Tag: 4. August 2021

Gott kannte ihn schon

ES erging aber das Wort des HErrn an mich folgendermaßen: «Noch ehe ich dich im Mutterschoße bildete, habe ich dich erwählt-o: ersehen-, und ehe du das Licht der Welt erblicktest, habe ich dich geweiht: zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.»
Hermann Menge Uebersetzung – 1949 – Jer 1,4–5

Irgendwann hat plötzlich Gott mit mir, Jeremia, gesprochen. Er sagte: „Hör zu, ich hatte schon große Pläne mit dir, bevor du überhaupt im Bauch deiner Mutter gewesen bist. Bevor du geboren worden bist, hatte ich schon die Idee, dass du ein Prophetentyp werden sollst. Deine Aufgabe war seitdem schon klar, allen Menschen zu erzählen, was ich dir sage.“
VolxBibel – Jeremia 1,4–5

SEINE Rede geschah zu mir, es sprach:
Ehe ich dich bildete im Mutterleib,
habe ich dich gekannt,
ehe du aus dem Schoße fuhrst,
habe ich dich geheiligt,
als Künder den Weltstämmen habe ich dich gegeben.
Buber & Rosenzweig – Jer 1:4–5

Und das Wort Jehovas geschah zu mir also: Ehe ich dich im Mutterleibe bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem Mutterschoße hervorkamst, habe ich dich geheiligt: zum Propheten an die Nationen habe ich dich bestellt (Eig eingesetzt.)
Elberfelder 1871 – Jeremia 1:4–5

Auch das Prophensein geht von Gott aus. Denn nur Empfangenes kann der Prophet künden und dolmetschen. Dieses Empfangene ist aber von ihm als Offenbarung Gottes erlebt worden. „Der heutige Mensch begreift Schöpfung nur noch als Wandlung von schon Dagewesenem, Offenbarung nur als psychologischen Vorgang innerhalb seiner selbst.“
Nicht so der biblische Gottesprophet. Er wusste von dem ganz Großen jeder wahren Offenbarung, dass sie in ihrer geschichtlichen Erscheinung eine Aktivität Gottes zum Quell und Inhalt hat. Nicht ein Etwas, nicht Heilige und Heiliges enthüllt sie: Gott selbst in seiner erleuchtenden und rettenden Aktivität will sie [26] in das Ringen und Sterben der Menschheit tragen. Diese zerbricht an ihrer Selbsterlösung, sie stirbt an ihrer Flucht vor Gott. So bewusst der Mensch auch das Leben gewinnen will, er schafft jedoch ewig neu an seinem Tode.

Kroeker Das lebendige Wort Band

Plötzlich geschah das Wort des HERRN zum jungen Jeremia persönlich: «Bevor ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich erkannt, und bevor du aus dem Mutterschoss hervorkamst, habe ich dich geheiligt: Zum Propheten an die Nationen habe ich dich bestellt» (Jer 1,4.5).
Wie einige andere Knechte – z.B. Simson, Johannes der Täufer, der Apostel Paulus – hat Gott auch Jeremia zu einer grossen Aufgabe berufen, noch ehe er geboren war.
Ob Er ihn im Blick darauf mit besonderen natürlichen Fähigkeiten ausgestattet hat, wissen wir nicht. Jeremia selbst hielt sich nicht dafür, gut reden zu können (Jer 1,6); auch scheint er überdurchschnittlich empfindsam gewesen zu sein – zwei Veranlagungen, die seinen ohnehin schwierigen Dienst noch schwerer machten. Aber Gott liebt es, sich durch schwache Werkzeuge zu verherrlichen, und die tiefe Empfindsamkeit half Jeremia, den bösen Zustand des Volkes noch besser zu erfassen, wenn er innerlich dabei auch unsäglich viel litt.
Eines vor allem hat Gott bewogen, gerade Jeremia zum Propheten zu berufen: Er «erkannte» zum Voraus (Jer 1,5), dass dieser Mann in nie wankender Treue und unablässigem Gehorsam vier Jahrzehnte lang sein Wort übermitteln würde, auch wenn die Botschaft dem Menschenverstand nutzlos oder unzeitgemäss erschien. Was wir erst am Lebensende eines Menschen feststellen können, ist Gott schon vor dessen Lebensbeginn offenbar. Bevor z.B. Abraham den Sohn empfangen hatte, «erkannte» Gott schon, «dass er seinen Kindern und seinem Haus nach ihm befehle, damit sie den Weg des HERRN bewahren …» (1 Mose 18,19).

Halte fest 1966

Genauer hingeschaut …

Gott kennt Jeremia, er kennt ihn länger und unendlich viel besser als jeder andere, er kennt ihn schon, bevor Jeremia überhaupt geboren wird. Und Gott kennt Jeremia nicht nur, er hat etwas mit ihm vor – in der Gute-Nachricht-Bibel ist das so treffend formuliert, dass Gott mit Jeremia, bereits bevor dieser geboren wurde, „seinen Plan hatte“.

Menschlich, allzu menschlich ist da die zurückhaltende Reaktion des Jeremia auf den Anspruch Gottes, von dem er sich geradezu überfordert fühlen muss. In der Gute Nachricht Bibel ist sogar zu lesen: „Jeremia wehrte ab“. Zu groß scheint ihm die von Gott zugedachte Aufgabe. Wieso soll ausgerechnet er „Prophet für die Völker“ sein, eine schwierige Aufgabe, eine Lebensaufgabe, mit der man sich sicher nicht nur Freunde machen wird? Prophet zu sein, Dinge gleichsam als Sprachrohr Gottes vor anderen auszusprechen, zu mahnen und zu warnen, zu korrigieren und auch zu trösten, damit macht man sich nicht beliebt. Ist das nicht eigentlich eine Zumutung, was Gott da von ihm will? Und doch: Gott hat sich genau das als Lebensaufgabe für Jeremia in den Kopf gesetzt.

Jeremia erlebt, dass bei Gott keine noch so guten, aber letztlich faulen Ausreden gelten. Schließlich hat Gott einen Auftrag und hat Jeremia längst dafür vorgesehen, dass er eintreten wird für authentischen Glauben, für Recht und Gerechtigkeit und für Vertrauen auf Gott – allem Widerspruch zum Trotz. Wovor soll Jeremia denn überhaupt Angst haben? Sein Gott verspricht ihm, an seiner Seite zu bleiben. Da gibt es keinen Grund mehr, sich nicht genügend qualifiziert oder noch nicht reif genug zu fühlen, es gibt auch keinen Grund, sich vor Menschen und ihrer kritischen Haltung zu fürchten, Angst zu haben vor Spott, Widerstand oder gar Verfolgung. Für Gott ist niemand zu jung oder zu alt. Er hat mit jedem etwas vor!

Und daraus folgt …

… dass ich wissen darf, dass Gott mich kennt, mich gekannt hat, längst bevor ich geboren wurde. Ich darf wissen, dass Gott einen Plan für mein Leben hat, vielleicht einen überraschenden, einen anderen als ich selbst es mir ausgedacht hätte. Es ist befreiend zu wissen, dass Gott Menschen beruft und ihnen Aufgaben zutraut, für die sie nach menschlichen Maßstäben nicht qualifiziert sind. Nicht mein Können, mein Alter oder was auch immer, sondern allein Gottes Plan und seine Zusage zählen, dass ich auf den für mich vorgesehenen Wegen mit all ihren Schwierigkeiten ohne Angst gehen darf – unter seinem Schutz und Segen! Dazu sollen wir zuversichtlich „Ja“ sagen, anstatt faule Ausreden finden.

Faszination Bibel 3/2019

Dann heißt es in Vers 5: Bevor du aus dem Mutterleib hervorkamst, habe ich dich geheiligt. Die erste Aussage weist darauf hin, dass Gott Jeremia schon kannte, bevor er überhaupt gezeugt wurde. Diese zweite Aussage weist darauf hin, dass Gott ihn geheiligt hat, sobald er empfangen wurde, aber bevor er aus dem Mutterleib kam. „Heiligen“ bedeutet „beiseite stellen“. Gott hatte Jeremia schon vor seiner Geburt dazu bestimmt, ein Prophet zu sein. Jeremia wurde also, während er noch ein Fötus im Mutterleib war, von Gott für dieses prophetische Amt ausgesondert. Diese Aussage, wie auch die erste, hat negative Implikationen gegen die Abtreibung und deshalb sind viele Bibellehrer fest davon überzeugt, dass Abtreibung Mord ist. Bevor er also gezeugt wurde, kannte Gott ihn, und während er ein Fötus im Mutterleib war, hatte Gott ihn für das Amt des Propheten geheiligt, und beide Aussagen sind starke Implikationen gegen Abtreibung.

Es gibt weitere Stellen, die zeigen, dass Gott die fötale Entwicklung steuert. In Hiob 10:8-12 heißt es: Deine Hände haben mich umrahmt und mich geformt. Zusammen rundherum; doch du zerstörst mich. Gedenke, ich bitte dich, dass du mich wie Lehm geformt hast; und willst du mich wieder zu Staub machen? Hast du mich nicht ausgeschüttet wie Milch und mich gerinnen lassen wie Käse? Du hast mich mit Haut und Fleisch bekleidet und mich mit Knochen und Sehnen zusammengefügt. Du hast mir Leben und Güte gegeben, und deine Heimsuchung hat meinen Geist bewahrt.

Gott kontrolliert die Entwicklung des Fötus, und Gott betrachtet diesen Fötus als eine Person, für die er einen Plan hat.

In Psalm 139:14-16 heißt es: Ich will dir danken; denn ich bin furchtbar und wunderbar gemacht: Wunderbar sind deine Werke; und das weiß meine Seele recht wohl. Meine Gestalt war dir nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, und in den tiefsten Tiefen der Erde wurde ich kunstvoll gemacht. Deine Augen sahen mein ungebildetes Wesen, und in deinem Buch waren sie alle geschrieben, auch die Tage, die mir bestimmt waren, als noch keiner von ihnen da war.

Der Psalmist sagt, dass Gott schon vor seinen Lebzeiten, als er noch ein Fötus im Mutterleib war, seine Schritte bestimmt und seine Wege gelenkt hat. Bei der Empfängnis ist das, was im Mutterleib ist, aus Gottes Perspektive bereits eine Person; daher ist Abtreibung nichts weniger als Mord.

Arnold Fruchtenbaum – Der Ruf des Jeremia

Trotz dieser Gründe, an die kreationistische Position des Ursprungs des immateriellen Teils des Menschen zu glauben, ist dies nicht die beste Antwort auf das, was die Bibel lehrt. Fünf Antworten können auf die Behauptungen der Kreationisten gegeben werden. Erstens wird auch vom Körper gesagt, er stamme von Gott, genau wie die Seele (Psalm 139,13-14; Jeremia 1,5), und doch wissen wir, dass der Körper durch natürliche Zeugung entstanden ist. Wenn in diesen Versen davon die Rede ist, dass der Körper von Gott kommt, verweist das offensichtlich auf seine ultimative ursprüngliche Quelle: Gott, den Schöpfer. Alle Körper nach Adam und Eva sind nicht erschaffen, sondern werden durch natürliche Zeugung weitergegeben. Wenn die Bibel davon spricht, dass die Seele von Gott kommt, könnte sie sich auch auf den ultimativen Ursprung der Seele beziehen, der Gottes Schöpfung durch den Atem seines Mundes ist. Das muss aber nicht bedeuten, dass jede einzelne Seele geschaffen ist, genauso wenig wie jeder einzelne Körper durch Schöpfung entstanden ist. Zweitens schließt die Tatsache, dass die Seele geistig ist, nicht aus, dass die Seele auch durch natürliche Zeugung weitergegeben werden kann. Drittens wurde der Messias vor der Sündennatur bewahrt, nicht weil Gott für ihn eine Seele geschaffen hat, sondern wegen der Überschattung durch den Heiligen Geist (Lk. 1,35). Viertens kann diese Ansicht nicht erklären, warum die Seele zur Sünde neigt, es sei denn, Gott hat die Seele sündig geschaffen. Doch dies wird nicht gesagt. Aber warum hat die Seele eine Tendenz zur Sünde, wenn die Seele von Gott heilig erschaffen wurde? Und fünftens gibt es ein moralisches Problem mit dieser Ansicht. Nach dieser Sichtweise erschafft Gott die Seele sündlos, und dann steckt er die Seele in einen sündigen Körper, der sie wiederum verdirbt. Das moralische Problem ist: Wie konnte Gott eine heilige Seele erschaffen und sie dann in einen sündigen Körper stecken, obwohl er wusste, dass dieser bei Kontakt die Seele verderben würde? Gott schuf Adam und Eva, und Er schuf die ersten Seelen für Adam und Eva, aber Er erschafft nicht jede einzelne Seele, genauso wenig wie Er jeden einzelnen Körper erschafft.

Arnold Fruchtenbaum – Die Komposition des Menschen

Beweist das, dass wir alle im Geist gelebt haben, bevor wir im Fleisch geboren wurden? Nein, denn die Bibel sagt klar, dass genau das Gegenteil der Fall ist: „Nicht das Geistige war zuerst da, sondern das Natürliche, und danach das Geistige“ (1 Korinther 15,46). Der Geist des Menschen existiert nicht unabhängig vom Körper; vielmehr sagt die Bibel, dass Gott „den Geist des Menschen in ihm formt“ (Sach 12,1). Als Gott Hiob fragte: „Wo warst du, als ich die Grundfesten der Erde legte? Erkläre, wenn du Verstand hast“, war Hiob sprachlos, weil er zu der Zeit, von der Gott sprach, noch nicht existierte (Hiob 38,4; 40,3-5).

Dennoch werden einige darauf beharren, dass Gottes „Wissen“ um Jeremia, bevor er ihn im Bauch formte, logischerweise impliziert, dass Jeremia irgendwo vor der Empfängnis existierte. Und wir können zustimmen, dass eine solche Schlussfolgerung aus menschlicher Sicht tatsächlich logisch ist, aber wir sollten sie daran erinnern, dass es Gott war, der Jeremia vor seiner Geburt und Empfängnis kannte, und „Was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich“ (Lukas 18:27). Gott ist es, der die Toten lebendig macht und die Dinge, die nicht sind, als ob sie wären“ (Röm 4,17). Er war in der Lage, Jeremia zu berufen und zu ordinieren, selbst als Jeremia noch nicht existierte. Der Schöpfer ist derjenige, der „von Anfang an das Ende verkündet und von alters her die Dinge, die noch nicht geschehen sind“ (Jes 46,10). Mit seiner göttlichen Fähigkeit, in die Zukunft zu schauen, ist es für Gott kein Problem, jemanden zu kennen, der noch nicht existiert.

David A. Reed und John R. Farkas

Wenn wir also davon ausgehen, dass Jehovah nicht nur die Vergangenheit und Gegenwart kennt, sondern auch die gesamte Zukunft, dann kann ER diese Worte sehr wohl so äußern! Wenn Jehovah aber die Zukunft nicht kennen würde, wäre dieser Vers eine klare Aussage dafür, dass der Mensch schon vor seiner Zeugung existieren würde! Wir müssen uns also entscheiden, ob der Mensch göttlich ist – und schon vor seiner Zeugung existiert – ODER ob der Gott der Bibel – Jehovah – über Raum und Zeit erhaben ist. Ich entscheide mich für die zweite Möglichkeit, und beharre aus diesem Grund auch für die Ablehnung von Jahwe und bestehe auf Jehovah 😉

„Es rühme sich“

So spricht Jehova: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums;
sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, daß ich Jehova bin, der Güte, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht Jehova.
Elberfelder 1871 – Jer 9,22–23

Der HERR sagt: »Der Weise soll sich nicht wegen seiner Weisheit rühmen, der Starke nicht wegen seiner Stärke und der Reiche nicht wegen seines Reichtums. Grund sich zu rühmen hat nur, wer mich erkennt und begreift, was ich will. Denn ich bin der HERR, der Liebe, Recht und Treue auf der Erde schafft! An Menschen, die sich danach richten, habe ich Freude.«
Gute Nachricht Bibel – Jeremia 9:22–23

So spricht Jehovah: Nicht rühme der Weise sich seiner Weisheit und nicht rühme der Mächtige sich seiner Macht; nicht rühme der Reiche sich seines Reichtums. Spr 21,30.
Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich, daß er verständig ist und Mich kennt, daß Ich Jehovah bin, Welcher tut Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit auf Erden; denn daran habe Ich Lust, spricht Jehovah. Ps 34,3; 1Kor 1,31; 2Kor 10,17; Sir 10,22.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jeremia 9,22–23

Dies ist, was Jehova gesagt hat: „Möge sich der Weise nicht seiner Weisheit rühmen, und möge sich der Starke nicht seiner Macht rühmen. Möge sich der Reiche nicht seines Reichtums rühmen.“
„Wer sich aber rühmt, rühme sich allein dessen: Einsicht zu haben und Erkenntnis von mir zu haben, daß ich Jehova bin, der liebende Güte, Recht und Gerechtigkeit auf der Erde übt; denn an diesen Dingen habe ich Gefallen“ ist der Ausspruch Jehovas.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Jer 9:23–24

Oh, was war das für eine Bibliothek, die man sich früher erwerben konnte! Wie froh waren die Menschen, wenn sie sich eine Bibel leisten konnten, dann etwas später vielleicht eine Konkordanz und dann vielleicht auch ein Bibellexikon!
Und heute, wo wirklich jeder für wenig Geld alle diese wirklich wichtigen Bücher haben könnte, ja wo diese kostenlos im www zu finden sind – da „rühmt man sich“ eine bestimmte Serie bei xy gesehen zu haben, oder eine besondere Automarke zu fahren, oder Mitglied in einer bestimmten „erleutenten Gruppe“ zu sein.
Aber was sagt Jeremia?

Alle menschlichen Hilfsmittel – Weisheit, Wachsamkeit, Reichtum – werden zunichte gemacht. Aber für den, der Gott in seinem persönlichen Leben erlebt und ihn in seinem Handeln erkennt, selbst in diesen von ihm zugelassenen Umständen, gibt es eine Ermutigung. Es ist sogar ein Anlass zum Rühmen: „Wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben, und mich zu erkennen, dass ich der HERR bin, der Güte, Recht und Gerechtigkeit übt“ (V. 24). Der sichere Fels bleibt inmitten des Sturmes bestehen. Er ist die Zuflucht des Glaubens zu aller Zeit:
• Trost im Sturm, in der Gewissheit, dass Gott immer sein Wohlgefallen an dem hat, was seinem Wesen entspricht,
• Ermahnung, wenn ein wenig scheinbarer Wohlstand glauben lässt, dass irgendeine Kraft im Menschen wäre.
Dieser Vers wird in 1 Korinther 1,31 zitiert, um vor jeder menschlichen Anmaßung in der Versammlung zu warnen. Die Gedanken Gottes sind unveränderlich und sein Wort ist immer in der Lage die zu unterweisen, die es hören.
Wenn man sich weigert zu hören, wozu sollte es dann noch nützen für Gott abgesondert zu sein, wie die Israeliten es durch die Beschneidung waren? Es nützte nichts mehr, sie würde das gleiche Gericht wie die unbeschnittenen Nationen treffen. Nichts ist gefährlicher, als sich auf eine rein äußerliche Beziehung zu Gott zu verlassen – Beschneidung, Taufe, religiöse Werke, Sakramente – und dabei mit dem Herzen keine echte Gemeinschaft mit ihm durch den Glauben und den Gehorsam seinem Wort gegenüber zu haben.

Marc Allovon – Das Buch des Propheten Jeremia

Menschen und Völkern wurde es noch immer zum Verhängnis, wenn sie ihre Intelligenz und Erkenntnis zum Inhalt ihres Ruhms und ihre Stärke zum Aufbau ihrer Ehre machten. Alsdann blieben sie stecken in sich selbst, und in ihrem Leben erlosch die Ehrfurcht vor Gott. Ihre Psalmen besangen hinfort nur noch das Werk der eigenen Hände. Wer jedoch wie einst Nebukadnezar nach der Vollendung seiner Residenz mit ihren Ruhmesbauten stolz einhergeht, den kann Er demütigen. Die Welt wäre längst in ein ewiges Chaos versunken, wenn Gott nicht immer wieder dafür gesorgt hätte, dass durch den Gang der Geschichte der Mensch in seiner eigenen Weisheit zuschanden geworden und an seinem Ruhm zerbrochen wäre. Wer erst in allem, was er schuf und tat, seine eigene Schöpfung sah und sich weidete an der Majestät der eigenen Person, den stieß eines Tages die Geschichte als unbrauchbar für die Zukunft aus. Gott in seiner Souveränität selber schafft Gnade, Recht und Gerechtigkeit auf Erden, indem er alles Stolze durch die Geschichte richten lässt und Raum für jenes Leben und Wirken macht, das aus der Abhängigkeit von ihm entsteht. Sein Wohlgefallen ruht auf allen Schaffenden und auf allem Geschaffenen, wenn sie den Stempel seiner Gnade und Gerechtigkeit tragen.

Kroeker_1937 – Das lebendige Wort


Im Laufe unseres Lebens entwickeln wir alle eine Vorstellung davon, was wir für das höchste Gut im Leben halten. Für manche ist das höchste Gut die soziale Gerechtigkeit. Für andere ist es das Streben nach Glück, Bildung oder körperlicher Stärke. Wieder für andere ist es die Familie. Was ist Ihr höchstes Gut? Lesen Sie nun Jeremia 9,23-24. Was betrachtet Gott nach diesem Vers als das höchste Gut im Leben? Haben Sie festgestellt, dass Gott zu kennen ein so lohnendes Ziel ist, dass Sie bereit sind, alle anderen Ziele aufzugeben, um ihn zu kennen? Was sind die Vorteile, Gott zu kennen?

Arnold Fruchtenbaum – Was WIR über Gott wissen