„Thron der Gnade“

Darum wollen wir mit Zuversicht vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten. Dort werden wir, wenn wir Hilfe brauchen, stets Liebe und Erbarmen finden.
Gute Nachricht Bibel 2018 -Hebräer 4,16

Lasst uns deshalb mit großer Zuversicht hinzutreten zu Gottes Gnadenthron, sodass wir Barmherzigkeit und seine gnadenvolle Zuwendung empfangen können. So wird die Hilfe dann gerade zur richtigen Zeit kommen.
Roland Werner – Das Buch – Hebräer 4:16

weitere Übersetzungen und erste Kommentare 2020…

Hebräer 4:16 : Die Bundeslade war im A.T. (z.B. 2.Sam 6,2; Ps 80,2; 99,1; Jes 37,16 ; vgl. Ps 22,3 ) und im Nahen Osten der Antike (wo Könige und Götter häufig auf Flügelthronen sitzend dargestellt wurden) ein Symbol des göttlichen Throns. Niemand durfte sich der Lade nähern, sie stand im Allerheiligsten, zu dem sogar der Hohepriester nur einmal im Jahr Zutritt hatte. Erst Christus hat allen, die an ihn glauben, den ungehinderten Zugang zu Gott ermöglicht ( 10,19-20 ).

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Komme mutig bezeichnet ein Gefühl des Vertrauens, das wir aufgrund eines solchen mitfühlenden Fürsprechers haben können. Die Israeliten näherten sich der Stiftshütte oder dem Tempel und verließen sich darauf, dass ihr Hohepriester für sie eintrat, indem er für sie vor dem Gnadenstuhl im Allerheiligsten Fürbitte einlegte, der ein Abbild des Gnadenthrons war. Dementsprechend können auch wir … im Glauben an diesen Thron herantreten, an dem Jesus als unser Hoherpriester handelt. Unsere Gebete werden durch ihn die Ohren Gottes erreichen und um Gnade oder Gunst bitten, um uns in der Zeit der Not in dieser Welt der Versuchung zu helfen.

E.M. Zerr

Wenn wir also zum himmlischen Vater beten, dann rufen wir nicht einfach über eine große Kluft hinüber. Wir versuchen nicht, die Aufmerksamkeit von jemandem zu erregen, der wenig oder gar nicht um uns besorgt ist. Vers 16 drückt es folgendermaßen aus: Wir kommen zum „Gnadenthron“ (das bedeutet: (a) wir kommen zum Thron Gottes und (b) wir müssen uns Gott jetzt als den Gott der Gnade vorstellen) und wir dürfen und müssen mutig und zuversichtlich kommen. Das ist keine Arroganz. Wenn wir verstehen, wer Jesus ist, was er getan hat und was er immer noch für uns tut, dann bestünde die eigentliche Arroganz in der Tat darin, sein Angebot abzulehnen, das darin besteht, dass er vor dem Vater für uns eintritt; arrogant wäre also, sich vorzustellen, dass wir ihn umgehen und alles alleine versuchen müssten. Für diejenigen, die durch Jesus zu Gott kommen, stehen „Barmherzigkeit und Gnade“ bereit: Barmherzigkeit, die uns von der Sünde und Dummheit befreit, in der wir ansonsten vollständig versinken würden; Gnade, die uns stärkt und uns auf unsere eigenen Füße stellt, damit wir ein Leben als Diener und Zeugen Jesu führen können.

Wright – Hebräerbrief für heute

Es ist das alleinige Vorrecht Gottes, einen Menschen zu erhöhen; Jeschuas maßgebliche Lehre zu diesem Thema ist dieselbe wie die des Propheten Hesekiel: „Der Niedrige wird erhöht und der Erhabene erniedrigt werden“ (Hesekiel 21,26). Erhöht zu werden bedeutet, in Bezug auf Gott erhöht zu werden. Die messianischen Gläubigen hatten Zugang zu Gott, denn sie wurden durch das Blut des Messias in die Nähe seines Throns gebracht.
Augustinus lehrte, dass Gott nur dort gibt, wo er leere Hände vorfindet. Jemand, der die Hände voller Pakete hat, kann kein Geschenk empfangen. Rechtschaffenheit, der Schlüssel, der die Tür zur Gemeinschaft mit Gott öffnet, kann nicht allein durch strenge Beachtung des Gesetzes empfangen werden.
Wir müssen reumütig kommen, demütig unsere Sünde bekennen und unsere Hoffnung auf den Opferaltar richten, auf dem die volle Sühne geleistet worden ist. Dort, und nur dort, wird unser großer Hohepriester uns willkommen heißen.

Dr. Stuart Sacks – Hebräer mit den Augen eines Hebräers – Hoffnung inmitten einer hoffnungslos Welt

Dies führt zur Anwendung in Vers 16. Das Wort nun zeigt, dass die Leser, weil sie einen Hohenpriester im dritten Himmel haben – jemanden, der sowohl Schwachheiten als auch Versuchungen durchlebte und deshalb ein mitfühlender Hoherpriester ist – diesen auch in Anspruch nehmen sollen. Der Gebrauch der griechischen Gegenwartsform bedeutet: „Lasst uns nicht aufhören, ihm zu nahen.“ Die Gläubigen sollten dies mit Freimut und Vertrauen tun. Sie haben die Freiheit, ihre Bedürfnisse diesem Einen vorzutragen. Hinzuzutreten und diesen Hohenpriester in Anspruch zu nehmen hat zum Zweck, Barmherzigkeit zu empfangen und Gnade zu finden zur rechtzeitigen Hilfe. Mit anderen Worten: Es geht um die Bewilligung von Gnade. Der Ausweg aus den großen Kämpfen und Verfolgungen, die diese Judenchristen gerade durchlebten, bestand nicht in der Rückkehr zum Judaismus. Die Lösung bestand darin, Jesus, ihren Hohenpriester, freimütig und vertrauensvoll in Anspruch zu nehmen und seine Gnade zu empfangen, um diese schwere Zeit zu überstehen. Immer wenn ein Gläubiger in seinem geistlichen Leben strauchelt, dann geschieht das nicht deshalb, weil die Gnade nicht ausreichte, sondern deshalb, weil er von der Gnade, die ihm zugänglich ist, keinen Gebrauch machte.

Arnold Fruchtenbaum – Der Hebräerbrief


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