Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt.
Elberfelder 1871 – Spr 11,25
Wenn du mit anderen teilst, wirst du selbst beschenkt; wenn du den Durst anderer stillst, lässt man dich auch nicht verdursten.
Gute Nachricht Bibel – Sprichwörter 11,25
Wer andern Gutes tut, dem geht es selber gut, / wer anderen Erfrischung gibt, wird selbst erfrischt.
Neue evangelistische Übersetzung – Sprüche 11,25
Es gibt doch tatsächlich ein Buch unter dem Titel „Nehmen ist seliger als geben“ ! Der TItel passt wohl in unsere Zeit – und weckt wohl auf, den der gesunde Menschenverstand sagt wohl jedem, dass da etwas faul ist, an diesem Gedanken.
Wie sieht es die Bibel?
Sprüche 11:24-26
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Diese Verse sind eine Ermutigung zur Großzügigkeit. Wer gerne gibt, der hat viel, ein offensichtliches Paradoxon (vgl. 2Kor 9,6 ). Umgekehrt hat ein Mensch, der geizig ist und versäumt, den anderen in ihren offensichtlichen Bedürfnissen beizustehen, immer selbst zu wenig (vgl. Sprüche 28,22 ). Wenn ein Mensch freigiebig ist ( Sprüche 11,25 ), geht es ihm gut, und er empfängt seinerseits Hilfe (vgl. V. 17 ). Getreide (V. 26 ) war in einer Agrargesellschaft ein Haupttauschmittel; wer Getreide aufhäufte, der konnte großen Einfluß auf die Preise nehmen. Aber wer sein Getreide verkaufte und es nicht aufhäufte, der war für andere ein Segen.
Unsere egoistischen Herzen haben die Neigung, mehr als nötig an sich zu reißen und für sich zu behalten (Verse 24,26). Aber lesen wir in Lukas 6,38 was der Herr Jesus empfiehlt. Das wahre Mittel, selbst gesegnet zu werden, ist, sich um das Wohl anderer zu kümmern. Das ist manchmal im Widerspruch zur menschlichen Einsicht und Weisheit, aber Gott rechnet nicht gleich wie der Mensch. Er kehrt seine Berechnungen und Vorsichtsmassnahmen um. Und die Reichtümer sind immer ein Fallstrick für die, die darauf vertrauen (Vers 28; vergleiche Markus 10,24 und 1 Timotheus 6,17.18). „Reich zu sein in guten Werken“, das soll nach dieser letzten Stelle unser Bestreben sein.
Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament – Sprüche 11,18–31}}
Und doch gibt es in der Welt etwas von höchstem Wert, das wir suchen und gewinnen sollen. Was ist kostbarer als eine Seele? Um die unsrige zu erwerben, hat der Herr Jesus alles verkauft (Matthäus 13,44-46). Ja, „der Weise gewinnt Seelen“ (Vers 30). Kennen wir diesen glücklichen Dienst? Das war der Dienst des Jüngers Andreas (Johannes 1,41.42), und das kann auch der unsrige sein, ungeachtet unseres Alters und unserer Erkenntnis. Was ist besonders nötig für jemand, der eine Seele für den Herrn gewinnen will? Gerade diese Weisheit, die bereit ist, die Gelegenheit auszunützen (Epheser 5,15.16). Und auch die Liebe, die es versteht, den Weg zum Herzen zu finden (l. Korinther 9,19.22).
Ein freigebiger Mensch erntet Dividenden, von denen der Geizhals keine Ahnung hat. Was immer wir für andere tun, kommt mit vielfachem Segen zu uns zurück.
MacDonald – Kommentar zum Alten Testament
Wenn sich eine Sonntagschullehrerin sorgfältig vorbereitet, um dann ihre Klasse zu unterrichten, wer trägt wohl am meisten Nutzen davon ‒ die Klasse oder sie selbst?
Eine großzügige Seele, eine, die für die betet, die leiden, und ihnen hilft, die mit begnadeten Lippen und großzügiger Hand Segen ausstreut, diese Seele wird „reichlich gesättigt“ (gedeihen) mit echter Freude und mit weiterer Gnade reich gemacht werden. Wer anderen aus den Strömen seiner Güte zu trinken gibt, „wird selbst erquickt“. Gott wird es sicherlich mit reichlichen Schauern seines Segens vergelten. „Wer bewässert, wird selbst wie Regen sein“, verstehen es manche. Er wird gestärkt werden wie Wolken, die nach dem Regen wiederkehren (Pred 12,2) und auf diese Weise noch nützlicher werden.
Der Neue Matthew Henry Kommentar
Dienen Sie anderen um des Herrn Jesu willen (Gal 5,13; 2Kor 4,5; Kol 3,23.24). Der Tränkende wird auch selbst getränkt (Spr 11,25). Ein Christ, der nur Segen empfangen und nicht weitergeben will, kann nicht wachsen. Eine bekannte Illustration dafür ist das Tote Meer: Es ist deshalb tot, weil es nur aufnimmt und nicht weitergibt.
Jean Gibson – Training im Christentum
Genau so ist es : Nehmen Geben ist seliger denn geben nehmen
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