Der Herr verlangt nicht von allen dasselbe.

Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn
Elberfelder 1871 – Matthäus 25,23

Sehr gut‹, erwiderte der Herr, ›du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist mit dem wenigen treu umgegangen, darum will ich dir viel anvertrauen. Komm herein zum Freudenfest deines Herrn!‹
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Matthäus 25,23

Da war der Chef echt happy und meinte auch zu ihm: ‚Sie haben es voll gebracht! Sie sind mit dem wenigen Geld gut umgegangen, ich werde Sie auch befördern. Wenn Sie wollen, können Sie heute Abend auch zu meiner Gartenparty kommen, Sie sind herzlich eingeladen!‘
VolxBibel – Matthäus 25:23

Jesus erzählt eine Geschichte von einem reichen Mann
und seinen 3 Dienern.
Einmal wollte Jesus seinen Freunden sagen:
Einige Menschen können viel arbeiten.
Einige Menschen können wenig arbeiten.
Alles ist in Ordnung.
Gott will nur, dass er sich auf die Menschen verlassen kann.
Das ist wichtig.

Jesus erzählte dazu eine Geschichte.
Die Geschichte ging so:

Es war einmal ein reicher Mann.
Der Mann wollte für lange Zeit weg fahren.
Die Diener sollten in der Zwischen-Zeit auf das Geld von dem Mann
aufpassen.
Und noch mehr Geld verdienen.
Der reiche Mann gab dem ersten Diener 5 Millionen Euro.
Dem zweiten Diener 2 Millionen Euro.
Dem dritten Diener 10 000 Euro.
Dann fuhr der reiche Mann weg.

Der erste Diener arbeitete sofort mit den 5 Millionen Euro.
Der Diener verdiente noch 5 Millionen Euro dazu.
Da hatte der Diener insgesamt 10 Millionen Euro.
Der zweite Diener arbeitete auch sofort mit den 2 Millionen Euro.
Der zweite Diener verdiente noch 2 Millionen Euro dazu.
Da hatte der Diener insgesamt 4 Millionen Euro.
Der dritte Diener ging in den Garten.
Der Diener machte im Garten ein tiefes Loch.
Der Diener legte die 10 000 Euro in das Loch.
Der Diener machte das Loch wieder zu.
Das war alles.
Der Diener arbeitete überhaupt nicht.
Der Diener dachte heimlich:
So können die 10 000 Euro nicht verloren gehen.
Jetzt kann ich keinen Ärger bekommen.

Nach langer Zeit kam der reiche Mann wieder nach Hause.
Der reiche Mann war sehr gespannt.
Der reiche Mann wollte wissen, wie viel Geld die Diener verdient haben.
Der erste Diener kam zuerst.
Der erste Diener sagte:
Herr, du hast mir 5 Millionen Euro gegeben.
Ich habe noch einmal 5 Millionen dazu verdient.
Jetzt hast du 10 Millionen Euro.

Der reiche Mann sagte:
Toll.
Du hast tüchtig gearbeitet.
Du bist ein guter Diener.
Auf dich kann ich mich verlassen.
Du sollst eine wichtige Aufgabe bekommen.
Aber erst feiern wir ein Fest.

Dann kam der zweite Diener.
Der zweite Diener sagte:
Herr, du hast mir 2 Millionen Euro gegeben.
Ich habe noch einmal 2 Millionen dazu verdient.
Jetzt hast du 4 Millionen Euro.

Der reiche Mann sagte:
Toll.
Du hast tüchtig gearbeitet.
Du bist ein guter Diener.
Auf Dich kann ich mich verlassen.
Du sollst eine wichtige Aufgabe bekommen.
Aber erst feiern wir ein Fest.

Zum Schluss kam der Diener mit den 10 000 Euro.
Der Diener ging in den Garten.
Der Diener holte die 10 000 Euro wieder aus dem Loch.
Der Diener gab dem reichen Mann die 10 000 Euro.
Der Diener sagte:
Hier ist dein Geld.
Ich habe das Geld im Garten eingegraben.
Damit von dem Geld nichts verloren geht.
Du bekommst das ganze Geld zurück.
Du brauchst keinen Ärger machen.

Da wurde der reiche Mann wütend.
Der reiche Mann sagte:
Du solltest mit dem Geld arbeiten.
Oder das Geld zur Spar-Kasse bringen.
Dann bekomme ich für das Geld Zinsen.
Du bist ein fauler Diener.
Auf dich kann ich mich gar nicht verlassen.
Dich werfe ich raus.
Du sollst nicht mehr für mich arbeiten.
Und der Diener mit den 10 Millionen Euro bekommt die
10 000 Euro noch dazu.
Weil ich mich auf den guten Diener verlassen kann.

Jesus sagte:
Auf einige Menschen kann man sich verlassen.
Diese Menschen bekommen immer mehr.
Auf andere Menschen kann man sich gar nicht verlassen.
Diesen Menschen gibt keiner gerne etwas.
Bei Gott ist es genauso.
Gott sieht, auf welche Menschen er sich verlassen kann.
Diesen Menschen will Gott viel schenken

Evangelium in Leichter Sprache – Mt 25,1–30

Wie in dem dies verdeutlichenden Gleichnis (Matthäus 25:14-30) gezeigt wird, ruft der Herr bei seiner Wiederkunft zuerst seine Knechte und rechnet mit ihnen. Bei der Abrechnung mit den Knechten, die ihre Pfunde treulich verwendet und den Willen ihres Herrn zu erkennen und zu tun suchten, zeigt das Gleichnis, dass ein jeder, sobald er geprüft ist, in „die Freude seines Herrn“ eingelassen wird, ehe er die verheißene Herrschaft empfängt. Nun sehen wir dieses Gleichnis sich vor uns erfüllen, und zwar ehe unsere Teilnahme am Reiche beginnt. Selbst ehe noch die Feinde besiegt sind, wird jedem Treuen gestattet, eine klare Erkenntnis über das kommende Königreich und seine Herrlichkeit und über das großartige Werk des herauf dämmernden Tausendjahr-Tages zu gewinnen; und dieser Einblick in die große, bald durch die Wirksamkeit Christi und seiner verherrlichten Kirche für die ganze Menschheit zu vollbringende Restitution ist die Freude des Herrn, an der teilzunehmen ihnen gestattet wird.

Charles Taze Russell im Jahr 1890 „Dein Königreich komme“

Der Lohn der Treuen ist ein doppelter: Es wird ihnen nicht bloß wenig, sondern viel unterstellt, und sie werden zur Freude ihres Herrn geladen. Sie bleiben seine Diener, die er weiter nach seinem Willen tätig macht. Sie empfangen aber dazu reichere Kraft, einen größeren Machtbereich. Christus kennt kein müßiges Leben, auch nicht im Himmelreich; denn die Seinen sollen an seiner Herrschaft tätigen Anteil nehmen. Aber er hat nicht nur die größere Aufgabe für sie, sondern teilt seine eigene Freude mit ihnen. Er stellt sie neben sich und heißt sie selig sein in dem, was ihn selig macht. So stellt Jesus seinen Jüngern dar, was sein Dienst ihnen bringt.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Der Mann im Gleichnis, der in die Fremde zieht, vertraut drei Knechten seine Güter an, und zwar gibt der abreisende Herr dem ersten fünf Talente, dem zweiten zwei Talente und dem dritten nur ein Talent. Ein Talent ist eine Geldsumme von etwa 5000 Mark. Lange Zeit bleibt der Herr des Gleichnisses aus. Er läßt auf sich warten. Man weiß nicht, wann er zurückkommt. Mit besonderer Betonung wird gesagt: »Nach langer Zeit kam der Herr zurück« (V. 19). Dann richtet der Herr über das Schaffen seiner Knechte. Der erste Knecht hat seine fünf Talente verdoppelt, das sind 50000 Mark, der zweite ebenfalls, das sind 20000 Mark geworden. Der dritte Knecht hat nichts verloren, aber auch nichts gewonnen. Er hat also nicht gearbeitet. Das Urteil des Herrn lautet für die beiden arbeitenden Knechte gleich. Sie gehen ein »zur Freude« des Herrn. Das Urteil des Herrn über den dritten Knecht ist ein vernichtendes. Das ist kurz der Gang des Gleichnisses.
Nutzanwendung in kurzen Worten: Es genügt nicht, auf die Wiederkunft des Herrn und auf das Gericht zu warten, sondern der Christ muß die Zeit des irdischen Lebens nutzen, um zu arbeiten und zu wirken mit den ihm geschenkten Gaben. Treue erwartet der Herr von einem jeden von uns, bis daß er kommt. »Handelt, bis daß ich wiederkomme!« (Lk 19,13).
Das ist kurz der Grundgedanke der Deutung. Nun die Ausführung: Die verschieden hohe Summe der Talente weist hin auf die verschiedenen Veranlagungen, Fähigkeiten und Gaben der Knechte. Nicht die Gaben als solche sind wichtig, sondern dies, wie die Knechte diese Gaben ausgewertet und genutzt haben.
Der Herr verlangt nicht von allen dasselbe. Dem einen hat er mehr anvertraut, dem andern weniger! Ist das nicht ungerecht seitens des Gebers? Nein, denn in diesem Gleichnis sind nicht die Gaben als solche als das Eigentliche und Wesentliche betont, sondern die Nutzung und Wertung dieser Gaben. Und dabei ist der Herr gerecht, vollkommen gerecht! Denn der Herr mutet niemandem mehr zu, als er leisten kann. Denn nicht der Unterschied ist wichtig, der zwischen den beiden ersten Knechten besteht, sondern der Gegensatz, in dem der dritte Knecht gegenüber den beiden ersten Knechten sich befindet.
Also eine Ungerechtigkeit seitens des gebenden und schenkenden Herrn und Gottes kann nicht vorliegen! Denn nicht die Gabe als solche steht im Mittelpunkt des Berichtes, sondern die Treue, mit welcher die Gaben verwaltet, und zwar genutzt werden ihm zur Ehre.

Wuppertaler Studienbibel

Der Sinn des fünften Gleichnisses ist es, in erweiterter Form die Notwendigkeit zu betonen, weiter zu arbeiten, während man wacht und wartet. Auch hier wird nicht zwischen verschiedenen Arten von Gläubigen unterschieden, sondern zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Die Gläubigen werden weiter arbeiten, während sie auf die Wiederkunft des Herrn warten; aber der Ungläubige kann nicht in dem Werk des Herrn arbeiten und wird deshalb zur Zeit der Wiederkunft des Herrn nichts vorzuweisen haben. Er wird als der Böse erklärt. Er kommt an den Ort der äußeren Finsternis und an den Ort des Heulens und des Zähneklapperns, die beschreibenden Ausdrücke des Feuersees.

Arnold Fruchtenbaum – Die Fußstapfen des Messias : eine Studie über die Abfolge der prophetischen Ereignisse

Bei diesem Gleichnis liegt die Betonung auf der Notwendigkeit, an der Arbeit zu bleiben, während man wachsam ist und in Erwartung des Kommenden lebt. Auch hier wird nicht zwischen verschiedenen Arten von Glaubenden unterschieden. Die Glaubenden sind die Knechte, die weiter fleißig arbeiten, während sie auf die Rückkehr ihres Herrn warten. Aber der Ungläubige kann nicht für den Herrn tätig sein und wird deshalb bei der Wiederkunft Christi nichts vorzuweisen haben. Christus hat insgesamt fünf Gleichnisse vorgelegt, drei kurze und zwei ausführliche. Alle betonen die Notwendigkeit, wachsam, bereit und im Werk des Herrn tätig zu sein, während man auf die Wiederkunft des Herrn wartet.

Arnold Fruchtenbaum – Handbuch der biblischen Prophetie

Das fünfte Gleichnis betont das fleißige Arbeiten, um das es im dritten Gleichnis ging. Wieder wird zwischen Gläubigen und Ungläubigen unterschieden. Die Gläubigen arbeiteten, und die Ungläubigen arbeiteten nicht: Aber sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht (Matthäus 25,26). Der Knecht wird böse genannt, was zeigt, dass er unerlöst war, und er wird faul genannt, was bedeutet, dass er nicht arbeitete.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Das Gleichnis von den Talenten … schließt sich eng an die Ermahnung zur Wachsamkeit an, im Hinblick auf die plötzliche und sichere Wiederkunft Christi und die Belohnung oder Bestrafung, die dann erfolgen wird. . . . Das Gleichnis beginnt fast unvermittelt mit den Worten: ‚Denn [es ist] wie ein Mensch, der in die Fremde ging, [der] seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Güter übergab.‘ Die Betonung liegt darauf, dass sie seine eigenen Diener waren, und dass sie in seinem Interesse handeln sollten. Sein Eigentum wurde ihnen übergeben, nicht zur sicheren Verwahrung, sondern damit sie im Interesse ihres Meisters so gut wie möglich damit umgehen. Dies geht aus dem hervor, was unmittelbar folgt: ‚und so gab er einem fünf Talente …, einem aber zwei …, einem aber einen …, einem jeden nach seinem Vermögen‘ – das heißt, er gab einem jeden nach seinem Vermögen, im Verhältnis, wie er ihn für eine größere oder kleinere Verwaltung für geeignet hielt. Und er reiste alsbald ins Ausland. Nachdem Er die Verwaltung Seiner Angelegenheiten Seinen Dienern anvertraut hatte, je nach ihren Fähigkeiten, ging Er sofort weg.

So weit können wir keine Schwierigkeiten haben, den Sinn des Gleichnisses zu verstehen. Unser Herr, der uns für das Haus des Vaters verlassen hat, ist auf die Reise ins Ausland gegangen, und seinen eigenen Dienern hat er das, was er als seine eigenen „Güter“ beansprucht, nicht zur Verwahrung, sondern zum Gebrauch für ihn in der Zeit zwischen seiner Abreise und seiner Rückkehr anvertraut. Wir dürfen dies nicht auf die Verwaltung Seines Wortes oder auf das Heilige Amt beschränken, obwohl diese vielleicht vorrangig im Blick waren. Es bezieht sich allgemein auf alles, was ein Mensch hat, um Christus zu dienen; denn alles, was der Christ hat – seine Zeit, sein Geld, seine Möglichkeiten, seine Talente oder sein Wissen (und nicht nur „das Wort“) – gehört Christus und ist uns anvertraut, nicht um es zu verwahren, sondern um damit für den abwesenden Meister zu handeln – um den Fortschritt seines Reiches zu fördern. Und einem jeden von uns gibt er entsprechend seiner Arbeitsfähigkeit – geistig, moralisch und sogar körperlich – dem einen fünf, dem anderen zwei und dem nächsten ein „Talent“. Diese Arbeitsfähigkeit liegt nicht in unserer eigenen Macht; aber es liegt in unserer Macht, für Christus zu gebrauchen, was immer wir haben mögen

Edersheim

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