Tag: 27. Dezember 2023

Behaltet diese innere Einstellung bei, die auch Christus Jesus hatte.

Denn diese Gesinnung sei in (O. unter) euch, die auch in Christo Jesu war, …
Elberfelder 1871 – Philipper 2,5

Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander (- die euch in eurem Innersten -) bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat. (oder
Was euren Umgang miteinander prägen soll, ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat. oder
Eure Haltung im Umgang miteinander soll die Haltung derer sein, die mit Jesus Christus verbunden sind.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Philipper 2:5

Denn Dies sollt ihr grundsätzlich und ständig im Sinn haben in mitten von / in wendig in euch, was auch in Christus Jesus angemessen ist / vorhanden war und ist, soll – sich jeder in den Sinn pragen lassen.
Berd Fischer – Grundtextnahe Übersetzung des Neuen Testaments – Philipper 2,5

Die Verse 3 den Vers 4 , 9-12 hatten wir schon zweiei Mal ,so auch den Vers 12zwei Mal und den Vers 13 ….

Das Symbol, das in der Grafik mit Out Front bezeichnet ist, zeigt ein nach rechts zeigendes Dreieck, dessen rechte Spitze mit einem Kreis markiert ist. Dies steht für einen weiteren Teil der Leitung – derjenige, der ganz vorne ist, der die Initiative ergreift und Vorbild ist. In der Leitung geht es viel darum, Vorbilder zu liefern und die Initiative zu ergreifen. So waren in der Militärgeschichte oftmals die Generäle besonders erfolgreich, die nicht aus dem Hintergrund die Truppen dirigierten, sondern sich an die Spitze der Truppen stellten.
Das gleiche Prinzip finden wir auch im Alten Testament. Die erfolgreichen Heeresführer gingen vorneweg. So ging zum Beispiel Gott selbst, symbolisiert durch die Bundeslade, vor seinem Volk her, als dieses den Jordan durchquerte (s. Jos 3, 3) und Jericho einnahm (s. Jos 6, 6). Andererseits führte Passivität von Heeresführern zu schlimmen Sünden, wie im Fall von König David, als er nicht mit in den Krieg gegen die Ammoniter zog und stattdessen in Jerusalem zurückblieb (s. 2.Sam 11). Gute Leiter bleiben nicht zurück. Gute Anführer ergreifen die Initiative.
Ein weiterer Bestandteil biblischer Leitung ist es, Vorbild zu sein. Jesus sagt in Johannes 13, 34: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt.“ Paulus schreibt: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war“ (Phil 2, 5). Petrus ermahnt einige frühe Christen, daran zu denken, dass „auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt“ (1.Petr 2, 21). An die Christen in Korinth schreibt Paulus: „Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Nachahmer des Christus bin!“ (1.Kor 11, 1). Und den Christen in Thessalonich sagt er ausdrücklich, dass er sich bemüht hat, für sie ein Vorbild zu sein, dem sie folgen können (s. 2.Thess 3, 7–9). Er arbeitete bewusst daran, ein vorbildliches Leben zu führen – kein perfektes Leben, aber nichtsdestotrotz ein vorbildliches. Paulus stellte sein eigenes Leben als Vorbild hin, indem er ganz vorne die Führung übernahm, um zu zeigen, wie das praktisch aussehen soll.
Und genau das sollen wir auch tun. Zu unserer Leitungsaufgabe gehört, dass wir Vorbilder sind (s. Joh 13, 15; Phil 3, 17; 1.Tim 4, 12; Tit 2, 7; Jak 5, 10).

9 Merkmale einer gesunden Gemeinde

Dabei ist mir etwas Grundsätzliches klargeworden: Unsere kirchliche Gemeinschaft verdient nur dann den Namen „geistlich“, wenn in ihr das Jesusleben eine zentrale Rolle spielt. Das gewaltige Christuslied im Philipperbrief fordert uns nämlich dazu auf, den Jesus-Weg geistlich reflektierend zu betrachten (so wie das häufig in Exerzitien geschieht), um daraus praktische Schlüsse für das gemeinschaftliche Miteinander zu ziehen (Phil 2,5). Sein Leben ist die Radnabe, die alle Speichen beieinander hält.
So unterschiedlich wir also in sozialer, kultureller und charakterlicher Hinsicht auch ticken: Die gemeinsame Herzensbindung an den Jesus-Weg hält uns gemeinschaftlich beieinander. Wir begegnen den Anderen dann in Verantwortung vor Christus und nicht nur auf der Basis individueller Sympathievorstellungen. Dabei besteht das Ziel nicht darin, dass jeder mit jedem befreundet sein muss – aber: dass wir einander dienen, so wie Jesus uns gedient hat. Dadurch wird eine Gemeinschaft attraktiv und anziehend.

Aufatmen 4/2020

Die Gläubigen werden ermahnt, dieselbe selbstlose Demut zu zeigen, die Christus in seiner Erniedrigung und Herablassung bewiesen hat. Das hier mit gesinnt übersetzte Wort ist in Vers 2 mit „eines Sinnes“ wiedergegeben.

Walvoord Bibelkommentar

Dieser Vers verbindet die Ermahnungen (V. 1–4) mit dem folgenden Hymnus über Christus (V. 6–11). Indem Paulus den Stolz anspricht, der scheinbar die Wurzel der Uneinigkeit unter den Philippern war (1,27–2,4), weist er auf Christus als das höchste Vorbild an Demut hin. Aber Christus ist nicht nur ein Vorbild (Röm 15,1–3; 2.Kor 10,1), sondern in erster Linie ihr Herr und Heiland (V. 11; 3,20).

Reformations-Studien-Bibel

Der Geist des Gläubigen muss sich an dem richtigen Modell orientieren, wenn das Leben für Gott gelebt werden soll. Es ist umstritten, ob Christen diese Geisteshaltung durch die Vereinigung mit Christus erhalten (die in Christus Jesus ist) oder ob sie sich am Vorbild Christi orientieren soll (ESV-Fußnote: „die auch in Christus Jesus war“). (Angesichts des durchgängigen Themas der Vorbildfunktion in diesem Brief (Jesus, Paulus, Timotheus und Epaphroditus werden alle als Beispiele angeführt), haben viele Ausleger die letztere Bedeutung angenommen. Beide Vorstellungen sind theologisch richtig. In jedem Fall ist das zentrale Thema der Verse 1-5 dasselbe – dass die Gemeinde in Philippi einmütig ist (V. 2), durch Liebe (V. 2) und Demut (V. 3) vereint ist und sich um die Interessen der anderen kümmert (V. 4).

Die ESV Studienbibel

Diese Verse (V. 5-8) enthalten eine der bedeutendsten Aussagen in der ganzen Heiligen Schrift über das Wesen der Menschwerdung, also die Tatsache, dass Gott Mensch wurde. Durch diese wunderbare Beschreibung von Christus veranschaulicht Paulus außerdem anschaulich das Prinzip der Demut (V. 3, 4). Lasst diesen Geist sein: Alles gottgefällige Handeln beginnt mit der „Erneuerung des Geistes“. Rechtes Denken führt zu rechtem Handeln. Unsere Handlungen sind die Frucht unserer tiefsten Gedanken. in dir: So zu denken und zu handeln wie Christus ist nicht nur für den Einzelnen wichtig, sondern auch für die Gemeinschaft der Gläubigen. Gemeinsam müssen wir wie ein Wesen denken und handeln, wie die Person Jesus Christus.

Die Nelson Studienbibel

Habt … dieselbe Gesinnung, die auch ihr in Christus Jesus habt: oder: „die auch Christus Jesus hatte“. Obwohl oft behauptet wird, dass Christus hier als Vorbild für moralische Nachahmung fungiert, ist es nicht der historische Jesus, sondern das gesamte Christusereignis, das Philipper 2,6-11 beschreibt. Deshalb lautet der Appell, dass ihr in euren Beziehungen untereinander dasselbe Verhältnis habt, das ihr in Jesus Christus habt, d.h. dass ihr einander dient, wie ihr Christus dient (2,4).

Little Rock Catholic Study Bible

Das Heilmittel gegen die Egozentrik, die zu Wettbewerb und Eitelkeit führt, ist die Haltung, die Jesus bei seiner Menschwerdung an den Tag gelegt hat und die der Heilige Geist nun den Gläubigen vermittelt. Paulus‘ prägnante Formulierung deutet darauf hin, dass er nicht nur Jesu Beispiel der selbstlosen Dienerschaft heraufbeschwört, sondern uns auch versichert, dass diese Haltung durch unsere Vereinigung mit Christus bereits die unsere ist und daher unsere zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmen muss.

The NIV Grace and Truth Study Bible