Solches Vertrauen aber haben wir durch Christum (O. durch den Christus) zu Gott: nicht daß wir von uns selbst aus tüchtig sind, etwas zu denken, als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott,
Elberfelder 1871 – 2.Korinther 3,4–5
Aber ein solches Vertrauen haben wir durch Christus zu Gott: Nicht daß wir aus uns selbst tüchtig (- Joh 15,5; 2 Kor 2,16.-) sind, etwas aus uns selbst zu erwägen, sondern unsre Tüchtigkeit (- 1 Kor 15,10; Phil 2,13. -) ist aus Gott,…
Abraham Meister – 2.Korinther 3:4–5
Dieses Vertrauen {aber} haben wir durch {den} Christus zu {dem} Gott.
Nicht, dass von uns selbst imstande (tüchtig, geeignet, fähig, hinreichend) sind, etwas [anderes] als [etwas] aus uns zu begreifen (anzurechnen, überlegen, anzuerkennen) sondern die Tüchtigkeit (- Dieses Wort ist die substantivierte Form (ἱκανότης) des ersten Adjektivs (ἱκανός) dieses Verses: tüchtig -> Tüchtigkeit, fähig -> Fähigkeit … -) ist von (aus) {dem} Gott.
offene Bibel – 2.Korinther 3,4–5
mit solchem Selbstbewusstsein Paulus ist zuversichtlich vor Gott, dass sein Dienst echt ist und dass die Korinther ein „Empfehlungsbrief“ sind, der das bestätigt. Die Zuversicht des Paulus liegt aber nicht in ihm selbst, sondern „auf Christus“.
Reformations-Studien-Bibel
Aus eigener Kraft sind wir dieser Aufgabe nicht gewachsen Paulus beantwortet damit die Frage von 2,16 („Gibt es … irgendjemand, der der Aufgabe … gewachsen ist?“). Früher hatte er noch jede Abhängigkeit von bloßen menschlichen Fähigkeiten geleugnet (1.Kor 2,1–5; vgl. 2.Kor 1,8–10). Leider bewerteten seine Widersacher aber weltliche Fähigkeiten höher als die Befähigung, die von Gott allein kommt.
unsere Befähigung verdanken wir Gott Dies ist ein Hauptthema im zweiten Korintherbrief. Jede Befähigung und Kraft im Dienst kommt von Gott, nicht aus uns selbst. Gott legt seinen Schatz in menschliche, „zerbrechliche Gefäße“ (4,7), wodurch er gerade seine Kraft in unserer Schwachheit demonstriert (12,1–10).
Paulus‘ Befähigung kommt von Gott, nicht von ihm selbst, genau wie bei Mose. Paulus‘ Genügsamkeit als Apostel erinnert an das Muster, das sich in der Berufung der alttestamentlichen Propheten zeigt: Der Prophet genügt nicht sich selbst, sondern wird durch Gottes Gnade genügen gelassen (siehe Judg. 6:11-24; Jes. 6:1-8; Jer. 1:4-10; Hes. 1:1-3:11).
Die ESV Studienbibel
Es ist eine atemberaubende Aussage: Gott benützt mich als sein Werkzeug. Ich baue sein Reich. Ihr seid der Erweis dafür. Ihr, die Gemeinde Gottes in Korinth, der vor aller Augen sichtbare Brief Christi: Mein Empfehlungsschreiben, die Bestätigung meines Apostelamtes. Es ist keine Selbstüberheblichkeit, sondern der Apostel schreibt das im »Vertrauen zu Gott durch Christus«. Das alles gilt, weil Christus ihn berufen hat, ihn zu seinem Apostel gemacht und ihn zum Dienst bevollmächtigt hat (vgl. Apg 9,15; 22,14 f.; 26,16 ff.). Christus hat ihn berufen, ist ihm begegnet – und damit Gott, denn der Sohn ist eins mit dem Vater. Das ist die Quelle, aus der das Selbst- und Sendungsbewußtsein des Apostels gespeist wird.
Edition C Bibelkommentar
»Daß wir tüchtig sind, ist von Gott«: Das ist der entscheidende, alles Selbstlob ausschließende Grund-Satz. Das »wir« schließt die Mitarbeiter des Apostels mit ein. »Tüchtig« (wieder im Sinn von: »fähig, geeignet«) hat Gott den Apostel gemacht. Von sich aus ist er zu diesem Dienst und Amt gewiß nicht »tüchtig« (vgl. auch 1 Kor 15,8–10; Gal 1,13f.; Phil 3,4–8). Der Apostel kann sich »nicht etwas selber zurechnen als aus sich selber« (wörtlich: »etwas als aus uns selbst zuschätzen«; wohl mit »sich zurechnen, sich zuschreiben« zutreffend wiedergegeben). Alles, auch die in Korinth gewordene Gemeinde, kann und will der Apostel nicht sich zurechnen, nicht auf seine Arbeit und sein Können zurückführen; es ist und bleibt gewirktes Werk, durch Christus ermöglichte Frucht. So selbstbewußt kann nur einer reden, der sich völlig des Christus bewußt ist. Dann aber auch muß und kann das unerschrocken bezeugt und festgehalten werden: »Er hat uns tüchtig gemacht« – gegen alle Angriffe und Verdrehungen. So spricht die Demut.
So wir dieses Christusbewußtsein in falscher Demut verlieren, so verlieren wir Vollmacht und Dienstbrauchbarkeit. Was vielen »Gegnern« als Hochmut, Intoleranz und Überheblichkeit erscheint, ist doch echte Demut des Christusergriffenen. Er ist »tüchtig gemacht«: das erhöht die Ehre und das Lob seines Herrn.
Die Verteidigung seiner Apostelschaft mag wie ein Zeugnis aussehen, das man über sich selbst ausstellt, doch hier bestreitet er das. Er sagt, dass er Zuversicht »zu Gott« hat. Dies bedeutet, dass er mit Zuversicht der Überprüfung seines Werkes durch Gott entgegensah: Es würde vor ihm bestehen. Er vertraut nicht auf sich selbst oder seine Fähigkeiten, doch »durch Christus« und durch das Werk Christi, das Gott im Leben der Korinther getan hat, findet er den Beweis für die Echtheit seines Dienstes. Der bemerkenswerte Wandel im Leben der Korinther war eine Empfehlung für den Apostel.
MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament
Vers 5 Hier bestreitet Paulus nun wieder, dass er selbst irgendwie »tüchtig« wäre und durch diese Tüchtigkeit in der Lage wäre, sich selbst als Apostel Jesu Christi zu bezeichnen. Die Kraft für seinen Dienst erhielt er »nicht … von« innen, sondern von oben. Der Apostel wollte nicht selbst die Anerkennung dafür ernten. Er erkannte, dass er nichts ausgerichtet hätte, wenn nicht Gott selbst ihn für den Dienst ausgerüstet hätte.
Unmittelbar nachdem er vor Gott seiner Zuversicht Ausdruck gegeben hat, beeilt er sich, jeden Gedanken an menschliche Verdienste zu zerstreuen. Alles Gelingen, welches er in seinem Dienst am Evangelium gehabt haben könnte, kam von Gott. Er wurde durch seinen Erfolg nicht aufgeblasen und raubte auch Gott nicht die Ihm allein zustehende Ehre, da Er Seinen Knecht zu einem fähigen Diener gemacht hatte. Die große Botschaft des Evangeliums verlangt Fähigkeiten von denen, die es verkündigen. Gott war nie ohne qualifizierte Instrumente, aber für die Instrumente wäre es undenkbar, sich ihrer eigenen Fähigkeiten zu rühmen, die doch nur von Gott kommen können. In diesem Vers sehen wir eine vollkommene Ausgewogenheit: Paulus bekennt sich nicht zur Unfähigkeit, obwohl er seine Fähigkeit herunterspielt, sondern er hält an seinem Vertrauen in sein eigenes Vermögen fest, gibt aber Gott die Ehre dafür.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Paulus – der Witwer, der Schüler des „großen Gamaliel“ – hätte ja Grund gehabt, Stolz zu sein, auf sein „altes Wissen vom Gesetzesbund“, auf seinem fleißigen Lernen und der vielen Arbeit die er da rein gesteckt hatte. Aber jetzt – als Diener Christi, sieht Paulus alles ganz anders: Paulus sieht: alles ist er nur, weil Christus ihn berufen hat, nur weil Christus ihn durch den heiligen Geist leitet!
Ob Paulus in den Versammlungen, die er besuchte, „besungen“ wurde?
Natürlich nicht, denn Paulus hatte ein gutes persönliches Verhältnis zum himmlischen Vater und zu Jesus Christus, und wußte deshalb das diese zu „besingen“/ zu loben waren!