den Tod verschlingt er – II

Er vernichtet auf diesem Berg
den Antlitzflor,
der alle Völker umflort,
das Gewebe,
das alle Stämme umwebt,
er vernichtet den Tod in die Dauer.
Abwischen wird mein Herr, ER,
von alljedem Antlitz die Träne,
und die Schmach seines Volkes abtun
von allem Erdland.
Ja, geredet hats ER.
Buber & Rosenzweig – Jesaja 25,7–8

Diesen Vers hatten wir 2020 auch schon.

Der Tod, hier als Hülle und Decke dargestellt, die den toten Körper bedecken, wird beseitigt werden. Deshalb werden auch die Tränen der Trauer wegen der Trennung des Toten von den Lebendigen Vergangenheit sein. Diese Beseitigung des Todes, das Wegwischen von Tränen , wird am Ende der tausendjährigen Herrschaft Christi geschehen ( Offb 21,4 ), wenn der Tod, Satan und das Totenreich in den großen Feuersee geworfen ( Offb 20,14 ) und der neue Himmel und die neue Erde geschaffen werden ( Offb 21,1-3 ). Da Gottes zukünftiges Reich sowohl das Tausendjährige Reich als auch die ewige Herrschaft umfaßt, sieht Jesaja sie hier wie ein Ereignis zusammen (vgl. Jes 65,17-25 ). An anderen Stellen werden das erste und das zweite Kommen Christi zusammengesehen ( Jes 9,5-6; 61,1-3 ). Die Gewißheit des zukünftigen Wohlstandes und der Freude sowie der Beseitigung des Todes sollen das Juda zur Zeit Jesajas ermutigen, auf den Herrn zu vertrauen und den Mut nicht zu verlieren.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

1) „Jesajas kleine Apokalypse“ (Kap. 24-27)
a. Das zukünftige Gottesgericht über die Erde (Kap. 24; vgl. Off 6-19)
Dieses Kapitel beschreibt so furchtbare Gerichte auf der Erde, dass es mit den Gerichten in der großen Apokalypse in Off 6-19 verglichen werden kann. Sehen Sie die Ursache (24,5), eine besondere Beschreibung (24,17-22) und den Übergangsvers von der Trübsal zum Reich Christi (24,23).
b. Das zukünftige Königreich Gottes (Kap. 25-27; vgl. Off 20-22)
Alle Völker werden mit Freude und Erkenntnis an diesem Reich teilnehmen (25,6-7). Israel wird in Geborgenheit leben (26,1). Die Verstoßenen in anderen Ländern werden nach Jerusalem kommen und dort den HERRN anbeten (27,13).
c. Der Tod wird durch die Auferstehung der Toten überwunden werden
Durch die Auferstehung der Toten werden die Tränen der Gläubigen abgewischt und Gottes Volk wird vor Freude jubeln (Jes 25,8; 26,19)! Die Auferstehung der Toten wird auch an anderen Stellen im Alten Testament gelehrt. Sehen Sie Hiob 19,25-27; Ps 17,15; 49,13-16; und Dan 12,2.

Bibelkunde Altes Testament II – ERF

Vers 7: Diese unmittelbare Gottesgemeinschaft bedeutet, dass nun die Zeit des Leidens und der Trauer vorüber ist. Die Decke, die im Trauerfall übergeworfen wurde (vgl. 2.Sam 15,30; Jer 14,3) wird dann nicht nur weggezogen, sondern total vernichtet. Jeder Grund zur Trauer wird von vorneherein beseitigt sein. Vers 8: In der Konsequenz daraus wird auch das grundlegende Hindernis der vollkommenen Gottesgemeinschaft, der Tod, vollkommen beseitigt sein. Es wird keine Trauer mehr geben, weil jeder Grund, sein Angesicht zu verhüllen, dann hinfällig geworden ist. »Wenn Jahwe in der Endzeit auf dem Gottesberg König ist, dann kennt sein Machtbereich keine Einschränkungen mehr. Dann hat der Tod als lebensbedrohende und lebeninfragesteilende Macht ausgespielt« (Wildberger). Das hebräische Wort mot hat dabei eine größere Bedeutungsbreite als unser Begriff »Tod«. Tod ist alles, was das Leben in irgendwelcher Weise beeinträchtigt – und das kann eine Krankheit sein, Missachtung durch seine Umwelt, der Abbruch einer Beziehung… Das ist der große Horizont dieses Abschnittes! Und auch Israel selbst tritt in den Blickpunkt. Auch sie, die in der Welt zerstreut sind und gar zu oft missachtet und geschmäht werden, bedürfen des Trostes. Auch die Schmach und Schande des Volkes Gottes soll dann beseitigt sein.

Zuversicht und Stärke

Die Aufrichtung des irdischen Königreiches.
Das Königreich Gottes bzw. Jesu Christi besteht dort, wo Er regiert und als Herrscher anerkannt wird. Wir können jetzt Glieder dieses Reiches werden, indem wir Jesus Christus als Herrn und Erretter aufnehmen und Ihn als rechtmäßigen König anerkennen und damit in die Familie Gottes hineingeboren werden (Joh 3,3-5). Auf diese Weise werden wir Glieder des ewigen Königreiches Gottes, über das Er schon immer geherrscht hat (Ps 10,16; 29,10; Jer 10,10; Klagelieder 5,19). Aber es kommt die Zeit, in der das Reich dieser Welt das Reich Christi wird, und Jesus Christus über die Erde herrscht (Offb 11,15; Sach 14,9). Er wird auf der Erde, wo Er einmal abgelehnt wurde, Seine vollkommene Herrschaft ausüben. Diese Zeit wird 1000 Jahre lang dauern (Offb 20,2-6). Im Alten Testament finden wir viele Verse, die diese Zeit beschreiben, und wir tun gut daran, diese Stellen wörtlich zu verstehen und sie nicht so zu vergeistlichen, dass sie am Ende überhaupt keinen Sinn mehr ergeben. Folgende Zustände werden auf der Erde verwirklicht werden: Kriege hören auf, und die Waffen werden in Werkzeuge für die Landwirtschaft umgewandelt (Micha 4,3-4; Jes 2,4); die Erde wird erfüllt sein von der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn, wie das Wasser das Meer bedeckt (Hab 2,14; Jes 11,9); es wird kein Leid mehr geben (Jes 25,8); bleibende Freude wird an allen Orten herrschen (Jes 51,11; Jer 31,12); selbst in der Tierwelt wird es keine Gewalt mehr geben (Jes 65,25); ein Hundertjähriger wird als Jugendlicher gelten (Jes 65,20).

Jesus Christus ist der König der Juden und wird auf der Erde über sie herrschen. Israel wird das ihm verheißene Land vom Nil bis zum Euphrat einnehmen (1Mo 15,18; Hes 36,28; 37,25-28) und wird unter der Herrschaft seines Herrn als heiliges Volk leben. Israel wird für die Völker ein Segen sein und wirdüber sie herrschen (Sach 8,13.22-23; Röm 11,12-15). Jerusalem wird die Hauptstadt der Welt sein (Jes 2,2-3; Jer 3,17). Die Völker der Welt werden nach Jerusalem kommen, um Jesus Christus ihre Aufwartung zu machen (Sach 14,16-21). Dieser wird die Nationen mit eisernem Stab, d.h. mit großer Strenge, beherrschen (Offb 19,15). Seine Herrschaft wird eine weltweite Herrschaft sein. Den Gerechten wird es gut gehen (Ps 72,7-11). Das himmlische Jerusalem, das mit der Gemeinde verknüpft ist, wird über der Erde schweben (Offb 21,1-2). Der Tempel wird in Jerusalem wieder aufgebaut (Hes 40,1- 46,22). Die ganze Schöpfung wird von der durch die Sünde verursachten Verdorbenheit befreit und wird herrlich und schön sein (Röm 8,19.21).

Jean Gibson – Training im Christentum

Die Tränen sind abgewischt
Wenn die Tränen abgewischt sind, dann bedeutet es, dass jede Trauer für immer vorbei sein wird. Stattdessen gibt es völlige und ewige Freude (s. Jes 35,10).
Doch Gott wischt nicht nur die Tränen vom Angesicht ab, wie es in Jesaja 25,8 beschrieben wird. Er tut noch mehr, indem Er die Tränen von den Augen abwischt. Nicht nur die Trauer wird weggetan, auch die Ursache und die Erinnerung an die Trauer! Das wird dadurch angedeutet, dass die Tränen von den Augen, d.h. von dort, woher sie kommen, abgewischt werden. Das, was menschlicher Trost niemals bewirken kann, wird Gott in Vollkommenheit tun.
Es ermutigt uns, dass Er unsere Tränen heute kennt und uns in der Trauer seinen Trost und seine Hilfe gibt. Aber es macht uns unendlich glücklich, dass einmal nicht nur die Trauer, sondern auch die Ursache dafür und die schmerzliche Erinnerung daran für immer weggetan sein werden.

Bleib in mir 2019

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