Gott gibt euch sowohl den Wunsch als auch die Kraft, das zu tun, was ihm gefällt

denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, nach seinem Wohlgefallen.
Elberfelder 1871 – Philipper 2,13

Denn Gott bewirkt in euch den Wunsch, ihm zu gehorchen, und er gibt euch auch die Kraft zu tun, was ihm Freude macht.
Neues Leben – Bibel 2006 – Philipper 2:13

Aber dieser Gott sorgt ja für beides bei euch, einmal, dass ihr das überhaupt wollt, und dann, dass ihr es überhaupt schaffen könnt, damit er sich über euch freut.
VolxBibel – Phil 2,13

Mehrere Verse hatten wir ja schon:
Welcher Name ist hier gemeint: Philipper 2:9-11 und hier auch das Thema der Verse 9-11
und dann direkt den Vers 12 – Oberflächlichkeit? und „Von dem Gott, vor dem man zittern muss

Aber ja, der Vers sagt auch aus dem Zusammenhang gerissen sehr viel aus: WIR können nichts aus uns selbst tun – wir brauchen Gott dazu!

Also heute ein paar Studienbibelkommentare:

Gott selbst ist ja in euch am Werk Weit davon entfernt, dem Willen Gottes zuwiderzulaufen, sind menschliche Bemühungen (V. 12) genau das, was Gott von den Menschen fordert, um seine Heilsabsicht zum Ziel zu bringen (Eph 2,8–10). Darüber hinaus schenkt das innere und umwandelnde Werk, das durch seinen Geist begonnen hat (1,6), Hoffnung, dass die Bemühungen des Gläubigen – der Sünde gegenüber abzusterben und der Gerechtigkeit zu leben – auch Frucht bringen wird. Nachdem er das Vorbild Christi wachgerufen hat, versichert Paulus den Philippern, dass sie in dem Wollen und Vollbringen nicht auf sich alleine gestellt sind, sondern dass ihr Wollen und ihr Vollbringen genau die Bereiche sind, in denen Gottes eigene Kraft besonders am Wirken ist (4,13; 1.Thess 2,13).

Reformations-Studien-Bibel

Denn Gott ist derjenige, der unter euch wirkt. Aus jüdischer Sicht offenbart diese Passage das Paradoxon des freien menschlichen Willens und des göttlichen Vorherwissens. Gott ist aktiv und nicht von seiner Schöpfung getrennt, aber sein Vorherwissen bedeutet nicht ausdrücklich, dass er den Menschen einen freien Willen gewährt (Schechter 284-85). Es wäre eine Verleugnung von Gottes eigenem Wesen, nicht das zu tun, was ihm gefällt (Eph. 2,8-10). Denn, wie Rabbi Akiva sagt: „Alles ist vorausgesehen, und der freie Wille ist gegeben“ (Sacks 74-75; Pirqe Avot 3:15).

The Complete Jewish Study Bible: Notes

Ist aber die Furcht und das Zittern nicht ebenso mit dem, was dann folgt, verbunden? Der Apostel fügt sofort hinzu, „denn Gott ist es, der in euch wirkt“. Während wir nicht die starke Macht übersehen sollten, die gegen uns steht, sollten wir uns aber davor fürchten, die allmächtige Kraft zu unterschätzen und so gering zu achten, die für uns ist und in uns wirkt, „sowohl das Wollen als auch das Wirken, zu Seinem Wohlgefallen“. Gott führt uns nicht nur dahin, Sein Wohlgefallen zu „tun“, sondern auch, es tun „zu wollen“. Das ist in der Tat Freiheit. Getrennt davon, es tun „zu wollen“, wäre das „Tun“ reine unterwürfige Gesetzlichkeit. Als natürliche Menschen wollen wir gerne unseren eigenen Willen zu unserem eigenen Wohlgefallen tun. Gottes Werk in uns führt uns jedoch dahin, gerne Sein Wohlgefallen zu tun und so die demütige Gesinnung Christi, unseres Beispiels, zu haben. Er konnte sagen: „Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust“ (Psalm 40,8).

Hamilton Smith – Der Brief an die Philipper

in der Wendung » Denn Gott ist es, der in euch wirkte liegt das Schwergewicht auf » Gott « , was uns daran erinnert, daß ein jedes Werk der Gnade, betreffe es den Einzelnen oder die Gesamtheit der Heiligen, Seiner durch den Heiligen Geist wirksamen göttlichen Macht zugeschrieben werden muß (2,1). Das Wort » wirken « (energeo) wird für Gottes (1.Kor 12,6) wie auch für des Geistes (1.Kor 12,11) Wirken verwendet, und zwar, wo von Gaben wie auch von Gottes Wirken in Petrus und Paulus in der Verkündigung des Evangeliums (Gal 2,8) gesprochen wird.
    In » Sowohl das Wollen als auch das Wirken « lautet das Verb für » wollen « thelo. Zum Verb » wirken « (energeo) sagt Darby in einer Randbemerkung zum englischen NT: » Es meint die inwendige Kraftwirkung, obwohl sie an den Ergebnissen äußerlich Sichtbar wird. « Es muß vom Wort » bewirken « in V. 12 unterschieden werden, welches mehr das Erreichen einer Sache bezeichnet. Ein auffälliger Gegensatz zum göttlichen Wirken finden wir in Eph 2,2: Der Teufel wirkt (energ eo) in den Kindern des Ungehorsams und lenkt ihren Gang. Wie anders ist Gottes Wirken in den Heiligen! » Wohlgefallen « (eudokia) wird in Eph 1,5 von Gottes Wohlgefallen bezüglich unserer Stellung, in Eph 1,9 bezüglich Seiner Ratschlüsse und im vorliegenden Vers bezüglich unseres Wandels verwendet.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

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