Schlagwort: Bibel

Neue Funktionen

Heute mal wieder Werbung, nachdem Logos heute früh online nicht wirklich zu erreichen war:

Nun sind neue Funktionen in der neuen Version von logos freigeschaltet worden – und machen das Bibelstudienprogramm noch besser!
Was mir bei logos so gut gefällt, habe ich ja schon mehrfach erklärt: unter anderem dass ich Notizen in jeder Bibel und jedem Buch ein- und ausblenden kann – und sogar in „meiner Gruppe“ teilen kann.
Dann die tolle Funktion „Bibeltexte vergleichen“ – wo ich alle in meiner Bibliothek befindlichen Bibeln vergleichen kann – und somit besser verstehen kann, was dort eigentlich in dem Vers steht.
Weitere tolle Funktionen hatte ich hier in dem Video von logos gezeigt.

Und nun, seit ein paar Minuten ist die „verbesserte Software“ nämlich logos 10 online:

und da ich seit einer Woche als „Partner“ akzeptiert bin – also für „geworbene Kunden“ eine Gutschrift für eigene Bücher erhalte, hier die neuesten Funktionen, die mir die Arbeit mit diesem hervorragenden Bibelstudienprogramm in Zukunft noch mehr erleichtern werden:

– ab dem Goldpaket ist es nun möglich, „fremdsprachige Bücher“ aufzuschlagen, wenn diese in „meiner Bibliothek“ ist – und mir einzelne Passagen direkt in Logos in meine Muttersprache zu übersetzen! Das wird mir bei der Suche nach Erklärungen viel Zeit sparen – denn bis dato mußte ich die Passage kopieren – und in ein Übersetzungsprogramm im web übersetzen lassen.

– die „Suchfunktion“ ist „vereinfacht“ worden – nun kann ich die Suche auch so benutzen, wie man dies von Internetsuchmaschinen gewohnt ist.

Also schau dir doch einmal die neuen Logosfunktionen an: https://partners.faithlife.com/click.track?CID=431490&AFID=529281


weitere links findest du in meinen Blog – rechter Rand – ziemlich weit unten.
Und noch etwas: du kaufst jedes Buch nur einmal – und wenn du deine Bibliothek erweiterst, werden nur „neue Bücher und neue Funktionen“ berechnet. Dass heißt, wenn du schon logos 9 oder füher hast, dann bekommst du die Pakete viel günstiger, weil alles, was schon einmal bezahlt worden war, vom „Neupreis abgezogen“ wird!

Ruth

Im Bibelhauskreis hatten wir drei Wochen das Thema „Bibelbuch Ruth“ – und ich habe deshalb 4 Wochen jede Nacht irgendwelche Kommentare mit Thema Ruth gehört.
Zum Teil war das etwas verwirrend, wenn man ein festes Bild über diese 4 Kapitel der Bibel mitbringt.

Boas scheint kein Mann gewesen zu sein, der sich an den Gesetzen des Mose als Gesetzestafel entlang hangelte! Er scheint doch tatsächlich den Sinn hinter den Gesetzen verstanden zu haben, und deshalb etwas unkonfessional an die ganze Sache gegangen zu sein. Er war nicht einer der Ältesten im Tor der Stadt, indem er nur versuchte, wo es „Schlupflöcher“ geben würde. Wenn man Boas etwas von „Mißbrauch an Kindern“ erzählt hätte, wäre Boas nicht auf die Idee gekommen, nach den zwei oder mehr Zeugen zu fragen 😉

Und ja, es ist herausfordernd, Kommentare zu lesen, die der Meinung sind, dass der Autor eine Samuela gewesen sein müßte 😀

Aber einen interessanten Ausschnitt möchte ich hier mit dir teilen:

Was wäre gewesen, wenn Boas sie abgewiesen, ignoriert, getadelt oder sogar beschimpft hätte, weil sie die sozialen Grenzen verletzt hat? Wie hätte sich der Rest der Geschichte abgespielt? Rut und Naomi hätten von der Hand in den Mund gelebt. Naomi wäre nicht wieder auferstanden. Es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, Rut zu Boas zu schicken, in der Hoffnung, dort Schutz zu finden. Rut hätte nicht versucht, das Erbe von Elimelech zu retten. Sein Land wäre bis zu einem späteren Zeitpunkt – vielleicht nach Naomis Tod – brach geblieben. Die Ältesten und die Dorfbewohner hätten nicht miterlebt, wie dieser großartige Mann noch größer geworden wäre, indem er unaufgefordert außergewöhnliche Opfer für Elimelech gebracht hätte. Es hätte keine Heirat und keinen Obed gegeben.

Die Antwort von Boas wirft ein großes Problem für Christen auf. Eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einer vertieften Beziehung zu Gott ist der Widerstand, unsere Überzeugungen zu überdenken, anderen zuzuhören, zu lernen und uns zu verändern. In der ganzen Bibel fordert Gott immer wieder einige der Menschen, die am längsten mit ihm unterwegs waren, auf, bereit zu sein, sich zu irren, zu lernen und zu wachsen. Manchmal bedeutet der Weg mit Gott, die Wahrheit zu lernen, was bedeutet, dass man sein ganzes Leben überdenken muss. Abrahams Weg mit Gott begann ernsthaft, als er fünfundsiebzig Jahre alt war – ein Alter, in dem Menschen das Recht haben, in ihren Gewohnheiten zu verharren. Abraham musste sich verändern, und mit jeder Veränderung wuchs er tiefer in seinem Glauben. Vor kurzem, nach jahrzehntelangem Dienst, erkannte ein Pastor, dass er einige Dinge falsch gemacht hatte. Als eines seiner Gemeindemitglieder fragte, was los sei, antwortete der Pastor: „Ihr müsst mir Raum zum Wachsen geben.“ Raum zum Wachsen und den Mut zur Veränderung – das spiegelt wider, was mit Boas passiert ist.

Gott am Rande finden – das Buch Ruth von Carolyn Custis James

Wo ist mein Zentrum?

In allen Zeitungen und Nachrichten ging es in den letzten Tagen um den „Tod der Queen“ – Elizabeth II.
Und während ich diese Nachrichten höre/lese, fällt mir auf, dass die Menschen meist ihren alltäglichen Lauf unterbrechen, um einer „solchen Persönlichkeit“ zu huldigen. Aber wie sieht das mit der „wirklichen Persönlichkeit des Universums“ aus? Unterbrechen wir unseren alltäglichen Lauf – um IHN zu huldigen?

Eine Geschichte, die über Elizabeth II berichtet wird lautet:

Wie sich ein früherer Leibwächter erinnerte, traf die Queen einmal in der Nähe ihres schottischen Schlosses Balmoral beim Spaziergang auf Touristen. Die US-Amerikaner fragten sie, ob sie in der Gegend wohne und die Königin kenne. Daraufhin zeigte die Queen auf den Leibwächter und erwiderte: „Nein, aber er.“ Die beiden Touristen ließen sich nicht nehmen, ein Foto mit dem Mann zu machen – und baten die Königin, den Auslöser zu drücken. Die spielte mit, ohne mit der Wimper zu zucken.

https://www.n-tv.de/leute/Die-schoensten-Anekdoten-aus-dem-Leben-der-Queen-article23577305.html

Manchmal scheint es auch in unseren Anbetungsstätten so auszusehen! Wir sollten uns eigentlich in dieser Zeit um Jehovah drehen, und IHN im Mittelpunkt unseres Lebens stellen. Aber dann reden wir anstatt über Jehovah doch über „meine Gefühle“ und „meine Gedanken“ – und freuen uns „einen Kullerkeks“ wenn wir jemandem treffen, der „Jehovah kennt“ oder eben ein Christ ist! Und dann reden wir anstatt über Jehovah – über die Erfahrung von Menschen – und machen dann „Fotos von diesem Menschen“ bzw. lesen die Zeitschriften und Bücher dieser Menschen, anstatt die Bibel – und damit das Wort Jehovahs.

Also wo ist mein Zentrum? Würde ich der Königin auch den Fotoapparat in die Hand drücken – anstatt dem Leibwächter?

Rosh – Hesekiel 38 ??

Lese gerade ein Buch aus dem Jahre 1999 von T.L.Frazier. Es geht um die Frage: gibt es eine „Entrückung der Gemeinde“ oder gibt es keine Entrückung.
Aber bevor der Autor auf das Thema kommt, geht er durch verschiedene Themen und folgendes Zitat zeigt, wie sehr wir als Leser der Bibel aufpassen müssen, uns NICHT von der eigenen Meinung oder den aktuellen Nachrichten durcheinander bringen zu lassen!
Wie gesagt – das Buch ist von 1999 – also etwa 22 Jahre alt – und es hat sich doch so einiges getan, was man vor 22 Jahren wohl nicht vorraussehen konnte – wenn man der Bibel nicht zu 100% vertraut!

Der Untergang der Sowjetunion war offensichtlich ein weiteres Problem für Lindseys Endzeitvision. Wie erklärt er diese Unstimmigkeit in seinem prophetischen Szenario?

Lass mich das so beantworten. Ich bin kein Prophet. Ich habe nie behauptet, einer zu sein. Vielmehr habe ich immer wieder versucht zu erklären, dass ich einfach nur ein Student der Bibel bin. Mein Wissen über die Zukunft beschränkt sich auf die Seiten eines Buches, dessen Vorhersagen sich als 100-prozentig zutreffend erwiesen haben [d.h. die Bibel]. So konnte ich mir natürlich nie das genaue Szenario vorstellen, das zum Ende der Sowjetunion führte.

Dennoch gelingt es Lindsey, ausgehend von der politischen Instabilität Russlands nach dem Fall des Kommunismus, eine ausreichend beängstigende Rolle für das neue Russland in seiner überarbeiteten Zukunftsvision zu finden. Er besteht immer noch darauf, dass es ein Bündnis zwischen Russland und den muslimischen Nationen geben wird, um in Israel einzufallen. Es fällt dem Leser jedoch schwer, sich vorzustellen, wie Russland in naher Zukunft in der Lage sein soll, eine solch ehrgeizige Militärexpedition zu unternehmen. Unbezahlt, demoralisiert und ohne Grundversorgung erwies sich die russische Armee schließlich als unfähig, die separatistischen Rebellen zu unterwerfen, als sie im Dezember 1994 in das kleine Tschetschenien einmarschierte, um den tschetschenischen Führer Dschochar Dudajew zu stürzen. Nach hohen Verlusten und Überläufen war die russische Armee schließlich gezwungen, sich zurückzuziehen. Die Einsatzbereitschaft der Armee hat sich in den folgenden Jahren nur verschlechtert. Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Hal Lindsey im Moment mehr Vertrauen in das russische Militär hat als die russischen Generäle.

T. L. Frazier -Ein zweiter Blick auf die Wiederkunft – Die Spekulationen sortieren

Wo befinden sich momentan die „aktiven Militärkräfte von Rußland“?? Erstauntlich – oder?

Unterschied der Ansicht

Es gibt keinen Grund in der Welt, warum sie Kain so hervorheben sollte, außer der irrigen Vorstellung, dass Kain der verheißene Same sei, von dem in Eden versprochen wurde, dass der Sohn der Frau der Schlange den Kopf zertreten würde. Eva dachte, sie sei diese Frau und Kain sei der verheißene Sohn, und dass sie nun ihr verlorenes Erbe wiedererhalten, ins Paradies zurückkehren und wieder glücklich sein würde. Deshalb sagte sie, wie man es übersetzen könnte: „Ich habe den Mann Jehova bekommen“, was eine völlig korrekte und richtige Übersetzung ist und offensichtlich auf die Verheißung des Messias anspielt, den sie erwartete.

Im Gegensatz zu Kain nannte sie Abel, als er geboren wurde, „Schwachheit und Eitelkeit“. Sie betrachtete ihn nicht als ein so bedeutendes und beeindruckendes Geschenk. Sie betrachtete Kain als den verheißenen Messias und Abel als „Schwachheit“ oder „Eitelkeit“. Wie sehr hat sich die arme Eva doch geirrt! Kain war nicht der Erlöser von der Sünde, sondern der erste Mörder; und Abel war nicht das wertlose Ding, für das sie ihn hielt, sondern der erste heilige und treue Märtyrer. Viele Mütter denken, sie hätten einen Abel, obwohl sie einen Kain haben; und manche haben einen Kain, obwohl er sich als Abel entpuppt. Es hängt vielleicht weniger vom ursprünglichen Charakter als vielmehr von der späteren Erziehung ab, ob es das eine oder das andere sein wird. Auch wenn die Gnade eine mächtige und wichtige Rolle bei der Charakterbildung spielt, gilt dennoch: „Erziehe ein Kind in dem Weg, den es gehen soll, und es wird nicht davon abweichen, wenn es alt ist. Kain und Abel wurden mit einem gleichermaßen verdorbenen Herzen geboren. Beide brauchten gleichermaßen die Wiedergeburt durch Gottes Heiligen Geist. Der eine lebte und starb ohne sie, der andere lebte unter ihr und trat in die Freude ein, auf die sie ihn vorbereitet hatte.

Wir lesen von den Opfergaben von Kain und Abel. Beide erkannten eindeutig an, dass es pflichtgemäß und richtig war, Gott anzubeten. Beide erkannten auch an, dass es nur einen wahren und lebendigen Gott gibt und dass sie nur ihn anbeten sollten. Soweit stimmten beide überein, aber es ist offensichtlich, dass der eine den wahren Gott auf eine Art und Weise anbetete, die nicht annehmbar war, und dass der andere denselben wahren Gott auf eine Art und Weise anbetete, die annehmbar war. Worin lag die Ursache für diesen Unterschied? Worin lag die große Verschiedenheit der Opfergaben, die dazu führte, dass die einen so angenommen und die anderen abgelehnt wurden? Der erste Grund lag zweifellos in den Opfernden selbst. Kain war ein unheiliger, gottloser und ungerechter Mann; Abel war ein heiliger, guter und gerechter Mann. Es ist nicht das Opfer, das den Opfernden anerkennt, sondern zuerst der Opfernde und dann das Opfer, das angenommen wird. Aber auch in der Art und Bedeutung der beiden Opfer gab es einen großen Unterschied. Die eine Opfergabe bestand darin, ein lebendes Tier zu opfern, sein Blut zu vergießen und es auf dem Altar als Opfergabe für Gott zu verbrennen. Das Opfer des anderen – wenn man es so nennen kann – war ein Blumenkranz oder ein Korb mit schönen und duftenden Früchten. Man hätte von vornherein gesagt, dass Kains Opfer sicher angenommen worden wäre, wenn man das Ergebnis nicht gekannt hätte. Denn was gibt es Angenehmeres, als diesen Strauß schöner Blumen und diesen Korb mit schönen und duftenden Früchten darzubringen, sie Gott zu weihen und in einem Hymnus der Anbetung zu sagen: „Oh, Herr! Ich schenke dir dies. Dein Lächeln hat jeder Blüte ihre Farbe gegeben, dein Atem hat jeder Blume ihren Duft verliehen, und ich widme sie dir, du Schöpfer, du Bewahrer von allem, als Ausdruck meiner Dankbarkeit und als Mittel meiner Anbetung.“

Man hätte gesagt: Das ist sicher genau das Opfer, das angenommen werden wird. Und als Abel seine Opfergabe brachte, das Messer in das Herz eines unschuldigen Lammes stach, sein Blut auf dem Altar vergoss und dann Gott bat, es anzunehmen, hätte man gesagt: „Abels Opfer wird sicher abgelehnt werden. Natürlich hätte man das gesagt. Aber damals war die Welt nicht in ihrem natürlichen Zustand, der Mensch war nicht in seinem natürlichen Zustand; die Sünde hatte sich eingeschlichen; zwischen der Kreatur und Gott klaffte eine große Kluft: Ein neuer Zugang war nötig, und im Paradies wurde Adam durch die Felle der Tiere, mit denen er bekleidet war, die Notwendigkeit, die Pflicht und die Annehmbarkeit von Tieropfern angezeigt. Der Unterschied zwischen diesen beiden Opfern lag also in diesem Punkt:-Kain erkannte Gott als den Schöpfer und Erhalter aller Dinge an, aber mehr nicht; Abel erkannte Gott ebenso wie Kain als den Schöpfer und Erhalter aller Dinge an, aber er fügte seinem Glaubensbekenntnis einen weiteren Artikel hinzu, der beim Sündenfall verkündet wurde: dass der Mensch gesündigt hatte und dass es ohne Blutvergießen keine Wiederherstellung des Menschen geben konnte; und deshalb stützte sich Abel in seinem zukünftigen Glauben bereits auf das Lamm Gottes, das von Grundlegung der Welt an geschlachtet worden war, und fand so durch den Glauben Akzeptanz, wo Kain keine fand. Mit anderen Worten: Das eine war ein deistisches Opfer, das andere ein evangelisches und protestantisches Opfer. Der eine betrachtete Gott einfach als Schöpfer und Erhalter und den Menschen als unschuldig; der andere betrachtete Gott als einen Gott, der die Sünde hasst, und sich selbst als Sünder und betrachtete das Sühneopfer als einziges Mittel, um Gnade zu erlangen, und betete so um Vergebung, Gnade und Annahme. Das Ergebnis ist, dass das eine angenommen wurde, das andere aber nicht. Wie, so können wir fragen, wurde es angenommen? Woher wussten Kain und Abel, dass er angenommen wurde? In meinem letzten Beitrag habe ich euch beim Lesen des vorhergehenden Kapitels erklärt, dass die Schechinah an den Toren des Paradieses stand und das flammende Schwert, das sich in alle Richtungen drehte. Dass dies der heilige Ort war, wird dadurch sehr wahrscheinlich, dass Kain, als er die Gegenwart des Herrn verließ, in den Osten Edens ging, um dort zu wohnen. Das war genau der Ort, an dem sich die Cherubim, der Gnadensitz und die Schechina befanden, die später im Tempel aufgestellt wurden, wo sie als Zeichen für das große Sühnopfer des Herrn Jesus Christus galten. Und da wir lesen, dass bei der Annahme der alten Opfer Feuer vom Himmel fiel und sie verzehrte, kann es sein, dass ein Strahl aus der Schechina auf das Opfer Abels fiel und es verzehrte, während das von Kain wie eine verdorrte Blume zurückblieb oder verblasste. Wie auch immer, es heißt, dass das eine sichtbar angenommen und das andere eindeutig abgelehnt wurde.

Aber was war die Konsequenz daraus? Die richtige Konsequenz wäre gewesen, dass Kain, der seinen Irrtum demütig einsah, ihn zugegeben und wie Abel angebetet hätte. Aber die menschliche Natur hatte ihren traurigen Verfall durchgemacht; der Neid hatte die Liebe verdrängt und die Eifersucht den Frieden; und da er sah, dass sein Bruder Abel ein Freund Gottes war und in seinem Dienst von ihm sichtlich akzeptiert wurde, erhob er sich, nicht gegen sich selbst, der in Wirklichkeit die Schuld trug, sondern gegen seinen unschuldigen Bruder Abel, der nur das Richtige getan hatte, im Gegensatz zu seinem Bruder, der das völlig Falsche getan hatte. Alle Sünde ist verfolgend. Selbstgerechtigkeit hasst. Nicht nur, dass der Mensch seine eigenen Fehler anlastet, so wie Adam seine auf Eva und Eva auf die Schlange warf, sondern wenn er sieht, dass es anderen besser geht und sie mehr Anerkennung finden als er selbst, bringt der Kainsgeist das Kainsmal hervor und veranlasst ihn, sich gegen die Gerechten zu erheben, weil seine eigenen Werke böse sind, und seine Miene zu senken und seinen Geist mit dem zu zermürben, was ihn demütigen und unterwerfen sollte.

John Cumming – Lesungen am Sabbatmorgen – Genesis

Samsons Haare

Wenn wir uns die Geschichten in der Bibel anschauen, dann haben wir manchmal Fragezeichen in unseren Gedanken. So auch die Geschichte mit Simson….
Spannend wenn wir uns dann die selben Geschichten in den „Überlieferungen“ anschauen. Hier ein Beispiel von der Wiedergabe von Josephus:

Spater aber fiel er von den Gebräuchen seiner Väter ab, führte ein schlechtes Leben und äffte die Gewohnheiten fremder Völker nach, was gewöhnlich der Anfang alles Übels ist. Er liebte eine Buhldirne Namens Dalila und lebte mit ihr. An diese machten sich nun die Vorsteher der Palaestiner heran und suchten sie durch grosse Versprechungen zu beschwätzen, dass sie von Samson erforschen möge, was die Ursache seiner gewaltigen Stärke sei, die ihn unüberwindlich mache. Sie ging darauf ein, und als Samson einst bei ihr zechte und ihren vertrauten Umgang genoss, bewunderte sie seine Heldenthaten und suchte zu erfahren, warum er eine so grosse Stärke besitze. Samson aber, der seines Geistes noch mächtig war, setzte List gegen List und sagte, wenn man ihn mit Rebzweigen binde, die sich noch biegen liessen, so werde er schwächer als alle anderen sein. Mit dieser Antwort war sie zufrieden, und nachdem sie die Vorsteher der Palaestiner verständigt hatte, versteckte sie einige Krieger bei sich. Als nun Samson berauscht und in Schlaf gefallen war, band sie ihn mit den Rebzweigen, so fest sie konnte; dann weckte sie ihn und schrie ihm zu, die Feinde bedrohten ihn. Er aber zerriss die Rebzweigenfesseln und rüstete sich zur Wehr, falls man ihn angreifen wolle. Da er nun häufig mit dem Weibe verkehrte, beklagte sie sich einst, dass er so misstrauisch sei und ihr nicht sagen wolle, was sie so gern wissen möchte, gerade als ob sie das nicht geheim zu halten verstehe, dessen Ausplauderung ihm schaden könne. Samson aber täuschte sie wiederum, indem er ihr sagte, wenn er mit sieben Stricken gefesselt werde, so werde seine Kraft von ihm weichen. Als das wieder keinen Erfolg gehabt hatte, erklärte er ihr das dritte Mal, man müsse ihm seine Haare flechten. Und da auch das sich als trügerisch erwies, bestürmte sie ihn noch heftiger mit Bitten, sodass sich Samson endlich (es war ihm nämlich bestimmt, dass er in sein Unglück geraten sollte), um die Gunst der Dalila wiederzuerlangen, bereden liess und ihr kundthat: „Gott selbst, durch dessen Fürsorge ich geboren bin, hat befohlen, dass mein Haar wachsen gelassen und nicht geschoren werde. So lange solle ich meine Kräfte behalten und sie sogar noch vermehren, als ich meine Haare wachsen lassen und erhalten würde.“ Als sie so endlich den wahren Grund erfahren hatte, schnitt sie ihm heimlich das Haar ab und überlieferte ihn seinen Feinden, denen er jetzt ohnmächtig preisgegeben war. Diese blendeten ihn und liessen ihn gefesselt wegführen.

Im Laufe der Zeit aber wuchs ihm das Haar wieder, und als die Palaestiner einst ein öffentliches Fest begingen, und ihre Vorsteher und Vornehmsten in einem Hause, dessen Dach von zwei Säulen getragen wurde, schmausten, liessen sie den Samson holen, um beim Zechgelage mit ihm ihren Spott zu treiben. Dieser aber, der es für das schlimmste aller Übel hielt, dass er so zum Gespötte dienen musste und sich nicht rächen konnte, sagte dem Knaben, der ihn an der Hand führte, er solle ihn an die Säulen leiten, da er ermüdet sei und etwas ausruhen wolle. Kaum war er dort angelangt, als er sich mit aller Kraft auf die Säulen warf, sie umstürzte und das ganze Haus wanken machte. So fanden dreitausend Menschen, die unter dem einstürzenden Hause begraben wurden, und Samson mit ihnen den Tod. Samson herrschte zwanzig Jahre lang über die Israëliten. Bewundernswert ist er wegen seiner Tapferkeit und Stärke, wegen des Starkmutes, mit dem er den Tod erlitt, und weil er bis zum letzten Atemzuge seine Feinde hasste. Dass er sich von einem Weibe überlisten liess, ist auf Rechnung der menschlichen Natur zu setzen, die leicht der Sünde unterliegt. Jedenfalls muss man ihm das Zeugnis geben, dass er im übrigen ein ausgezeichneter und tugendhafter Mann war. Seine Verwandten bestatteten ihn bei den Vorfahren in seiner Vaterstadt Sariasa.

Jüdische Altertümer, übersetzt von Clementz, 1899

und seine Kraft verließ ihn. Die Reihe von Zeitformen vermittelt hier wahrscheinlich nicht die Abfolge, sondern die Gleichzeitigkeit: Sie demütigte ihn, als seine Kraft ihn verließ. Der Text suggeriert fast, man könne beobachten, wie die Kraft aus Simson schwindet. Die Leserinnen und Leser fragen sich immer wieder, wie Simson so töricht sein konnte. Wusste er nicht aufgrund der letzten drei Episoden, dass sie ihm tatsächlich die Haare abschneiden würde? Anstatt Samsons Offenbarung auf Dummheit oder Liebesblindheit zurückzuführen, bleibt der Schlüssel wahrscheinlich Arroganz. Nirgendwo in der Geschichte hat Samsons Stärke gelitten, trotz wiederholter Verstöße gegen sein Gelübde und gegen Jahwes Moralgesetz.

Joseph Coleson – Eckpfeiler des biblischen Kommentars – Richter

Doch schon bald begann sein Haar wieder zu wachsen. Von einem fortgeschritteneren Punkt im Prozess der göttlichen Offenbarung aus betrachtet, könnten christliche Leser vor einer scheinbar plumpen Verbindung zwischen Samsons bloßer äußerer Erscheinung, d.h. dem Wachstum seines Haares, und der Rückkehr von Gottes Segen auf sein Leben zurückschrecken. Aber das Nasiräer-Gelübde konzentrierte sich auf das Haar. Was auch immer für andere Regeln gelten mochten, das „heilige Haupt“ des Nasiräers spielte eine zentrale Rolle in dieser verstärkten Hingabe an Jahwe. In ähnlicher Weise verwendet der Text Simsons Haar als sichtbares literarisches Zeichen für Simsons Hingabe an Gott. Indem der Autor feststellt, dass Samsons Haare nachwachsen, signalisiert er, dass Gott mit Samson noch nicht fertig ist. Tatsächlich hatte Gott Simson bis zum Tag seines Todes zum Nasiräer erklärt. Selbst in Sünde und Versagen, selbst im Gefängnis, wurde Simson nicht von seinem Gelübde entbunden (gegen Boling 1975:248-253). Der Autor signalisiert, dass Simson unter der Barmherzigkeit Gottes bleibt. Die Wiederbelebung des Symbols seiner Hingabe weist auf die Erneuerung der Hingabe selbst hin. Ironischerweise spielt sich das, was ursprünglich ein Geheimnis war, das die Philister erdacht und für das sie viel Geld bezahlt haben, nun direkt vor ihren Augen ab, und sie sehen es nicht einmal. Sie sind für die Gefahr, die von dem nachgewachsenen Haar ausgeht, genauso blind wie Simson für den Verlust des Haares.

Joseph Coleson – Eckpfeiler des biblischen Kommentars – Richter

Noch einmal war Simson den Philistern entkommen, aber die Stunde seines Sturzes war nahe. Die von Gott anvertraute Kraft als seine eigene zu betrachten und sie für selbstsüchtige Zwecke zu missbrauchen, war der erste Schritt zum Verrat und zum Verzicht auf das, worin sie wirklich lag. Samson hatte aufgehört, im Herzen ein Nasiräer zu sein, bevor er äußerlich aufhörte, einer zu sein. Die Geschichte von Delila3 ist zu gut bekannt, um sie im Einzelnen zu wiederholen. Schon ihr Name – „die Schwache“ oder „die Sehnsüchtige“ – verströmt Sinnlichkeit, und ihre Heimat liegt im Tal von Sorek oder der erlesenen roten Traube. Die Philisterfürsten haben endlich gelernt, dass Gewalt nicht gegen Simson siegen kann, bis er sich durch seine eigene Untreue selbst seiner Kraft beraubt hat. Es ist die gleiche Geschichte wie die von Israel und seiner Sünde mit Baal-Peor. Es wird die gleiche Methode angewandt, die Bileam zum Verderben Israels vorgeschlagen hatte, und leider mit dem gleichen Erfolg. Die fünf Fürsten der Philister versprechen Delila 1000 und 100 Schekel, insgesamt 5500, also etwa 700 Pfund, als Lohn für ihren Verrat. Dreimal ist Simson ihrer Hartnäckigkeit, sein Geheimnis zu ergründen, entgangen. Jedes Mal hatte sie Wächter in einer angrenzenden Wohnung, die bereit waren, sich auf ihn zu stürzen, wenn er wirklich seine Kräfte verloren hätte. Doch beim dritten Mal war er in seiner Spielerei mit heiligen Dingen seinem Sturz gefährlich nahe gekommen, da er in ihrem Gehör seine Kraft mit seinem Haar verband. Und doch blieb er trotz aller Warnungen, wie einst Israel, in seiner Sünde verharrt.
Endlich ist es soweit. Er hat Delilah sein ganzes Herz geöffnet, und sie weiß es. Aber die Schrift legt uns die wahre Erklärung der Angelegenheit vor, in ihrer üblichen nachdrücklichen Art, aber mit einer so offensichtlichen Vermeidung der Suche nach Wirkung, dass nur der aufmerksame, fromme Leser sie aufspüren kann. Die Fakten sind wie folgt: Als Simson sein Geheimnis an Delila verrät, sagt er (16,17): „Wenn ich geschoren werde, dann wird meine Kraft von mir weichen“, während die Heilige Schrift, als das Ereignis tatsächlich eintrat, es erklärt: „Er wußte nicht, daß Jehova von ihm gewichen war.“ In diesem Gegensatz zwischen seiner Einbildung über seine eigene Stärke und der Tatsache, dass sie auf die Gegenwart Jehovas zurückzuführen ist, liegt der Kern der ganzen Sache. Man schreibt: „Die übermenschliche Kraft Samsons lag nicht in seinem ungeschnittenen Haar, sondern darin, dass Jehova mit ihm war. Aber Jehova war nur so lange mit ihm, wie er sein Nasiräer-Gelübde hielt.“ Oder, mit den Worten eines alten deutschen Kommentars: „Das ganze Elend Simsons rührte daher, dass er sich aneignete, was Gott durch ihn getan hatte. Gott lässt zu, dass seine Kraft zerstört wird, damit er in bitterer Erfahrung lernt, dass er ohne Gottes Gegenwart nichts ist. Und so lehren uns unsere Stürze immer am besten.“ Aber wie immer erweist sich die Sünde als der härteste Zuchtmeister. Der gefallene Simson wird mit allen möglichen Demütigungen überhäuft. Man sticht ihm die Augen aus, legt ihm eherne Fesseln an und lässt ihn die niedrigste Gefängnisarbeit eines Sklaven verrichten. Und auch hier findet die Geschichte Simsons ihre Parallele in der des verblendeten Israels, mit dem Urteil der Knechtschaft, der Erniedrigung und des Leidens, das auf die große nationale Sünde folgte, das Nasiräer-Gelübde abzulegen.
Aber, Gott sei gelobt, weder die Geschichte noch ihre Parallele hört hier auf. Denn „die Gaben und Berufungen Gottes sind ohne Reue“. So steht es ausdrücklich im heiligen Text: „Und das Haar auf seinem Haupt begann zu wachsen, wie es geschoren war“, das heißt, sobald es geschoren war. Dann begann eine Periode göttlicher Trauer und Reue, die sowohl durch die Rückkehr Gottes zu ihm als auch durch seine letzte Glaubenstat, in der er für sein Volk sein Leben opferte, bewiesen wurde; auch hierin folgt das große Gegenbild, wenn auch „von ferne“. Wir nehmen an,4 dass „der Knabe“, der ihn zu den Säulen führte, auf denen das Haus Dagons ruhte, ein Hebräer war, der Samsons Hoffnungen und Gebete kannte und der, unmittelbar nachdem er ihn in die verhängnisvolle Lage gebracht hatte, den Tempel verließ und dann Samsons „Brüdern“ die Nachricht überbrachte (16,31).

Alfred Edersheim – Geschichte der Bibel

Abkürzung für www ?

Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666.
Elberfelder 1871 – Offenbarung 13,18

בָּזֹאת הַחָכְמָה. מִי שֶׁבִּינָה לוֹ, יְחַשֵּׁב נָא אֶת מִסְפַּר הַחַיָּה, כִּי מִסְפַּר אָדָם הוּא וּמִסְפָּרוֹ שֵׁשׁ מֵאוֹת וְשִׁשִּׁים וָשֵׁשׁ.
ha-Berit ha-ḥadashah – 2000 – Offenbarung 13,18

ωδε η σοφια εστιν ο εχων τον νουν ψηφισατω τον αριθμον του θηριου αριθμος γαρ ανθρωπου εστιν και ο αριθμος αυτου χξς
Stephen’s 1550 Textus Receptus – Offb 13,18

hebräische Bibel – Offenbarung 13:18

Es gibt so viele unterschiedliche Meinungen über die Aussagen der Bibel – die meisten Ideen werden einfach weitergegeben, und „man glaubt“ an diese Meinungen.
Schauen wir uns heute einmal an, was über die „666“ in Offenbarung 13:18 unter anderem „behauptet wird“:

666: Welche Theorien stimmen überein?
Wenn es eine Stelle in der Bibel gibt, von der praktisch jeder schon einmal gehört hat, dann ist es 666 – die „Zahl des Tieres“. Und wenn es eine Sache gibt, über die sich niemand einigen kann, dann ist es, wofür diese Zahl steht. Wir sehen 666 in Offenbarung 13:18: „Wer Verstand hat, der berechne die Zahl des Tieres; denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist 666.“ Die Formulierung hier ist wichtig: Johannes sagt den Lesern, dass die Zahl „berechnet“ werden muss, was bedeutet, dass es eine versteckte Bedeutung dahinter geben muss. Aber wie können wir sie berechnen?

Berechnen der Symbolik
Eine Möglichkeit, dieses biblische Rätsel zu lösen, ist die Gematria, die Idee, dass Zahlen eine symbolische Bedeutung haben. Während einige die Gematria als ein Werkzeug für Spekulationen bezeichnet haben, leitet sie sich tatsächlich von einer antiken Konvention in Sprachen wie Griechisch und Hebräisch ab, wo Buchstaben des Alphabets zur Darstellung von Zahlen verwendet werden.
Aber die Gematrie ist nicht nur auf die Offenbarung beschränkt; das Neue Testament enthält mehrere andere symbolische Figuren. Die 153 Fische aus Johannes 21,11 könnten als antike Symbolik für die Kirche, den Leib Christi, und die alttestamentlichen Gottessöhne als Analogie zu den Gläubigen in der Kirche gedeutet werden. Das griechische Wort für „Taube“, wie die Taube, die bei der Taufe auf Jesus herabkommt, hat einen Zahlenwert, der dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets entspricht und somit das Alpha und Omega symbolisiert (Offb 1,8).

Berechnen von 666
Wenn es um 666 geht, ist eine Gematria-Erklärung, dass die Zahl Nero Caesar darstellt. Das griechische Neron Kaisar ergibt 1.005, aber wenn der Name in die hebräischen Buchstaben nrwn qsr transliteriert wird, ist die Summe 666. Nero Caesar würde auch die abweichende Zahl des Tieres (616) erklären, die in einigen Manuskripten des Neuen Testaments zu finden ist. Die Transliteration des lateinischen Nero Caesar ins Hebräische, nrw qsr, ergibt 616, was darauf hindeutet, dass Johannes an den bekannten Nero-Redivivus-Mythos gedacht haben könnte, als er über das Tier schrieb (d. h., dass Nero von den Toten auferstehen würde, um die Christen zu vernichten).
Die Gematria-Lösung stellt drei große Probleme dar: Sie könnte als Schummelei bei den Schreibweisen angesehen werden (die übliche hebräische Schreibweise für Caesar ist qʾst, nicht qsr, obwohl die qsr-Form existiert). Es wird davon ausgegangen, dass die Leser das Hebräische gut genug kannten, um die Transliteration vom Griechischen zurück ins Hebräische durchzuführen. Und, vielleicht am bezeichnendsten, die frühen christlichen Kommentatoren, die den Nero redivivus-Mythos kannten, identifizierten 666 nie mit Nero.

Uraltes Sudoku
Es gibt eine weitere Möglichkeit: 666 ist ein magisches Quadrat. Schon in der Antike waren Philosophen und Mathematiker fasziniert davon, dass die Zahlen 1-36 in Quadraten so angeordnet werden können, dass jede Reihe und Diagonale die gleiche Summe ergibt (das gleiche Prinzip wie beim modernen Sudoku). Ein magisches Quadrat hat vier Reihen und zwei Diagonalen, die jeweils die Summe 111 ergeben. Die sechs Zeilen von 111 ergeben 666. Jedes magische Quadrat wurde in der alten jüdischen und griechischen Tradition auch mit einem Himmelskörper assoziiert. Im Fall des 666-Quadrats war dieser Körper die Sonne, die mit Zeus, dem höchsten Gott im griechischen Pantheon, assoziiert wurde.
Zeus wurde oft mit Baal und dem mythologischen Norden (Tsaphon) der kanaanäischen Religion in Verbindung gebracht. Am relevantesten für das Tier der Offenbarung ist der Titel von Baal (und Zeus), „Herr des Himmels“ (Baal-Schamem). Es ist möglich, dass der „Gräuel der Verwüstung“ in Daniel 9:27 (shiqquts-shamem) eine Anspielung auf Baal-shamem ist, da die alttestamentlichen Schreiber manchmal Wörter, die „Schande“ oder „Gräuel“ bedeuten, in Eigennamen einfügten, die früher „Baal“ enthielten (z. B. Mephibosheth, Ish-Bosheth). Das würde bedeuten, dass 666 ein Symbol für den abscheulichen Baal ist, den dunklen Herrscher der alttestamentlichen Welt – im neutestamentlichen Denken die satanische Macht.

Michael S. Heiser – Ich fordere Sie auf, mich nicht mit der Bibel zu langweilen

Die Bedeutung der Zahl sechs ergibt sich aus ihrer Verwendung in der Heiligen Schrift. Die sechs Tage sprechen von Mühsal, gleichzeitig aber auch von der Beschränkung dieser Mühsal: „Sechs Tage sollst du arbeiten“ (2 Mose 20,9). Sie deuten zudem die Herrschaft des Menschen über die Schöpfung an, da er dazu am sechsten Tag erschaffen wurde. Die Zahl steht häufig in Verbindung mit dem Bemühen des Menschen, von Gott unabhängig zu sein. So finden wir, dass Goliath, der Widersacher Israels, sechs Ellen groß war und das Gewicht der Spitze seines Speeres 600 Sekel Eisen betrug (1. Sam 17,4–7). Sechs ist außerdem ein Faktor in dem von Nebukadnezar aufgestellten Götzenbildes (Dan 3,1), sowohl was die Breite (sechs Ellen) als auch was die Höhe (60 Ellen) betrifft. Dies war ein Vorbild auf das Tier, das alle Großen der Menschheit um sich scharen wird, um sich Gott zu widersetzen. Die Zahl des Tieres ist eines Menschen Zahl und beträgt 666 (Off 13,18).

Samuel Ridout – Vorträge über die Stiftshütte

Alles ist völlig abhängig von den drei kleinen Buchstaben www, das World Wide Web, worin wir uns inzwischen alle verstrickt haben! Auch Sie und ich befinden uns in diesem Fangnetz! Auch wenn Sie gar keinen Computer im Haus haben, dann sind Sie trotzdem immer noch abhängig von Computern weil heutzutage alles bereits digital ist. Auch nahezu alle Haushaltsgeräte von der Mikrowelle bis hin zur Waage. Ohne www können Sie nichts mehr kaufen oder verkaufen, und das ist genau so wie es in der Bibel steht! Dies wurde schon vor fast 2000 Jahren von dem Propheten Yochanan / Johannes vorhergesagt: „Und es bewirkt, daß allen, den Kleinen und den Großen, den Reichen und den Armen, den Freien und den Knechten, ein Malzeichen gegeben wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn, und daß niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, welcher das Malzeichen hat oder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit! Wer das Verständnis hat, der berechne die Zahl des Tieres, denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist 666!“ ( vyzx Chizayon / Offenbarung 13:16-18). Die Zahl des Tieres, dem Antichrist, ist somit 666. Im hebräischen Alphabet hat jeder Buchstabe einen Zahlenwert. Der sechste Buchstabe ist das v vav das daher den Zahlenwert 6 hat. Das vav ist dem w gleichgesetzt und damit ist vav-vav-vav oder www dasselbe wie 666.

Aber das ist noch nicht alles: die Zahl des Tieres, 666, finden wir nämlich auch wieder zurück im Strichcode! Dieses Malzeichen, Universal Product Code (UPC) genannt, das 1973 in Amerika entwickelt wurde, ist seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts weltweit unentbehrlich für jeden der etwas kaufen oder verkaufen will. Bis heute is fast jedes Produkt mit dem UPC Strichcode markiert. Sogar die Bibel hat heutzutage einen Strichcode auf dem Umschlag. Jeder UPC Strichcode besteht aus einer Kombination von dicken und dünnen schwarzen und weißen Strichen mit jeweils einem bestimmten Zahlenwert. So hat die Zahl 2 beispielsweise zwei dicke Striche || während die Zahl 6 eine Kombination von zwei dünnen Strichen || hat. Alle Zahlenwerte eines bestimmten Produktes sind auf der Unterseite der Striche aufgeführt, mit Ausnahme von zwei dünnen Strichen am Anfang, in der Mitte und am Ende des Strichcodes, die auch länger als die anderen Striche sind. Aus welchem Grund? Nun, um den Strichcode überhaupt lesen zu können, muß der Scanner erst eine vorgegebene Mindestbreite der Striche lesen und dazu dienen die beiden längeren Striche an der linken Seite, genau in der Mitte und auf der rechten Seite. Diese Striche || werden ‘guard bars’ / Überwachungsstriche genannt und sind gut erkennbar weil sie länger als die anderen Striche sind. Doch gerade weil sie länger sind ist ihr Zahlenwert 6 unten nicht aufgeführt. Diese drei verlängerten Strichkombinationen bilden somit gemeinsam die verborgene Zahl des Tieres 666. Wenn Sie es nicht glauben, dann schauen Sie sich doch einfach den Strichcode auf der Rückseite mancher Bibelausgabe an!

Werner Stauder – Bibelstudie Der Zufluchtsort

Und nun schauen wir uns die Bibel genauer an! Nein – nicht in der deutschen Übersetzung, denn in der Übersetzung könnten alle diese Theorien wirklich war sein! Aber schau dir die griechische Bibel an! In der griechischen Bibel steht „χξς“ für den Zahlenwert 666 ! als drei so unterschiedliche Symbole – und im hebräischen?? Dort steht :“שֵׁשׁ מֵאוֹת וְשִׁשִּׁים וָשֵׁשׁ“ also sogar mehr als nur drei Zeichen!
Welche der oben genannten Theorien lösen sich also in Luft auf, wenn wir uns die Bibel „im Orginal“ anschauen?? Glaube nicht dem, was „andere sagen“ – sondern überprüfe bitte immer alle Angaben!

Eine weitere Theorie:

Außerdem ist die Zahl auch die seines eigenen Namens, dessen Zahlenwert 666 beträgt. Das besagt folgendes: wie der Name des Antichristen in Hebräisch auch lauten Zahlenwerte mag, so wird sein Zahlenwert 666 betragen. Jeder Buchstabe des hebräischen Alphabets hat einen zahlenmäßigen Wert. Das hebräische Alphabet hat 22 Buchstaben, die nacheinander folgen de Zahlenwerte darstellen: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90, 100, 200, 300 und 400. Daher hat auch jeder Name im Hebräischen einen Zahlenwert. Der Name des Autors ergibt 966, der Name Jesus Christus 749. Wie auch immer der Name des Antichristen lauten wird, der zahlenmäßige Wert wird 666 betragen, wenn man den Namen auf Hebräisch buchstabiert. Diese Zahl wird den Verehrern des Antichristen aufgedrückt. Da ein Name aus sehr verschiedenen Buchstaben zusammengesetzt sein kann, gibt es unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten. Deswegen ist es unmöglich, den Namen des zukünftigen Antichristen im voraus herauszufinden oder auszurechnen. Wenn er auftritt, wird die Zahl seines Namens jedenfalls 666 sein. Diejenigen, die zu jener Zeit weise sind (Vers 18), werden dann ermitteln können, wer es ist.

Arnold Fruchtenbaum – Handbuch der biblischen Prophetie