Monat: Januar 2021

Auferstehung und/oder Wiederherstellung

Die Hand Jehovas kam über mich, und Jehova führte mich im Geiste hinaus und ließ mich nieder mitten im Tale (Vergl Kap 3,22;) und dieses war voll Gebeine. Und er führte mich ringsherum an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr viele auf der Fläche des Tales, und siehe, sie waren sehr verdorrt. Und er sprach zu mir: Menschensohn, werden diese Gebeine lebendig werden? Und ich sprach: Herr, Jehova, du weißt es.
Elberfelder 1871 – Ez 37,1–3

Es kam über mich die Hand Jehova’s, und Jehova führte mich im Geiste hinaus; und setzte mich nieder in der Mitte eines Thales, welches voll war von Todtenknochen. Und er führte mich allenthalben darüber herum; und siehe! sehr viele lagen auf der Oberfläche des Thales, und siehe! sie waren ganz verdorret. Und er sprach zu mir: Menschensohn! werden diese Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: Herr Jehova, das weisst du!
van Ess 1858 – Hesekiel 37,1–3

Und es war auf mir Jehovahs Hand, und Er brachte mich heraus im Geist Jehovahs, und ließ mich nieder inmitten einer Talebene, und sie war voll von Gebeinen. Ez 3,22; 11,24. Und Er ließ mich darüber hinziehen ringsum und ringsum, und siehe, ihrer waren sehr viel auf der Fläche der Talebene; und siehe, sie waren gar sehr verdorrt. Ez 37,11; Klg 3,6. Und Er sprach zu mir: Menschensohn, werden diese Gebeine leben? Und ich sprach: Herr Jehovah, Du weißt es.
Tafelbibel – Hesekiel 37,1–3

Gott brachte Hesekiel durch den Geist (vgl. Hes 3,14; 8,3; 11,1.24; 43,5 ) in ein Tal voller Knochen . Er bemerkte, daß die Knochen sehr trocken waren, gebleicht und verdorrt unter der heißen Sonne.
Gott stellte dem Propheten eine bemerkenswerte Frage: Sohn des Menschen, können diese Knochen leben? Gibt es in diesen toten Gebeinen irgendein Potential für Leben? Hesekiel wußte, daß dies menschlich gesehen unmöglich war. Deshalb war seine Antwort vorsichtig. O HERR, mein Gott, du alleine weißt es . Nur Gott kann so etwas tun.
Gott wies Hesekiel dann an, diesen Knochen zu weissagen . Der Inhalt dieser Weissagung war Gottes Versprechen der Erneuerung: Ich werde Atem in euch kommen lassen, und ihr werden lebendig werden . „Atem“ ( rUaH ) kann auch mit „Wind“ oder „Geist“ übersetzt werden. In Hes37,14 wird das gleiche Wort in manchen Übersetzungen mit „Geist“ übersetzt. Vielleicht dachte Gott an 1Mo 2,7 . Bei der Erschaffung des Menschen machte Gott Adam zu einem lebendigen Wesen, indem er in seine Nase „den Atem des Lebens“ blies. Ob Gott dabei von Wind, physischem Atem, dem Lebensprinzip oder dem Heiligen Geist sprach, ist unklar. Die Ergebnisse jedenfalls waren eindeutig. Gott wollte diesen toten Knochen Leben geben. Während Hesekiel seine Weissagung verkündigte, sah er etwas Erstaunliches. Die Knochen kamen zusammen ( Hes 37,7 ), Fleisch entwickelte sich, Haut überzog sie (V. 8 ), Atem kam in sie, und sie standen auf (V. 10 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Hesekiel 37,1-14 ist einer der am besten bekannten Teile des Buches: das Gesicht der verdorrten Gebeine. Der Prophet sieht eine grosse Talfläche voller Gebeine, die sehr verdorrt waren. Er wird aufgefordert, über sie zu weissagen, und sobald er es tut, rücken die Gebeine zusammen, es kommen Sehnen, Fleisch und Haut über sie, doch sind sie noch nicht lebendig. Eine zweite Prophezeiung war nötig, damit der Geist Gottes diese Getöteten durchdringe und sie lebendig mache – ein überaus grosses Heer.
Die Auslegung gibt uns der Herr selbst: «Diese Gebeine sind das ganze Haus Israel» (V. 11). Der HERR wird sie aus ihren Gräbern (alle Nationen, unter die sie zerstreut waren) herauskommen lassen und sie in ihr Land bringen (V. 12).
Diese Wiederherstellung wird in drei Etappen stattfinden. Zuerst rücken die Gebeine zusammen, dann werden sie mit Sehnen, Fleisch und Haut bedeckt. Aber das Leben ist noch nicht da. Es ist nur eine politische Bewegung, eine nationale Sammlung, von der wir die ersten Umrisse vielleicht im Zionismus sich abzeichnen sahen, und dann in der Bildung des Staates Israel in den letzten Jahrzehnten.
Die Prophezeiung in Jesaja 18 scheint mit der von Hesekiel 37 parallel zu laufen. Unter der Führung einer grossen Seemacht, ausserhalb des prophetischen Landes (Jes 18,1.2), wird das zerstreute Israel, zum Erstaunen der Welt, berufen, um in sein Land zurückzukehren: Die Posaune zur Sammlung ertönt (Jes 18,3). Aber dies geschieht ohne den Herrn (Jes 18,4). Auf diese teilweise und unsichere Rückkehr wird ein Zeitabschnitt grosser Verwüstung folgen Jes 18,6): Man hatte gehofft, ohne Gott zum Wohlstand zu kommen (Jes 18,5). Als Folge dieser Drangsale «an jenem Tag» wird das Volk endlich zum HERRN und zu seinem Heiligtum umkehren (Sach 12). Erst dann wird sich der zweite Teil des Gesichtes von Hesekiel erfüllen, der Odem des Herrn in das überaus grosse Heer kommen und sie lebendig machen können. Das ist das Werk des Hirten, im 34. Kapitel, und das des Geistes Gottes, der die Wiedergeburt durch das Wort hervorbringt, in Kapitel 36.
Aber Hesekiel beschäftigt sich nicht mit diesem Zeitabschnitt der Prüfungen, noch mit den Beziehungen Israels zum Westen, mit dem Tier und der grossen Drangsal. Er gibt nur die Zusammenfassung der nationalen Auferstehung vom Augenblick des Zusammenrückens der Gebeine an, bis zu jenem Tag, an dem Israel, in Verbindung mit seinem Gott, wieder in seinem Land wohnen wird.
Diese vor mehr als zweitausendfünfhundert Jahren ausgesprochene Prophezeiung ist höchst bemerkenswert. Während langer Zeit, seit den Kirchenvätern und im Protestantismus im Allgemeinen, hat man sie als die Wirksamkeit des Evangeliums ausgelegt, das den Toten das Leben geben und aus ihnen das geistliche Volk Gottes bilden würde. Als die durch den Geist Gottes belehrten Ausleger des 19. Jahrhunderts begriffen, dass es sich hier um Israel handeln müsse – selbst wenn man ein solches Kapitel auch aufs Evangelium anwenden könnte – so war doch damals kein äusseres Anzeichen vorhanden, dass sich die Prophezeiung erfüllen würde. Heute ist dies nicht mehr so, denn die Ereignisse, die sich seit einigen Jahren vor unseren Augen abspielen, bestätigen in auffallender Weise das, was Hesekiel angekündigt hat.
Es ist klar, dass wir nur ein Vorspiel erleben und dass noch viele umwälzende Ereignisse und Trübsale eintreten werden, bis sich die Gesamtheit der Prophezeiung erfüllt. Ebenso klar ist auch, dass der Herr Jesus zuerst kommen wird, um seine Versammlung zu sich zu nehmen, «vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird» (Off 3,10), besonders vor der grossen Drangsal, die über Israel hereinbrechen wird. Die viel vollständigeren Enthüllungen, die Johannes in der Offenbarung gegeben wurden, zeigen uns dies.

Halte fest 1971

Aber auch die eigentliche Erklärung derselben von der allgemeinen Todtenerweckung läßt sich mit dem Wortlaute v. 11: „diese Gebeine sind das gesamte Israel“ nicht vereinigen. Klief. versteht das in v. 12–14 von der Oeffnung der Gräber Israels und der Einfürung desselben in sein Land Gesagte im eigentlichen Sinne von der Auferstehung der Todten und der Einfürung des Volkes Gottes in seine ewige Heimat, in das Canaan der Vollendung, und erklärt die Bezeichnung der zu Belebenden in v. 9 als הָרוּגִים Getödtete, durch Schwert, Hunger und auf andere gewaltsame Weise Umgekommene, daraus, daß um Israel über das Elend seiner damaligen Lage, in welcher der größte Teil des Volks durch Schwert, Hunger und Pest umgekommen war, zu trösten, dem Propheten die Auferstehung der Todten überhaupt in der Beschränkung auf ein einzelnes Todtengefilde gezeigt und hervorgehoben wurde, daß die Todten, welche er instar omnium auferstehen sah, gewaltsam Getödtete waren. Aber für die Annahme, daß die Todten, welche Ez. in dem Thale herumliegen sah, alle Todten der ganzen Erde, nicht nur die schon gestorbenen, sondern auch alle die noch künftig sterben werden, repräsentiren — für diese Verallgemeinerung des vom Propheten geschauten Leichenfeldes reicht die Bemerkung nicht aus, daß v. 11–14 keine Erklärung der Vision, sondern nur eine Anwendung derselben auf die Todten Israels geben; gegenüber dem Wortlaute v. 11: „diese Gebeine sind das ganze Haus Israels, die da sprechen: unsere Gebeine sind verdorret u. s. w.“, wonach die in der Vision dem Propheten gezeigte Belebung der vertrockneten Todtengebeine Veranschaulichung dessen ist, was Gott ihm v. 11–14 verkündigt, daß er Israel aus seinen Gräbern erwecken, mit seinem Odem beleben und in sein Land bringen werde. Das Oeffnen der Gräber ist zunächst auch Bild; denn aus den Gräbern will der Herr diejenigen erstehen lassen, welche sprechen: unsere Gebeine sind verdorret u. s. w. (v. 11), also weder die Verstorbenen noch die geistig Todten, sondern das Haus (Volk) Israel, welches alle Hoffnung auf Wiederbelebung verloren hatte. Durch die Zerstörung seiner beiden Reiche und durch seine Zerstreuung unter die Heiden war Israel nicht nur bürgerlich als Volk, sondern auch geistlich als Gemeinde des Herrn vernichtet. Abgesehen von den vielen bei diesen Katastrophen Umgekommenen war Israel als Volk Gottes erschlagen (הָרוּג), ohne Hoffnung auf Wiederbelebung oder Auferstehung zu neuem Leben.
Unsere Vision stelt weder die Auferweckung der Todten überhaupt dar, noch sezt sie den Glauben an die Auferstehung aller Todten als eine im Bewußtsein des Volks lebendige Warheit voraus.1 Es gilt von ihr, was A. Küper (das Prophetentum des A. Test. Leipz. 1870 S. 388f. u.ö.) über die eschatologischen Weißagungen der Propheten überhaupt bemerkt, daß die Prophetie die verschiedenen Entwicklungsstufen der zukünftigen Heilszeit, die zeitlich nach einander verlaufen, zusammenfaßt und die ganze Zukunftsherrlichkeit in großen Gesamtzügen darstelt, dabei aber auch einen speziell zeitgeschichtlichen, durch die eingetretenen Verhältnisse wesentlich bediugten Charakter trägt. Dem gemäß beschäftigt sich die Ezechiel’sche Verheißung wie die des Jeremias vorzugsweise mit der Wiederherstellung und Vollendung der nationalen Bestimmung Israels und schließt an die Befreiung aus dem jetzigen Strafzustand die ganze Herrlichkeit der zukünftigen Gnadenzeit an, ohne die Zeiten und den auch in der Zukunft liegenden Entwickelungsgang spezieller zu unterscheiden (S. 339). Diese Eigentümlichkeit der Prophetie ist bei der Frage nach der Erfüllung oder geschichtlichen Verwirklichung unserer Weißagung sehr zu beachten. In dem Bilde der Neubelebung der zerstreut umherliegenden sehr verdorreten Todtengebeine zeigt Gott dem Propheten die Wiederbelebung des hoffnungslos darnieder liegenden Volkes Israel.1 Die Wiederbelebung begann mit der vom Herrn angebahnten Rükkehr des unter die Heiden zerstreuten Restes des Volkes aus dem babylonischen Exile unter Serubabel und Esra, durch den Wiederaufbau der zerstörten Städte Juda’s und des Tempels und durch die Herstellung einer staatlichen Ordnung. Aber diese Rükkehr nach Canaan war nur ein Unterpfand für die künftige volle Wiederherstellung Israels als Volk Gottes. Denn obgleich Jahve den Zurückgekehrten noch Propheten erwekte und den Bau seines Hauses förderte, so zog doch in den neuerbauten Tempel seine Herrlichkeit nicht wieder ein, und das Volk gelangte nicht wieder, wenigstens nicht dauernd zur Selbständigkeit, sondern blieb dem heidnischen Weltreiche unterworfen. Und mögen auch nach Esra noch sehr viele Exulanten in ihr Vaterland zurückgekehrt sein, von denen namentlich Galiläa wieder bevölkert und bebaut wurde, so blieb doch der größere Teil der Nation in der Zerstreuung unter den Heiden. Die volle Wiederherstellung Israels als Volk des Herrn begann erst mit der Gründung des neuen Gottesreiches, der βασιλεία τῶν οὐρανῶν durch die Erscheinung Christi auf Erden. Da jedoch das jüdische Volk als solches Jesum Christum nicht als den von den Propheten verkündeten und von Gott gesandten Messias anerkante, sondern seinen Heiland verwarf, so brach über Jerusalem und das jüdische Volk von neuem das Gericht der Verstoßung unter die Heiden herein, wärend das von Christo gegründete Reich Gottes durch den Eintritt der gläubig gewordenen Heiden in dasselbe sich über die Erde ausbreitete. Dieses Gericht dauert über das in Unglauben verstokte Volk der Juden noch fort und wird fortdauern bis zu der Zeit, da nach dem Eingange der Vollzal der Heiden in das Reich Gottes auch Israel als Volk sich zu Christo bekehren, den Gekreuzigten als seinen Heiland anerkennen und vor ihm seine Kniee beugen wird (Röm. 11,25f.) Alsdann wird „ganz Israel“ aus seinen Gräbern, den Gräbern seines bürgerlichen und geistlichen Todes erwekt und in sein Land, welches so weit reichen wird, als das Israel Gottes die Erde bewohnt, zurückgefürt werden. Alsdann wird auch die Stunde kommen, in welcher alle Verstorbenen die Stimme des Sohnes Gottes hören und aus den Gräbern hervorgehen werden zur Auferstehung (Dan. 12,2. Joh. 5,25–29), wenn der Herr in seiner Herrlichkeit erscheinen und mit der Posaune Gottes vom Himmel herniederkommen wird (1 Thess. 4,16), um alle Todten aufzuerwecken und durch das Gericht über alle Völker sein Reich in Herrlichkeit zu vollenden und die Gerechten in das Canaan der neuen Erde, in das himmlische Jerusalem einzufüren zu dem unvergänglichen Leben der ewigen Seligkeit.
Alle diese der Zeit nach weit auseinander liegenden Momente der Wiederherstellung des für seine Sünden in den Tod des Exils dahingegebenen Israel sind in der Vision von der Wiederbelebung der todten Gebeine des ganzen Hauses Israel einheitlich zusammengefaßt. Die in der visionären Darstellung unterschiedenen zwei Momente: 1. das Zusammenkommen der dürren Gebeine und ihre Bekleidung mit Sehnen, Fleisch und Haut, 2. die Belebung der zu Leichnamen gestalteten Gebeine durch den göttlichen Lebensodem, sind nicht mit Hgstb. so zu scheiden, daß man das erste Moment auf die Wiederherstellung des bürgerlichen Zustandes, die äußerliche restitutio in integrum, das zweite auf die Neubelebung durch die Ausgießung des Geistes Gottes beziehen könte. — Auch nach unserer Auffassung enthält die Vision eine Weißagung auf die Auferstehung der Todten, nur nicht so, daß die Lehre von der allgemeinen Auferstehung Voraussetzung oder Zweck und nächster Sinn der Vision ist, sondern so, daß der bildliche Sinn den Vordergrund und der volle, eigentliche Wortsinn den Hintergrund des prophetischen Gesichtes bildet und die Erfüllung von dem bildlichen zu dem eigentlichen Sinne fortschreitet, die Erweckung des Volkes Israel aus dem bürgerlichen und geistlichen Tode des Exils sich in der Auferweckung der Gestorbenen aus den Gräbern zum ewigen Leben am jüngsten Tage vollendet.

Keil 1882 – Biblischer Commentar über das Alte Testament

ADONAI führte mich durch seinen Geist aus. Der Geist transportiert Yechezk’el durch eine Vision in ein Tal voller trockener Knochen, das das ganze Haus Isra’els darstellt. Diese Objektstunde vermittelt die geistige Wiederbelebung der Nation. Der Atem, der die trockenen Knochen und Sehnen füllt, repräsentiert die Vermittlung neuen Lebens in die Nation, ihre Bekehrung (Verse 12–14). Der Satz „Ich werde deine Gräber öffnen“ (Vers 12) könnte auf die Auferstehung von Dan hinweisen. 12: 2. Das Ergebnis der nationalen Bekehrung (und Auferstehung) wäre die Wiedervereinigung von Y’hudah und Efrayim, die Yechezk’el durch die Kombination zweier Stöcke veranschaulicht (Hesekiel 37: 15-28). Noch einmal erklärt Yechezk’el, dass David König über sie sein wird (vgl. 34:24; 37: 24-25) und die Nation einen neuen, ewigen Bund schließen wird (Vers 26). DAS LAND VON ISRA’EL Das Tal der trockenen Knochen Hesekiel 37: 1–14 Yechezkels (Hesekiels) Vision vom Tal der trockenen Knochen beschreibt ein Tal voller menschlicher Knochen. Gott fragt: „Mensch, können diese Knochen leben?“ (Hes. 37: 3). Auf seine eigene Frage antwortet ADONAI, er habe versprochen, Bänder, Fleisch und Haut anzubringen und ihnen neues Leben einzuhauchen. Dann sagte er zu mir: ‚Mensch! Diese Knochen sind das ganze Haus Israels “(Hes. 37:11). Außerdem sagte Gott zu Yechezk’el, dass er „das Volk von Israel aus den Nationen nehmen würde, in die sie gegangen sind, und sie von allen Seiten sammeln und in ihr eigenes Land zurückbringen würde“ (Hesekiel 37:21). Gottes Versprechen an sein Volk war, es aus dem Norden, Süden, Osten und Westen zu bringen, damit sein Volk in ihrem Land sein kann. Seit 1948, als Israel wieder eine Nation wurde, geschieht dies in zunehmender Zahl. Raschi kommentiert diese Passage wie folgt: „Sie sind ein Beispiel für das gesamte Haus Isra’els in ihrem Exil, denn sie sagen:‚ Unsere Knochen sind ausgetrocknet, unsere Hoffnung ist weg und welche weitere Hoffnung können wir auf Erlösung haben. ‚ ” Weitere Informationen zu „Das Land Israel“ finden Sie in Hesekiel 37: 15–22. 1948: Das Land Israel wird wiedervereinigt Hesekiel 37: 15–22 Nach Yechezkels (Hesekiels) Prophezeiung und Vision des Tals der trockenen Knochen (Hesekiel 37: 1–14) beschrieb der Prophet weiterhin sowohl die Erlösung als auch die Hoffnung der Menschen in Israel. Nach dem Tod und der Verzweiflung, die sich aus der bevorstehenden Diaspora und dem Exil ergeben werden, versprach Gott, dass er „das Volk von Israel aus den Nationen nehmen wird, in die sie gegangen sind, und sie von allen Seiten sammeln und in ihr eigenes Land zurückbringen wird ”(Hes. 37: 15–22). Die messianische Hoffnung für die Menschen in Israel war immer mit der Wiederherstellung des Landes verbunden. Hier sagt Gott zu Yechezk’el, dass das Nordreich (Israel) und das Südreich (Yhudah) nicht länger zwei Nationen sein werden, sondern eine Nation im Land. Sowohl Israel als auch Y’hudah waren von den heidnischen Nationen um sie herum erobert worden, was viele ins Zwangsexil führte. Trotz dieser erzwungenen Diaspora erneuerte Gott diese Hoffnung und erinnerte sein Volk daran, dass es eines Tages ein geeintes Volk sein würde, das als eine einzige Nation in das Land Israel zurückgebracht wurde. Die Ereignisse rund um Israels Nation im Jahr 1948 lassen sich mit keinem anderen Wort als „Wunder“ erklären.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

37: 1 Nachdem Jehova die Wiederherstellung der Nation angekündigt hat (Ez. 36: 24–38), gibt er nun in Vision und Symbol die Methode ihrer Vollendung. Vers 11 gibt den Hinweis. Die „Knochen“ sind das ganze Haus Israel, das dann leben wird. Die „Gräber“ sind die Nationen, in denen sie wohnen. Die Reihenfolge der Verfahren ist: (1) das Herausbringen des Volkes (Vers 12); (2) das Einbringen von ihnen (Vers 12); (3) ihre Umwandlung (Vers 13); (4) die Füllung mit dem Geist (Vers 14). Das Symbol folgt. Die zwei Stöcke sind Juda und die zehn Stämme; vereint sind sie eine Nation (vs. 19–21). Dann folgt (Verse 21–27) die einfache Erklärung zu Jehovas Absicht, und Vers 28 impliziert, dass Jehova den Heiden auf deutliche Weise bekannt wird. Dies ist auch die Reihenfolge in Apostelgeschichte 15:16, 17, und die beiden Passagen weisen stark auf die Zeit der vollständigen Bekehrung der Heiden hin. Siehe auch Isa. 11:10.

Die Scofield-Referenzbibel: Die Heilige Bibel mit dem Alten und Neuen Testament

Da sprach er zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Schauen Sie, wie sie sagen: „Unsere Knochen sind ausgetrocknet, und unsere Hoffnung ist untergegangen. wir sind abgeschnitten. “ Deshalb weissage und sage zu ihnen: „Dies ist, was der Herr, GOTT, sagt: Ich werde deine Gräber öffnen und dich von ihnen, meinem Volk, heraufführen und dich in das Land Israel führen. Du wirst wissen, dass ich der Herr bin, mein Volk, wenn ich deine Gräber öffne und dich von ihnen heraufbringe. “ Hesekiels Vision vom Tal der trockenen Knochen zeigt eine treffende, lehrreiche und beeindruckende Figur. Es ist jedoch keine bloße Figur; Es ist ein Gleichnis, das auf einer bemerkenswerten Darstellung der Auferstehung der Toten basiert. Obwohl die Kinder Israel zu dieser Zeit wenig genug über die Auferstehung wussten, wusste der Herr, der Heilige Geist, alles darüber; und er benutzte es als ein eindrucksvolles Bild der Errettung Israels von dem nationalen Tod, der auf sie gekommen war. Wir können darin mit gleicher Genauigkeit eine lebendige Darstellung des Gnadenwerks auf den Herzen all derer sehen, die durch die Kraft der göttlichen Gnade zum geistigen Leben erweckt werden. Menschen sind von Natur aus tot in Sünde, bis sie die Stimme Gottes hören und den belebenden Atem des Geistes spüren und nach diesem Wort leben müssen: „Derjenige, der an mich glaubt, auch wenn er stirbt, wird leben. Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben “(Joh 11,25-26). Die Errettung der Sünder durch die Gnade und Kraft Gottes ist ebenso ein Wunder wie die allgemeine Auferstehung. Das Einbringen des spirituellen Lebens in eine natürliche Person ist ein Wunder der Wunder und sollte ebenso viel Staunen erregen wie die Auferweckung von Lazarus, Jairus ‚Tochter oder des jungen Mannes vor den Toren von Nain. Was für ein Gefühl hat man, dass es einen Gott gibt, wenn Gott ihn gerettet hat! Wenn er vor Freude des Herzens zu tanzen beginnt, weil ihm vollkommen vergeben ist, dann weiß er, dass Jehova Gott ist. Er trägt eine Demonstration der Wahrheit in seinem eigenen Herzen und erzählt sie anderen mit tränenreichen Augen. „Oh“, sagt er, „daran liegt kein Fehler. Es gibt einen barmherzigen Gott, denn ich habe Barmherzigkeit erlangt. Es gibt eine Zuflucht für Sünder, denn ich bin dorthin geflohen. Es gibt Verzeihung, denn ich habe es erhalten. Es gibt Ruhe, denn ich genieße es. Es gibt einen Himmel, denn ich fange an, seine Glocken in meinem Herzen läuten zu hören. “

Die Spurgeon-Studienbibel: Notizen

Wie groß ist MEIN Glaube? Glaube ich, dass wenn Jehovah die Erklärung ein paar Verse später in diesem Kapitel der Bibel gibt, dass es sich auf sein Volk Israel bezieht, wirklich auch, dass sich diese Verheißung noch erfüllen wird? Oder ist mein Glaube so klein, dass ich mir ein geistiges Israel vorstellen muß?

herrschen = beschützen

Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf der Erde regt!
Elberfelder 1871 – Genesis 1,28

Und Gott segnete die Menschen
und sagte zu ihnen:
»Seid fruchtbar und vermehrt euch!
Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz!e
Ich setze euch über die Fische im Meer,
die Vögel in der Luft
und alle Tiere, die auf der Erde leben,
und vertraue sie eurer Fürsorge an.«
Gute Nachricht Bibel – 1.Mose 1,28

Gott gab dem Menschen die Verantwortung über die Erde und alles, was auf ihr ist.
Gott sehnte sich danach, dem Menschen beizubringen, alles, was Er ihm anvertraute, verantwortlich zu verwalten.

(Ps 32,8
Jes 48,17
Mt 11,29 )
Vergleiche:
Stellen wir uns einen Mann mit vielen Besitztümern und Geschäften vor. Er liebt seinen Sohn und ist sehr zufrieden mit ihm. Es kommt der Tag, an dem er sich entscheidet, ihm die Verwaltung seines gesamten Besitzes zu überlassen. Der Vater weiß, dass der Sohn in dieser großen Verantwortung angeleitet werden muss, und will dem Sohn gerne alles Nötige beibringen. Er ist froh, die Arbeit seinem Sohn anvertrauen zu können und er ist auch bereit, sich mit ihm hinzusetzen, über jede Entscheidung zu reden und ihm alle Einzelheiten zu erklären.
Auch Gott war sehr zufrieden mit dem ersten Menschen, den Er gemacht hatte. Gott erklärte Adam, was er als Beauftragter Gottes auf Erden zu tun hatte. Gott konnte frei entscheiden, wem ER die Erde anvertrauen wollte.
Er gab die Erde nicht den Engeln.
Er gab sie auch nicht Satan und seinen Dämonen.
Warum war Jehovah der Einzige, der die Vollmacht hatte, dem Menschen die Kontrolle über die ganze Erde zu geben? Gott hatte alles erschaffen.

Auf festem Grund gebaut – Lektion 6

Der sechste Tag war der Höhepunkt der Schöpfung, da er die Erschaffung des Menschen einschloß. Obwohl der Mensch das letzte in dem Bericht erwähnte Geschöpf ist, entwickelte er sich nicht, sondern wurde eigens erschaffen .
Das Leben des Menschen wurde nach dem Bilde Gottes (wörtlich »zum«, d.h. »im Wesen/Geist«) geschaffen (V. 27 ). Diese Ebenbildlichkeit Gottes wurde nur dem Menschen verliehen ( 1Mo 2,7 ). »Bild« ( Qelem ) wird hier im übertragenen Sinn gebraucht, weil Gott keine menschliche Gestalt hat. Nach dem Bilde Gottes geschaffen zu sein, bedeutet, daß die Menschen, wenn auch unvollkommen und begrenzt, an Gottes Wesen, d.h. an bestimmten Eigenschaften Gottes wie Leben, Persönlichkeit, Wahrheit, Weisheit, Liebe, Heiligkeit, Gerechtigkeit teilhaben und dadurch die Fähigkeit zur geistlichen Gemeinschaft mit ihm besitzen.
Gottes Absicht bei der Erschaffung des menschlichen Lebens nach seinem Bild war zielgerichtet. Der Mensch sollte regieren , also die Herrschaft über die Erde ausüben ( 1Mo 1,26.28 ). Gottes Herrschaft wurde durch einen »Repräsentanten« ausgeübt. (Die ägyptischen Könige taten später im Götzendienst etwas ähnliches: sie stellten ihre Regierung oder Herrschaft durch Symbolstatuen ihrer selbst dar.) Heute stehen infolge der Sünde nicht mehr alle Dinge unter der Herrschaft des Menschen ( Hebräer 2,8 ). Aber Jesus Christus wird bei seinem zweiten Kommen seine Herrschaft über die ganze Erde ( Hebräer 2,5-8 ) aufrichten.
Gott sprach seinen Segen über den Mann und die Frau. Sie sollten fruchtbar sein und sich vermehren . In 1 Mose bedeutete gesegnet zu sein immer auch reich und fruchtbar zu sein. Diese erstaunlichen Befehle waren für Israel von entscheidender Bedeutung, da es selbst ja Gottes Stellvertreter auf Erden sein sollte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Genesis 1: 28–30 stellt den Edenischen Bund vor, der der erste der acht Bündnisse der Bibel und der erste der vier Bündnisse der Genesis ist. Der Edenische Bund besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist in 1: 28-30. Es beginnt mit dem Segen von Vers 28a: Und Gott segnete sie. Der Bund wird zwischen Gott und Adam geschlossen, und Adam steht als repräsentatives Oberhaupt der Menschheit. Hosea 6: 7 betrachtet diese Vereinbarung zwischen Gott und Adam als einen Bund. In den Versen 28b bis 30 sind vier spezifische Bestimmungen des Edenischen Bundes aufgeführt. Die erste Bestimmung in Vers 28b ist, die Erde zu bevölkern: Sei fruchtbar und vermehr dich und fülle die Erde wieder auf. Die Erde soll mit der Menschheit gefüllt werden. Dies zeigt, dass der Geschlechtsverkehr nicht die erste Sünde war; es wird hier tatsächlich geboten, weil sich die Menschheit durch Geschlechtsverkehr reproduziert. Die zweite Bestimmung, ebenfalls in Vers 28, ist die Autorität über die materielle Welt. Er sagte: bezwinge es. Früher wurde diese Autorität Satan gegeben (Hesekiel 28: 11-19), aber Satan verlor sie, als er fiel. Nun wird Satan ersetzt und die Autorität der physischen Erde wird dem Menschen gegeben.18 Die dritte Bestimmung lautet: [über] alle Lebewesen herrschen, auch in Genesis 1:28. Dies gibt dem Menschen Autorität über das Tierreich; über den Fischen des Meeres und über den Vögeln des Himmels und über jedem Lebewesen, das sich auf der Erde bewegt. Der Mensch erhält Autorität über die Kreaturen im Meer, die Kreaturen in der Luft und die Kreaturen, die auf dem trockenen Boden leben. Die erste Ausübung dieser Autorität findet sich im nächsten Kapitel, wenn Adam die Tiere benennt. Die vierte Bestimmung ist die menschliche Ernährung (1: 29–30): Gemüse oder Vegetarismus. Dies sollte für den Menschen in Vers 29 zutreffen: Und Gott sagte: Siehe, ich habe dir jedes Kraut gegeben, das Samen hervorbringt, das auf der ganzen Erde ist, und jeden Baum, in dem die Frucht eines Baumes ist, der Samen hervorbringt ;; für dich soll es zum Essen sein. Diese Bestimmung wird in Genesis 2:16 bekräftigt. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Mensch aus offensichtlichen Gründen streng vegetarisch sein; Tierfutter zu essen erfordert den Tod des Tieres und der physische Tod kann erst nach Adams Sturz eintreten. Trotzdem wurde diese Diät in Vers 30 auch für das Tierreich wahr gemacht; und Vegetarismus galt für alle Kategorien des Tierreichs: und für jedes Tier der Erde und für jeden Vogel des Himmels und für alles, was auf der Erde kriecht, wo es Leben gibt, habe ich jedes grüne Kraut gegeben Lebensmittel. Die Schlussfolgerung ist in Vers 30b angegeben: Und es war so.

Ariels Bibelkommentar: das Buch Genesis

Ferner sollte der Mensch nicht nur die Erde füllen, sondern sie sich auch Untertan machen und herrschen über Fische, Vögel und alles Getier, das sich auf der Erde regt (1 Mose 1,28). Dem Menschen wurde so eine gewaltige Überlegenheit und ein hoher Vorrang zuteil, nicht nur dem Grade, sondern auch der Art nach; er empfing sowohl eine sittliche Natur als auch einen Geist, der im Vergleich mit den bloßen Instinkten der niedrigen Schöpfung eines unbeschränkten Fortschreitens fähig ist.
Aber das ist noch nicht alles. Im 2. Kapitel bringt Jehova Gott – nicht einfach Gott (Elohim), der Schöpfer, sondern Jehova Elohim, der sittliche Regierer und Lenker des Weltalls, – den Menschen in besondere Beziehungen zu Sich selbst, sowohl hinsichtlich seines Bereichs, als auch seiner Gefährtin und seiner Untertanen. Darum wird uns hier berichtet: „Und Jehova Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele“ (V. 7). Alle Tiere waren lebendige Wesen, aber sie lebten, indem sie geschaffen wurden. Nicht so der Mensch. Das äußere Gefäß wurde Zunächst von Gott mit Sorgfalt für den Menschen gebildet, und dann erst hauchte Gott in feine Nase den Lebensodem. Dem Menschen allein wurde also das Vorrecht der Einhauchung des Lebensodems zuteil. Auf diese Weise wurde er, und zwar nur er, zu einer lebendigen Seele. Deshalb ist die Seele des Menschen unsterblich. Er empfing seine lebendige Seele durch die unmittelbare Einhauchung Gottes. Darum steht der Mensch auch in einem ganz besonderen, ihm bewußten Verhältnis zu Gott: er ist fähig, göttliche Mitteilungen zu empfangen, ist verantwortlich, Gottes Willen zu tun, und wird dereinst Gott Rechenschaft geben müssen von all seinem Reden und Handeln.

Ermunterung und Ermahnung 1962

Auch schuf Gott den Menschen, „Mann und Frau schuf er sie“, mit dem ausdrücklichen Auftrag, daß s i e „herrschen“ sollten über die gesamte Schöpfung (1 Mose 1,26-28). Es war Gottes Absicht, Eva teilhaben zu lassen mit Adam an dieser beherrschenden Stellung. Jeder gottesfürchtige Mann wird dementsprechend seine Frau als eins mit ihm in seinem jeweiligen Rang und Stand betrachten und wird sie auch so oft wie möglich bei sich haben wollen. Auch wird er sie gern an allen Ratschlüssen und Geheimnissen 391 seines Herzens teilnehmen lassen.

Hilfe und Nahrung – 1976

Beide segnete Gott und beiden gab Gott die Erfüllung der Menschenbestimmung auf Erden zur Aufgabe. Während es aber oben V. 22 heißt: ויברך אתם א׳ לאמר, heißt es hier: ׳ויברך אתם א׳ ויאמר להם א. Dort, bei den unfreien lebendigen Wesen, ist, wie dort schon bemerkt, mit der Segenerteilung, d. h. mit der Erteilung der Kraft und Fähigkeit zur Fortpflanzung und Pflege der Jungen, sofort auch die Verwirklichung dieses Segens bereits gegeben. Fortpflanzung und Sorge für die Jungen sind rein physische Akte, die sich durch den mit dem allmächtigen Gottessegen gegebenen Trieb mit eben solcher Notwendigkeit vollziehen, wie alle anderen physischen Entwickelungen des lebendigen Organismus. Hier, bei dem Menschen, ist der Segen, d. h. die Erteilung der Kraft und Fähigkeit, von der Erfüllung, d. h. von der Verwendung dieser Kräfte und Fähigkeiten zu dem von Gott mit ihnen beabsichtigten Zwecke getrennt, die Erfüllung wird zur Aufgabe an den Menschen gerichtet, der sie mit freiem Wollen als Pflicht zu lösen hat. Was bei dem Tiere ein rein physischer Akt ist, wird beim Menschen zur freisittlichen Tat. Es ist aber mit der vierteiligen Aufgabe: פרו ,רבו die ganze freisittliche Entwicklung des Menschengeschlechts auf מלאו את הארץ וכבשה Erden gegeben. פרו ist die Ehe, רבו die Familie, מלאו die Gesellschaft, וכבשוה das Eigentum.

‎פרו: die Ehe, die Vereinigung der Geschlechter zur Erzeugung der Menschenfrucht, der Kinder. Wie in der Pflanzenfrucht die edelsten Kräfte und Säfte des Baumes, zu einem selbständigen Keime gereift, „frei“ werden (siehe oben V. 11), so vereinigen Vater und Mutter das ihnen an Göttlichem und Menschlichem innewohnende Edelste zur Erzeugung eines selbständig werdenden Menschenkeims.

‎רבו: die Familie. רבה: sich vervielfältigen. Schon die bloß physische Ver mehrung des Menschengeschlechts setzt ein Mehreres als bloße Erzeugung von Kindern voraus. Ist schon bei vielen Tiergeschlechtern die Vermehrung durch die Sorgfalt für die Jungen bedingt, so ist dies bei dem Menschengeschlechte, auch schon rein physisch genommen, eine noch höhere Notwendigkeit. Das Menschenkind geht unbedingt verloren, so es nicht mit der Geburt sofort von Elternpflege aufgenommen wird und die ihm zugewendete Elternpflege seine körperliche Erhaltung und Entwickelung bewirkt und fördert. Nicht die Geburt, die Pflege ist der eigentliche Faktor der Menschenvermehrung. Allein רבה ist noch ein Mehreres und Höheres. Es sollen sich die Eltern durch die Kinder vervielfältigen, sie sollen sich in den Kindern wiederholen, es sollen die Kinder nicht nur ihre leiblichen, sondern ihre geistigen und sittlichen Ebenbilder werden; sie haben somit ihr geistig und sittlich Bestes in ihre Kinder zu pflanzen und zur reinsten Entfaltung zu bringen, kurz, sie haben sie geistig und sittlich zu bilden und zu erziehen, nur dann haben sie sich wirklich in ihren Kindern wiederholt und die Aufgabe רבו gelöst. Die der Wurzel רבה innewohnende Bedeutung des Bildens und Erziehens findet sich in רבה קשת: Schützenlehrer, Schützenmeister, תרבות: Zucht, insbesondere im Munde der Weisen gebräuchlich, und nicht unwahrscheinlich ist selbst der Name רב und רבי für Lehrer von diesem Begriffe. Das wahre Geschäft des Lehrers ist ja in der Tat nichts, als den Zögling zu einer Wiederholung seines geistigen Selbsts zu machen. (In Parenthese stehe die Bemerkung, wie in eigentümlicher Weise die Wurzel רבה mit רוה und רפה locker, loser, schwach werden, verwandt erscheint. In der Tat setzt das Nebeneinandersein vieler Gleicher eine Selbstbeschränkung jedes Einzelnen voraus. Es muß ein Jeder sich selbst beschränken, um auch der Eristenz des Andern Raum zu geben. Nur das Nebeneinandersein vieler hülfsbedürftiger Schwacher macht durch die gegenseitige Hülfe jeden Einzelnen stark. Das Nebeneinandersein vieler selbständiger Starker bedingt eine schwächende Selbstbeschränkung jedes Einzelnen. Eine Wahrheit, die vielleicht in der hebräischen Spracheigentümlichkeit ihren Ausdruck gefunden, die das Zahlwort für weibliche Hauptwörter männlich gestaltet und für männliche weiblich. Auch der 1111§0^ו־בה‘, der uns hier beschäftigt, setzt ein רפה-Werden, eine selbstbeschränkende Hingebung für das und an das leibliche, geistige und sittliche Aufblühen eines andern, zur Gleichheit bestimmten Wesens voraus. Wie man Familienvater wird, hört der Egoismus auf, wird man רפה, löst sich die Persönlichkeit in die Sorge für eine Vielheit von Wesen auf, und, je hingebungsvoller, um so reiner wird die Aufgabe gelöst und um so reicher ist der Segen). רבו fordert somit die Gründung des Hauses, der Familie, der einzigen Pflanzstätte der Menschenerziehung. Erst durch die Übernahme des רבו erhält das פרו seine hohe sittliche, Menschheit bauende Bedeutung. Und schon nach dieser Seite hin werden ehelose Geburten das Grab der Menschheit, weil da wohl Kinder von Eltern geboren werden, aber ihrer leiblichen, sittlichen und geistigen Erziehung die Elternliebe und Sorge, das Elternhaus fehlt, in welchem und durch welches allein das Kind zum Menschen, zum Adam erblüht.

‎מלאו ist die Gesellschaft. Indem jedem einzelnen Paare die Aufgabe gesetzt wird, dazu beizutragen, dass die Erde der Menschen voll werde und mit dieser Menschenfülle ihren eigentlichen Inhalt erhalte, geht offenbar die Anforderung über das eigene Haus hinaus, und stellt vielmehr an jeden Einzelnen die Forderung, beizutragen, dass auch neben ihnen so viele Menschenhäuser als möglich gegründet werden und aufblühen; damit ist aber jedem Einzelnen die Pflicht für die Gesellschaft gegeben.

‎כבשה ist das Eigentum, (s. zu V. 26): die Bezwingung, Aneignung und Umwandlung der Erde und ihrer Produkte für den Menschenzweck. Dieser Eigentumserwerb ist eine Vorbedingung der vorangehenden Aufgabe des Hauses und der Gesellschaft, die eben im Eigentum die Mittel zur Erreichung ihrer Zwecke zu suchen haben, und dadurch wird der Erwerb selbst sittliche Pflicht. Indem aber diese Aufgabe zuletzt steht, ist für dieselbe die Beschränkung gegeben, dass sie nur dann sittliche Bedeutung habe, wenn sie der Erreichung der vorgenannten Zwecke geweiht ist, wenn Vermögen erworben wird, um Familien zu gründen und die Gesellschaft zu fördern, nicht aber, wenn man in Gründung des Hauses und der Gesellschaft nur ein Mittel erblickt, um Vermögen und Reichtümer zu erwerben.

‎Diese Aufgabe פרו ורבו ist beiden Geschlechtern zugleich erteilt; ist ja das einheitliche Zusammenwirken beider Geschlechter für diese Menschenbestimmung gleich wesentlich. Indem jedoch die Lösung dieser Aufgaben wesentlich durch den Erwerb der Mittel be- bingt ist, und dieser Erwerb, die Bezwingung der Erde für den Menschenzweck, zunächst nur dem männlichen Geschlechte obliegt, — weshalb auch der Plural in וכבשה nicht voll ausgedrückt ist — so ist auch die Aufgabe der Verehelichung und Hausesgründung direkt und unbedingt nur dem Manne gegeben, für das Weib ist sie nur bedingt, und beginnt erst in ihrem Anschluß an den Mann. (Jebamoth 65, b.)

‎Durch diese Sätze ist aber dem ganzen Familien- und bürgerlichen Leben der göttliche Weihestempel aufgedrückt. Das göttliche Wort kennt keine Zerfällung des Lebens in gottzugewandte, sogenannt religiöse, und vom Göttlichen unberührte, profane Momente. Das ganze Leben nimmt Gott für seinen Dienst, für die Erfüllung der „Adam“- Bestimmung in Anspruch und das Familien- und bürgerliche Leben in allererster Linie.

‎Mit dem ומלאו את הארץ ist ferner die Füllung der Erde mit Menschen, die Allverbreitung des Menschengeschlechts über die Erde als Bestimmung göttlicher Absicht ausgesprochen, und damit die Lösung der Menschenaufgabe an keine Zone, an kein Klima, somit auch an keine durch den Einfluß des Bodens und des Klimas dem MenschenOrganismus gebrachte Eigentümlichkeit geknüpft. Die ganze Erde ist zur אדמה, zum Menschenreiche, zum Adamsboden bestimmt, überall, unter jedem klimatischen und orographischen Einfluss und mit jedem dadurch bedingten Organismus kann die große Menschenaufgabe gelöst werden und geht die Gottebenbildlichkeit nicht verloren.

‎ורדו בדגת הים וגוי. Oben in dem bestimmenden Ausspruch wird die ganze höhere Tierwelt durch בהמה ausgedrückt, es fehlt חיה, und es ist dort somit חיה בכלל בהמה hier steht nur חיה, und ist somit בהמה mit unter חיה begriffen. Dort, in der Bestimmung, stellt sich die ganze von dem Menschen zu beherrschende Tierwelt als בהמה, als Piedestal zur Hoheit des Menschen dar. Hier, wo sie erst dem Menschen zugeführt werden, sind sie alle noch חיה, in ihrem selbständigen, in sich geschlossenen Lebenskreise. V. 29. 30. Es heißt nicht: הנה נתתי לכם לאכלה, sondern einfach: הנה נתתי לכם. Durch den Akzent auf זָרע ist auch das: לכם יהי׳ לאכלה als ein völlig selbständige^ Satz von dem vorhergehenden getrennt. Sollte hier auch nur von der Erlaubnis, die Pflanzen zu essen die Rede sein, so wäre das ja auch wohl bereits in dem וכבשה des vorhergehenden Verses enthalten. Dabei ist nicht zu übersehen, dass bei den Fruchtbäumen ausdrücklich זורע זרע hervorgehoben ist, obgleich die Kerne der Früchte nicht zur Nahrung des Menschen bestimmt sind. Aus allem diesem scheint sich der Sinn also zu ergeben: Siehe, ich habe euch alles Samen streuende Kraut, welches auf der Oberfläche der Erde ist, und jeden Baum übergeben, an welchem Samen streuende Baumfrucht ist; d. h. das erste Samengewächs und den ersten Fruchtbaum habe ich geschaffen, fortan habe ich sie euch übergeben; von eurer Wartung und Pflege hängt ihre weitere Erhaltung und Fortpflanzung ab. „Euch soll es, der Samen der Pflanzen und die Frucht der Bäume, zur Speise sein.“ Ihre schonende und weise Wartung und Pflege liegt somit in eurem eigenen Interesse. — כל(ה) ,אכל mit vorgesetztem א heißt Vernichtung zur Assimilierung mit der eigenen Individualität. (Siehe Jeschurun VIll. Seite 278.) Essen ist somit kein כליון, keine Zerstörung, sondern ein übergehen der Stoffe in ein anderes Individuum. Damit ist der sittliche Zweck und die sittliche Umgrenzung des Essens gegeben. Es soll nur das gegessen werden, was der zu nährenden Persönlichkeit gemäß ist. Alle Speisegesetze sind nichts, als der Ausspruch: „das ist geeignet, durch Vernichtung in deine Persönlichkeit überzugehen.“ Dies kann aber nur Gott aussprechen, der die Stoffe kennt und uns. Dem Menschen war, wie wir hier sehen, ursprünglich nur Pflanzenkost, und zwar der Samen der Samenpflanzen (Getreide, Hülsenfrüchte etc.) und die Früchte der Fruchtbäume bestimmt, und dem Tiere ירק עשב, das Grüne der Pflanzen: Blätter und Kräuter. Es war also ursprünglich völliger Friede zwischen Menschen und Tieren. Wenn bei der Bestimmung ומלאו את הארץ der Mensch zugleich ausschließlich auf Pflanzenkost: Getreide und Früchte, hingewiesen war, so muss die Erde auch überall diese Nahrung geboten und daher eine andere klimatische Beschaffenheit gehabt haben als jetzt. Eine Tatsache, für welche die im höchsten Norden aufgefundenen Reste jetzt tropischer Pflanzen eine Bestätigung liefern. Erst mit der Sündflut ward dem Menschen das Töten der Tiere und tierische Kost erlaubt. Mit der Sündflut war aber auch eine störende Veränderung der Erde selbst vor sich gegangen: הנני משחיתם את הארץ, und dürfte schon dadurch die Gestattung der Tierkost geboten gewesen sein. Mit der Gestattung der tierischen Nahrung tritt auch das erste Speisegesetz אבר מן החי ein, wie sich denn überhaupt alle Speisegesetze nur auf die tierische Nahrung beziehen, und dürfte der Begriff der vegetabilischen Nahrung nicht unwahrscheinlich einen Wegweiser zum Verständnis der Auswahl bieten, die das göttliche Gesetz aus der Tierwelt für unsere Nahrung getroffen.

‎ויהי כן so ist der gegenwärtige Zustand, die Bevölkerung der Erde mit Tieren und Menschen und die Stellung des Menschen zu Erde und Tier, geworden.

Rabbiner Samson Raphael Hirsch – Kommentar auf die Genesis

„hat er uns beschenkt“

denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade
Denn das Gesetz wurde durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden.
Elberfelder 1871 – Joh 1,16–17

Aus seinem Reichtum
hat er uns beschenkt,
uns alle mit grenzenloser Güte überschüttet.
Durch Mose gab Gott uns das Gesetz, in Jesus Christus aber ist uns seine Güte und Treue begegnet. Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott ista und mit dem Vater in engster Gemeinschaft steht, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist.
Gute Nachricht Bibel – Johannes 1,16–18

Er hat uns immer wieder fett beschenkt, und zwar mit allem, was geht, mit seiner grenzenlosen Liebe.
Die alten Gesetze kamen von Mose. Dass Gott uns ohne Ende liebt und immer die Wahrheit sagt, kann man aber daran erkennen, dass Jesus Christus zu uns gekommen ist.
VolxBibel – Joh 1,16–17

Wir alle, sagt Johannes, die wir als die Apostel Jesu vor die Welt traten und die Kirche sammelten, die ganze Schar derer, die den Beruf erhalten hatten, die Zeugen Jesu zu sein, wir alle arbeiteten nicht mit dem, was wir uns selbst erwarben, sondern schöpften aus der Fülle Jesu. Sein Eigentum war es, was wir der Menschheit brachten. Darum entstand durch die Apostel Christentum, nicht petrinische oder paulinische oder johanneische Frömmigkeit, sondern die Erkenntnis Jesu und seiner Sendung und der Empfang seiner Gaben. Wir alle, sagt Johannes; es war eine große Schar und jeder wieder anders als die anderen, jeder ein Freier, weil jeder an das gebunden war, was er selbst an Erkenntnis und Kraft besaß. Dennoch waren sie eine geeinte Schar und das, was sie schufen, war die einzige und einige Kirche. Denn was sie besaßen, kam alles von dem Einen her und woraus der Fülle Jesu genommen. Keiner erhielt die ganze Fülle. Jesus bleibt größer als alle seine Boten und alle seine Glaubenden. Aber jeder erhielt aus seiner Fülle seinen Teil, nämlich Gnade. War es eine von ihnen verdiente und errungene Gnade? Nein, es war „Gnade für Gnade“. Er war der Gebende im Verkehr mit allen in einer Güte, die nicht im Jünger ihren Grund hatte, sondern in ihm. Weil Er ihnen seine Gnade gegeben hatte, gab er sie ihnen immer neu. Es gab für sein Geben kein Ende, kein: nun ist es genug. Vorwärts führte sie der Herr, zu neuer Erkenntnis, zu neuem Dienst, zu neuer Erfahrung seiner Regierung. Immer höher stieg ihr Weg und doch führte er sie nicht von ihrem Anfang weg. Denn in der Gnade, die sie einst empfangen hatten, lag der Grund für die, die ihnen jetzt gegeben ward.
Ich habe nichts, was mir Deine Gnade erwürbe, lieber Herr, als Deine Gnade. Sie gibt auch meinem Leben die Bewegung, die nicht ermüdet, den Aufstieg, der nicht ermattet, den Reichtum, der sich nicht erschöpft. Indem Du aus Gnade Gnade werden lässt, machst Du Deine Fülle offenbar und heiligst Deine Schar dir zum Dienst und Dir zum Preis. Amen.

Adolf Schlatter.2018 – Andachten

So werden die Apostel und weiterhin die ganze Gemeinde die Bestätigung für das prophetische Wort des Täufers und ein neues Zeugnis für die Herrlichkeit des Christus. Denn was sie haben, stammt nicht aus ihnen. Was Jesu Eigentum war, das hat die Apostel erleuchtet, geheiligt, zu ihrem Werk in der Welt ausgerüstet und zu Boten Gottes an die Gemeinde gemacht. Wir alle nahmen es von ihm. Jeder aber hatte seine besondere Art, seinen eigentümlichen Beruf und diente dem Christus anders als die anderen, Petrus anders als Johannes, Paulus anders als Petrus. Das aber war ihnen allen gemeinsam, dass sie, was sie waren und hatten, Jesus verdankten; durch ihn sind sie zu dem geworden, was die Gemeinde an ihnen hat.

Nun, nachdem der Evangelist zuerst kräftig ausgesprochen hat, dass sie die Empfangenden, Begabten gewesen sind, nun sagt er, was sie von ihm erhalten haben. Gnade in herrlicher Vollkommenheit ist das gewesen, was die Jünger zu Jesus gebracht und bei ihm festgehalten hat. Lauter Güte und Hilfe, lauter tragendes Verzeihen und zu ihm sie emporhebende Liebe hat ihnen Jesus erwiesen in einer Kette, die nie endete. Von einer Gnade ging es zur anderen. Um der Gabe willen, die sie empfangen hatten, schenkte Jesus ihnen die neue Güte; weil er sie zu den Seinen gemacht hatte, zog er sie immer näher an sich. Sie hatten ihm nichts zu bringen, als was sie von ihm selbst empfangen hatten. Aber eben dies war für ihn der Grund, sie immer neu seine Gnade erleben zu lassen. So tauschten sie Gnade gegen Gnade ein.

Der Täufer und die Apostel waren die Mitarbeiter Jesu, die mit ihm der Welt das Evangelium brachten. Unter denen, die vor Jesus von Gott gesandt waren, ragt Mose über alle empor; durch ihn war die Gemeinde Gottes entstanden, in der Jesus geboren wurde und seine Arbeit tat; auf Moses Wort war ihr ganzer Gottesdienst gestellt. Darum beschreibt Johannes noch mit einem mächtigen Spruch, wie sich das Werk Moses zu dem Werk Jesu verhält, und bestimmt damit den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Bund, zwischen Israel und der Christenheit.

Joh 1,17:
Die Gabe, die Israel einst durch Mose von Gott empfing, war das Gesetz; darauf ist Israel gegründet, und sein ganzer Gottesdienst ist dadurch umschrieben; es dient dem Gesetz und steht unter dem Regiment des Gesetzes. Jetzt sind die Gnade und die Wahrheit entstanden. Das ergibt den Unterschied zwischen der alten und der neuen Zeit. Jetzt regiert die Gnade, die verzeiht, hilft, gibt, was alles das Gesetz nicht kann; es befiehlt, was der Mensch tun soll, und macht ihn verantwortlich für das, was er tut. Und jetzt ist die Wahrheit da, die das Gesetz noch nicht hat mit seinem figürlichen Gottesdienst und seinen bildlichen Heiligtümern, mit seiner Botschaft von dem fernen und verborgenen Gott und seiner Verheißung eines Künftigen, das noch nicht ist. Sind auch die Gnade und die Wahrheit ewiglich das Eigentum Gottes, bei dem sein Wort immer war, immer der Gnade und Wahrheit voll, so sind sie beide doch im Weltlauf unter uns Menschen erst offenbar, gegenwärtig und wirksam geworden in Jesus, dem Johannes hier mit Bedacht seinen vollen Namen „Jesus Christus“ gibt. Auf den Menschen Jesus zeigt er hin und auf seine Sendung, die ihn zum Christus macht. Jesus vermittelt in seinem Sohnesleben die Geltung der Gnade für uns und das Regiment der Wahrheit in uns, so dass sie mit ihm bei uns einkehren und als seine Gaben bei uns sind.

Gnade und Wahrheit machen aber Gottes eigenstes Wesen aus, und durch sie ist Gott wirklich von uns erkannt. Der letzte Satz gibt darum noch ein abschließendes Wort, das den Unterschied Jesu von allen Menschen ausspricht und damit zeigt, weshalb wir alle ihn nötig haben.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Mit den Worten: „denn aus seiner Fülle nahmen wir alle, und zwar Gnade um Gnade“, begründet der Apostel den v. 14 ausgesprochenen Gedanken, daß in dem fleischgewordenen Logos eine Herrlichkeit voller Gnade zu schauen war, mit dem Hinweise auf die Erfahrungsthatsache, daß alle Gläubigen aus der Fülle Christi Gnade über Gnade schöpfen. Dabei ist jedoch v. 15 nicht als parenthetisch eingeschoben zu betrachten, sondern die Begründung ist in der Form einer Bestätigung des Johanneszeugnisses (v. 15) gegeben (Lücke, Bg.- Cr., Lthdt., Weiß); und zwar des Inhalts dieses Zeugnisses, nicht blos des μαρτυρεῖ καὶ κέκραγε, wie Weiß Form und Inhalt wunderlicherweise scheiden will. Der Gedankengang ist folgender: Johannes bezeugt, daß in Jesu Christo der ewige Logos erschienen und seine Herrlichkeit zu schauen war; dieses Zeugnis wird uns durch die Erfahrung bestätigt, denn aus der Fülle seiner δόξα nahmen wir alle Gnade. πλήρωμα weist auf πλήρης χάριτος v. 14 zurück, ist also die Fülle der Gnade, die in Christo zu schauen war. ἡμεῖς πάντες im Unterschiede von ἡμῖν v. 14 sind alle Gläubigen, nicht blos die unmittelbaren Jünger Jesu, die ihn während seines Erdenlebens gesehen haben, auf welche ἡμῖν sich bezieht, sondern auch die, welche durch die Predigt der Apostel nach Christi Himmelfahrt zum Glauben gekommen waren. Eine Andeutung der Unerschöpflichkeit des πλήρωμα (Mey., Lthdt.) ist in πάντες nicht zu suchen; noch weniger ist in πάντες der Täufer mit einzuschließen, ‚der nur dann aus eigener Erfahrung zeugen konte‘ (Weiß); denn der Täufer hat nicht aus eigener Erfahrung gezeugt, sondern vermöge göttlicher Erleuchtung, wie er v. 31 ausdrücklich erklärt. καὶ χάριν und zwar Gnade. καί epexegetisch, um das Object stärker hervorzuheben. χάριν ἀντὶ χαρ. Gnade um Gnade d.h. eine Gnadenerweisung mit der andern abwechselnd — proximam quamque gratiam satis quidem magnam gratia subsequens cumulo et plenitudine sua quasi obruit (Beng.) — nicht: alt- und neutestamentliche Gnade (Chrys., Beza u.A.), da in v. 17 der χάρις der νόμος Μωυς. entgegengesezt ist, sondern die Fülle der Gnadenerfahrungen, Rechtfertigung, Friede mit Gott, Hoffnung u. s. w., vgl. Röm. 5,1ff. (Mey.), selbst die Fülle der besonderen Charismen eingeschlossen (Ew.); nicht blos die Gnadengabe der ἀλήθεια v. 14–17, ‚die nach johanneischer Anschauung in stufenweisem Fortschritte immer reicher gegeben und immer voller angeeignet werde‘ (Weiß).
V. 17. Diese Warheit wird mit dem Satze begründet, daß nicht durch das mosaische Gesetz, sondern durch Jesum Christum die Gnade und die Warheit geoffenbaret worden. Der Nachdruck liegt nicht auf der Gegenüberstellung von Mose und Christus (Lücke), sondern auf ὁ νόμος und ἡ χάρις κ. ἀλήθ. Moses ist nur der Mittler, durch welchen das Gesetz gegeben wurde, Jesus Christus der, durch welchen die Gnade …. geworden (ἐγένετο d.h. erschienen, kundgeworden); nicht: den Gläubigen zuteil geworden (Weiß), da zu dieser Beschränkung des ἐγένετο kein Grund vorliegt. Das Gesetz gebietet und fordert, kann das Heil nicht geben, weil die Menschen als Sünder seine Gebote nicht zu erfüllen vermögen. Damit wird die Gesetzesreligion des A. T. nicht als nicht göttlichen Ursprungs dargestelt, sondern nur als das Heilsbedürfnis nicht befriedigend bezeichnet. Die Befriedigung dieses Bedürfnisses war auch nicht der Zweck, zu welchem Gott das Gesetz durch Mosen gab, sondern zur rechten Erkentnis der Sünde solte es führen und dadurch das Verlangen nach Erlösung wecken und so das Erscheinen der Gnade in Christo vorbereiten. Davon daß Gott auch unter der Oekonomie des Gesetzes sich denen, die ihre Sünde Gott bekanten und Vergebung derselben suchten, Gnade erzeigte, ist hier, wo es galt den Unterschied von Gesetz und Gnade zu zeigen, abgesehen.

Keil – Commentar über das Evangelium des Johannes

„ich gebe mir alle Mühe“

Durch welchen Willen wir geheiligt sind durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi.
Elberfelder 1871 – Hebr 10,10

Durch das, was Gott »verlangt« hat, nämlich dadurch, dass Jesus Christus seinen eigenen »Leib« zum Opfer brachte, sind wir nun ein für alle Mal von jeder Schuld gereinigt und zu Gottes Eigentum geworden.
Gute Nachricht Bibel – Hebräer 10,10

Und weil Jesus Christus den Willen Gottes erfüllt und seinen eigenen Leib als Opfer dargebracht hat, sind wir jetzt ein für alle Mal geheiligt.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Hebr 10,10

Dadurch, dass Jesus Christus sich an diesem Kreuz hat abschlachten lassen, werden wir von Gott ein für alle Mal akzeptiert.
VolxBibel – Hebräer 10,10

Es folgt eine genauere Darlegung des soeben zitierten Textes. Mit dem Satz „da hebt er das erste auf, damit er das zweite einsetze“ (V. 9) bezieht sich der Briefschreiber auf die Aufhebung der Opferpraxis des Alten Bundes, die Gott letztlich nicht zufriedenstellen konnte. An ihre Stelle trat ein Bund nach dem Willen Gottes. Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für allemal (ephapax; vgl. Hebräer 7,27;9,12 ) durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.
Die Verbform „geheiligt“ (hEgiasmenoi; vgl. 10,14.29) steht im Griechischen in einem Tempus, das – auch im Zusammenhang mit dem Rest des Satzes – keinen Zweifel darüber läßt, daß die Heiligung bereits eine vollendete Tatsache ist. Nirgendwo im Hebräerbrief spricht der Verfasser von einer „fortschreitenden Heiligung“ im Leben des Gläubigen. „Heiligung“ ist für ihn vielmehr ein funktionales Äquivalent zum paulinischen Konzept der Rechtfertigung. Durch die Heiligung, die im Tod Christi vollendet ist, werden die Anhänger des Neuen Bundes zu einem von keiner Schuld belasteten Dienst vollkommen gemacht (vgl. 2,11).

Die soeben gemachte Aussage wird noch verstärkt durch den Gegensatz zur levitischen Priesterschaft. Die levitischen Priester konnten in ihrem Amt nie zur Ruhe kommen, weil ihr Opferdienst nie endete. Daß Christus dagegen zur Rechten Gottes (sitzt) (vgl. Hebräer 1,3; 8,1; 12,2 ), ist ein Zeichen dafür, daß sein Opfer für immer (eis to diEnekes; vgl. den Kommentar zu Hebräer 7,3) gilt und daß er nun mit Zuversicht seinen endgültigen Sieg über seine Feinde erwarten kann. Durch ein einziges Opfer (Hebräer 10,12.14) – im Gegensatz zu den vielen Opfern, die von den Priestern Tag für Tag und oftmals dargebracht werden – hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden. Die Wendung „geheiligt werden“ erweckt den Eindruck eines fortdauernden Prozesses, was jedoch im Widerspruch zu der definitiven Aussage „sind wir geheiligt ein für allemal“ in Vers 10 steht. Es wäre also besser, die Wendung mit „die geheiligt sind“ (tous hagiazomenous; vgl. V. 29) wiederzugeben. „Die Geheiligten“ sind „vollendet“ vor Gott (vgl. Hebräer 11,40;12,23 ), d. h., sie dürfen sich ihm im Bewußtsein ihres Angenommenseins, das Christus durch seinen Tod für sie erwirkt hat, nähern (vgl. Hebräer 10,19-22 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Mit dem Ort des Tempels hat es noch eine besondere Bewandtnis. In den Chronikbüchern findet sich dafür eine ungewöhnliche Bezeichnung, nämlich „Berg Morija“ (1. Chronik 3,1). Der Tempelberg ist sonst nicht unter diesem Begriff bekannt, der Name erscheint aber nicht zufällig, sondern hat eine tiefere Bedeutung. Viele Jahrhunderte vor dem Tempelbau wurde schon einmal ein besonderes Brandopfer dargebracht: „Gott prüfte Abraham“ (1 Mose 22) – und forderte ihn auf, seinen eigenen Sohn Isaak zu opfern. Ort des Geschehens war damals das „Land Morija“, auf „einem der Berge“ (1 Mose 22,2). Isaak, der das Feuerholz tragen muss, fragt seinen Vater, wo denn das benötigte Opfertier sei. Abraham antwortet ihm mit prophetischen Worten: „Gott wird sich das Schaf zum Brandopfer ersehen“ (Vers 8). Am Ende braucht Abraham seinen Sohn nicht zu opfern. Ein Widder hat sich im Gestrüpp verfangen.

Gott hat niemals ein Menschenopfer von Israel gefordert. Im Jerusalemer Tempel, auf dem „Morija“, werden Tiere als Brandopfer dargebracht, die „Gott sich ersehen hat“, zur Wiedergutmachung von Schuld und um die Bundesgemeinschaft zu feiern. So finden die Worte Abrahams ihre tiefere Erfüllung.

Aber damit nicht genug. Jerusalem wird noch einmal zum Ort eines ganz besonderen Geschehens: Gott sendet in Jesus Christus seinen eigenen Sohn in die Welt. Er ist das letztgültige Opfer (Hebräer 10,10), das Gott „sich ersehen hat“. Auch er hat das Holz für seine eigene Hinrichtung – das Kreuz – zum Exekutionsort getragen. Den Liebesbeweis, den Gott von Abraham am Ende nicht verlangt hat, gibt Gott nun selbst: seinen einzigen, geliebten Sohn. Jerusalem, Golgatha, wird zu dem Ort, wo Gott erneut auf entscheidende Weise handelt. Gericht und Gnade fließen zusammen, wo Gott Gerechtigkeit schafft im stellvertretenden Sühnetod des Gottesknechts – aus Liebe zur Welt und zur Versöhnung für alle, die an ihn glauben.

Faszination Bibel Sonderheft 2020

Das A.T. war zwar in hebräischer und z. T. in aramäischer Sprache geschrieben, doch die meisten Juden des 1. Jh., die im ganzen Römischen Reich verstreut lebten, lasen es in der griechischen Übersetzung, der Septuaginta . An der Stelle, an der im erhaltenen hebräischen Text steht »du hast meine Ohren geöffnet«, heißt es in den meisten griechischen Übersetzungen »du hast mir einen Leib bereitet« (um den Willen Gottes zu tun). Die jüdischen Ausleger entschieden sich jeweils für die Lesart, die am besten zu ihrer persönlichen Auffassung passte (manche modifizierten den Text sogar, wenn das nötig war). Im vorliegenden Vers bezieht sich der Verfasser des Hebräerbriefes ganz offensichtlich auf die griechische Version. So erklärt der Autor: »Nicht um die Darbringung der gesetzlich vorgeschriebenen Opfer geht es, sondern darum, dass ein Mensch bereit ist, Leib und Leben dafür einzusetzen, den Willen Gottes zu tun« – und meint damit das letzte und höchste Opfer, das »Opfer des Leibes Jesu Christi«. Damit steht der Verfasser des Hebräerbriefes in der Tradition der jüdischen Exegese, deren Argumentationstechniken er sehr geschickt einsetzt.

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Durch »diesen Willen« Gottes, dem Jesus völlig gehorsam war, »sind wir geheiligt durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi«. George Landis kommentiert:
Es handelt sich um eine stellungsmäßige Heiligung, wie dies im gesamten Hebräerbrief mit Ausnahme von 12,14 der Fall ist. Sie gilt für alle Gläubigen (1. Kor 6,11) und nicht nur für einige »fortgeschrittene Christen«. Sie wird durch den Willen Gottes und das Opfer Christi hervorgebracht. Wir sind »von« Gott und »für« Gott auserwählt. Wir dürfen es nicht mit dem fortschreitenden Werk der Heiligung durch den Geist Gottes verwechseln, das an dem Gläubigen durch das Wort geschieht (Joh 17,17–19; 1. Thess 5,23).

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

„Die hohe Zeder“

So spricht der Herr, Jehova: Und ich werde von dem Wipfel der hohen Ceder einen Schößling nehmen und ihn setzen; von dem obersten ihrer Schößlinge werde ich einen zarten abbrechen und ihn pflanzen auf einen hohen und erhabenen Berg. Auf den hohen Berg (Vergl Kap 20,40) Israels werde ich ihn pflanzen; und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen Ceder werden; und unter ihr werden alle Vögel wohnen, alles Geflügelte: Im Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen. Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, daß ich, Jehova, den hohen Baum erniedrigt, den niedrigen Baum erhöht habe, den grünen Baum verdorren und den dürren Baum grünen (Eig treiben, blühen) ließ. Ich, Jehova, habe geredet und werde es tun.
Elberfelder 1871 – Ezekiel 17,22–24

 ‚Das sagt der Souveräne Herr Jehova: „Ich werde einen jungen Trieb vom Wipfel der hohen Zeder nehmen und ihn einpflanzen. Von der Spitze seiner Zweige werde ich einen zarten jungen Trieb abpflücken, und ich selbst werde ihn auf einem hohen und erhabenen Berg einpflanzen.  Auf einem hohen Berg Israels werde ich ihn einpflanzen und seine Äste werden wachsen und er wird Frucht tragen und zu einer majestätischen Zeder werden. Die verschiedensten Vögel werden in seinen Zweigen nisten und im Schatten seines Blätterdachs wohnen.  Und alle Bäume des Feldes werden erkennen müssen, dass ich selbst, Jehova, den hohen Baum erniedrigt und den niedrigen Baum erhöht habe. Ich habe den grünen Baum vertrocknen lassen und den trockenen Baum zum Blühen gebracht. Ich selbst, Jehova, habe gesprochen und es getan.“ ‘ “
neue Welt Übersetzung – 2018 – Hesekiel 17,22–24

So spricht der Herr Jehovah: Und Ich nehme vom Wipfel der emporragenden Zeder und gebe es, Ich pflücke vom Haupte ihrer Reiser ein zartes ab, und Ich pflanze es ein auf einen hohen und ragenden Berg. Jes 11,1; 53,2. Ich will es einpflanzen auf den emporragenden Berg Israels, daß es den Zweig erhebe und Frucht trage und zur stattlichen Zeder werde, und unter ihm jeder Vogel jeglichen Gefieders wohne; im Schatten seiner Zweige sollen sie wohnen. Jes 11,1; 53,2. Und alle Bäume des Feldes sollen wissen, daß Ich, Jehovah, erniedrige den hohen Baum, daß Ich hoch mache den niedrigen Baum, verdorren lasse den grünen (frischen) Baum, und aufsprossen den dürren Baum. Ich, Jehovah, habe geredet, und Ich tue es. Ez 21,26; 22,14; 36,36; 4Mo 17,3.8; Mt 23,12; 21,19.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Hesekiel 17,22–24

Wie wird Jehovah diese Geschichte erfüllen?

Damit nun die Menschen nicht zu sehr von Gottes kommendem Gericht entmutigt würden, fügte Hesekiel noch einen „Anhang“ an seine Weissagung gegen Jerusalem an. Zwar nannte er Gott nicht direkt einen „Adler“, aber er verglich doch Gottes Handeln in der Zukunft mit dem der beiden Adler (Babylon und Ägypten), von denen er gesprochen hatte. Keiner von diesen beiden Adlern konnte die Sicherheit und den Wohlstand schenken, nach denen sich Israel so verzweifelt sehnte. Gott aber würde das tun, was sie nicht konnten.
Gott sagte, daß er (Ich selbst) einen Sproß von der Spitze einer Zeder nehmen und ihn einpflanzen würde . Der „Sproß“ ist der Nachkomme Davids (vgl. V. 4 mit V. 12 ). Gott wird einen König aus der Nachkommenschaft Davids wieder auf den höchsten Berg Israels setzen . Das Königtum wird nicht zerstört, denn Gott wird es wieder im Land Israel aufrichten. Dieses Königreich wird Zweige hervorbringen und Frucht tragen und eine herrliche Zeder werden . Das bedeutet, daß es wie nie zuvor wachsen und gedeihen wird. Vögel aller Arten werden nun nicht mehr Zweige von ihm abbrechen, sondern in ihm ihr Nest bauen . Dies bedeutet, daß die umliegenden Völker nicht mehr länger Israel ausnutzen, sondern nun von Israel beschützt werden.
Gott will durch die Erneuerung Israels seine Herrlichkeit und seine Pläne für Israel allen Völkern offenbaren. Alle Bäume werden erkennen, daß ich, der HERR, den hohen Baum erniedrige und den niedrigen Baum hoch wachsen lasse . Daß Israel wieder wichtig und entscheidend wird, wird anderen Völkern helfen, sich dem Herrn zuzuwenden.
Diese Weissagung wurde nicht erfüllt, als Israel nach der babylonischen Gefangenschaft in sein Land zurückkehrte. Die Erfüllung der Verse 22 – 24 wartet noch auf die Erneuerung Israels im Tausendjährigen Reich unter dem Messias, Jesus Christus. Zu dieser Zeit wird Gottes Königreich die Welt regieren (vgl. Dan 2,44-45; Sach 14,3-9.16-17 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die stattliche Libanonzeder wird dort als „auserlesen“ und „majestätisch“ beschrieben (Hoheslied 5:15; Hesekiel 17:23). Wegen der Größe des Baumes und der Widerstandsfähigkeit des Holzes hat man Zedernholz lange Zeit gern für den Haus- und Schiffsbau verwendet sowie zur Möbelherstellung. Der Duft und die warme rote Farbe des Holzes sind äußerst ansprechend, und der hohe Harzgehalt wirkt der Verwitterung und dem Insektenbefall entgegen. Mit einer Höhe von bis zu 37 Metern und einem Umfang von bis zu 12 Metern sind die Bäume bemerkenswert hoch und massig, und sie haben tiefreichende, starke Wurzeln. Kein Wunder, daß die Bäume von heutigen Förstern als die „herrliche Krönung der Pflanzenwelt“ beschrieben worden sind.
Der Bibelschreiber Hesekiel verglich den Messias prophetisch mit dem Schößling einer Zeder, den Gott persönlich verpflanzen würde (Hesekiel 17:22). Tatsächlich leitet sich das hebräische Wort für „Zeder“ von einem Wurzelwort ab, das „standhaft sein“ bedeutet. Ebenso müssen heute Nachfolger des Messias, Jesus Christus, ‘fest im Glauben stehen und stark werden’ wie eine hochgewachsene, widerstandsfähige Zeder (1Korinther 16:13). Wie kann man das erreichen? Indem man standhaft unchristlichen Einflüssen widersteht und unerschütterlich in seinem Lebenslauf der Lauterkeit und der Gottergebenheit ausharrt. Wer das tut, den nennt die Bibel ‘einen Gerechten, der groß wie eine Zeder im Libanon wird’ (Psalm 92:12).

Der Wachturm 01.Januar1999

Der Unglaube des Menschen wird Gottes Verheißung nicht aufheben. Er wird einen anderen Nachkommen Davids finden, in dem sich die Verheißung erfüllen wird.Das Haus David wird wieder erhöht werden und ein anderer Phönix wird sich aus seiner Asche erheben. Das Bild eines Baumes, das vorher als Drohung benutzt wurde, wird hier als Verheißung verwendet (Vers 22–23). Diese Verheißung erfüllt sich zum Teil, als Serubbabel, ein Spross des Hauses David, erweckt wird, um die Juden bei ihrer Rückkehr aus dem Exil anzuführen, die Stadt und den Tempel wieder aufbaut und ihre Gemeinde und ihren Staat wieder errichtet, doch seine vollständige Erfüllung wird es in dem Reich des Messias haben (Lk 1,32).
1.1 Gott selbst unternimmt es, das Haus David wiederherzustellen. Nebukadnezar versucht, das Haus David in Abhängigkeit von ihm wieder zu errichten (Vers 5), doch diese Pflanzung vertrocknet und wird entwurzelt. „Nun“, sagt Gott, „die nächste wird von mir selbst gepflanzt werden: ‚Ich will auch [einen Schössling] vom Wipfel des hohen Zedernbaumes nehmen und will ihn einsetzen.‘ “
1.2 Das Haus David wird als „ein zartes Reis“ „von dem obersten seiner Schösslinge“ wiederbelebt. Das ist Serubbabel. Was an ihm hoffnungsvoll ist, ist der „Tag geringer Anfänge“ (Sach 4,10), doch vor ihm werden große Berge zur Ebene (Sach 4,7). Unser Herr Jesus ist der oberste Schössling des Zedernbaumes. Er ist am weitesten von allen seinen Wurzeln entfernt, aber am nächsten von allen zum Himmel, denn sein Reich ist nicht von dieser Welt (Joh 18,36). Er wird „von dem obersten seiner Schösslinge“ genommen, „ein zartes Reis“ und „ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich“ (Jes 53,2), aber ein „Spross der Gerechtigkeit“ (Jer 33,15), eine „Pflanzung des HERRN“ (Jes 61,3).
1.3 Dieser Zweig wird „auf einem hohen … Berg“ gepflanzt (Vers 22), „auf dem hohen Berg Israels“ (Vers 23). Gott bringt Serubbabel im Triumph dorthin. Dort erweckt er Jesus, um die verlorenen Schafe des Hauses Israel zu sammeln (Mt 15,24), die auf den Bergen Israels zerstreut sind (1.Kön 22,17). Er setzt ihn als König ein auf Zion, seinem heiligen Berg (Ps 2,6), und sendet das Evangelium „von Zion“, „das Wort des HERRN von Jerusalem“ (Mi 4,2). Dort wird die christliche Gemeinde zuerst gepflanzt. Die Gemeinden von Judäa sind die ersten Gemeinden.
1.4 Von dort breitet er sich weit und breit aus. Der jüdische Staat beginnt zwar in der Zeit Serubbabels sehr gering und ist wie ein zarter Schössling, den man leicht ausreißen kann, doch er bekommt feste Wurzeln und breitet sich aus, und nach einiger Zeit begeben sich Menschen aus anderen Völkern, „allerlei Vögel“ (Vögel jeder Art), unter seinen Schutz. Als die Heiden in die Gemeinde strömen, kommen Vögel jeder Art und wohnen im Schatten dieser guten Zeder. Siehe Daniel 4,18.

Darin wird Gott selbst verherrlicht werden (Vers 24). Es wird nie einen größeren Beweis dafür gegeben, dass alles von einer unendlich weisen und mächtigen Vorsehung regiert wird, wie der, dass Christus erhöht und sein Reich auf der Erde errichtet wird. „Und alle Bäume des Feldes sollen erkennen“ (Vers 24):
2.1 Ein Baum, den Gott erniedrigen und verdorren lassen will, mit dem wird dies geschehen.
2.2 Die Bäume, die Gott erhöhen und zum Grünen bringen will, die werden erhöht werden und grünen, selbst wenn sie niedrig und dürr sind. Das Haus von Nebukadnezar, das jetzt so wichtig erscheint, wird vernichtet werden. Das Haus David, das jetzt so niedrig ist, wird wieder berühmt werden. Und das jüdische Volk, das jetzt unbedeutend ist, wird bedeutend werden. Das Reich Satans, das so lange Zeit einen so großen Einfluss hatte, wird zerbrochen werden, und das Reich Christi, das so geringschätzig betrachtet wird, wird aufgerichtet werden.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

„Schlagen Sie dieses Rätsel vor, …“ Ein großer Adler … kam zum L’vanon. „N’vukhadretzar (Nebukadrezar, der“ große Adler „) kommt nach L’vanon (Libanon), was allegorisch auf Yerushalayim anspielt. Er schneidet ab und trägt die Spitze einer Zeder (dh König Y’hoyakhin und einige der Adligen) nach Bavel (Verse 3–5, 12). Der zurückgelassene Same bezieht sich auf König Tzidkiyahu, und die sprießenden Wurzeln repräsentieren die verbleibenden Juden (Verse 6, 13–14). Ohne Erfolg sendet dieser Überrest seine Wurzeln in Richtung eines zweiten Adlers, der Ägypten darstellt (Verse 7–8, 15). Im Gegensatz dazu wird Gott selbst seinen eigenen „Trieb“ (Jeschua, der Messias) vom Zedernbaum (der messianischen Linie) nehmen und ihn auf den hohen Bergen Israels pflanzen. Dieser Zweig wird Früchte bringen, den Nationen Zuflucht bieten und Israel wiederherstellen (Verse 22–24).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Trotzdem wird Jerusalem nicht vergessen, und das Versprechen, zu ihr zurückzukehren, wird nicht abgelehnt. Die Kinder Israel werden noch in ihr Land zurückkehren. Mehrere Propheten sagten die Wiederherstellung voraus – Hosea, Jesaja, Hesekiel und Amos. Amos 9: 14-15 drückt eine Vision der Wiederherstellung Israels, wiederaufgebauter Städte und fruchtbarer Gärten aus, in denen Israel Gottes Pflanze ist: „Ich werde sie auf ihr Land pflanzen, und sie werden nie wieder aus dem Land gerissen werden Land, das ich ihnen gegeben habe ‚, sagt der Herr, dein Gott.‘ Die Zerstreuten und Verbannten Israels werden in ihrem eigenen Land wiedervereinigt, und das Land wird von seinen Greueln gereinigt, die die Zerstreuung verursacht haben. Darüber hinaus werden Israel und Gott versöhnt und das Land wird fruchtbar, friedlich und sicher. Jesaja 9: 7 würde das Haus David wiederherstellen, um über das neu errichtete Königreich zu herrschen. Die Wiederherstellung Israels in seinem Land führt zur Ehre Gottes, dessen Verheißungen vor den Nationen erfüllt werden müssen. Eines der Themen von Hesekiel ist das Sammeln der Zerstreuten aus den Ländern, in die sie von ihren Entführern gebracht wurden. In Hesekiel 17: 22-23 nimmt Gott einen Zweig von der Spitze einer Zeder und pflanzt ihn auf den Berg, um ein edler Baum zu werden, der die Wiederherstellung des Volkes Israel auf seinem Land darstellt. Hesekiel 48:18, 23–27 gibt einen idealisierten Überblick über die Umverteilung des Landes auf die Stämme Israels, der sich von dem im Buch Josua unterscheidet. Hesekiel geht davon aus, dass jeder Stamm einen Ost-West-Landstreifen besetzt, so dass das gesamte Land bedeckt ist. In jeder prophetischen Botschaft wird die Prophezeiung von Gericht und Untergang durch die Prophezeiung von Trost und Wiederherstellung gemildert. Wie die trockenen Knochen in Hesekiels Vision (Hesekiel 37: 1–14) wird die alte Gemeinschaft Israels wiederhergestellt, und daraus werden die zukünftigen Generationen wachsen und gedeihen. Das Land wird von seiner Verschmutzung und Sünde gereinigt, und es wird seine zerstreuten Menschen zu Hause willkommen heißen und neu bevölkert werden. Jesaja kündigt einen zweiten Exodus durch die Wüste in das verheißene Land an. Gott, der sich zusammen mit seinem Volk „verbannt“ hatte, kehrt zurück, um in Jerusalem (Jes 52,8), dem Mittelpunkt der Erde, zu wohnen. Das Hauptaugenmerk lag auf der Wiederherstellung des Tempels und seines Kultes sowie dem Wiederaufbau der Stadt Jerusalem.

Wörterbuch des neutestamentlichen Hintergrunds: ein Kompendium zeitgenössischer Bibelwissenschaft

Die Allegorie der Adler, des Weinstocks und der Zeder. Die Allegorie beschreibt Jojachins Exil nach Babylon, die Installation von Zedekia als König und Zedekias Tod, als er sich mit Ägypten verbündete und sich gegen Babylonien auflehnte (siehe 2 Könige Kap. 24-25; 2 Chron. Kap. 36; Jer. Kap. 52). 1–2: Gott weist Hesekiel an, ein Rätsel (dh ein Puzzle) und eine Allegorie (anderswo übersetzt „Sprichwort“ [12:22], „Thema“ [Hiob 27: 1], „Inbegriff“ [Ps. 69:12] zu sprechen ]; die Grundbedeutung ist „Ähnlichkeit“ oder „Vergleich“). 3–10: Die Allegorie verläuft in drei Schritten. 3–4: Der erste beschreibt einen Adler, der später als Nebukadnezar identifiziert wurde und den obersten Trieb der Zeder abbricht und in das Land der Händler trägt (wörtlich „in das Land Kanaan“; vgl. 16:29; Zeph 1:11; Sach 14:21) und eine Stadt der Kaufleute. Der Libanon war bekannt für „die Zedern des Libanon“ (Ps. 92:12), aber ein Teil des Davidspalastes in Jerusalem, da er aus Zedernholz gebaut wurde, wird als „Haus des Waldes des Libanon“ bezeichnet (1. Könige 7) : 2; Jes. 22: 9). Der „Spitzentrieb“ symbolisiert daher den Davidischen Monarchen Jojachin (Jes 11,1); und das „Land des Handels“ ist Babylonien (Hesekiel 16,29). 5–6: Die zweite Stufe beschreibt das Pflanzen von Samen, die zu einer Rebe werden, die als Zedekia identifiziert wird. 7–8: Die dritte Stufe beschreibt den zweiten großen Adler, den ägyptischen Pharao Psammetichus II., An den sich Zedekia bei seinem Aufstand gegen Nebukadnezar wandte (Jer. Ch 27). 9–10: Die rhetorischen Fragen zeigen die Zerstörung der Rebe. Der erste Adler, Nebukadnezar, wird den Weinstock (Zedekia) zerstören. 11–21: Die Allegorie wird erklärt; Die Realpolitik der Situation ist detailliert. 20: Gott identifiziert sich mit dem babylonischen König, indem er Zedekias Aufstand gegen Babylonien als die Übertretung bezeichnet, die er gegen mich begangen hat. In 2 Chron. 36:13, Zedekia wird dafür bestraft, dass er seinen Vasaldom-Eid an Babylonien nicht eingehalten hat. 22–24: Gott verwendet die Allegorie der Zeder, um die Wiederherstellung der davidischen Monarchie zu versprechen (Jes 11: 1–10; Jer 23: 5–6; 33:15). Die Zeder, der größte der Bäume, wird alle anderen Bäume (Nationen) überragen, und alle werden die Kraft Gottes sehen, der für den Fall und Aufstieg Judas verantwortlich ist. Radak behauptet, dass sich diese Aussagen auf Serubbabel, den Sohn von Shealtiel, den Enkel von König Jojachin beziehen, den Haggai als Gottes „Siegelring“ oder Regenten deklarierte (Hag. 2: 20–23; siehe 1 Chron. 3: 17–19, aber beachten Sie die Probleme in der Genealogie) und wer mit dem Bau des Zweiten Tempels begonnen hat (Esra ch 3). 24: Das ch wird durch eine modifizierte, erweiterte Version von Formeln beendet, die in ganz Hesekiel verwendet werden.

Die jüdische Studienbibel

Eine Prophezeiung Jehovahs die also noch nicht erfüllt ist – und damit noch offen ist! Sehen wir einen ersten Teil der Erfüllung darin, dass es wieder ein Land Israel gibt?

„wie ein Wurm im Holz“

Eine tüchtige Frau bringt ihren Mann zu höchsten Ehren; aber eine Schlampe bringt ihn um wie eine langsam fressende Krankheit.
Gute Nachricht Bibel – Spr 12,4

Eine tüchtige Frau ist die Freude ihres Mannes und seine Krone; eine schamlose Frau untergräbt seine Kraft.
Neues Leben – Bibel 2006 – Sprüche 12,4

Eine Frau, die gut arbeiten kann, ist für ihren Mann wie ein Hauptgewinn im Lotto. Eine faule Schlampe an seiner Seite ist für ihn wie ein verrosteter Kotflügel am Auto.
VolxBibel – Spr 12,4

Eine tatkräftige Frau ist ein Kranz für ihren Mann: wie ein Wurm im Holz aber, so fordert einen Mann eine Frau, die Böses tut.
Septuaginta Deutsch – Sprüche 12,4

Egal ob Mann oder Frau – womit verbringe ich meine Freizeit?
Gerade unter den jetztigen Corona-Bedingungen kann meine Freizeitbeschäftigung meinen Partner schnell verärgern – da dieser mir ja nicht aus dem Weg gehen kann.
Deshalb ist der Rat der Bibel wohl sehr zutreffend.

Indem wir auf den Artikel Ehe verweisen, bemerken wir hier über die Stellung der F. bei den Hebräern nur Folgendes. Die unwürdige Abhängigkeit, in welcher das Weib bei anderen, namentlich oriental. Völkern, dem Manne gegenübersteht, war nicht das Los der hebr. Frauen. Schon der bibl. Bericht über die Erschaffung des Weibes zeigt, daß die Frau nicht die Sklavin, sondern die Gehilfin des Mannes sein soll. Durch die Vielweiberei wurde freilich die ursprüngliche Gottesordnung gestört; aber nicht nur blieb die Einehe in Israel die Regel, sondern das Gesetz wehrte auch dem Einreißen heidnischen Wesens, namentlich heidnischer Entwürdigung des Weibes durch strenge Bestimmungen gegen die Unzucht. Die Schilderung aber, welche Spr. 31, 10–31 von einem tugendsamen Weibe gegeben wird — vgl. Spr. 12, 4; 18, 22; Ps. 128; Sir. 26, 2. 16 ff. — ist ein schönes Zeugnis für die Achtung der Hebräer vor dem weiblichen Geschlecht. Die F. wohnten in der patriarchalischen Zeit in eigenen Zelten oder doch in besonderen Abteilungen derselben. Später hatten sie in der Regel die hintersten Räume des Hauses inne. Sie vergeudeten ihre Zeit nicht mit Putz, mit Spielen und leerem Gerede; aber ebensowenig wurde ihnen zugemutet, für den Unterhalt der ganzen Familie zu sorgen. Vielmehr waren es im wesentlichen häusliche Geschäfte, die ihnen oblagen, wie die Pflege der Kinder, Kochen, Wasserholen, Backen, Spinnen, Weben, die Verfertigung von Kleidern, die Bereitung von Salben. Ärmere oder dienende F. hatten auch das Mahlen zu besorgen und sich an Feldgeschäften zu beteiligen. Bei Festlichkeiten tanzten F. und Jungfrauen gerne den Reigen und schlugen die Pauke. Möglich, daß auch die bei der Stiftshütte dienenden Weiber, 2 Mo. 38, 8; 1 Sa. 2, 22, bei den Gottesdiensten Musik zu machen hatten. Die ängstliche Absperrung des weiblichen Geschlechts war unbekannt, der Verkehr beider Geschlechter war ungezwungen. In Christo ist nicht Mann noch Weib, Ga. 3, 28. Das Christentum hat die Geringschätzung des weiblichen Geschlechts, welche auch im A. T. nicht völlig überwunden ist, hinweggeräumt. Es ist bezeichnend, daß der Herr Jesus gerade unter den F. treue Anhängerinnen und Begleiterinnen hatte. Wenn gleich ein öffentliches Auftreten in der Gemeinde den F. nicht gestattet wird, so findet doch im Höchsten, in der Hoffnung auf die Gnade des Lebens, zwischen Mann und Weib kein Unterschied statt, 1 Pe. 3, 7.

Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch

Der Gerechte wird jetzt in seinem Familienleben betrachtet: seine Frau (Vers 4), sein Haus (Vers 7), sein Knecht (Vers 9), sein Vieh (Vers 10), seine Arbeit (Vers 11ff.). Wo sollte sich die Treue des Gläubigen zeigen, wenn nicht zuerst in seinen häuslichen Beziehungen und in seiner täglichen Arbeit?
Man darf diese Belehrungen der Weisheit nicht verwechseln mit dem, was man in der Welt „Moral“ nennt. Das ist nur die Gesamtheit der Regeln des guten Benehmens, welche die Menschen für sich selbst aufgestellt haben. Sie äußern sich oft auch in Form von Grundsätzen und Aussprüchen. Einige von ihnen sind dem Christentum entnommen worden, andere wurden vom gesunden Menschenverstand eingegeben oder von der Erfahrung im Gesellschaftsleben. Aber die menschliche Moral führt nicht Gott ein. Dagegen haben wir hier göttliche Grundsätze, die durch Gott mitgeteilt wurden. Jakobus 3,15 unterscheidet die Weisheit von oben von der Weisheit dieses Zeitlaufs, die irdisch, sinnlich, teuflisch ist, die z.B. Petrus in Matthäus 16,22 reden machte, was den Herrn zwang, ihn „Satan“ zu nennen.
Der 15. Vers zeigt uns, dass der Mensch unfähig ist, selbst zu beurteilen, ob sein Weg richtig ist oder nicht. Die Welt ist voll dieser Toren, die ihre Schritte der menschlichen Moral anpassen, anstatt auf den Rat Gottes zu hören.

Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament

Eine fähige Frau ist eine Krone für ihren Ehemann, aber eine beschämende ist wie Fäulnis in seinen Knochen. Im alten Israel wurde ihrem Ehemann eine potenzielle Braut durch eine Transaktion versprochen, die mit einem Glas Wein mit ihren Eltern besiegelt wurde. In jenen Tagen wurden Transaktionen durch Blutvergießen besiegelt. Wein ist die Darstellung von Blut durch Tanach. Unser Patriarch Jakob nannte Wein sogar das Blut der Trauben (Genesis 49:11). Eine Ehe-Transaktion wurde daher in Blut versiegelt. Der angehende Bräutigam löste auch seine zukünftige Braut ein oder kaufte sie mit einer erheblichen Mitgift aus dem Haus ihrer Eltern. Diese Verlobung war eine Gewerkschaft, die ebenso rechtsverbindlich war wie die Ehe selbst. Nach dieser Verlobungsvereinbarung bereitete der zukünftige Ehemann einen Platz für ihn und seine zukünftige Frau vor. Er verbrachte ein Jahr, manchmal zwei, damit, diesen Ort zu bauen. Dies war eine Zeit der Vorbereitung für die zukünftige Braut. Sie sollte alles Mögliche über ihren zukünftigen Ehemann erfahren, damit sie eine fähige Frau sein konnte, auf die er stolz sein würde und die sich gut um seine Bedürfnisse kümmern konnte. Sie wusste, dass sie, als sie bei ihm einzog, nicht länger ein Vertreter des Hauses ihres Vaters sein würde, aber sie sollte das Spiegelbild ihres neuen Mannes werden. Sie sollte seine Wünsche, seine Hoffnungen, seine Überzeugungen und seine Erwartungen widerspiegeln. Wenn die Leute sie sehen würden, würde sie seinen Namen tragen und ihr Lebensstil sollte ein perfektes Bild der Ideologie, Philosophie und des Glaubens ihres Mannes sein. Im alten Israel und bis heute war die jüdische Idee der Ehe messianisch: Der Ehemann war die Repräsentation des Messias, und seine Frau vertrat die Versammlung seines Volkes, die er bald aus dieser Welt heiraten wollte. Jede Ehe war eine Art Nachstellung des Berges. Horeb Ereignisse. Vor zweitausend Jahren wurde eine Verlobungstransaktion im Blut des Messias unterzeichnet. Sein vergossenes Blut, sein Leiden und sein Leben waren seine Mitgift, der Erlösungspreis, der gewährt wurde, um uns von dem zu erlösen, der uns in dieser Welt gefangen hält. Schon jetzt ist unser geliebter Verlobter, der Messias, gegangen, um einen Platz für uns vorzubereiten (Johannes 14: 2). Wir befinden uns daher in einer Zeit der Vorbereitung. Wir sollen jetzt alles über unseren zukünftigen Ehemann erfahren. Wir sollen seine Tora und seine Wege lernen. Wir sollen lernen, eine fähige tugendhafte Frau zu werden, eine Krone der Freude für ihn, da ihm versichert wird, dass unsere einzige Freude darin besteht, ihm zu gefallen, unser einziger Wunsch ist es, die Dinge auf seine Weise zu tun. Aufgrund unserer perfekten Reflexion seiner Wege sollen Menschen, die uns sehen, ihn sehen. In Kürze findet ein Hochzeitsbankett statt. Zu dieser Zeit wird unsere Ehe mit dem Messias vollzogen sein. Werden wir gelernt haben, nach seinen Erwartungen zu leben? Wird er uns als die Krone der Freude auf seinem Kopf betrachten, weil wir alles verlassen haben, um das Spiegelbild seines Herzens zu werden? Wird er wissen, dass wir, wenn der Mond das Licht der Sonne reflektiert, ihn zur Welt reflektieren können und mit seinem Leben, seinen Wegen und seinen Anweisungen, die in dem Buch geschrieben sind, glänzen?

Unter dem Feigenbaum: Messianisches Denken durch den hebräischen Kalender

Von den Propheten wurde die Polygamie abgelehnt. In der prophetischen Geschichte wird Monogamie als idealer Originalzustand dargestellt (1. Mose 2:18 ff.). Eine Vielzahl von Frauen tritt zuerst unter den entarteten Kainiten auf (Gen 4:23); aber Noah ist der Ehemann einer Frau, und anscheinend auch der Patriarch Hiob. Die idyllischen Bilder von 2 Könige 4, Ps. 128, Prov. 31:10 ff. Sind von monogamen Häusern. Hosea und Jesaja waren Monogamisten. Wenn die Propheten Jehovas Beziehung zu Israel durch die Figur der Ehe darstellen, dann als eifersüchtiger Ehemann, der eine geliebte Frau auswählt und mit sich selbst verlobt (Hos. 2; Jes. 50: 1, 54: 5). Die Bücher der Sprüche und des Predigers erheben den Platz und den Charakter der Frau in dem ungeteilten Haus (Spr 12: 4, 18: 22, 19: 14, 31: 10 ff .; Ecclus [Sirach] 25: 1, 8) 26: 1 ff., 13 ff .; Vgl. Eccl. 9: 9). Monogamie war die Regel unter den Juden in der Römerzeit, aber es gab bemerkenswerte Ausnahmen. Während das Neue Testament dies nicht ausdrücklich verbietet, diskreditiert und entmutigt es die Polygamie (z. B. Mt 19: 4–5; 1 Tim 3: 2, 12).

Die jüdische Enzyklopädie: Eine beschreibende Aufzeichnung der Geschichte, Religion, Literatur und Bräuche des jüdischen Volkes von den frühesten Zeiten bis zur Gegenwart