Hintergrund wichtig fürs Verständnis

An dem letzten, dem großen Tage des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
Elberfelder 1871 – Johannes 7,37–38

Gespräch mit der ganzen Festgemeinde
Jes. 44, 3; Joel 3, 1.
 Am letzten Tage aber, am Hauptfesttag, stand Jesus da und rief laut aus: „Wenn jemand Durst hat, der komme zu mir, und es trinke ein jeder, der mir vertraut! Denn die Schrift sagt: Von dessen Leibe werden Ströme von Lebenswasser fließen.“ Das aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die ihm ihr Vertrauen schenkten. Denn noch war der Geist nicht da. Denn Jesus war noch nicht verherrlicht.
Die Bruns- Bibel mit Erklärungen – Joh 7,37–39

Am letzten Tag, dem Höhepunkt der Festwoche, trat Jesus wieder vor die Menschenmenge und rief laut: »Wer Durst hat, der soll zu mir kommen und trinken! Wer an mich glaubt, wird erfahren, was die Heilige Schrift sagt: Von seinem Inneren wird* Leben spendendes Wasser ausgehen wie ein starker Strom.« Damit meinte er den Heiligen Geist, den alle bekommen würden, die an Jesus glauben. Den Geist bekamen sie erst, nachdem Jesus in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war.
Hoffnung für Alle – Joh 7,37–39

Nun, an dem letzten Tag, dem großen Tag des Festes, stand Jesus auf, und er rief aus, indem er sprach: „Wenn jemand durstig ist, komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, so wie die Schrift gesagt hat: ‚Aus dessen Innerstem werden Ströme lebendigen Wassers fließen.‘ “ Das sagte er jedoch hinsichtlich des Geistes, den die, die an ihn glauben, empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Johannes 7,37–39

Was war das für ein Fest?
Und warum war das Thema Wasser – Durst so sehr passend?

In Johannes 7,37-38 sagt Jesus etwas sehr Ermutigendes: Er sagt uns, dass aus dem Leib dessen, der an ihn glaubt, Ströme lebendigen Wassers fließen werden. Johannes sagt, dass Jesus damit auf den Heiligen Geist verwies. Durch ihn bringen geistliche Flüsse lebendigen Wassers dort Leben hervor, Wo früher Tod war. Galater 5,13-6‚10 zeigt die Art von Frucht, die durch das Wirken des Geistes entsteht.

Timothey S. Lane – Alles anders – aber wie?

Als Jesus, der Messias, kam, strömte aus ihm geistiges Wasser des Lebens hervor, und er verfügte über eine Speise, die weit wertvoller war als die buchstäbliche Speise, die die Hebräer damals erhalten hatten. Jesus sagte: „Wenn jemand durstig ist, komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, ,aus dessen Innerstem werden Ströme lebendigen Wassers fließen‘.“ (Johannes 7:37, 38) Viele Israeliten, die aus dem Felsen in der Wüste tranken, waren beim Einzug in das Verheißene Land nicht mehr am Leben. Später lebenden Juden, die an ihm, dem „Fels des Ärgernisses“, keinen Anstoß nahmen, gab Christus Jesus geistiges Wasser, das ihnen ‘zu einer Wasserquelle wurde, die hervorsprudelte, um ewiges Leben zu vermitteln’. — Römer 9:32, 33; Johannes 4:14, 15.

Wachtturm 1.1. 1969

IRREFÜHRUNG NUMMER 1
Angriff auf die Person Bei dieser Art Irreführung geht es darum, ein Argument oder eine Erklärung, die völlig stichhaltig ist, anzuzweifeln oder zu widerlegen, indem man die Person angreift, die sie unterbreitet.

IRREFÜHRUNG NUMMER 2
Autorität herausstellen Diese Art der verbalen Einschüchterung zielt darauf ab, an die Aussagen sogenannter Experten oder berühmter Persönlichkeiten zu appellieren. Für einen Ratsuchenden ist es ganz natürlich, sich an jemand zu wenden, der mehr über die Sache weiß als er selbst. Aber nicht alle, die ihre Autorität herausstellen, argumentieren auch vernünftig.

IRREFÜHRUNG NUMMER 3
Mit der Masse gehen Hierbei wird an weitverbreitete Empfindungen, Vorurteile und Ansichten appelliert. Die Menschen passen sich im allgemeinen gern anderen an. Man schreckt vor dem Gedanken zurück, sich gegen eine vorherrschende Meinung auszusprechen. Die Neigung, die Meinung der Mehrheit automatisch für richtig zu halten, wird wirkungsvoll ausgenutzt, um die Menschen zu beeinflussen, mit der Masse zu gehen.

IRREFÜHRUNG NUMMER 4
Entweder-oder-Denken Bei dieser Irreführung werden nur zwei Wahlmöglichkeiten geboten, obwohl es mehrere geben mag.

IRREFÜHRUNG NUMMER 5
Zu grobe Vereinfachung Das heißt, bei einer Aussage oder einem Argument werden wichtige Überlegungen außer acht gelassen, so daß ein womöglich komplizierter Sachverhalt zu sehr vereinfacht wird.

Erwachet! 22.Mai 1990

Zu den Ritualen des Laubhüttenfestes gehörte unter anderem eine jeden Tag stattfindende, feierliche Prozession vom Tempel zum Gihonbrunnen. Dort füllte ein Priester einen goldenen Henkelkrug mit Wasser, während der Chor Jes 12,3 sang. Dann kehrte der Zug zum Altar zurück, und das Wasser wurde ausgegossen. Dieses Ritual erinnerte an das Felsenwunder während Israels Aufenthalt in der Wüste (4Mo 20,8-11; Ps 78,15-16) und wies voraus auf die kommenden Tage des Messias (vgl. Sach 14,8.16-19). Der siebte und letzte Tag des Festes war gleichzeitig der höchste (vgl. 3Mo 23,36). An diesem Tag trat auch Jesus auf. Er stand während seiner Ansprache, im Gegensatz zu der üblichen Haltung der Rabbis, die sitzen blieben, wenn sie lehrten. Das „Rufen“ (vgl. Joh 1,15;7,28;12,44) war stets die Ankündigung einer feierlichen Aussage. Sein Angebot „wen da dürstet, der komme zu mir und trinke“ war ein Heilsangebot (vgl. Joh 4,14;6,53-56).
Ströme lebendigen Wassers werden von dem Leib dessen fließen, der an Jesus glaubt. D. h., er wird eine ständige Quelle der Zufriedenheit in sich haben, die ihm Leben spendet (vgl. Joh 4,14). Jesus fügte noch hinzu: wie die Schrift sagt, doch er bezeichnete die Schriftstelle, an die er hier dachte, nicht genauer. Vielleicht bezog er sich auf Ps 78,15-16 oder Sach 14,8 (vgl. Hes 47,1-12; Offb 22,1-2).
Der Evangelist erklärt, daß das „lebendige Wasser“ (V. 38), von dem Jesus hier spricht, das kommende Geschenk des Heiligen Geistes sei. Der Geist befriedigt das Bedürfnis des Glaubenden nach Gott und erneuert, leitet und bevollmächtigt ihn. Die Wendung „denn der Geist war noch nicht da“ steht schon in den ältesten griechischen Handschriften, darf jedoch in diesem Zusammenhang nicht wörtlich verstanden werden. Auch unter den Menschen des Alten Testaments hatte der Geist bereits gewirkt. Jesus sprach hier von dem besonderen Werk der Taufe, der Versiegelung und des Innewohnens des Geistes in den Menschen des Kirchenzeitalters, das an Pfingsten begann (Apg 1,5.8). Er versprach, denen, die ihm nachfolgten, „den Geist zu senden“ (Joh 15,26;16,7). Daß dieser Geist „noch nicht da“ war, bedeutete, daß er noch nicht ständig in den Gläubigen Wohnung genommen hatte (vgl. Ps 51,11). Das geschah erst nach Jesu Verherrlichung, d. h. nach seinem Tod, seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt. „Verherrlicht“, „Herrlichkeit“ und „verherrlichen“ sind wiederum Schlüsselwörter im Johannesevangelium (Joh 7,39;11,4;12,16.23.28;13,31-32;14,13;15,8;16,14;17,1.4-5.10).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Wir kommen jetzt zu unserem letzten Fest und wir gehen wieder nach 3 Mose 23. Wir lesen ab Vers 33 bis zum Ende: Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sprich: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats soll dem HERRN das Laubhüttenfest gefeiert werden, sieben Tage lang. Am ersten Tag ist eine heilige Versammlung; da sollt ihr keine Arbeit verrichten. Sieben Tage lang sollt ihr dem HERRN ein Feueropfer darbringen; und am achten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten und dem HERRN ein Feueropfer darbringen; es ist eine Festversammlung; da sollt ihr keine Arbeit verrichten. Das sind die Feste des HERRN, zu denen ihr heilige Versammlungen einberufen sollt, um dem HERRN Feueropfer, Brandopfer, Speisopfer, Schlachtopfer und Trankopfer darzubringen, jeden Tag das, was vorgeschrieben ist – zusätzlich zu den Sabbaten des HERRN und zu euren Gaben und zusätzlich zu allen euren Gelübden und allen euren freiwilligen Gaben, die ihr dem HERRN gebt. So sollt ihr nun am fünfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes eingebracht habt, das Fest des HERRN halten, sieben Tage lang; am ersten Tag ist ein Feiertag und am achten Tag ist auch ein Feiertag. Ihr sollt aber am ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmenzweige und Zweige von dichtbelaubten Bäumen und Bachweiden, und ihr sollt euch sieben Tage lang freuen vor dem HERRN, eurem Gott. Und so sollt ihr dem HERRN das Fest halten, sieben Tage lang im Jahr. Das soll eine ewige Ordnung sein für eure [künftigen] Geschlechter, dass ihr dieses im siebten Monat feiert. Sieben Tage lang sollt ihr in Laubhütten wohnen; alle Einheimischen in Israel sollen in Laubhütten wohnen, damit eure Nachkommen wissen, dass ich die Kinder Israels in Laubhütten wohnen ließ, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte; ich, der HERR, bin euer Gott. Und Mose verkündete den Kindern Israels die Feste des HERRN.
Biblische Verweisstellen
Es gibt sechs andere Textstellen. Ich werde jetzt fünf nennen und den anderen zu einem späteren Zeitpunkt. Unsere erste Textstelle ist 2 Mose 34, wo es das Fest der Einsammlung genannt wird. Die zweite Stelle ist 4 Mose 29, welche uns etwas über die speziellen Opferungen dieses Festes erzählt. Unter diesen besonderen Opferungen waren 70 Stiere. Am ersten Tag wurden 13 Stiere geopfert, am Tag darauf 12 und jeden weiteren Tag einen weniger, so dass am Ende von sieben Tagen 70 Stiere geopfert waren. Die Rabbiner legten die 70 Stiere dahingehend aus, dass diese die 70 Heidennationen aus 1 Mose 10 darstellen. In diesem Kapitel kamen aus den drei Söhnen Noahs 70 Nationen hervor und die Rabbiner sagten, die 70 Stiere würden diese 70 heidnischen Völker darstellen. Es ist wichtig zu bemerken, dass das frühe Judentum dieses Fest schon mit den Heiden in Verbindung brachte, was für die anderen sechs Feste nicht zutraf. Die dritte Textstelle ist 5 Mose 16 und dort wird gesagt, dass es eine Zeit großer Freude ist. Der vierte Abschnitt ist Nehemia 8, der uns sagt, dass die Juden dieses Fest, als sie aus Babylon zurückkehrten, das erste Mal seit den Tagen Josuas wieder feierten. Das Fest wurde also in der Zeit von Josua bis zu Nehemia nicht beobachtet. Aus irgendeinem Grund hörten sie nach Josua damit auf es zu feiern. Selbst unter den guten Königen David und Salomo feierten sie dieses Fest nicht. Unter Josia und Hesekiel führten sie das Passah wieder ein, aber nicht das Laubhüttenfest. Bis zu der Zeit also, als die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft kamen, haben sie es nicht eingehalten. Die fünfte Stelle ist Johannes 7-10, wo uns erzählt wird, wie Jesus das Fest gehalten hat.
Namen
Es gibt fünf Namen für dieses Fest. Die ersten drei beziehen sich auf alle sieben Tage, die letzten zwei nur auf den letzten Tag, das heißt den achten Tag. Der erste Name ist das Fest. Diesen Namen findet man im Talmud und wenn die Rabbiner nur das Fest sagten, ohne dies näher zu bezeichnen, so meinten sie immer das Laubhüttenfest. Der zweite Name war der gebräuchlichste, nämlich das Laubhüttenfest. Der dritte Name ist das Fest der Einsammlung, weil dieses Fest am Ende der Sommererntezeit stattfand, wenn die Ernte eingeholt war. Also noch einmal, diese drei Namen betreffen alle sieben Tage des Festes. Aber es gab einen zusätzlichen achten Tag und die letzten beiden Namen beziehen sich nur auf diesen achten Tag. Der vierte Name ist der achte Tag der Versammlung. Und der fünfte Name lautet der Jubel über das Gesetz, weil an diesem Tag die Lesung des Gesetzes zu Ende kam und wieder von vorn damit begonnen wurde. Die Rabbiner unterteilten die fünf Bücher Mose in Abschnitte und jeden Sabbat wurden bestimmte Abschnitte davon gelesen. An diesem Tag nun beendeten sie das fünfte Buch Mose und lasen direkt anschließend noch die ersten fünf Verse des ersten Buches Mose um zu anzudeuten, dass der Kreislauf der Lesung niemals endet.
Biblische Praxis
Nun zur biblischen Praxis. Ich will hier sechs Dinge erwähnen. Zuallererst war es ein siebentägiges Fest, das am 15. Tag des siebten Monats begann. Die letzten drei Feste fielen also alle in denselben Monat, den siebten im jüdischen Kalender. Zweitens wurde es gefeiert indem man Hütten baute, oder Buden, um der vierzigjährigen Wüstenwanderung zu gedenken, während der man in solchen Hütten wohnte. Drittens wurde es mit vier besonderen Dingen gefeiert. Drei davon waren Zweige, nämlich Palm-, Myrten- und Weidenzweige. Der vierte Gegenstand war eine Frucht, die Zitrusfrucht. Viertens war es eine Zeit der großen Freude, die dem Leiden des Versöhnungstag folgte. Der Versöhnungstag war eine Zeit der Not und der Beugung und dem folgte dann das Laubhüttenfest, eine Zeit der großen Freude. Fünftens war auch dieses Fest eine Zeit der Erstlingsfrüchte, die ersten Früchte der Herbsternte nämlich. Landwirtschaftlich gesprochen bezeichnete dieses Fest das Ende der Sommerernte und den Anfang der Herbsternte. Sechstens fügten sie einen weiteren achten Tag hinzu und dieser achte Tag beendete den zweiten Zyklus der Feste.
Jüdische Praxis
Nun wollen wir uns der jüdischen Praxis zuwenden. Auch hier folgen Teile daraus der biblischen Praxis, aber dann gibt es auch rabbinische Ergänzungen. In der jüdischen Praxis heute gibt es drei Hauptsymbole. Das erste ist die Bude oder Laubhütte. Im Judentum bekam diese eine Doppelbedeutung. Einerseits stellt sie die Zerstörung der nationalen Hoffnung dar, weil es eine sehr zerbrechliche Sache war. Und als der Tempel zerstört war, war ihre Hoffnung zerbrochen. Aber als zweites ist sie ein Symbol der zukünftigen Hoffnung, weil das Kapitel 9 im Buch Amos sagt, dass der Messias kommen wird und die Hütte Davids wieder aufbauen wird. Somit ist es auch ein Symbol der zukünftigen Wiederherstellungshoffnung. Die Wände der Hütte müssen entweder aus Holz oder Leinwand gemacht werden und es darf kein stabiler Aufbau sein. Es soll einen leichten und unsicheren Aufbau haben um damit das Gefühl zu vermitteln, dass dies nur ein vorläufiger Ort ist. Es erinnerte die Juden an die Unsicherheit in der Wüste. Das Dach sollte aus Zweigen gemacht werden. Die Zweige mussten dicht genug sein, so dass es mehr Schatten als Sonne im Inneren gab, aber sie durften nicht so dicht sein, dass man durch das Dach die Sterne nicht mehr sehen konnte. Und das Innere der Hütte wurde mit Früchten und Nüssen und anderen Dingen ausgeschmückt. Das zweite Hauptsymbol wird im Hebräischen Lulav genannt. Es ist ein Halter mit sechs Zweigen darin, einem Palmzweig, zwei Weidenzweigen und drei Myrtenzweigen. Und diese sechs Zweige wurden in der rechten Hand gehalten und dann in alle Richtungen geschwungen, nach vorne und nach hinten, seitwärts und nach oben und nach unten. Wenn man sie zur Seite schwang geschah dies, um starken Wind zurückzuhalten, der die Ernte zerstören könnte. Indem man sie nach oben und nach unten schwang wollte man schweren Regen abhalten, denn wenn der Regen zu heftig wäre würde er die Ernte wegspülen. Das Schwingen dient außerdem dazu Gott an seine Verheißung zu erinnern, dass, wenn das Königreich aufgerichtet wird, die Bäume des Feldes in die Hände klatschen werden. Das dritte Hauptsymbol ist die Zitronenfrucht. Es stellt die Frucht des verheißenen Landes dar. Es ist das bedeutsamste der vier Gegenstände, weil es sowohl Duft als auch Geschmack hat. Die Palme hat eine Frucht, aber sie duftet nicht. Die Myrte duftet, aber sie hat keine Frucht. Die Weide hat weder Duft noch Geschmack. Die Zitrone hat sowohl Duft als auch Geschmack. Aus diesem Grund ist sie der wichtigste Gegenstand von den vieren. Und während die Zweige im Gottesdienst in der Rechten gehalten werden, wird die Zitronenfrucht in der linken Hand gehalten.
Nun möchte ich über die Beobachtung dieses Festes während der Periode des zweiten Tempels sprechen. Während dieser Zeit gab es zwei besondere Zeremonien. Die erste bestand im Ausgießen des Wassers. Die Priester kamen vom Tempel hinunter an den Teich von Siloah, sie füllten Krüge mit dem Wasser und marschierten damit zurück zum Tempel und durch den äußeren Bereich in den inneren Bereich. Vom äußeren Bereich zum inneren Bereich gab es 15 Stufen. Wenn sie auf der ersten Stufe standen sangen sie Psalm 120, auf der zweiten Stufe Psalm 121 und so weiter. So sangen sie also, während sie die fünfzehn Stufen hinaufgingen, die Psalmen 120-134. Dann traten sie in den inneren Bereich ein und beim Altar gossen sie das Wasser aus. Und dem Ausgießen des Wassers folgte ein großer Jubel. Der Talmud sagt, jemand der diese große Freude beim Ausgießen des Wassers noch nie gesehen hat, hat in seinem ganzen Leben noch nie große Freude gesehen. Die Rabbiner sagten, dass das Ausgießen des Wassers ein Sinnbild der Ausgießung des Heiligen Geistes darstellt. Mehrmals sagten die Propheten im Alten Testament voraus, dass Gott in den letzten Tagen seinen Geist über die ganze Nation ausgießen wird, um sie auf das Königreich vorzubereiten. Und das Ausgießen des Wassers war ein Sinnbild von der Ausgießung des Geistes. Also verbanden die Rabbiner selbst die Ausgießung des Wassers mit dem Heiligen Geist. Die zweite Zeremonie war das Anzünden der Lichter. Im ganzen Tempelgelände, sowohl im äußeren wie auch im inneren Bereich, gab es viele Leuchter. Jeder Leuchter hatte vier Lichter. Gegen Abend zündeten sie all diese Lichter an und so schien eine Lichtfülle aus dem Tempelgelände heraus. Der Talmud sagt, dass es so viel Licht gab, dass jeder Hof in ganz Jerusalem von dieser Lichtfülle aus dem Tempel erleuchtet wurde. Und die Rabbiner deuteten dies als Sinnbild für die sichtbare Herrlichkeit Gottes. Nun, der siebte Tag war der wichtigste Tag. Ihm wurden zwei Namen gegeben. Der erste Name lautet der siebte Tag der Weide (yom ha-shevi’i shel aravah). An diesem Tag schnitt man einen Extra-Weidenzweig und an diesem Tag begann man dafür zu beten, dass die Regenzeit einsetzen möge. Noch einmal, die Feste Israels basieren auf dem Niederschlagssystem Israels. Das Laubhüttenfest bezeichnete das Ende der Tauzeit und den Anfang der Regenzeit. Also fangen sie hier an um Regen zu beten. Der zweite Name für diesen siebten Tag lautet im Hebräischen Hoshana rabbah, was rette uns aus der Höhe bedeutet und dem Griechischen Hosannah entspricht. Also ist das Hebräische Hoshana das Griechische Hosannah. An diesem Tag marschierten sie sieben Mal um den Altar herum während sie einen Vers aus einem messianischen Psalm sangen, nämlich den Vers 25 aus dem Psalm 118: Ach, HERR, hilf! Ach, HERR, lass wohl gelingen!
Nun noch zu einigen anderen jüdischen Praktiken. Das Buch, das zu diesem Anlass während des Gottesdienstes in der Synagoge gelesen wurde, war das Buch des Predigers. Eine andere wichtige Sache ist, dass sie erst am siebten Tag damit anfingen, um den Beginn der Regenzeit zu beten. Es kam die Frage unter den Schülern der Rabbiner auf: Warum warten wir bis zum letzten Tag um für Regen zu beten? Wäre es nicht klüger, direkt am ersten Tag damit anzufangen? Und die Rabbiner gaben eine sehr plausible Antwort darauf: Angenommen wir beginnen am ersten Tag damit, um Regen zu beten und nehmen wir weiter an, Gott beantwortet dieses Gebet sofort am ersten Tag, was wäre die Folge? Vergesst nicht, wir müssen sieben Tage in diesen Hütten wohnen. Das Dach könnte das Wasser nicht zurückhalten und wir würden in den Hütten ganz schön nass werden. Darum warten wir bis zum siebten, dem letzten Tag, bis wir um Regen beten.

Arnold Fruchtenbaum – Die Feste Israels

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