Schlagwort: Glaube

Mirijam

Die Geburt Jesu Christi war aber also: Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Joseph verlobt war, wurde sie, ehe sie zusammengekommen waren, schwanger erfunden von dem Heiligen Geiste.
Elberfelder 1871 – Mt 1,18

Die Geburt – Textkritik: Viele Handschriften: γένεσις (Entstehung, Werdung, Geburt). Einige andere Handschriften: γέννησις (Zeugung, Geburt). – Jesu Christi – Textkritik: Seine Geburt (ohne Namensnennung) – {aber} ereignete sich folgendermaßen (fand folgendermaßen statt): Seine Mutter Maria war mit Josef verlobt (Josefs Braut geworden, dem Josef vertraut). Bevor sie zusammengekommen waren (er sie heimgeholt hatte, sie einander ehelich beigewohnten, die Ehe eingangen waren), stellte sich heraus, dass sie vom Heiligen Geist – Im gr. Text wird der Heilige Geist am Ende des Satzes erwähnt, um zu betonen, dass das Kind von ihm gezeugt ist und nicht von einem Menschen. – schwanger geworden war (ein Kind erwartete, etwas in ihrem Bauch hatte).
offene Bibel – Matthäus 1,18

Die Geburt Jesu Christi aber war also: Als nämlich Maria, Seine Mutter, dem Joseph verlobt war, fand sich, ehe sie zusammenkamen, daß sie vom Heiligen Geist empfangen (Griechisch: im Leibe hatte) hatte. Lk 1,26-35; 2,5.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Matthäus 1:18

Wie kam es nun zur Geburt Jesu? Josef war bereits mit Maria verlobt, als sie schwanger wurde, obwohl sie noch nicht miteinander geschlafen hatten. Bislang wusste nur Maria, dass ihre Schwangerschaft durch die Kraft des Heiligen Geistes hervorgerufen worden war.
Willkommen daheim – Matth. 1:18

Wie alt Maria? Rief man sie nicht Mirijam? Wie hießen ihre Eltern? Wie sah Mirijam aus? Was fühlte Mirijam in den Monaten vor Jesu Geburt?
Keine Auskunft über all diese Fragen in der Bibel? Warum? Sind dass nicht die Dinge, die wir Menschen eigentlich wissen wollen?
Und doch! Für Jehovah nicht wichtig! Und deshalb NICHT in seinem Buch! Einfach keine Informationen, die für uns aus SEINER Sicht nicht wichtig sind.
Und dann schauen wir in den sozialen Medien, und überraschung: es geht um dich und mich, um Aussehen, Gefühle, Verwandschaft und Krankheiten. Aber das ist keine neue Sache: selbst die Christen im laufe der Jahrhunderte haben viele „Büchlein“ geschrieben, um den „Fehler Jehovahs“ auszumerzen: man nennt diese Bücher Apogryphen – da findet man dann die „Geschichten“ um Mirijam, wie alt sie war, wie die Eltern geheißen haben könnten, wie die Geburt ablief usw. usf. – ABER keine lesenswerten Aussagen, weil es nicht aus den Augen Jehovahs für uns interessant sein sollte! So wenig, wie die in den heutigen sozialen Medien viele Dinge zum Thema gemacht werden, die für uns als Christen eigentlich unwichtig sein sollten!

Die Tatsache, daß Jesus, wie der Stammbaum andeutet, allein „von Maria“ geboren ist (V. 16), bedarf der näheren Erklärung. Matthäus‘ Bericht wird sehr viel verständlicher, wenn man sich die hebräischen Heiratsbräuche ansieht. Ehen wurden damals von den Eltern arrangiert, dabei wurden Eheverträge ausgehandelt. Wenn die entsprechenden Vereinbarungen getroffen worden waren, galten die Betreffenden als verheiratet und wurden als Mann und Frau bezeichnet. Sie lebten jedoch nicht sofort zusammen, sondern die Frau wohnte noch ein Jahr lang weiterhin bei ihren Eltern und der Mann bei den seinen. Die Wartezeit sollte beweisen, daß die Braut noch unberührt war, wie sie und ihre Angehörigen gelobt hatten.
Wenn sich in dieser Zeit herausstellte, daß sie schwanger war, hatte sie sich offensichtlich auf eine verbotene sexuelle Beziehung eingelassen und war keine Jungfrau mehr, ein Grund, der zur Annullierung der Ehe führen konnte. Wenn die einjährige Prüfungszeit jedoch die Reinheit der Braut erwies, ging der Ehemann zum Haus der Brauteltern und führte sie in einem großen Umzug in sein Haus. Dort lebten sie dann als Mann und Frau zusammen und vollzogen die Ehe auch physisch. Vor diesem Hintergrund sollte Matthäus‘ Geschichte gelesen werden.
Maria und Josef befanden sich in der einjährigen Wartezeit, als es sich fand, daß sie schwanger war. Sie hatten noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt, und Maria war auch nicht untreu gewesen (V. 20.23). Obwohl nur wenig über Josef erzählt wird, kann man sich doch gut vorstellen, wie sehr er betroffen war. Er liebte Maria wirklich, und nun ging das Gerücht um, daß sie schwanger sei. Sein Verhalten ist ein Beweis seiner Zuneigung zu seiner Braut. Er wollte keinen öffentlichen Skandal heraufbeschwören, indem er ihren Zustand den Richtern am Stadttor offenbarte, denn das hätte zur Folge haben können, daß Maria gesteinigt wurde (5Mo 22,23-24). Statt dessen beschloß er, sie heimlich zu verlassen.

Walvoord Bibelkommentar

Für einen Judenchristen musste dieser Satz eine ungeheure Überwindung sein. Er konnte ihn nur schreiben, wenn er wahr war. Denn die Zeugung eines Kindes in einer unberührten Frau durch den Heiligen Geist sprengte die Grenze der Vorstellungskraft und war vollends für einen auf die Realität hin erzogenen Juden (vgl. 1 Kor 1,22 !) etwas Unerhörtes.
Wir übersetzen wieder mit »Geschichte«, weil das griechische Wort dasselbe ist wie in Mt 1, 1 . Außerdem hat Matthäus vorher die Abstammung geschildert und kommt nun wirklich auf die »Geschichte Jesu Christi« zu sprechen. »Jesus Christus« ist hier bereits als ein Name zusammengewachsen.
Zwar nennt Matthäus Maria »seine Mutter«. Niemals aber nennt er Joseph »seinen Vater«. Das Wort »anvertrauen« kennzeichnet den Sachverhalt besser als »verloben«. Denn unsere deutsche »Verlobung« ist eine wenig verbindliche Sache. Dagegen bedeutet »anvertrauen« nach jüdischem Recht den Abschluss des bindenden Ehevertrags. Zum Vollzug der Ehe fehlt nur noch die Heimholung der Braut in das Haus des Bräutigams (vgl. Mt 1, 20-24). Deshalb heißt Joseph schon jetzt »ihr Mann« (Mt 1, 19-20.24). In der Regel heiratete das jüdische Mädchen mit 14 Jahren. So alt ungefähr wird Maria damals gewesen sein.
Dann »wurde sie, noch bevor sie zusammengekommen waren, als vom Heiligen Geist schwanger gefunden«. Unter »zusammengekommen« verstehen manche Forscher ehelichen Verkehr. Jedoch zeigen Mt 1, 20 und Mt 1, 24 , dass hier »zusammengekommen« so viel heißt wie »zusammengezogen«. Maria war noch gar nicht im Hause des Joseph. So blieb es für Joseph keinen Augenblick zweifelhaft, dass er nicht der Vater war. Denn Geschlechtsverkehr unter Verlobten gilt in der ganzen Bibel als Hurerei gegen Gottes Willen. Matthäus nennt uns sofort die Ursache der Schwangerschaft: »vom Heiligen Geist«. Er erzählt aber niemals, wie es dazu kam! Ganz anders Lukas in Lk 1,26ff.) D. h.: Matthäus berichtet hier nur in knappster Auswahl. Auch er muss ja gewusst haben, wie es zur Schwangerschaft der Maria kam. Aber er erzählt es nicht.
Wir können kaum nachempfinden, was es für Maria bedeutete, als »Schwangere« angetroffen zu werden. Vermutlich stammt sie aus Levi, aus priesterlichem Geschlecht. Denn nach Lukas 1,36 ist die Priesterfrau Elisabeth ihre »Verwandte«. Man darf also keinesfalls in dem Stammbaum von Lk 3 die Stammtafel Marias sehen. Nun steht Maria nach außen da, als hätte sie wie einst Thamar Hurerei getrieben (vgl. 1 Mose 38,24)! Eine Priestertochter und vor Ehevollzug schwanger! Nach 5 Mose 22,20ff.) musste jedes Mädchen in Israel gesteinigt werden, das nicht mehr als Jungfrau in die Ehe ging. Und nach 3 Mose 21,9 wird eine Priestertochter mit Feuer verbrannt, wenn sie unerlaubten Verkehr hatte. Welche Last musste auf Maria liegen: in einem göttlichen Geheimnis lebend, das man nicht publizieren konnte; im Angesicht hämischer oder drohender Entdecker; im Bewusstsein, Joseph zu enttäuschen. Matthäus lässt also Jesu Geschichte mit einem Augenblick höchster Spannung beginnen.

Edition C

Was hat Matthäus über die Jungfrauengeburt berichtet?
Das Matthäusevangelium spricht nach dem Stammbaum von Jesus (Matthäus 1,1-17) gleich im ersten Satz der eigentlichen Erzählung von der Jungfrauengeburt: Als Maria noch mit Josef verlobt ist und darum noch nicht mit ihm geschlafen hat, stellt sich heraus, dass sie schwanger ist (Matthäus 1,18). Als Josef verständlicherweise annimmt, dass seine Verlobte ihm untreu war, korrigiert ihn ein Engel im Traum: „Das Kind, das Maria erwartet, ist vom Heiligen Geist“ (Matthäus 1,20). Daraufhin wartet Josef bis zur Geburt des Kindes, bevor er mit Maria schläft (Matthäus 1,25).
Für Juden und Christen war klar, dass der Engel nicht von einer sexuellen Zeugung spricht, bei der Gottes Geist die Rolle des Mannes einnimmt. So konnten sich in der Antike nur Heiden das Wirken ihrer Götter vorstellen. Aber auch im Matthäusevangelium bleibt vieles geheimnisvoll. Matthäus legte jedoch großen Wert darauf, dass durch die übernatürliche Geburt von Jesus eine uralte Vorhersage des Propheten Jesaja eingetroffen ist: „Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen“ (Matthäus 1,23 = Jesaja 7,14). Ob Matthäus damit der Aussage des Jesaja gerecht geworden ist, ist ziemlich umstritten. Aber so merkwürdig ist es gar nicht, wie der Evangelist seine Bibel liest und deutet.

Faszination Bibel 4/2020

Was ist dann das Mittel der Menschwerdung? Wie ist Gott ein Mensch geworden? Die Mittel der Menschwerdung umfassten drei Dinge.

Erstens war an der Menschwerdung der Heilige Geist beteiligt (Lk. 1:35). Als Maria fragte, wie die Empfängnis möglich sei, weil sie eine Jungfrau war, antwortete der Engel, dass der Heilige Geist sie überschatten und eine wundersame Empfängnis bewirken würde. Der Generator der Menschwerdung war der Heilige Geist. Der Heilige Geist kam auf Maria, und die Kraft des Allerhöchsten überschattete sie. Der Geist wirkte, um die Menschheit des Messias zu zeugen oder zu empfangen. Er war immer Gott, also musste die Gottheit nicht erzeugt werden; nur seine Menschlichkeit musste erzeugt werden. Die Gottheit nahm an Marias Menschlichkeit teil, schloss aber gleichzeitig Marias sündige Natur aus. Durch die Überschattung des Heiligen Geistes mit der Kraft des Allerhöchsten, erzeugte der Heilige Geist die Menschlichkeit von Jeschua (Jesus), dem Messias. Der Heilige Geist erzeugte die Empfängnis. Das Produkt sollte nach Lukas 1,35 zweierlei sein: erstens heilig und zweitens der Sohn Gottes, der Gottmensch.

Zweitens: Die Menschwerdung betraf die Jungfrau Maria. Ihre Jungfräulichkeit wurde von zwei der vier Evangelien bekräftigt (Matthäus 1:18, 22-23; Lk. 1:27, 34). Die Empfängnis war übernatürlich. Weil Maria eine Jungfrau war, war es notwendig, dass es eine übernatürliche Empfängnis gab. Die Leute sprechen oft von dem Wunder der Jungfrauengeburt, aber technisch gesehen war nicht die eigentliche Geburt das Wunder; Jeschua wurde wie jedes andere Baby geboren. Es war nicht die Geburt, die das Wunder war, sondern die Empfängnis. Die weibliche Eizelle war die von Maria, also war Jesus der wirkliche Sohn Marias, aber es fehlte das männliche Sperma völlig. Deshalb hatte Jeschua keinen natürlichen Vater, und deshalb bedurfte die Empfängnis der erzeugenden Kraft des Heiligen Geistes. Auf der einen Seite war der Heilige Geist das Mittel, aber auf der anderen Seite war auch die Jungfrau Maria ein Mittel.

Drittens beinhaltete die Menschwerdung die Jungfrauengeburt, die den menschgewordenen Menschen hervorbrachte. Dies wurde in 1 Mose 3,15 und Jesaja 7,14 vorausgesagt und ging schließlich in Matthäus 1,16 in Erfüllung.

Arnold Fruchtenbaum – Die Inkarnation

Gott ist Liebe

Geliebte, laßt uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren (O. von Gott gezeugt) und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe
Elberfelder 1871 . 1 Joh 4,7–8

Geliebte, laßt uns einander lieben! Denn die Liebe stammt von Gott, und wer Liebe hat, der ist aus Gott erzeugt und erkennet Gott-der ist der wahre Gnostiker. –  Wer keine Liebe hat, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe – Gott wird nur so weit erkannt, als er geliebt wird. –
Ludwig Albrecht – 1.Johannes 4,7–8

Ihr Lieben, lasst uns mal versuchen, dass wir uns wirklich gegenseitig lieben! Gott hat die Liebe schließlich erfunden! Wer seine Glaubensgeschwister liebt, gehört erst wirklich zur Familie dazu. Es ist ein Beweis dafür, dass er Gott kennt. Wer es aber nicht schafft, andere zu lieben, der hat keine Ahnung von Gott. Gott ist nämlich die Liebe in Person.
VolxBibel – 1.Johannes 4:7–8

Ich finde es ja immer wieder spannend, mit anderen Christen zusammenzutreffen. Und gerade in der heutigen Zeit, wo man sich mehr auf die sozialen Medien zurückgezogen hat, da scheinen viele Christen vergessen zu haben, dass es nicht darum geht, „Recht zu haben“ sondern Gottes Liebe wiederzuspiegeln!
Da werden Menschen, mit einer anderen Sicht auf die Bibel oder auf einzelene Bibelstellen beschimpft, diesen „das Heil abgesprochen“ und weiteres. Doch wenn wir die Bibel regelmäßig lesen, stellen wir fest, dass Jehova Liebe ist …und wir aufgefordert sind, IHN nachzuahmen!

An dieser Stelle kehrt der Verfasser des Briefes wieder zum Thema der Liebe zurück, die, wie der Glaube an den Sohn Gottes (V. 13), ein Produkt des Geistes ist. Die Liebe kennzeichnet den Christen ebenso als Kind Gottes (V. 4.6) wie das Bekenntnis zum menschgewordenen Christus, denn die Liebe ist von Gott. Wer liebt (im christlichen Sinn), ist deshalb von Gott geboren (vgl. 1Joh 2,29;3,9;5,1.4.18 ) und kennt Gott. Die Liebe erwächst aus der Wiedergeburt und aus der Gemeinschaft mit Gott, die von der Gotteserkenntnis geprägt ist (vgl. 1Joh 2,3-5 ). Wer nicht liebt, der zeigt dagegen, daß er Gott nicht (kennt). Bemerkenswerterweise sagt Johannes hier nicht, daß ein solcher Mensch nicht von Gott geboren ist, sondern nimmt in seiner negativen Abwandlung des Satzes nur den zweiten Teil der positiven Formulierung (1Joh 4,7) auf. Weil Gott … die Liebe (ist), muß die vertraute Bekanntschaft mit ihm ebenfalls Liebe hervorbringen. Wie das Licht (1Joh 1,5), so ist auch die Liebe dem Wesen und der Natur Gottes inhärent, und ein Mensch, der Gott nahesteht, wandelt in diesem seinem Licht (1Joh 1,7).

Walvoord Bibelkommentar

Die klare Scheidung von den Irrlehrern, falschen Propheten und Antichristen ist nicht lieblos, wie bis heute oft gesagt wird. Es ist gerade gelebte Liebe, wenn wir als Christen deutlich auf die antichristlichen Geister hinweisen und warnen. Ist das lieblos, wenn ich einem, der verblendet auf einen Abgrund zugeht, laut und deutlich: »Halt! Stopp! Kehre um! Du gehst in dein Verderben!« zurufe? Wenn ich nicht rufen würde, das wäre lieblos! So wird gerade der Kampf gegen Irrlehre aus Liebe geführt, muss um der Liebe willen geführt werden. Das sollte man uns Christen auch abspüren, und hier mangelt es oft bei uns. Fanatismus kommt nie aus der Liebe.
Doch ist der Kampf gegen die Irrlehre auch nie unser erstes Werk, sondern vielmehr der Mitbau am Reich Gottes, die Erbauung der Gemeinde und die gelebte brüderliche Liebe. Dan hinein ruft Johannes jetzt noch einmal (vgl. 1Joh 2,7ff.; 1Joh 3,11ff.) seine Gemeinden. Er ist selbst von der Liebe durchdrungen, und die Anrede »Geliebte« zeigt sein Innerstes. Im Griechischen kann das Folgende sowohl Aussage als auch Aufforderung sein. »Wir lieben einander« oder »lasst uns einander lieben«. Von Vers 11 her, wo es Aufruf ist (»wir sollen … lieben«), entscheiden wir uns für die Aufforderung. Christliche Liebe geschieht nicht automatisch, sondern bedarf des Wollens (vgl. zu 1Joh 3,11). Die Liebe wächst dort in uns,« wo wir den Geist Gottes in uns verändernd wirken lassen, denn er entzündet zur Liebe; er schenkt uns das neue Wollen, den Willen zu lieben.
Es ist nicht eine allgemeine Gefühlsliebe gemeint, sondern die Liebe, die von Gott ist, eine Liebe, die frei ist von Selbst – und Begehrsucht; die göttliche Liebe, die in allem uns will, beschenkt und sucht. Wer so liebt, »der ist aus Gott geboren und kennt Gott.« Solche Liebe können wir nicht in uns selbst machen, wollen oder suchen. Die erlangen wir durch die Neugeburt; »der ist aus Gott gezeugt«, schreibt Johannes. Göttliche Liebe und natürliche, menschliche Liebe sind völlig wesensverschieden. Doch wo Gott uns neu zeugt, wo wir wiedergeboren sind, da ist Art von Art, da bleibt der »Same« Gottes in uns (vgl. 1Joh 3,9). Christliche Liebe ist Art von Gottes Art. Denn wir leben nun mit Gott in untrennbarer Gemeinschaft, »kennen Gott«, sind Art von Art.

1Joh 4,8: »Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht, denn Gott ist Liebe.«
Auch dieser andere Satz gilt genauso klar: Wo keine brüderliche Liebe ist, das ist nicht Art von Art. Das ist die alte, selbstsüchtige Art. Ein solcher Mensch »kennt Gott nicht«, lebt noch fern vom Vater. »Gott ist Liebe« – das ist sein innerstes Wesen, das ist Gottes Sinn. Gottes Gerechtigkeit, Heiligkeit und Barmherzigkeit, seine Gnade und sein Grimm – das alles gilt, aber das alles ist Ausfluss seiner Liebe. Das Zeugnis »Gott ist Liebe« ist der Blick, der am tiefsten in Gott hineinschauen darf. Und das ist an Jesus Christus zu sehen.

Edition C

Es scheint nun auf den ersten Blick ein abrupten Wechsel von einem etwas unerquicklichen Thema zu einem Hauptgedanken zu geben, der dem Leser weitaus mehr gefällt. Es ist der Übergang von „dem Geist des Irrtums“ zu „einander lieben“. Dennoch besteht hier eine Verbindung. Johannes hat den Geist der Wahrheit erwähnt (V.6), wobei ohne jeden Zweifel die Liebe Gottes in unsere Herzen durch den Heiligen Geist ausgegossen wurde. Wir sind aus dem Geist geboren und damit Kinder Gottes geworden. Daher sollten wir einander lieben. Der Geist des Irrtums erweist sich in denen, die von der Welt sind und die entgegengesetzten Merkmale besitzen: „Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch haßt“ (3,13). „Geliebte“ ist eine liebevolle Anredeform. In Übereinstimmung mit der Wahrheit schärft er jetzt den Heiligen ein: Da Er uns also liebt, müssen wir einander lieben. Obwohl es stimmt, daß wir in Gemeinschaft mit Gott „eine sündige und vom Sündenfall zugrunde gerichtete Welt“ lieben müssen, geht es hier um eine gegenseitige Liebe, die besondere Liebe, die der Vater Seinen Kinder entgegenbringt und die wir nun einander erweisen. „Hier steigt der Brief zum Höhepunkt aller Offenbarungen empor“ (Law).
  „Laßt uns einander lieben“ (V.7);
  „Wir sind schuldig, einander zu lieben“ (V.11);
  „Wenn wir einander lieben“ (V.12);
  „Liebe ist aus Gott“ (V.7).
 Welcher Art ist diese Liebe? Keinesfalls die Liebe zur Welt, die wir nicht lieben sollen! Nicht die Liebe der Welt, denn die Welt liebt das Ihrige (vgl. Joh 15,19), sondern die Liebe des Vaters ist uns zuteil geworden. Er ist der Ursprung dieser Liebe, denn „die Liebe ist aus Gott“. „Ihr“ (V.4) sowie „wir“ (V.6) sind aus Gott, und daher wird die Liebe göttlichen Ursprungs in denen deutlich entfaltet werden, die Seine Kinder sind. Jeder, der Liebe erweist, ist aus Gott gezeugt (liebt mit der gleichartigen, göttlichen Liebe) und liebt Gott praktisch. Dies sind zwei Beweise der Neugeburt. „Gott hat sich uns in Jesus Christus als aufopfernde Liebe geoffenbart. Weil Gott Liebe im Wesen ist (V.8.16) und uns in Christus geliebt hat (V.12.13), müssen wir einander lieben“ (Stott).
Vers 8 Wuest übersetzt: „Wer nicht aus Gewohnheit liebt, hat Gott nicht kennengelernt“. „Wenn ein Mensch solche Liebe nicht erweist, zeigt, daß er Gott nie kennengelernt hat. Er hat immer nur Entfremdung von Seinem Schöpfer gekannt“ (Burdick). Denn Gott ist Liebe, d.h. Gott ist im Wesen Liebe. Das will nicht sagen, daß Liebe gleichbedeutend mit Gott ist, sondern daß sie Ihm entstammt. „Wenn kein Lob auf die Liebe in diesem ganzen Brief angestimmt worden wäre, wenn auf allen anderen Seiten der Schrift nichts anderes stände, und nur dies eine alles wäre, was uns durch die Stimme des Geistes Gottes gesagt wurde – ‚Gott ist Liebe‘ – sollten wir nach nichts anderem verlangen“ (Augustin). Beachten wir, daß „Liebe“, „liebt“ usw. 32mal zwischen 4,7 und 5,3 vorkommen. „Die christliche Bekräftigung, daß Gott Liebe ist, wird nicht durch das Ignorieren des Kreuzes in all seiner krassen Abscheulichkeit, sondern dadurch aufrechterhalten, daß man es ganz vornanstellt“ (Bruce). „Gott aber erweist seine Liebe gegen uns darin, daß Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist“ (Röm 5,8).

Was die Bibel lehrt

Gott ist auch Liebe (1 Johannes 4,8.16). Er bewies das, indem Er Adam und Eva mit Kleidern aus Fell bekleidete. Dazu musste ein Tier sterben. Aber Gott beließ es nicht dabei, ein Vorbild von dem Tod des kommenden Erlösers zu geben, sondern kündigte Ihn ausdrücklich an, und zwar als Nachkomme der Frau (1 Mose 3,15). Eva glaubte das. Die Bibel sagt das nicht ausdrücklich, berichtet aber von mehreren Umständen, die es beweisen:
• Eva wurde bekleidet (und nahm diese Gnade an) – ein Bild davon, dass sie nun vor Gott stehen konnte und sich nicht mehr verstecken musste.
• Ihr Sohn Abel handelte „durch Glauben“, als er sein Opfer brachte (Heb 11,4). Er muss etwas von der Notwendigkeit eines blutigen Opfers gewusst haben, sicher durch seine Eltern.
• Eva nannte ihren ersten Sohn Kain („erworben“), mit der Begründung: „Ich habe einen Mann erworben mit dem HERRN“. Sie mag gedacht haben, der gerade geborene „Nachkomme“ würde die Schlange besiegen. Natürlich war das nicht der Fall. Aber sie glaubte Gottes Ankündigung.
• Eva lernte. Für ihren nächsten Sohn suchte sie einen passenden Namen aus: Sie nannte ihn Abel („Hauch“ oder „Nichtigkeit“). Damit signalisierte sie, dass der Mensch nichts ist (und sich den Erlöser nicht „erwerben“ kann). „Abel“ spricht nicht mehr vom Tun, sondern vom Unvermögen des Menschen. Das ist ein Grundbaustein des Evangeliums.

Im Glauben leben 2020

PS: nachdem wir nun den Testballon Zoom-Gottesdienst begonnen haben, die FB-Gruppe haben, nun ab heute auch eine Gruppe bei Telegramm. Mal schauen, ob wir es schaffen, dass dort die Liebe Jehovahs als Mittelpunkt gelebt wird.

„der wird euch dann alles beibringen“

Der Sachwalter (O. Fürsprecher, Tröster) aber, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Elberfelder 1871 – Joh 14,26

Wenn aber die Unterstützung kommt, der heilige Geist, diese ganz besondere Kraft von Gott, der wird euch dann alles beibringen, was ihr noch wissen müsst, und er wird euch an die Sachen erinnern, die ich euch gesagt habe.
VolxBibel – Johannes 14:26

der Zu- und Fürsprecher aber, Der Geist, der heilige, den senden wird der Vater in Meinem Namen, Jener persönlich wird euch lehren alles und wird euch erinnern an alles, was Ich euch sagte.
Pfleiderer – Joh 14:26

zu dem heiligen Geist, der ja schon ein paar Verse vorher erwähnt wurde, haben wir schon einen Kommentar.

Doch woher wollen wir wissen, dass wir uns auf die Worte des NT verlassen können? Schauen wir uns Jesu Worte genauer an:

Die Menschen und auch die Jünger verstanden das, was Jesus in der Zeit seiner Anwesenheit auf Erden sagte, nur zum Teil. Drei Dinge mußten geschehen, damit die Apostel ihn und seinen Auftrag ganz begreifen konnten: (1) Er mußte sterben. (2) Er mußte auferstehen, um seinen Anspruch zu bestätigen und seinen Sieg sichtbar zu machen. (3) Der Geist mußte kommen (er würde vom Vater in Jesu Namen, d. h. an Jesu Stelle, für ihn, gesandt werden) und ihnen die Worte und Werke Jesu erklären. Der Geist, sagte Jesus, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Dieser Vers ist an die Apostel gerichtet. Vom Textzusammenhang her ist „alles“ auf die Interpretation und Bedeutung der Person Jesu und seiner Werke beschränkt. Der Geist wirkte in den Jüngern, erinnerte sie an die Lehren Jesu und bewirkte, daß sie sie verstanden (vgl. Joh 2,22;7,39;20,9).

Walvoord Bibelkommentar

V. 26 lenkt noch einmal zum Thema »Heiliger Geist« zurück. Wie in V. 16ff.heißt er »der Beistand«. Aber jetzt wird der im AT gebrauchte Name »der Heilige Geist« ausdrücklich hinzugesetzt, um Missverständnisse zu vermeiden. Wenn Jesus außerdem sagt: »den der Vater in meinem Namen senden wird«, dann macht er zwei weitere Punkte klar: a) Der Heilige Geist wird auf die Bitte Jesu hin entsandt (vgl. V. 16). b) Der Heilige Geist vertritt Jesus (»in meinem Namen«). Dazu kommen jetzt nun zwei Aufgaben des Heiligen Geistes. Die erste ist die Lehraufgabe: »Er wird euch alles lehren.« Es gibt heute viele Menschen, die den Heiligen Geist in erster Linie mit Gefühl, Stimmung, Atmosphäre usw. verbinden. Das ist nicht biblisch. Biblisch ist vielmehr, dass Gottes Geist eine klare Lehre bringt (vgl. 1 Kor 2,13; 1 Joh 2,27), und zwar Lehre auf verschiedenen Ebenen: Lehre z. B. auf der Ebene persönlicher Führung.

Ein Schulbeispiel dafür ist die Unterweisung für verfolgte Christen nach Mt 10,19; Mk 13,11; Lk 12, liff.; Lk 21,14ff., die der Geist lehrt, was sie im Prozess sagen sollen. Lehre aber auch z. B. auf der Ebene der Katechese oder der Evangelienüberlieferung. Und gerade auf das Gebiet der Katechese und Evangelienüberlieferung führt die zweite Aufgabe des Geistes. Es handelt sich dabei um die Erinnerungsaufgabe: »Und er wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.« Dieses »Erinnern« ist ganz wichtig. Denn dadurch blieb menschlich der Weg gesichert, auf dem Jesu Wort zu den späteren Generationen kam. Das Johannesevangelium enthält selbst einige Spuren dieses »Erinnerns« (Joh 2,22; 12,16; 21,23). Wiederum ist klar: Der Heilige Geist hat in erster Linie nichts mit Gefühl, Stimmung oder dergleichen zu tun, sondern klärt die Worte ab, die Jesus tatsächlich »gesagt« hat. Er ist also ein zuverlässiger Führer zur Wahrheit, wie Joh 16,13 betont. Wären die Evangelien nicht zuverlässig, dann wüssten wir heute nicht mehr, wer Jesus war und was er sagte. Es gäbe dann keine Kirche der Bibel. Bis heute ist das so geblieben: Wo der Geist ist, da drängt er zur Lehre und zur Klarheit.

Edition C

Die Apostel müssen zweifelsohne gedacht haben, es sei eine gewaltige Verantwortung, Seine Worte zu bewahren, hatte doch ihre Erinnerung an diese Worte in vielen wichtigen Angelegenheiten versagt (Lk 18,34). Der Herr hatte ihnen im Lauf der Jahre so vieles beigebracht. Als Er unter ihnen war, hatten sie Seine Worte nur in mündlicher Form gehabt, nicht schriftlich wie im AT. Daher bestand große Gefahr, daß vieles nach Seinem Weggang in Vergessenheit geraten würde. Wie sollten beispielsweise Johannes und Matthäus (welche in den Tagen Seines Fleisches mit Ihm gewesen waren) nur in der Lage sein, sich bis in die Einzelheiten der langen Unterredungen des Herrn zu erinnern? Daher sprach der Herr hier von einem der großen Werke des Heiligen Geistes, der sie zu ihrer Aufgabe befähigen würde. Zwei Seiten dieses Beistandes werden hier genannt:
 1. Er würde „alles“ lehren und so der Urheber aller nachfolgenden neuen Lehren und Offenbarungen sein (1Kor 11,23; 1Thes4,15).
 2. Die neue Lehre, die der Herr in der vorliegenden Unterredung eingeführt hatte, würde ebensowenig in Vergessenheit versinken. Sie würde durch den Geist in ihrem Verstand zu neuem Leben geweckt werden. Die wahre Bedeutung des AT würde ihnen auch enthüllt werden; entsprechend war Petrus in Apg 2 in der Lage, so viele alttestamentliche Belege zur Auferstehung zu zitieren, und Paulus (als Saulus noch) vermochte schon so bald nach seiner Bekehrung aus dem AT zu beweisen, daß Jesus der Christus ist.

Was die Bibel lehrt

Jesus hält „Abschiedsreden“. Werden sie nicht schnell verklingen? „Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch weilte.“ Werden die Jünger alles dies behalten, was für ihr Leben und ihren Dienst so entscheidend ist? Wenn Jesus sich auf die Jünger selbst verlassen müßte, wäre es schlimm bestellt. Jesus hat wieder und wieder merken müssen, wie wenig ihn seine Jünger verstanden und wie schnell sie „vergessen“ (Mk 8, 14–21). Vor seinem Blick steht jedoch eine ganz andere und herrliche Wirklichkeit: „Aber der Anwalt, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich selbst euch sagte.“ Der Geist Gottes vergißt nichts. Nun wird er der „Anwalt“ der Vergeßlichen sein und sie „an alles erinnern“, und sie alles „lehren“. „Lehren“ und „erinnern“ ist hier fest zusammengebunden. Das „Lehren“ der Jünger geschieht gerade im „Erinnern“. Darum ist dieses „alles“, was der Geist die Jünger „lehrt“, nichts Neues neben dem, was sie von Jesus hörten, oder über das hinaus, was Jesus selbst sie lehrte. Der Geist ist völlig mit dem Vater und dem Sohn eins. Er redet darum nur das, was er selber vom Vater und vom Sohn „hört“ (16, 33) und hat nur das eine Ziel, Jesus zu verherrlichen (16, 14). Darum ist dieses „alles“, was der Geist die Jünger lehrt und woran er sie erinnert, das, „was ich selbst euch sagte“.
Für uns aber ist diese Aussage Jesu über den Dienst des Geistes an den Jüngern von entscheidender Bedeutung. Wir lesen das apostolische Wort von vornherein falsch, wenn wir in ihm nur Menschen von ihren eigenen Erinnerungen und aus ihrem eigenen Verständnis der Dinge heraus reden hören. Wir haben es in ihrem Wort mit dem Erinnern und dem Lehren des Heiligen Geistes Gottes zu tun. Von dieser Gewißheit darf und muß unser Bibellesen bestimmt sein.
Das gilt im Blick auf unser Evangelium. Wenn wir bedenklich fragen, ob der alte Jünger sich denn noch so genau an die Worte seines Herrn habe erinnern können, dann sagt er uns hier: Nicht auf mein Erinnerungsvermögen müßt ihr euch verlassen, aber dem „Erinnern“ des Geistes Gottes dürft ihr trauen. Der Heilige Geist hat den alten Johannes Worte Jesu aufs neue hören lassen, als wären sie eben vor seinem Ohr gesprochen.
Und dabei wird der Geist die Jünger auch alles „lehren“. Der Geist wird sie verstehen lassen, was sie zunächst gar nicht verstanden. Er wird ihnen Durchblicke geben und Zusammenhänge zeigen, die sie selber nicht gesehen hätten. Er wird Tiefen erschließen und göttliche Wahrheiten hervortreten lassen, an die unser eigenes Denken nicht heranreicht. In 2, 22 und 12, 16 erlebten wir ein solches „Erinnern“ und „Verstehenlehren“ des Geistes in den Jüngern mit. So dürfen auch wir im Lesen des Wortes „Schüler des Heiligen Geistes“ sein und sein Lehren erfahren. Bei 16, 13. 14 werden wir noch einmal davon zu sprechen haben.

Wuppertaler Studienbibel

deshalb kann eine Kirche, die im laufe von wenigen Jahren wichtige Lehrfragen ändert nicht vom heiligen Geist geführt sein – denn der heilige Geist führt uns nicht in „Sackgassen“ oder „Denkfehler“ und erst Recht nicht in die Situation, ein Ereignis falsch vorrauszusagen.

Die achte Verheißung ist, dass der Heilige Geist sie lehren wird, nachdem er gekommen ist, und sich an alles erinnern wird, was Jesus sie gelehrt hatte. Die Menschen haben sich gefragt, wie sich diese Jünger wie der Apostel Johannes an all die Worte erinnern konnten, die Jeschua gesagt hatte, und in der Lage waren, sie noch im Jahr 90 N. CHR. aufzuzeichnen, also etwa sechzig Jahre nachdem er diese Aussagen gemacht hatte. Hier ist die Antwort: Einer der besonderen Dienste des Heiligen Geistes an die Apostel – eine Verheißung, die auf die Apostel beschränkt ist – ist, dass der Heilige Geist sie an alles erinnern wird, was Jesus sie gelehrt hatte, so dass sie in der Lage sein würden, es genau aufzuzeichnen. Das ist der Grund, warum die Evangelien des Neuen Testaments existieren; der Heilige Geist erinnerte sich an alles, was Jesus die Apostel lehrte.

Arnold Fruchtenbaum – Der Obersaal-Diskurs

Die Diskussion, ob Matthäus oder Markus zu erst geschrieben wurde, und wer von wem abgeschrieben habe, ob es eine Logienquelle Q gibt usw usf zeigt nur, dass diejenigen NICHT an den allmächtigen Gott glauben – der die gesamte Bibel – und damit auch die vier Evangelien INSPIRIERT hat – und damit der eigentliche Verfasser der Berichte ist!

„wir seine Siege miterleben und mit ihm feiern“

Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzuge umherführt in Christo (O. in dem Christus) und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Orte durch uns offenbart! Denn wir sind Gott ein Wohlgeruch Christi in (O. unter) denen, die errettet werden, und in (O. unter) denen, die verloren gehen; den einen ein Geruch vom Tode zum Tode, den anderen aber ein Geruch vom Leben zum Leben Und wer ist dazu tüchtig? Denn wir verfälschen nicht, (O. treiben nicht Handel mit) wie die vielen, das Wort Gottes, sondern als aus Lauterkeit, sondern als aus Gott, vor Gott, reden wir in Christo.
Elberfelder 1871 2.Kor 2,14–17

Gott aber sei gedankt, der uns in Christus -im Dienste Christi- allezeit (wie) in einem Triumphzug mit sich einherführt und den Wohlgeruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten offenbart -d.h. wahrnehmbar aufsteigen läßt-!
Hermann Menge Übersetzung – 1926 – 2.Korinther 2,14

Ich bin Christus so superdankbar, dass wir seine Siege miterleben und mit ihm feiern! Egal wo wir hinkommen, wir erzählen überall die gute Nachricht von dem neuen Leben mit Jesus! Das ist so, als ob einem ein richtig guter Duft in die Nase steigt. Stellt euch mal vor, jemand schmeißt eine Gartenparty und wirft ein paar Holzfällersteaks auf den Grill. Für die meisten ist das echt ein guter Geruch.
VolxBibel – 2.Korinther 2:14

Kennst du auch so viele Menschen, die nur „rumjammern“ weil „alles so schlecht“ geworden ist? Aber könnten wir nicht glücklich sein, wenn sich Gottes Wort erfüllt, und wir dem endgültigen Sieg Jesu näher kommen?? Aber wohin geht mein Blick?

Man könnte denken, daß ein solch lebengebender Wohlgeruch von allen geschätzt würde. Doch ist dem nicht so, wie Paulus es weiter zeigt: „Denn wir sind ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden und unter denen, die zugrunde gehen; den letzteren ein vom Tod ausgehender und zum Tode hinführender Geruch, den ersteren ein vom Leben ausgehender und zum Leben hinführender Geruch.“ Nur für die wenigen, die seufzen und jammern wegen der Greuel, die sie in der Christenheit vor sich gehen sehen, die Gerechtigkeit lieben und sich ihres geistigen Mangels bewußt sind, ist diese Erkenntnis Gottes ein lebengebender Wohlgeruch, den sie zu ihrem Nutzen tief einatmen. Von solchen kann gesagt werden, daß sie eine gute Nase haben. — 2 Korinther 2:15, 16, NW.
Was aber die große Mehrheit der Menschen von heute betrifft, jene, die weltliche Vergnügungen mehr lieben als Gott, und die eher Geschöpfe als den Schöpfer anbeten, ist die duftende Erkenntnis Gottes eine todbringende Plage. Und kein Wunder, denn sie lieben die böse alte Welt, und diese Erkenntnis spricht von ihrer Zerstörung. Von allen solchen könnte gesagt werden, sie hätten schlechte Nasen; für sie sind Jehovas Knechte stinkend.
Ungeachtet aber, wie die Menschen auf unsere duftende Botschaft reagieren, haben wir als gottergebene Diener Jehovas die Pflicht, den Wohlgeruch der Erkenntnis Gottes für alle wahrnehmbar werden zu lassen. Gleichwie der Verschluß einer Parfümflasche abgenommen werden muß, um das Parfüm auf Haut oder Kleider zu zerstäuben, so daß sein Duft für andere wahrnehmbar wird, so verhält es sich auch mit dem Duft der Erkenntnis Gottes. Wir müssen aus uns herausgehen, müssen frei reden, müssen uns als solche kenntlich machen, die diese duftende Erkenntnis besitzen, so daß sie für alle wahrnehmbar wird. Wenn jemand beleidigt ist und sich sozusagen die Nase zuhält, brauchen wir uns nicht verlegen zu fühlen oder uns zu schämen. Wir sollten froh sein, daß es so ist und nicht anders, denn der Fehler liegt an ihrer Nase und nicht an unserer wohlriechenden Botschaft.
So laßt uns denn mit dieser duftenden Gotteserkenntnis großzügig verfahren; gebrauchen wir sie freigebig, wie sie auch uns kostenlos zuteil geworden ist! Lassen wir denen, die Gerechtigkeit lieben, den vollen Nutzen dieses Duftes zukommen, so daß auch sie die Freude haben können, in Jehovas Triumphzug zu sein und den Duft der Erkenntnis Gottes für viele weitere wahrnehmbar werden zu lassen.

Der Wachtturm 1.10.1956

Deshalb interessieren wir uns nicht für die Zahl der Geimpften und erst Recht predigen wir keine Organisation – sondern den Christus!

Die Leser werden zunächst über den Grund seines überschwenglichen Ausbruchs im unklaren gelassen, bis er das grandiose Thema des Evangeliums und seines Dienstes entwickelt hat. In (Kapitel 7,5 nimmt er den Faden wieder auf und zeigt, daß er nicht vergessen hat, hierüber zu unterrichten. Der Bericht des Titus beendete nicht nur seine Unruhe, sondern gab ihm die erneute Bestätigung, daß Gott immer siegreich ist und daß er, durch seine Verbindung mit Christus, die Ehre genießen durfte, Anteil an diesem Triumphmarsch zu haben. Die Formulierung „im Triumphzug umherführt“ hat die meisten Schreiber veranlaßt zu denken, daß Paulus sich selbst als einen Gefangenen sieht, an dem Kampfwagen angebunden und so als Objekt der gewaltigen Macht Gottes herumgeführt. Sie gehen noch weiter und stellen sich vor, daß Paulus an seine Bekehrung denkt, als er Sklave und Gefangener Christi wurde. Jeder, der Paulus‘ Fähigkeiten, logisch zu denken, kennt und seine klar geordneten Gedankengänge, wird diese Vorstellungen verwerfen. Er springt nicht akrobatisch von einem Thema zum anderen. Wir verstehen diesen Abschnitt so, daß Paulus sich durch den guten Bericht in Verbindung mit dem Sieg des Evangeliums sah und gleichsam auf einem zweiten Streitwagen stehend. Dieses Vorrecht hatte er „in Christus“ und nicht auf Grund eigener Verdienste. Hier bezieht er sich nicht auf das „in Christus“ Sein, das auf alle Christen zutrifft, sondern eher darauf, als unter Seinem Einfluß und in engster Beziehung zu Ihm stehend, Sein Repräsentant zu sein. Wir sind uns nicht sicher, ob er das Bild einer sieghaften römischen Prozession vor sich hatte, wie sie damals nach großen Siegen praktiziert wurde. Aber selbst wenn er diese Praxis gedanklich im Zusammenhang mit seinem Erfolg vor sich sah, wäre es für uns sehr unweise, alle mit einer solchen Veranstaltung in Verbindung stehenden Einzelheiten unbedingt in die von Paulus geschilderte Situation miteinzubeziehen. Wenn wir Kommentare lesen, in denen es um bildhafte Sprache geht, müssen wir uns manchmal fragen: Haben sich die Schreiber der Briefe eigentlich vorgestellt, wie viele und wie oft weit hergeholte Gedanken mit ihren Ausführungen in Verbindung gebracht werden. Möglicherweise will Paulus nur sagen, daß er in seinem Dienst immer von Gott geführt wurde, und das bedeutet, siegreich zu sein. Vielleicht führte ihn die Traurigkeit in Troas dazu, daß er einen Augenblick lang dachte, er wäre von der rechten Bahn abgekommen. Jetzt aber waren diese Gedanken alle vergangen.
 Im Weitergeben der Erkenntnis Christi verbreitete er, wo immer er auch hinkam, den angenehmen Duft Christi, der aufstieg zu einem Wohlgeruch Gottes, nicht so sehr als Opfer, sondern eher durch die Ausdehnung Seines Siegeszuges. Inmitten der damals vorherrschenden Gleichgültigkeit und auch heute unter den Heidenvölkern steigt der Duft der sich ausbreitenden Botschaft des Evangeliums zu Gott als Wohlgeruch hinauf.

Was die Bibel lehrt

Paulus hat eine vom Herrn selbst geschenkte Arbeit abgebrochen und ist „voll Not durch Makedonien weitergewandert“, [14] „in allem bedrängt: von außen Kämpfe, von innen Ängste“, wie er in 7, 5 sagen wird. Ist das nicht wieder, wie die Korinther urteilen, ein klägliches Bild für einen Gesandten des Königs aller Könige? Mußte dessen Weg nicht eigentlich ein „Triumphzug“ sein? Das ist er auch, erwidert Paulus, nur freilich völlig anders, als die Korinther denken, weil sie das Verhältnis von Mensch und Gott nicht richtig sehen. Nicht um des Menschen Größe und Sieg geht es92, sondern ganz und gar um Gottes Triumph. „Gott aber [sei] Dank, der allezeit uns im Triumphzug mit sich führt in dem Christus.“ Also Gott ist es, der in Christus seinen Siegeszug durch die Welt nimmt93. Der Apostel aber und seine Mitarbeiter werden in diesem Triumphzug mitgeführt wie gefangene und gekettete Feinde beim Einzug eines siegreichen römischen Feldherrn in die Hauptstadt. Paulus kann sich selbst in voller Wahrheit mit einem besiegten Feind vergleichen. Er hatte Jesus verfolgt, die Gemeinde Gottes nach Kräften zerstört und in dem allen gegen Gott angetobt, der in einem gekreuzigten Messias die Rettung verlorener Menschen wirkte. Nun aber war Paulus überwunden und zum Träger gerade dieser Botschaft von dem gekreuzigten Christus geworden. Mit Staunen und Dank sieht Paulus die totale Wandlung seines Lebens. Als Verfolger war er eigenmächtig und nach eigenem Plan dahingestürmt (Apg 9, 1). Jetzt wird er als ein Gefangener und Leibeigener des Kyrios Jesus von Ort zu Ort „mitgeführt“. Sein von Leiden erfülltes Leben (1, 3–11; 11, 23–33), an dem die Korinther sich stießen, ist in Wahrheit Siegeszug Gottes. Der triumphierende Glanz liegt aber nicht auf dem mitgeführten Gefangenen, sondern allein auf dem siegreichen Feldherrn. „Allezeit“ ist das so, wie immer Leben und Dienst des Apostels im einzelnen aussehen mag. Auch der Weg des Apostels in Sorgen und Bangen von Ephesus nach Makedonien auf Korinth zu gehört in diesen „Triumph Gottes“ hinein94.
Wieso triumphiert denn Gott im Leben des Paulus? Nicht in äußerlichen Siegen und Erfolgen. Das entspräche nicht der „Torheit“ und „Schwachheit“ Gottes am Kreuz des Christus (1 Ko 1, 23–25). Gott siegt dadurch, daß er „den Geruch seiner Erkenntnis offenbar macht durch uns an jedem Ort“. Das überraschende und zunächst befremdende Bild vom „Geruch der Erkenntnis Gottes“ ist dem Apostel hier besonders brauchbar, weil ein „Geruch“ nichts äußerlich Mächtiges und Großartiges ist und trotzdem eine eigentümliche Siegesmacht besitzt. Ein Geruch dringt überall unaufhaltsam ein; er verbreitet sich weit, und niemand kann ihm eine Grenze setzen. Ein Geruch bedarf keiner Beweise, sondern drängt sich einfach auf. So geht es auch mit der Erkenntnis Gottes überall, wo Paulus hinkommt95. Gottes Wirklichkeit, sonst ein „Problem“ für die Menschen und ein bloßes Gedankenbild, steht unabweisbar vor Menschen; Gottes Wesen, Gottes Heiligkeit und Liebe, wird Menschen unmittelbar und überwältigend deutlich. Nicht Denker dringen mit schwierigen Spekulationen bis zu „Gott“ vor, sondern der wahre lebendige Gott wird gerade auch von einfachen Menschen in ganzer Wirklichkeit erfaßt.

Wuppertaler Studienbibel

also noch einmal die Frage: was predige ich? Schaue ich auf den Vater und auf Jesus Christus? Oder schaue ich auf meine Kirche, meine Gesundheit, meine Arbeit? Und wie zeigt sich das? Also worüber spreche ich? Wenn ich über Dinge spreche, die nichts mit Jehovah zu tun haben – wo ist da wohl mein Herz? Und was mache ich, wenn ich merke, dass meine Gedanken und mein Reden in die falsche Richtung gehen? Lese täglich mindestens 15 Minuten die Bibel – und zwar fortlaufend! Und schreibe über das, was du gelesen hast – wenn du möchtest dann hier – und denke über das Gelesene nach!

Fürchte dich nicht

Und nun, so spricht Jehova, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
Elberfelder 1871 – Jesaja 43,1

Und nun, so spricht Jehova, der dich, Jakob, schuf, und, Israel, dich bildete: Fürchte dich nicht, denn dich erlöse ich; ich rufe dich beim Namen: Du bist mein!
van Ess 1858 – Jesaja 43:1

Und nun, so spricht Jehovah, dein Schöpfer, o Jakob, und dein Bildner, o Israel. Fürchte nicht; denn Ich habe dich erlöst, gerufen bei deinem Namen. Mein bist du. Jes 41,10.14; 48,12; 49,1; 44,2; Ps 100,3; 2Mo 33,12; 31,2.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jes 43,1

Jakob (auch Israel genannt; vgl. die Anmerkungen zu Jes 40,27 ) soll keine Furcht haben, denn Gott hat es geschaffen (vgl. V. 7 ) und gebildet (vgl. V. 7.21 ) und hat es aus der Knechtschaft in Ägypten erlöst. „Erlöst“ ist die Übersetzung des hebräischen Wortes ga┤al, „aus der Sklaverei freikaufen“ (vgl. die Anmerkungen zu „Erlöser“ in Jes 41,14 und beachte „erlöst“ in Jes 44,22-23; 48,20; 52,9; 63,9 ). Die Erwähnung dieses Auszugs aus Ägypten ist in diesem Zusammenhang sehr treffend, denn Jesaja schreibt in Jes 43,14-28 über einen neuen „Auszug“ (Exodus), durch den Gott sein Volk aus Babylon wieder herausführen und nach Hause bringen wird. Bei deinem Namen gerufen (vgl. Jes 48,12 ) weist auf Israels besonderes Verhältnis zu dem Herrn als sein Bundesvolk hin. Dahinter steckt das Bild eines Hirten, der seine Schafe einzeln mit ihrem Namen ruft, weil er selbst für sie sorgt. Weil Gott in der Vergangenheit Israel geschaffen, erlöst und sich um es gekümmert hat, wird er es auch in Zukunft beschützen. In schwierigen Zeiten also, wenn bildlich Fluten von Wasser und Feuer es bedrängen, soll Israel nicht aufgeben und sich nicht fürchten, denn Gott wird mit ihm sein und es beschützen.

Walvoord Bibelkommentar

DIE Fähigkeit, die Zukunft vorauszusagen, gehört zu den Dingen, durch die sich der wahre Gott von allen falschen Göttern unterscheidet. Doch wenn Jehova eine Prophezeiung äußert, will er nicht nur seine Göttlichkeit beweisen. Wie aus Jesaja, Kapitel 43 zu erkennen ist, beweist er durch die Prophetie auch seine Liebe zu seinem Bundesvolk.

Die Prophezeiung Jesajas — Licht für alle Menschen

Aber wer ist Jehovahs Bundesvolk – den Vers 10 hatten wir hier schon mal.

Dieses Kapitel steht in einer eindeutigen Verbindung zu dem Ende des vorigen Kapitels. Dort wurde gesagt, dass Jakob und Israel nicht in Gottes Wegen wandeln, und nun würde man erwarten, dass jetzt folgt, dass Gott sie verlässt, aber nein! Die Worte sind: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein“ (Vers 1). Viele von ihnen werden ihre verstockten Wege zwar nicht ändern, doch Gott wird sein Volk weiterhin lieben, und der Großteil dieses Volkes wird doch für die Gnade bestimmt werden (1.Kön 19,18; Röm 11,4). Nun bricht die Sonne plötzlich hinter einer dichten und dunklen Wolke hervor und scheint als angenehme Überraschung. Das ausgedrückte Wohlwollen Gottes gegenüber seinem Volk enthält hier viel Ermutigung für alle geistlichen Nachkommen des gerechten Jakob und des betenden Israel. Hier haben wir:
Die Gründe für Gottes Fürsorge und Sorge um sein Volk. Jakob und Israel sind zwar sündig und erbärmlich, doch sie werden trotzdem behütet werden, denn:
1.1 Sie sind Gottes Schöpfung (Eph 2,10). Er hat sie geschaffen; er hat sie nicht nur ins Dasein gerufen, sondern hat sie auch zu einem Volk geformt, ihre Regierung eingesetzt und sie durch die Satzung seines Bundes gegründet.
1.2 Sie sind das Volk, das er erkauft hat: Er hat sie erlöst. Er hat sie „in seiner Liebe und seinem Erbarmen“ (63,9) zuerst aus dem Land Ägypten erlöst und aus vielen anderen Formen der Knechtschaft. Um wieviel mehr wird er sich um die kümmern, die durch das Blut seines Sohnes erlöst worden sind.
1.3 Sie sind sein eigenes besonderes Volk: Er hat sie beim Namen gerufen.
1.4 Er ist ihr Gott, der in einer Bundesbeziehung zu ihnen steht (Vers 3). Wer Gott auf seiner Seite hat, braucht nicht zu fürchten, wer oder was gegen ihn ist (Röm 8,31).

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Sündhaft und unfähig das neue Handeln seines Gottes wahrzunehmen, bleibt das Volk nach wie vor. Aber dennoch, in unbegreiflicher Zuwendung, spricht Gott jetzt von etwas Neuem: Aber nuna. Was dann folgt, begrenzt die Macht der Blindheit und der Verschlossenheit, der Juda ausgeliefert ist. Gott stellt sich seinem Volk vor als dein Schöpfer und dein Bildner. »Weil Gott Israel erschaffen hat, wird er es neu schaffen, indem er es erlöst. Und er erlöst, was er geschaffen hat und was dagegen nicht ganz ausgelöscht werden darf« (Fohrer). Die Erwählung und die bisherige Führung durch die Geschichte eben dieses Volkes wird auch durch die innere Blindheit nicht getilgt. So hat sich dieses Volk weder vor seiner Sünde und ihren Auswirkungen noch vor fremden Göttern und deren irdischen Anbetern noch vor den zu erwartenden trüben Widerfahrnissen der angekündigten Heimkehr zu fürchten, wenn ihm jetzt eben diese Furcht durch das gewaltige Fürchte dich nicht weggenommen wird. »So wie einmal zu Abraham gesprochen wurde ›Fürchte dich nicht, Abraham!‹b, so kann nun wieder in der Stunde tiefster Erniedrigung zu Israel gesagt werden ›Fürchte dich nicht, Jakob!‹« (Westermann). Begründet wird die Unmöglichkeit der Furcht mit der Tatsache der schon geschehenen Erlösung: denn ich habe dich erlöst – obwohl dem Volk diese Erlösung erst im prophetischen Wort zugesprochen ist. Das, was erst sein wird, ist im Wort schon Gegenwart. Diese Erlösung geschah (und wird geschehen) im Zusammenhang eines persönlichen Anrufes: ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Keiner wird erlöst, dem sich nicht Gott »namentlich« verbindet. Das Ergebnis wird sogleich angefügt: mir gehörst du. Gott erlöst niemanden, den er nicht bleibend mit sich selbst verbindet. Die Erlösten werden nämlich nicht mehr in den Bereich ihrer Selbstverfügung entlassen; sie gehören endgültig auf Gottes Seite.

Wuppertaler Studienbibel

Angst ist ein Phänomen, das eigentlich alle Menschen von Kindheit an kennen. Auch Christen sind davon nicht ausgenommen. Deshalb lesen wir die Worte «Fürchte dich nicht» mehrfach in der Bibel. Dabei können die Ursachen von Angst und Furcht ganz unterschiedlicher Art sein. Der Zusammenhang unseres Verses macht klar, worum es hier konkret geht: um die Angst vor dem, was die Zukunft bringt. Kinder Gottes brauchen keine Angst vor dem Kommenden zu haben. Wir wissen, dass das Gericht für diese Welt bereit steht. Aber es wird uns nicht mehr treffen, weil der Richter unser Heiland ist, in dessen Hand wir sicher geborgen sind.
Ungläubige Menschen haben allen Grund, sich vor der Zukunft zu fürchten. Es kann nichts Schrecklicheres geben, als die Ewigkeit in der Gottesferne zubringen zu müssen. Auch die Gerichte, die über die Erde – und ganz besonders über die bekennende Christenheit – hereinbrechen werden, sind furchtbar.
Und doch dürfen wir die Gewissheit haben, dass diese Ereignisse für uns jeglichen Schrecken verloren haben. Wenn es um die Gerichte in Verbindung mit der grossen Drangsal geht, so dürfen wir uns auf die Zusage unseres Herrn verlassen, dass Er uns vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, bewahren wird (Off 3,10). Viele Kinder Gottes sehen in diesem Punkt nicht klar und leben in ständiger Furcht vor dem, was kommen wird. Aber der Herr ermuntert uns: «Fürchte dich nicht.»
Wenn es um unser ewiges Teil geht, dürfen wir uns ebenfalls fest auf die Worte unseres Herrn stützen. Hat Er nicht klar bezeugt: «Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen» (Joh 5,24)? Wollen wir an diesen Worten zweifeln?
Nein, wir dürfen voll Zuversicht nach vorn sehen und brauchen keine Angst vor dem zu haben, was die Zukunft uns bringen wird. Wir sind in Jesu Armen sicher geborgen und dürfen seinen Worten Vertrauen schenken: «Fürchte dich nicht.»

Ich habe dich erlöst
Dieser Teil des Verses gibt uns die Begründung dafür, warum wir uns nicht zu fürchten brauchen. Wir sind erlöst. Die Erlösung ist ein Teil des grossen Heils, das uns durch das Werk des Herrn auf Golgatha geschenkt worden ist. Erlösung setzt Knechtschaft und Bindung voraus. Beides war bei uns vorhanden, bevor wir den Herrn Jesus im Glauben angenommen haben. Wir waren Sklaven der Sünde und befanden uns in der Gewalt Satans. Aus diesem Zustand heraus sind wir erlöst und befreit worden. Deshalb brauchen wir keine Angst mehr zu haben.
Als die Kinder Israel in der Passahnacht vom Fleisch des Lammes assen, wussten sie sich zwar unter dem Blut vor dem Gericht, das über Ägypten hereinbrach, geschützt. Sie waren aber noch nicht aus der Macht des Pharaos erlöst und befreit. Erst als das Volk am anderen Ufer des Roten Meeres stand, konnten sie das Lied der Erlösung anstimmen. Jetzt war die Macht des Feindes gebrochen und ihre Knechtschaft endgültig zu Ende.
So dürfen auch wir wissen, dass wir einerseits unter dem Schutz des Blutes unseres Heilands stehen, das uns vor dem gerechten Gericht Gottes schützt. Wir dürfen aber auch wissen, dass die Macht des Feindes gebrochen ist und wir ein erlöstes Volk sind. Satan kann keine Ansprüche mehr an uns stellen. Wir sind nicht mehr seine Sklaven, sondern wir gehören unserem Herrn an.
Es ist unmöglich, über Erlösung nachzudenken, ohne an den Preis zu denken, der für unsere Erlösung bezahlt werden musste. Der Apostel Petrus schreibt dazu: «Indem ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid, … sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Flecken und ohne Fehl» (1 Petrus 1,18.19). Vergessen wir nie, dass es dieser Preis war und dass der Herr Jesus ihn am Kreuz von Golgatha aus Liebe zu uns bezahlt hat.
Die Erlösung ist darüber hinaus eine vollendete Tatsache. «Ich habe dich erlöst.» Diese Aussage steht in Vergangenheitsform. Damit wird also keine vage Hoffnung ausgedrückt, sondern ein bewusstes Wissen. Wir sind erlöst. Es ist gegenwärtiger Besitz. Dieser Gedanke darf uns Mut machen und ist gleichzeitig Grund zu tiefer Dankbarkeit.

Halte fest 1998

„Darum mach Schluss mit deiner Gleichgültigkeit und kehre um!“

Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe. Sei nun eifrig und tue Buße!
Elberfelder 1871 – Offb 3,19

So mache ich es mit allen, die ich liebe: Ich decke auf, was bei ihnen verkehrt ist, und weise sie zurechtq. Darum mach Schluss mit deiner Gleichgültigkeit und kehre um!
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Offenbarung 3:19

Ich zeig dir deinen Mist, weil ich dich liebe! Ich will dich fürs Leben trainieren, darum strafe ich dich.
VolxBibel – Offenbarung 3,19

Wenn sich bei Christen sich auf einmal alles um Sport, Gesundheit, Arbeit, Wetter dreht – was läuft dann falsch? Was, wenn christliche Zeitschriften einmal diese eben genannten Themen aufgreifen, um ihr Heft voll zu bekommen, anstatt sich um den Vater oder Jesus Christus zu drehen? Was wenn eine Gemeinde es nicht mehr erträgt, wenn die Verkündigung – der Vortrag über Gott – eine Stunde dauert, und man mit 15 oder 30 Minuten zufrieden ist? Dann scheint doch wohl der Geist Gottes, der Segen Gottes entzogen worden zu sein. Warum sollte Gott seinen Geist den Menschen entziehen, die doch offziell IHN präsentieren? Weil vielleicht Fehler zugedeckt wurden, und Ungerecht gedeckt wird! Zuerst versucht Jesus durch Zurechtweisung uns zur Umkehr zu bringen – zum Schluß entzieht ER seinen Segen.

Die Gemeinde von Laodizea ist typisch für eine moderne Gemeinde, in der es gar kein Bewußtsein mehr für die eigentlichen geistlichen Bedürfnisse gibt und wo man sich statt dessen mit einem prächtigen Rahmen und all den materiellen Dingen, die man für Geld kaufen kann, begnügt. Das Sendschreiben in der Offenbarung richtet sich gegen diese selbstzufriedene Haltung. Auf seine Botschaft kann es nur eine einzige Antwort geben: Eifrig sein und Buße tun. Christus wies die Gemeinde zurecht, weil er sie liebte, und seine Liebe schreckte auch vor der Züchtigung nicht zurück.

Walvoord Bibelkommentar

»Welche ich lieb habe, die strafe und züchtige ich« (V. 19): Es sind seine Kinder, die Gott erzieht, auch unter Schmerzen. So ist es tröstlich und frohmachend, wenn wir sehen, dass uns Gott nichts mehr »durchgehen« lässt, sondern uns, unter Umständen auch wehtuend, erzieht. Diese Erkenntnis ist in der Schrift eine durchgehende Linie (Sprüche 3,11.12; Ps 94,12; Heb 12,4-11). Von V. 19 an bekommt dieses Sendschreiben hier einen besonders lockenden Ton: »Sieh, es ist doch in meinem Ernst die Vaterliebe am Werk.«

Bußruf.
»So mache dich auf und tue Buße«: Die Christen in Laodicea sollen die Distanz, auf die sie ihrem Herrn gegenüber gegangen sind, überwinden und sich zu ihm auf den Weg machen, um ihm neu ganz nah zu sein. Er lädt sie ein: »Komm doch wieder heim zu mir. Sei bei mir ganz zu Hause!« – Dabei duldet die Sache keinen Aufschub. Die Frist und Chance, die der Herr nun noch einmal gibt, währt nicht unbegrenzt.

Edition C

Die Gemeinde soll diese Zurechtweisung und Züchtigung als Ausdruck der Liebe Gottes verstehen, getreu dem Motto aus Spr 3,12: „Denn wen der HERR liebt, den züchtigt er wie ein Vater den Sohn, den er gern hat.“ (vgl. Heb 12,6). „Strafen darf jedenfalls an unserer Stelle nicht als Strafe im Jüngsten Gericht oder als abschließendes Strafurteil verstanden werden. Es ist vielmehr der unwiderlegbare Aufweis des sündigen Verhaltens von Laodizea und der klare Hinweis auf die Konsequenzen, wenn keine Buße erfolgt.“ (Maier I, 244).
Deshalb soll die Gemeinde umkehren und nicht mehr lau, sondern eifrig sein.

Pastor Michael Mainka – Offenbarung des Johannes

Durch die Überführung bringt er uns zur Erkenntnis unsres seitherigen Übelstandes, und durch die Züchtigung bringt er uns künftighin in einen besseren Zustand. Beides zusammen ist eine große Wohltat und ein wichtiges Liebeswerk.
Wenn einer im süßen Schlaf liegt, während Feuer ausbricht im Haus oder gar in dem Zimmer, in dem er schläft, so dass er in Gefahr ist umzukommen, ohne dass er davon weiß, und ein anderer wollte ihn wecken und mit Gewalt aus dem Feuer reißen; ein dritter aber sagte: Ei, er schläft so sanft, du musst ihn nicht aufwecken und erschrecken; er dauert mich wäre das ein Werk der Barmherzigkeit und der Liebe? Doch die sicheren Sünder wollen immer haben, dass man ihre Ruhe und ihr eingebildetes Wohlsein nicht stören soll. Wir aber wollen vielmehr den Heiland bitten, er möchte unsrer nur nicht schonen und damit fortfahren, auch wenn wir uns seiner Überführung und Züchtigung entziehen wollten.

Bengel – Die sieben Sendschreiben

In diesem Augenblick legt der Herr die Maske des geschäftsbeflissenen Händlers ab und offenbart sich als der, der er ist: als Freund aller Gemeinden: [19] Ich – die ich liebe, die weise ich zurecht und züchtige sie. Die Freundesliebe (Jo 15, 14–15, hier V. 20) äußert sich in zwei Tätigkeiten, die dem Ausdruck nach aus Spr 3, 12 (und Hbr 12, 7) herüberklingen, aber wieder im Zusammenhang zu prüfen sind. Dort stehen sie im Vater-Kind-Verhältnis, und Züchtigung ist an jener Stelle Strafleiden. Johannes liegt es aber fern, von Christus als dem Vater der Jünger zu sprechen. Von Strafleiden fehlt im Abschnitt jede Spur. Zwischen Freunden geht es einerseits um das Wort der Wahrheit: Ich weise zurecht. Der Freund verschmäht alles, was nicht Wahrheit wäre. Er prüft unbestechlich die Werke und nennt das Schlechte ungeschminkt beim Namen. Es folgt das Wort der Züchtigung: Ich züchtige. Er droht in flammendem Zorn, zerschlägt die Einbildung, fordert Konsequenzen und gebietet Umkehr. Das alles spiegelt sich in der Gemeindebotschaft wider. Dazwischen auch das Werben um Gehör, der Weck- und Lockruf. Wenn auch kein Lob möglich ist, so fehlt es doch nicht an Liebe. Auch im Zorn denkt er an sein Erbarmen und „plagt nicht von Herzen“ (Kla 3, 33).
Darum sei (fortan) eifrig und tue Buße. Die erste der beiden Mahnungen steht in Dauerform. Den Jahren der Lauheit (V. 16) mögen Jahre des Eifers folgen. Der Eifer des tempelreinigenden Jesus möge sie erfassen (Jo 2, 17) und den alten, unreinen Eifer, der die Gemeinde zum Kaufhaus werden ließ, verbrennen. Hinaus mit der weltversunkenen Emsigkeit, mit dem Feilschen, Raffen, Schaffen, Rennen und Laufen um nichts! Gottes Name, Reich und Wille bestimmen die Gemüter neu.

Wuppertaler Studienbibel

Nun scheinen die einzelnen Christen gefordert zu sein! Jeder kann für sich tiefer in Gottes Wort graben, sich täglich durch Bibellesen und Gebet -und es gibt ja immer mehr Bibelkreise – in denen es sich noch um Gott und Sein Wort dreht. Also kehren wir um, und hören auf Jesu Worte!

Schreib ein Buch über deine Erfahrungen

und du in deinem Herzen sprechest: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir dieses Vermögen geschafft! Sondern du sollst Jehovas, deines Gottes, gedenken, daß er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen; auf daß er seinen Bund aufrecht halte, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es an diesem Tage ist.
Elberfelder 1871 – Dtn 8,17–18

Das dürft ihr alles niemals vergessen, hört ihr? Kommt nicht irgendwann so drauf, euch plötzlich selbst auf die Schultern zu klopfen. Fangt gar nicht erst so an nach dem Motto: ,Alles was wir haben, kommt nur durch unsere eigene harte Arbeit. Jeden Cent haben wir mit unseren eigenen Händen selbst verdient.‘ Ganz im Gegenteil muss euch echt klar sein, dass euer Gott, euer Chef, dafür gesorgt hat. Er hat euch die Kraft gegeben, Kohle zu verdienen. Er wollte seinen Vertrag, den er mit euren Vorfahren geschlossen hat, einfach durchziehen. Das Ergebnis kann man heute sehen.
VolxBibel – 5.Mose 8,17–18

Und du sprächest in deinem Herzen: Meine Kraft und die Macht meiner Hand hat mir dieses Vermögen bereitet (H. gemacht). 5Mo 4,31.
So gedenke Jehovahs, deines Gottes, denn Er gibt dir Kraft, das Vermögen zu bereiten (H. machen), auf daß Er Seinen Bund, den Er deinen Vätern geschworen hat, bestätige wie dieses Tages. 5Mo 4,31; 5,2.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 5.Mose 8:17–18

Können wir einfach vergessen, was Jehovah für uns getan hat?
Ja, schon was gestern von IHM geschenkt wurde, kann heute in einem anderen Focus gesehen werden! Wir Menschen sind so vergeßlich! Gestern schenkte ER uns eine Wohnung, und heute wollen wir IHN nicht preisen oder SEIN Wort lesen – natürlich nicht weil wir IHN ärgern wollen, sondern weil es „wichtigeres zu tun gibt“. Gestern schenkte ER uns einen Ehepartner – und heute sehen wir nur noch die „vielen Fehler“ des Partners!
Was dagegen tun? Siehe Überschrift: schreibe alle guten Taten Jehovahs zu dir persönlich in ein persönliches Buch! Und dann lies darin, wenn du dabei bist, Jehovah den zweiten oder dritten Platz in deinem Leben einzuräumen!
Aber Jehovah hat mir noch nichts geschenkt???

Er ist es, der euch die Kraft gibt, Reichtum zu erlangen.“ Materieller Reichtum ist in dem Wort chayil enthalten. Chayil umfasst auch Nahrung, körperliche Gesundheit, militärische Fähigkeiten, geschäftlichen Erfolg und Ansehen.

The Complete Jewish Study Bible: Notes

IBN EZRA
Dieser Reichtum. Wörtlich: „diese Macht“; aber das Wort wird oft für Geld verwendet, das man durch die Macht der eigenen Anstrengungen gewinnt: „Die Törichten und Unwissenden gehen beide zugrunde und überlassen ihren Reichtum anderen“ (Psalm 49,11).

Deuteronomium 8:18
IBN EZRA
Denke daran, dass es der HERR, dein Gott, ist, der dir die Kraft gibt, Reichtum zu erlangen. Das heißt, erinnere dich daran, wenn es dir in den Sinn kommt zu sagen: „Meine eigene Kraft und die Macht meiner eigenen Hand“ (V. 17) und so weiter.

NAHMANIDES
Denken Sie daran, dass es der HERR, Ihr Gott, ist, der Ihnen die Kraft gibt, Reichtum zu erlangen. Das Wort, das hier mit „Reichtum“ übersetzt wird, bedeutet wörtlich „Macht“. Es ist bekannt, dass die Israeliten mächtige Kämpfer waren, die als Löwen oder als „ein reißender Wolf“ (1 Mose 49,27) beschrieben werden; sie besiegten tatsächlich die Könige von Kanaan im Kampf, weshalb sie denken könnten: „Meine eigene Kraft und die Macht meiner eigenen Hand haben mir diesen Reichtum gewonnen“ (V. 17). Aber in Ägypten, aus dem Gott Sie herausgeführt hat, hatten Sie weder Kraft noch Macht. In der Wüste hattet ihr nicht einmal die Kraft, euch selbst am Leben zu erhalten – er sorgte für all eure Bedürfnisse. So war auch diese Kraft, durch die ihr euren Reichtum erlangt habt, ein Geschenk des Herrn an euch. Wenn ihr Ihn vergesst, wird Er eurer Kraft und eurem Fleisch ein Ende setzen, und ihr werdet sicherlich untergehen, genau wie die Kanaaniter. Denn alle, „die den HERRN verlassen, werden umkommen“ (Jesaja 1:28).

Deuteronomium – Einführung und Kommentar