Ich tue meine Pflicht – du bezahlst?

Wisset ihr nicht, daß die, welche mit den heiligen Dingen beschäftigt sind, (O. welche die heiligen Dienste verrichten) aus dem Tempel (O. von dem Heiligen) essen? die, welche des Altars warten, mit dem Altar teilen?
Also hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben.
Ich aber habe von keinem dieser Dinge Gebrauch gemacht. Ich habe dies aber nicht geschrieben, auf daß es also mit mir geschehe; denn es wäre mir besser zu sterben, als daß jemand meinen Ruhm zunichte machen sollte. Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so habe ich keinen Ruhm, denn eine Notwendigkeit liegt mir auf; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte! Denn wenn ich dies freiwillig tue, so habe ich Lohn, wenn aber unfreiwillig, so bin ich mit einer Verwaltung betraut.
Was ist nun mein Lohn? Daß ich, das Evangelium verkündigend, das Evangelium kostenfrei mache, so daß ich mein Recht am Evangelium nicht gebrauche. (O. als mir gehörend gebrauche; vergl. Kap 7,31)

Elberfelder 1871 – 1 Kor 9,13–18

Wisst ihr eigentlich nicht, dass alle, die im Tempel arbeiten, was von dem Geld bekommen, das der Tempel einnimmt? Und die Priester, die am Altar zu tun haben, dürfen sich lebensmitteltechnisch an den Opfersachen bedienen. Gott hat genauso die Order rausgegeben, dass die Leute, die für Gottes coole Nachricht arbeiten, auch anständig dafür bezahlt werden.
Ich hab aber von dieser Möglichkeit nie Gebrauch gemacht, nur um das noch mal klarzustellen. Ich schreib das jetzt auch nicht, weil ich euch jetzt irgendwie hintenrum dazu auffordern will. Lieber sterbe ich, als mir den Orden, dass ich mich gerade mache, ohne Kohle dafür zu verlangen, wieder klauen zu lassen!
Dass ich die coole Nachricht von Gott überall erzähle, ist kein Grund für mich, den Dicken raushängen zu lassen. Ich kann gar nicht anders, ich muss das tun, sonst geht es mir mies! Wenn ich das tun würde, weil ich mich aus freiem Willen dazu entschlossen habe, dann wäre es okay, Kohle dafür zu verlangen. Aber ich wurde von Gott extra dafür ausgesucht! Er wollte das von mir, ich konnte gar nicht anders.
Wie krieg ich denn jetzt meine Bezahlung? Die besteht dadrin, dass ich die Nachricht von Gott den Leuten weitererzähle, und zwar kostenlos. Und sie besteht auch dadrin, dass ich auf mein Recht verzichte.

Martin Deyer – 1.Korinther 9,13–18

Schauen wir uns die Argumentation des Paulus in Ruhe an, dann zeigt der Zusammenhang, dass Paulus nicht auf seinen „rechtmäßigen Lohn verzichtet“ weil er (Paulus) so großzügig wäre, sondern weil sein Lohn ein anderer ist, als ein paar Münzen in der Spendenbox!

Nur deshalb hat Paulus keinen Lohn von den Korinthern genommen, weil er auf ein sicheres, gutes Recht verzichtet hat. Das Opfer, das er sich damit auferlegte, war groß; es brachte ihm viel Mühseligkeit und harte Entbehrung. Aber das reut ihn nicht; er hält das alles aus, weil er damit Hindernisse wegschafft, die sonst dem Wort Jesu widerständen.
Immer denken wir, der menschliche Wille sei doch nur durch das bestimmt, was irdisch ist und ihm selbst Nutzen bringt. Paulus erlebte es oft, dass die Leute zunächst von ihm dachten, er sei aus selbstischen Gründen Apostel und predige, um sich sein Brot zu verschaffen; sein Apostelamt sei sein Geschäft, durch das er sich erhalte. Dieser Gedanke hatte deshalb große Verbreitung und Festigkeit, weil er durch eine tausendfache Erfahrung bestätigt schien. Es gab eine Menge heidnischer und jüdischer Priester, Wahrsager, Gelehrter, Religionsstifter von allen Sorten, die ihre religiösen Künste ausstellten, um sich so ihr Brot zu erwerben. Wie sollten die Hörer des Paulus an eine reine Liebe glauben, die Gottes und der Menschen wegen ihre Arbeit tut? Wir glauben alle schwer an sie. Jeden Verdacht dieser Art schnitt Paulus dadurch ab, dass er für seine Wirksamkeit von niemand einen Lohn verlangte, ja nicht einmal eine Gabe, die ihm angeboten wurde, annahm. So war es deutlich, dass er mit seinem Wirken nichts für sich selbst suchte; er richtete seinen Aposteldienst nicht des Geldes wegen aus, sondern Gottes wegen und begehrte nicht die Habe der Menschen, sondern sie selbst, {2 Korinther 12,14} damit sie für Gott gewonnen seien. So unterschied sich Paulus für jedes helle Auge deutlich von allen, die mit unreinem Sinn das Wort Gottes sagten und aus ihrer Frömmigkeit ein Gewerbe machten. Er führt gleich nachher das Wort an, in dem Jesus seinen Jüngern befohlen hat, die Botschaft vom Reich Gottes nicht mit Geldsachen zu vermengen, sondern durch die Art, wie sie zu den Menschen kommen und bei ihnen wohnen, allen deutlich zu machen, dass sie nichts für sich begehren und nicht dem Mammon dienen, sondern Gott. Diesem Wort Jesu hat sich Paulus dadurch gehorsam gezeigt, dass er nicht von seiner Apostelarbeit, sondern von seiner Handarbeit lebte.
1 Kor 9,13:…
Der alttestamentliche Priester musste seine Arbeit nicht umsonst tun. Gott ließ ihn bei seinem priesterlichen Amt nicht darben, sondern teilte ihm einen Teil der Gaben zu, die das Volk ihm darbrachte. Weil der Priester die Pflicht hatte, beim Altar zu bleiben und beständig zu seiner Besorgung bereit zu sein, wurde das Opfer zwischen dem Altar und ihm geteilt und nur ein Teil desselben dem Altar, der andere ihm gegeben. Auch Paulus treibt ein priesterliches Werk und verharrt unablässig bei dem Altar Gottes in noch viel höherem Sinn als der alttestamentliche Priester; denn er rüstet für Gott das lebendige Opfer, die Gemeinde, die sich Gott im Glauben und im Gehorsam ergibt.
1 Kor 9,14: So hat auch der Herr für die, die die gute Botschaft verkünden, angeordnet, dass sie von der Botschaft leben. {Matthäus 10,10; Lukas 10,7}
Das Wort des Herrn ist der beste, endgültige Beweis, durch den Paulus sein Recht sicherstellt. Über der Regel der natürlichen Billigkeit und über dem, was das Gesetz den Priestern zuweist, steht das, was der Herr für die Boten seines Worts angeordnet hat. Er hat ihnen zwar befohlen, dass sie Geld und Gott nicht vermengen; aber er hat sie auch nicht zu Bettlern gemacht und ihnen nicht Hunger und Entbehrung auferlegt, sondern ihnen das Recht gegeben, im Haus derer zu leben, denen sie sein Wort sagen. {Matthäus 10,10} Wenn Paulus sich also von der Gemeinde ernähren ließe, hätte er ein ausdrückliches Wort des Herrn für sich, gegen das sie sich nicht auflehnen könnte.

1 Kor 9,15: Ich habe aber nichts von dem benützt. Ich schrieb dies nicht, damit es so bei mir geschehe. Denn es wäre mir besser, dass ich stürbe, als dass mir jemand zunichte machte, was mir zum Ruhm den Anlass gibt. {2 Korinther 11,10}
Man könnte denken, Paulus verfechte sein gutes Recht so eifrig, weil er es jetzt für sich beanspruche. Daran denkt er aber gar nicht, er will der Gemeinde nur deutlich machen, dass der Verzicht auf dies sein Recht seine freie Tat ist und nicht daher kommt, dass er an ihm zweifelte oder nicht wagte, es für sich geltend zu machen. Zu einer Änderung seines Verhaltens lässt er sich nicht herbei; denn er schämt sich deswegen nicht, sondern rühmt sich dessen. Wenn ihm der Grund zu diesem Ruhm genommen würde, so wäre ihm das bitterer als der Tod. Lieber würde er es sehen, dass ihm seine ganze Arbeit durch den Tod genommen würde als dies, dass er sie nicht mehr wie bisher ohne Lohn tun könnte.

1 Kor 9,16-18: …
Paulus begehrt einen Grund zum Ruhm. Er will an seiner Arbeit seine Freude haben und aus ihr eine lebendige Hoffnung schöpfen. So ist es ja, wie er uns ausführlich gesagt hat, recht vor Gott, dass der, der den Pflug führt, es mit Hoffnung tut. Eine freud- und hoffnungslose Arbeit, die ihn nicht ehrte, deren er sich vielmehr schämen müsste, ist für Paulus ein schrecklicher Gedanke, so schrecklich, dass er lieber den Tod litte, als dass er so arbeitete. Er denkt dabei nicht nur an seine Stimmung, nicht nur daran, dass mit dem Ruhm seine Seele sich frei von Druck und Qual erhebt zu reiner, hoher Lust, sondern er erhebt seinen Blick höher zu dem empor, was Gott ihm geben wird. Hat er Anlass zum Ruhm, so hat er auch Aussicht auf den Lohn Gottes. Zerbricht ihm sein Ruhm, so verliert er den Lohn. Und wie soll ihm nicht alles daran liegen, dass Gott ihn belohne? Eine Arbeit ohne Gottes Lohn ist für Paulus wieder ein schrecklicher Gedanke, unvergleichlich furchtbarer als der an den Tod. Der Lohn Gottes bedeutet seine herrlichen Gaben, mit denen er uns die Vollkommenheit seiner Gnade sichtbar macht. Nun werden die Korinther Paulus sagen: Dein Ruhm besteht darin, dass du die Botschaft Jesu weithin durch die Welt getragen hast; das wird Gott dir lohnen. Dazu sagt Paulus: „Nein; dass ich das Evangelium verkündige, ist nicht mein Ruhm; denn das muss ich tun.“ Er hat im Blick auf sein Apostelamt das klare, ihn völlig beherrschende Bewusstsein, dass es nicht auf seiner Wahl und seinem Beschluss beruht. Nichts hat Paulus selbst dazu beigetragen, dass er der Bote Jesu ist. Jesus hat ihn auch nicht gefragt, ob er es sein will, sondern sein Befehl, dem Paulus gehorchen muss, hat ihm die Sendung übertragen. Weigerte er sich, so wäre das sein Tod; denn dafür träfe in Gottes Gericht. Freilich setzt er nun an den Befehl seines Herrn seinen ganzen Gehorsam und braucht für ihn alle seine Willenskraft, alle Treue. Aber sein ganzes Apostelwerk bleibt Gehorsam; er tut, was er muss. Hätte er nicht mehr, so erschiene ihm das Leben arm, nicht lebenswert. Was ist noch größer als der Gehorsam? Die Liebe, die frei, mit eigenem Willen Gott alles gibt, was sie kann und hat. Erst diese freie Liebe hat Ruhm, volle Zuversicht und Seligkeit, und sie krönt Gott mit seinem Lohn. Paulus hat sein Amt ohne seinen Willen empfangen und tut in ihm nichts als seine Pflicht, der er sich nicht entziehen kann, wenn er sich nicht selbst verderben will; darum gleicht seine Arbeit der eines Verwalters, den sein Herr in sein Amt nach seinem eigenen Ermessen eingesetzt hat. Versäumt dieser seine Pflicht, so missbrauchter das Vertrauen seines Herrn und bricht ihm die Treue. Aber sein Amt gibt ihm nicht Anlass zum Ruhm; denn er verdankt es nicht sich selbst, sondern dem Willen seines Herrn.
Dennoch fehlt es Paulus nicht an einem Mittel, um die Freiheit und Vollständigkeit seiner Liebe zu bewähren, die alles tut, was sie kann, und nicht nur, was sie muss. Der Herr hat den Aposteln, die er mit seiner Botschaft betraut hat, mehr Rechte gegeben, als Paulus notwendig braucht. Indem er auf diese Rechte mit freiem Entschluss und ungezwungen verzichtet, macht er offenbar, wie er sich zu seinem Herrn und der ihm aufgetragenen Arbeit stellt: er legt sein ganzes Herz in seinen Gehorsam und eint ihn mit der völligen Liebe. Dies zeigt er dadurch, dass er bei seiner Arbeit nichts für sich begehrt und das Wort Jesu so sagt, dass es niemand etwas kostet. Darum hört er nicht auf den Rat derer, die es würdiger fänden, wenn er sich besolden ließe. Vielmehr sieht er darin, dass er unbesoldet Jesus dient, seine höchste Würde und die besondere Süßigkeit seines Wirkens. Sagen sie ihm: „Du erniedrigst dich durch deine Handarbeit,“ so antwortet er: „Ich bin zu stolz, um euer Geld zu nehmen, und finde meinen Ruhm darin, dass ich es nicht begehre.“

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Frage: 1 Korinther 9,4-14 und 1 Timotheus 5,17. 18 zeigen, daß Diener des Herrn, die den Dienst des Wortes versehen, sei es im Predigen oder Lehren oder in hirtendienstlicher Fürsorge, „vom Evangelium leben“ sollen. Inwieweit müssen dabei aber die Worte des Apostels Paulus in Apostelgeschichte 20,33-35 beachtet werden? Stellen letztere eine gewisse Einschränkung dar?
Antwort: Über den Grundsatz als solchen sollte kein Zweifel bestehen. Jene, die am Wort arbeiten, sei es außerhalb oder innerhalb der Gläubigen, sind berechtigt, von der Versammlung versorgt zu werden. Die Gläubigen sind verpflichtet, danach zu sehen, daß solche unterstützt werden. Dieser Grundsatz ist schon im Gesetz niedergelegt und betrifft, wie des Apostels zweifache Anführung von 5 Mose 25,4 zeigt, nicht nur die umhergehenden Evangelisten, sondern auch die am Ort bleibenden Ältesten, die in Wort und Lehre arbeiten. Es zu einer Frage von Armut und Mangel zu machen, ist verderblich. Die göttliche Liebe hat ihre Vorrechte, besonders in dem Ehren jener, die ihre Hauptzeugen und Arbeiter sind. Ohne Zweifel ist dies ein Appell an das liebevolle Erbarmen der Heiligen; aber kein Umstand sollte das Vorrecht beeinträchtigen, jene mit liebevoller Ehrerbietung und wohltuender Sorgfalt zu umgeben, die sich ganz dem Dienst des Wortes hingegeben haben. So sagt der Apostel in Galater 6,6: „Wer in dem Worte unterwiesen wird, teile aber von allerlei Gutem dem mit, der ihn unterweist.“ Es gibt also eine Tätigkeit der Liebe; es ist nicht nur eine Frage des Mangels, des Bedürfnisses. Es wäre für die Gläubigen tatsächlich ein Verlust und zur Beschämung, wäre für die Liebe auf seilen des Belehrten kein Raum mehr vorhanden, nur weil der Lehrer nicht wirklich arm ist. Würden solche Gedanken das klare Wort Gottes schwächen oder verdrängen, so würden die Gläubigen sittlich verdorben werden.
Auf der anderen Seite gibt die Schrift in Apostelgeschichte 20 ein gesegnetes Zeugnis davon, daß ein Mann wie der Apostel, der die beste Gabe besaß, der mit größter Selbstverleugnung arbeitete, sich nicht zu erhaben dünkte, mit seinen Händen zu arbeiten, um nicht nur seinen eigenen Bedürfnissen, sondern auch denen anderer zu dienen. Es ist zu beachten, daß Paulus nicht das Werk des Herrn beiseite legte, um einen ehrbaren und einträglichen Beruf zu erlangen, sondern er benutzte ein Handwerk, das er bereits kannte, um sich und andere redlich durchzubringen. Aber so kostbar wie dies ist – und das heute in Tagen des Klerikaiismus nicht minder als damals -, die Versammlung hat kein Recht, ihre eigene Selbstsucht und Nachlässigkeit mit solch einer Schriftstelle zu entschuldigen. Es ist ein gutes Wort von jemand, der so für seine Mitarbeiter, ob groß oder klein, arbeitete; aber es ist gänzlich fehl am Platze, wenn es Gläubige als Mittel benutzen, den Glauben eines geistlichen Arbeiters zu verdrängen oder ihre eigene Pflicht denen gegenüber zu vergessen, die sich ganz dem Werk des Herrn hingegeben haben. Möchten sie, daß Er und Sein Werk einen untergeordneten Platz erhalten, daß die Widmung und Hingabe der Heiligen ausgelöscht werden? Es ist äußerst ernst, wenn jemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat, ermahnt wird, für sich und seine Familie selbst zu sorgen; als hätte der Herr nicht genau das Gegenteil gesagt – und dies sowohl zur Erprobung seines eigenen Glaubens als auch der Liebe auf Seiten der Gläubigen.
W.K.

Ermunterung und Ermahnung 198

Warum und wozu arbeiten?
Neben der schon erwähnten Tatsache, dass die Beschäftigung eine vom Schöpfer eingesetzte Sache ist, finden wir im Neuen Testament noch andere Stellen, die die Frage nach dem «Warum» und dem «Wozu» beantworten.
«Wir ermahnen euch Brüder, … mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben, damit ihr … niemand nötig habt» (1 Thessalonicher 4,10-12). Der Apostel Paulus, der in 1 Korinther 9,14 schrieb: «So hat auch der Herr für die, die das Evangelium verkündigen, angeordnet, vom Evangelium zu leben», machte von diesem Recht keinen Gebrauch, sondern gab allen ein Vorbild, wie man arbeiten soll, um niemand nötig zu haben. «Denn ihr selbst wisst, wie ihr uns nachahmen sollt … Wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag gearbeitet, um nicht jemand von euch beschwerlich zu fallen» (1 Thessalonicher 2,9; 2 Thessalonicher 3,7-9; Apg 20,34.35).
Weiter unterweist uns Gottes Wort, dass unsere Arbeit und der damit verbundene Verdienst nicht nur für uns sein soll. Wir finden Hinweise auf die Unterstützung der Ehegattin (Eph 5,29); der Eltern (1 Timotheus 5,4); der Hausgenossen im Allgemeinen (1 Timotheus 5,8).
Die tägliche Arbeit darf auch getan werden, um mit dem verdienten Lohn das Werk und die Diener des Herrn materiell zu unterstützen. Dabei gibt es zwei Bereiche:
1. Das Wohltun: «Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe» (Eph 4,28); und
2. das Mitteilen: «Wer in dem Wort unterwiesen wird, teile aber von allem Guten dem mit, der ihn unterweist» (Gal 6,6; siehe auch 1 Korither 9,14; Heb; 13,16).
Eine Möglichkeit, wie wir der Aufforderung zur Unterstützung des Werkes des Herrn nachkommen können, ist die Kollekte am Sonntagmorgen. «An jedem ersten Wochentag lege ein jeder von euch bei sich zurück und sammle auf, je nachdem er Gedeihen hat» (1 Korither 16,2). Was und wie viel wir Gott von unseren materiellen Mitteln geben, ist eine persönliche Sache zwischen uns und unserem Gott. Dabei ist es gut, hin und wieder das 9. Kapitel des 2. Korintherbriefes ganz für sich persönlich zu lesen und zu überdenken.
Zuletzt möchte ich das Zeugnis vor der Welt erwähnen, das mit unserer Berufstätigkeit verbunden ist. Ich meine dabei nicht das mündliche Zeugnis, das wir vielleicht dem einen oder anderen unserer Arbeitskollegen weitersagen können. Es geht um unser praktisches Verhalten bei der Arbeit. «Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen und euch zu beeifern, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben, damit ihr ehrbar wandelt vor denen, die draussen sind» (1 Thessalonicher 4,10-12).
Unsere Einstellung zur Arbeit ist dem Herrn keineswegs gleichgültig. Wer unordentlich wandelt und nichts arbeitet, sondern «fremde Dinge treibt», kommt unter die Zucht der Versammlung. «Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, dass sie, in der Stille arbeitend, ihr eigenes Brot essen … Wenn aber jemand unserem Wort durch den Brief nicht gehorcht, den bezeichnet und habt keinen Umgang mit ihm» (2 Thessalonicher 3,12-14).

Halte fest 1983

Jeder Diener des Allmächtigen Gottes, wird heute nicht auf Kosten der Spenden von irgendwelchen anderen Dienern leben. Nein, er wird seine Hände Arbeit nutzen, um sich selbst zu ernähren! Die Beweisführung, die Paulus an die Korinther schrieb, zeigt deutlich, dass es keine „Vollzeitdiener“ gibt, die nur Videos fabrizieren, anstatt die Pflichten eines Christen in Treue auszuführen.

Schreibe einen Kommentar

Nur Personen in meinem Netzwerk können kommentieren.