Schlagwort: Jesus

„Niemand“ …“außer ich mich selbst“?

und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
Elberfelder 1871 -Johannes 10,28

Ich gebe ihnen ewiges Leben und sie werden auf keinen Fall jemals vernichtet werden und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Was mein Vater mir gegeben hat, ist größer als alles andere. Niemand kann sie aus der Hand des Vaters reißen.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Joh 10,28–29

Ich gebe ihnen ein Leben, was nie mehr aufhören wird. Ihnen kann nichts mehr passieren. Niemand kann sie mir wieder nehmen.
VolxBibel – Johannes 10,28

οὐ μή m. Aor. Konj. stärkste Verneinung zukünftigen Geschehens (A257). ἀπ-όλωνται Aor. Konj. Med. -όλλυμαι. οὐχ … τις niemand (BDR § 4316). ἁρπάσει Fut. ἁρπάζω V. 12; hier (durch Anwendung v. Gewalt) wegführen, entführen, (ent)reißen (B 2a) [Var. ἁρπάσῃ Aor. Konj.].

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Kennst du den „Ansatz“ dass wir uns von Gottes Liebe trennen könnten? Nun schau, was Jesus zu diesem Zusatzsatz sagt:

In Johannes 10,27–29 finden wir eine weitere, sehr wichtige Stelle für unser Thema: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.“ In diesen Versen finden wir keine Aufforderung oder Ermahnung für die Schafe der Herde Christi, sondern es werden sieben Tatsachen vorgestellt:
• Die Schafe hören die Stimme des guten Hirten.
• Der gute Hirte kennt seine Schafe.
• Die Schafe folgen dem guten Hirten.
• Der Hirte gibt ihnen ewiges Leben.
• Die Schafe gehen in Ewigkeit nicht verloren.
• Niemand wird die Schafe aus der Hand des Hirten rauben.
• Niemand kann die Schafe aus der Hand des Vaters rauben.
Es ist eine Tatsache: Niemand kann die Schafe, die Gläubigen, rauben!
Bedeutet das, dass die Schafe zwar von niemand anders geraubt werden können, dass sie aber selbst in der Lage sind, sich den Händen des himmlischen Vaters und des Sohnes zu entwinden? Nein, keineswegs. Denn ein Gläubiger hat nicht mehr Macht als alles andere im Universum. Sollte es ihm wirklich gelingen können, sich der Hand des guten Hirten und des großen Vaters zu entreißen? Sind wir stärker als der Sohn und der Vater? Wird Gott es erlauben, dass diese Schmach auf seinen Sohn fällt, der es als Hirte nicht vermocht haben würde, seine eigenen Schafe zu bewahren? Sollte der Wille Gottes des Vaters nicht erfüllt werden, dass sein Sohn niemand verliert (Joh 6,39)?
Außerdem sollten wir den genauen Wortlaut in diesen Versen beachten. Der Herr hat nicht gesagt: Sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, denn niemand wird sie aus meiner Hand rauben, sondern:
„… und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“ Dass Gläubige nicht geraubt werden können, ist also nicht eine Begründung, sondern eine weitere Tatsache, die für die Schafe gilt. Deutlicher kann es nicht gesagt werden:„Und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit“!

Gerrid Setzer – Anker der Seele

Wenn die „Autorität“, im Namen Gottes zu handeln, weder in der Gesellschaft … oder einer anderen menschlichen Organisation zu finden ist, dann wo befindet es sich Die Antwort ist in Matthäus 28:18 gegeben: „Und Jesus näherte sich und sprach zu ihnen und sagte: ‚Alle Autorität wurde mir im Himmel und auf Erden gegeben.'“ Gott hat keiner menschlichen Organisation die Befugnis übertragen, die Erlösung anhand seiner zahlreichen Regeln und Vorschriften zu erteilen, und seine Anhänger müssen zu 100 Prozent allen seinen Lehren entsprechen. Wahre Erlösung kommt durch Jesus Christus selbst. In Johannes 14: 6 lesen wir: „Jesus sagte zu ihm:„ Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. “ Ja, Jesus ist der Weg, um deine Sünden zu vergeben und eine persönliche Beziehung mit dem Gott der Bibel einzugehen. Wenn Sie zu Jesus Christus kommen, Ihre Sünden bekennen und ihm als Ihrem persönlichen Retter vertrauen, erhalten Sie die Verheißung von Johannes 10,28, die besagt: „Und ich (Jesus Christus) gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden niemals zerstört, und niemand wird sie wegnehmen meine Hand“.
Jesus rettet bis zum Äußersten. Er vergibt nicht nur unsere Sünden und bringt uns in eine enge Beziehung mit dem Vater als wiedergeborene Kinder von ihm, sondern er gibt uns ewiges Leben und beschützt uns durch seine Kraft, die Kraft Gottes. Dies gibt uns die absolute Sicherheit, in den Himmel zu kommen, wenn wir diese Erde verlassen (nicht aus eigener Kraft „bis zum Ende durchhalten“). Wenn Jesus dein Retter wird, trittst du in die größte Liebe ein, die die Welt je gekannt hat. Sie erhalten die wunderbare Verheißung von Römer 8:35, 38–39: „Wer wird uns von der Liebe Christi trennen? Die Trübsal oder die Qual oder die Verfolgung oder der Hunger oder die Nacktheit oder die Gefahr oder das Schwert?… Weil ich davon überzeugt bin, dass hier jetzt weder Tod noch Leben noch Engel noch Regierungen noch Dinge sind. Weder kommende Dinge noch Kräfte, noch Höhe, noch Tiefe oder irgendeine andere Schöpfung können uns von der Liebe Gottes trennen, die in Christus Jesus, unserem Herrn, ist. “
Niemand, der jemals zu Jesus Christus gekommen ist, um seine Sünden zu vergeben, wurde enttäuscht.

Wilbur Lingle – 20 Fragen an ZJ

Die Rolle des Messias als Hirte

Der fünfte Grund, dass die ewige Sicherheit von Gott, dem Sohn, abhängt, basiert auf der Rolle des Messias als Hirte, die in Johannes 10:27-29 wunderschön dargestellt wird. Als Er sich mit Seiner Rolle als Hirte beschäftigte, wies Er auf drei Dinge hin.

Erstens: Gläubige haben ewiges Leben. Wiederum muss das Wort „ewig“ das bedeuten, was es sagt. Wenn dieses Leben ewig ist, dann ist es ewig. Wenn man es verlieren kann, ist es nicht ewig, sondern nur vorübergehend.

Zweitens: Sie werden niemals untergehen. Egal, was die Schafe tun, sie werden nie zugrunde gehen.

Drittens, niemand kann sie aus seiner Hand reißen. Niemand hat die Macht oder die Fähigkeit, sie aus Seiner Hand zu reißen.

Arnold Fruchtenbaum

Wer ist dein Hirte?

Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte gibt seine Seele (Auch Johannes und Jesus gebraucht „Seele“ für Leben und Persönlichkeit.) hin für die Schafe.
Die vier Evangelien des Reinhardt – Joh 10,11

Ich bin der gute (schöne) Hirte. Der gute (schöne) Hirte läßt (setzt) sein Leben für die Schafe. 1Pe 2,25; Jes 40,11.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Johannes 10,11

Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt (Eig setzt ein; legt dar; so auch v 15. 17. 18.) sein Leben für die Schafe.
Elberfelder 1871 – Joh 10,11

Ich bin der gute Hirte. Gute Hirten sind deshalb gut, weil sie bereit sind, für die Schafe alles zu geben, sogar ihr Leben.
Volxbibel – Johannes 10,11

ἐγώ V. 7. ποιμήν V. 2; ὁ ποιμὴν ὁ καλός Präd.-Nom. m. Art. hebt die Einzigartigkeit hervor (vgl. BDR § 2733) der gute Hirte. τὴν ψυχὴν τίθημι das Leben hingeben bzw. einsetzen (vgl. B τίθημι I1bδ) [Var. δίδωσιν Konj. δίδωμι]. πρό-βατον V. 1.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der Hirte ist bereit, für die Herde auch zu sterben, weil sie sein Eigentum ist. Der gedungene Knecht dagegen setzt nicht das Leben für das ein, was ihm nicht gehört. Weil die Gemeinde Jesu Eigentum ist, ihm übergeben und als sein Volk unter seine Führung gestellt ist, stirbt er für sie, um sie vor dem Sterben und Verderben zu bewahren, mit dem der Wolf sie bedroht. Spricht Jesus vom Wolf, so denkt er an den teuflischen Verderber des Menschen. Ihm tritt er als der Beschirmer der Seinen entgegen und setzt sich selbst dem Ansturm des Teufels aus, der ihn durch seine Werkzeuge angreift und ums Leben bringt.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

„DER GUTE HIRTE“
Wir hören Ihn von sich selbst sagen: „Ich bin der gute Hirte“ (Joh 10,11.14). Schon im Alten Testament spricht der Herr, Jehova: „Siehe, ich bin da, und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen… Auf guter Weide werde ich sie weiden … Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das Verwundete will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken“ (Hes 34,11 ff.). Was Er dort verheißen, das hat Er erfüllt, und mehr als das, denn Er starb für Seine Herde, wie Er gesagt hat: „Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.“ Wir aber, die wir an Ihn glauben, ob aus dem Volke Israel oder aus den Nationen gekommen, dürfen heute sagen: Wir sind „sein Volk und die Herde seiner Weide“ (Ps 100,3). Wir sind Ihm von Gott, Seinem Vater, als ein kostbares Geschenk gegeben, wie wir Ihn sagen hören: „Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben“ (Joh 17,6). Zugleich bilden wir einen Teil von dem Lohne Seiner Schmerzen und von der „Frucht der Mühsal seiner Seele“. Ob Er uns nun als ein Geschenk vom Vater oder als Lohn Seiner Schmerzen betrachtet, wir sind Ihm unendlich kostbar; ja, Er hat uns geliebt und Sich selbst für uns da-hingegeben. Er sagt es auch zweimal in dem Gleichnis vom guten Hirten, daß Er Sein Leben lasse für die Schafe (Joh 10,11. 15).
Aber der Herr gibt noch einen zweiten Grund an, warum Er von sich sagt: „Ich bin der gute Hirte“, nämlich: „Ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen, gleichwie der Vater mich kennt, und ich den Vater kenne“ (V. 14 u. 15). Es besteht also eine lebendige, innige Verbindung und Einheit zwischen dem Hirten und der Herde, also zwischen Ihm und uns, und zwar in demselben Maße, wie sie zwischen dem Vater und dem Sohne bestehen. Welch einen Trost muß uns dies gewähren, da wir heute die Mächte der Finsternis wirksamer sehen denn je! Sie vermögen Seine geliebten Schafe, von denen Er sagt, daß sie auf Seine Stimme hören und Ihm folgen, nicht zu betören und irrezuführen. Vor allem aber vermögen sie Ihm die Seinen nicht aus den Händen zu reißen. Er sagt uns zum Tröste: „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben“ (V. 28).
Je gefahrvoller und bedrohlicher die Welt und Wüste für das Volk Gottes wird, um so mehr gilt es, auf die Stimme des guten Hirten zu hören, und zwar nicht nur, um keine Schande auf Seinen Namen zu bringen und keinen Schaden zu erleiden, sondern auch um Seine Tröstungen und Ermunterungen zu vernehmen. Seine Stimme, Seine Worte verscheuchen die Angst und Bangigkeit: „Seid gutes Mutes, ich bin’s; fürchtet euch nicht!“ (Mt 14,27). „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden“ und: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Mt 28,18. 20), ferner: „Siehe, ich komme bald!“ – so ruft uns unser Hirte zu.
Auch im 22. Psalm finden wir den Herrn als den „guten Hirten“, der Sein Leben läßt für Seine Schafe. Zunächst finden wir darin eine so ergreifende Beschreibung des Schauplatzes des Kreuzes, wie in keiner anderen Stelle des Alten Testamentes. Der Herr Jesus ist allein; niemand denkt an Ihn. Die durch Satan verführte Welt verwirft Ihn und fügt Ihm die schändlichsten Qualen zu. Er ist von allen, sogar von Seinen Jüngern verlassen. Die Stunden der Finsternis umhüllen Ihn und breiten sich über Seine Seele aus. Er wird zur Sünde, zum Fluch gemacht, von Gott verlassen. Alle diese Tiefen des Leidens hat Er erduldet, um uns, Seine Schafe, zu erretten. An diesem einzigartigen Weg haben wir, bis auf unsere Sünden, keinen Anteil. Wir können daran glauben, aber verstehen können wir die Tiefen dieses Werkes nicht.
Sobald die Auferstehung Christi stattgefunden hat, ist alles anders. Sein Gott, der Ihm nicht geantwortet hat, als Er des Tages und des Nachts zu Ihm schrie, erhört Ihn nun „von den Hörnern der Büffel“. Nachdem Sein kostbares Blut vergossen worden ist, holt Er Ihn aus dem Tod.
Der gute Hirte der Schafe erhält nun von seilen Gottes eine Familie, während Er vorher ganz allein war. Er verkündigt Seinen Brüdern den Namen des Vaters, und sie werden Kinder Gottes. So haben wir die vollständigste Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn, die man sich überhaupt denken kann. Wir genießen die wunderbare Liebe des Herrn und unseres Gottes und Vaters.
Folgen wir nun in dem praktischen Genuß dieser Gemeinschaft Ihm, unserem guten Hirten, treu und hören wir täglich und stündlich auf Seine Stimme und auf Seine Worte!

Ermunterung und Ermahnung 1978

10, 11 A: Ich bin der gute Hirte.

Ps Sal 17, 40 f. heißt es vom Messias: Mächtig von Tat u. stark in der Furcht Gottes hütet er des Herrn Herde treu u. recht u. läßt nicht zu, daß (eines) von ihnen auf ihrer Weide strauchle. Gerade leitet er sie alle, u. unter ihnen ist kein Übermut, daß Gewalttat unter ihnen verübt würde. ‖ Im Rabbinischen wird für „guter Hirt“ beides gesagt: רוֹעֶה יָפֶה u. רוֹעֶה טוֹב.

ExR 2 (68b): Gott prüfte den David bei einer Schafherde u. erfand ihn als einen guten Hirten רועח יפח, s. Ps 78, 70: Er nahm ihn von den Hürden der Schafe weg. — Vgl. auch das von Mose handelnde Zitat aus ExR 2 bei Lk 15, 5. ‖ ExR 11 (74d) wird Gott unter Hinweis auf Ex 9, 3 im ironischen Sinn als ein guter Hirt רועה יפה der Ägypter bezeichnet. ‖ PesiqR 26 Anfang: Es geschah zur Zeit, als die Schafherde (= Israel) sich verschuldete u. auf die Worte der Herren nicht hörte, da haßte sie ihre guten Hirten u. Fürsten u. Führer רועיה … דּטובים. — Den Gegensatz zu den „guten Hirten“ bilden dann weiterhin „die Hirten der Lüge“ רועים של שקר.

Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasc

10, 11 B: Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.

τὴν ψυχὴν τιθέναι ὑπέρ τινος = מסר oder נתן נפשו על.
SDt 12, 23 § 76 (90b): Rabban Schimʿon b. Gamliël (um 140) hat gesagt: Jedes Gebot, für welches die Israeliten zur Zeit der Religionsverfolgung ihr Leben dahingegeben haben שמסרו נפשם עליה, das üben sie frei öffentlich; aber für welches die Israeliten zur Zeit der Religionsverfolgung ihr Leben nicht dahingegeben haben, das ist noch jetzt schwankend (unbefestigt) in ihren Händen. — In Schab 130a steht statt עצמן ׃ נפשם = sich selbst. ‖ Aramäisch heißt es Berakh 20a: Die Früheren haben ihr Leben hingegeben für die Heiligung des göttlichen Namens קמאי הוו קאמסרי נפשייהו אקדושת השם, wir haben unser Leben nicht für die Heiligung des göttlichen Namens hingegeben. ‖ Pesiq 87a: R. Chijja b. Abba (um 280) hat gesagt: Wenn jemand zu dir sagen sollte: Gib dein Leben hin für die Heiligung des göttlichen Namens תן נפשך על קירוש השם, so sage ihm: Ich will es hingeben אני נותנה, nur daß man meinen Kopf sofort abhaut, nicht aber wie zur Zeit der (Hadrianischen) Religionsverfolgung, wo man glühende Kugeln unter ihre Achselhöhlen u. spitze Rohrstäbchen unter ihre Nägel legte. ‖ GnR 93 (59b): R. Chijja b. Abba (um 280) hat gesagt: In allen Worten, von denen du liesest, daß sie Juda zu Joseph vor seinen Brüdern gesprochen hat, bis du an die Worte kommst: Joseph konnte nicht mehr an sich halten Gn 45, 1, lag eine Besänftigung für Joseph, für seine Brüder u. für Benjamin. Eine Besänftigung für Joseph, daß man sagen sollte: Seht, wie er sein Leben hingibt für den Sohn der Rahel נותן נפשו על בניה של רהל! Eine Besänftigung für seine Brüder, daß man sagen sollte: Seht, wie er sein Leben hingibt für seine Brüder! Eine Besänftigung für Benjamin, indem er zu ihm sagte: Wie ich mein Leben für dich hingegeben habe, so gebe ich mein Leben für deine Brüder hin.

Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasc

Ob dieser große Hirte auch alle zwei Jahre eine „überarbeitete Version“ seiner Handlungsanweisungen benötigt? Ich glaube eher nicht – den ein guter Hirte kennt seine Schafe und tut ALLES für diese – und braucht dazu keine Regeln. Es ist SEIN Herz, dass an seinen Nachfolgern/seinen Schafen hängt – ER liebt die Seinen – und deshalb ist ER so ganz anders als die anderen, die gern Hirten sein möchten, es aber nie und nimmer mit IHM aufnehmen können.

WEN verkündigen wir?

den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, auf daß wir jeden Menschen vollkommen in Christo darstellen
Elberfelder 1871 – Kolosser 1,28

Ihn verkündigen wirindem wir jeden Menschen ermahnen und 
ὃν1καταγγέλλομεν3ἡμεῖς2►4πάντα5ἄνθρωπον6νουθετοῦντες4καὶ7
honkatangellomenhēmeis  pantaanthrōponnouthetounteskai
ὅςκαταγγέλλωἐγώ  πᾶςἄνθρωποςνουθετέωκαί
hoskatangellōegō  pasanthrōposnoutheteōkai
RR-ASMVPAI1PRP1NP  JASMNASMVPAP-PNMCLN
373926052249  395644435602532
92.2733.20492.1  59.239.133.42489.92
jeden Menschen lehren in aller Weisheitum jeden Menschen
διδάσκοντες8πάντα9ἄνθρωπον10ἐν11πάσῃ12σοφίᾳ13ἵνα14πάντα16ἄνθρωπον17
didaskontespantaanthrōponenpasēsophiahinapantaanthrōpon
διδάσκωπᾶςἄνθρωποςἐνπᾶςσοφίαἵναπᾶςἄνθρωπος
didaskōpasanthrōposenpassophiahinapasanthrōpos
VPAP-PNMJASMNASMPJDSFNDSFCAPJASMNASM
1321395644417223956467824433956444
33.22459.239.190.1059.2332.3289.5959.239.1
 vollkommen in Christus Jesus darzustellen
τέλειον18ἐν19Χριστῷ20Ἰησοῦ21παραστήσωμεν15
teleionenChristōIēsouparastēsōmen
τέλειοςἐνΧριστόςἸησοῦςπαρίστημι
teleiosenChristosIēsousparistēmi
JASMPNDSMNDSMVAAS1P
50461722554724243936
11.1889.593.38793.16937.111

Schlachter 2004 – Kol 1,28

Er ist es,
den wir verkünden.
Dabei richten wir uns
an die Vernunft eines jeden Menschen
und unterrichten jeden Menschen in aller Weisheit*.
Denn durch die Verbundenheit mit Christus
soll jeder Mensch
als Vollkommener vor Gott treten können
BasisBibel – Kolosser 1,28

Ihn machen wir bekannt, indem wir jedem Menschen ins Gewissen reden und jeden mit umfassender Weisheit unterrichten, um jeden Menschen als durch den Messias vollendet darzulegen.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Kol 1,28

Diesen Christus verkünden wir. Und wir hören nicht auf, jeden Einzelnen in der Gemeinde zu ermahnen und jedem Einzelnen in der Gemeinde den Weg zu zeigen, den uns Christus gewiesen hat. Das tun wir mit der ganzen Weisheit, die uns gegeben ist. Denn wir möchten jeden und jede in der Gemeinde dahin bringen, dass sie vor Gott dastehen in der Vollkommenheit, die aus der Verbindung mit Christus erwächst.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Kolosser 1,28

Von diesem Jesus erzählen wir euch. Mit dem totalen Überblick, den ich von Gott über die Dinge bekommen habe, erkläre ich das jedem Menschen. Ich erzähle euch, worauf ihr aufpassen müsst, damit ihr alles bekommt, was Christus für euch hat. Ihr sollt einfach starke, reife Christen werden.
VolxBibel – Kol 1,28

Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen mahnen und jeden Menschen unterrichten mit jeder Weisheit, um jeden Menschen als vollkommen im Christus vor ihn zu stellen, wofür ich mich auch anstrenge und kämpfe auf Grund seiner Wirkung, die sich in mir wirksam macht mit Kraft. Aus dem, wozu ihn Gott braucht, folgt, daß er Christus verkündigt, nicht sich selbst, auch nicht irgendeine andere Weisheit; denn allein darum handelt es sich bei seiner Sendung, daß Christus unter den Völkern sei. Daher kann er sich keinem Menschen entziehen; wer es sei, jeden mahnt er, jeden unterrichtet er. Das entspricht dem Herrlichkeitsreichtum des göttlichen Geheimnisses. Mit ihm sind von der Arbeit des Paulus alle beschränkenden Grenzen weggetan. Er braucht sich bei niemand zu besinnen, ob er ihn warnen soll oder ob er ihn ungewarnt im Bösen lassen dürfe, ob er ihn über Gottes Willen unterrichten dürfe oder ob ihm Gottes Wort nicht gelte. Wer er sei, Paulus hat ihm gegenüber die Pflicht, ihm das Bußwort zu sagen, das ihm seine Sünde zeigt, und ihm den Unterricht zu geben, der ihm den Weg zu Gott erkennbar macht. Und so macht er es auch, übt keine Parteilichkeit und hat keine gebrochene Liebe, die nur wenigen gälte, sondern tritt an alle mit der Gewißheit heran, daß er ihnen das Größte geben kann, jenes alles überragende Geheimnis: „Christus in euch.“
Dazu braucht er Weisheit. Wer ohne Weisheit warnt und lehrt, kann niemand helfen. Paulus braucht sie nicht nur, sondern er hat sie. Christus entzieht sich ihm nicht, sondern gibt ihm bei seiner Arbeit, die er an jedem Menschen zu tun hat, jede Weisheit, deren er bedarf. Sein Ziel ist, daß er jeden in den fertigen, vollendeten Zustand bringe, in dem er vor Gott bestehen kann, vor den er einst zu treten hat. Er will nicht nur eine Anregung geben, die wieder erlahmt, einen Anfang machen, auf den sich nichts aufbaut. Er tut ganze Arbeit; denn er hat ihr Ziel fest im Auge, daß er die Gemeinde für den Christus zu rüsten hat, damit er sie für immer zu sich nehme. Dazu hilft er allen dadurch, daß er sie zum ganzen Glauben, zur vollen Liebe und zum beharrlichen Gehorsam führt. Seine Arbeit bringt ihm nicht nur Erquickung und Lust. Er braucht vielmehr für sie seine ganze Kraft, wird müde und steht in einem beständigen Kampf. Aber er verweilt nicht bei der Anstrengung, die sein Dienst von ihm fordert, sondern sieht dankbar zu Gottes Wirken empor, das ihn trägt, ohne das er seine Arbeit nicht leisten und nicht bis zur Frucht vollenden könnte. Dadurch lenkt er den Blick der Gemeinden von der Größe seiner eigenen Leistung ab, weg von der Glut seines Eifers, die ihre Bewunderung erweckt. Was er erreicht hat, wäre ihm ja nicht möglich geworden, wenn nicht Gott mit seiner Kraft in ihm wirksam wäre. Er schreibt dies nicht, damit die Gemeinde ihn bewundere, sondern damit sie Gott danke. Von der menschlichen Denkweise aus wäre es nicht auffallend, wenn er aus dem göttlichen Wirken den entgegengesetzten Schluß gezogen hätte: weil Gott mächtig in ihm und für ihn wirke, sei ihm eine solche Anstrengung erspart, wie sie der übt, der in den Wettkampf tritt und sich um den Sieg bemüht. So denkt der lieblose Sinn: „Mache es du ohne mich.“ Paulus hat die Liebe Gottes in sich und denkt deshalb in der entgegengesetzten Weise. Weil sich Gottes Wirken kräftig an ihm erweist, darum ist ihm keine Mühe zu groß, keine Anstrengung zu hart. In dieser Weise bringt die Liebe unser Wirken und Gottes Wirken in Zusammenhang.

Schlatters Erläuterungen zum Neuen Testament

In Kolosser 1,28-29 finden wir ein klares, kompromissloses Ziel für den Aufbau einer Kultur der Gnade in der Ortsgemeinde:
„28 Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, um jeden Menschen vollkommen in Christus Jesus darzustellen. 29 Dafür arbeite und ringe ich auch gemäß seiner wirksamen Kraft, die in mir wirkt mit Macht“ (Ko! 1,28-29).

Paulus’ Ziel war, Gemeinden zu sehen, die einzig der Botschaft des lebendigen Christus ergeben waren. Beachten Sie, dass er sagt, er lehre jeden Menschen, sodass jeder Mensch zur Reife in Christus wachsen kann. Paulus bekräftigt dieses Bekenntnis an anderen Stellen, so auch in 1.Korinther 2,1-2:
„1 So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. 2 Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten“ (1.Kor 2,1-2).

Für Paulus ist es unvorstellbar, dass es eine Gemeinschaft von Christen gibt, die nicht tief in der Gnade Gottes in Christus gegründet ist. Im selben Maß wie Christus nicht im Mittelpunkt ist, wird dieser Leib von Gläubigen unzureichend funktionieren, weil eine andere Botschaft im Mittelpunkt steht.

Timothey S. Lane – Alles anders – aber wie?

Wichtig: Bitte schaue auch nach, ob die Bibel gegenteilige Aussagen zu dem Thema macht. Denn das tut sie oft. Aber nicht, um sich zu widersprechen, sondern weil sie lebendig und ganzheitlich ist. Viele Dinge sind eben etwas komplexer und deswegen zeigt auch die Bibel verschiedene Perspektiven zu einem bestimmten Thema. So schafftes die Bibel, ganzheitlich und individuell zu sein, ohne die Allgemeingültigkeit dabei zu verlieren. 

Ich mache das jetzt mal für unseren Text von oben und suche nach einem gegenteiligen Begriffzu der Aufforderung, die andere Wange hinzuhalten. Das könnte beispielsweise Rache sein. Oder vielleicht etwas weniger Starkes wie „ermahnen“. Aha. Hier steht etwas Interessantes: 

„Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, um jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen.“ (Kolosser 1,28)

Jetzt verstehe ich die Stelle aus Matthäus viel besser: Ich soll Menschen ermahnen, wenn sie sündigen, damit sie sich ändern können. Auch dann, wenn die Person an mir sündigt und mich zum Beispiel schlägt. Aber ich soll der Person auch vergeben und vor allem soll ich nicht zurückschlagen. 

Stell dir das einmal bildlich vor: Ein Nachbar schreit dich an. Du sagst ihm ganz ruhig und freundlich, dass es besser wäre, wenn ihr friedlich eine Lösung finden könntet. Aber wenn der Nachbar weiter und noch lauter schreien will, wirst du ihn trotzdem liebhaben. Und genau das sagst du ihm auch. Das wäre krass. Aber machbar.

Faszination Bibel 1/2020

Also es geht NICHT um mich, nicht um meine Familie und auch nicht um „meine Religion“ oder „meine Kirche“ oder „meine org“ – sondern einzig und allein um den Schöpfer und Lebengeber! Bei Paulus drehte es sich nur um diesen Einen! Und bei mir?

Jesu Worte werden sich definitiv erfüllen

„Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte werden mitnichten vergehen.“
Piscator-Bibel NT – Matthäus 24,35

Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen.
Elberfelder 1871 – Mt 24,35

Der Himmel wird sich irgendwann verabschieden, und die Erde wird mal kaputtgehen, aber was ich sage, wird immer seine Gültigkeit behalten!
VolxBibel – Matthäus 24,35

παρελεύσεται Fut. Med. -έρχομαι; entgegen der übl. Regel (A94) Sg.-Präd. (da das vorausgehende zusammengesetzte Subj. nicht persönl. ist [vgl. BDR § 1352] bzw. semantisch eine Einheit bildet [s. aber Var.]); ὁ οὐρανὸς καὶ ἡ γῆ παρελεύσεται Himmel und Erde (= das Universum; vgl. H-S § 295) werden vergehen. παρ-έλθωσιν Aor. Konj. -έρχομαι.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Die Regierung Gottes ist für jede Weissagung, auch für diejenige Jesu, die einzige richtige Auslegung, und wir dürfen nicht übersehen, dass sein Reich nicht bloß das Sichtbare, sondern auch das Unsichtbare, nicht nur das Irdische, sondern auch das Himmlische umspannt.

Ebenso bestimmt, wie Jesus seine Gewissheit zum Ausdruck bringt, spricht er aus, dass auch sein Vorblick in die Zukunft Schranken hat.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Die Heilige Schrift beschreibt nicht nur diesen eben erwähnten traurigen Zustand, sondern spricht nun auch von einem neuen Himmel und einer neuen Erde (Offb 21,1; 2Petr 3,13; Jes 65,17; 66,22). Die Erde, wie wir sie kennen, wird mitsamt ihren Überresten (Spuren) der Sünde vergehen (Mt 24,35; Heb 1,10-12). In diesem ewigen Reich Gottes wird ewige Gerechtigkeit herrschen. Gott verhieß Israel, dass es ewig als Volk bestehen und in seinem Land wohnen werde. Deshalb wird es eine ewige Erde geben.

Jean Gibson – Training im Christentum

Jesus verheißt ein Doppeltes: Das Volk der Juden (mit „Geschlecht“ wird „das Geschlecht der Juden“ gemeint sein) wird erhalten bleiben, bis sich alles erfüllt (es ist tatsächlich erhalten geblieben!). Seine Worte werden bleiben, selbst wenn eine völlige Neuordnung der Dinge eintreten wird (sie haben Ewigkeitsbedeutung).

Bruns – Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

Aber Jeremia kündigte auch an, dass die Gefangenschaft siebzig Jahre dauern würde (Jer. 25,1-14; 29,10; siehe Dan. 9,1-2). Bibelforscher sind sich nicht einig über die Datierung dieses Zeitraums, ob er mit der babylonischen Invasion im Jahr 606 oder mit der Zerstörung der Stadt und des Tempels in den Jahren 587-586 beginnt. Von 606 bis 537-536, als der Überrest nach Juda zurückkehrte, sind es siebzig Jahre; aber das gilt auch für den Zeitraum vom Fall Jerusalems (586) bis zur Fertigstellung des zweiten Tempels im Jahr 516. Unabhängig davon, welche Berechnung Sie akzeptieren, die Vorhersage und ihre Erfüllung sind erstaunlich.3 Ob er nun Züchtigung oder Segen verspricht, Gott ist seinem Wort immer treu. „Von all dem Guten, das der Herr, dein Gott, über dich geredet hat, ist nicht ein einziges fehlgeschlagen“ (Jos. 23:14, NKJV). „Von all seinen guten Verheißungen ist kein einziges Wort ausgefallen“ (1. Könige 8:56, NKJV). „Himmel und Erde werden vergehen“, sagte Jesus, „aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Mt. 24:35).
Gott ist treu zu seinem Bund. Trotz ihrer Sünden waren diese Exilanten Gottes auserwähltes Volk und Kinder des Bundes, den er mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte (1. Mose 12,1-3). Die Nation hatte den Bund gebrochen, aber der Herr war seinem Wort treu geblieben. Er hatte die jüdische Nation dazu berufen, der ganzen Erde Segen zu bringen, und er würde dafür sorgen, dass sie ihre Mission erfüllten. Durch sie würde die Welt das Wissen um den einen wahren und lebendigen Gott, das geschriebene Wort Gottes und schließlich den Erlöser der Welt erhalten. „Das Heil ist aus den Juden“ (Johannes 4,22).

Sei heldenhaft

aus dem Machtbereich befreit

der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in welchem wir die Erlösung haben, die Vergebung der Sünden
Elberfelder 1871 – Kolosser 1,13–14

welcher uns errettet hat aus der Gewalt-Eph 6,12; Hebräer 2,14; 1 Petr 2,9- der Finsternis und versetzt hat in das Königreich-1 Thess 2,12; 2 Petr 1,11- des Sohnes Seiner Liebe,  in welchem wir haben die Erlösung-Eph 1,7- durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden.
Abraham Meister – Kol 1,13–14

Er hat uns aus dem Machtbereich der Finsternis heraus an sich gezogen und in Seines Sohnes Königreich der Liebe hineinversetzt. In Ihm besitzen wir die Auslösung, den Freispruch von den Verfehlungen.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Kol 1,13–14

Denn er hat uns aus der Gewalt der dunklen Mächte gerettet und uns unter die Herrschaft seines geliebten Sohnes gestellt. Durch den Sohn und in dessen Machtbereich ist uns die Erlösung zuteilgeworden: Unsere Schuld ist uns vergeben.
Gute Nachricht Bibel – Kolosser 1,13–14

Er hat uns aus der Gefangenschaft rausgeholt und von den Handschellen befreit, die die dunkle Seite der Macht angelegt hatte. Und jetzt stehen wir unter der Kontrolle seines geliebten Sohnes Jesus. Er hat uns befreit. Unsere Schulden wurden durch ihn erlassen. Das ist doch echt geil, Leute, oder?
Martin Deyer – VolxBibel

Das Geistliche Königtum
Die zweite Variante von Gottes Plan für sein Reich ist das Geistliche Königtum, womit Gottes Herrschaft im Herzen des Gläubigen gemeint ist. Das Geistliche Königreich setzt sich aus allen Gläubigen und nur aus Gläubigen aller Zeiten zusammen. Das Mittel, um in dieses Reich zu gelangen, ist die Wiederherstellung durch den Heiligen Geist. In der gegenwärtigen Zeit, von Apostelgeschichte 2 bis zur Entrückung, sind das Geistliche Königreich und die Gemeinde identisch, aber nur in dieser Zeit. Das Geistliche Königreich existierte nämlich schon, bevor die Gemeinde geboren wurde, und wird auch noch da sein, nachdem die Gemeinde gegangen ist. Es schließt also all die Heiligen des Alten Testaments mit ein und ebenso diejenigen nach der Entrückung.

Schriftstellen, die von dem Geistlichen Königreich sprechen, sind z. B. Matthäus 6,33: Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit Ö; Matthäus 19,16.23–24 – das ewige Leben ist identisch mit dem Königreich der Himmel; Johannes 3,3–5 – man muss von Neuem geboren sein, um das Königreich Gottes betreten zu können; Apostelgeschichte 8,12 – der Glaube an die gute Nachricht über das Königreich; Apostelgeschichte 20,24, die Predigt des Königreiches war dasselbe wie das Evangelium; Kolosser 1,13–14 – Ö das Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden; Kolosser 4,11 – Mitarbeiter für das Reich Gottes; 1 Thessalonicher 2,12: Ö der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft. Das Geistliche Königreich setzt sich aus allen Gläubigen zusammen, von Adam an bis zur letzten erretteten Person am Ende des messianischen Königreiches

Arnold Fruchtenbaum – Geheimnisse Gottes – Israel, Satan und das Neue Testament

Kolosser 1:13: Errettet aus der Gewalt der Finsternis
Der Vater hat uns also fähig gemacht zu diesem herrlichen Anteil am Erbe der Heiligen in dem Licht. Alles wird auf Ihn zurückgeführt. Er ist es auch, der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis. Er hat uns nicht nur fähig gemacht, sondern auch errettet aus einer ganz schrecklichen Gewalt. Wir lesen von dieser Gewalt zweimal im Epheserbrief. Diese Stellen zeigen uns, wie hoffnungslos verloren wir waren. In Kapitel 2,1.2 heißt es: „Auch euch, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams.“
In 2 Korinther 4 wird gesagt, dass dieser Fürst, Satan, den Sinn der Menschen verblendet hat: Sie können – in geistlicher Hinsicht – nicht sehen. Es ist erschütternd, dass ein Mensch in dieser Welt – und dazu gehörten auch wir! – unter der Macht eines solchen Fürsten steht. Das Furchtbare ist, dass der Mensch aus diesem Machtbereich aus eigener Kraft überhaupt nicht herauskommen kann, selbst wenn er es wollte. Aber nicht einmal das wollte auch nur einer von uns. Zudem suchte keiner von uns Gott (vgl. Rö 3). Wenn wir später doch gewollt haben, dann nur deswegen, weil der Geist Gottes bereits an unserer Seele gewirkt hat. Dadurch waren wir dann bereit, uns zu öffnen. Das ist nichts anderes als Gottes Gnade. Deswegen heißt es: „Durch Gnade seid ihr errettet … Und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es“ (Eph 2,5.8).
Die zweite Stelle über diese Gewalt im Epheserbrief steht in Kapitel 6. Dort heißt es: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“ (Vers 12). Hier haben wir denselben Machtbereich wie in Kapitel 2. Nur diesmal geht es um erlöste Menschen, die mit diesem Feind zu tun haben und deren eigentlicher Kampf gegen Satan und seine geistlichen Mitstreiter stattfindet.
Es gibt viele Gläubige, denen Gott die Gnade geschenkt hat, Kinder gläubiger Eltern zu sein. Als ein solches Kind kann man den Eindruck gewinnen, dass man in den Glauben sozusagen automatisch hineinwächst – jedenfalls war das bei mir so. Wir wussten: Wir müssen uns bekehren. Und das haben wir auch getan. Aber ich habe doch nicht gewusst, was es bedeutet, im furchtbaren Machtbereich Satans zu sein. Kinder gläubiger Eltern sind genauso sündig wie alle anderen. Allein kommen auch sie aus diesem Bereich Satans nicht heraus. Es ist Jemand nötig gewesen, der uns gleichsam von außen her herausholen musste. Keiner von uns hat sich von sich heraus bekehrt. Aber Gott, unser Vater, hat uns errettet aus dieser Gewalt der Finsternis. Wir haben ewig Grund, Ihm dafür zu danken.

Versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe
Der Vater nimmt uns nicht aus einem Machtbereich heraus, der nicht gut ist, um uns dann in einem Vakuum stehen zu lassen. Nein, Er bringt uns unter eine andere, eine gute Autorität. Er hat uns aus dem Machtbereich Satans herausgenommen und in das Reich des Sohnes seiner Liebe versetzt. Das hat Er schon getan, es ist nichts Zukünftiges! Genauso, wie Er uns schon jetzt errettet und fähig gemacht hat für das Anteil am Erbe der Heiligen, hat Er uns jetzt schon in das Reich des Sohnes seiner Liebe versetzt.
Dieses Reich ist weder die Versammlung, noch weniger sein Reich auf der Erde. Als Sohn des Menschen wartet Er zur Rechten Gottes auf sein Reich, Er hat es noch nicht empfangen. In Kolosser 1,13 jedoch geht es darum, dass Gott uns aus der Gewalt Satans herausgenommen und uns in ein anderes Reich gebracht, unter die Autorität eines anderen gestellt hat, und das ist die Autorität seines eigenen Sohnes.
Im Griechischen heißt es eigentlich immer „Königreich“. In der Elberfelder Übersetzung  wird das Wort jeweils mit „Reich“ wiedergegeben (Reich der Himmel, Reich Gottes, usw.). Aber wir sollten nicht denken, der Herr Jesus sei unser König. Er wird es nie sein! Er ist der König Israels, der König der ganzen Erde, aber die Versammlung wird neben Ihm stehen, nicht unter Ihm. Wir sind ein Teil von Ihm, in diesem Sinn stehen wir nicht unter Ihm. Natürlich bleibt Er Gott und Herr; das werden wir nie sein. Aber wenn es um die Herrschaft geht, stellt der Herr Jesus die Versammlung, seine Braut, neben sich.
Die Bezeichnung „Reich des Sohnes seiner Liebe“ finden wir nur hier. Damit wird jener geistliche Bereich beschrieben, in dem die Person des Herrn Jesus den wahren Mittelpunkt bildet. Er, der der Sohn der Liebe des Vaters ist, gibt diesem Bereich seinen eigentlichen Charakter. Unendliche Segnung! In Christus passend für die Herrlichkeit; in Christus errettet von der Gewalt der Finsternis und Gott so nahe gebracht, wie Er, der Sohn seiner Liebe, Ihm nahe ist!


Der Sohn seiner Liebe
„Sohn seiner Liebe“ – dieser Titel kommt nicht noch einmal vor in Gottes Wort. Wir haben im 2. Johannesbrief einen ähnlichen Ausdruck, wo von dem Herrn Jesus die Rede ist als von dem „Sohn des Vaters“. Hier ist Er der „Sohn seiner Liebe“. Das ist eine Herrlichkeit der Person Christi, die Er nicht verliehen bekommen hat, sondern die seit jeher sein eigen ist. Als Sohn des Menschen wird Er über die Menschen herrschen, über die Erde usw. Das ist eine Ihm verliehene Herrlichkeit. Aber „Sohn der Liebe des Vaters“ drückt eine Beziehung aus, die ewig ist. Diese hat Er nicht irgendwann geschenkt bekommen. Er hat sie immer gehabt als der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist.
Ich wüsste kein besseres Bild, um das besser zu verstehen, als Joseph in 1 Mose 37. Der Vater hatte ihn besonders lieb und ihm ein Gewand geschenkt. Er war der Sohn seines Alters, sagt dort die Schrift. Es existierte also eine enge Beziehung zwischen Jakob und seinem Sohn Joseph. Sie fand ihren Ausdruck in diesem schönen Gewand. Das ist ein schwaches Bild von dem, was der Herr Jesus für das Herz seines Vaters ist. Und unter genau diese Herrschaft des Herrn sind wir gekommen – unter eine Person, die der Sohn seiner Liebe ist. Er ist der volle Ausdruck der Liebe des Vaters. Christus ist der Mittelpunkt dieses Reiches. Alles in der Bibel strebt zum Herrn Jesus, und alles, was wir an Segnungen besitzen, findet in dem Herrn Jesus Grund und Ziel.
Ein zweiter Punkt kommt noch hinzu. Christus ist nicht nur der Mittelpunkt dieses Reiches, sondern auch der Maßstab für unsere Segnungen. Denn durch die Gnade haben wir teil an diesem Reich, sind mit Dem innig verbunden, der davon der Mittelpunkt ist. Das ist etwas, was uns glücklich zu machen vermag. Wenn wir ablesen wollen, welche Segnungen uns Gott geschenkt hat, müssen wir den Herrn Jesus anschauen als den Sohn seiner Liebe. Nur in Ihm können wir ablesen, was uns alles geschenkt worden ist. Das ist für den menschlichen Verstand nicht zu erfassen, aber wir können und dürfen es anbetend glauben.
Wenn der Sohn in solchen Beziehungen zum Vater steht, bedeutet das, dass wir in die gleichen Beziehungen gebracht worden sind (seine Gottheit natürlich ausgenommen). Der Herr Jesus sagt das in Johannes 15,9: „Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt.“ Und in Johannes 17,23: „… damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“ Die Liebe des Vaters zum Sohn ist dieselbe, wie die Liebe des Vaters zu uns, seinen Kindern.
Haben wir nicht wirklich allen Grund, unserem Vater zu danken?


Kolosser 1:14: Erlösung in dem Sohn
Der Vater hat uns aus dem Bereich der Finsternis in einen Bereich versetzt, dessen Mittelpunkt der Sohn seiner Liebe ist. In diesem Sohn haben wir die Erlösung, nämlich die Vergebung der Sünden. Das erscheint auf den ersten Blick ein wenig seltsam. Denn ich wüsste außer einer weiteren Stelle nicht, wo die Erlösung auf eine solch schmale Basis gebracht wird. Die andere Stelle ist Epheser 1,7, wo es heißt: „Begnadigt in dem Geliebten, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade“. Das ist genau die gleiche Ausdrucksform, allerdings mit dem Zusatz „durch sein Blut“.
Der Herr Jesus hat uns die Erlösung geschenkt. Er ist der Erlöser, und Erlösung bedeutet nach diesem Vers: die Vergebung der Sünden. An anderen Stellen wie zum Beispiel in Römer 8 oder auch im 1. Petrusbrief wird Erlösung oder Errettung in Verbindung gebracht mit der endgültigen Erlösung, wenn auch der Körper des Christen Anteil haben wird an der Macht der Auferstehung. Es muss in der Tat wunderbar sein, wenn auch der Körper vollkommen fähig sein wird, in der Herrlichkeit Gottes zu sein. Dann wird jede feindliche Macht, die gegen uns ist, überwunden sein, und wir werden in der Lage sein, den Herrn Jesus zu sehen, wie Er ist.


Vergebung
„Erlösung“ (Loskaufung) hat als christliche Segnung ein breites Bedeutungsspektrum und schließt zuweilen, wie bemerkt, die Erlösung des Körpers mit ein (Rö 3,24; 8,23; 1 Korinther 1,30; Eph 1,14; 4,30; Tit 2,14; Heb 9,12; 1 Petrus 1,18). Die angegebenen Stellen machen deutlich, dass der Begriff „Erlösung“ (oder „Erlösen“) im normalen Gebrauch des NT Segnungen beschreibt, die über die Vergebung der Sünden hinausgehen. Sie mögen sie durchaus voraussetzen, aber sie gehen darüber hinaus. In Kolosser 1,14 und in Epheser 1,7 wird Erlösung jedoch auf diesen einen Aspekt beschränkt. Erlösung und Sündenvergebung werden hier als dieselbe Sache angesehen. Das heißt jedoch nicht, dass diese eingeschränkte Sichtweise der Erlösung nicht dennoch etwas Gewaltiges in sich birgt. Wie viele und welche Sünden hat Gott uns vergeben? Nicht nur die Sünden bis zu unserer Bekehrung, sondern auch diejenigen, die wir als Kinder Gottes – leider! – noch begehen mögen. Gott sei Dank! Er hat uns alle Sünden vergeben.
Ein Kind Gottes hat die Vergebung der Sünden. Das ist die Grundlage für jede weitere Belehrung (1 Johannes 2,12). Wenn uns nicht alle Sünden vergeben wären, wären wir verloren. Denn der Herr Jesus wird nicht noch einmal für Sünden sterben. Die Vergebung der Sünden ist tatsächlich eine absolute Wahrheit, das heißt, sie gilt für jedes Kind Gottes. Wir haben diese Vergebung durch das Blut des Herrn Jesus. Diese Gewissheit sollte indes niemand dazu verführen zu denken: Dann kann ich ja ruhig sündigen. Denn dies wäre nicht nur eine bösartige, sondern auch absurde Schlussfolgerung. Wenn ich jemand sehr lieb habe – zum Beispiel meine Ehefrau –, werde ich ihr dann unbekümmert Weh antun, weil ich ja weiß, dass sie mich liebt? Das ist unmöglich. So verhält es sich auch im Blick auf Gott: Wenn wir Ihn lieben, werden wir nicht schnell sündigen.
Nun fehlt in Kolosser 1 der Zusatz „durch sein Blut“. Gewiss besitzen wir die Erlösung dadurch, dass das Blut unseres Herrn geflossen ist, das heißt, dass Er gestorben ist. Aber das steht hier nicht. Ich habe den Eindruck, dass der Heilige Geist bei den Kolossern nicht so sehr über das Werk des Sohnes sprechen, sondern unmittelbar zur Person des Sohnes kommen will. Dieser Führung wollen wir uns anschließen. Wir denken jetzt nicht nur über das nach, was Er getan hat, sondern vor allem darüber, wer Er ist.
Das erinnert mich an David und Jonathan und an die Frauen in Israel. Diese Frauen haben, nachdem Goliath bezwungen worden war, David erhoben, indem sie sangen: „David hat seine Zehntausende erschlagen“ – das war sein Werk. Was aber finden wir bei Jonathan? „Da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids“ (1 Samuel 18,1). Das ist viel mehr. Er schätzte nicht nur das wert, was David getan hatte. Bei ihm finden wir Hingabe an die Person Davids. So verweilt der Heilige Geist auch im Kolosserbrief nicht lange bei dem Werk des Herrn. Er will die Gläubigen in Kolossä und auch uns direkt auf die Person des Herrn hinlenken.

Christian Briem – Christus vor Augen

Der Herr wird dann als derjenige definiert, der uns von der Herrschaft der Finsternis befreit und uns in das Reich des Sohnes seiner Liebe versetzt hat. Diese kurze, aber dicht gedrängte Äußerung weist eine Reihe von paulinischen Schlüsselthemen auf. Erstens gibt es eine apokalyptische Ausrichtung, da die Gläubigen von bösartigen geistlichen Kräften, die mit dem gegenwärtigen Zeitalter verbunden sind, gerettet wurden (siehe Gal 1,4; Kol 2,15). Zweitens haben wir hier die Sprache eines groß angelegten Transports, da das Wort übertragen (methistēmi) in Bezug auf die Verpflanzung ganzer Völker verwendet werden kann (Josephus Ant. 9.235). Gott hat sein Volk abgeholt und in ein ganz neues Gebiet verpflanzt. Paulus rahmt die Erlösung in Begriffen ein, die an den Exodus erinnern, bei dem die Gläubigen einen neuen Exodus und eine neue Erlösung erleben, indem sie in das unvergängliche Erbe Gottes eintreten (siehe die gemeinsame Sprache mit Exod 6,6; 14,30; Deut 13,5; Judg 6,9 [LXX]). 16 Möglicherweise gibt es eine spezifischere Anspielung auf Jesajas Aneignung des Exodus-Themas angesichts des Bildes von der Wiederherstellung Israels aus der „Finsternis“ zum „Licht“ in Jes 9,1-2, 42,6-7.16, 58,10, 60,1-3.17 Drittens gibt es zwar nur wenige Hinweise auf das Reich Gottes bei Paulus, aber es ist nicht weniger bedeutsam.18 Für Paulus ist das Reich Gottes etwas, das prinzipiell in der Zukunft liegt (Belohnung, Gericht, Vollendung), sich aber bereits auf die Gegenwart auswirkt.19 In der Tat kann die gesamte Erfahrung der Erlösung in gewisser Hinsicht als „Reich“ definiert werden. Paulus stellt hier das Reich in die Nähe des Sohnes und unterstreicht damit die einzigartige Beziehung, die Jesus zum Vater hat, und seine einzigartige Rolle bei der Einweihung und Ausführung des Reiches des Vaters (auch mit offensichtlichen Anklängen an eine messianische Lesart von 2 Sam 7,13-17 und Ps 2,7).20 Der Sohn ist auch die Sphäre des rettenden Handelns des Vaters, und es ist in ihm, dass die Gläubigen die Erlösung, die Vergebung der Sünden, erlangen. Das Konzept der Erlösung für griechisch-römische Menschen war durch die Freilassung von Sklaven bekannt. Erlösung bedeutete Freilassung durch die Zahlung eines Preises. An anderer Stelle in seinen Briefen gibt Paulus an, wie dieser Preis bezahlt wurde (z. B. Röm 3,24; Eph 1,7; 1 Kor 6,20; 1 Tim 2,6; Titus 2,14).21 Konkret wird die Erlösung hier mit der Vergebung der Sünden in Verbindung gebracht. Viele von Paulus‘ Metaphern für Erlösung überschneiden sich. Zum Beispiel ist Vergebung mit Rechtfertigung (Apg 13,38-39; Röm 4,7-8) und Erlösung (Kol 1,14; Eph 1,7) verbunden. An anderer Stelle im Neuen Testament ist die Vergebung mit dem Opfer (Hebr 9,22; 10,18) und der Reinigung (1 Joh 1,9) verbunden. Die Begriffe Erlösung und Vergebung gehören natürlich zusammen, da beide mit Befreiung zu tun haben. Im Fall der Vergebung bezeichnet das Wort aphesis Vorstellungen von Befreiung, Freilassung, Verzeihung oder Aufhebung einer Verpflichtung.

New Covenant Commentary Series

All dies war gutes jüdisches Denken, aber Paulus‘ neue christliche Perspektive ermöglichte es ihm, es in einem anderen Licht zu sehen.

Für Juden lag „das kommende Zeitalter“ oder „Reich Gottes“ in der Zukunft, vielleicht in weiter Ferne. Aber Jesus hatte seine Ankunft angekündigt und behauptete, es sei in seinem eigenen Leben und Wirken gegenwärtig, denn er selbst sei der Messias und Sohn Gottes. Er sagte seinen Jüngern, dass „einige hier nicht sterben werden, bis sie das Reich Gottes mit Macht haben kommen sehen“ (Mk 9,1), und als die frühesten Christen auf Jesu Leben, Tod und Auferstehung und das Kommen des Heiligen Geistes zu Pfingsten zurückblickten, waren sie sicher, dass diese Verheißung tatsächlich wahr geworden war. Paulus stimmte mit ihnen überein. Obwohl er nicht typischerweise die Terminologie des „Reiches Gottes“ benutzte, war er sich der Tatsache zutiefst bewusst, dass Christ zu werden die Übertragung der eigenen Zugehörigkeit von den Standards der gefallenen Welt zu den Werten von Gottes neuer Schöpfung bedeutete: ‚Jeder, der mit Christus verbunden ist, ist ein neues Wesen; das Alte ist vergangen, das Neue ist gekommen … Gott hat uns aus der Macht der Finsternis errettet und uns in das Reich des geliebten Sohnes Gottes gebracht, durch den wir frei geworden sind …‘ (2. Korinther 5,17; Kolosser 1,13-14).

Gewiss, Christen leben immer noch in der Welt, die von der Sünde beherrscht wird. Aber der vorherrschende Einfluss in ihrem Leben muss das Reich Gottes sein, und ihr Verhalten sollte das widerspiegeln. Das war die Grundlage für den ethischen Rat des Paulus an seine Leser: „Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott innerlich umgestalten durch eine völlige Veränderung eures Sinnes. Dann werdet ihr fähig sein, den Willen Gottes zu erkennen …‘ (Römer 12,2).

Das bedeutete nicht, dass die Christen bereits perfekt waren. Wie Jesus vor ihm hielt Paulus eine eschatologische Spannung aufrecht zwischen dem gegenwärtigen Wirken von Gottes Souveränität im Leben der Christen und ihrer vollständigen und endgültigen Enthüllung zu einem Zeitpunkt in der Zukunft. Aber die Gegenwart des Heiligen Geistes im Leben der Christen stellte die Invasion dieser Welt durch Gottes Reich dar – und bedeutete, dass Christen entsprechend leben sollten.

Einführung in das Neue Testament – Drane, John William

Es fehlte nicht viel…

Wenig fehlte, so hätten sie mich vernichtet auf der Erde; (O. im Lande) ich aber, ich habe deine Vorschriften nicht verlassen.
Elberfelder 1871 – Ps 119,87

Ich weigere mich, gegen deine Anordnungen zu verstoßen, 
  obwohl die Feinde mich fast umgebracht hätten.

Hoffnung für Alle – Psalm 119,87

 Es fehlte nicht viel, und meine Feinde hätten hier in unserem Land ein Ende mit mir gemacht;
ich aber weiche dennoch nicht von deinen Anordnungen ab.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Ps 119,87

Sie haben mich schier umgebracht usw. David wiederholt mit wenig abweichenden Worten, was er schon gesagt hat: wie hart er auch angefochten wurde, er blieb doch auf seinem Posten und wich nicht von der Frömmigkeit. Für vollkommene Leute wäre es genug, wenn dies einmal gesagt würde; denken wir aber an unsere Schwachheit, so werden wir diese wiederholte Belehrung nicht für überflüssig erachten. Vergessen wir doch Gottes Gesetz nicht bloß unter der Erschütterung der heftigsten Kämpfe, – die meisten wanken schon, ehe der Kampf noch beginnt. Umso bemerkenswerter erscheint die wunderbare Stärke des Propheten: obgleich er halbtot war, ließ er doch nicht ab, durch beständige Betrachtung des Gesetzes seine Seele zu erquicken. Mit gutem Grunde weist er auch darauf hin, dass er seine Erfahrungen auf Erden gemacht. Darin liegt ein verborgener Gegensatz gegen den Himmel: mochten sich auf Erden von allen Seiten die Schrecken des Todes herandrängen, – er hob seinen Geist nach oben; denn wenn der Glaube zum Himmel dringt, wird es leicht sein, aus der Verzweiflung empor zu tauchen. Auch der letzte Vers enthält nichts Neues. Denn zuerst gründet David sein Leben auf Gottes Barmherzigkeit, nicht bloß, weil er sich der menschlichen Gebrechlichkeit bewusst war, sondern weil er täglich sich mehrfachen Todesgefahren ausgesetzt sah, ja ohne Gottes Kraft schon entseelt hätte daliegen müssen. Wird er aber dem Leben wiedergegeben sein, so verspricht er, sich dankbar zu beweisen, und zwar nicht bloß mit der Zunge, sondern mit dem ganzen Leben. Jede Durchhilfe, mit der uns Gott aus Gefahren befreit, ist ein Geschenk neuen Lebens. Darum ist es billig, die verlängerte Zeit, die er uns noch gibt, seinem Dienst zu weihen: Ich halte die Zeugnisse deines Mundes. Dieser Bezeichnung des Gesetzes rühmt herrlich seine Autorität.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Die gesamte Bibel ist voll von Geschichten, in denen es den Menschen, die sich für das Richtige entscheiden richtig richtig schlecht geht. Woran liegt das?
Und dann sind „wir Christen“ noch so gut, und hauen auf die „kleinen Fehler“ dieser Personen noch drauf rum. So wie heute Vormittag im Gottesdienst besprochen: ein Beispiel: Petrus – jeder kennt die Geschichte, dass der Petrus doch den Herrn 3 Mal verraten hat! Und? Ich wäre gern so mutig wie der Petrus! Denn von den 11 verbliebenen Aposteln liefen genau 9 nach Hause, als Jesus verhaftet wurde! Und nur Johannes und Petrus befinden sich in der Nähe von Jesus! Ja, wer nicht arbeitet, macht keine Fehler 😉 – und wer dicht an Jesus dran bleibt, verspürt halt auch den Druck! – und kommt damit auch in die Gefahr, einen Fehler zu machen! Also ich finde, dass Petrus mutig war – und dass er wohl völlig damit überfordert war, seinen Herrn in dieser mißlichen Lage zu sehen. Und Petrus war völlig übermüdet! – den gesamten 13.Nisan auf den Beinen, dann das Passah dann das Abendmahl – dann mit dem Herrn in den Garten – ein paar Mal eingenickt (nach 5 Gläsern Wein) – und nun in den frühen Morgenstunden noch klare und vernünftige Antworten geben können? Hätte er gewußt, wie wir heute über ihn denken, er wäre sicher lieber nach Hause gegangen, wie die anderen 9 erwachsenen Männer.
Wenn der Druck so groß ist, wie in dem oben angeführten Psalm, dann hilft nur noch beten – denn nur mit IHM schaffen wir auch diese Situation – und sind dann „schlauer als Petrus“.