Siehe da, euer Gott! Siehe, der Herr, Jehova, kommt mit Kraft, (Eig als ein Starker) und sein Arm übt Herrschaft für ihn; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirt, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Busen tragen, die Säugenden wird er sanft leiten.
Elberfelder 1871 – Jes 40,10–11
Seht! der Herr Jehova tritt mit Macht einher, und mit gebieterischem Arm! Es folgt Vergeltung ihm, voran geht ihm Belohnung. Er weidet als ein Hirt seine Heerde, er trägt mit seinem Arm die Lämmer zusammen, ja trägt in seinem Busen sie, und führet sanft die Mütter.
van Ess 1858 – Jes 40,10–11
Siehe, der Herr, Jehovah kommt mit Stärke, und Sein Arm herrscht für Ihn. Siehe, Sein Lohn ist bei Ihm und Sein Werk vor Ihm. Jes 35,4; 62,11; Röm 2,6f; Ps 68,12; 87,3.
Er weidet wie ein Hirte Seine Herde (Trift), bringt die Lämmchen zusammen in Seinen Arm und trägt sie in Seinem Busen und leitet die Säugenden. 1Mo 33,13; Ez 34,11.23; Ez 37,24; Lk 15,4f; Joh 10,11.12; 21,15.
Tafelbibel – Jes 40,10–11
Und Gott kommt heftig, mit viel Power, er kommt als Sieger. Er bringt seinen Pokal gleich mit. Die Leute, die er befreit hat, sind nämlich bei ihm.
Er führt sie wie ein guter Pilot sein Flugzeug. Er will das Beste aus ihnen rausholen, wie ein guter Fußballtrainer aus seiner Mannschaft. Er leitet sie wie ein Hirte, der auf seine Schafe aufpasst. Er trägt die Babyschafe auf dem Arm, die Muttertiere führt er und beschützt sie.“
VolxBibel – Jes 40,10–11
Vielleicht ist derjenige, der gute Botschaft an Jerusalem verkündigen soll, ein Mensch, der Jesajas Botschaft zu überbringen hat (andere Übersetzungen sehen Jerusalem selbst als Botin an). Der Botschafter soll es laut den Städten in Juda verkündigen, daß Gott nach Jerusalem kommt (V. 9 ) und sein Volk aus der Gefangenschaft zurückbringt. Vermutlich dachte Jesaja, daß diese Rückkehr aus dem Exil direkt in das Tausendjährige Reich einmünden würde. Andere, später geschriebene Bibelstellen zeigen dagegen die große Zeitspanne an, die zwischen diesen beiden Ereignissen liegt. Gott wird zunächst als der gewaltige HERR beschrieben, ein mächtiger, erobernder König (V. 10 ). Er regiert nicht nur mit Macht, sondern er bringt auch Beute ( was er sich erwarb ) mit sich. Arm bedeutet Stärke, ein von Jesaja oft benutztes Bild ( Jes 40,10; Jes 51,5 [zweimal].9; Jes 52,10; 53,1; 59,1.16; 60,4; 62,8; 63,5.12 ). Dann beschreibt Jesaja Gott als einen guten Hirten (vgl. Ps 23,1; 80,2; Joh 10,11.14; Hebr 13,20; 1Pet 2,25; 5,4 ), der die schwachen und hilflosen Schafe seiner Herde voller Sorgfalt trägt und führt (vgl. Jer 13,17.20; Mi 4,8; 5,4; 7,14; Sach 10,3 ). Diese beiden Aspekte des Charakters Gottes werden in diesem zweiten Hauptteil des Buches Jesaja immer wieder betont.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Der Prophet hört die Stimme eines himmlischen Herolds (Engels). Vorbereitet wird durch sie die Heimkehr des Volkes; aber man soll sehen, dass es der HERR ist, der hier handelt. Indem er sein Volk befreit, wird allen Völkern (alles Fleisch = alle Menschen) seine Macht und →Herrlichkeit offenbar. In Babylon gab es prachtvolle Straßen, auf denen die Götterbilder in Prozessionen herumgeführt wurden. Der Gott Israels dagegen lässt eine Straße für sich bauen, auf der er sein Volk nach Hause führen will (V. 10–11).
Einführungen und Erklärungen aus der Stuttgarter Erklärungsbibel
Wie die Kirche hat Israel eine Beziehung zwischen Hirten und Schafen zu Gott. Der einzigartige Hirte ist Gott, die Vielzahl der Hirten sind die jüdischen Führer und das Schaf oder die Herde ist Israel (Ps. 28: 9; 78:52; 80: 1).
Fruchtenbaum – Messiansicher Link
Ein Beispiel für diese Beziehung ist Jeremia 23: 1–4. Gott beschuldigt die jüdischen Führer (Hirten), die Zerstreuung Israels verursacht zu haben (zerstreue die Schafe von meiner Weide) und gibt ihnen die Schuld (Vers 1). Gott verkündet sein Gericht (Vers 2): Was sie der Herde angetan haben, wird er ihnen antun. In der Zwischenzeit beabsichtigt Gott, den Rest meiner Herde wieder zu sammeln und in das Land zurückzubringen (Vers 3). Zu dieser Zeit wird Gott Israel rechtschaffene Hirten geben, die die Herde mit Wissen und Verständnis ernähren und niemals schuldig sein werden, Israel in die Irre geführt zu haben (Vers 4). Der gleiche Punkt wurde früher in Jeremia 3:15 gemacht. An diesem Tag wird Gott selbst ihr oberster Hirte sein, der sich um sie kümmert, selbst wenn sie von menschlichen Hirten regiert werden (Jes 40,11; Jer 31,10).
Eine ausführliche Behandlung dieses Motivs findet sich in Hesekiel 34: 1-31. Es ist eine Prophezeiung gegen die Hirten Israels, die Führung Israels, die schuldig ist, die Herde in die Irre geführt und die Herde nicht gefüttert zu haben, sondern sich frei von der Herde zu ernähren und sie schließlich zu zerstreuen (Verse 1-5). Gott wird nun die Hirten richten und sie werden aus der Führung entfernt (Verse 6-10). Die Schafe wird er von überall her sammeln, um sie ins Land zurückzubringen, und dort werden sie gefüttert, bewässert und geheilt (Verse 11-16). In Vorbereitung auf die endgültige Versammlung der Herde wird Gott die einzelnen Schafe richten und ein Teil der Herde wird wegen ihrer Sünden zerstört (Verse 17-22). Der Überrest, der endgültig wiederhergestellt wird, wird einen menschlichen Hirten über sich haben, den auferstandenen König David (Verse 23-24; vgl. Hesekiel 37:24). Zu dieser Zeit wird die Herde in den Neuen Bund eintreten und die Früchte des Landes voll genießen können (Verse 25–29), denn Israel ist die Herde Gottes (Verse 30–31).
Was für ein Wort: der Allmächtige, der alle Macht hat – handelt doch nicht mit Gewalt sondern wie ein Hirte!
Und ER ist DER HIRTE – es wird keinen anderen Hirten geben, auch keine Hirtenklasse.
Und aufgefallen? In Offenbarung 22,12 wird sich auf diesen Vers bezogen.
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