ausgewählte Texte in der Bibel: Matthäus 21:33-41
Hört ein weiteres Gleichnis: Da war ein Mensch, ein Hausherr, der einen Weingarten pflanzte und ihn mit einem Zaun umgab und eine Weinkelter darin grub und einen Turm errichtete und ihn an Weingärtner verpachtete und außer Landes reiste. 34 Als dann die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Sklaven zu den Weingärtnern, um seine Früchte zu holen. 35 Aber die Weingärtner nahmen seine Sklaven, und den einen prügelten sie, einen anderen töteten sie, einen weiteren steinigten sie. 36 Wieder sandte er andere Sklaven hin, mehr als die ersten, doch mit diesen taten sie ebenso. 37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sprach: ‚Sie werden vor meinem Sohn Respekt haben.‘ 38 Als die Weingärtner den Sohn sahen, sagten sie unter sich: ‚Dieser ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbe antreten!‘ 39 Da nahmen sie ihn und warfen ihn aus dem Weingarten hinaus und töteten ihn. 40 Wenn nun der Besitzer des Weingartens kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?“ 41 Sie sprachen zu ihm: „Weil sie Übeltäter sind, wird er eine üble Vernichtung über sie bringen und wird den Weingarten an andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit abliefern werden.“
Matthäus 22:15-22
Dann gingen die Pharisäer hin und hielten miteinander Rat, um ihn in seiner Rede zu fangen. 16 So sandten sie ihre Jünger zusammen mit Parteianhängern des Herodes zu ihm, welche sagten: „Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst, und du kümmerst dich um niemand, denn du schaust nicht auf die äußere Erscheinung der Menschen. 17 Sag uns daher: Was denkst du? Ist es erlaubt, Cäsar Kopfsteuer zu zahlen, oder nicht?“ 18 Jesus aber, der ihre Bosheit erkannte, sprach: „Warum stellt ihr mich auf die Probe, Heuchler? 19 Zeigt mir die Kopfsteuermünze.“ Sie brachten ihm einen Denạr. 20 Und er sagte zu ihnen: „Wessen Bild und Aufschrift ist dies?“ 21 Sie sagten: „Cäsars.“ Dann sprach er zu ihnen: „Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ 22 Als sie [das] nun hörten, verwunderten sie sich, und sie ließen von ihm ab und gingen davon.
Matthäus 23:1-12
Dann redete Jesus zu den Volksmengen und zu seinen Jüngern und sprach: 2 „Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf Moses’ Stuhl gesetzt. 3 Alles daher, was sie euch sagen, tut und haltet, aber handelt nicht nach ihren Taten, denn sie sagen [es] wohl, aber handeln nicht entsprechend. 4 Sie binden schwere Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen. 5 Alle Werke, die sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden; denn sie machen die [Schrifttexte enthaltenden] Kapseln breit, die sie als Schutzmittel tragen, und vergrößern die Fransen [ihrer Kleider]. 6 Sie haben gern den hervorragendsten Platz bei Abendessen und die vorderen Sitze in den Synagogen 7 und die Begrüßungen auf den Marktplätzen und daß die Menschen sie Rabbi nennen. 8 Ihr aber, laßt euch nicht Rabbi nennen, denn e i n e r ist euer Lehrer, während ihr alle Brüder seid. 9 Des weiteren nennt niemand auf der Erde euren Vater, denn e i n e r ist euer Vater, der himmlische. 10 Auch laßt euch nicht ‚Führer‘ nennen, denn e i n e r ist euer Führer, der Christus. 11 Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer immer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer immer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
und Matthäus 24:1-3
Als Jesus nun wegging und sich aus dem Tempel begab, traten jedoch seine Jünger herzu, um ihm die Bauten des Tempels zu zeigen. 2 In Erwiderung sprach er zu ihnen: „Seht ihr nicht alle diese Dinge? Wahrlich, ich sage euch: Keinesfalls wird hier ein Stein auf dem anderen gelassen, der nicht niedergerissen werden wird.“
3 Als er auf dem Ölberg saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: „Sag uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“
Obwohl es noch früh am Morgen ist, sind Jesus und seine Jünger bereits auf dem Weg über den Ölberg nach Jerusalem. Als sie im Tempel ankommen, sind die Oberpriester und die älteren Männer schnell zur Stelle und treten Jesus entgegen. Wie Jesus gegen die Geldwechsler und die Händler im Tempel vorging, beschäftigt sie immer noch. Gehässig und herausfordernd schleudern seine Feinde ihm entgegen: „Mit welcher Befugnis tust du diese Dinge? Und wer hat dir diese Befugnis gegeben?“ Jesus erwidert ihnen: „Auch ich will euch e i n e s fragen. Wenn ihr es mir sagt, will auch ich euch sagen, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue: Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von Menschen?“ Seine Gegner stecken die Köpfe zusammen und überlegen: „Wenn wir sagen: ‚Vom Himmel‘, wird er zu uns sagen: ‚Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?‘ Sagen wir aber: ‚Von Menschen‘, so müssen wir das Volk fürchten, denn sie alle halten Johannes für einen Propheten.“ Um eine Antwort verlegen, erwidern sie hilflos: „Wir wissen es nicht.“ Darauf sagt Jesus ruhig: „Dann sage ich euch auch nicht, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue“ (Matthäus 21:23-27).
Nun versuchen Jesu Feinde, ihm eine Falle zu stellen und ihn zu einer Aussage zu verleiten, für die sie ihn verhaften lassen könnten. Sie fragen ihn: „Ist es erlaubt, Cäsar Kopfsteuer zu zahlen, oder nicht?“ Jesus erwidert: „Zeigt mir die Kopfsteuermünze“ und fragt: „Wessen Bild und Aufschrift ist dies?“ Sie sagen: „Cäsars.“ Jesus erteilt ihnen eine Abfuhr, indem er für alle deutlich hörbar feststellt: „Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ (Matthäus 22:15-22).
Jesus hat seine Feinde mit unwiderlegbarer Beweisführung zum Schweigen gebracht und geht nun vor den Volksmengen und seinen Jüngern in die Offensive. Hören wir ihm zu, während er die Schriftgelehrten und die Pharisäer furchtlos öffentlich verurteilt. Er erklärt: „Handelt nicht nach ihren Taten, denn sie sagen es wohl, aber handeln nicht entsprechend.“ Unerschrocken spricht er ein Wehe nach dem anderen über sie aus und brandmarkt sie als blinde Leiter und Heuchler. Jesus sagt: „Schlangen, Otternbrut, wie solltet ihr dem Gericht der Gehenna entfliehen?“ (Matthäus 23:1-33).
Wenn Jesus derart schonungslos verurteilt, bedeutet das aber nicht, daß er für die guten Seiten seiner Mitmenschen blind wäre. Etwas später beobachtet er, wie die Leute Geld in die Schatzkästen des Tempels werfen. Er ist gerührt zu sehen, daß eine bedürftige Witwe ihren ganzen Lebensunterhalt einwirft: zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert. Jesus weist mit von Herzen kommender Wertschätzung darauf hin, daß sie in Wirklichkeit weit mehr eingeworfen hat als alle, die „von ihrem Überfluß“ großzügig spendeten. Er empfindet herzliches Mitgefühl und schätzt daher alles zutiefst, was jemand zu tun imstande ist (Lukas 21:1-4).
Jesus verläßt nun zum letzten Mal den Tempel. Einige seiner Jünger äußern sich zu dessen Pracht, „wie er mit schönen Steinen und mit gestifteten Dingen geschmückt sei“. Zu ihrem Erstaunen erwidert Jesus: „Es werden Tage kommen, da wird hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht niedergerissen werden wird“ (Lukas 21:5, 6). Während die Apostel Jesus auf dem Weg aus der überfüllten Stadt folgen, rätseln sie, was er damit gemeint haben könnte.
Nach einer Weile rasten Jesus und seine Apostel auf dem Ölberg und genießen die friedliche Stille und die herrliche Aussicht auf Jerusalem und den Tempel. Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas suchen ein klareres Verständnis der bestürzenden Voraussage Jesu zu erlangen. Sie fragen ihn: „Sag uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 24:3; Markus 13:3, 4).
Als Antwort äußert der meisterhafte Lehrer eine wirklich außergewöhnliche Prophezeiung. Er sagt schlimme Kriege, Erdbeben, Lebensmittelknappheit und Seuchen vorher. Nach seiner Voraussage soll auch die gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen Erde gepredigt werden. „Dann“, so sagt er warnend, „wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“ (Matthäus 24:7, 14, 21; Lukas 21:10, 11).
Aufmerksam hören die vier Apostel zu, wie Jesus weitere Gesichtspunkte des ‘Zeichens seiner Gegenwart’ nennt. Er betont die Notwendigkeit, ‘beharrlich zu wachen’. Warum? „Weil“, wie er sagt, „ihr nicht wißt, an welchem Tag euer Herr kommt“ (Matthäus 24:42; Markus 13:33, 35, 37).
Für Jesus und seine Apostel wird es ein unvergeßlicher Tag bleiben. Es ist der letzte Tag des öffentlichen Dienstes Jesu gewesen, bevor man ihn festnehmen, ihm den Prozeß machen und ihn hinrichten wird. Weil es nun langsam spät wird, machen sie sich auf den Weg und gehen die kurze Strecke über den Hügel nach Bethanien zurück.
Der Beginn eines entscheidenden Tages
AM Montag abend verläßt Jesus Jerusalem und kehrt nach Bethanien zurück, das am Ostabhang des Ölbergs liegt. Zwei der letzten Tage seines Dienstes in Jerusalem sind nun vorbei. Jesus verbringt die Nacht zweifellos wiederum bei seinem Freund Lazarus. Es ist bereits die vierte Nacht, die er in Bethanien verbracht hat, denn er ist am Freitag von Jericho hierhergekommen.
In aller Frühe ist er am Dienstag, dem 11. Nisan, wieder mit seinen Jüngern unterwegs. Vor Jesus liegt ein entscheidender Tag seines Dienstes, der geschäftigste bisher überhaupt. Es ist der letzte Tag, an dem er in den Tempel geht. Ja es ist der letzte Tag seines öffentlichen Dienstes vor seiner Verurteilung und Hinrichtung.
Jesus und seine Jünger nehmen von Bethanien den gewohnten Weg über den Ölberg nach Jerusalem. An jenem Weg steht der Baum, den Jesus am Morgen zuvor verflucht hat. Als Petrus ihn erblickt, ruft er aus: „Rabbi, sieh, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.“
Aber warum hat Jesus den Baum absterben lassen? Der Grund geht aus seinen Worten hervor: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nur Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur das tun, was ich mit dem Feigenbaum getan habe, sondern auch wenn ihr zu diesem Berg [dem Ölberg, auf dem sie stehen] sagt: ‚Werde emporgehoben und ins Meer geworfen‘, so wird es geschehen. Und alles, worum ihr glaubensvoll im Gebet bittet, werdet ihr empfangen.“
Dadurch, daß Jesus den Baum verdorren ließ, erteilt er seinen Jüngern eine einprägsame Lektion in bezug darauf, daß sie Glauben an Gott haben müssen. Er sagt weiter: „Alle Dinge, um die ihr betet und bittet, glaubt, daß ihr sie sozusagen empfangen habt, und ihr werdet sie haben.“ Welch wichtige Lektion sie daraus lernen, vor allem angesichts der schweren Prüfungen, die bald über sie kommen werden! Doch es gibt noch eine weitere Verbindung zwischen dem Verdorren des Feigenbaums und dem Maß des Glaubens.
Die Nation Israel hat wie jener Feigenbaum ein trügerisches Äußeres. Obwohl sie sich in einem Bundesverhältnis mit Gott befindet und sich den Anschein gibt, seine Gebote zu beachten, hat es sich erwiesen, daß sie ohne Glauben ist, ohne gute Früchte. Aufgrund ihres Unglaubens ist sie sogar im Begriff, Gottes eigenen Sohn zu verwerfen. Daher zeigt Jesus dadurch, daß er den unfruchtbaren Feigenbaum verdorren ließ, auf anschauliche Weise, was mit der fruchtlosen, ungläubigen Nation letztlich geschehen wird.
Kurz darauf kommen Jesus und seine Jünger in Jerusalem an, und wie üblich gehen sie in den Tempel, wo Jesus zu lehren beginnt. Die Oberpriester und die älteren Männer des Volkes, die die Aktion nicht vergessen haben, die Jesus am Vortag gegen die Geldwechsler unternommen hat, stellen ihm herausfordernde Fragen: „Mit welcher Befugnis tust du diese Dinge? Und wer hat dir diese Befugnis gegeben?“
In Erwiderung sagt Jesus: „Auch ich will euch e i n e s fragen. Wenn ihr es mir sagt, will auch ich euch sagen, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue: Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von Menschen?“
Die Priester und die älteren Männer beginnen sich zu beraten, was sie antworten sollen. „Wenn wir sagen: ‚Vom Himmel‘, wird er zu uns sagen: ‚Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?‘ Sagen wir aber: ‚Von Menschen‘, so müssen wir das Volk fürchten, denn sie alle halten Johannes für einen Propheten.“
Die Vorsteher sind sich unschlüssig, was sie antworten sollen. Deshalb sagen sie zu Jesus: „Wir wissen es nicht.“
Darauf entgegnet Jesus: „Dann sage ich euch auch nicht, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue.“ Matthäus 21:19-27; Markus 11:19-33; Lukas 20:1-8.
Bloßstellung durch Gleichnisse vom Weinberg
JESUS ist im Tempel. Eben hat er die geistlichen Führer aus der Fassung gebracht, die wissen wollten, mit welcher Befugnis er alles tue. Bevor sie ihre Fassung wiedererlangen, fragt Jesus: „Was denkt ihr?“ Und dann führt er ihnen anhand eines Gleichnisses vor Augen, was für Menschen sie in Wirklichkeit sind.
„Ein Mensch hatte zwei Kinder“, erzählt Jesus. „Er ging zu dem ersten hin und sprach: ‚Kind, geh heute im Weingarten arbeiten.‘ Als Antwort sagte dieser: ‚Ich will, Herr‘, ging aber nicht hin. Da trat er zum zweiten hin und sagte das gleiche. In Erwiderung sagte dieser: ‚Ich will nicht.‘ Nachher gereute es ihn, und er ging hin. Welcher von den beiden hat den Willen seines Vaters getan?“ fragt Jesus.
„Der letztere“, antworten seine Gegner.
Darauf erklärt Jesus: „Wahrlich, ich sage euch, daß die Steuereinnehmer und die Huren vor euch in das Königreich Gottes eingehen.“ Die Steuereinnehmer und die Huren weigerten sich anfänglich, Gott zu dienen. Doch dann tat es ihnen leid, so wie dem zweiten Kind, und sie dienten ihm. Dagegen sagten die geistlichen Führer wie das erste Kind, sie würden Gott dienen, handelten jedoch anders, wie Jesus bemerkt: „Johannes [der Täufer] ist auf einem Weg der Gerechtigkeit zu euch gekommen, doch habt ihr ihm nicht geglaubt. Die Steuereinnehmer und die Huren aber haben ihm geglaubt, und obwohl ihr dies saht, gereute es euch danach nicht, so daß ihr ihm geglaubt hättet.“
Anschließend zeigt Jesus, daß das Versagen jener geistlichen Führer nicht nur darin besteht, daß sie Gott nicht dienen. Nein, sondern sie sind wirklich böse, schlechte Menschen. „Da war ein Mensch, ein Hausherr“, erzählt Jesus, „der einen Weingarten pflanzte und ihn mit einem Zaun umgab und eine Weinkelter darin grub und einen Turm errichtete und ihn an Weingärtner verpachtete und außer Landes reiste. Als dann die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Sklaven zu den Weingärtnern, um seine Früchte zu holen. Aber die Weingärtner nahmen seine Sklaven, und den einen prügelten sie, einen anderen töteten sie, einen weiteren steinigten sie. Wieder sandte er andere Sklaven hin, mehr als die ersten, doch mit diesen taten sie ebenso.“
Die „Sklaven“ sind die Propheten, die der „Hausherr“, Jehova Gott, zu den „Weingärtnern“ seines „Weingartens“ sandte. Bei den Weingärtnern handelt es sich um führende Persönlichkeiten der Nation Israel, und diese Nation ist, wie die Bibel zeigt, Gottes „Weingarten“.
Nachdem Jesus erzählt hat, daß die „Weingärtner“ die „Sklaven“ mißhandelt und getötet haben, erklärt er: „Zuletzt sandte er [der Besitzer des Weingartens] seinen Sohn zu ihnen, indem er sprach: ‚Sie werden vor meinem Sohn Respekt haben.‘ Als die Weingärtner den Sohn sahen, sagten sie unter sich: ‚Dieser ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbe antreten!‘ Da nahmen sie ihn und warfen ihn aus dem Weingarten hinaus und töteten ihn.“
Jetzt wendet sich Jesus mit der Frage an die geistlichen Führer: „Wenn nun der Besitzer des Weingartens kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?“
„Weil sie Übeltäter sind“, antworten die religiösen Führer, „wird er eine üble Vernichtung über sie bringen und wird den Weingarten an andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit abliefern werden.“
Sie sprechen sich ungewollt selbst ihr Urteil, denn sie gehören zu den israelitischen „Weingärtnern“, die in Jehovas „Weingarten“, dem Volk Israel, tätig sind. Die Frucht, die Jehova von diesen Weingärtnern erwartet, ist Glauben an seinen Sohn, den wahren Messias. Weil sie diese Frucht nicht hervorbringen, sagt Jesus warnend: „Habt ihr nie in den Schriften [in Psalm 118:22, 23] gelesen: ‚Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Haupteckstein geworden. Von Jehova aus ist dies geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen.‘? Darum sage ich euch: Das Königreich Gottes wird von euch genommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt. Auch wird der, welcher auf diesen Stein fällt, zerschmettert werden. Auf wen immer er aber fällt, den wird er zu Staub machen.“
Die Schriftgelehrten und die Oberpriester merken jetzt, daß Jesus von ihnen spricht, und sie wollen ihn, den rechtmäßigen „Erben“, töten. Deshalb wird das Vorrecht, in Gottes Königreich zu herrschen, von Israel genommen, und eine neue Nation von „Weingärtnern“ wird gebildet werden, eine, die entsprechende Früchte hervorbringt.
Da die geistlichen Führer die Volksmengen fürchten, die Jesus für einen Propheten halten, versuchen sie nicht, ihn bei dieser Gelegenheit zu töten. Matthäus 21:28-46; Markus 12:1-12; Lukas 20:9-19; Jesaja 5:1-7.
Das Gleichnis vom Hochzeitsfest
JESUS hat die Schriftgelehrten und die Oberpriester durch zwei Gleichnisse bloßgestellt, und sie wollen ihn töten. Aber Jesus ist noch lange nicht mit ihnen fertig. Er erzählt ihnen noch ein Gleichnis und sagt:
„Das Königreich der Himmel ist einem Menschen, einem König, gleich geworden, der für seinen Sohn ein Hochzeitsfest veranstaltete. Und er sandte seine Sklaven aus, um die Geladenen zum Hochzeitsfest zu rufen, aber sie wollten nicht kommen.“
Jehova Gott ist der König, der ein Hochzeitsfest für seinen Sohn, Jesus Christus, vorbereitet. Die Braut, bestehend aus seinen 144 000 gesalbten Nachfolgern, wird schließlich mit Jesus im Himmel vereint sein. Die Untertanen des Königs sind das Volk Israel, das 1513 v. u. Z. die Gelegenheit erhielt, „ein Königreich von Priestern“ zu werden, als es unter den Gesetzesbund kam. Daher wurden die Israeliten ursprünglich bei dieser Gelegenheit zu dem Hochzeitsfest eingeladen.
Jedoch erging der erste Ruf an die Geladenen nicht vor dem Herbst 29 u. Z., als Jesus und seine Jünger (die Sklaven des Königs) begannen, das Königreich zu predigen. Aber die natürlichen Israeliten, die von den Sklaven von 29 bis 33 u. Z. gerufen wurden, wollten nicht kommen. Daher räumte Gott der eingeladenen Nation eine weitere Gelegenheit ein, wie Jesus erzählt:
„Wieder sandte er andere Sklaven aus, indem er sprach: ‚Sagt den Geladenen: „Siehe, ich habe mein Essen zubereitet, meine Stiere und Masttiere sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zum Hochzeitsfest.“ ‘ “ Dieser zweite und letzte Ruf an die Geladenen erging zu Pfingsten 33 u. Z., als heiliger Geist auf Jesu Nachfolger ausgegossen wurde, und er erging bis 36 u. Z.
Die große Mehrheit der Israeliten verschmähten allerdings auch diesen Ruf. „Sie gingen“, wie Jesus sagte, „uninteressiert weg, der eine auf sein eigenes Feld, der andere seinen Handelsgeschäften nach; die übrigen aber ergriffen seine Sklaven, behandelten sie schmählich und töteten sie.“ „Der König aber“, fährt Jesus fort, „wurde zornig und sandte seine Heere aus und brachte jene Mörder um und verbrannte ihre Stadt.“ Das ereignete sich 70 u. Z., als Jerusalem von den Römern vollkommen zerstört wurde und jene Mörder getötet wurden.
Jesus erklärt dann, was sich in der Zwischenzeit zugetragen hat: „Dann sprach er [der König] zu seinen Sklaven: ‚Das Hochzeitsfest ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. Geht daher auf die Straßen, die aus der Stadt hinausführen, und ladet irgend jemand, den ihr findet, zum Hochzeitsfest ein.‘ “ Die Sklaven taten es, und „der Raum für die Hochzeitsfeierlichkeiten wurde mit den zu Tisch Liegenden gefüllt“.
Das Sammeln der Gäste von den Straßen außerhalb der Stadt der Geladenen begann 36 u. Z. Der römische Offizier Kornelius und seine Familie waren die ersten unbeschnittenen Nichtjuden, die eingesammelt wurden. Die Einsammlung der Nichtjuden, die diejenigen ersetzen, die ursprünglich den Ruf zurückgewiesen haben, ist bis ins 20. Jahrhundert fortgesetzt worden.
Heute, im 20. Jahrhundert, wird der Raum für die Hochzeitsfeierlichkeiten gefüllt. Jesus erzählt, was dann geschieht. Er sagt: „Als der König hereinkam, um sich die Gäste zu besehen, erblickte er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid bekleidet war. Da sagte er zu ihm: ‚Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du doch kein Hochzeitskleid anhast?‘ Er wurde zum Schweigen gebracht. Darauf sagte der König zu seinen Dienern: ‚Bindet ihm Hände und Füße, und werft ihn hinaus in die Finsternis draußen. Dort wird sein Weinen und sein Zähneknirschen sein.‘ “
Der Mann ohne Hochzeitskleid stellt die unechten Christen der Christenheit dar. Diese hat Gott niemals als solche anerkannt, die die richtigen Erkennungsmerkmale geistiger Israeliten aufweisen. Gott hat sie niemals mit heiligem Geist zu Königreichserben gesalbt. Deshalb werden sie hinausgeworfen in die Dunkelheit, wo sie Vernichtung erleiden.
Jesus schließt sein Gleichnis ab, indem er sagt: „Denn es sind viele eingeladen, doch wenige auserwählt.“ Ja, viele aus dem Volk Israel waren eingeladen, Glieder der Braut Christi zu werden, aber nur wenige natürliche Israeliten wurden auserwählt. Die meisten der 144 000 Gäste, die die himmlische Belohnung erhalten, sind Nichtisraeliten. Matthäus 22:1-14; 2. Mose 19:1-6; Offenbarung 14:1-3.
Der Versuch, Jesus eine Falle zu stellen, mißlingt
WEIL Jesus immer noch im Tempel lehrt und gerade durch drei Gleichnisse die Bosheit seiner religiösen Gegner bloßgestellt hat, halten die verärgerten Pharisäer Rat, wie sie ihm eine Falle stellen können, so daß er etwas sagt, weswegen man ihn festnehmen kann. Sie schmieden einen Plan und senden dann ihre Jünger zusammen mit Parteianhängern des Herodes zu ihm, die ihn veranlassen sollen, sich in seinen eigenen Worten zu fangen.
„Lehrer“, sagen diese Männer, „wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst, und du kümmerst dich um niemand, denn du schaust nicht auf die äußere Erscheinung der Menschen. Sag uns daher: Was denkst du? Ist es erlaubt, Cäsar Kopfsteuer zu zahlen, oder nicht?“
Jesus läßt sich durch die Schmeichelei nicht täuschen. Er ist sich bewußt, daß er sich der Aufwiegelung gegen Rom schuldig machen würde, wenn er sagte: „Nein, es ist nicht erlaubt, diese Steuer zu zahlen.“ Sagt er jedoch: „Ja, ihr müßt diese Steuer zahlen“, trifft ihn der Haß der Juden, für die das römische Joch etwas Verächtliches ist. Jesus entgegnet daher: „Warum stellt ihr mich auf die Probe, Heuchler? Zeigt mir die Kopfsteuermünze.“
Man bringt sie ihm, worauf er fragt: „Wessen Bild und Aufschrift ist dies?“
„Cäsars“, antworten sie.
„Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ Verwundert über Jesu geniale Antwort gehen die Männer davon und lassen ihn in Frieden.
Als die Sadduzäer sehen, daß es den Pharisäern nicht gelungen ist, etwas zu finden, um gegen Jesus vorzugehen, sprechen sie ihn an. Sie, die sagen, es gebe keine Auferstehung, fragen ihn: „Lehrer, Moses hat gesagt: ‚Wenn ein Mann stirbt, ohne Kinder zu haben, soll sein Bruder dessen Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen erwecken.‘ Nun gab es bei uns sieben Brüder; und der erste heiratete und starb, und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder. Ebenso erging es auch dem zweiten und dem dritten, ja schließlich allen sieben. Als letzte von allen starb die Frau. Wer von den sieben wird sie demnach in der Auferstehung zur Frau haben? Denn sie alle hatten sie.“
Darauf gibt Jesus folgendes zur Antwort: „Seid ihr nicht deshalb im Irrtum, weil ihr weder die Schriften noch die Macht Gottes kennt? Denn wenn sie von den Toten auferstehen, heiraten Männer nicht, noch werden Frauen verheiratet, sondern sie sind wie Engel in den Himmeln. Was aber die Toten betrifft, daß sie auferweckt werden, habt ihr nicht in dem Buch Mose, in dem Bericht über den Dornbusch, gelesen, wie Gott zu ihm sprach: ‚Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.‘? Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Ihr seid sehr im Irrtum.“
Erneut sind die Volksmengen über Jesu Antwort erstaunt. Selbst einige von den Schriftgelehrten müssen anerkennen: „Lehrer, du hast gut geredet.“
Als die Pharisäer sehen, daß Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hat, tun sie sich zu einer Gruppe zusammen und kommen zu ihm. Um Jesus weiter auf die Probe zu stellen, fragt einer der Schriftgelehrten: „Lehrer, welches ist das größte Gebot im GESETZ?“
Jesus antwortet: „Das erste ist: ‚Höre, o Israel: Jehova, unser Gott, ist e i n Jehova, und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft.‘ Das zweite ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Kein anderes Gebot ist größer als diese.“ Jesus fügt sogar noch hinzu: „An diesen zwei Geboten hängt das ganze GESETZ und die PROPHETEN.“
Der Schriftgelehrte stimmt ihm zu: „Lehrer, treffend hast du der Wahrheit gemäß gesagt: ‚ER ist E i n e r, und da ist kein anderer als ER‘; und dieses, ‚ihn zu lieben mit ganzem Herzen und mit ganzem Verstand und mit ganzer Kraft‘, und dieses, ‚seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst‘, ist weit mehr wert als alle Ganzbrandopfer und Schlachtopfer.“
Da Jesus erkennt, daß der Schriftgelehrte verständig geantwortet hat, sagt er zu ihm: „Du bist nicht fern vom Königreich Gottes.“
Drei Tage lang — Sonntag, Montag und Dienstag — hat Jesus im Tempel gelehrt. Das Volk hat ihm gern zugehört, doch die geistlichen Führer suchen ihn zu töten, aber bisher sind ihre Versuche vereitelt worden. Matthäus 22:15-40; Markus 12:13-34; Lukas 20:20-40.
Jesus verurteilt seine Widersacher
JESUS hat seine religiösen Widersacher so gründlich beschämt, daß sie sich nicht mehr trauen, ihn weiter zu befragen. Daher ergreift er die Initiative, um ihre Unwissenheit aufzudecken. „Wie denkt ihr über den Christus?“ fragt er. „Wessen Sohn ist er?“
„Davids“, antworten die Pharisäer.
Ohne in Abrede zu stellen, daß David ein fleischlicher Vorfahr des Christus oder Messias war, fragt Jesus:
„Wie kommt es denn, daß David ihn durch Inspiration [in Psalm 110] ‚Herr‘ nennt, wenn er sagt: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege.“ ‘? Wenn also David ihn ‚Herr‘ nennt, wieso ist er sein Sohn?“
Die Pharisäer schweigen, denn sie kennen die wahre Identität des Christus oder Gesalbten nicht. Der Messias ist nicht einfach ein menschlicher Nachkomme Davids, wie die Pharisäer offensichtlich glauben, sondern er existierte bereits im Himmel und war deshalb größer als David, d. h. sein Herr.
An die Volksmengen und an seine Jünger gewandt, warnt Jesus nun vor den Schriftgelehrten und Pharisäern. Da diese das Gesetz Gottes lehren, „haben [sie] sich auf Moses’ Stuhl gesetzt“, weshalb Jesus rät: „Alles daher, was sie euch sagen, tut und haltet.“ Er fügt jedoch hinzu: „Handelt nicht nach ihren Taten, denn sie sagen es wohl, aber handeln nicht entsprechend.“
Sie sind Heuchler, und Jesus verurteilt sie weitgehend mit denselben Worten, die er einige Monate zuvor anläßlich eines Essens im Haus eines Pharisäers gebrauchte. „Alle Werke, die sie tun“, sagt er, „tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden.“ Und er führt dafür folgende Beispiele an:
„Sie machen die Schrifttexte enthaltenden Kapseln breit, die sie als Schutzmittel tragen.“ Diese relativ kleinen Kapseln, die an der Stirn oder am Arm getragen werden, enthalten vier Teile des Gesetzes: 2. Mose 13:1-10, 11-16 und 5. Mose 6:4-9; 11:13-21. Die Pharisäer vergrößern diese Kapseln allerdings, um sich den Anschein zu geben, für das Gesetz zu eifern.
Wie Jesus weiter zeigt, „vergrößern [sie] die Fransen ihrer Kleider“. Gemäß 4. Mose 15:38-40 wird den Israeliten geboten, sich Fransen an die Kleider zu machen; die Pharisäer machen ihre jedoch größer als die anderen Israeliten. Das alles tun sie aber nur, um aufzufallen. „Sie haben gern den hervorragendsten Platz“, erklärt Jesus.
Leider haben sich seine eigenen Jünger von dem Wunsch nach Prominenz anstecken lassen. Er gibt ihnen daher den Rat: „Ihr aber, laßt euch nicht Rabbi nennen, denn e i n e r ist euer Lehrer, während ihr alle Brüder seid. Des weiteren nennt niemand auf der Erde euren Vater, denn e i n e r ist euer Vater, der himmlische. Auch laßt euch nicht ‚Führer‘ nennen, denn e i n e r ist euer Führer, der Christus.“ Die Jünger müssen den Wunsch unterdrücken, an erster Stelle zu stehen. „Der Größte . . . unter euch soll euer Diener sein“, lautet Jesu Anweisung.
Als nächstes spricht er mehrere Wehe über die Schriftgelehrten und die Pharisäer aus und nennt sie wiederholt Heuchler. Sie ‘verschließen das Königreich der Himmel vor den Menschen’, und „sie sind es, die die Häuser der Witwen verzehren und zum Vorwand lange Gebete sprechen“.
„Wehe euch, blinde Leiter“, sagt Jesus. Er verurteilt den Mangel an geistigen Werten bei den Pharisäern, der sich unter anderem durch ihre willkürlichen Unterscheidungen offenbart. So sagen sie beispielsweise: „Wenn jemand beim Tempel schwört, ist es nichts; wenn jemand aber beim Gold des Tempels schwört, ist er verpflichtet.“ Dadurch, daß sie dem Gold des Tempels größeres Gewicht beimessen als dem geistigen Wert der Anbetungsstätte, offenbaren sie ihre geistige Blindheit.
Wie schon bei einer früheren Gelegenheit verurteilt Jesus die Pharisäer auch diesmal, weil sie die „gewichtigeren Dinge des GESETZES außer acht gelassen [haben], nämlich das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue“, während sie peinlichst genau darauf bedacht sind, selbst von unscheinbaren Gewürzen den Zehnten zu zahlen.
Jesus stellt die Pharisäer mit den Worten bloß: „Blinde Leiter, die ihr die Mücke aussiebt, das Kamel aber hinunterschluckt!“ Sie sieben eine Mücke aus dem Wein aus, nicht, weil es sich um ein Insekt handelt, sondern weil sie zeremoniell unrein ist. Daß sie die gewichtigeren Dinge des Gesetzes nicht beachten, ist mit dem Hinunterschlucken eines Kamels — ebenfalls ein zeremoniell unreines Tier — vergleichbar. Matthäus 22:41 bis 23:24; Markus 12:35-40; Lukas 20:41-47; 3. Mose 11:4, 21-24.
Abschließender Dienst im Tempel
JESUS ist zum letztenmal im Tempel und beendet damit seinen öffentlichen Dienst auf der Erde, wenn man von den Ereignissen in Verbindung mit seiner Verurteilung und Hinrichtung drei Tage später einmal absieht. Er setzt seine scharfe Kritik an den Schriftgelehrten und den Pharisäern fort.
Drei weitere Male ruft er aus: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!“ Als erstes spricht er ein Wehe über sie aus, weil sie „das Äußere des Bechers und der Schüssel“ reinigen, „innen aber sind sie mit Raub und Unmäßigkeit gefüllt“. Er gibt daher den Rat: „Reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit auch ihr Äußeres rein werde.“
Dann spricht Jesus ein Wehe über die Schriftgelehrten und die Pharisäer aus wegen ihrer inneren Verderbtheit und ihres geistigen Verfalls, was sie jedoch durch äußerliche Frömmigkeit zu verbergen suchen. „Ihr [gleicht] getünchten Gräbern“, sagt er, „die zwar von außen schön scheinen, innen aber voll von Totengebeinen und jeder Art Unreinheit sind.“
Außerdem offenbart sich ihre Heuchelei dadurch, daß sie Gräber für die Propheten bauen und schmücken, um die Aufmerksamkeit auf ihre eigene Wohltätigkeit zu lenken. Wie Jesus jedoch offenbart, sind sie „Söhne derer . . ., die die Propheten ermordet haben“. Ja, jeder, der es wagt, ihre Heuchelei aufzudecken, ist in Gefahr!
Im weiteren Verlauf prangert Jesus sie mit äußerst scharfen Worten an: „Schlangen, Otternbrut“, sagt er, „wie solltet ihr dem Gericht der Gehenna entfliehen?“ Gehenna wird jenes Tal genannt, das als Müllabladeplatz von Jerusalem dient. Jesus gibt somit zu verstehen, daß die Schriftgelehrten und die Pharisäer für ihren bösen Lauf die ewige Vernichtung erleiden werden.
Mit Bezug auf diejenigen, die er als seine Vertreter aussendet, sagt er: „Einige von ihnen werdet ihr töten und an den Pfahl bringen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und von Stadt zu Stadt verfolgen, damit alles gerechte Blut über euch komme, das auf der Erde vergossen worden ist, vom Blut des gerechten Abel an bis zum Blut Sacharjas, Barachias’ [im zweiten Buch der Chronika Jehojada genannt] Sohn, den ihr zwischen dem Heiligtum und dem Altar ermordet habt. Wahrlich, ich sage euch: Dies alles wird über diese Generation kommen.“
Weil Sacharja die Führer Israels mit scharfen Worten tadelte, „verschworen sie sich gegen ihn und bewarfen ihn auf das Gebot des Königs im Vorhof des Hauses Jehovas mit Steinen“. Aber wie Jesus voraussagt, wird Israel für all das gerechte Blut bezahlen, das vergossen wurde. Die Abrechnung erfolgt 37 Jahre später, 70 u. Z., als die römischen Heere Jerusalem zerstören und über eine Million Juden umkommen.
Es bedrückt Jesus, an dieses furchtbare Geschehen zu denken. „Jerusalem, Jerusalem“, ruft er ein weiteres Mal aus, „wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel versammelt! Ihr aber habt nicht gewollt. Seht! Euer Haus wird euch verödet überlassen.“
Er fügt dann hinzu: „Ihr werdet mich von nun an auf keinen Fall mehr sehen, bis ihr sagt: ‚Gesegnet ist der, der im Namen Jehovas kommt!‘ “ Das wird zur Zeit der Gegenwart Christi sein, wenn er in sein himmlisches Königreich kommt und Menschen ihn mit dem Auge des Glaubens sehen werden.
Darauf begibt sich Jesus an einen Platz, von dem aus er beobachten kann, wie die Leute Geld in die Schatzkästen des Tempels werfen. Die Reichen geben viele Münzen. Es kommt aber auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert spendet.
Jesus ruft seine Jünger und sagt: „Wahrlich, ich sage euch, daß diese arme Witwe mehr eingeworfen hat als alle, die Geld in die Schatzkästen einwarfen.“ Die Jünger fragen sich offenbar, wie das möglich sei. Daher erklärt Jesus ihnen: „Sie alle haben von ihrem Überfluß eingeworfen; sie aber hat von ihrem Mangel alles eingeworfen, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt.“ Nach diesen Worten verläßt Jesus zum letztenmal den Tempel.
Einer seiner Jünger ruft voller Bewunderung für die Größe und Schönheit des Tempels aus: „Lehrer, schau, was für Steine und was für Bauten!“ Tatsächlich, die Steine sollen über 11 m lang, über 5 m breit und über 3 m hoch gewesen sein.
„Siehst du diese großen Bauten?“ entgegnet Jesus. „Bestimmt wird hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen, der nicht niedergerissen werden wird.“
Nachdem Jesus das gesagt hat, durchqueren er und seine Apostel das Kidrontal und steigen den Ölberg hinauf. Von hier aus haben sie einen schönen Blick auf den prächtigen Tempel. Matthäus 23:25 bis 24:3; Markus 12:41 bis 13:3; Lukas 21:1-6; 2. Chronika 24:20-22.
Zeichen der letzten Tage
INZWISCHEN ist es Dienstag nachmittag geworden. Jesus sitzt auf dem Ölberg und blickt auf den Tempel hinab, als Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes allein zu ihm kommen. Sie machen sich Gedanken wegen des Tempels, da Jesus vorausgesagt hat, daß davon kein Stein auf dem anderen gelassen werden wird.
Als sie an Jesus herantreten, haben sie jedoch offensichtlich noch mehr im Sinn. Einige Wochen zuvor hat er über seine „Gegenwart“ gesprochen, die Zeit, in der „der Menschensohn geoffenbart wird“. Und noch früher hatte er ihnen gegenüber bereits den „Abschluß des Systems der Dinge“ erwähnt. Die Apostel sind daher sehr neugierig.
Sie bitten ihn deshalb: „Sag uns: Wann werden diese Dinge [die zur Zerstörung Jerusalems und des Tempels führen] geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ Ihre Frage gliedert sich somit in drei Teile. Erstens wünschen sie Aufschluß über das Ende Jerusalems und des Tempels, zweitens über Jesu Gegenwart in Königreichsmacht und drittens über das Ende des gesamten Systems der Dinge.
In seiner ausführlichen Erwiderung beantwortet Jesus alle drei Teile der Frage. Er nennt ein Zeichen, an dem das bevorstehende Ende des jüdischen Systems der Dinge zu erkennen sein wird; aber er zeigt noch mehr. Er beschreibt auch das Zeichen, das seine künftigen Jünger wachsam werden und erkennen läßt, daß sie während seiner Gegenwart und kurz vor dem Ende des gesamten Systems der Dinge leben.
Im Laufe der Jahre beobachten die Apostel die Erfüllung der Prophezeiung Jesu. Ja, genau die Dinge, die er vorausgesagt hat, beginnen sich in ihren Tagen zu erfüllen. Deshalb werden die Christen 37 Jahre später, 70 u. Z., nicht von der Vernichtung des jüdischen Systems und der Zerstörung des Tempels überrascht.
Christi Gegenwart und der Abschluß des Systems der Dinge kommen allerdings nicht 70 u. Z. Seine Gegenwart in Königreichsmacht beginnt erst viel später. Aber wann? Das offenbart eine Untersuchung seiner Prophezeiung.
Jesus sagt voraus, daß von „Kriegen und Kriegsberichten“ zu hören sein wird. „Nation wird sich gegen Nation erheben“, sagt er, und es wird Lebensmittelknappheit, Erdbeben und Seuchen geben. Man wird seine Jünger hassen und töten. Falsche Propheten werden aufstehen und viele irreführen. Die Gesetzlosigkeit wird zunehmen und die Liebe der meisten erkalten. Gleichzeitig wird die gute Botschaft von Gottes Königreich gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis.
Jesu Prophezeiung hat vor der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. zwar eine Erfüllung im kleinen, im großen erfüllt sie sich jedoch während seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge. Eine genaue Betrachtung der Weltereignisse seit 1914 offenbart, daß sich diese bedeutsame Prophezeiung seit jenem Jahr in größerem Rahmen erfüllt.
Als weiteren Teil des Zeichens nennt Jesus das Erscheinen des ‘abscheulichen Dings, das Verwüstung verursacht’. Im Jahre 66 u. Z. erscheint dieses abscheuliche Ding in Form der Heere Roms, die Jerusalem umlagern und die Tempelmauer untergraben. Das „abscheuliche Ding“ steht dort, wo es nicht stehen sollte.
In der größeren Erfüllung der Prophezeiung über das Zeichen ist das abscheuliche Ding der Völkerbund und sein Nachfolger, die Vereinten Nationen. Die Christenheit betrachtet diese Organisation für den Weltfrieden als Ersatz für Gottes Königreich. Wie abscheulich! Zur gegebenen Zeit werden sich daher die mit den Vereinten Nationen verbundenen politischen Mächte gegen die Christenheit (das gegenbildliche Jerusalem) wenden und sie vernichten.
Jesus sagt deshalb voraus: „Dann wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird.“ In Verbindung mit der Zerstörung Jerusalems 70 u. Z. ist tatsächlich eine große Drangsal eingetreten, in der über eine Million Menschen umgekommen sein sollen, aber diese Drangsal ist nicht so groß wie die globale Flut in den Tagen Noahs gewesen. Daher steht die größere Erfüllung dieses Teils der Prophezeiung Jesu noch aus.
Als sich der 11. Nisan, ein Dienstag, seinem Ende zuneigt, setzt Jesus das Gespräch mit seinen Aposteln über das Zeichen seiner Gegenwart in Königreichsmacht und des Endes des Systems der Dinge fort. Er warnt sie davor, falschen Christussen zu folgen. Wie er sagt, würde man versuchen, „wenn möglich, selbst die Auserwählten irrezuführen“. Aber die Auserwählten würden sich gleich weitsichtigen Adlern dort versammeln, wo die wahre geistige Speise zu finden sei, nämlich bei dem wahren Christus während seiner unsichtbaren Gegenwart. Sie würden sich nicht irreführen lassen und sich keinem falschen Christus zugesellen.
Falsche Christusse können nur sichtbar erscheinen. Im Gegensatz dazu wird die Gegenwart Jesu unsichtbar sein. Und es wird sich dabei um eine furchterregende Zeit der Menschheitsgeschichte handeln, wie Jesus zeigt: „Die Sonne [wird] verfinstert werden, und der Mond wird sein Licht nicht geben.“ Tatsächlich wird es die finsterste Epoche sein, seit es Menschen auf der Erde gibt. Ja es wird gleichsam sein, als ob die Sonne während des Tages verfinstert wäre und der Mond in der Nacht sein Licht nicht geben würde.
„Die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden“, fährt Jesus fort. Er deutet damit an, daß das Aussehen der buchstäblichen Himmel als Vorzeichen dienen wird. Die Himmel werden nicht mehr nur den Vögeln vorbehalten sein; auch Kriegsflugzeuge, Raketen und Satelliten werden dort in großer Zahl ihre Bahn ziehen. Die Furcht und die Gewalttätigkeit wird alles übersteigen, was die Menschen in früheren Zeiten erlebt haben.
Deshalb herrscht, wie Jesus sagt, „Angst unter den Nationen, die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“. Dieser dunkelste Abschnitt der Menschheitsgeschichte wird jene Zeit einleiten, in der gemäß Jesu Worten „das Zeichen des Menschensohnes im Himmel erscheinen [wird], und dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen“.
Doch nicht alle werden wehklagen, wenn der ‘Menschensohn mit Macht kommt
(Markus 11:20-12:27) Doch als sie frühmorgens vorübergingen, sahen sie den Feigenbaum bereits von den Wurzeln an verdorrt. 21 Da erinnerte sich Petrus und sagte zu ihm: „Rabbi, sieh, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.“ 22 Und Jesus gab ihnen zur Antwort: „Habt Glauben an Gott. 23 Wahrlich, ich sage euch: Wer immer zu diesem Berg spricht: ‚Werde emporgehoben und ins Meer geworfen‘ und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, daß das, was er sagt, geschehen wird, dem wird es widerfahren. 24 Darum sage ich euch: Alle Dinge, um die ihr betet und bittet, glaubt, daß ihr sie sozusagen empfangen habt, und ihr werdet sie haben. 25 Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, was immer ihr gegeneinander habt, damit euer Vater, der in den Himmeln ist, auch euch eure Verfehlungen vergebe.“ 26 —— 27 Und sie kamen wieder nach Jerusalem. Und als er im Tempel umherging, traten die Oberpriester und die Schriftgelehrten und die älteren Männer zu ihm 28 und begannen zu ihm zu sagen: „Mit welcher Befugnis tust du diese Dinge? Oder wer hat dir diese Befugnis gegeben, diese Dinge zu tun?“ 29 Jesus sagte zu ihnen: „Ich will euch e i n e Frage stellen. Ihr antwortet mir, und ich will auch euch sagen, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue. 30 War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir.“ 31 Da begannen sie, unter sich zu überlegen, und sprachen: „Wenn wir sagen: ‚Vom Himmel‘, wird er sagen: ‚Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?‘ 32 Dürfen wir aber sagen: ‚Von Menschen‘?“ — Sie hatten Furcht vor der Volksmenge, denn sie alle hielten dafür, daß Johannes wirklich ein Prophet gewesen war. 33 Als Antwort sagten sie daher zu Jesus: „Wir wissen es nicht.“ Und Jesus sprach zu ihnen: „Dann sage ich euch auch nicht, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue.“
12 Er fing auch an, in Gleichnissen zu ihnen zu reden: „Ein Mensch pflanzte einen Weingarten und umgab ihn mit einem Zaun und grub eine Kufe für die Weinkelter und errichtete einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und reiste außer Landes. 2 Dann sandte er zur gegebenen Zeit einen Sklaven zu den Weingärtnern, damit er etwas von den Früchten des Weingartens von den Weingärtnern erhalte. 3 Sie aber nahmen ihn, prügelten ihn und sandten ihn leer fort. 4 Und wieder sandte er einen anderen Sklaven zu ihnen; und diesen schlugen sie auf den Kopf und entehrten ihn. 5 Und er sandte einen weiteren hin, und diesen töteten sie, und viele andere, einige von ihnen prügelten sie, und einige von ihnen töteten sie. 6 Noch einen hatte er, einen geliebten Sohn. Er sandte ihn zuletzt zu ihnen, indem er sprach: ‚Sie werden vor meinem Sohn Respekt haben.‘ 7 Aber jene Weingärtner sagten unter sich: ‚Dieser ist der Erbe. Kommt, laßt uns ihn töten, und das Erbe wird unser sein.‘ 8 Da nahmen sie ihn und töteten ihn und warfen ihn aus dem Weingarten hinaus. 9 Was wird der Eigentümer des Weingartens tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und wird den Weingarten anderen geben. 10 Habt ihr nie dieses Schriftwort gelesen: ‚Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Haupteckstein geworden. 11 Von Jehova aus ist dies geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen.‘?“ 12 Darauf suchten sie ihn zu greifen, doch fürchteten sie die Volksmenge, denn sie merkten, daß er sie im Sinn gehabt hatte, als er das Gleichnis sprach. Somit ließen sie von ihm ab und gingen fort. 13 Als nächstes sandten sie einige von den Pharisäern und von den Parteianhängern des Herodes zu ihm, um ihn in seiner Rede zu fangen. 14 Nachdem diese gekommen waren, sagten sie zu ihm: „Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist, und du kümmerst dich um niemand, denn du schaust nicht auf die äußere Erscheinung der Menschen, sondern du lehrst den Weg Gottes der Wahrheit gemäß: Ist es erlaubt, Cäsar Kopfsteuer zu zahlen, oder nicht? 15 Sollen wir zahlen, oder sollen wir nicht zahlen?“ Er durchschaute ihre Heuchelei und sprach zu ihnen: „Warum stellt ihr mich auf die Probe? Bringt mir einen Denar, damit ich [ihn] anschaue.“ 16 Sie brachten einen. Und er sagte zu ihnen: „Wessen Bild und Aufschrift ist dies?“ Sie sprachen zu ihm: „Cäsars.“ 17 Da sagte Jesus: „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ Und sie begannen sich über ihn zu verwundern. 18 Nun kamen Sadduzaer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und sie stellten ihm die Frage: 19 „Lehrer, Moses schrieb uns, daß, wenn jemandes Bruder stirbt und eine Frau zurückläßt, aber kein Kind hinterläßt, sein Bruder die Frau nehmen und für seinen Bruder Nachkommen von ihr erwecken sollte. 20 Da waren sieben Brüder; und der erste nahm eine Frau, doch hinterließ er, als er starb, keine Nachkommen. 21 Und der zweite nahm sie, starb aber, ohne Nachkommen zu hinterlassen; und der dritte ebenso. 22 Und die sieben hinterließen keine Nachkommen. Als letzte von allen starb auch die Frau. 23 Wer von ihnen wird sie in der Auferstehung zur Frau haben? Denn die sieben hatten sie zur Frau.“ 24 Jesus sprach zu ihnen: „Seid ihr nicht deshalb im Irrtum, weil ihr weder die Schriften noch die Macht Gottes kennt? 25 Denn wenn sie von den Toten auferstehen, heiraten Männer nicht, noch werden Frauen verheiratet, sondern sie sind wie Engel in den Himmeln. 26 Was aber die Toten betrifft, daß sie auferweckt werden, habt ihr nicht in dem Buch Mose, in dem Bericht über den Dornbusch, gelesen, wie Gott zu ihm sprach: ‚Ich bin der Gott Abrahams und [der] Gott Isa·aks und [der] Gott Jakobs.‘? 27 Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Ihr seid sehr im Irrtum.“
(Markus 12:41-44) Und er setzte sich den Schatzkästen gegenüber nieder und begann zu beobachten, wie das Volk Geld in die Schatzkästen einwarf; und viele Reiche warfen viele Münzen ein. 42 Nun kam eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert ein. 43 Da rief er seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch, daß diese arme Witwe mehr eingeworfen hat als alle, die Geld in die Schatzkästen einwarfen; 44 denn sie alle haben von ihrem Überfluß eingeworfen; sie aber hat von ihrem Mangel alles eingeworfen, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt.“