Schlagwort: Jesus

werden euch an die ‚kirchlichen Behörden‘ ausliefern

Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen.
Elberfelder 1871 – Lukas 21,12

„Vor allem werden sie Hand an euch legen, euch verfolgen, werden euch an die ‚kirchlichen Behörden‘ ausliefern und euch ins Gefängnis werfen, ja sie werden euch um meines Namens willen vor Könige und Fürsten schleppen.
Bruns 2013 – Lukas 21:12

Vor alle dem aber werden sie ihre Hände an euch legen, und euch verfolgen, indem sie euch an Synagogen und in Gefängnisse überantworten, und ihr vor Könige und Landpfleger geführt werdet um Meines Namens willen. Mt 10,17f; 24,9; Mk 13,9; Joh 16,2.3; Offb 2,10; Apg 4,3; 5,18.25; 12,4f.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Lukas 21,12

Die Ausdrucksweise: „Vor diesem allem“ in Vers 12a kann einen zweifachen Sinn haben. 1. Hier kann eine Rangfolge gemeint sein im Sinne unseres „vor allem“; die genannten Verfolgungen können also als das Wichtigste gelten; 2. es dürfte aber natürlicher sein, die Worte, zeitlich verstanden, auf die Zeit vor der Wiederkunft des Herrn zu beziehen. Der Herr macht Seine Jünger darauf aufmerksam, daß sie von Verfolgungen heimgesucht werden, ehe Er wiederkommt. Die Gemeinde Christi mußte schon in ihren ersten Anfängen gleich in Jerusalem solche Leiden erdulden (vgl. Apg 4, 3. 7; 5, 18. 26f; 6, 12; 8, 3; 9, 2; 12, 1ff).
Die Verfolger werden die Hände an sie legen. In die Synagogen geschleppt und dort gegeißelt werden gehört noch zu den geringsten Leiden (vgl. Mt 10, 17). Es steht ihnen ein noch härterer Kampf bevor, wenn sie vor Könige und Landpfleger geführt werden, um ein Zeugnis des Glaubens abzulegen (vgl. Mt 10, 18). Das Ärgste erwartet sie, wenn Eltern, Verwandte und Freunde sie verraten und töten. In dieser Notzeit dürfen sie sich eines dreifachen Trostes erfreuen. 1. Es geschieht alles um des Namens des Herrn willen (vgl. Apg 5, 41). 2. Es wird sich für sie als Gewinn erweisen. 3. Während der schweren Gerichtsverhandlungen erfahren sie des Herrn Beistand. — Die Worte: „Es erweist sich für sie zu einem Zeugnis“ bedeutet: „Es fällt für sie vor Gericht günstig aus“. Wenn sie um des Namens Jesu willen, oder weil sie Christum predigen, unter der Anklage des Staatsverbrechens vor heidnische Obrigkeiten gestellt werden, so werden sie als unschuldig befunden. Sie sollen sich darum auch nicht sorgen oder darüber nachdenken, wie sie sich vor Gericht verantworten sollen. Der Ausdruck „Mund und Weisheit“ bedeutet: „Der Herr gibt ihnen die Fähigkeit des Redens und den zweckmäßigen Inhalt der Rede“ (vgl. Lk 12; 11; Mt 10, 19. 20). Den Gegnern wird ein beharrlicher Widerstand schwer fallen, wie das in der Apostelgeschichte mehrfach bezeugt wird (vgl. Apg 6, 10; 7, 51; 13, 8–10).
Die Jünger werden nicht allein von den Feinden Christi verfolgt, sondern auch die nächsten leiblichen Verwandten werden sie den Gerichten überliefern und etliche von ihnen töten. Was Jesus hier sagt, gilt nicht allein für die Apostel, sondern für die Gläubigen aller Zeiten. Es sollten auch nicht alle den Märtyrertod sterben. Unter den Zuhörern des Herrn, die diese Voraussage vernahmen, sollten nur die Erstlinge einer unübersehbaren Schar von Märtyrern sein, die im Laufe der Jahrhunderte für des Herrn Sache sterben würden.
Der Hinweis, daß die Jünger von jedermann gehaßt werden um des Namens Jesu willen, wird durch manche Beweise in den apostolischen Briefen bestätigt (vgl. Rö 8, 35–37; 1 Ko 4, 9. 10; 2 Ko 11, 23–29; Hbr 10, 32–34). Die genaue Erfüllung dieses Wortes war schon in der ersten Zeit der Gemeinde wahrzunehmen. Alle drei Synoptiker und auch Johannes (Jo 15, 20f) haben sich den Gedanken an den allgemeinen Haß tief eingeprägt. Man kann hier auch an die Gefahren denken, welche die ersten Christen veranlaßte, nach Pella zu fliehen. Es darf nicht übersehen werden, wie dieser Haß immer höher steigt, je schneller die Entwicklungsgeschichte des Reiches Gottes dem Ende entgegeneilt.

Wuppertaler Studienbibel

»Vor dem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen« (V. 12). Hier macht der Ausdruck »Vor dem allem« Probleme. Heißt das: Zeitlich »vor allem«, oder sachlich »vor allem«? Beides ist möglich. Ist der zeitliche Sinn gemeint, dann will Jesus sagen: Bevor noch die Vorzeichen des Endes gesichtet werden, also ab sofort, wird man »euch verfolgen«.

Man nennt das 20. Jahrhundert das Jahrhundert mit den meisten Christenverfolgungen. Christen sind seit ca. 1950 verfolgt worden in der Sowjetunion, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Albanien, China, Nordkorea, Vietnam, Kuba, DDR, Äthiopien, in sämtlichen islamischen Ländern, aber auch sonst in einer ganzen Reihe von Ländern. Wir wissen nicht einmal, wie viele Tausende für ihren Glauben starben. Beten wir genügend für unsere Glaubensgeschwister?

Jesus beginnt bei seiner Beschreibung ganz konkret mit seiner nächsten Umgebung: »Dabei (indem eben die Verfolgung läuft) werden sie euch an die Synagogen und Gefängnisse ausliefern« (V. 12) – das ist die Verfolgung seitens der Juden. Aber warum gerade »an die Synagogen ausliefern«? Weil die Synagogen eine eigene Gerichtsbarkeit ausübten und z. B. den Synagogenbann aussprechen oder die Geißelstrafe verhängen konnten (Mt 10,17; Joh 9,22; 12,42; 16,2; Apg 5,40; 22,19; 2 Kor 11,24). Zu der von den Juden verhängten Gefängnisstrafe vgl. Apg 4,3ff.; Apg 5,18ff.; Apg 8,3; 12,1ff »Und euch vor Könige und Stadthalter führen« – das ist die Verfolgung seitens der Heiden, vor allem seitens der römischen Behörden. Man denke hier an den Pilatusprozess gegen Jesus oder die Schicksale des Paulus (Apg 16,23ff.; Apg 18,12ff.; Apg 23,23ff.; Apg 24-28; 2 Kor 11,25ff.; Eph 6,20; Phil 1,12ff.; Kol 4,3; 2 Tim 4,16ff.) oder der ersten Christen in Kleinasien (Offb 2,10.13; 3,8). Wenn Jesus hinzusetzt: »um meines Namens willen«, dann will er verdeutlichen, dass er von Glaubens -Verfolgungen spricht und nicht von Strafen, die die Christen um ihrer eigenen Vergehen willen erleiden – solche gibt es ja auch (vgl. 1 Petrus 4,14ff.).

Gerhard Maier

Im Allgemeinen gibt die Ölbergrede eine chronologische Abfolge der Ereignisse an. Zweimal bietet der Text jedoch einen Hinweis, wenn Jeschua mit der chronologischen Reihenfolge brach, wie es in den obigen Versen der Fall ist. Lukas fügte ein Detail hinzu, das die Prophezeiungen in eine chronologische Reihenfolge bringt: Aber vor all diesen Dingen (Lukas 21:12a). Vor welchen Dingen? Bevor der erste Geburtsschmerz, der den Beginn der Endzeit signalisiert, eintritt (Lukas 21:10b-11), werden die Apostel neun spezifische Erfahrungen machen.

Zuerst würde die jüdische Gemeinde sie ablehnen (Markus 13,9a; Lukas 21,12b). Jeschua erwähnte, dass sie an Räte und Synagogen, jüdische Einrichtungen, ausgeliefert werden würden, wo sie Ablehnung erfahren würden.

Zweitens, wenn sie gezwungen würden, vor Statthaltern und Königen zu stehen, würden Heiden sie ebenfalls ablehnen (Markus 13,9b; Lukas 21,12c). In jenen Tagen waren die Statthalter und Könige allesamt Heiden, und so zeigt die Aussage, dass sie auch für eine weit verbreitete Ablehnung durch die heidnische Gemeinschaft bereit sein sollten.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

21:12-19 eine Zeit der großen Verfolgung: Jesus beschrieb die Verfolgung, die seine Anhängerinnen und Anhänger erleben werden (siehe auch Mt 10,17-22; Mk 13,9). Auch die jüdische Literatur zur Zeit Jesu beschrieb eine Zeit großer Bedrängnis vor der Ankunft der endgültigen Erlösung durch Gott.

21:12 in die Synagogen geschleppt: Jesus und seine ersten Anhänger waren Juden, und die ersten Konflikte gab es mit jüdischen Mitbürgern, die Jesus nicht als den Messias akzeptierten. Die Anhänger Jesu wurden manchmal in der Synagoge vor ein jüdisches Gericht gestellt (vgl. 2 Kor 11,24).

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

verfolgen euch . . um meines Namens willen: Jesus sagte die Verhaftungen und Leiden voraus, denen die Jüngerinnen und Jünger ausgesetzt sein würden, weil sie sich mit ihm identifizierten. Einige dieser Ereignisse werden in Apostelgeschichte 3-5; 7; 21-28 ausführlich beschrieben. Die Erwähnung von Synagogen, Königen und Herrschern weist darauf hin, dass alle Nationen für das Massaker an den Jüngern mitverantwortlich sein würden.

Die Nelson Studienbibel

Obwohl die Ereignisse in den Versen 8-11 nicht auf das nahe Ende hindeuten, ist die unmittelbare Zukunft für die Jüngerinnen und Jünger von Verfolgung geprägt (V. 12). Die Apostelgeschichte beschreibt einen Teil dieser Verfolgung, als einige der Jüngerinnen und Jünger vor die Behörden gestellt werden. Solche Verfolgungen sind Gelegenheiten, um von dem Herrn Jesus zu zeugen. Jesus möchte jedoch nicht, dass sich seine Jüngerinnen und Jünger im Voraus Gedanken darüber machen, was sie sagen werden; er möchte, dass sie sicher sind, dass er ihnen die Worte und die Weisheit geben wird, die sie in dieser Stunde brauchen. Die hasserfüllte Opposition kann von den engsten Familienmitgliedern kommen und für manche sogar den Tod bedeuten, weil sie mit Christus verbunden sind. Dennoch verspricht Jesus mit einer Redewendung, dass sie sich des geistlichen Schutzes sicher sein können. Der rettende Glaube ist ein beständiger Glaube (V. 19). Wer auf Jesus vertraut, hat selbst im Angesicht des Todes ewiges Leben.

The NIV Grace and Truth Study Bible

Nein, hier in dem Vers geht es in erster Linie um gläubige Juden, die Jeschuah als ihren Messias anerkannten! Und nein, es sind nicht die, die nicht mehr der einen oder anderen Religion angehören wollen – auch nicht diejenigen, die sich weigern Gebote eines Landes in ihrem Leben anzuwenden ….
Schau dir die Broschüre „Die Weisheit ruft“ an – um zu sehen, was mit Menschen geschieht ….

Ich werde ab jetzt dafür sorgen, dass du und die Frau, dass ihr euch nicht abkönnt. – II

Ich werde ab jetzt dafür sorgen, dass du und die Frau, dass ihr euch nicht abkönnt. Die Frau wird Kinder und Enkel haben, die werden deinen Kindern den Kopf zertreten, während du ihnen in den Fuß beißen wirst.
VolxBibel – Genesis 3,15

Und Feindschaft werde ich setzen zwischen dir und zwischen der Frau und zwischen deiner Nachkommenschaft und zwischen ihrer Nachkommenschaft. Er wird deinem Kopf auflauern und du wirst seiner Ferse auflauern.
Septuaginta Deutsch – Genesis 3:15

Feindschaft stelle ich zwischen dich und das Weib, zwischen deinen Samen und ihren Samen,
er stößt dich auf das Haupt, du stößest ihm in die Ferse.
Buber & Rosenzweig – 1.Mose 3,15

Und Feindschaft will ich bringen zwischen dich und die Frau und zwischen deinen Samen und ihren Samen: er soll dir nach dem Kopfe trachten und du sollst ihm nach der Ferse trachten.
Die Philippson-Bibel – 1.Mose 3:15

Da wir diesen Vers schon einmal hatten – heute nur Ergänzungen

Das die Frau nicht „vergeistigt“ werden darf, sieht man ja, dass der nächste Vers sich direkt an die Frau wendet, die Jehovah eben auch hier angesprochen hatte. Das Eva dies auch so verstand, sehen wir ja durch ihre Reaktion dann in Genesis 4,1 – und der Art und Weise, wie Kain meinte, mit dieser Verheißung umgehen zu müssen. Das Adam auch verstanden hatte, dass Eva diese Frau sei – sieht man daran dass Adam seiner Frau anschließend einen anderen Namen gab.
Um Nachkommen zu haben, darf man selber natürlich nicht von diesen Nachkommen angehören – sondern muß schon deren geistiger Vater sein…

ich will Feindschaft setzen Gnädigerweise wandelt Gott die verdorbene, auf Satan gerichtete Zuneigung der Frau auf sich selbst um.

deinem Samen und ihrem Samen Die Menschheit ist nun in zwei Gemeinschaften unterteilt: die Erlösten, die Gott lieben, und die Verdammten, die sich selbst lieben (Joh 8,33.44; 1.Joh 3,8). Diese Spaltung findet ihren unmittelbaren Ausdruck in der Feindseligkeit Kains gegenüber Abel (Kap. 4). Diese Prophezeiung findet im Triumph des zweiten Adams (und der mit ihm vereinten Gemeinschaft) über die Kräfte der Sünde, des Todes und des Teufels ihre letztliche Erfüllung (Dan 7,13–14; Röm 5,12–19; 16,20; 1.Kor 15,45–49; Hebr 2,14–15). Der Rest von 1.Mose verfolgt die Spuren der Nachkommen der Frau, wobei dies mit Evas Sohn Seth beginnt und mit den Söhnen von Jakob endet. Schließlich führt diese Abstammungslinie zu Jesus Christus (Lk 3,23–38).
zertreten … stechen Vor seinem glorreichen Sieg muss der Same der Frau leiden, um die neue Gemeinschaft aus dem Herrschaftsbereich der Schlange zu befreien (Jes 53,12; Lk 24,26.46; 2.Kor 1,5–7; Kol 1,24; 1.Petr 1,11).
Kopf … Ferse Der leidende Christus ist siegreich. Am Kreuz hat er bereits den Sieg erlangt, indem er für die Heiligen Sühnung geschaffen hat (Kol 2,13–15), und wird ihn bei seinem zweiten Kommen vollenden (2.Thess 1,5–10).
Gemäß der Ankündigung von der Niederlage der Schlange durch den Samen der Frau, Jesus, den Messias, haben Theologen seit Langem von 1.Mose 3,15 als dem Protoevangelium – oder „dem ersten Evangelium“ – gesprochen. Dieser Vers ist die erste Verheißung der Erlösung in der Heiligen Schrift.

Reformations-Studien-Bibel

[3,15] Der Bund mit Adam ordnet das Leben des gefallenen Menschen; Ordnungen, die bleiben müssen, bis im Zeitalter des Königreiches »auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit frei gemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes« (Röm 8,21). Die wesentlichen Bestandteile des Bundes sind:
(1) Die Schlange, das Werkzeug des Satans, wird verflucht (V. 14; Röm 16,20; 2Kor 11,3.14; Offb 12,9) und wird Gottes anschauliche Warnung von den Auswirkungen der Sünde in der Natur: Aus der schönsten und klügsten Kreatur wird ein abscheuliches Reptil. Das tiefste Geheimnis des Kreuzes Christi wird treffend veranschaulicht in der Schlange aus Erz, ein Typus Christi, der »für uns zur Sünde gemacht« wurde, als er das Gericht trug, das wir verdienten (4Mo 21,5–9; Joh 3,14; 2Kor 5,21).
(2) Die erste Verheißung eines Erlösers (V. 15). Hier beginnt der »Verheißungslinie des Nachkommens«: Abel, Set, Noah (1Mo 6,8–10), Sem (1Mo 9,26–27), Abraham (1Mo 12,1–4), Isaak (1Mo 17,19–21), Jakob (1Mo 28,10–14), Juda (1Mo 49,10), David (2Sam 7,5–17), Immanuel-Christus (Jes 7,10–14; Mt 1,1.20–23; Joh 12,31–33; 1Jo 3,8).

Scofield-Bibel

[3,15] Das hebr. Wort »Feindschaft« kommt von derselben Wurzel wie »Feind«, ebenso das griech. Wort, das in der Septuaginta in diesem Vers gebraucht wird; auch das griechische Wort, das im NT gewöhnlich mit »Feind« wiedergegeben wird, kommt von derselben Wurzel. Unser Herr bezeichnet den Satan ausdrücklich als »Feind« (Mt 13,25.28, vgl. V. 39; wahrscheinlich auch Lk 10,19). Alle Menschen ohne Christus sind Feinde Gottes (Röm 5,10; Kol 1,21; Jak 4,4); die fleischliche Gesinnung ist Feindschaft gegen Gott (Röm 8,7). Diese Feindschaft, die sich vor allem in denen zeigt, die »Feinde des Kreuzes Christi« sind (Phil 3,18), wird sich mit großer Gewalt in der Endzeit zeigen (Offb 12,13–17).

[3,15] Die Kette der Angaben, die hier beginnt, schließt die Verheißungen und Prophezeiungen über Christus ein, die in seiner Geburt und in seinen Werken bei seinem ersten Kommen erfüllt wurden. Siehe auch die Linie der unerfüllten Verheißungen und Prophezeiungen – Christus (zweites Kommen): 5Mo 30,3 bis Apg 1,11; Königreich (AT): 1Mo 1,26–28 bis Sach 12,6–8; Königreich (NT): Lk 1,31–33 bis 1Kor 15,24–28; Tag des Herrn: Jes 2,10–22 bis Offb 19,11–21.

Scofield 2015

In Gottes Fluch über die Schlange ist die Feindschaft zwischen der Frau und den Nachkommen der Schlange gottgewollt, denn er richtet sie ein. Außerdem wird versprochen, dass zwar die Frau selbst den Tod erleiden wird, ihre Nachkommen aber den Kopf der Schlange zertreten (oder „schlagen“) werden. Das bedeutet, dass die Schlange, die zum Untergang des Mannes beigetragen hat, durch einen Mann selbst zertreten wird.
In diesem Fluch über die Schlange sehen wir etwas von Gottes gnädiger Versorgung und seinem Schutz für die gebrochene und sündige Menschheit. Obwohl sie dem Tod geweiht sind, werden ihnen „Nachkommen“ versprochen, durch die das Leben in die nächsten Generationen verlängert wird. Manchmal wird diese Verheißung als messianische Prophezeiung verstanden, die sich auf einen bestimmten Nachkommen bezieht, nämlich auf den Herrn Jesus Christus. 1. Kor 15,25-27 baut auf den Erwartungen der davidischen Könige auf (2 Sa 7,12-13; Ps 89,23), und in Gal 3,16 wird die Verheißung der Nachkommenschaft, die Abraham gegeben wurde, mit Jesus verbunden.
Dieser Vers weist zwar auf den Tag hin, an dem die Schlange zertreten wird, sagt uns aber auch, dass Gott seinem sündigen Volk schon jetzt in seiner Not begegnet und sein Leben bewahrt. Diese Themen von Gottes Gnade und Gottes Gericht werden in Genesis weiter erforscht, wenn wir die Verheißungen Gottes neben der Macht der Sünde selbst finden, die sich ausbreitet und die Welt verdunkelt. Genesis 3 gibt uns ein Bild von einer zweideutigen, wunderbaren, aber zerbrochenen Welt, die immer noch unter Gottes Autorität und Befehl steht.

NIV Bible Speaks Today

Während viele moderne Ausleger diesen Teil des Fluches so interpretieren, dass er lediglich die natürliche Feindschaft zwischen Menschen und Schlangen beschreibt, wird er traditionell so verstanden, dass er auf die Niederlage der Schlange durch einen zukünftigen Nachkommen der Frau hinweist, und diese Interpretation passt gut zu den Worten und dem Kontext. Diese Niederlage wird dadurch angedeutet, dass die Schlange am Kopf gequetscht wurde, was schwerwiegender ist, als wenn der Nachkomme Evas an der Ferse gequetscht wird. Aus diesem Grund wird V. 15 als „Protoevangelium“ bezeichnet, die erste Verkündigung des Evangeliums. Diese Auslegung setzt voraus, dass die Schlange mehr als nur eine Schlange ist, was die Erzählung selbst andeutet, wenn man bedenkt, dass die Schlange sprechen kann und die gemeinen Dinge sagt, die sie sagt. In diesem Kapitel wird die Schlange zwar nicht ausdrücklich mit Satan identifiziert, aber eine solche Identifizierung ist eine legitime Schlussfolgerung und entspricht eindeutig dem, was der Apostel Johannes in Offb. 12,9 und 20,2 im Blick hat. Das Motiv der Nachkommenschaft der Frau wird in 1. Mose 4,25 mit der Geburt von Seth aufgegriffen; im weiteren Verlauf der Genesis wird eine einzige Linie von Seths Nachkommenschaft nachgezeichnet und festgestellt, dass sie schließlich einen König hervorbringen wird, durch den alle Völker der Erde gesegnet werden (siehe Einleitung: Zusammenfassung der Heilsgeschichte). er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten. Einige Ausleger sind der Meinung, dass mit den Worten „er“ und „sein“ ein bestimmter Nachkomme gemeint ist. Innerhalb des größeren biblischen Rahmens erfüllt sich diese Hoffnung in Jesus Christus, der im Neuen Testament eindeutig als derjenige dargestellt wird, der den Satan besiegt (Hebr. 2,14; 1 Joh 3,8; vgl. Mt 12,29; Mk 1,24; Lk 10,18; Joh 12,31; 16,11; 1 Kor 15,24; Kol 2,15) und gleichzeitig zermalmt wurde.

3:15 Der Nachkomme der Frau, der der Schlange die entscheidende Niederlage zufügt, ist Christus (Hebr. 2:14). Aber schon früher, im Alten Testament, gibt es Teilniederlagen durch Menschen, die Christus vorwegnehmen und den endgültigen Konflikt vorwegnehmen. (Siehe Überblick über die Bibel.)

Die ESV Studienbibel

15 er, d.h. Christus. Das Verb in der Singularform zeigt, dass zer‛a (Same) hier in der Einzahl zu verstehen ist, mit Sept., d.h. Christus; siehe Anmerkung zu Gen 17,7; 21,12 und Gal 3,16.
Kopf … Ferse. Siehe Ap. 19. Nicht wörtlicher als 1. Korinther 11,8 oder Ps. 41:9 und Johannes 13:18. Sie bezeichnen die vorübergehenden Leiden des Samens und die vollständige Vernichtung Satans und seiner Werke (Hebr. 2,14; 1 Joh 3,8). Ferse = unterer Teil. Kopf = der entscheidende Teil. Dies ist die erste große Verheißung und Prophezeiung. Beachte ihre Position in der Mitte der obigen Struktur.

The Companion Bible: Being the Authorized Version of 1611 with the Structures and Notes

Feindseligkeit: Der Prophet Jesaja stellt sich den Tag vor, an dem das Reich des Messias die gesamte Schöpfung in einen harmonischen Zustand versetzen wird, so wie der Garten Eden, bevor die Menschen sündigten (siehe Jes 11,8). – ihre Nachkommenschaft (wörtlich: ihr Same): Dieses Sammelnomen kann sich auf einen einzelnen Nachkommen oder auf viele Nachkommen beziehen. Das altorientalische Konzept der gemeinsamen Solidarität (z. B. „du und deine Nachkommen“, 28:14) steckt auch hinter dieser Beschreibung der anhaltenden Feindschaft zwischen Menschen und Schlangen. Das Muster wird durch die Verwendung von Singularbegriffen festgelegt (Er … du). Christliche Ausleger haben diesen Vers traditionell als eine Prophezeiung auf Christus, den Samen Abrahams und die Vollendung des Samens der Frau, verstanden (Gal 3,16; 4,4).

– schlagen (oder zerschmettern, in beiden Fällen): Das Schlagen seiner Ferse ist eine Anspielung auf das Leiden des Knechtes Gottes (siehe Jes 53), während das Schlagen des Kopfes der Schlange – ein endgültigerer Schlag – sich schließlich in Christi Tod, Auferstehung und dem endgültigen Sieg über Satan erfüllt (1 Kor 15,55-57; Offb 12,7-9; 20,7-10).

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

Der vorhergesagte Kampf zwischen der Schlange und der Frau würde keine buchstäbliche Konfrontation im Garten sein. Die Sprache ist bildhaft und weist auf den Kampf auf Leben und Tod zwischen dem Widersacher und der menschlichen Familie hin, die von der Frau getragen wird. Wie das Wort „sheep“ im Englischen ist das Wort „Same“ im Hebräischen sowohl Singular als auch Plural und bedeutet entweder Nachkommen ohne Zahl, als Ganzes betrachtet, oder einen bestimmten Nachkommen. Der Text enthält beide Bedeutungen, indem er sich auf den andauernden Widerstand gegen das Volk Gottes durch seine Feinde bezieht und den Aufstieg eines bestimmten Samens, Jesus Christus, vorhersagt, der die Schlange am Ende vernichten wird (Röm 16,20; Rv 12,9-10).

Die Apologetik Studienbibel: Echte Fragen, klare Antworten, festerer Glaube

IRENAEUS: Der Feind wäre nicht gerecht besiegt worden, wenn es nicht ein aus einer Frau gemachter Mann gewesen wäre, der ihn besiegt hat. Denn durch eine Frau hatte er von Anfang an Macht über den Menschen, indem er sich dem Menschen entgegenstellte. Deshalb erklärt sich der Herr auch als Menschensohn, der den ersten Menschen, von dem die Bildung des Menschen durch die Frau ausging, in sich selbst erneuert hat, damit, wie unser Geschlecht durch einen besiegten Menschen in den Tod hinabgestiegen ist, wir durch einen überwundenen Menschen wieder zum Leben aufsteigen; und wie der Tod durch einen Menschen die Siegespalme über uns gewonnen hat, so können wir durch einen Menschen die Siegespalme über den Tod empfangen. (Siehe 1. Kor. 15,20-22.)

Ancient Faith Study Bible

Sie werden … an ihrer Ferse zuschlagen: Das Antezedens für „sie“ und „ihre“ ist das Kollektivnomen „Nachkommen“, d. h. alle Nachkommen der Frau. Die christliche Tradition hat in dieser Passage jedoch mehr gesehen als die unendliche Feindschaft zwischen Schlangen und Menschen. Die Schlange wurde mit dem Teufel gleichgesetzt (Weish 2,24; Joh 8,44; Offb 12,9; 20,2), dessen letztendliche Niederlage in diesem Vers angedeutet wird. Weil „der Sohn Gottes geoffenbart worden ist, um die Werke des Teufels zu zerstören“ (1 Joh 3,8), wurde die Passage als erste Verheißung eines Erlösers für die gefallene Menschheit, das Protoevangelium, verstanden. Irenäus von Lyon (ca. 130-200 n. Chr.) interpretierte den Vers in seiner Schrift Gegen die Irrlehren 5.21.1, gefolgt von mehreren anderen Kirchenvätern, so, dass er sich auf Christus bezieht, und zitierte Gal 3,19 und 4,4, um diesen Bezug zu stützen. Eine andere Übersetzung ist ipsa, „sie“, und findet sich in Hieronymus‘ Vulgata. Mit „sie“ war Maria, die Mutter des Messias, gemeint. In der christlichen Kunst wird Maria manchmal mit ihrem Fuß auf dem Kopf der Schlange abgebildet.

The Catholic Study Bible

Ich werde Feindschaft setzen: Ein entscheidender Vers in der Genesis, von dem manche glauben, dass er den Ursprung der instinktiven Angst des Menschen vor Schlangen erklärt. Wahrscheinlicher ist, dass die sprichwörtliche Feindschaft zwischen Mensch und Schlange heraufbeschworen wurde, um den ständigen Kampf des Menschen gegen die Sünde und das Böse zu symbolisieren, das von der Schlange verkörpert wird (vgl. 4,7; Sir 21,2). Auf jeden Fall trifft keine der beiden Auslegungen die volle Bedeutung des Textes, der den letztendlichen Sieg der Frau und ihrer Nachkommen über Satan nach einer langen Zeit der Feindschaft voraussagt. dein Same: Die Komplizen des Teufels, die Böses tun, einschließlich der bösen Menschen, die seine geistliche Nachkommenschaft darstellen (Joh 8,44). In der Genesis sind Kain und seine gottlosen Nachkommen die ersten, die diese Rolle erfüllen (4:8, 17-24; 1 Joh 3:12). ihr Same: Die rechtschaffenen Nachkommen der Frau, die zunächst mit Abel (4,4) und der gottesfürchtigen Linie von Seth (4,26; 5,6-32) in Verbindung gebracht werden. er wird: Der hebräische Text kann einzeln („er soll“) oder gemeinsam („sie sollen“) gelesen werden. Die früheste bekannte jüdische Auslegung dieses Textes versteht unter dem Nachkommen der Frau einen einzelnen Mann (Gk. autos, „er“ in der griechischen LXX). zerschmettern: Oder: „zermalmen“ (wie in Hiob 9,17). Der Sieg über den satanischen Verführer ist gesichert: Die Schlange wird eine tödliche Kopfverletzung davontragen, während die Nachkommen der Frau nur einen Biss in die Ferse erleiden werden. Mindestens eine jüdische Tradition verbindet diesen Triumph mit dem Kommen eines messianischen Königs (palästinensischer Targum). – Die christliche Tradition gibt diesem Text eine messianische Interpretation (Christus ist derjenige, der den Teufel mit Füßen tritt: Hebr 2,14; 1 Joh 3,8; St. Irenäus gegen die Häresien 3, 23, 7), eine ekklesiologische Auslegung (die Kirche ist die Nachkommenschaft, die an seinem Sieg teilhat: Röm 16,20; Offb 12,17), und eine mariologische Auslegung (Maria ist die verheißene Frau, die den Erlöser gebiert: Vatikanum II, Lumen Gentium 55). Dieser Abschnitt wird seit langem als das „erste Evangelium“ (lat. protoevangelium) bezeichnet und zeichnet sich als erste Offenbarung der Barmherzigkeit Gottes in der Heiligen Schrift aus (KKK 410-11).

The Ignatius Catholic Study Bible

Es ist bezeichnend, dass Gott sich nicht auf einen Dialog mit der Schlange einlässt. Er verflucht sie einfach zu einem Leben in Demütigung, wo sie buchstäblich ins Gras beißen wird. Aber Gott verspricht, dass die Frau, die zuerst verführt wurde, das Mittel sein wird, mit dem die Schlange und ihre Strategie besiegt werden. Die Nachkommen der Frau werden mit den Nachkommen der Schlange in den Kampf ziehen und sie schließlich besiegen. Die Nachkommen der Frau werden an der Ferse gequetscht – ein nicht tödlicher Schlag – und der Kopf der Schlange wird zertreten. Dementsprechend konzentrieren sich die folgenden Kapitel der Genesis auf die menschlichen Nachkommen von Mann und Frau. Am Ende der Genesis wird eine königliche Figur aus Juda erwartet, die über die Völker herrschen und die Natur verändern wird (49,8-12). Mose 3,15 ist die Quelle der messianischen Prophezeiung.

The NIV Grace and Truth Study Bible

MESSIANISCHE PROPHEZEIUNG
Der Same
Mose 3,15 Mose 3,15 gibt einen Einblick in Gottes Plan zur Wiederherstellung der Welt. Manche sehen in dieser Prophezeiung den Keim für alle zukünftigen Prophezeiungen. Sie beschreibt auch den Kampf zwischen der Kraft des Guten (dem Messias) und der Kraft des Bösen (Satan), Gottes Widersacher.
Die „Schlange“, von der in dieser Prophezeiung die Rede ist, ist kein bloßes Reptil, denn sie wird als ein Mensch mit Intelligenz, Sprache und einem Bewusstsein für Gott beschrieben. Der Name ist wahrscheinlich ein Titel, der ihr Wesen beschreibt, und keine Aussage über ihre Gestalt. Dies ist die Schlange im endgültigen Konflikt zwischen Gott und seinem Widersacher, der von dem im Text erwähnten Samen zermalmt werden wird. Der „Nachkomme“ der Frau ist hier ein Oberbegriff für die gesamte Menschheit und der „Nachkomme“ der Schlange für alles Böse. Dennoch gibt es einen klaren Hinweis darauf, dass ein bestimmter männlicher Nachkomme der Frau letztendlich den Kopf der Schlange zertreten wird. In 1. Mose 3,15 ist die Endung des Wortes „Ferse“ ein Singular. Obwohl die Menschheit die Schlange besiegen wird, wird das Böse erst durch das Werk des einzigen „Nachkommen der Frau“, der ihr den Kopf zertreten wird, besiegt werden. Rabbinische Quellen sehen darin auch eine messianische Prophezeiung: „Auf seine Bitte hin zeigte Gott dem Satan den Messias; und als er ihn sah, zitterte er, fiel auf sein Angesicht und rief: ‚Wahrlich, das ist der Messias, der mich zermalmen wird'“ (Pesiqta Rabbati 3,6).
In Römer 16:20 wird die Schlange aus Genesis 3:15 als Satan identifiziert: „Gott, die Quelle des Shalom, wird den Widersacher bald unter deinen Füßen zermalmen.“ Im 2. Korintherbrief warnt Sha’ul: „Havah wurde von der Schlange und ihrer List getäuscht…. denn der Widersacher selbst gibt sich als Engel des Lichts aus“ (11:3, 14). Offenbarung 12:9 macht es noch deutlicher: „Es wurde der große Drache hinausgeworfen, die alte Schlange, auch bekannt als der Teufel und Satan [der Widersacher], der Verführer der ganzen Welt.“ Obwohl in 1. Mose 3,15 kein Name für den Nachkommen der Frau genannt wird, verbindet das Neue Testament diese erste messianische Prophezeiung eindeutig mit dem Messias, Jeschua.
Mehr zum Thema „Messianische Prophezeiung“ findest du unter Genesis 49,10.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

o – Jehovah ist nicht erschrocken durch die Sünde des ersten Menschenpaares! ER ist nicht verzweifelt! ER gibt sofort die Verheißung das ER einen Plan hat, um die Menschen wieder zu IHM zurück zu bringen! Es geht um Jehovah und nicht um eine religiöse Gruppe! IHM ist das Geschehen nie aus der Kontrolle geraten! Deshalb schau auf Jehovah – und nicht auf religiöse Führer!

Atomkrieg oder Frieden? – II

Deshalb: Wenn sich dies alles zu erfüllen beginnt, dann seid zuversichtlich – mit festem Blick und erhobenem Haupt! Denn eure Rettung steht kurz bevor.«
Hoffnung für Alle 2015 – Lukas 21,28

Wenn sich all dies anbahnt, dann schaut auf und hebt eure Köpfe hoch, denn dann ist die Zeit eurer endgültigen Befreiung nahe herbeigekommen.«
Roland Werner – Das Buch – Lukas 21:28

Wenn dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebet eure Häupter, denn eure Erlösung naht. 2Chr 15,7; 2Thess 1,7f; Jak 5,8.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Lukas 21,28

Diesen Vers hatte ich schon einmal …

Das Problem mit den „Endzeitprophezeiungen Jesu“ ist, dass wir Menschen dazu neigen, auf die „Kriege, Erdbeben“ usw zu schauen! So wie auf dem Bild, dass ich mit dem Bibeltext benutzt habe – der Blick ist auf „das Schreckliche“ gerichtet!
Aber wozu fordert Jesus uns in dem Vers auf? Wohin sollen wir blicken?
Woran erinnert uns dies? Zum Beispiel an David, als Ai brannte – David „stärkte sich in Jehovah“! Oder denken wir an die Israeliten, als die Schlangen unter diese geschickt wurde: „wer gebissen wurde, sollte auf die Kupferschlange schauen“! Dabei ist doch unser Instinkt, dass wenn mich etwas ins Bein beißt, ich nach unten schaue, und die Wunde betrachten muß! Und was will Jehovah? Wir sollen nach oben schauen, weg von „den Bissen“, „den Wunden“ – weg von den Umständen die uns das Leben momentan schwer machen! Wir sollen zu IHM schauen! Deshalb sollte sich unser Bibellesen und Bibelstudium um Gott drehen und nicht darum „wie ich ein besserer Mensch“ / „ein besserer Christ“ werden kann!

Schauen wir uns weitere Kommentare an:

Erlösung Dieser Begriff bedeutete ursprünglich die „Befreiung von der Bezahlung eines Preises“. Jesus bezahlt den Preis auf Golgatha und hier blickt er voraus auf die endgültige Erfüllung von dem, was Erlösung eigentlich bedeutet: die körperliche Auferstehung der Gläubigen (Röm 8,23; Phil 3,20f.).

Reformations-Studien-Bibel

„Sage uns, wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und der Vollendung des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 24:3, NW) Als Jesus diese Frage beantwortete, beschrieb er manche Dinge, welche auf Erden als bestätigende Beweise, dass die Aufrichtung des Königreiches eine vollendete Tatsache ist, geschehen würden. Es wäre eine Zeit, da er seine Aufmerksamkeit den Angelegenheiten der Erde zuwendet, weshalb sie als seine „Gegenwart“ bezeichnet wird. Diese Dinge müssen innerhalb der einen kurzen Zeitspanne geschehen, die als die „Vollendung des Systems der Dinge“ bekannt ist, das heisst in der Übergangs- oder letzten Ablaufszeit dieser alten Welt. Zu keiner Zeit in der früheren Geschichte haben sich alle diese Dinge auf einmal eingestellt, um ein kombiniertes Zeichen zu bilden, wie dies seit 1914 der Fall gewesen ist. Man betrachte die folgende Aufzählung einiger vorausgesagter Dinge, die von einer Fülle sichtbarer Geschehnisse unterstützt wird:
Zeichen Schriftbeweis
Weltkriege Matthäus 24:6, 7
Weitverbreitete Hungersnöte Matthäus 24:7
Ungewöhnlich viele Erdbeben Matthäus 24:7
Christenverfolgungen Matthäus 24:9
Viele falsche christliche Religionen Matthäus 24:10, 11, 23, 24
Vermehrte Gesetzlosigkeit Matthäus 24:12
Viele geben das Christentum auf Matthäus 24:12
Weltweites Predigen der guten Botschaft vom Königreich Matthäus 24:14
Bildung des Völkerbundes und der Vereinigten Nationen Offenbarung 13:14, 15; 17:11
Erdenweite Unsicherheit und Drangsal Matthäus 24:21
Scheidung der Menschen in „Schafe“ und „Böcke“ Matthäus 25:32
Schmerzhafte Seuchen und Krankheiten Lukas 21:11
Die Menschen werden ohnmächtig aus Furcht Lukas 21:26
Jugendkriminalität 2 Timotheus 3:1-3
Während die Erde erfüllt ist von Leid und Weh, und dies in einem Umfang, wie die Menschen es nie zuvor erlebten, rückt doch die Befreiung für jene Ehrlichgesinnten näher, die seufzen und jammern über all die Greuel, die auf der Erde geschehen. (Offenbarung 12:12, NW; Hesekiel 9:4) Zu denen von uns, die seit dem gekennzeichneten Jahre 1914 durch diese schrecklichen Zeiten gegangen sind, sagte Jesus: „Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so richtet euch auf und hebet eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“ (Lukas 21:28, NW) Frohlocket in Wahrheit, denn Jehovas regierender König, Christus Jesus, ist als Signal aufgerichtet und erhoben worden, damit sich die Völker guten Willens auf Erden um ihn scharen. Sehet, Christus Jesus, das glorreiche Signal, steht auf der erhabenen Höhe des Berges Zion, des aufgerichteten Königreiches Gottes!

Wachtturm 1.Juli 1952

Israel wird niemals dauerhaften Frieden haben, solange es Gott nicht gehorcht. Wenn es seinen Satzungen gehorcht und seine Gebote hält, wird er ihm Regen zur rechten Zeit, Nahrung im Überfluss, Freiheit von Furcht, Sieg über den Feind und Frieden im Land geben (Levitikus 26,1-13). Traurigerweise wird Israel nach dem, was wir in der Heiligen Schrift lesen, Gott nur als letzten Ausweg suchen, wenn es sieht, dass es sich gegen die Macht und Kraft der russischen Invasion nicht durchsetzen kann (Joel 2:12-20). In Deuteronomium 4:30 wird davor gewarnt, dass es Drangsal brauchen wird, um Israel in der Endzeit zu Gott zu führen. Wenn sich Israel schließlich in wahrer Reue zu Gott wendet, wird er sich seines Volkes erbarmen und das „Heer aus dem Norden“ weit von ihm entfernen (Joel 2:20).
Ein weiteres Zeichen der Endzeit wird ein klares Verständnis für die Gerichte und den Willen Gottes sein. Keine andere Generation hat den Aufmarsch Russlands gegen Israel, den arabisch-israelischen Konflikt im Nahen Osten und die Juden in Jerusalem erlebt. Keine andere Generation hatte die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die ihr helfen, „seltsame“ Schriften zu verstehen, und sie hatte auch keinen Zugang zur Bibel wie wir. Wir können die Zeit, in der wir leben, sehr gut verstehen: „Der Zorn des Herrn wird sich nicht wenden, bis er vollstreckt hat und bis er die Gedanken seines Herzens ausgeführt hat; in der letzten Zeit sollst du es vollkommen verstehen“ (Jeremia 23,20). Behalte ein Auge auf den Nahen Osten und das andere auf den Himmel.

Die Evidenzbibel: Unwiderlegbare Beweise für den denkenden Verstand

CYRIL VON ALEXANDRIA: [Jesus] sagt, dass sie den Menschensohn in einer Wolke mit großer Macht und Herrlichkeit kommen sehen werden [V. 27]. Christus wird nicht heimlich oder im Verborgenen kommen, sondern als Gott und Herr in einer Herrlichkeit, die der Gottheit angemessen ist. Er wird alle Dinge zum Besseren verändern. Er wird die Schöpfung erneuern und die Natur der Menschen wieder so gestalten, wie sie am Anfang war. Er sagte: „Wenn dies geschieht, so hebt eure Häupter auf und seht nach oben, denn eure Erlösung ist nahe“ [V. 28]. Die Toten werden auferstehen [1Thess 4,16]. Dieser irdische und schwache Leib wird die Verwesung ablegen und sich durch Christi Gabe mit Unverweslichkeit bekleiden [vgl. 1. Kor. 15,53-54]. Er schenkt denen, die an ihn glauben, die Gleichförmigkeit seines herrlichen Leibes [vgl. Röm 8,29; 1Ko 15,42-43].

Ancient Faith Study Bible

Anstatt sich angesichts dieser Zeichen zu ducken, sollten die Gläubigen ermutigt sein, denn sie zeigen an, dass der göttliche Erlösungsplan vollendet wird und die Ankunft des Reiches Gottes nahe ist. Es ist so, als würde man im Frühling Bäume beobachten, die Blätter treiben und wissen, dass der Sommer naht.

CSB Studienbibel

Erlösung-Die vollständige Erlösung des Volkes Gottes wird in der Endzeit stattfinden, wenn Christus wiederkommt. Dies ist die einzige Stelle, an der das Wort „Erlösung“ in den Evangelien vorkommt.

Holman Bible Publishers 2017

„Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so steht auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe.“ Die Zerstörung Jerusalems war sozusagen das Aufrollen des Vorhangs für das große Drama des Untergangs der Welt. Er wird erst wieder fallen, wenn alle Dinge, die wir jetzt sehen, vergangen sind und nur die Dinge bleiben, die nicht erschüttert werden können – die Dinge Gottes und der Ewigkeit, die wir nicht sehen können. Wir müssen die Belagerung Jerusalems und die Zerstörung des Tempels als eine Art Generalprobe für das betrachten, was noch kommen wird. Dann wird alle äußere Religion – wenn sie nur äußerlich ist – im Feuer vergehen, und nur das Geistige und Wahre wird leben.

Die Spurgeon Studienbibel

Es ging Jesus darum, daß der Menschensohn kommen und das Gottesreich erhalten würde – dasselbe Reich, das er von Anbeginn seiner Predigt an verkündet hatte. Wenn diese Dinge anfingen zu geschehen, sollten die Jünger ihre Häupter erheben – ein Symbol der Freude -, weil sich ihre Erlösung (d. h. die Rettung in das Reich, das der zurückkehrende König bringt) naht.

Walvoord Bibelkommentar

»Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht« (V. 28). Unglaublich, diese christliche Gesamtschau! Wenn ringsum Angst, Ohnmacht, Furcht und Wanken herrschen, »wenn dieses (das in V. 25-27 Angekündigte) anfängt zu geschehen«, werden die Christen im buchstäblichen Sinne des Wortes »erleichtert«. Sie richten sich auf, während sie vorher gebeugt, gekrümmt, geduckt waren (vgl. Lk 13,11; Joh 8,7.10). Denn geduckt hat sie vieles: eine mörderische Verfolgung ist vorangegangen (V. 12ff.). Sie erheben ihre Häupter. Dann soll es keine geduckten Köpfe mehr geben. Kein Jammergeschrei, keine Gier nach dem Irdischen mehr. Hoffnung strafft sie und zieht die Augen nach oben. Warum? Weil ihre Friedenssehnsucht sich erfüllt? Keineswegs. Sondern »weil sich eure Erlösung naht«. Unsere »Erlösung« heißt Jesus Christus (1 Kor 1,30). Wenn er sich bei seiner Wiederkunft naht, werden allerdings Tod, Krankheit, Schmerzen, Antichrist, Verfolgung, falsche Religion, Teufel und Verführung ausgeschaltet. Dann kommt in einem tiefen Sinn göttlicher Friede zustande. Wenn Jesus wiederkommt, werden »Gerechtigkeit und Friede sich küssen« (Ps 85,11). Vor allem aber: wir werden ihn sehen und ewig bei ihm sein (1 Thess 4,17). Etwas von dieser Freude leuchtet schon heute bei lebendigen Christen auf (Phil 4,4ff.).

Edition C

Angesichts solch erregender Aussichten ist es kein Wunder, daß Er jener kleinen Schar von Galiläern sagte: „Blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.“ Sein eigenes Haupt würde Er hingegen bald im Tode auf Seine Brust sinken lassen, denn Er war unterwegs nach Golgatha, wo Er Sein Leben als Lösegeld hingeben würde, um damit ihre Erlösung zu erkaufen.
 „Blicket auf“ ( anakypto) und „hebet … empor“ ( epairo) sind beides Imperative. Man könnte das etwa übersetzen: „Richtet euch auf und schaut hinan!“ Moulton und Milligan bieten ein Beispiel aus den Papyri: „Es ist der bloßen Schmach wegen unmöglich, sein Gesicht nach Tricoma zu kehren ( anakypto)“ (Seite 35, Vokab.) Trotz der Schmach am Kreuz und des Hasses und der Nachstellung der Menschen, sollten die Jünger „aufrecht stehen und ihr Haupt heben“ (A. Marshall). Apolytrosis („Erlösung“) kommt in den Evangelien nur an dieser Stelle vor. Es ist eine um die Vorsilbe apo- verstärkte Form des Grundwortes lytrosis und blickt zurück auf das Lösegeld, das am Kreuz bezahlt wurde, und nach vorn zum Tag, an dem der Herr bei Seinem Kommen die Erlösung vollenden wird. In „da sie die Befreiung nicht annahmen“ (Hebräer 11,35), steht ebenfalls apolytrosis, das sich auf die Befreiung von leiblicher Pein bezieht, was hier in V.28 auch eingeschlossen sein kann.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Ist in meinem Leben das „Ich“, „der Mensch“, „das ewige Leben“ oder „der Himmel“ das Zentrum? Oder ist in meinem Leben Jesus das Zentrum?

Im Gedanken an diese Religion wurde im Jahre 1938 zuerst in London, England, das Schlagwort erhoben: „Religion ist ein Fallstrick und ein Gimpelfang. Dienet Gott und Christus, dem König.“

Wachtturm 1.Juli 1952

gebt euch die größte Mühe??

So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn, und er den euch zuvorverordneten Jesus Christus sende, welchen freilich der Himmel aufnehmen muß bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von welchen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat.
Elberfelder 1871 – Apostelgeschichte 3,19–21

Kehrt jetzt also um und wendet euch ihm, dem Herrn, zu, damit er die Schuld auslöscht, die ihr durch eure Verfehlungen auf euch geladen habt (damit eure Sünden ausgelöscht werden).
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Apostelgeschichte 3:19

Bereut also und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden, sodass von Jehova Zeiten der Erholung kommen
neue Welt Übersetzung – 2018 – Apostelgeschichte 3:19

Heute habt ihr die Chance, euer Leben total umzukrempeln. Hört auf, Mist zu bauen, damit Gott euch die ganzen Schulden, die ihr bei ihm habt, heute erlassen kann!
VolxBibel – Apg 3,19

So ändert denn eure Gesinnung und gebt euch die größte Mühe, die Vergebung eurer Sünden des Abfalls von Gott zu erlangen.
Johannes Greber NT – 1936 – Apg 3:19

Da musst ich doch heute wieder einmal die Greber mitzitieren – um zu verdeutlichen, wie eine falsche Übersetzung uns in die Irre führt! Und Greber gibt ja selber zu, dass er „seine Übersetzung mit Hilfe von Geistern“ gemacht hat. Und was sagen „diese Geister“: du musst dir die größte Mühe geben – anstatt auf Jehovah vertrauen, anstatt das Loskaufsopfer zu vertrauen! Schau auf Dich!???

Kehrt jetzt also um und wendet euch ihm … zu Die Predigt des Petrus zeigt beide Seiten der Bekehrung auf, welche beinhalten, sich in Reue von der Sünde abzuwenden und sich im Glauben Gott zuzuwenden. Der Aufruf zur Umkehr und zum Glauben ist ein notwendiges Element der apostolischen Verkündigung (2,38; 17,30; 20,21).
die Schuld auslöscht Gemäß der Ordnung des Evangeliums empfangen Umkehr und Glaube von Gott Vergebung und Aufhebung der Sünde (2,38).

Reformations-Studien-Bibel

Die Chance der Umkehr und Buße und damit die Möglichkeit der Teilnahme an der messianischen Heilszeit („Zeiten der Erquickung“: V. 20) besteht für Israel bis zur Wiederkunft Jesu, dessen Aufenthalt im Himmel von heilsgeschichtlicher Notwendigkeit („muss“: V. 21) ist, aber nur von begrenzter Dauer – steht doch die endgültige Verwirklichung aller prophetischen Verheißungen noch aus (vgl. Lk 24,44–47).

Herder-Übersetzung mit Kommentar und Erläuterungen

Umkehren kann auch mit „zurückkehren“ übersetzt werden. Es bedeutet, sich wieder Gott zuzuwenden, anstatt sich weiter von ihm abzuwenden.

Die ESV Studienbibel

Die Botschaft der Guten Nachricht bietet Erfrischung (siehe Mt 11,28-29). Das zweite Kommen Christi wird eine dieser Zeiten der Erfrischung durch Gott sein, wenn er wieder … Jesus zu seinem Volk schickt.

Neue Lebendige Übersetzung Studienbibel

Bereue. Kehre dich von der Sünde ab und wende dich Gott zu (siehe Anmerkung in 2,38). sünden … ausgelöscht. Sünde macht uns schuldig, und die Schuld der Sünde muss vergeben werden (Ps. 51,1). Zeiten der Erquickung. Zeiten, in denen der Friede, die Ruhe und die Freude des Evangeliums mit Kraft und Durchdringung kommen, wenn der Heilige Geist das Blut Christi auf viele Menschen anwendet (Hesek. 34:26).

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel

Tue Buße … und wende dich Gott zu. Umkehr bedeutet, sich von der Sünde abzuwenden. Glaube bedeutet, sich an Gott zu wenden, um gerettet zu werden. Siehe 2,38 und Anmerkung. Zeiten der Erquickung. Die Segnungen und Herrlichkeiten des messianischen Zeitalters, gleichbedeutend mit „der Zeit …, in der Gott alles wiederherstellt“ (V. 21). Obwohl das Reich Gottes durch das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu bereits angebrochen ist, wird es erst in der Zukunft vollendet werden.

NIV Biblical Theology Study Bible

Die Prophezeiung des leidenden Messias war wahrscheinlich Jes 52,13-53,12. Das Leiden des Gottesknechts für die Sünden (Jes 53,10) ist die Grundlage für die Reue und Vergebung der Sünder.

CSB Apologetics Study Bible

So tut nun Buße. In bemerkenswerter Weise verbindet sich mit der Mahnung zur Buße zugleich die Erklärung, dass für sie die Vergebung der Sünden bei Gott bereitliege. Denn man kann, wie ich schon sagte, niemand zur Buße erwecken, wenn man ihm nicht Rettung in Aussicht stellt. Wer Misstrauen in die Vergebung setzt, trägt als ein Mensch, der sich schon dem Verderben geweiht glaubt, kein Bedenken, hartnäckig wider Gott anzustürmen. Hier liegt der Grund, weshalb die Papisten keine Buße lehren können. Freilich schwätzen sie viel davon: aber weil sie das Vertrauen auf freie Gnade untergraben, können sie unmöglich ihren Jüngern den ernsten Trieb zur Umkehr einflößen.

Jean Calvin – Apostelgeschichte

[19–21] Dieser lange und komplizierte Satz beginnt mit einer lapidaren Aufforderung zum Umdenken und Umkehren, deren positive Folgen dann ausgemalt werden: für die Einzelnen, die ihr Folge leisten, Vergebung der Sünden (vgl. 2,38), für die Allgemeinheit Israels aber das Kommen der messianischen Heilszeit durch die (erneute) Sendung Jesu, der sich bis dahin im Himmel für diesen Einsatz bereit hält. Verglichen mit der Rede in Kap. 2 ruht das Schwergewicht hier auf der Entfaltung eines überindividuellen eschatologischen Szenarios. Dabei nimmt Petrus eine bestimmte Position zu einer innerjüdischen Streitfrage ein, nämlich zu der Frage, ob die Umkehr Israels eine Bedingung für die erhoffte Erlösung Israels ist oder nicht. Manche Schriften sprachen von einem Geschichtsplan Gottes, der chronologisch genau festgelegt sei (vgl. z. B. Dan 12,7). Nach anderer Auffassung würde die Erlösung Israels kommen, wenn Israel umkehren, auf die Stimme Gottes hören oder nur ein einziges Mal den Sabbat richtig einhalten würde. Die letztere, von Petrus geteilte Auffassung entspricht der Position des R. Eliezer ben Hyrkanos (2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr.), der sich für sie auf die folgenden Bibelworte berief:

Jer 3,22: „Kehret um, ihr abtrünnigen Söhne, denn ich will eure Abtrünnigkeit heilen.“
Mal 3,7: „Kehret zu mir, so werde auch ich zu euch zurückkehren.“
Jes 30,15: „Durch Umkehr und Friedfertigkeit werdet ihr gerettet.“

R. Jehoschua ben Chananja berief sich ihm gegenüber auf Dan 12,7, schlug aber auch eine Kompromisslösung vor, nach der Gott Israel zu gegebener Zeit durch eine akute Bedrohung zur Buße nötigen würde.

Theologischer Kommentar zum Neuen Testament

Es gibt noch Umkehr. Aber sie muß nun auch mit radikalem Ernst vollzogen werden. Petrus unterstreicht das, indem er hier für den Ruf zur Bekehrung zwei Worte verbindet, die die beiden Seiten einer Bekehrung beleuchten: die Abwendung von der Sünde und die Zuwendung zu Gottes Gnade: „Darum ändert euren Sinn und bekehrt euch.“ Wenn solche Bekehrung erfolgt, dann findet sie etwas unbegreiflich Großes: „Ausgelöscht werden eure Sünden.“ Das also gibt es wirklich für uns: Alle unsere Sünden eines total verkehrten und gottverwerfenden Lebens werden getilgt, so daß es ist, als hätten wir sie nie begangen! Welch ein Angebot. Das ist „Evangelium“.

Wuppertaler Studienbibel

Nachdem er sich mit Israels Ablehnung der Messiasschaft Jeschuas befasst hatte, legte Petrus dar, was Israel tun muss. In Vers 19a wird die Notwendigkeit der Umkehr betont: So tut nun Buße und kehrt um, damit eure Sünden ausgetilgt werden. Der Apostel fügte das Wort „darum“ in diesen ersten Abschnitt ein, um zu zeigen, dass das, was er sagen wollte, auf dem beruhte, was er in den Versen 12-18 gesagt hatte, nämlich der Tatsache, dass sie zuvor die Messiasschaft Jeschuas abgelehnt hatten. Was sie jetzt tun müssen, ist Buße tun. Petrus verwendet die Pluralform des Verbs „tut Buße“, um sowohl die individuelle als auch die nationale Buße zu betonen. Wie bereits erwähnt, bedeutet „Buße tun“ „seine Meinung ändern“. Die Zuhörer des Petrus müssen ihre Meinung über Jeschua ändern, nämlich dass er nicht von Dämonen besessen war, sondern dass er der Messias ist. Als Petrus diese Wahrheit in Apostelgeschichte 2,38 zum ersten Mal erwähnte, taten dreitausend Juden genau das: Sie taten Buße. Außerdem forderte Petrus die Menschen auf, sich wieder zu bekehren. Das griechische Wort „epistrepsate“ bedeutet „sich bekehren“, „umkehren“. In diesem Zusammenhang bedeutet es „sich von der Sünde zu Gott wenden“. Sie müssen sich sowohl in ihrem Verhalten als auch in ihren Gedanken Gott zuwenden. Wenn sie Buße taten, wandten sie sich mit dem Verstand und dem Herzen Gott zu; wenn sie sich bekehrten, wandten sie sich auch im Verhalten Gott zu. Auf diese Weise würden sie sich von „dieser Generation“ trennen und sich von dem kommenden Gericht abwenden.

Nach dieser Einleitung nennt Petrus in den Versen 19b-20 die drei konkreten Folgen der Umkehr Israels. Das erste Ergebnis wäre die Errettung: dass eure Sünden ausgelöscht werden (V. 19b). Wenn sie als Einzelne umkehrten, würde dies die individuelle Rettung bedeuten; wenn sie als Nation umkehrten, würde dies die nationale Rettung bedeuten. Das griechische Wort für „ausgelöscht“, exaleiphthēnai,[ 82 ] bedeutet „auslöschen“, „wegwischen“, „ausradieren“, „ausschmieren“. Es ist ein starkes Wort, das zeigt, dass die Sünden eines Menschen völlig ausgelöscht werden, wenn er sich im Glauben dem Messias zuwendet.

Das zweite Ergebnis wird das messianische Reich sein (V. 19c): damit es Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn geben wird. Während der Hauptzweck der Umkehr die individuelle Errettung war, bestand der Nebenzweck darin, dass sie, wenn sie als Nation umkehrten, das messianische Reich errichtet sehen würden. Der Ausdruck „Zeiten der Erquickung“ bezieht sich auf eine nationale Erweckung durch die Hinwendung zum Herrn, die zur Errichtung des messianischen Reiches führen wird.

Arnold G. Fruchtenbaum – Ariel’s Bibelkommentar: Apostelgeschichte

Um diese Vergebung und Freiheit zu erhalten, müssen wir unsere Sünde anerkennen, sie bereuen und unser Vertrauen auf Jesus Christus setzen (siehe Apostelgeschichte 3,19; Psalm 32,5). Wenn wir das tun, stehen wir nicht mehr unter Gottes Urteil. Stattdessen nimmt er uns in seine Familie auf, macht uns zu seinen Kindern und Erben und befähigt uns, ein gottgefälliges Leben zu führen (Galater 4,4-7). Das ist die gute Nachricht des Evangeliums – Vergebung und ewiges Leben durch unseren Herrn Jesus Christus.

Ken Sande – Der Friedensstifter – Ein biblischer Leitfaden zum Lösen von persönlichen Konflikten

Gott half Usija dabei, immer mächtiger zu werden. Leider wurde der -deswegen irgendwann ziemlich arrogant und fing an, ziemlich viel Mist zu bauen. Damit schadete er sich im Endeffekt aber nur selber, weil Gott da echt keinen Bock drauf hatte.

Und als er stark geworden war, erhob sich sein Herz, bis er verderbt handelte; und er handelte treulos gegen Jehova, seinen Gott, und trat in den Tempel Jehovas, um auf dem Räucheraltar zu räuchern. Da kam Asarja, der Priester, hinter ihm her, und mit ihm achtzig Priester Jehovas, wackere Männer; und sie widerstanden dem König Ussija und sprachen zu ihm: Nicht dir, Ussija, geziemt es, Jehova zu räuchern, sondern den Priestern, den Söhnen Aarons, die geheiligt sind zum Räuchern. Geh aus dem Heiligtum hinaus; denn du hast treulos gehandelt, und es wird dir nicht zur Ehre gereichen von Jehova Gott. Aber Ussija wurde zornig; und er hatte in seiner Hand ein Räucherfaß zum Räuchern; und als er über die Priester erzürnte, da brach der Aussatz aus an seiner Stirn, angesichts der Priester im Hause Jehovas neben dem Räucheraltar.
Und Asarja, der Hauptpriester, und alle die Priester wandten sich zu ihm, und siehe, er war aussätzig an seiner Stirn, und sie trieben ihn eilends von dannen fort; und auch er selbst beeilte sich hinauszukommen, weil Jehova ihn geschlagen hatte.
Elberfelder 1871 – 2.Chronik 26,16–20

Und als er mächtig geworden war, überhob sich sein Herz, sodass er ruchlos handelte. Er wurde untreu gegen den Ewigen, seinen Gott, und ging in den Tempel des Ewigen, um auf dem Räucheraltar zu räuchern. Da kam Asarjahu, der Priester, hinter ihm her, und mit ihm achtzig Priester des Ewigen, kräftige Männer, und sie stellten sich Ussijahu, dem König, entgegen und sagten zu ihm: Nicht dir, Ussijahu, steht es zu, dem Ewigen Rauchopfer darzubringen, sondern den Priestern, den Söhnen Aharons, die geweiht wurden, damit sie räuchern können. Geh hinaus aus dem Heiligtum, denn du handelst untreu! Nicht dir wurde diese Ehre vom Ewigen, von Gott, zuteil! Da wurde Ussijahu zornig, während in seiner Hand eine Räucherpfanne zum Räuchern war. Als er gegen die Priester zornig wurde, brach Aussatz an seiner Stirn aus; es geschah vor den Priestern im Haus des Ewigen beim Räucheraltar. Als sich ihm Asarjahu, der oberste Priester, und alle Priester zuwandten, siehe, da war er aussätzig an seiner Stirn. Und sie drängten ihn eilends weg von dort, und er selbst stürzte hinaus, denn der Ewige hatte ihn getroffen. Und Ussijahu, der König, war aussätzig bis zum Tag seines Todes, und er wohnte als Aussätziger in einem abgesonderten Haus, sodass er ausgeschlossen war vom Haus des Ewigen. Und Jotam, sein Sohn, wurde über das Haus des Königs gesetzt und sprach dem Volk des Landes Recht.
Die Philippson-Bibel: Tora – 2.Chronika 26:16–21

Als er aber stark geworden, erhob sich sein Herz bis zu verkehrter Handlung. Er versündigte sich nämlich an Jehova, seinem Gott, und ging in den Tempel Jehova’s, um auf dem Altare Räucherwerk anzuzünden.
Und Asarja, der Priester, ging hinter ihm her, und mit ihm achtzig Priester Jehova’s, starke Männer.
Und sie stellten sich Usia, dem Könige, entgegen, und sprachen zu ihm: Es ist nicht deines Amtes, Usia! zu räuchern vor Jehova, sondern der Priester, der Söhne Aarons, die geheiliget sind zum Räuchern. Gehe hinaus aus dem Heiligthume; denn du versündigest dich, und es wird dir nicht zur Ehre gerechnet von Jehova Gott.
Und es zürnete Usia, und in seiner Hand war das Rauchfass, um zu räuchern; und als er zürnete mit den Priestern, kam der Aussatz hervor an seiner Stirne, vor den Augen der Priester, in dem Hause Jehova’s, vor dem Rauchaltar.
Und es blickten ihn an Asarja, der Hohepriester, und alle Priester, und siehe! er war aussätzig an seiner Stirne, und sie schafften ihn eiligst von dannen, und auch er trieb sich an, hinauszugehen, weil Jehova ihn geschlagen hatte.
Und Usia, der König, war aussätzig bis zum Tage seines Todes; und er wohnte in einem Krankenhause, weil er aussätzig war; denn er war ausgestossen von dem Hause Jehova’s; und Jotham, sein Sohn, stand dem Hause des Königs vor, und richtete das Volk des Landes.
van Ess 1858 - 2.Chronika 26,16–21

Wenn ich glaube, etwas besonderes zu sein – weil ich den Segen Jehovahs in meinem Leben spüre – dann kann es schon passieren, dass ich mir auch von Gottes Wort nichts mehr sagen lasse. Diese Gruppe Menschen behauptet dann meist, einen besonderen Auftrag direkt von Gott erhalten zu haben. Aber schauen wir uns die Geschichte mit Usiaja an:

Usijas große Macht verleitete ihn zum Stolz, der sein Fall werden sollte (vgl. Sprüche 16,18;18,12 ). Offensichtlich hatte er begonnen, sich auf Menschen und Waffen anstatt auf den HERRN zu verlassen. Er erlaubte sich sogar, im Tempel Brandopfer darzubringen. Das war ein Frevel, um dessentwillen ihn Ahasja, der Priester, und 80 weitere Priester rundweg verurteilten. Er hatte gegen das Gesetz, das diese Handlung den Priestern vorbehielt ( 2Mo 30,7-8 ), treulos gehandelt ( 2Chr 26,16-18 ). Usijas Antwort war Wut, aber es wurde sofort offenbar, daß die Zurechtweisung der Priester berechtigt gewesen war, als auf der Stirn des Königs Aussatz ausbrach. Damit wurde der König unrein, so daß er den Tempel sofort verlassen mußte ( 2Chr 26,19-20; vgl. 3Mo 13 ).

Walvoord Bibelkommentar

Sein Vorname war Asarja, was „Jehova hat geholfen“ bedeutet, aber als er im Alter von sechzehn Jahren König von Juda wurde, nahm er den „Thronnamen“ Usia an, was „Jehova ist stark“ bedeutet. Das Volk machte ihn zum König, als sein Vater Asarja nach seinem törichten Krieg gegen Joasch, den König von Israel, nach Samaria gebracht wurde (2. Könige 14:13).

Während der fünfzehnjährigen Gefangenschaft seines Vaters in Samaria regierte Usija Juda und versuchte, den Willen Gottes zu erfüllen. Nach dem Tod seines Vaters blieb Usia auf dem Thron, bis er törichterweise versuchte, Priester zu werden, und Gott ihn verurteilte, indem er ihn aussätzig machte. Zu dieser Zeit wurde sein Sohn Jotham Mitregent seines Vaters. Nach den Aufzeichnungen war Usia zweiundfünfzig Jahre lang König von Juda (2. Chronik 26,3), einschließlich seiner Mitregentschaft mit seinem Vater Asarja (fünfzehn Jahre) und auch mit seinem Sohn Jotham (möglicherweise zehn Jahre).

Von Beginn seiner Herrschaft an erwies sich Usia als treuer Anbeter Jehovas, auch wenn er nicht versuchte, die „Höhen“, die Bergheiligtümer, an denen das jüdische Volk Gottesdienst feierte, zu beseitigen. Sie sollten mit ihren Gaben und Opfern für den Herrn in den Tempel gehen, aber es war bequemer, ein örtliches Heiligtum zu besuchen. Einige der Höhenheiligtümer waren immer noch heidnischen Gottheiten wie Baal gewidmet (2. Chronik 27,2), und erst unter Hiskia und Josia wurden die Höhenheiligtümer entfernt (2. Chronik 31,1; 2. Könige 23).

Usijas Leistungen (2. Könige 14:22; 2. Chronik 26:2, 6-15). Er war sehr erfolgreich in seinen militärischen Taten. Er eroberte von Edom die Stadt Elath zurück, obwohl sie später an Syrien und Israel verloren ging (2. Könige 16,5-6; 2. Chronik 28,17). Durch den Besitz von Elath erhielt Juda Zugang zum Meer, was den Handel mit anderen Nationen erleichterte. Usija hatte Zacharias als Ratgeber und versuchte, den Herrn zu kennen und ihm zu gefallen. „Solange er den Herrn suchte, ließ Gott ihn gedeihen“ (26,5).

Gott ließ seine Armeen gedeihen und half ihnen, die Philister, die Araber und die Ammoniter zu besiegen. Nachdem er die Philister besiegt hatte, zerstörte er die Mauern ihrer wichtigsten Städte. Dieser Sieg verschaffte ihm zusätzlichen Zugang zum Meer. Um die Kontrolle über dieses neu erworbene Gebiet zu behalten, baute Usija Städte in Philisterland und besiedelte sie mit jüdischen Soldaten und Offizieren. Nach der Eroberung der Ammoniter stieg Usijas Ruhm noch weiter an. Doch diese Siege auf fremdem Boden hielten ihn nicht davon ab, die Dinge im eigenen Land zu stärken. Er baute Türme an den Mauern Jerusalems und reparierte die Schäden, die das israelische Heer angerichtet hatte (2. Könige 14,13). Er verfügte über eine gut ausgebildete Armee und versorgte sie mit den nötigen Waffen und Rüstungen, und er förderte auch den Bau von „Kriegsmaschinen“, die Pfeile schossen und Steine warfen (26,11-15).

Aber Usija war nicht nur ein begabter Soldat und ein sorgfältiger Baumeister, sondern im Herzen auch ein Landwirt. Er bemühte sich um die Entwicklung des Landes, indem er Zisternen baute und die Menschen mit den Herden und dem Vieh sowie den Feldern und Weinbergen arbeiten ließ. Er baute Türme auf den Feldern, wo die Wächter nach Eindringlingen Ausschau halten und das Volk schützen konnten. „Diejenigen, die auf der Erde arbeiten, sind das auserwählte Volk Gottes“, schrieb Thomas Jefferson in seinen Notizen über den Staat Virginia. Obwohl er ein Soldat, ein Baumeister und ein Monarch war, war Ussija ein Mann des Bodens. Er hätte Booker T. Washington zugestimmt, der sagte: „[D]as Bestellen eines Feldes ist ebenso würdevoll wie das Schreiben eines Gedichts.

Usijas Arroganz (15:5; 26:16-21). Leider ahmte Usija seinen Vater nach und ließ sich von dessen Errungenschaften beeindrucken. Amazja wollte als großer Feldherr bekannt werden, aber Usija wollte sowohl als König als auch als Priester dienen. In der alttestamentlichen Wirtschaft trennte der Herr zwischen Königen und Priestern, und während ein Priester ein Prophet werden konnte (Hesekiel, Sacharja, Johannes der Täufer), konnte kein Prophet oder König ein Priester werden. Nur in Jesus Christus finden wir die Ämter des Propheten, des Priesters und des Königs vereint, und sein Priestertum ist „nach der Ordnung Melchisedeks“ (Ps. 110,4; 1. Mose 14,18-20; Hebr. 5-7). Dass Usia das Priestertum begehrte, war Unwissenheit, denn er kannte das Gesetz des Mose; und dass er versuchte, es mit Gewalt an sich zu reißen, war Arroganz, denn er wusste, was mit anderen geschehen war, die versucht hatten, etwas zu beanspruchen, was ihnen nicht rechtmäßig zustand. (Siehe Lev. 10; Num. 12, 16.)

„Aber als er stark wurde, war sein Herz so stolz, dass er verdorben handelte“ (26:16, NASB). Es steht außer Frage, dass Usia ein berühmter König war, dessen Name weithin bekannt war (26,15), aber das, was der Herr an ihm tat, hätte Demut und nicht Stolz hervorrufen sollen. Usija hätte mit David sagen sollen: „Wer bin ich, Herr, mein Gott? Und was ist mein Haus, dass du mich so weit gebracht hast?“ (2 Sam. 7:18, NKJV). Stattdessen überzeugte er sich selbst davon, dass er es verdiente, sowohl Priester als auch König zu sein. Er wusste, dass der Hohepriester jeden Morgen und Abend den heiligen Weihrauch auf dem goldenen Altar verbrannte (2. Mose 30,7-8), also besorgte er sich ein Weihrauchfass und ging in den Tempelbereich, wo nur die Priester hingehen durften (Num 16,40; 18,7).

Asarja, der Hohepriester, und achtzig weitere Priester stellten sich ihm in den Weg und verweigerten ihm den Durchgang. Es kostete sie viel Mut, sich einem so beliebten König zu widersetzen, aber sie waren in erster Linie dem Herrn treu. Sie hätten Kompromisse eingehen und vielleicht die Gunst des Königs erlangen können, aber sie hatten nur einen Wunsch: dem Herrn zu gehorchen und ihn zu verherrlichen. Der König wurde zornig, weigerte sich, sich zurückzuziehen, und zürnte den Priestern wegen ihrer Einmischung. Das hebräische Wort, das in 26:19 mit „zornig“ übersetzt wird, bedeutet „wütend wie ein Sturm“.

Hätte der König den Tempel sofort verlassen und seine Sünden aufrichtig bereut, hätte der Herr ihm vergeben, aber Usia blieb standhaft und beharrte auf seinem Weg. Da griff der Herr ein und legte den Aussatz auf seine Stirn, wo die Priester ihn deutlich sehen konnten. Sie wussten, dass Aussätzige außerhalb des Lagers und nicht in den Tempel gehörten (Lev. 13:45-46), und sie drängten den König eilig aus dem heiligen Bereich. König Usija konnte den Aussatz auf seiner Stirn nicht sehen. Vielleicht zeigte er sich auch an anderen Stellen seines Körpers, so dass er mit Sicherheit wusste, dass er infiziert war. Das Gesetz verlangte, dass diejenigen, die in den heiligen Tempel eindrangen, mit dem Tod bestraft werden sollten (Num 18,7), aber Gott verschonte das Leben des Königs gnädig und gab ihm den Aussatz, einen „lebendigen Tod“.

Als Aussätziger konnte der König nicht in der Öffentlichkeit auftreten oder gar im Palast leben. Er wurde in einem abgelegenen Haus unter Quarantäne gestellt, während sein Sohn Jotham als Mitregent das Land regierte. Als Usia starb, wurde er auf dem königlichen Friedhof begraben, aber offenbar nicht in den Gräbern der Könige. Er hatte einen wunderbaren Anfang, aber ein tragisches Ende, und das ist eine Warnung an uns, dass wir auf der Hut sein und beten sollen, dass der Herr uns hilft, ein gutes Ende zu finden. Ein guter Anfang ist keine Garantie für ein erfolgreiches Ende, und die Sünde des unheiligen Ehrgeizes hat mehr als einen Diener des Herrn ruiniert. Usia, der Soldat, wurde von seinem Stolz besiegt; Usia, der Baumeister, zerstörte seinen eigenen Dienst und sein eigenes Zeugnis; und Usia, der Bauer, erntete die schmerzliche Ernte dessen, was er gesät hatte. Er ist eine Warnung an alle, die unheiligen Ehrgeiz hegen, sich in das einzumischen, was Gott nicht für sie bestimmt hat. (Siehe Ps. 131.)

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series 2 Könige

Würde ich den Mut haben, mich einem Menschen, der irrt, in den Weg zu stellen – wenn dieser aus „Unkenntnis gegen Jehovahs Willen“ handelt?

Statt von Dank gegenüber Jahwe erfüllt zu sein, beging Usija ein Sakrileg. Das hier gewählte Verbum (hebr.: šāhat) heißt in diesem Zusammenhang, sich eines ins Verderben führenden Vergehens schuldig zu machen. Mit diesem Verbum werden sonst im AT folgende Vergehen gekennzeichnet: die Herstellung von Götzenbildern und deren Verehrung (vgl. 5Mo 4,16.25; 31,29), die des goldenen Stierbildes (vgl. 2Mo 32,7f; 5Mo 9,12), die Verfolgung von Propheten (vgl. Hos 9,7–9) und die Missachtung der Gebote Gottes (vgl. Sir 49,4).

Usija war entschlossen, ohne priesterliche Vermittlung zu opfern. Um ein Rauchopfer darzubringen, musste Usija in den den Priestern vorbehaltenen Bezirk des Heiligtums eindringen. Er missachtete damit die »kultische Kompetenz der Priester« und versündigte sich zugleich gegen die Bestimmungen Gottes. Nach diesen stand das Rauchopfer nur geweihten Priestern zu: Aaron und seinen Söhnen (vgl. 2Mo 30,7–10). Außerdem hatten die Priester die Verantwortung dafür zu tragen, dass kein Nichtpriester sich diesen Dienst anmaßte (vgl. 4Mo 18,1.4). Sollte dieser Fall eintreten, »so muss dieser sterben« (4Mo 18,7). In Wahrnehmung ihres Amtes traten der damalige Hohepriester Asarja und achtzig mutige Priester Usija entgegen. Sie redeten den König nur mit seinem Namen »Usija« an, forderten ihn auf, das Heiligtum zu verlassen, und erklärten, dass sein Vorhaben ihm vor Jahwe nicht zur Ehre gereichen wird. Die letzte Wendung ist ein Euphemismus und heißt: Du wirst bei Jahwe in Ungnade fallen.

Usija wurde rot vor Zorn. Es ist denkbar, dass sich Usija zum Opfern berechtigt fühlte und meinte, für sich in Anspruch nehmen zu können, was vor ihm andere Nicht-Priester taten. Brandopfer wurden dargebracht von Gideon (vgl. Ri 6,26), von Saul (vgl. 1Sam 13,9), von Salomo (vgl. 1Kön 3,4) und vom Propheten Elia (vgl. 2Chr 18,30). Keiner von ihnen jedoch betrat das Heiligtum vor dem Hochheiligen mit der Lade. Auch ist seit der Tempelweihe, die 200 Jahre zurücklag, von keinem der Könige Judas bekannt, dass er ein Brandopfer im Tempel Jahwes darbrachte, geschweige denn ein Rauchopfer im Inneren des Tempels. Auf keinen Fall konnte sich Usija auf ein altes Königsrecht berufen. Usija missachtete den Tadel und die Warnung der Priester, vermutlich beschimpfte er die Priester, behielt die Räucherpfanne in der Hand und maß sich die Funktion eines Priesters an.
Noch bevor aber Usija das Opfer vollziehen konnte, wurde er vom Aussatz befallen. Das hier mit Aussatz übersetzte Wort ist von der Lepraerkrankung zu unterscheiden. Lepra trat in Palästina erst im ersten Jahrhundert nach Christus auf. Der im AT für Aussatz benutzte Begriff (hebr.: sāraʽat) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Hauterkrankungen, die die Unreinheitserklärung durch die Priestera und die Quarantänebestimmungenb zur Folge hatten. Die Priester drängten den König vom Heiligtum hinaus. Die Überheblichkeit Usijas brach zusammen, so dass er selbst fluchtartig das Heiligtum verließ.

Von diesem Zeitpunkt an war Usija vom Gottesdienst und von allem zivilen Leben isoliert. Usija war ein »Lebendig-Toter«.

Wuppertaler Studienbibel

Nicht einmal Könige hatten direkten Zugang zum Tempel. In der Bibel steht auch, dass es Usias Stolz war, der zu seinem Untergang führte. Er dachte, er hätte genauso viel Recht, den Tempel zu betreten und den priesterlichen Dienst auszuüben wie jeder andere. Gott sah das anders. Auch Usija brauchte einen Mittelsmann. Der Turban, den der Hohepriester trug, ermöglichte es ihm, „die Schuld zu tragen, die mit den heiligen Gaben verbunden ist, die die Israeliten weihen, was auch immer ihre Gaben sein mögen. Er wird ständig auf der Stirn des Hohenpriesters sein, damit sie dem Herrn wohlgefällig sind“ (Exod. 28,38). Daraus lernen wir, dass nicht einmal die Gaben und Opfer Israels ohne den Dienst des Hohenpriesters für Gott annehmbar wären. Jeschua ist jetzt unser großer Hohepriester, der unsere Gaben und Opfer vor Gott annehmbar macht.

Antworten auf jüdische Einwände gegen Jesus: Theologische Einwände

ES HAT DEN Anschein, als ob dem Hinweis, dass „das ganze Volk von Juda Asarja, der sechzehn Jahre alt war, nahm und ihn anstelle seines Vaters Amazja zum König machte“ (2 Könige 14,21), eine besondere Bedeutung zukommt. Mit Ausnahme des Namens wird diese Aussage in 2. Chron. 26,1 wörtlich wiederholt, was darauf hindeutet, dass die Verfasser der beiden Bücher sie aus demselben historischen Bericht abgeschrieben haben. Aber wenn man bedenkt, wie jung der neue König nach dem Tod seines Vaters Amazja im Alter von vierundfünfzig Jahren war (2. Könige 14,2), kann er wohl kaum sein ältester Sohn gewesen sein. Wahrscheinlich gab es daher einen besonderen Grund für seine Auswahl durch das Volk. Möglicherweise besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen ihm und dem Doppelnamen, den er in der Heiligen Schrift trägt. In der 2. Chronik – die, wie wir sagen können, aus priesterlicher Sicht geschrieben ist – wird der neue König immer Usia genannt, während er im Buch der Könige während des ersten Teils seiner Regierungszeit als Asarja bezeichnet wird, während er in den Aufzeichnungen über den letzten Teil dieser Periode als Usia erscheint (2. Könige 15:13, 30, 32, 34). Die üblichen Erklärungen, dass es sich entweder um einen Schreibfehler aufgrund der Verwechslung ähnlicher Buchstaben handelt oder dass er zwei Namen trug , erscheinen gleichermaßen unbefriedigend. Auch ist die Bedeutung der beiden Namen nicht genau dieselbe – Asarja bedeutet „Jehova hilft“, Usia „Meine Stärke ist Jehova“. Könnte es nicht sein, dass Asarja sein richtiger Name war und dass, als er nach seinem kühnen Eindringen in das Heiligtum (2. Chron. 26:16-20) mit lebenslangem Aussatz geschlagen wurde, sein Name in den verwandten Usija – „Meine Stärke ist Jehova“ – geändert wurde, um zu zeigen, dass die „Hilfe“, die er erhalten hatte, von seiner Beziehung zum HERRN abhing. Dies würde mit der ständigen Verwendung des letzteren Namens in 2 Chronik übereinstimmen – wenn man den Standpunkt des Schreibers berücksichtigt – und mit seinem Vorkommen in den prophetischen Schriften (Hos 1,1; Amos 1,1; Jes 1,1; 6,1; 7,1). Und die soeben vorgeschlagene Erklärung scheint durch den Umstand bestätigt zu werden, dass dieser König in der 2. Chronik zwar immer Usija genannt wird, das hebräische Wort für „Hilfe“, das den ersten Teil des Namens Asarja bildet, jedoch mit deutlicher Betonung in dem Bericht über die göttliche Hilfe, die ihm bei seinen Feldzügen zuteil wurde, wiederkehrt (2. Chronik 26:7, 13, 15).

Aber auch hier zeigten sich, sowohl durch den zunehmenden Wohlstand als auch durch den Erfolg, bald der „Stolz“ und die daraus resultierenden Laster (Amos 2,4; Hos. 5:5, 14; vgl. auch Jes. 2:5, etc.; 3:12, 15, 7:10-13; 28:7-10). Dies vor allem vonseiten des Königs selbst. Die Heilige Schrift drückt es so aus: „Als er stark war, erhob sich sein Herz zum Verderben“ – das heißt, bis er das tat, was unrecht und zerstörerisch war. Da er keine andere Macht im Lande duldete als seine eigene, versuchte er, die wichtigsten Funktionen des Priestertums mit denen des Königtums zu verbinden. Der heiligste Dienst im Tempel war das Darbringen des Weihrauchs auf dem goldenen Altar im Heiligtum. Er symbolisierte die Darbringung der Anbetung Israels durch den großen Hohepriester. Ungeachtet der ausdrücklichen göttlichen Anordnung (2. Mose 30:7, 27; Numb. 18:1-7) drang Usia in das Heiligtum ein, um sich diese heilige Funktion anzumaßen. Vergeblich versuchten Asarja, „der Hohepriester“ (2. Chronik 26:17, 18), und achtzig andere tapfere Männer, zweifellos Priester des damaligen „Kurses“, den König zu verhaften. Ihr Einspruch, eigentlich ihre Warnung, dass die Sache anders ausgehen würde, als sein Stolz erwartet hatte, erregte nur den Zorn des Königs. Ein derartiges völliges Missverständnis und eine derartige Verdrehung sowohl der priesterlichen Funktionen in ihrer tiefsten Bedeutung als auch des königlichen Amtes in seinem höheren Zweck – und das aus Motiven des Stolzes – muss ein sofortiges und deutliches Urteil nach sich ziehen. Noch während er das Räuchergefäß mit den glühenden Kohlen in der Hand hielt und Blicke und Worte des Zorns auf seinem Gesicht und auf seinen Lippen waren, wurde er vor den Augen der Priesterschaft mit einem Schlag getroffen, der als vorzüglicher und direkter Schlag von Gottes eigener Hand angesehen wurde (vgl. Num 12:9, 10; 2 Kön 5:27). Dort, „neben dem Räucheraltar“, zeigte sich der Pestfleck des Aussatzes auf seiner Stirn. Die versammelten Priester stießen ihn, den Gott so sichtbar geschlagen hatte, eilig aus dem Heiligtum, damit die Anwesenheit des Aussätzigen das Heiligtum nicht verunreinige. Nein, er selbst eilte entsetzt von dannen. So stieg der König, dessen Herz bis zum völligen Vergessen der Hilfe, die Jehova ihm bis dahin gewährt hatte, emporgehoben war, bis er das größte Sakrileg wagte, gerade im Augenblick seines größten Stolzes lebendig ins Grab hinab. Bis der Tod ihn erlöste, war er ein Aussätziger, der außerhalb der Stadt wohnte, abgesondert – „in einem Haus der Krankheit“ – oder, wie andere den Ausdruck mit vielleicht größerer Wahrscheinlichkeit wiedergegeben haben, in einem „Haus der Absonderung“ (vgl. Lev. 13:46; Numb. 5:2; 2 Könige 7:3). Abgeschnitten vom Zugang zum Haus des Herrn, in dem er gotteslästerlich zu herrschen versucht hatte, und von jeglichem Verkehr mit den Menschen ausgeschlossen, wurde das Königreich von seinem Sohn Jotham verwaltet – wie lange vor dem Tod Usijas, lässt sich nicht feststellen. Seine Strafe verfolgte ihn sogar bis ins Grab. Denn obwohl er „mit seinen Vätern begraben“ wurde, geschah dies „auf dem Begräbnisfeld, das den Königen gehörte“, wahrscheinlich die Begräbnisstätte der Mitglieder der königlichen Familie; er wurde nicht in die Gruft gelegt, in der die Könige von Juda ruhten; „denn sie sagten: Er ist aussätzig“.

Alfred Edersheim – Geschichte der Bibel – altes Testament

Die Folgen kultischer Übertretungen sind schwerwiegend. Die Strafe ist ebenso hart, denn dieses Hautleiden (das traditionell mit Aussatz übersetzt wird, aber eigentlich eine ganze Reihe von Hautverletzungen bezeichnet) macht die betroffene Person so unrein, dass sie außerhalb der Stadt wohnen muss (siehe Lev. 13:44-46). Ein weiteres Beispiel für vergeltende Gerechtigkeit kann hier gesehen werden: Wer den verbotenen Boden – das Allerheiligste – betritt, wird (aufgrund der Hautkrankheit) letztendlich aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Das Thema „Übertretung“ (Heb „maʿal“) zieht sich durch den Rest der Chronik. Einige haben Ähnlichkeiten zwischen diesem Abschnitt und der Rebellion Korahs in Num. 16 festgestellt. 23: Statt wie in 2. Könige 15,7 „in der Stadt Davids“ heißt es hier in der Chronik „im Gräberfeld der Könige“. In Jerusalem wurde eine Grabinschrift gefunden, die den Transport der Gebeine Usijas beschreibt. Für andere Könige wurden keine ähnlichen Inschriften gefunden, was darauf hindeutet, dass die hier gefundene Überlieferung, dass Usija nicht mit seinen Vorfahren begraben wurde, korrekt ist.

The Jewish Study Bible

Ach – heute ist Jesus Christus der König und der Hohepriester aller Christen! – und wer versucht, sich Seine Stellung anzunehmen – dem wird es wohl ähnlich ergehen! Wir Christen der letzten 2000 Jahre müssen anerkennen: nur Jesus leitet sein Volk – nur Jesus gibt vor, wo es lang geht – nur Jesus ist der „Weg zum Vater“. Jeder noch so angesehene Christ, der sich an Jesu Stellung setzt, ist wie Usija.

Behaltet diese innere Einstellung bei, die auch Christus Jesus hatte.

Denn diese Gesinnung sei in (O. unter) euch, die auch in Christo Jesu war, …
Elberfelder 1871 – Philipper 2,5

Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander (- die euch in eurem Innersten -) bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat. (oder
Was euren Umgang miteinander prägen soll, ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat. oder
Eure Haltung im Umgang miteinander soll die Haltung derer sein, die mit Jesus Christus verbunden sind.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Philipper 2:5

Denn Dies sollt ihr grundsätzlich und ständig im Sinn haben in mitten von / in wendig in euch, was auch in Christus Jesus angemessen ist / vorhanden war und ist, soll – sich jeder in den Sinn pragen lassen.
Berd Fischer – Grundtextnahe Übersetzung des Neuen Testaments – Philipper 2,5

Die Verse 3 den Vers 4 , 9-12 hatten wir schon zweiei Mal ,so auch den Vers 12zwei Mal und den Vers 13 ….

Das Symbol, das in der Grafik mit Out Front bezeichnet ist, zeigt ein nach rechts zeigendes Dreieck, dessen rechte Spitze mit einem Kreis markiert ist. Dies steht für einen weiteren Teil der Leitung – derjenige, der ganz vorne ist, der die Initiative ergreift und Vorbild ist. In der Leitung geht es viel darum, Vorbilder zu liefern und die Initiative zu ergreifen. So waren in der Militärgeschichte oftmals die Generäle besonders erfolgreich, die nicht aus dem Hintergrund die Truppen dirigierten, sondern sich an die Spitze der Truppen stellten.
Das gleiche Prinzip finden wir auch im Alten Testament. Die erfolgreichen Heeresführer gingen vorneweg. So ging zum Beispiel Gott selbst, symbolisiert durch die Bundeslade, vor seinem Volk her, als dieses den Jordan durchquerte (s. Jos 3, 3) und Jericho einnahm (s. Jos 6, 6). Andererseits führte Passivität von Heeresführern zu schlimmen Sünden, wie im Fall von König David, als er nicht mit in den Krieg gegen die Ammoniter zog und stattdessen in Jerusalem zurückblieb (s. 2.Sam 11). Gute Leiter bleiben nicht zurück. Gute Anführer ergreifen die Initiative.
Ein weiterer Bestandteil biblischer Leitung ist es, Vorbild zu sein. Jesus sagt in Johannes 13, 34: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt.“ Paulus schreibt: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war“ (Phil 2, 5). Petrus ermahnt einige frühe Christen, daran zu denken, dass „auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt“ (1.Petr 2, 21). An die Christen in Korinth schreibt Paulus: „Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Nachahmer des Christus bin!“ (1.Kor 11, 1). Und den Christen in Thessalonich sagt er ausdrücklich, dass er sich bemüht hat, für sie ein Vorbild zu sein, dem sie folgen können (s. 2.Thess 3, 7–9). Er arbeitete bewusst daran, ein vorbildliches Leben zu führen – kein perfektes Leben, aber nichtsdestotrotz ein vorbildliches. Paulus stellte sein eigenes Leben als Vorbild hin, indem er ganz vorne die Führung übernahm, um zu zeigen, wie das praktisch aussehen soll.
Und genau das sollen wir auch tun. Zu unserer Leitungsaufgabe gehört, dass wir Vorbilder sind (s. Joh 13, 15; Phil 3, 17; 1.Tim 4, 12; Tit 2, 7; Jak 5, 10).

9 Merkmale einer gesunden Gemeinde

Dabei ist mir etwas Grundsätzliches klargeworden: Unsere kirchliche Gemeinschaft verdient nur dann den Namen „geistlich“, wenn in ihr das Jesusleben eine zentrale Rolle spielt. Das gewaltige Christuslied im Philipperbrief fordert uns nämlich dazu auf, den Jesus-Weg geistlich reflektierend zu betrachten (so wie das häufig in Exerzitien geschieht), um daraus praktische Schlüsse für das gemeinschaftliche Miteinander zu ziehen (Phil 2,5). Sein Leben ist die Radnabe, die alle Speichen beieinander hält.
So unterschiedlich wir also in sozialer, kultureller und charakterlicher Hinsicht auch ticken: Die gemeinsame Herzensbindung an den Jesus-Weg hält uns gemeinschaftlich beieinander. Wir begegnen den Anderen dann in Verantwortung vor Christus und nicht nur auf der Basis individueller Sympathievorstellungen. Dabei besteht das Ziel nicht darin, dass jeder mit jedem befreundet sein muss – aber: dass wir einander dienen, so wie Jesus uns gedient hat. Dadurch wird eine Gemeinschaft attraktiv und anziehend.

Aufatmen 4/2020

Die Gläubigen werden ermahnt, dieselbe selbstlose Demut zu zeigen, die Christus in seiner Erniedrigung und Herablassung bewiesen hat. Das hier mit gesinnt übersetzte Wort ist in Vers 2 mit „eines Sinnes“ wiedergegeben.

Walvoord Bibelkommentar

Dieser Vers verbindet die Ermahnungen (V. 1–4) mit dem folgenden Hymnus über Christus (V. 6–11). Indem Paulus den Stolz anspricht, der scheinbar die Wurzel der Uneinigkeit unter den Philippern war (1,27–2,4), weist er auf Christus als das höchste Vorbild an Demut hin. Aber Christus ist nicht nur ein Vorbild (Röm 15,1–3; 2.Kor 10,1), sondern in erster Linie ihr Herr und Heiland (V. 11; 3,20).

Reformations-Studien-Bibel

Der Geist des Gläubigen muss sich an dem richtigen Modell orientieren, wenn das Leben für Gott gelebt werden soll. Es ist umstritten, ob Christen diese Geisteshaltung durch die Vereinigung mit Christus erhalten (die in Christus Jesus ist) oder ob sie sich am Vorbild Christi orientieren soll (ESV-Fußnote: „die auch in Christus Jesus war“). (Angesichts des durchgängigen Themas der Vorbildfunktion in diesem Brief (Jesus, Paulus, Timotheus und Epaphroditus werden alle als Beispiele angeführt), haben viele Ausleger die letztere Bedeutung angenommen. Beide Vorstellungen sind theologisch richtig. In jedem Fall ist das zentrale Thema der Verse 1-5 dasselbe – dass die Gemeinde in Philippi einmütig ist (V. 2), durch Liebe (V. 2) und Demut (V. 3) vereint ist und sich um die Interessen der anderen kümmert (V. 4).

Die ESV Studienbibel

Diese Verse (V. 5-8) enthalten eine der bedeutendsten Aussagen in der ganzen Heiligen Schrift über das Wesen der Menschwerdung, also die Tatsache, dass Gott Mensch wurde. Durch diese wunderbare Beschreibung von Christus veranschaulicht Paulus außerdem anschaulich das Prinzip der Demut (V. 3, 4). Lasst diesen Geist sein: Alles gottgefällige Handeln beginnt mit der „Erneuerung des Geistes“. Rechtes Denken führt zu rechtem Handeln. Unsere Handlungen sind die Frucht unserer tiefsten Gedanken. in dir: So zu denken und zu handeln wie Christus ist nicht nur für den Einzelnen wichtig, sondern auch für die Gemeinschaft der Gläubigen. Gemeinsam müssen wir wie ein Wesen denken und handeln, wie die Person Jesus Christus.

Die Nelson Studienbibel

Habt … dieselbe Gesinnung, die auch ihr in Christus Jesus habt: oder: „die auch Christus Jesus hatte“. Obwohl oft behauptet wird, dass Christus hier als Vorbild für moralische Nachahmung fungiert, ist es nicht der historische Jesus, sondern das gesamte Christusereignis, das Philipper 2,6-11 beschreibt. Deshalb lautet der Appell, dass ihr in euren Beziehungen untereinander dasselbe Verhältnis habt, das ihr in Jesus Christus habt, d.h. dass ihr einander dient, wie ihr Christus dient (2,4).

Little Rock Catholic Study Bible

Das Heilmittel gegen die Egozentrik, die zu Wettbewerb und Eitelkeit führt, ist die Haltung, die Jesus bei seiner Menschwerdung an den Tag gelegt hat und die der Heilige Geist nun den Gläubigen vermittelt. Paulus‘ prägnante Formulierung deutet darauf hin, dass er nicht nur Jesu Beispiel der selbstlosen Dienerschaft heraufbeschwört, sondern uns auch versichert, dass diese Haltung durch unsere Vereinigung mit Christus bereits die unsere ist und daher unsere zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmen muss.

The NIV Grace and Truth Study Bible

Denn Gott hat in den alten Verträgen gesagt: ,Du sollst nur Gott als einzigen Chef akzeptieren und nur das tun, was er dir sagt!‘

Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! denn es steht geschrieben: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“ (5Mose 6,13)
Elberfelder 1871 – Matthäus 4,10

Da sagte Jesus: »Weg mit dir, Satan! In den Heiligen Schriften heißt es: ›Vor dem Herrn, deinem Gott, wirf dich nieder, ihn sollst du anbeten und niemand sonst.‹ «
Gute Nachricht Bibel 2018 – Matthäus 4:10

Dann sagt Jesus zu ihm: „Geh weg, Satan! – denn es ist geschrieben: ‘Du sollst dem Herrn, deinem Gott, huldigen und ihm allein ‹den ihm zukommenden› verehrenden Dienst erweisen!’“ {Vgl. 5M 6,13; 10,20.}
Jantzen Jettel 2017 – Matthäus 4,10

Da Jesus hier aus 5.Mose zitiert, und diese Verse schon kommentiert wurden – hier der link …

In Seiner Antwort zitierte der Herr 5Mo 6,13. Es darf nur Gott der Herr Anbetung und Dienst empfangen. In jenem Kapitel wird das Volk davor gewarnt, ihren Gott zu vergessen. Sie sollten nicht fremden Göttern nachgehen (V.12.14), sondern sie sollten den Herrn, ihren Gott lieben (V.5). Diesen Vers hielt der Herr auch den Pharisäern entgegen (Matthäus 22,37). Mit dieser Liebe liebte der Herr Seinen Vater allezeit, weshalb Er gebot: »Gehe hinweg, Satan!« Solcher Widerstand und solches Schelten Satans findet sich auch an anderen Stellen (siehe Sach 3,2; Matthäus 16,23; 1 Petrus 5,9). Das Wort für dienen ist hier latreuô, das an vielen Stellen im Neuen Testament für Dienst, der Gott gilt, verwendet wird. Paulus schrieb: »welchem ich diene in meinem Geiste in dem Evangelium seines Sohnes« (Röm 1,9).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Am Ende kann Jesus dem Satan in Vollmacht befehlen: »Weg von mir, Satan!« Denn er hat die teuflische Versuchung überwunden. Deutet die Schroffheit des Befehls an, dass die letzte Versuchung die schwerste war?

Jesus hat dreimal mit Hilfe der Schrift gekämpft, der Teufel nur einmal, wo es ihm nützlich schien. Bei dieser dritten Versuchung zitiert Jesus 5 Mose 6,13 (vgl. 5 Mose 5,9). Ganz nah liegen Jesu Schriftstellen beieinander. Alle stammen aus dem 5. Mosebuch, das Jesus offenbar besonders geschätzt hat, weil es ihn als den zweiten Mose ankündigte (5 Mose 18,15). Jesus vollbringt als der zweite Adam, was dem ersten Adam nicht gelang: Gott die Treue zu halten. Zugleich erweist sich die lebendige Schriftkenntnis als Mittel zum Sieg. Was Jak 4,7 später formuliert, ist an Jesus beispielhaft deutlich.
Jesus benutzt den hebräischen Namen »Satan«. »Satan« heißt Ankläger. Der »Ankläger« hasst alles, was von Gott kommt, und hasst auch die Menschen. Wer zu Jesus gehört, kann nicht mehr vom »Ankläger« verdammt werden (Röm 8,33ff.). Wäre Jesus vom Vater abgefallen, wäre Satan sein und unser aller Ankläger beim Vater geworden und geblieben.

Gerhard Maier – Edition C

Über diese ersten Christen heißt es in dem Buch Essentials of Bible History (Elmer W. K. Mould, 1951, S. 563): „Der Akt des Kaiserkultes bestand darin, daß auf einen Altar ein paar Körnchen Weihrauch gestreut oder ein paar Tropfen Wein gesprengt wurden, der vor einem Bildnis des Kaisers stand. Vielleicht sehen wir wegen unseres großen zeitlichen Abstandes von der Situation in dem Akt nichts anderes, als es . . . das Erheben der Hand zum Grüßen der Fahne oder eines hervorragenden Staatsmannes ist — ein Ausdruck der Höflichkeit, des Respekts und des Patriotismus. Vielleicht dachten die meisten Leute im ersten Jahrhundert genauso darüber, nicht aber die Christen. Sie sahen darin einen Akt religiöser Verehrung; sie meinten, daß sie dadurch den Kaiser als Gott anerkennen würden und Gott und Christus gegenüber illoyal wären, und weigerten sich, dies zu tun.“

Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes

In all diesen Fällen bedeutet proskynein eindeutig, dass eine Bitte an eine Person mit hoher Autorität gerichtet werden sollte, die Macht ausüben konnte, um dem Bittsteller zu helfen. Die Tatsache, dass die Macht in den meisten der genannten Fälle als himmlische Macht angesehen werden konnte und wahrscheinlich auch wurde, bedeutet nicht, dass derjenige, der die Macht ausübte, göttlich war (man beachte noch einmal die sanfte Zurechtweisung des Kornelius durch Petrus). Aber der Autorität und der Macht wurde der größte Respekt gezollt. Die Bittsteller betrachteten sich offensichtlich als völlig abhängig von der Gunst des Bittstellers, und die Ehrerbietung drückte diesen tiefen Respekt und das Gefühl der völligen Abhängigkeit aus.

Im Neuen Testament wird proskynein typischerweise für die Anbetung (Niederwerfung) vor Gott, und nur vor Gott, verwendet. Wir sollten uns noch einmal die Zurechtweisung Jesu an den Versucher in Erinnerung rufen: „(Du sollst) den Herrn, deinen Gott, anbeten (proskynēseis), und ihm allein sollst du dienen“ (Matthäus 4,10/Lukas 4,8). Im Johannesevangelium erwartet Jesus eine Zeit, in der die Menschen Gott, den Vater, im Geist und in der Wahrheit anbeten (proskynēsousin) (Johannes 4,21-24). In der Apostelgeschichte hören wir von dem äthiopischen Eunuchen, der nach Jerusalem gekommen war, um den Gott Israels anzubeten (proskynēsōn) (Apostelgeschichte 8,27). Paulus erwartet, dass die Neuankömmlinge in der Versammlung der Gläubigen „auf ihr Angesicht fallen und Gott anbeten“ (1. Korinther 14,25). Und in der Offenbarung des Johannes steht Gott regelmäßig im Mittelpunkt der Anbetung (proskynein). Außerdem wird nicht nur die falsche Anbetung des Tieres gerügt, sondern auch jede Anbetung eines anderen als Gottes: Der auslegende Engel weist die proskynēsis, die ihm vom Seher angeboten wird, ausdrücklich zurück und sagt mit Nachdruck: „Betet (proskynēson) Gott an“ (Offb. 19:10; 22:8-9).

James D. G. Dunn – Beteten die ersten Christen Jesus an?

Andere griechische Wörter werden manchmal mit „Anbetung“ übersetzt.

(a) Eine enge Parallele zu proskynein ist die Formulierung „niederfallen“, manchmal mit den Zusätzen „auf sein Gesicht“ oder „zu seinen Füßen“. Der Ausdruck begleitet manchmal das Proskynein, wie in Matthäus 2:11 (die Weisen „fielen nieder und beteten ihn [das Jesuskind] an“) und Offenbarung 5:8, 14 (in der Vision des Sehers „fielen die Ältesten nieder“ oder „fielen nieder und beteten“ das Lamm an). In Matthäus 17,6 fallen die Jünger auf dem Berg der Verklärung zu Boden, als die himmlische Stimme verkündet: „Dies ist mein Sohn, der Geliebte. Verschiedene Personen fallen Jesus zu Füßen, um ihn zu bitten oder ihm zu danken (Markus 5:22/Lukas 8:41; Lukas 5:12; 17:16). In Johannes 11,32 fällt Maria (von Bethanien) Jesus zu Füßen. Im Garten Gethsemane wirft sich Jesus im Gebet zu Boden (Markus 14:35/Matt. 26:39). Kurz gesagt, die Handlung „zu Füßen fallen“ bezeichnet einen Appell oder eine Unterwerfung unter eine höhere Macht, wie wenn der Sklave vor seinem König niederfällt (Mt 18,26), und nicht die Anbetung als solche (weshalb das Wort „Anbetung“ so oft hinzugefügt wird). Die Formulierung trägt wenig oder gar nichts zur Verwendung von proskynein bei.

(b) Das häufigste der anderen nahen Synonyme ist latreuein, was so viel wie „dienen“ bedeutet. In der biblischen Literatur bezieht es sich jedoch immer auf den religiösen Dienst, das Ausführen religiöser Pflichten, „kultischen Dienst leisten“. So ist es nicht verwunderlich, dass es in Verbindung mit proskynein in der Antwort Jesu auf die Versuchung, einen anderen Gott anzubeten, auftaucht: „(Du sollst) den Herrn, deinen Gott, anbeten und nur ihm dienen (latreuseis)“ (Mt 4,10/Luk 4,8). Und an mehreren Stellen wird latreuein in englischen Übersetzungen mit „Anbetung“ übersetzt. Es fällt auf, dass das Objekt des Verbs, also derjenige, dem gedient bzw. der angebetet werden soll, in jedem Fall Gott ist. Abgesehen von ein oder zwei Hinweisen auf falsche Anbetung bezieht sich das Verb immer auf den kultischen Dienst/die Anbetung Gottes. In keinem Fall ist im Neuen Testament davon die Rede, dass Jesus kultische Anbetung (latreuein) angeboten wird. In diesem Zusammenhang sind die beiden Verweise in den frühen Paulusbriefen von einigem Interesse. In Römer 1,9 ruft Paulus „Gott als meinen Zeugen an, dem ich mit meinem Geist diene/anbete (latreuō) im Evangelium seines Sohnes“. Und in Philipper 3,3 spricht er davon, dass Christen im Allgemeinen „durch den Geist Gottes anbeten (latreuontes) und sich in Christus Jesus rühmen“

James D. G. Dunn – Beteten die ersten Christen Jesus an?

Die edelste und höchste Aktivität eines Menschen ist die Anbetung Gottes. Sie beschäftigt Geist, Verstand und Mund des Menschen mit dem größten aller Gegenstände: Gott in all Seiner Herrlichkeit. Diese einzigartige Fähigkeit, Gott zu betrachten und anzubeten, unterscheidet den Menschen als Geistwesen von der ganzen niederen Schöpfung. Anbetung bringt dem höchsten Herrn und Schöpfer das dar, was allein wir Ihm wirklich geben können. Darum betrachtet Gott sie als so besonders kostbar. Anbetung ist für Ihn allein.
Das erste und große Gebot sagt uns, dass wir keinen anderen Gott anbeten sollen (2Mo 34,14). Dennoch hat Satan versucht, diese Ehre für sich selbst zu stehlen (Mt 4,9). Heidnische Herrscher haben sie gesucht und empfangen. Die Menschen haben Dämonen, Götzenbilder, Tieren, Bäumen, Bergen, Flüssen, Sternen, der Sonne und anderen Menschen Anbetung gebracht. Gottesfürchtige Menschen und die Engel Gottes haben sie für sich immer verweigert (Apg 10,25.26; 14,14.15; Offb 19,10; 22,8.9). Interessanterweise nahm der Herr Jesus Anbetung ohne jeden Tadel entgegen, ein deutliches Zeichen, dass Er beanspruchte, Gott zu sein (Mt 8,2; 9,18; 14,33; 15,25; 20,20; 28,9; Mark 5,6; Joh 9,38: das Wort “sich niederwerfen” ist in diesen Stellen im Griech. dasselbe Wort wie “anbeten” in Mt 4,9.10; Lk 4,7.8; Joh 4,20-24; Joh 12,20; Apg 7,43 usw.).
Gott sucht Anbeter, aber nur auf der richtigen Grundlage. Der Herr Jesus sagte: “Die wahren Anbeter werden den Vater in Geist und in Wahrheit anbeten; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten” (Joh 4,23.24). Dies zeigt, dass es eine verkehrte Anbetung gibt, ebenso wie es möglich ist, die falschen Gegenstände anzubeten. Zur Zeit des Alten Testaments gab Gott detaillierte Anweisungen für die Anbetung in der Stiftshütte in der Wüste und später im Tempel zu Jerusalem. Auch die neutestamentliche Anbetung muss der Ordnung Gottes entsprechen. Eine Besonderheit dieser neuen Ordnung ist, dass alle Glaubenden, nicht eine besondere Gruppe, jetzt “ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum” genannt werden, “um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus” (1Petr 2,5).
Die Anbetung Gottes ist eine Aktivität höchster Priorität für Christen. Ein Teil unserer Beschäftigung in der Ewigkeit wird sein, das Lamm als würdig anzubeten (Offb 5,9-14). Anbetung ist auch unsere gegenwärtige Berufung. Wir sollten uns danach sehnen, in unserer Fähigkeit zu wachsen. Ihn anzubeten, der allein aller Anbetung würdig ist. Wachstum als Anbeter ist ein wichtiges Gebiet, wo geistliche Entwicklung nötig ist.

Die Bedeutung der Anbetung
Was ist Anbetung? Viele Glaubende verstehen darunter die Vormittagsveranstaltungen einer Gemeinde einschließlich Predigt, Ankündigungen, Chordarbietungen oder anderer Zeremonien. Dies wird oft “Morgengottesdienst” genannt. Natürlich kann ein Glaubender Gott dabei im Stillen oder beim Singen eines bestimmten Liedes anbeten. Jedoch ist solch eine Gemeindeveranstaltung von dem biblischen Begriff der Anbetung weit entfernt.
Die Wortbedeutung von “Anbetung” ist ein Niederbeugen, sogar Niederwerfen, um einem Höhergestellten Ehre zu erweisen. W. E. Vine sagt in seinem Expository Dictionary of New Testament Words, dass es “die direkte Anerkennung Gottes in Seinem Wesen, Seinen Eigenschaften, Seinen Wegen und Seinen Ansprüchen” ist, “sei es durch das Ausschütten des Herzens in Lob und Dank, oder durch aufgrund derartiger Anerkennung getane Taten”. Anbetung bringt dem einen wahren Gott Ehre, Hingabe und Unterwerfung in Wort, Denken, Haltung und Handlung dar. Es ist eine Reaktion liebender Wertschätzung, ein Überströmen eines dankbaren Herzens, ein Ausschütten einer mit Gott beschäftigten erlösten Seele. Anbetung ist keine Diskussion über Gott, sondern eine direkte Anrede an Gott.
Anbetung heißt, Gott die Ehre zu geben, für das, was Er ist, oder wie Er ist. Dies setzt voraus, dass wir studieren, was Er über Sich Selbst in der Schrift geoffenbart hat. Wenn wir uns damit beschäftigen, so finden wir, dass Er nichts und niemandem, das oder den wir kennen, gleich ist. Gott ist einzigartig. Manche Wesenszüge hat nur Er allein. So ist Er z. B. aus Sich Selbst heraus existierend (Joh 5,26), ewig (Ps 90,2), unbegrenzt (1Kön 8,27), allmächtig (Hi 42,2), allwissend (Ps 147,4.5), allgegenwärtig (Ps 139,7-12), unveränderlich (Mal 3,6), selbstgenügsam (Apg 17,24.25) und unumschränkt (Eph 1,11). Er hat auch bestimmte Eigenschaften, in welchen wir Ihm ähnlich sein sollen. Dazu gehören Liebe, Gnade, Barmherzigkeit, Heiligkeit, Gerechtigkeit, Wahrheit, Geduld, Weisheit, Güte und Freigebigkeit. Wir können auch Seinen Zorn gegen das Böse und die Gottlosigkeit teilen (Röm 1,18).
Er soll auch für das angebetet werden, was Er tut. Er ist der Schöpfer aller Dinge, einschließlich des Menschen (Ps 95,6). Er ist Helfer, Befreier, Erlöser. Durch Sein Wort vollbringt Er Seinen Willen (Ps 33,6). Er neigt sich herab, um die Gebete der Sterblichen zu hören (Ps 65,3). Er vergibt Sünden und streckt Sich in Gnade aus, Menschen zu Sich zu bringen (Ps 65,4.5). Er prüft und läutert Sein Volk (Ps 66,10). Er ist ein stets siegreicher Heerführer (Ps 136,10-15).
Anbetung beschäftigt sich mit der Würde dessen, der auf dem Thron des Universums sitzt (Offb 4,10.11; 5,12-14). Gott, nicht das Ich, steht im Mittelpunkt. Dies wird schön illustriert durch die Frau, die die Füße Jesu mit ihren Haaren trocknete (Joh 12,3-7). Anbetung bedeutet auch, kostbare Opfer oder Geschenke dem Herrn darzubringen, wie es die Weisen aus dem Morgenland taten (Mt 2,11). Die allererste Erwähnung des Wortes “anbeten” in der Bibel (1Mo 22,5) zeigt die Kostbarkeit des Opfers und die demütige Hingabe, als Abraham hinging, um Isaak zu opfern (1Mo 22,2-9).
Der wahre Charakter jedes geistlichen Opfers wird durch eine Haltung des Lobpreises gekennzeichnet.

Jean Gibson – Training im Christentum

Geh weg. Jesus verbannte den Teufel und übte damit seine Herrschaft aus, so steht es geschrieben. Jesus antwortete mit unerschütterlicher Treue zur Anbetung Gottes allein (5. Mose 6,13) und zeigte sich treu, das erste Gebot zu halten, das Israel so oft gebrochen hatte. Jesus ist das wahre Israel, der wahre Sohn Gottes.

Die Reformation Heritage KJV Studienbibel