingerzeig in jene Geschichte erscheint, welche eine der wichtigsten Wendepunkte der Heilsgeschichte ist. Aus dieser Geschichte heraus wird auch נגד אלהים verständlich. Es ist nicht s. v. a. an h. Stätte (de W. Ew. Olsh.), was לִפְנֵי ה׳ heißen müßte. Eher ἐναντίον ἀγγέλων (LXX), was an sich statthaft und sinnvoll1, aber ohne Halt im Zus. des Ps.; auch ist es fraglich, ob die alttest. Sprache אלהים so ohne weiteres im Sinne von ἄγγελοι gebraucht. Eher ließe sich „angesichts der Götter“ (Aq. Symm. Quinta Hier.) übers., näml. der Götter der Völker (Hgst. Hupf. Hitz.), aber um auf Götter bezogen zu werden, die nur scheinbar solche sind, bedarf אלהים außer Zusammenhängen wie 95, 3. 96, 4 eines Zusatzes. Dagegen kann אלהים ohne Zusatz die obrigkeitlichen Inhaber gottesbildlicher Hoheit bez., wie aus Ps. 82 hervorgeht, und so (vgl. נֶגֶד מְלָכִים 119, 46) verstehen wir es mit Syr. Raschi AE. Kimchi Flamin. Bucer Clericus u. A. auch hier. Es sind הַגְּדֹלִים אֲשֶׁר בָּאָרֶץ 2 S. 7, 9 gemeint, denen David, indem er aus einem Hirten ein König wurde, gleichgestellt, und über die er durch die Verheißung ewigen Königtums hinausgehoben worden ist. Vor diesen irdischen Elohim will David den Gott der Verheißung preisen, sie sollen es hören zu heilsamer Beschämung, williger Huldigung, daß Gott ihn gesetzt עֶלְיוֹן לְמַלְכֵי־אָרֶץ 89, 28.

Delitzsch – Biblischer Commentar über die Psalmen

Scheinbar will uns David etwas erzählen, was wir aber nicht erfahen sollen. Wenn du das x-Mal die Bibel von vorn nach hinten liest, dann wird dir auffallen, dass nicht alles was Gott tut auch in der Bibel aufgeschrieben steht. Fängt im Garten Eden an, wo nur kurz angedeutet wird, dass Adam und seine Frau es wohl gewohnt waren, zur Zeit der Briese mit Jehovah zu sprechen, der dann wohl regelmäßig im Garten wandelte.
Oder nehmen wir die Geschichte von Abraham und Jehovah: worüber unterhielten die sich, wenn Jehovah und zwei Engel stundenlang bei Abraham zu Besuch waren? Als die beiden sich trennen, sagt Jehovah zu Abraham, dass er in einem Jahr wieder kommen wird, und Sara dann einen Sohn haben wird. Aber wo berichtet die Bibel über dieses Zusammentreffen? Und so geht dass immer weiter. Oder die Stiftshütte die Mose „nachbaut“, nach dem was er vorher gesehen hat? Wo, wie, wann hat Mose das „Orginal“ gesehen? Und jetzt David! Erst Salomo wird den Tempel bauen – aber David sagt, ihm wären 1 Tag an der Schwelle des Tempels Jehovahs lieber als 1000 anderswo. Echt David? Du wirfst dich, siehe obrigen Vers von heute, vor dem Tempel Jehovahs nieder? WO WARST DU DAVID? Kann es sein, dass all diese Männer einen solchen festen Glauben hatten, weil sie mehr gesehen haben, als wir uns vorstellen können? Um so öfter ich die Bibel lese, um so überzeugter bin ich, dass David das Heiligtum, den orginalen Tempel Jehovahs gesehen hat, es uns aber einfach nicht „verraten durfte“ oder ihm auch die Worte dazu fehlten. Erst Johannes, der Jünger und Apostel Jesu, berichtet uns dann in der Offenbarung, was er gesehen hat – und was die Zukunft bringen wird – und er – also Johannes – darf endlich darüber auch wirklich ausführlich berichten und es aufschreiben!

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